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Neuere Wohnhäuser in Karlsruhe

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(1)

KUNST UNP

B A N D X V

Oktober 1904

— M ä r z

1905

H E R A U S G E G E B E N

UND REDIGIERT VON

HOFRAT A L E X . KOCH

a»2D DARMSTADT. q»e

(2)

PROF. HV E I L L I N G — K A R L S R U H E . Villa in Karlsruhe.

d t

nter den süddeutschen Residenzen, die lärm wieder, Block um Block wird parzelliert,

- ' s

im letzten Jahrzehnt einen fast gross- Haus um Haus ersteht und die elektrischen

stadtähnlichen Aufschwung genommen haben, Verbindungslinien heben die Entfernung der ist Karlsruhe wohl mit an erster Stelle zu neuen Stadtteile zur Mutterstadt auf. Nach

nennen. Das gewerbliche wie kunstgewerb- der Durchschnitts-Qualität der Häuser und liehe Leben stand von jeher in hoher Blüte, Bauten zu schliessen, bei denen viel echtes

und Industrie und Handel, denen die Anlage Material Verwendung findet — die Zins des Rheinhafens zu neuem Leben verhelfen häuser der Bauspekulation bleiben ausser

wird, lassen Karlsruhe schon jetzt in scharfen Betracht — scheint sich die Bautätigkeit auf Wettkampf mit Mannheim

sonst ist

Aber gesunder, solider Grundlage zu entwickeln.

Residenz, die früher Namentlich beweisen die vielen gediegenen von einem stilleren Dasein träumte, mit allen Eigenhäuser, zu denen die Entwürfe

Einrichtungen ausgestattet, die sie sogar namhaften Architekten

von und Baufirmen erfolgreich mit Stuttgart rivalisieren lassen stammen, u. a. seien Prof. Herrn. Billing und

Das libeml-fortschrittlich gesinnte Baden ent- Curjel & Moser genannt, dass Karlsruhe in

wickelt sich nicht einseitig, dort bevorzugend, nächster Zeit schwere wirtschaftliche Krisen achtet auf die nicht zu erwarten haben wird.

gesunder Säfte Verharren Staat und Behörden noch durch seinen gesamten Organismus. immer dabei, ihre, Weise

e

;Lan

System mit seinem Schloss-Zentrum durch Neubauten vielfach in Stilvariationen des

sefaori hat Karlsruhe das Rad zahlreichen und umfänglich recht bedeutenden,

se und

trässenzüge erweitert; wo früher

und Felder grüne Grenzen zogen hallt Bau

17. und 18. Jahrhunderts errichten zu lassen, so zeigen grosse Privat - Institute wie auch

die begüterten bürgerlichen Kreise ein sieht-

(3)

atiser tn **

bares Verlan ihre Neu«

resp. Umbauten, dem Zuge der Zeit folgend, in moder-

. \ - fi * -

nem Stil..aufführen zu lassen, wofür, stark Schule machend, die Bauweise und die Archi-

tektur - Formen, von Professor Billing vorbildlich sind. Ein

grosser, fast genialer Zug geht durch seine, oft in die

Wolken ragenden Bauten; mit ihren schönen plastischen und farbigen Kontrasten schaffen

sie markante Unterbrechungen in sonst oft so langweiligen

Das sind

Versuche Häuser-Fronten.

t

keine zaghaften

mehr eines experimentierenden Baukünstlers, der der Mode

wegen Studienreisen nach

Doppel- Wohnhaus,

Wien und München unter-

nommen hat, nein, das sind

r T r r r r r r T T r T T T r T T T T T - • H r • - - • T - X X r T T T r • V X V X H H H X H H H H H H H H H - B X X X X X V X r ^ x ^ x x ^ x r " « x x " « x " « X B X X X • • • • • • • • X X H r v x r » » x ^ x ^ x x x x x x » x x » ^ x x x x ^ x x x x x x x ^ r ^ x x ^ x r r x " « x x r x - x x r ^ x r x x x x r x x - r r x r x x x x x x - r r r x x x x - r x - x r r - x x r r r x x x x x x x x x x x x r x r

vollendete Kristallisationen t*****"**1*** 6 » « m — « M m s a « eines die Zeit erkennenden A R C H I T E K T PROF. H. B I L L I N G K A R L S R U H E ,

Kraftmenschen voll deutschen

Blutes. Seinem Schaff en haben bereits frühere daher seine neueren, umfänglich kleineren Hefte gewidmet werden können; hier seien Leistungen nur im Rahmen dieses knappen

, illustrierten Be- l l i ! • richte-, über Pri-

WMr S-S WSMl . :> vat - Bauten

streift, obgleich er auch hier Mei- ster und Führer bleibt wie selten einer. Sein Stil

ist für Karlsruhe zu einem Dogma

geworden.

