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Leserbrief und Stellung-nahme zum CME-Beitrag:

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Mitteilungen 105

Communications

Briefe an die Herausgeber

Letters to the Editor

© Anästh Intensivmed 2020;61:105 Aktiv Druck & Verlag GmbH

Leserbrief und Stellung- nahme zum CME-Beitrag:

Perioperativer Umgang mit Begleitmedikation

(Anästh Intensivmed 2019;60:560–571)

Vielen Dank für die gute aktuelle Zusam- menfassung zum perioperativen Um- gang mit Begleitmedikation. Betreffend der relativ neuen Substanzklasse der Sodium Glucose Cotransporter 2-Hem- mer (SGLT2-Inhibitoren, Gliflozine) bei Patienten mit Diabetes mellitus sollte allerdings nicht das zwar seltene, jedoch nach Einführung dieser Medikamente immer häufiger berichtete Auftreten einer euglykämischen Ketoazidose unerwähnt bleiben [1]. Wie in [2] dargelegt, gehö- ren zu den Risikofaktoren Operationen, schwere akute Erkrankung sowie Dehy- drierung – somit im perioperativen Verlauf sowie auf Intensivstation typische Kon- stellationen. Zudem kommt es häufig zu verzögerter Diagnose mit potenzieller Lebensgefahr, da eine ausschließliche Blutzuckermessung eine euglykämische Ketoazidose nicht erfasst. Anästhesisten und Intensivmediziner sollten sich daher dieser möglichen Komplikation bewusst sein und idealerweise klinikweite Proto- kolle zum Umgang mit dieser Medika- tion bei stationären Patienten anwenden (z.B. frühzeitiges präoperatives Absetzen der SGLT2-Hemmer, regelmäßige Blut- Ketonkörper-Messungen), bis evidenz- basierte Leitlinien vorliegen [1,3].

M. Bürge, London (Vereinigtes Königreich)

Literatur

1. Chacko B, Whitley M, Beckmann U, Murray K, Rowley M: Postoperative euglycaemic diabetic ketoacidosis associated with sodium–glucose cotransporter-2 inhibitors (gliflozins):

a report of two cases and review of the literature. Anaesth Intensive Care 2018;46:215–219

2. Goldenberg RM, Berard LD, Cheng AYY, Gilbert JD, Verma S, Wood VC, et al: SGLT2 Inhibitor-associated Diabetic Ketoacidosis: Clinical Review and Recommendations for Prevention and Diagnosis. Clin Ther 2016;38:2654–2664

3. DeCou JA, Sams SH. New diabetes medications raise new perioperative concerns for the anesthesiologist. Anesth Analg 2018;126:390–392.

Leserbrief Stellungnahme zum Leserbrief

Wir danken für diese wichtige Ergänzung zum Risikoprofil der Substanzklasse SGLT-2-Inhibitoren (Gliflozine). Laut einer aktuellen Drug Safety Mail der Arzneimit- telkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) [1] hat die Europäische Arznei- mittel-Agentur (EMA) bereits empfohlen, einen entsprechenden Warnhinweis be- züglich des perioperativen Risikos der di- abetischen Ketoazidose in der Fachinfor- mation zu ergänzen. Die Einnahme von Gliflozinen soll im Rahmen größerer chi- rurgischer Eingriffe unterbrochen werden [1,2]. Aufgrund der Halbwertszeit von 11 bis 13 Stunden fordern einige Autoren sogar ein Absetzen drei Tage vor dem Eingriff [2]. Bis zur abschließenden Be- urteilung und Formulierung eindeutiger Empfehlungen sollten die vorliegenden Hinweise im klinischen Alltag Beachtung finden und besondere Aufmerksamkeit auf das Vorliegen einer entsprechenden Risikokonstellation gerichtet werden. Die von Ihnen erwähnten hausinternen Hand- lungsempfehlungen zum perioperativen Umgang mit SGLT-2-Inhibitoren können hier sicherlich einen wertvollen Beitrag leisten.

M. Bischoff, Amberg (für die Autoren)

Literatur

1. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Drug Safety Mail 2019-64.

Online publiziert 19.11.2019

2. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: „Aus der UAW-Datenbank“.

Atypische Ketoazidosen im Zusammenhang mit SGLT-2-Hemmern (Gliflozine).

Deutsches Ärzteblatt 2018; 38:1671–1672.

Referenzen

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