Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 23–24|
10. Juni 2013 A 1203NAMEN UND NACHRICHTEN
Dr. med. Franz-Joseph Bartmann (62), Präsident der Landesärztekammer Schleswig-Holstein, und Dr. med. An- nette Güntert (58), stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Bundesärzte- kammer, wurde die Werner-Körte- Medaille in Gold der Deutschen Gesell- schaft für Chirurgie verliehen.
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Andreas Bockisch (62), Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Essen, ist mit der Georg-von-Hevesy- Medaille der Universität Duisburg-Essen
ausgezeichnet worden. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Priv.-Doz. Dr. med. Klaus Brechtel (43), Abteilung Diagnostische und Inter- ventionelle Radiologie, Radiologische Universitätsklinik Tübingen, ist von der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen zum außerplanmäßigen Pro- fessor ernannt worden.
Prof. Dr. med. Jens Huober ( 51), zuvor Universität Düsseldorf, ist auf die neu geschaffene W-3-Professur für Gynäko- logische Onkologie an der Ulmer Uni - versitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe berufen worden.
Prof. Dr. med. Roland Kaufmann (58), Frankfurt am Main, ist zum Präsidenten der Deutschen Dermatologischen Gesell- schaft gewählt worden. Er tritt die Nach- folge von Prof. Dr. med. Rudolf Stadler (60), Minden, an. Neuer Generalsekretär ist Prof. Dr. med. Alexander Enk (50), Heidelberg.
Priv.-Doz. Dr. med. Joachim Schmidt (45), Anästhesiologische Klinik am Uni- versitätsklinikum Erlangen-Nürnberg, ist von der Universität Erlangen-Nürnberg zum außerplanmäßigen Professor be- stellt worden.
Priv.-Doz. Dr. med. Erhard Siegel (49), Ärztlicher Direktor der Klinik für Gastro- enterologie, Diabetologie und Ernäh- rungsmedizin am St.-Josefskrankenhaus Heidelberg, ist neuer Präsident der Deut- schen Diabetes-Gesellschaft. Er folgt in diesem Amt auf Prof. Dr. med. Stephan Matthaei (55), Quakenbrück. EB Hanfried Helmchen
Foto: privat
Am 12. Juni wird einer der inter - national bekanntesten lebenden deut - schen Psychiater seinen 80. Ge- burtstag feiern – hoffentlich gesund
und im Kreise seiner großen Familie in Ber- lin. Prof. Dr. med. Han- fried Helmchen hat nicht nur in seiner vor- bildgebenden Funktion als Direktor der Psych - iatrischen Klinik der Freien Universität Ber- lin (1971 bis 1999), son- dern auch während sei- ner Emeritus-Zeit uner- müdlich wichtige wis- senschaftliche Beiträge zur Psychiatrie und ihren Grenz - gebieten geliefert.
Schwerpunkte seiner vielfältigen Interessen waren unter anderem die Depression und die Methodik psychiatrischer Therapieforschung, vor allem aber Fragen der ärztli- chen Ethik, weit über die in diesem HANFRIED HELMCHEN
Vorbild als Wissenschaftler und Mensch
Kontext spezifischen Probleme in der Psychiatrie hinaus. Sein neues- tes Buch „Ethics in Psychiatry“ ver- spricht schon jetzt, ein Klassiker zu werden. Zehn Jahre lang war er Mitglied der Zentralen Ethikkom- mission der Bundesärztekammer.
Einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit und der Sozialpolitik wurde er als Koordinator der hoch- reputierten „Berliner Altersstudie BASE“ bekannt sowie als Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs „Psych - iatrie und Psychologie des Alters“.
Helmchen hat die Berlin Summer- school „Psychiatry as a Science“
gegründet und wurde 1993 in die ehrwürdige Leopoldina berufen.
Für Ordinarien-Machtspiele hat- te er wenig übrig. Seinen Patienten und klinischen Mitarbeitern war er stets ein Vorbild in wissenschaftli- cher Genauigkeit und menschlicher Zuverlässigkeit. Dafür sei auch an dieser Stelle Dank gesagt.
Prof. Dr. med. Bruno Müller-Oerlinghausen
Die deutsche Sektion der IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs/Ärzte in sozialer Verantwortung) hat eine neue Vor- sitzende: Susanne Grabenhorst (54) ist Ärztin für Psychiatrie, Psycho- somatische Medizin und Psycho- therapie in Mönchengladbach und engagiert sich seit Jahrzehnten in der Friedensbewegung. Im neuen Amt will sie vor allem die psycho- sozialen Faktoren des Krieges in den Mittelpunkt stellen.
Dazu haben auch eigene Erfah- rungen beigetragen. Denn Graben- horst arbeitet in ihrer Praxis mit psychotraumatisierten Flüchtlingen, darunter Menschen, die Opfer und Täter zugleich sind. „Da drängt sich die Frage auf, wie deren psycho - soziale Verletzungen zur Aufrecht- erhaltung von Konflikten beitra- gen und wie wir solche Kreisläufe von Gewalt durchbrechen können.“
Braucht man dazu einen Verein SUSANNE GRABENHORST
Den Menschen in den Mittelpunkt stellen
von Ärz tinnen und Ärzten? Gra- benhorst meint: Ja. Die IPPNW sei keine politische Partei, der es um strategische oder wirtschaft - liche Eigeninteressen gehe. „Wir können durch den medizinischen Zugang zu Gesund-
heit und Leben einen besonderen Akzent setzen und den Men- schen in den Mittel- punkt rücken.“
Das ist der The - rapeutin wichtig, die betont, dass sie ihren Beruf liebt. „Zum Auf - atmen ist er aber leider nicht immer geeignet“, sagt sie und lacht. Gra- benhorst ist eine Frau
der eher leisen Töne, die ihren Aus- gleich bei der Familie und im Freun- deskreis findet, aber auch von sich sagt: „Ich bin eine große Natur- und Gartenlieb haberin.“ Heike Korzilius
Susanne Grabenhorst
Foto: bea/IPPNW