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MatTiempo–bisherige Erfahrungen

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Academic year: 2022

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(1)

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope

Lagertagung an der Obstbauschule Gleisdorf, 8. Juli 2013

MatTiempo – bisherige Erfahrungen

Möglichkeiten und Grenzen

Franz Gasser

Inhalt

• MA-Lagerung – worum geht es?

• MatTiempo – das System

• ACW Versuche

Entwicklung der Lageratmosphäre

Fruchtqualität

• Fazit für die Praxis

(2)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 3 Franz Gasser, ACW

GRUNDLAGEN DER MA-LAGERUNG

Lagerung unter modifizierter Atmosphäre

Stoffwechsel und Lagerung

Vermehrung von Mikroorganismen

= Verderb CO2 O2 Atmung Stoffwechsel

Wasserverlust

Ethylen Lagerfaktoren -Temperatur

-Relative Luftfeuchtigkeit -Luftreinheit (Ethylen) -Luftumwälzung

-Gasförmige Atmosphäre (CO2, O2)

Lagersteuerung

(3)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 5 Franz Gasser, ACW

Modifizierte Atmosphäre

Gasaustausch

LUFT: O2= 20.9 % und CO2= 0.03 % Mat Tiempo: O2= 1-5% und CO2= 1-5%

Einflussfaktoren für die MA

•Reifestadium bei der Ernte (Atmungsintensität).

•Abkühlung der Ware vor dem Schliessen

•Lagertemperatur.

•Leervolumen in der Paloxe bzw.

Fruchtmenge

•Dichtigkeit der Paloxe.

•Selektive Durchlässigkeit der Membrane.

CO2

CO2

Membrane

MAT TIEMPO – DAS SYSTEM

Was gehört alles dazu?

(4)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 7 Franz Gasser, ACW

Das Mat Tiempo Modul

Kunststoff Paloxe:

Volumen : 610 Liter (oder 430 Liter)

Industrieller Typ (verstärkt mit drei Querverstrebungen)

Material HDPE (High-density polyethylene)

Deckel Tiempo Cap

Deckel mit integrierter Membran (selektiv durchlässig für CO2und O2)

Septum für Messungen der Atmosphäre

Dichtung für sicheren Verschluss des Deckels Verbrauchsmaterial: Septum, Dichtung

Membrane: Beständig und wieder verwendbar, kann mit Wasser ohne Druck gereinigt werden.

Einsatz der Paloxe

Zu vermeiden:

Zu frühe oder zu späte Ernte.

Ungenügende Abkühlung der Früchte vor dem Schliessen des Moduls

Nichteinhalten der empfohlenen Lagertemperatur.

Tiempo Cap Deckel nicht korrekt aufgesetzt.

Nicht einhalten der CA Lagerungsvorschriften (empfohlene Lagerdauer) 2

Kühllagerung unter MA-Bedingungen

Öffnung der Module

3 Auslagerung

Transport

Verkauf

1 Abkühlung

Schliessen der Module = Unter CA Bedingungen setzen

Ernte

(5)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 9 Franz Gasser, ACW

Normale Einstellung der MA

%

Lagertage

Zwischen 1 und 5 %

Fehler bei der Einstellung der MA

einer von vielen möglichen …

Zu hohe Kerntemperatur vor dem Schliessen des Moduls

Die Früchte wurden vor dem Schliessen des Moduls nicht gänzlich abgekühlt Lagertage

(6)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 11 Franz Gasser, ACW

MA-LAGERUNG VON KERNOBST

0 5 10 15 20 25

0 31 60 91 121 152 182 213

Gaskonzentration (%)

Lagerdauer (Tage)

Gala 2009/2010

O2 CO2

Entwicklung der Lageratmosphäre

(7)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 13 Franz Gasser, ACW

Entwicklung der Lageratmosphäre

0 5 10 15 20 25

0 31 60 91 121 152 182 213

Gaskonzentration (%)

Lagerdauer (Tage)

Braeburn 2011/2012

O2 CO2

Sauerstoffkonzentration und Gehalt an Kohlendioxid

0 1 2 3 4 5 6 7 8

0 2 4 6 8 10 12

Kohlendioxidkonzentration

Sauerstoffkonzentration

Gala Jonagold Diwa Braeburn Topaz Golden

(8)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 15 Franz Gasser, ACW

Fruchtqualität

• Festigkeit [kg/cm

2

]

