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Kristina Wolff

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AU M A DOK UMENT ATION 4

Unternehmensseitige Vorbereitung der Mitarbeiter zum Standdienst für den eigenen Messeauftritt

Kristina Wolff

AU M A DOK UMENT ATION 4

(2)

II

Prof. Dr. Kristina Wolff · AUMA Dokumentation 4

Impressum

Herausgeber:

AUMA

Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Littenstraße 9 10179 Berlin

Telefon 030 24000-0 Telefax 030 24000-330 info@auma.de

auma.de

Redaktion Dokumentation:

Julia Tornier

Referentin Öffentlichkeitsarbeit Autorin und Projektdurchführung:

Prof. Dr. Kristina Wolff

Die Urheberrechte liegen bei der Autorin.

Layout:

CCL, Berlin

Berlin, März 2018

Unternehmensseitige Vorbereitung der Mitarbeiter zum Standdienst für den eigenen Messeauftritt

Kristina Wolff

(3)

III

Prof. Dr. Kristina Wolff · AUMA Dokumentation 4

Inhalt

1 Vorwort des Herausgebers IV

2 Die Autorin V

3 Unternehmensseitige Vorbereitung der Mitarbeiter zum Standdienst 1 für den eigenen Messeauftritt

Prof. Dr. Kristina Wolff

(4)

IV

Prof. Dr. Kristina Wolff · AUMA Dokumentation 4

Vorwort des Herausgebers

Mit dieser Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Studie zur Qualität der Vorbereitung des Messestandpersonals will das Institut der Deutschen Messewirtschaft im AUMA einen weiteren Denk- und Diskussionsanstoß zur Verbesserung des Messeerfolgs geben. Angesprochen sind, nicht zuletzt wegen der offengelegten Methodik, alle Akteure, die sich wissenschaftlich mit dem Thema Messe beschäftigen. In diesem Feld erhofft sich der Herausgeber dieser Dokumentation eine anregende Diskussion und weitere vertiefende Forschungsprojekte zur qualitativen Vorbe- reitung des Messestandpersonals. Aber ebenso angesprochen sind auch die Messepraktiker, vor allem die Aussteller. Gelingt es doch der Autorin Prof. Dr. Kristina Wolff, wissenschaftlich abge-

sichert Defizite bei der Vorbereitung des Standpersonals aufzuzeigen und konsequent konkrete

Handlungsempfehlungen vorzustellen.

Wir bedanken uns bei der Autorin und ihren Mitwirkenden an der Kölner Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft für die Bereitschaft, mit diesem Beitrag auch zur Verbesserung der Messequalität insgesamt beitragen zu wollen. Auch der Beitrag unserer Mit- glieder Messe Düsseldorf und Koelnmesse hat letztlich zum Gelingen des Forschungsprojektes beigetragen. Hier gilt unser Dank den Kolleginnen und Kollegen für die Unterstützung dieser wissenschaftlichen Arbeit, für die auch wir uns gern eingesetzt haben.

Dr. Peter Neven

Hauptgeschäftsführer des AUMA

(5)

V

Prof. Dr. Kristina Wolff · AUMA Dokumentation 4

Frau Professor Dr. Kristina Wolff promovierte 2005 an der Universität Witten/Herdecke und präsentierte ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse erstmals auf der „AACE World Con- ference on E-Learning in Corporate, Government, Healthcare, and Higher Education 2003“ in Phoenix, AZ, USA.

Ihre ökonomische Expertise stammt aus der jahrelangen Berufspraxis zu Gunsten international agierender Unternehmen, u.a. eines familiengeführten Global Player Pharmaceuticals.

Der aktuelle Forschungsschwerpunkt von Frau Prof. Dr. Wolff zielt auf die Sicherung eines erfolgreichen Kongress- bzw. Messeauftritts unter Berücksichtigung von Motivation und Vor- bereitung der, das jeweilige Unternehmen repräsentierenden Mitarbeiter.

Über ihren Lehr- und Forschungsauftrag an der Kölner Hochschule für Medien, Kommunika- tion und Wirtschaft hinaus war sie im Frühjahr 2015 Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft des Wissenschaftsrates zur Reakkreditierung der FH Dresden. Seit 2016 ist sie anerkannte Gutach- terin im Pool der FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation).

