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Archiv "Hörgeräte: Lernende Systeme" (08.12.2006)

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A3358 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 49⏐⏐8. Dezember 2006

T E C H N I K

A

m Forschungszentrum Jülich wird ein leistungsstarker Ma- gnetresonanztomograph (MRT) mit einer magnetischen Feldstärke von 9,4 Tesla installiert, der zusätzlich mit einem Positronen-Emissions- Tomographen kombiniert ist. Mit dem Gerät lassen sich nicht nur ana- tomisch scharfe Bilder generieren,

sondern auch Vorgänge in gesun- dem und erkranktem Gehirn darstel- len. Das 20 Millionen Euro teure Ganzkörper-MR-PET-Gerät wird je- weils zur Hälfte von der Siemens AG und dem Bundesforschungsmi- nisterium finanziert.

Schon heute kann man mittels MRT detailgenaue Bilder vom menschlichen Gehirn aufnehmen und erkennen, welche Regionen bei bestimmten Denkprozessen aktiv sind. Durch die mehr als doppelt so hohe Feldstärke des neuen MRT können die Bildqualität und die dar- aus gewonnenen Informationen je- doch deutlich verbessert werden.

Mit spezifischen Kontrastmitteln wollen die Wissenschaftler einzelne Zellen markieren, um deren Verhal- ten im lebenden Organismus sicht- bar zu machen. „Wir können damit kleinste Veränderungen des Gehirns aufspüren, um Krankheitsprozesse, die etwa bei multipler Sklerose oder Alzheimer auftreten, besser verste- hen zu können“, erklärte Prof. Jon Shah, Leiter der Arbeitsgruppe.

Mit der kombinierten Positronen- Emissions-Tomographie (PET) las- sen sich darüber hinaus auch Stoff- wechselvorgänge sichtbar machen.

Diese sind bei erkrankten Zellen oft verändert – schnell wachsende Tu- moren etwa haben einen erhöhten Energieverbrauch. „Die Bilder ei- nes PET allein sind aber unscharf, sodass wir die Orte erhöhter Stoff- wechselaktivitäten nicht exakt loka- lisieren können“, sagte Shah. „Mit der neuen Kombination hingegen

können wir jetzt auch Stoffwechsel- vorgänge des Gehirns hoch aufge- löst untersuchen.“

Nicht nur die Jülicher Wissen- schaftler werden an dem Gerät arbei- ten. Im Rahmen eines virtuellen Insti- tuts sind die Universität Freiburg, die Universität L’Aquila (Italien) und das Max-Planck-Institut in Tübingen dar-

an beteiligt. Darüber hinaus ist das MR-PET auch für Pharmafirmen in- teressant. Sie können damit beispiels- weise den Wirkort neuer Medika- mente auf molekularer Ebene unter- suchen sowie neue Kontrastmittel und Signalmoleküle testen, mit denen sich einzelne Zellen erkennen lassen.

Ebenso könnte der Weg von Stamm-

zellen verfolgt werden, um neuartige Optionen zur Therapie degenerativer Erkrankungen des zentralen Nerven- systems präzise zu untersuchen. Das Gerät, das im Forschungszentrum noch zusammengebaut werden muss, soll in drei Jahren einsatzbereit sein.

Weil der Kern des MR-PET – der 9,4-Tesla-Magnet – für die verfüg- baren Räumlichkeiten zu groß ist, muss außerdem ein neues Gebäude errichtet werden.

Das 1956 gegründete Forschungs- zentrum Jülich ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft und mit rund 4 300 Mitarbeitern das größ- te multidisziplinäre Forschungszen- trum in Europa. Das Themenspek- trum umfasst Gesundheit, Umgang mit Information, Umweltschutz und Energie. Grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Na- turwissenschaft und Technik werden ebenso erarbeitet wie Anwendungen für die Industrie. Charakteristisch für Jülich ist der Einsatz zweier Schlüs- selkompetenzen: der Physik und des Rechnens mit Supercomputern. EB

H

örgeräte der Reihe „Centra“

von Siemens haben nicht nur ein Verfahren zur vollautomatisier- ten Absenkung von Störgeräuschen integriert („SoundSmoothing“), das auch plötzlich auftretende, soge- nannte Impulsgeräusche, erkennt und verringert. Sie sind auch „lern- fähig“ und stellen sich selbst auf die Lautstärkevorlieben ihrer Träger ein. Auch die Windgeräusch-Unter-

drückung und das Anti-Feedback- System wurden verbessert. Rück- kopplungen in bisher kritischen Si- tuationen – wie etwa beim Kauen, bei Umarmungen oder beim Aufset- zen eines Hutes – treten damit nicht mehr auf. Technologische Voraus- setzung ist unter anderem die „e2e“- Funktechnologie, bei der sich im Fall einer beidohrigen Versorgung die beiden Hörgeräte permanent miteinander abstimmen.

Die Hörsysteme sind in unter- schiedlichen Bauformen erhältlich:

vom nahezu unsichtbaren „Centra Life“ für die sogenannte offene Ver- sorgung über das „Centra S“ für leichte bis mittlere Hörprobleme bis zu den Powerversionen mit bis zu drei Mikrofonen für stärkere bis hochgradige Schwerhörigkeit. Dar- über hinaus gibt es eine Palette von Im-Ohr-Geräten. Die serienmäßige Nanobeschichtung für Hinter-dem- Ohr-Geräte und die neuartige Schutz- membran „C-Guard“ für Im-Ohr- Geräte sorgen außerdem dafür, dass keine Feuchtigkeit und kein Schweiß

eindringen. EB

HÖRGERÄTE

Lernende Systeme

MRT/PET-TECHNOLOGIE

Scharfer Blick ins Gehirn

An die Lautstär- kevorlieben ihrer Träger können sich die Hörgeräte aus der „Centra“-Serie automatisiert an- passen.

Wir können jetzt auch Stoffwechselvorgänge des Gehirns hoch aufgelöst untersuchen.

Foto:Siemens Audiologische Technik

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