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Gemeinwohl-Ökonomie Ein Wirtschaftsmodell der Zukunft. Bad Schallerbach, Paul J. Ettl.

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Academic year: 2022

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Paul J. Ettl

www.ettl.at – ettl@ettl.at

Gemeinwohl-Ökonomie Ein Wirtschaftsmodell

der Zukunft

Bad Schallerbach, 12.9.2021

Geboren 1955 in Aschach an der Donau

Studium in Linz und Salzburg (Mathematik, Philosophie, Politikwissenschaft) Seit 1971: Programmierung (seit 1974 bezahlt)

Ab Mai 1983: Selbstständig

Geschäftsführer der Firma Ettl-Software (11 Mitarbeiter, 4 Standorte) Firmenverkauf Ende 2013, seither Unternehmensberatung

Mitglied der Arge ProEthik (der WKO)

Landessprecher OÖ der CSR-Consultants Experts Group der WKO Initiator und Leiter der Friedensakademie Linz

Seit Jänner 2011 als „Pionier“ im Projekt Gemeinwohl-Ökonomie tätig

Juni 2011: Mitbegründer des Vereins zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie Oktober 2011: Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz für „Ettl-Software“

Dez. 2012: Masterarbeit „Die Bilanz der Zukunft – Der Weg zur Gemeinwohl-Bilanz“

T: 0699 16191001, W: www.ettl.at , E: ettl@ettl.at

Paul J. Ettl (MBA)

(2)

Ziele des Wirtschaftens

Duden: WIRTSCHAFT ist „Gesamtheit der Einrichtungen und Maßnahmen, die sich auf Produktion und Konsum von Wirtschaftsgütern beziehen“

Wikipedia: Wirtschaftoder Ökonomieist die Gesamtheit aller Einrichtungen und Handlungen, die der planvollen Befriedigung der Bedürfnisse dienen.

Gabler: Unter Wirtschaft wird der rationale Umgang

mit knappen Gütern verstanden. Güter sind sowohl reale Güter als auch Dienstleistungen, die zur Befriedigung menschlichen Bedarfs dienen.

Chrematistik

Kunst des Gelderwerbs Kunst, Reichtum zu erlangen

„Widernatürliche Erwerbskunst“

Ökonomik

Hausverwaltungskunst

„Natürliche Erwerbskunst“

Aristoteles

* 384 v. Chr. † 322 v. Chr.

(3)

US Constitution

Eine Gemeinschaft ist auf das „gerechte Gute“

verpflichtet, das „ihr zuträglich ist“ (= Gemeinwohl).

Wirtschaft, die nur auf Geldgewinn ausgerichtet ist, ist „widernatürlich“.

Aristoteles, „Politik“ Buch III, Kap 12

106–43 V. CHR.: CICERO

„Das Wohl des Volkes soll oberstes Gesetz sein.“ (De legibus III, 3, 8) 1225–1274: THOMAS VON AQUIN

Er bezeichnete das Gemeinwohl als "bonum commune" und leitete in seinem Hauptwerk, der Summa theologiae, ab, dass notwendigerweise "jedes Gesetz auf das Gemeinwohl ausgerichtet ist." (Prima Secundae, quaestio 90, articulus 2). Seitdem spielt es auch in der christlichen Soziallehre eine zentrale Rolle.

1646–1716: GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ

Auch nach ihm hat alles Recht dem Gemeinwohl zu dienen, das er – die Erhaltung und das Gedeihen des Universums ausdrücklich einschließend – als Weltgemeinwohl fasste. (Nova methodus discendae docendaeque Jurisprudentiae, Buch I, § 35; Buch II, § 14)

1712–1778: JEAN-JACQUES ROUSSEAU

Er führte in seinem Hauptwerk "Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts" (Buch II, Kap. 3) aus, dass die Grundlage legitimer politischer Macht der Gemeinwille (volonté générale) ist, der sich auf das Gemeinwohl richtet. Dieser ist von der Summe der privaten Einzelinteressen zu unterscheiden, der volonté particulière, dem individuellen Partikularwillen.

(4)

1819-1900: JOHN RUSKIN

1898 schrieb Ruskin „Wie wir arbeiten und wirtschaften müssen – Eine Gedankenlese“. Der Sozialreformer John Ruskin (1819-1900) nahm in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine beherrschende Stellung im englischen Gesellschaftsleben ein. Er trat für eine Wirtschaftsethik ein, in deren Mittelpunkt der Mensch stehen und die handwerkliche Arbeit als schöpferischer Wert betrachtet werden sollte.