Ergebnisse aus der vorliegenden Studie „Unternehmensseitige Vorbereitung der Mitarbeiter zum Standdienst für den eigenen Messeauftritt“ wurden unter dem Titel „Genug geschlafen!“

anteilig bereits in der Mai-Ausgabe 2017 der Fachzeitschrift „CIM – Conference & Incentive Management“ vorgestellt.

Besonderer Dank gilt den Messen Düsseldorf und Köln für die extrem kooperative Unterstüt- zung zur Durchführung der Evaluation, ebenso Frau Prof. Dr. Eva-Maria Skottke für den hilfrei- chen Support zur statistischen Auswertung des Datensatzes.

Die Autorin

Prof. Dr. Kristina Wolff

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Unternehmensseitige Vorbereitung der Mitarbeiter zum Standdienst für den eigenen Messeauftritt  

 

Professor Dr. Kristina Wolff 

mail: info@kristina‐wolff.de   

1.) Der zentrale Aspekt des Beitrags   

Weshalb geben Unternehmen, mittelständische, ebenso wie Weltkonzerne, jenseits aller  Sparmaßnahmen und Verschlankungen für Messeauftritte jährlich unvermindert Budgets bis  in den mehrstelligen Millionenbereich frei?  

Die Antwort ist im besonderen Format der Veranstaltung begründet: Während Unternehmen  bei den gängigen Vertriebsaktivitäten über unterschiedlichste Kommunikationskanäle an  potentielle Kunden herantreten, so kommen Letztere, sich selbst aktiv in Bewegung setzend,  zu den Messeausstellern. National und international. Den dafür erforderlichen Energie‐ und  Zeitaufwand leisten sie mit viel Offenheit, der möglichen Bereitschaft, Verträge 

abzuschließen, bzw. dem Wunsch, sich selbst im persönlichen Austausch über Hersteller,  Produkte, Trends, Neuentwicklungen und Preisgestaltung, etc. pp. zu informieren. Während  einer Messelaufzeit machen sich Tausende aktiv auf den Weg zu den Unternehmen, völlig  unabhängig davon, ob die Firmen „aus Prinzip“ ausstellen, oder mit einer eigens zu diesem  Anlass definierten Strategie auftreten.  

In dieser, für Unternehmen sehr chancenreichen Ausgangssituation kommt der Schnittstelle  vor Ort, dem Mitarbeiter am Messestand, eine elementare Bedeutung zu. Der Fokus dieser  Studie liegt auf der Frage, ob, bzw. wie Unternehmen ihr Standdienstpersonal im Vorfeld  einer mehrtägigen Messepräsenz darauf vorbereiten, den situativen Vorteil fachkundig,  motiviert und letztlich auch Gewinn bringend umzusetzen.  

 

2.) Neu und überraschend? 

 

Neben Qualität (objektiv, reliabel und valide) und Quantität (N=1.617) dieser Studie, sind die  Evaluationsergebnisse in mehrfacher Hinsicht überraschend. Und zwar in der Form, dass: 

a.) sie die sträfliche Vernachlässigung von unternehmensseitiger Zieldefinition und  Erfolgsmessung (analog der Smart‐Kriterien, specific, measurable, agreed, realistic and  timebound) und die damit einhergehenden negativen Konsequenzen für das 

kostenintensive Marketingtool Messepräsenz belegen.  

b.) sie ein weites Feld an Optimierungspotenzial ausweisen. 

c.) die abgeleiteten Handlungsempfehlungen überwiegend ohne großen Aufwand realisiert  werden können. 

 

3.) Angewandte Methodik   

a. Anlässlich verschiedener, internationaler Messen der Konsum‐ und Luxusgüterindustrie  auf dem Gelände der Messen Düsseldorf und Köln (interzum, FSB, Boot, imm) wurden ca. 

2.500 Personen angefragt. 

b. Der Evaluationsbogen lag inhaltsgleich in deutscher und englischer Sprache vor.  

c. In Summe haben sich 1.617 Rezipienten aus insgesamt 54 Ländern anonym mit ihren  Antworten an der Datenerhebung beteiligt. 

