DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BRIEFE AN DIE REDAKTION
Fortbildung im Vordergrund
... Gesundheitsberatung findet nicht erst jetzt „zu- nehmend auch" durch Pädiater statt, sondern schon so lange, wie es Kin- derärzte gibt. Die Ernäh- rungsberatung des Säug- lings, die Beratung über Steigerung der körperei- genen Abwehr, auch die Impfberatung sind doch nichts anderes als primäre Prävention.
Die Autoren haben recht, daß Aus-, Weiter- und Fort- bildung über Prävention im argen liegen. Deshalb führt der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV) seit ei-
nem Jahr Präventions-Se- minare durch, um die nie- dergelassenen Ärzte für diese Aufgabe zu sensibili- sieren. Diese Seminare werden auch 1986 fortge- setzt werden.
Bevor nicht Kenntnisse über Prävention und deren Vermittlung an den Bürger zum selbstverständlichen Wissen der niedergelasse- nen Ärzte gehören, sollten wir die Diskussion um eine Honorierung zurückstel- len. Im Vordergrund muß erst die Fortbildung ste- hen.
Dr. med. Ingo Döker Kinderarzt
Fasanenstraße 142 8025 Unterhaching
STELLENSUCHE
Gedanken anläßlich des Weih- nachtsaufrufs 1985 „Ärzte hel- fen Ärzten", der ärztlichen, zahn- und tierärztlichen Orga- nisationen in Heft 49/1985, Seite 3673:
Wo bleibt die Solidarität?
Das Elend und finanzielle Desaster, in dem sich viele Kollegen befinden, muß auch diejenigen beschä- men, die Arbeit haben bzw. eine eigene Praxis führen „dürfen". Jawohl
„dürfen", denn es gibt ein- deutige Anzeichen dafür, den unbeliebten Nach- wuchs mit allen Mitteln der Kunst vom „Markt" fernzu- halten. So gibt es heute
eindeutig zwei verschiede- ne Klassen von Medizi- nern: nämlich die, die im Boot sitzen, und die, die im kalten Wasser treiben. Wo bleibt die Solidarität unter den Kollegen? Wo werden Bereitschaftsdienste abge- baut, damit andere eine Stelle finden? Statt dessen gibt es zahlreiche Maßnah- men, um die Kollegen vom
„gemeinsamen Kuchen"
fernzuhalten: Ich nenne hier nur stichwortartig AIP, Änderung der Kassenzu- lassung, Diskussion um
Niederlassungsbeschrän- kungen und vieles mehr.
Für den Unterzeichner mag kein „ Wir"-Gefü h I mehr aufkommen, empfin- det er doch zwischenzeit- lich die im Beruf stehen- den Kollegen eher als sei-
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Cholagogum Nattermann ° Wirksame Bestandteile: 1 Kapsel enthält: Extr. Chelidonii spir. sicc. 40 mg (entspr. Gesamtalkaloide bezogen auf Chelidonin 0.65 mg). Extr. Curcumae long. spir. sicc. 20 mg (entspr. Curcumin 2 mg), Extr. Fol. Spinaciae aguos. sicc. 50 mg, „essentielle" Phosphalipide = EPL-Substanz (Wirkprinzip: Cholinphosphorsaurediglyceridester natürlicher Herkunft mit überwiegend ungesättigten Fettsäuren, speziell Linolsäure [ca.70 %], Linolen- und Olsäure) 100 mg, Dl. Menthae pip. 5 mg, DI. Curcumae e duz. 5 mg. Anwendungsgebiete: Chronische Erkrankungen des Gallensystems mit und ohne Leberbeteiligung, chronische Entzündungen der kleinen Gallenwege, Gallensteinleiden, Störungen nach operativer Entfernung der Gallenblase, Fehlleistungen der Gallenblase und -gänge, Beeinträchtigung der Verdauungsleistung der Bauchspeicheldrüse.
Gegenanzeigen: Das Präparat darf nicht angewandt werden bei schweren Leberfunktionsstörungen, Verschluß der Gallenwege, Eiteransammlung in der Gallenblase, Leberkoma und Darmverschluß.