radezu von klas- sischer Durch-

bildung ist sein

vornehmer Herr«

schaftsste an der Südlichen Hilda

ab ebildet au;

Das ist b

r riBt - C

3S08. I . FLF",

(4)

4 4 4 * - 4 I I T 4 - + 4 i i r 4 + r l t r 4 + r i * * - T r + - r T T - r 4 - 4 4 1 4 4 4 - B - r 4 * 4 4 M - t •-+ * T •-+ • + flflflfl r r f l f l f l f l + l r i l - • * T •-+ -r J B-h • * rBr+ i i Brr rM¥ BBBI r +BBI

.Das ist gleicKfäll s Neukunst deut-

scher Bauweise;

starker persön-

P X O F . H, B I L L I N G — K A R L S R U H E . Villa in Karlsruhe.

licher Gestal-

tungstrieb schuf

aus barocken Ele-

menten ein be- häbiges und zu- gleich gastliche

Unterkunft kün- den des Zinshaus.

Man meint, ein solches Haus müsste Genera-

tionen kommen und gehen sehen können — mit so

freundlichem Gleichmut schie- ben sich die male- rischen Giebel u.

wenn man auch bei flüchtigem Überfliegen der Silhouette die Bachlaterne als eine fremde Zu- tat fühlt, so löst das Gesamtbild schliesslich doch in uns einen

Yollklang aus, indem wir auch

das leichte Schwingen eines über- hellen Tones als zur Harmonie not-

wendig erachten. Dieses lachen- de Baudenkmal wird sich gegen die Nachbarschaft stemmen, die

- v- +• - , - -H " - y , -

ihm auf den Leib rückt Sein

an grenzen-

des Stall- und Remisen-Gebäude mit Pf örther - Wohnung ist ein Nachklang von Bruchsal» aber

ohne Anlehnung, ein

Billin gs voll feinsten: Empfindens.

Einige Strässenzüge nächster bieten Bilder verwandten

i : Da ragt ein 2v^illirigB- haus aufi v<Ä imponierender Ä b - mfesunsrin1 deiner Strassenfront Äl^itefei^^ Den Ent-

an ver Sicü er-

genau; Villa1 in Karlsruhe

x

(5)

ause

1 C ***

aximmanstrass eine

benachbart

auser&ru

eines weniger schönen wir

dieser Seite abbildlich wieder geben. Auch hier sind ahn

_ -

liehe Gestaltungs zum Ausdruck

die mehr oder werilärer das

bessere Mietshaus kennzeich nen. Die Architekten

111

& Moser schufen diesen

' - y

in der Fortsetzung

bau derselben Strasse malerisch

wohl von

beeinflusstes Eigenhaus zeigt das Besitztum des bekannten

das Angaben "von Pferdemalers Junker

nach

.• ys% - . " ^ V - ^ I ^ ^ A / I

A R C H I T E K T E N C U R J E L & M O S E R — K A R L S - RUHE. *' W O H N H A U S IN K A R L S R U H E .

F

Erker in das Strassenbild hinein.

Ein Beispiel, wie einem

hause der Karakter eines »Mehr-

familien-Hauses« gegeben werden kann. —- Und diesem gegenüber, im Landhaus-Karakter gehalten,

ein malerisch unter Tannengrün gelagertes Doppel»

haus, aber von bescheidenerer Abmessung und schlichter in

seinen Fassaden gebildet, doch so recht verführerisch zum Wohnen

. . . . - •

in dem Gefühl, der Grossstadt - ' entrückt zu sein. Auch bei ihm

das gut durchgebildete hohe Dach, vorgekragte Loggien, Erker und

Balkone in geschickter Anord- nung. Der Entwurf stammt

von Prof. Billing. Man vergleiche die beiden Abbild«

•-

ungen auf Seite 67. Diesem CURJEL & W O H N H A U S is-'-fÄsiUHE,

(6)

•Ei-Ei

lieh durchgeführten

Sandstein - Fassaden;

er versteht es eben, seine Bauten mit

grossem Geschick für

das jeweilige Gelände dominierend zu

machen. Auchdasauf

y

derselben Seite unten abgebildete, breitge- lagerte Giebel-Haus,

gleichfalls von ihm

herrührend, beweist das.—

- U a + r i ÄU+BBI + • • » • ä i ^ ä i -

T H~flHh - I i - » ^ v.1

— Eine ausserge- wöhnlich fruchtbare Bautätigkeit haben, wenn auch mehr im Bereiche des Zins-

hauses, Curjel & Moser in den letzten Jahren

entwickelt. Sie haben ganze Strassenfronten Curjel ^ einheitlich erstehen lassen, wofür die A b -

