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Archiv "Kinderunfälle in häuslicher Umgebung: Ärzte starten Initiative zur Unfallverhütung" (10.11.1995)

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Verhutu ven Kinderunfänen Das Ärzteprogramm Information

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,Liter Lebenswoche

<inderunfälle in häuslicher Umgebung

Arzte starten Initiative zur Unfallverhütung

Jährlich verunglücken in Deutschland rund drei Millionen Kinder unter 15 Jah- ren. Ein erheblicher Teil dieser Unfälle ereignet sich in Haus und Garten, bei Sport und Spiel. Nach Ansicht der Ärztekammer Nordrhein wird die Vorbeugung gegen Kinderunfälle, die sich außerhalb des Straßenverkehrs ereignen, bislang stief- mütterlich behandelt. Sie will sich deshalb — ebenso wie die Kassenärztliche Ver- einigung Bayerns — verstärkt für eine Aufklärung in diesem Bereich einsetzen.

N

THEMEN DER ZEIT

ficht die früher so gefürchteten Infektionskrankheiten, son- dern Unfälle sind heute die häufigste Todesursache bei Kindern", stellt Prof. Dr. Jörg Hoppe, Präsident der Ärztekammer Nord- rhein, fest. Mehr als die Hälfte der jährlich etwa 1 000 tödlichen Kinder- unfälle ereigneten sich außerhalb des Straßenverkehrs. Während sich eine Vielzahl von Institutionen um die Verkehrssicherheit für Kinder be- mühe, fehle es an Maßnahmen, um Kinderunfälle in der häuslichen Um- gebung zu verhüten. Dabei gehe es vor allem darum, Eltern auf Gefah- renquellen aufmerksam zu machen und sie für drohende Risiken zu sensi- bilisieren.

„Um Risiken vermindern zu kön- nen, muß man sie kennen", meint Dr.

Dr. Alex Lechleuthner, Ärztlicher Leiter des Rettungs- und Notdienstes der Stadt Köln. So seien beispielswei- se Verbrühungen die häufigsten häus- lichen Unfälle bei Kindern zwischen zwei und vier Jahren. Weitere häufige Unfallarten seien Stürze, Ertrinken, Ersticken, Vergiftungen mit Haus- haltsreinigern oder Medikamenten sowie elektrische Stromschläge. Auch der falsche Umgang mit Haustieren, vor allem mit Hunden, führe oft zu ernsthaften Verletzungen. Dabei sei- en die Risiken, denen die Kinder aus- gesetzt sind, je nach Alter unter- schiedlich.

Eltern können durch baulich- technische Maßnahmen wie Heizkör- perverkleidungen, Steckdosenaufsät-

BERICHTE

Elterninformation der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns

ze oder Schutzgitter auf dem Herd das Unfallrisiko für ihre Kinder deutlich mindern. Diese passiven Sicherheits- maßnahmen reichen jedoch nach An- sicht von Lechleuthner nicht aus. El- tern und Betreuer müßten mit den Kindern trainieren, Gefahrensituatio- nen einzuschätzen und damit umzu- gehen.

Zur Prävention von Kinderunfäl- len will die Ärztekammer Nordrhein die Initiativen von Kinderärzten un- terstützen, die im Rahmen der U1- bis U10-Untersuchungen verstärkt über Unfallgefahren aufklären. Nach An-

sicht von Lechleuthner kann ein Ge- spräch mit dem Haus- oder Kinder- arzt auch wichtige Grundkenntnisse und Techniken der Ersten Hilfe ver- mitteln. Noch ungeklärt sei jedoch, so Hoppe, ob die gesetzlichen Kranken- kassen bereit seien, diese zusätzlichen ärztlichen Leistungen zu finanzieren.

Die Ärztekammer Nordrhein hat außerdem angeboten, Forschungs- vorhaben zur Analyse und Verhütung von Kinderunfällen in ihrem Bezirk zu unterstützen. Pionierarbeit habe auf diesem Feld die Versicherung Deutscher Lloyd in München gelei- stet, die in Zusammenarbeit mit der Kinderchirurgie der Universität Würzburg ein Forschungsprojekt zu Entstehung, Verlauf und Schwer- punkten von Kinderunfällen im Vor- schulalter durchgeführt hat.

Auch die Kassenärztliche Verei- nigung Bayerns ist der Auffassung, daß mit Hilfe wirksamer Unfallverhü- tungsmaßnahmen mehr als die Hälfte aller Kinderunfälle verhindert wer- den könnte. Unter dem Motto „Be- scheid wissen — Erkennen — Vermei- den" hat sie in Augsburg ein Modell- projekt zur Verhütung von Kinderun- fällen gestartet. Mit Broschüren und in Gesprächen sollen Kinderärzte El- tern über mögliche Unfallursachen und Maßnahmen zur Unfallvermei- dung informieren. In einer ersten Testphase von Oktober 1995 bis April 1996 soll das Unfallverhütungspro- gramm im Rahmen der Vorsorgeun- tersuchungen U3 und U7 erprobt werden.

Je ein U3- und ein U7-Merkblatt, das sich an die Eltern richtet, be- schreibt altersspezifische Unfallrisi- ken und Maßnahmen zur Unfallver- meidung. Eine weitere Broschüre in- formiert den Arzt und die Arzthelfe- rin über das Projekt. Außerdem wur- den zwei kurze Fragebögen ent- wickelt, die Aufschluß über den Wis- sensstand von Eltern und Betreuern geben sollen.

Die Kosten für Erprobungsphase und Auswertung der Ergebnisse übernimmt die Kassenärztliche Verei- nigung Bayerns. Ziel des Modellver- suchs sei, eine Basis für Honorarver- handlungen mit den Krankenkassen zu schaffen Das Modell soll bei posi- tiver Resonanz auf ganz Bayern aus- geweitet werden. Heike Korzilius A-3042 (28) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 45,10. November 1995

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