 

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Seite 2 von 11   

d. Die Evaluation erfolgte im Zeitraum Oktober 2015 bis Januar 2016. 

e. Der vorliegende Datensatz basiert auf einer nicht angeleiteten, anonymen „paper and  pencil“‐Befragung. Zielgruppe der ausgeführten Feldstudie waren alle Mitarbeiter, die  zum Zeitpunkt der Befragung an unterschiedlichen Messeständen ihren Standdienst  leisteten.  

f. Die mittels SPSS ausgewertete Studie liefert mit N=1.617 repräsentative Ergebnisse, aus  der vorliegenden Stichprobe lassen sich zutreffende Rückschlüsse auf die Gesamtheit der  Messeaussteller ziehen. 

 

4.) Die wichtigsten Ergebnisse   

Stichprobe 

Die Studie beleuchtet an Hand der Angaben von 1.617 Rezipienten (davon 53% männlich) im  Durchschnittsalter von 36,8 Jahren aus insgesamt 54 Nationen, ob die Mitarbeiter die  Unternehmenserwartungen, gemäß der smart‐Kriterien, erfüllen können. Die Befragten sind  im Durchschnitt seit 7,7 Jahren für das Unternehmen, das sie auf der Messe repräsentieren  tätig und mehrtägig im Einsatz am Stand. 

 

Motivation 

Zunächst stellte sich, im Hinblick auf die Motivation der Beteiligten vor Ort, die Frage, wie es  firmenseitig zur Auswahl des eingesetzten Standpersonals kam.  

Die Mehrheit der Befragten (47,6%) gab an, sich freiwillig zum Standdienst gemeldet zu  haben. Allerdings erklärten 596 Rezipienten (36,9%), dass der zu leistende Standdienst auf  Grund einer internen Weisung erfolge, 9,1 % äußerten sich diesbezüglich nicht.  

Der Bitte um eine Selbsteinschätzung zur Aussage „Meine Arbeit macht mir Freude und ist  ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg“ entsprachen die Befragten (absolute Zahlen)  folgendermaßen:  

 

Abb. 01 Häufigkeiten zu „Meine Arbeit macht mir Freude und ist ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg“ 

       © Prof. Dr. Kristina Wolff  

 

In 126 Fällen (knapp 8%) wird eine eindeutig negative Einschätzung angegeben, hinzu kommt  die Dunkelziffer, die sich anteilig im aktiv angekreuzten „Keine Angabe“ verbirgt („Fehlender  Wert“ steht für das kommentarfreie Übergehen der Frage), s. Abb. 01.   

749 470

221 56

54 16

22 29

0 100 200 300 400 500 600 700 800

Ja, sehr Ja, gut Naja, geht so Naja, weniger Nein, eher nicht Nein, gar nicht Keine Angabe Fehlender Wert

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Die drauf folgende Zusammenhangsanalyse zwischen den Variablen „Meine Arbeit macht mir  Freude und ist ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg“ und dem verpflichteten, bzw. 

freiwillig erfolgten Einsatz am Messestand ergibt einen hochsignifikanten Zusammenhang: 

Ein freiwilliger Einsatz korreliert deutlich (p<.001) mit einer hohen Arbeitszufriedenheit,   s. Abb. 02 bis Abb. 04.  

Abb. 03 Korrelation: Standdienstentscheidung „Meine Arbeit macht mir Freude und ist ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg“

       © Prof. Dr. Kristina Wolff    

Chi-Square Tests

Value df Asymp. Sig. (2-sided)

Pearson Chi-Square 251,973a 28 ,000

Likelihood Ratio 210,891 28 ,000

Linear-by-Linear Association 34,662 1 ,000

N of Valid Cases 1617

a. 15 cells (37,5%) have expected count less than 5. The minimum expected count is ,38.

Abb. 04 Korrelation: Standdienstentscheidung „Meine Arbeit macht mir Freude und ist ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg“

       © Prof. Dr. Kristina Wolff    

 

Case Processing Summary Cases

Valid Missing Total

N Percent N Percent N Percent

Standdienstentscheidg.