Im Gegensatz zu den oben besprochenen bildungen auf Seite 72 Beispiele geben. Es Häusern, die in ihren Fassaden

aus Hausteinen mit Putzflächen durchgeführt sind, erblicken

wir am Junkerschen Hause Backstein - Mauerwerk

weissen Putzflächen, welch1 letztere wohl für Malerei ge-

dacht sein dürften. Räumlich scheint dieses Haus besonders

mit

gut ausgenützt; es macht einen wenn auch bescheidenen, so

doch recht freundlichen Ein- druck in seiner freien U m -

— W i e ein Bau an gebung. —

der Pegnitz in Nürnberg mutet uns.;^rö£^iilings interessantes

— auf Seite 68 oben

an, dessen kombinierte Bau»

y- y ^ ^ * ^ ^ .- , ^ - j _ * *

weise uns :^än''i4esv>KiinsÜers'

' ^ ' ' y ' ^ - ' - y ' y .. '

frühere Äxt gemahn W

einigueg von Haüsteih-Tllhter-

j r S S SS ' s s s r s

bauäfiit Facliwepc^^sehlüsseja wirkt stets etwas altertümlich-

y ^ y •• ' * 7 * * * * * * , * , ' y y

Ksch. Hierfer hat >Billin

* s s j . y ^ ' ^ yy ' - - ' ' ' ^ ^ \ - , , . . , " - ' ' ' \ y - . -

eine stächt imnder grosse Be^

ga/buiig ala; einheit- P R ö F . EUG-: B E C K — K A R L S R U H E . Doppel «Wohnhaus in Karlsruhe.

(7)

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bald ii Ibe r al l so

wie in'lCaflsraib^

um eine weitere

bänger- Ä r bei auch

A R C H I T E K T E N CURJEL & M O S E R — K A R L S R U H E

me weniger Fz//a in Karlsruhe. Begüterten nicht

mehr zu bangen.

sind überwiegend Putzbauten mit teilweiser Das ist eine unendlich wohltuende Be

Bemalung, frisch wirkende Bauten, die fast ruhigung, die Sammlungsfähigheit, an der an Eigenhäuser denken lassen. es uns gerade jetzt so sehr fehlt, nach sich

3r für ziehen wird. Noch immer wird viel zu viel

>t ein Kraft in dem leidigen Bestreben verzettelt,

^erk; die Musterkarte der Bautypen zu bereichern, weil es etwas anders zu machen wie der Arch>

kleine Auslese

Karlsruhe Auffallend

Mangel

mehr ergänzend an rein isolierten Teilen. Die

f.

eigentliche Baukunst herrscht in der guten Anordnung der Bau- glieder, in dem logi- schen Anordnen der

Li chtö ffnungen nach Erfordern des Grund- risses. Eine besondere Aufmerksamkeit wird

den Dächern gewid- met, wobei das gänz

liehe Fehlen des Flach- daches auffällt, sich

also eine Rückkehr zur heimatlichen Bauweise geltend macht. Das

berechtigt

sind Vorbedingungen einer weiteren gesun- den Entwickelung der

bürgerlichen Baukunst C U R J E L & M Q S E R K A R L S R U H E . Villa Ottilie in Karlsruhe,

(8)

sucht zu Entstehen, die mit den oben

eschilderten Ver- nicht gut in Einklang

zu bringen sind.

Man sollte in

Karlsruhe denVer- such machen, dem Baupolizei - A m t e einen künstlerisch befähigten Beirat anzugliedern, der sicher ehrenamt-

lich aufgefasst

*• - , *

werden könnte, und denen selbst Männer wie Prof, Billing und Prof.

Beck, , trotz ihrer

t^-^S^gs^/Wir: möchten den - Baupolizei- grossen beruflichen Inanspruchnahme, gewiss

Ämtern 5 Rüschen,; dass) ihnen Ausschüsse gern angehören würden ; in Rücksicht auf angegliedert ; würden^ die über den künst-

lerischen Wert zweifelhafter Projekte zu ent-

das} damit in sie gese

So gut man Ausschüsse

>rtr scheiden haben würden, die dazu angetan Baudenkmäler gebildet hat, so gut sollte man

sind, die Einheitlichkeit und Schönheit ein- solche berufen, die das Entstehen ünkünst^

zelner Strassenzüge zu zerstören. Auch in lerischer Spekulations-Bauten verhüten könn- Karlsruhe drohen jetzt, wie in Darmstadt u. a. ten. Das Baubild der Strasse gehört der

Orten, ganze Stadtviertel durch Spekulations- Öffentlichkeit an. O T T O SINDACO.

er +r

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