• Zuckergehalt [°Brix]

• Säuregehalt [g/L]

01 23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

gleich negativ positiv

01 23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Zuckergehalt

gleich negativ positiv

01 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Säuregehalt

gleich negativ positiv

Jonagold Topaz (IP) Topaz (Bio)

Fruchtqualität I

(3 Jahre) (3 Jahre) (1 Jahr)

01 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

gleich negativ positiv

0 12 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Zuckergehalt

gleich negativ positiv

0 12 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Säuregehalt

gleich negativ positiv

01 23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

gleich negativ positiv

01 23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Zuckergehalt

gleich negativ positiv

01 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Säuregehalt

gleich negativ positiv

(9)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 17 Franz Gasser, ACW

Gala Braeburn

Fruchtqualität II

(3 Jahre) (3 Jahre)

0 12 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

gleich negativ positiv

0 12 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Zuckergehalt

gleich negativ positiv

0 12 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Säuregehalt

gleich negativ positiv

01 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Zuckergehalt

gleich negativ positiv

01 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Säuregehalt

gleich negativ positiv 01

23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

gleich negativ positiv

Diwa Golden

Fruchtqualität III

(2 Jahre) (2 Jahre)

01 23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

gleich negativ positiv

01 23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL

Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Zuckergehalt

gleich negativ positiv

01 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Säuregehalt

gleich negativ positiv

01 23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

gleich negativ positiv

01 23

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Zuckergehalt

gleich negativ positiv

01 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Säuregehalt

gleich negativ positiv

(10)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 19 Franz Gasser, ACW

Fazit MA-Lagerung Äpfel

• Die Qualitätserhaltung während der MA-Lagerung bzw. die qualitativen Vorteile gegenüber der normalen Kühllagerung sind sortenabhängig.

• Bei den Sorten Jonagold, Diwa und Gold Delicious wirkte sich die MA-Lagerung positiv auf die Qualitätserhaltung aus.

• Die qualitativen Vorteile der MA-Lagerung waren bei der Auslagerung wie auch am Ende der Nachlagerung – aber zu einem geringeren Ausmass – feststellbar.

• Äpfel können bis zu 6 Monate in Mat Tiempo Paloxen gelagert werden. Bei längerer Lagerdauer nehmen die Schäden (Fäulnis, physiologische Fruchtschäden) stark zu.

ACW Versuche – Sorten (Birnen)

(11)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 21 Franz Gasser, ACW

Uta Conférence Kaiser A.

0 1 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL

Dez Jan Feb Mrz

Festigkeit

gleich negativ positiv

Unsere Versuche – Bio Birnen

KL MatTiempo

März Shelf life, KL März

KL März

MatTiempo Mai MatTiempo März

0 1 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL

Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

0 1 2 3

AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL AL NL

Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Festigkeit

Fazit MA-Lagerung Birnen

• Bei den Birnen waren praktisch keine Qualitätsunterschiede zwischen der MA-Lagerung und der normalen Kühllagerung feststellbar.

• Birnen sollten eher weniger als 6 Monate MA-gelagert werden, da bei längerer Lagerung die physiologischen Schäden (Kavernen, Kernhaus- und Fleischbräune) stark zunehmen.

• Der Anteil verfaulter Birnen am Ende der Nachlagerung («shelf life») nahm bei längerer Lagerung stark zu – ein Grund mehr, Birnen nicht zu lange zu lagern.

(12)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 23 Franz Gasser, ACW

MA-LAGERUNG KIRSCHEN

Lagerung bis zu 4 Wochen

Voraussetzungen für die Lagerung von Steinobst

• Für die Lagerung sind nicht alle Sorten gleich gut geeignet

Kirschen: festfleischige, grosse Sorten (Kordia)

Zwetschgen: eher späte Sorten

• Kirschen müssen aus gedecktem Anbau stammen

Einfluss der Regenfälle

• Früchte müssen zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden

Zu späte Ernte erhöht Verderbsanfälligkeit im Lager

Zu frühe Ernte reduziert Essqualität

• Die Ernte muss korrekt durchgeführt werden

Früchte sollen nicht der Sonne ausgesetzt sein

Schneller Abtransport und Kühlung

Den Stiel abreissen kann Probleme verursachen

(13)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 25 Franz Gasser, ACW

Lagerung von Kirschen (Kordia) in Mat Tiempo Paloxen (2011)