* Arbeit_Beitrag/Freude

1617 100,0% 0 ,0% 1617 100,0%

Abb. 02 Korrelation: Standdienstentscheidung „Meine Arbeit macht mir Freude und ist ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg“

       © Prof. Dr. Kristina Wolff  

Standdienstentscheidung * Arbeit_Beirag/Freude Crosstabulation

Arbeit_Beitrag/Freude

Total Ja,

sehr Ja, gut

Naja, geht so

Naja, weniger

Nein, eher nicht

Nein, gar nicht

Keine Angabe

Feh- lender

Wert Standdienst-

entschdg.

Freiwillig 447 216 63 13 13 6 6 5 769

Eingeteilt 225 203 91 27 26 8 5 11 596

Externe Dienstleistung am Stand

18 19 42 9 9 1 5 3 106

Keine Angabe 44 20 22 6 6 1 5 4 108

Fehlender Wert 15 12 3 1 0 0 1 6 38

Total 749 470 221 56 54 16 22 29 1617

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Verantwortung 

„Hat das Unternehmen, das Sie hier vertreten klare Entwicklungsziele definiert?“  

Folgende Auswertungs‐Graphik (absolute Zahlen) veranschaulicht die Problematik:  

 

Abb. 05 Häufigkeiten zu „Hat das Unternehmen, das Sie hier vertreten klare Entwicklungsziele definiert?“       

       © Prof. Dr. Kristina Wolff   

 

24 % der befragten Mitarbeiter ist die Vision des eigenen Arbeitgebers nicht geläufig,  zuzüglich der Dunkelziffer hinter „Keine Angabe“, s. Abb. 05.   

 

Zu ihren Arbeitsschwerpunkten während der Messelaufzeit befragt, wurden, bei  zugelassener Mehrfachnennung, folgende Tätigkeiten am häufigsten genannt: 

‐ „Unternehmensinformation/ ‐präsenz“ (1.581 Nennungen),  

‐ „Neue Kontakte“ (984 Nennungen), und  

‐ „Kundenpflege“ (770 Nennungen). 

„Informationen zum Produkt“ wurde nur in 710 Fällen als Arbeitsschwerpunkt identifiziert  und, noch erstaunlicher, die Befragten gaben „Akquise/ Verkauf“ in lediglich 32 Fällen, 

„Beratung“ in 5 Fällen als Tätigkeitsschwerpunkt an.  

                 

1073

246

141 126

29 2

0 200 400 600 800 1000 1200

Ja Mir nicht bekannt

Nein Keine Angabe Fehlender Wert

Work in progress

(10)

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Zielsetzung 

Haben die Unternehmen es versäumt, klare Vorgaben zu benennen?  

Von den 1.617 Befragten äußert ein knappes Viertel (24%), dass die Entwicklungsziele des  eigenen Arbeitgebers nicht definiert, bzw. gänzlich unbekannt seien.  

 

Und, trotz des immensen monetären, organisatorischen und logistischen Aufwands für eine  Messepräsenz, gibt ein Drittel der Befragten (33,4%), davon 17,5% mit deutschem 

Unternehmensstandort, offen an, keinerlei Kenntnis vom strategischen Ziel des  Messeauftritts des eigenen Arbeitgebers zu haben, s. Abb. 06. 

 

Abb. 06 Häufigkeiten zu „Hat das Unternehmen, das Sie hier vertreten im Vorfeld der Veranstaltung          das strategische Ziel dieses Messeauftritts klar formuliert?“       

       © Prof. Dr. Kristina Wolff     

 

Ein weiterer, hochsignifikanter Zusammenhang (p<.001) konnte zwischen fehlenden Zielen  einerseits und der anteilig nicht existenten Bereitschaft der Mitarbeiter, in Zukunft erneut  Standdienst zu leisten andererseits, nachgewiesen werden, s. Abb. 07 bis Abb. 09.  