1921–2002: JOHN RAWLS

Nach seiner "Theorie der Gerechtigkeit" (1971) ist das Gemeinwohl einer Gesellschaft nur durch "zwei Grundsätze" gewährleistet, nämlich die "Gleichheit der Grundrechte und -pflichten" aller sowie den "Grundsatz, dass soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten wie etwa verschiedener Reichtum oder verschiedene Macht nur dann gerecht sind, wenn sich aus ihnen Vorteile für jedermann ergeben, insbesondere für die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft."

Thomas von Aquin

• "Es ist unmöglich, dass ein Mensch gut sei, außer er stehe im rechten Bezug zum gemeinen Wohl." (Summa theologiae)

Zhomas von Aquin bezeichnete das Gemeinwohl als "bonum commune" und leitete in seinem Hauptwerk, der Summa theologiae, ab, dass notwendigerweise "jedes Gesetz auf das Gemeinwohl ausgerichtet ist." (Prima Secundae, quaestio 90, articulus 2). Seitdem spielt es auch in der christlichen Soziallehre eine zentrale Rolle.

Katholische Soziallehre (19.-20. Jhdt)

• Bischof Wilhelm E. von Ketteler (1811-1877) und Adolph Kolping (1813-1865)

• Rerum novarum (Leo XIII. 1891)

• Pacem in terris (Johannes XXIII., 1963)91

• Octogesima adveniens (Paul VI.,1971)

(5)

Verfassungsziel

„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl.“

Verfassung des Freistaates Bayern, Art. 151, (8. Dezember 1946)

Art. 151 – 1) Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl, insbesondere der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle und der allmählichen Erhöhung der Lebenshaltung aller Volksschichten.

(1) Die Privatinitiative in der Wirtschaft ist frei.

(2) Sie darf sich aber nicht im Gegensatz zum Nutzen der Allgemeinheit betätigen (...)

(3) Das Gesetz bestimmt die Wirtschaftspläne (…) damit die öffentliche und private Wirtschaftstätigkeit nach dem Allgemeinwohl ausgerichtet werden können.

Art. 41, Italienische Verfassung

(27.Dezember 1947)

Verfassungsziel

(6)

„Die wirtschaftliche Aktivität und die Privatinitiative sind frei, innerhalb der Grenzen des Gemeinwohls.“

Verfassung Kolumbiens, Art. 333 (1991)

Verfassungsziel

„We the people of the United States, in Order to form a more perfect Union, establish Justice (…), promote the

general Welfare and secure the Blessings of Liberty.“

Preamble, Constitution of the United States

US Constitution, 17. Sept. 1787

(7)

2012: Päpstlicher Rat für Gerechtigkeit und Frieden

„Zum Unternehmer berufen“

http://www.justitia-et-

pax.de/jp/pressemeldungen/archiv/daten/20 120918_zum_unternehmer_berufen_schrift.

pdf

Auf 36 Seiten 44 mal das Wort

„Gemeinwohl“

2012: Päpstlicher Rat für Gerechtigkeit du Frieden

„Zum Unternehmer berufen“

Auf 36 Seiten 44 mal das Wort

„Gemeinwohl“

http://www.justitia-et-

pax.de/jp/pressemeldungen/archiv/daten/20 120918_zum_unternehmer_berufen_schrift.

pdf

(8)

Evangelii Gaudium

(24. November 2013)

http://w2.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20131124_evangelii-gaudium.html

Evangelii Gaudium

(24. November 2013)

53. Ebenso wie das Gebot „du sollst nicht töten“ eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des

menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein „Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen“ sagen. Diese

Wirtschaft tötet. Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wenn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht.

http://w2.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20131124_evangelii-gaudium.html

(9)

Evangelii Gaudium

203. ….. Die Tätigkeit eines Unternehmers ist eine edle Arbeit, vorausgesetzt, dass er sich von einer umfassenderen Bedeutung des Lebens hinterfragen lässt; das ermöglicht ihm, mit seinem Bemühen, die Güter dieser Welt zu mehren und für alle zugänglicher zu machen, wirklich dem Gemeinwohl zu dienen.

Evangelii Gaudium

221. Um mit dem Aufbau eines Volkes in Frieden, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit fortzuschreiten, gibt es vier Prinzipien, die mit den bipolaren Spannungen zusammenhängen, die in jeder gesellschaftlichen Wirklichkeit vorkommen. Diese leiten sich von den Grundpfeilern der kirchlichen Soziallehre

(Menschenwürde, Gemeinwohl, Subsidiarität,

Solidarität) her, die als » das erste und grundlegende

Bezugssystem für die Interpretation und Bewertung

der gesellschaftlichen Entscheidungen « dienen.