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

0 5 10 15 20 25

Luftfeuchtigkeit [%]

Temperatur C], O2 /CO2 [%]

O2 CO2 Temperatur rel. Luftfeuchtigkeit

Lagerung von Kirschen (Kordia) in X-tend Beuteln (2011)

0 5 10 15 20 25

O2 / CO2 [%]

O2 CO2

(14)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 27 Franz Gasser, ACW

Fazit MA-Lagerung Kirschen

• Bei der Lagerung von Kirschen sollten CO2-Werte von 15-18% erreicht werden, um die Fäulnis zu reduzieren. Dies war sowohl bei Mat Tiempo als auch bei X-tend nicht der Fall.

• Im Gegensatz zu Kernobst stabilisierten sich die O2–Konzen- tration bei Kirschen kaum, sondern nahm kontinuierlich ab.

• Die MA-Lagerung in Mat Tiempo bzw. X-tend hatte einen leichten Vorteil gegenüber der normalen Kühllagerung in Folienbeuteln bez. Erhaltung von Stielfarbe und –zustand.

• Bei der MA-Lagerung in Mat Tiempo bzw. X-tend verloren die Kirschen kaum Wasser (kein Gewichtsverlust).

MA-LAGERUNG ZWETSCHGEN

(15)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 29 Franz Gasser, ACW

Lagerung von Zwetschgen (Fellenberg) in Mat Tiempo Paloxen (2011)

10.0 19.7

10.7

5.9

2.9

7.2

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

0 5 10 15 20 25

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26

rel. Luftfeuchtigkeit [%]

Temperatur [°C], O2 /CO2 [%]

Lagerdauer [Tage] O2 Temperatur

CO2 rel. Luftfeuchtigkeit

Raumwechsel der Gebinde

Defekt im Kühlraum: Temp.Anstieg von 1°C auf 16°C im Verlauf von 8 Stunden Öffnung der MatTiempo Box während 2 Std.

Lagerung von Zwetschgen (Fellenberg) in X-tend Beuteln (2011)

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

0 5 10 15 20 25

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26

rel. Luftfeuchtigkeit [%]

Temperatur [°C], O2 / CO2 [%]

Lagerdauer [Tage]

O2 Beutel A O2 Beutel B O2 Beutel C Temp. Beutel C1

CO2 Beutel A CO2 Beutel B CO2 Beutel C rel .LF Beutel C1 Raumwechsel der Gebinde

Defekt im Kühlraum: Temp.Anstieg von 1°C auf 12°C im Verlauf von 8 Stunden

(16)

MatTiempo – bisherige Erfahrungen 31 Franz Gasser, ACW

Fazit MA-Lagerung Zwetschgen

• Bei der Lagerung von Zwetschgen sollten CO2-Werte von 10- 15% und O2-Werte von 2-4% erreicht werden, um die Fäulnis zu reduzieren. Dies war sowohl bei Mat Tiempo als auch bei X- tend nicht der Fall.

• Der Anteil fauler Früchte während der Lagerung variierte je nach Sorte.

• Im Gegensatz zu Kernobst stabilisierten sich die O2–Konzen- tration bei Zwetschgen kaum, sondern nahm kontinuierlich ab.

• Die MA-Lagerung in Mat Tiempo bzw. X-tend hatte keinen Vorteil gegenüber der normalen Kühllagerung in Folienbeuteln bez. Erhaltung von Stielfarbe und –zustand und Verderb.

• Bei der MA-Lagerung in Mat Tiempo bzw. X-tend verloren die Zwetschgen kaum Wasser (kein Gewichtsverlust).

Fazit Mat Tiempo Paloxen

• Die Früchte müssen vor dem Schliessen des Deckels ausreichend gekühlt werden.

• Die Überwachung der Gaszusammensetzung ist unerlässlich.

• Die Selektivität der Membran ist nicht optimal:

Bei Kernobst ist die CO2-Anreicherung zu hoch, während der Sauerstoffgehalt nicht genügend abgesenkt werden kann.

Bei Steinobst ist die CO2-Anreicherung zu gering, beim

Sauerstoffgehalt besteht die Gefahr, dass er linear abnimmt und zu tiefe Werte erreicht.

• Die Einflussnahme auf die Lageratmosphäre durch Öffnen und Schliessen der Membranen ist beschränkt.

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