     

           Abb. 07 Korrelation: Fehlendes strategisches Ziel „Würden Sie sich für den nächsten Messeauftritt Ihres Unternehmens         (ggf. wieder) freiwillig zur Verfügung stellen“ 

              © Prof. Dr. Kristina Wolff    

Case Processing Summary

Cases

Valid Missing Total

N Percent N Percent N Percent

Nächste Messe freiwillig * Ziel Messeauftritt

1617 100,0% 0 ,0% 1617 100,0%

53,7 13,9

19,5 8,5

4,3

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0

Ja Nein Mir nicht bekannt Keine Angabe Fehlender Wert

(11)

Seite 6 von 11   

Nächste_Messe_freiwillig * Ziel_Messeauftritt Crosstabulation

Ziel_Messeauftritt

Total Ja Nein

Mir nicht bekannt

Keine Angabe

Fehlender Wert Nächste Messe

Freiwillig

Ja 639 143 167 90 20 1059

Nein 27 21 19 4 1 72

Eventuell 125 36 83 16 10 270

Keine Angabe

53 10 31 25 5 124

Fehlender Wert

25 15 15 3 34 92

Total 869 225 315 138 70 1617

       

       Abb. 08 Korrelation: Fehlendes strategisches Ziel „Würden Sie sich für den nächsten Messeauftritt Ihres Unternehmens         (ggf. wieder) freiwillig zur Verfügung stellen“ 

                 © Prof. Dr. Kristina Wolff 

               

  Dieser Zusammenhang wird auch an anderer Stelle der Evaluation deutlich: Die Frage 

„Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein, damit Sie sich für den nächsten  Standdienst freiwillig zur Verfügung stellen?“ wurde von einem Rezipienten mit „Death  Threat“ (Todesstrafe) verschriftlicht.  

           

Chi-Square Tests

Value Df Asymp. Sig. (2-sided)

Pearson Chi-Square 342,729a 16 ,000

Likelihood Ratio 200,879 16 ,000

Linear-by-Linear Association 85,118 1 ,000

N of Valid Cases 1617

a. 2 cells (8,0%) have expected count less than 5. The minimum expected count is 3,12.

Abb. 09 Korrelation: Fehlendes strategisches Ziel „Würden Sie sich für den nächsten Messeauftritt Ihres Unternehmens          (ggf. wieder) freiwillig zur Verfügung stellen“ 

       © Prof. Dr. Kristina Wolff  

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Seite 7 von 11   

Vorbereitung 

„Wurden Sie gezielt auf den hiesigen Messeauftritt vorbereitet?“ (Angaben in %)“ 

Ja  64,9 

Nein  25,5 

Keine Angabe  6,9 

Kein Wert  2,7 

  Abb. 10 Häufigkeiten zu „Wurden Sie gezielt auf den hiesigen Messeauftritt vorbereitet?“       

       © Prof. Dr. Kristina Wolff   

 

Eine qualifizierte Vorbereitung im Vorfeld der Messe sei in mehr als einem Viertel der Fälle  nicht erfolgt, s. Abb. 10. 

  

Nur bei einem Zehntel (169 Nennungen) der Fälle wurde die Unternehmensbotschaft vor der  Messepräsenz vertieft ‐ jeder Unternehmer sollte spätestens an dieser Stelle reflektieren,  wie sich unter diesen Voraussetzungen die von 98% der Befragten als Arbeitsschwerpunkt  erkannte „Unternehmensinformation/ ‐präsenz“ vor Ort gestaltet.  

 

Ein knappes Fünftel (312 Fälle) gab an, in puncto Produktwissen fit gemacht worden zu sein,  jedoch lediglich knappe 4% erhielten ein Training zur entsprechenden Verkaufsrhetorik.  

 

Im Rahmen der Studie wurden die Mitarbeiter gefragt, welche Maßnahme sie selbst als  hilfreiche Vorbereitung betrachteten. Die am häufigsten genannte Wunschschulung war für  20% das Verkaufsgespräch, gefolgt vom Fremdsprachentraining (19,1%) und der 

Produktschulung (13,4%). Eine Vertiefung der Unternehmensbotschaft wurde nur in 6,2% der  Fälle erwähnt, wichtiger hingegen schienen den Befragten Teamtrainings (7,8%) und 

Schulungen zum Angebot der Mitbewerber (7,7%). 

 

Auch die Untersuchung der beiden Parameter fehlende Vorbereitung („Wurden Sie auf den  hiesigen Messeauftritt gezielt vorbereitet“) und der Selbsteinschätzung hinsichtlich „Meine  Arbeit macht mir Freude und ist ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg“ ergab einen  hochsignifikanten Zusammenhang. 

