Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 27–28|
7. Juli 2014 A 1263Christoph Huber Tanja Manser
Foto: Peter Pulkowski, Universitätsmedizin Mainz
Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
TANJA MANSER
Patientensicherheit im Fokus
Das Institut für Patientensicherheit (IfPS) an der Medizinischen Fakul- tät der Friedrich-Wilhelms-Univer- sität Bonn hat seit Juni eine neue Direktorin. Nach längerer Vakanz wurde die Institutslei- tung mit der 41-jährigen Prof. Dr. phil. Tanja Manser neubesetzt. Die Psychologin studierte an der Universität Freiburg, bevor sie in Zürich zu arbeitspsychologischen Themen mit Ausrich- tung auf das Thema Pa- tientensicherheit promo- vierte und habilitierte.
Bis zu ihrem Wechsel an das IfPS hatte sie eine Förderprofessur des Schweizeri- schen Nationalfonds an der Univer- sität Fribourg inne.
Manser ist es ein zentrales Anlie- gen, „das Institut für Patientensi- cherheit der Universität Bonn als
wissenschaftliches Kompetenzzen- trum in Deutschland zu etablieren und international noch stärker zu vernetzen“. Deutschland liege, so Manser, bei der Forschung zu die- sem Thema im internationalen Ver- gleich noch weit zurück. For- schungsbedarf sieht sie vor allem in dem Bereich Führung im Kranken- haus und in der Frage, „wie man überhaupt die Mitarbeitenden qua- lifizieren und langfristig gesund er- halten kann, so dass sie patienten - sichere Leistungen erbringen kön- nen“. Darüber hinaus stehe das Schnittstellenmanagement entlang der gesamten Versorgungskette im Fokus.
Das Aktionsbündnis Patientensi- cherheit e.V. gewährleistet die Finan- zierung dieser bundesweit ersten Stiftungsprofessur für Patientensi- cherheitsforschung an der Medizini- schen Fakultät Bonn für die nächs- ten fünf Jahre. Johanna Protschka
Mehr als 40 Jahre Tätigkeit im Kampf gegen den Krebs sind Prof.
Dr. med. Christoph Huber nicht ge- nug. Auch mit seinen 70 Lebensjah- ren, die der gebürtige Wiener am 13. Juni vollendete, engagiert er sich weiter bei der Erforschung von Therapien gegen den Krebs.
Sein besonderes Augenmerk galt und gilt dabei der Krebsimmunthe- rapie und der Stammzelltransplan- tation. Das Wissen hierüber erwarb Huber sich unter anderem bei sei- nen zahlreichen Forschungsaufent- halten in Stockholm, Uppsala und Seattle.
Unter seiner Ägide entwickelte sich schließlich die III. Medizini- sche Klinik und Poliklinik der Uni- versitätsmedizin Mainz in den 90er Jahren und eingangs des 21. Jahr- hunderts zu einer national und in- ternational führenden Einrichtung zur Behandlung bösartiger Blut- und Tumorerkrankungen und zu ei- nem Zentrum für Stammzelltrans- CHRISTOPH HUBER
Pionier der Krebsforschung
plantation und Palliativmedizin.
Darüber hinaus war und ist Hu- ber Mitgründer und Vorsitzender der europaweit führenden Wissen- schafts- und Kommunikationsplatt- form Cancer Immunotherapy und Autor sowie Herausge-
ber wissenschaftlicher Publikationen und Stan- dardwerke.
Auch nach der Eme - ritierung leistete der Krebsforscher Heraus- ragendes bei der Über- führung der Ergebnis- se der Grundlagenfor- schung in die klinische Anwendung. So ist Hu- ber Mitgründer der Bio- techfirmen Ganymed-
Pharmaceuticals und BioNTech. Im Vorstand des länderübergreifenden Spitzentechnologieclusters CI3 ver- tritt er die klinische Medizin sowie internationale translationale For- schungsnetzwerke. Petra Spielberg
NAMEN UND NACHRICHTEN
Dr. med. Andreas Köhler (53), ehema - liger Vorstandsvorsitzender der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung, wurde vom Verband der Privatärztlichen Ver- rechnungsstellen e.V. in Anerkennung seiner außerordentlichen Verdienste um die Interessen der deutschen Ärzteschaft um eine angemessene und faire Hono- rierung ärztlicher Leistungen und ein zu- kunftsfähiges Gesundheitssystem mit der Dr.-med.-Harald-Titze-Ehrenmedaille
ausgezeichnet. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Kurt Rasche (54) hat den Ruf auf die neu geschaffene Professur für Pneumologie an die Fakultät für Ge- sundheit der Universität Witten/Herdecke angenommen. Rasche ist Direktor der Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beat- mungsmedizin am Bergischen Lungen- zentrum des Helios-Klinikums Wuppertal.
Prof. Dr. med. Tilman Grune (52) ist neuer wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Instituts für Ernährungsfor- schung. Er tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. med. Hans-Georg Joost an, der die wissenschaftliche Leitung des In- stituts mehr als zwölf Jahre innehatte. Die Position Grunes ist mit der W3-Professur für Molekulare Toxikologie an der Mathe- matisch-Naturwissenschaftlichen Fakul- tät der Universität Potsdam verbunden.
Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. Judith Haen deler (45), zuvor Gruppenleiterin im Leibniz-Institut für Umweltmedizinische Forschung Düsseldorf, wurde von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zur W2-Professorin für Umweltmedizin er- nannt.
Prof. Dr. med. Volker Ellenrieder (47), zuvor Universitätsklinikum Gießen/Mar- burg, ist Direktor der neuen Klinik für Gastroenterologie II an der Universitäts- medizin Göttingen (UMG). Zudem leitet er die Klinik für Gastroenterologie und En- dokrinologie der UMG bis auf Weiteres kommissarisch.
Prof. Dr. med. Regina Ensenauer (45), wurde von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zur W2-Professorin für Expe- rimentelle Kinderheilkunde ernannt. EB