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Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 5 vom 29. Januar 1986 (9) 225
Katastrophenmeduin
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BRIEFE AN DIE REDAKTION
Katastrophenmedizin
Probleme des Massenanfalls Kranker und Verletzter Herausgegeben von E. Ungeheuer
1986, ca. 200 Seiten, zahlreiche teils farbige Abbildungen, Tabellen, gebunden, ca. DM 75,— ISBN 3-7691-0122-7 (erscheint Februar 1986)
Ambulantes Operieren in der Chirurgie
Herausgegeben von E. Brug und K. Fritz Geleitworte von K. Vilmar und H. BünteUnter Mitarbeit von H. Van Aken, U. Bosse, G. Brenner, R. Flesch, A. Holzgreve, W. Horejschi, J. 0. Jost, D. Messer, D. Pennig, W. Pircher, Ch. Puchstein, H. Schwering, H.-W. Stedtfeld, F. W. Weber, W. Weissauer und W. Wekel 1985, 464 Seiten, 181 Abbildungen, davon 50 in Farbe, 77 Tabellen, gebunden, DM 138,— ISBN 3-7691-0097-2
Endoskopische Techniken
diagnostisch — therapeutisch— operativHerausgegeben von G. Bueß, F. Unz und H. Pichlmaier Unter Mitarbeit von J. A. Bönhof, L. Demling, U. Faust, B. Feinauer, K. Frank, E. Frimberger, U. v. Gaisberg, H. Grimm, E. Guthy, N. Heyder, J. Holder, F. Hutterer, P. Linhart, E. G. Loch, G. Lutz, G. Lux, B. C. Manegold, L. W. Popp, H.-D. Reidenbach, J. F. Riemann, H. Schellong, W. Schmitt, K. Semm, N. Soehendra, W. Steiner, R. Theiss und R. Wittmoser
1984, 222 Seiten, 265 Abbildungen, davon 72 in Farbe, 18 Tabellen, gebunden, DM 55,— ISBN 3-7691-0092-1
Die Behandlung der Verbrennungen
Praktische Hinweise fürDiagnose — Therapie — Rehabilitation Von G. Zellweger
2. durchgesehene Auflage 1985, 290 Seiten, 101 Abbildungen, davon 68 in Farbe, Taschenbuch, DM 29,80 ISBN 3-7691-1069-2
e Deutscher Ärzte-Verlag
Postfach 40 02 65 • 5000 Köln 40 Telefon (02234) 7011-316
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Ja, ich bestelle bei der Deutscher Ärzte VerlagGmbH, Postfach 40 02 65, 5000 Köln 40,durch die Buchhandlung
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Name, Vorname PLZ, Ort
Straße Datum, Unterschrift
Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten.
ne Gegner im Kampf um
„Marktanteile".
Zur Anschauung einige Fakten zur Situation des Unterzeichners: Approba- tion 1984, seither arbeits- los, Studienschulden ca.
35 000 DM, keine Arbeits- losenunterstützung, keine Aussicht auf eine Stelle, bis dato ca. 1000!! Bewer- bungen ohne Erfolg ver- schickt. Lebt seit dem Ex- amen von 580 DM monat- lich Sozialhilfe.
So etwas gibt es und ist si- cher kein Einzelfall. Helfen Sie also Ärzten, die wirk- lich in Not sind. Bei allem Verständnis für Ärzte, die aus den Ostblockstaaten
UMWELT
Zum Problem des radioakti- ven Mülls sowie der ionisie- renden Strahlung allgemein:
Radiologisches Wissen
reicht nicht aus
... Aufarbeitung erspart nicht die Endlagerung ra- dioaktiven Materials, son- dern vergrößert sogar die Menge bei unbedeutender Verminderung der Toxizi- tät.
Es gibt bisher keine Mate- rialien, die auf die Dauer der radioaktiven Wirksam- keit und der Umgebungs- belastung standhalten.
Salzlager sind nach An- sicht vieler Fachleute aus- gesprochen ungeeignet.
Jeder Salzstock wandert in geologischen Zeiten und führt Randwasserzonen.
Prof. Hannes Alfvän, schwedischer Nobelpreis- träger für Physik, sagte zu diesem Thema „Zur Zeit gibt es anscheinend kein realistisches Verfahren, wie man Atommüll beseiti- gen könnte, nur eine Men- ge von zweckoptimisti- schen Spekulationen".
zu uns kommen. Doch hierzu ist zweierlei zu sa- gen:
1. finden diese Kollegen bei uns relativ rasch eine Stelle, weil man ihnen aus
„politischen" Gründen da- bei hilft.
2. gibt es keine nennens- werte Arbeitslosigkeit in den Ländern des War- schauer Paktes.
Helfen Sie also Ärzten durch echte Solidarität und durch die Bereitschaft, vorhandene Arbeitsfelder miteinander zu teilen!!
Karl Peter Kraus, „Arzt"
Brunhildstraße 11 1000 Berlin 62
Unser bisheriges radiologi- sches Wissen reicht nicht aus, um die Wirkungen von Strahlen-Kleinstdosen zu beurteilen. Nach Untersu- chungen von Prof. Reichelt ist die Provokation von Waldschäden durch ioni- sierende Strahlung sehr wahrscheinlich.
Die Tatsache, daß es eine natürliche Strahlung gibt, ist kein Beweis dafür, daß sie unschädlich ist. Es gibt auch natürliche Tollkir- schen, natürliche Erdbe- ben und Gewitter. Es ist nicht logisch, aus der – üb- rigens sehr eindrucksvol- len und übersichtlichen – Beschreibung dosisabhän- giger, nicht stochastischer Strahlenkrankheiten ablei- ten zu wollen, daß es die stochastischen Strahlen- schäden nicht gibt. Zahl- reiche Untersuchungen an Personen, die bei militäri- schen Unternehmungen oder zivilen Produktionen strahlenexponiert waren, zeugen für das Gegenteil.
Arbeitskreis Gesundheit im Bund für
Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V.
Dr. med. Gerd Biron Taxöldern Nr. 14 8465 Bodenwöhr 226 (10) Heft 5 vom 29. Januar 1986 83. Jahrgang