  Erfolg 

Ist den Mitarbeitern am Stand eigentlich klar, was von Ihnen erwartet wird‐ welcher  persönliche Beitrag für den Unternehmenserfolg relevant ist?  

40% der Mitarbeiter vor Ort geben an, dass sie keine Kenntnis davon haben, wie, bzw. ob ihr  Unternehmen den Erfolg des Messeauftritts misst, weitere 18% äußern sich dazu gar nicht.  

Der Erfolgsparameter „Beobachtung der Verkaufszahlen“ wird zumindest von jedem fünften  (20%) Mitarbeiter als solcher identifiziert, ebenso die „Individuelle Nachbetreuung auf  gezielte Anfragen“ (20,2%), die Reichweitenmessung über Social Media Kanäle hingegen ist  nur 11,3% bewusst.  

         

(13)

Seite 8 von 11   

Und was erwarten die (potentiellen) Kunden, die zum Messestand kommen werden?  

36,7% der Standdienstleistenden äußern sich nicht zu der offenen Fragestellung, 20,5% 

geben klar an, dass sie es nicht wissen. In 13,8% der Fälle wird auf diese Frage mit 

„Innovationen“ und in weiteren 9,7% mit „allgemeine Informationen“ geantwortet.  

 

Die Erwartungshaltung der Kunden hinsichtlich „Produktinformation“ (4,2%), „Beratung“ 

(3,5%) und „Unternehmenspräsenz“ (3,4%) ist aus Sicht der Mitarbeiter vor Ort  vernachlässigbar und auch der Punkt „Akquise/ Verkauf“ wird lediglich von 2,2% der  Befragten gewählt. Selbst der Aspekt „Service“ kommt, hinter „Spaß“ (0,9%), mit 0,8% der  Nennungen sehr schlecht weg, liegt aber aus Sicht des Standpersonals noch vor „Inspiration“ 

(0,6%) und „Austausch“ (0,4%). 

 

5.) Handlungsempfehlungen   

Erfolg basiert auf der Summe positiver Kräfte, ebenso, wie auf dem konsequenten  Eliminieren der, die Zielsetzung ungünstig beeinflussenden Faktoren. Letztere können  allerdings erst dann ausgeschlossen werden, wenn sie bekannt und benannt sind. Der  tradierte „running gag“ der Veranstaltungsbranche „nicht erwähnt ist genug gelobt“ spiegelt  sich im Rahmen dieser Studie in erschreckenden Zahlen wider: 7 % der Standbesetzung ist  nach eigener Angabe unvorbereitet und hat keinerlei Vorstellung von der Erwartung der  Messebesucher.  

Unternehmen müssen sich zu Recht fragen lassen: Ist die rein physische Präsenz dieser  Mitarbeiter tendenziell unternehmensschädlich? 

 

Noch ein alarmierendes Resultat der Untersuchung birgt die Zahl derer, die: 

 die Ziele ihres Unternehmens (Vision) nicht kennen und  

 keine Idee von den Messezielen ihres Arbeitgebers haben und  

 die keinerlei Vorbereitung erfahren haben und, als sei das nicht wenig genug,  

 zudem nicht wissen, ob das Unternehmen, das sie über mehrere Tage am Stand  repräsentieren, im Nachgang misst, ob der Auftritt ein Erfolg war:  

Satte 5% geben das Fehlen jedweder Orientierung offen an. 

  

Mit anderen Worten: Von 20 Mitarbeitern am Stand hat mindestens einer im statistischen  Mittel von 18,8 Standdienst‐Tagen p.a. nicht die geringste Vorstellung davon, was er weshalb  am Messestand erledigen soll. Die Gruppe derer, die ihren Business‐Blindflug offenlegt, ist  anteilig noch um diejenigen zu erweitern, die eine wahrheitsgemäße Aussage dazu qua  Antwortverweigerung umgehen, ebenso, wie um diejenigen, deren Unkenntnis sich nicht auf  alle vier der genannten Parameter (Unternehmensziele, Messeziele, Vorbereitung, 

Erfolgsmessungen), sondern nur auf einen Teil selbiger erstreckt. So erklären bspw. 15,5% 

der Rezipienten, dass sie weder um die Unternehmens‐, noch um die strategischen  Messeziele wissen.  