(10)

Ziel des Wirtschaftens:

Gemeinwohl!

Wirtschaftlicher Erfolg

wird

heute

gemessen

• bei Firmen:

• Bilanzgewinn (Handelsbilanz, Steuerbilanz)

• Aktienkurs

• in der Gesellschaft:

• Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Wikipedia:

Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Die Veränderungsrate des realen BIP dient als

Messgröße für das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaften und ist damit die wichtigste Größe der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.

Befriedigung menschlicher Bedürfnisse?

(11)

Wirtschaftlicher Erfolg

• bei Firmen:

• Bilanzgewinn (Handelsbilanz, Steuerbilanz)

• Aktienkurs

sagt nichts darüber aus, ob das Unternehmen die gesamtgesellschaftliche Lebensqualität hebt Frauen gleich behandelt/bezahlt werden wie Männer Arbeitsplätze schaffen oder zerstört

mehr Bedürfnisse befriedigt die Umwelt schützt oder zerstört wie mit dem Abfall umgegangen wird

Arbeitsbedingungen gut und förderlich sind, oder nicht

Wirtschaftlicher Erfolg

• in der Gesellschaft:

• Bruttoinlandsprodukt (BIP)

sagt nichts darüber aus, ob der Staat in Frieden lebt oder Krieg führt Minderheiten achtet

Menschenrechte achtet

Katastrophen überstanden hat

….

(12)

Erfolg über GELD definiert

Wer braucht Geld?

Niemand BRAUCHT Geld!

Geld ist Mittel!!!!!!

Wer ist ein guter Bäcker/Konditor?

(13)

Wir wollen den Kuchen, nicht das Mehl!

Erfolg über GELD definiert

Wer braucht Geld?

Niemand BRAUCHT Geld!

Geld ist Mittel!!!!!!

(14)

Geld

• ist ein Mittel

• ist in unserer Gesellschaft zum Ausgleich notwendig

• ist keine Ware!

kann nicht zur

Erfolgsmessung dienen!

MESSEN WAS ZÄHLT!

Wir wollen eine guten Kuchen und nicht viel Mehl!

(15)

Christian Felber

2006 2008

2009

2010

„Die Gemeinwohl- Ökonomie beruht auf denselben Grundwerten, die unsere Beziehungen gelingen lassen“.

„Wir messen was zählt“

(Gemeinwohlbilanz)

Christian Felber, 2010 Kernsätze der Gemeinwohl-Ökonomie

(16)

Gemeinwohl-Matrix 5.0

(ab Mai 2017)

Gemeinwohl-Matrix 5.0

(ab Mai 2017)

(17)

Klare Erkennbarkeit

GEMEINWOHL

www.ixso.at

(18)

Warum eine Gemeinwohl-Bilanz?

Darstellung nach außen – USP!

Kundengewinnung Mitarbeiter-Attraktivität Change-Management

Rechtliche Vorteile

Vorrang beim öffentlichen Einkauf Vorrang bei der Forschungskooperation

Günstigerer Kredit z.B. von der GLS und „Bank für Gemeinwohl“

Steuervorteile Etc.

Effekt: Fair wird billiger...

(19)

Gemeinwohl-Ökonomie

Menschliche Werte im Unternehmen

Menschenwürde

Solidarität und Gerechtigkeit Ökologische Nachhaltigkeit

Transparenz und Mitentscheidung

Messen was zählt -> Gemeinwohl-Bilanz Wachstum zur gesunden Größe

Mehr Demokratie – Volk ist Souverän -> Konvente Soziokratie und systemisches Konsensieren

Als Einzelperson

• Selbsttest!

• Lass Dein Geld Gutes tun!

Als Unternehmen

Als Gemeinde

Als Organisation

Kontakt Mach mit!

(20)

Lass Dein Geld für das Gemeinwohl arbeiten!

Kontakt Mach mit!

1) Erstellen GW-Bilanz für gemeindeeigene Betriebe 2) Erstellen selbst die GW-Bilanz

3) Fördern Pionier-Gruppen von Unternehmen 4) Entwickeln „Kommunalen Lebensqualitätsindex“

5) Hosten „Demokratischen Wirtschaftskonvent“

6) Verbinden sich zur „Gemeinwohl-Region“

Gemeinwohl-Gemeinde

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