           

(14)

Seite 9 von 11   

In all diesen Fällen haben Unternehmen es versäumt, die erforderlichen  Rahmenbedingungen zum Erreichen des Unternehmenserfolgs zu schaffen.  

Aus den vorliegenden Daten lassen sich folgende Handlungsempfehlungen ableiten: 

 

recruite 

Unternehmen tun sich keinen Gefallen, wenn sie Mitarbeiter per Weisung zum Standdienst  verpflichten. Unabhängig davon, ob die interne Einteilung aus Zeitmangel oder fehlender  Planungssorgfalt geschieht – Mitarbeiter, die gegen ihren Willen zum Standdienst bestimmt  werden, agieren vor Ort entsprechend. Im ersten Schritt durchforsten Sie bitte Ihren  Brainpool nach denjenigen, die Spaß am Arbeitsauftrag Standdienst haben. Treffen Sie eine  gezielte Auslese, so wie Sie es bei einer Stellenbesetzung tun. 

  value 

In etlichen Branchen leisten Außendienstmitarbeiter Standdienst, obwohl ihr eigentlicher  beruflicher Schwerpunkt das Besuchen einer festgesetzten Zahl (Calls) an Kunden „im Feld“ 

ist.  

In Summe gaben 391 Umfrageteilnehmer (24,2%) an, den Einsatz am Messestand  ausgeglichen zu bekommen, fast genauso viele, nämlich 354 Personen (22%) bekommen  diesen Ausgleich nicht. Von diesen geben 19,5% an, künftig nur noch eventuell, bzw. 

keinesfalls mehr zum Standdienst zur Verfügung zu stehen.  

 

Auch der Zusammenhang zwischen dem fehlenden Ausgleich, ggf. on top zum Stand‐Einsatz  bedingten Nichterreichen des persönlichen Jahresziels, einerseits und dem Motivations‐

mangel andererseits wird in den hochsignifikanten Ergebnissen (p<.001) belegt, s. Abb. 11 bis  Abb. 13. 

 

Insofern ist Unternehmen dringend anzuraten, Mitarbeitern die Einsatzzeit auf der Messe,  d.h. die Ausfallzeit im Feld adäquat und wertschätzend auszugleichen. 

 

Case Processing Summary

Cases

Valid Missing Total

N Percent N Percent N Percent

Arbeit/Freude * Ausgleich 1617 100,0% 0 ,0% 1617 100,0%

 

Abb. 11 Korrelation: Fehlender Ausgleich „Meine Arbeit macht mir Freude und ist ein wichtiger Beitrag          zum Unternehmenserfolg“ 

       © Prof. Dr. Kristina Wolff    

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Arbeit/Freude * Ausgleich Crosstabulation

Ausgleich

Total Ja Nein

Sonstige s

Keine Angabe

Fehlender Wert Arbeit/

Freude

Ja, sehr 207 184 1 148 209 749

Ja, gut 123 93 0 90 164 470

Naja, geht so 37 37 0 57 90 221

Naja, weniger 6 13 0 11 26 56

Nein, eher nicht

9 14 0 13 18 54

Nein, gar nicht

3 7 0 3 3 16

Keine Angabe

2 2 0 7 11 22

Fehlender Wert

4 4 0 2 19 29

Total 391 354 1 331 540 1617

      Abb. 12 Korrelation: Fehlender Ausgleich „Meine Arbeit macht mir Freude und ist ein wichtiger Beitrag          zum Unternehmenserfolg“ 

      © Prof. Dr. Kristina Wolff    

 

                    train 

Um zu unterbinden, dass das Standdienstpersonal vor Ort orientierungslos am Fokus des  Unternehmens vorbei agiert, ist es erforderlich, die Mitarbeiter auf ihre Schlüsselrolle und  die damit verbundene Zielsetzung vorzubereiten. Anders formuliert: Alle Mitarbeiter  verdienen die Chance, an sie gestellte Erwartungen erfüllen zu können.  

       

Chi-Square Tests

Value Df Asymp. Sig. (2-sided)

Pearson Chi-Square 65,544a 28 ,000

Likelihood Ratio 66,791 28 ,000

Linear-by-Linear Association 11,977 1 ,001

N of Valid Cases 1617

a. 13 cells (32,5%) have expected count less than 5. The minimum expected count is ,01.

Abb. 13 Korrelation: Fehlender Ausgleich „Meine Arbeit macht mir Freude und ist ein wichtiger Beitrag          zum Unternehmenserfolg“ 

       © Prof. Dr. Kristina Wolff    

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Die Teilnehmer der Evaluation haben klare und sinnvolle Trainingsmaßnahmen identifiziert,  um sich selbst im Sinne ihres Arbeitgeberauftrags zu verbessern.  

 

Und wer kann den Mitarbeitern die stärksten Argumente für die angestrebte Zielgruppe an  die Hand geben? Wer ist in der Lage, das bestmöglich steuernde Briefing zum Messeauftritt  zu verfassen? Wer kann die qualifiziertesten Schulungen zur eigenen Produktpalette, bzw. 

dem USP der Wettbewerber vornehmen? Diese wertvolle Expertise ist spezifisch und im  Unternehmen selbst verankert, die Ressource muss lediglich aktiviert und genutzt werden.  

   

measure and acknowledge 

Smart–Ziele gelten seit Dekaden als etablierter Managementstandard, um Leistungen  adäquat zu beurteilen. Mitarbeiter, die sich mehrere Tage der Schlüsselverantwortung am  Messestand stellen, haben nicht nur ein Anrecht auf nachvollziehbare Erfolgskriterien, sie  benötigen selbige als richtungsweisende Arbeitsgrundlage. Auch hier gilt: Wer ist geeignet,  die Kernbotschaft zum Arbeitsauftrag im Vorfeld einer Messe zu definieren und wirksam zu  kommunizieren?  

Die im Vorfeld eruierten Erfolgskriterien dienen im Nachgang einer Veranstaltung dazu,  Mitarbeiterpotenzial eindeutig zu identifizieren, weiter auszubauen und künftig Gewinn  bringend einzusetzen. 

   

6.) Zusammenfassung 

Ein mehrtägiger Messeauftritt stellt mit den Ausgaben für Fläche, Architektur, Infomaterial  und Werbeartikeln, Multimedia, eigenem und eingekauftem Personal, den anfallenden  Reise‐ und Logistikkosten, Gästen, Symposien und flankierenden Aktivitäten im Strauß der  möglichen Marketingtools häufig die aufwändigste Variante der Kundenwerbung, bzw. ‐ bindung dar. 

Auf Grund der vorliegenden Studienergebnisse stellt sich die Frage, weshalb Unternehmen  (im In‐ und Ausland) zu einem Messeauftritt nachgewiesener Maßen nicht mit den 

etablierten Qualitätsstandards und Controllingverfahren arbeiten, um die jährlich bereit  gestellten Messe‐ und Industrieausstellungsbudgets zu legitimieren.  

Ebenso, die Frage nach einer sinnhaften Auswahl und Vorbereitung des Mitarbeiterteams,  das vor Ort die entscheidende Schlüsselposition, nämlich die persönliche Ansprache einer  bereitwilligen Klientel innehat. 

Im Hinblick auf den angestrebten Unternehmenserfolg zum Messeauftritt gilt es, der aktuell  praktizierten Fahrlässigkeit entgegen zu wirken, denn die Kosten‐Nutzen‐Rechnung wird  ohne die Steuerungsinstrumente (Auslese, Zielsetzung, Erfolgsparameter, Vorbereitung,  Wertschätzung, bzw. Anreiz) auch künftig nicht aufgehen: Die aus der Studie abgeleiteten  Handlungsempfehlungen bieten mit internen, ergo sehr kostengünstigen Maßnahmen, die  Chance, alle zu einem Messeauftritt anfallenden Kosten in nachhaltigen Benefit 

(Mitarbeitermotivation, Zielerreichung, erfüllte Kundenerwartung und long‐term‐forecasts)  zu wandeln.  

Der Kunde kommt – es ist an der Zeit, diesem Umstand qua ausgefeilter Strategie und einem  entsprechenden Leistungskatalog im Sinne des Unternehmenserfolgs zielführend Rechnung  zu tragen.  

 

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