Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 10|
7. März 2014 A 411NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Dirk Rades (48), Univer - sitätsklinik für Strahlentherapie in Lübeck, wurde zum Ehrenprofessor der Medizini- schen Universität Hanoi, Vietnam, ernannt.
Prof. Prof. h. c. Dr. med. Dr. h. c. Klaus von Wild (74), ehemaliger Chefarzt der neurochirurgischen Klinik am Clemens- hospital in Münster, Ehrenmitglied der Russischen Neurochirurgischen Gesell- schaft, ist zum Professor am Burdenko- Institut für Neurochirurgie, Moskau, be -
rufen worden. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Ambros J. Beer (41), zu- letzt Oberarzt der Nuklearmedizinischen Klinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, ist neuer Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am Univer- sitätsklinikum Ulm. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Sven Norbert Reske an, der in den Ruhestand gegangen ist.
Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Clasen (39), Abteilung Diagnostische und Interventio- nelle Radiologie, Radiologische Universi- tätsklinik Tübingen, ist von der Medizini- schen Fakultät der Universität Tübingen zum außerplanmäßigen Professor er- nannt worden.
Prof. Dr. med. Christhardt Köhler (52), zuvor Leitender Oberarzt an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, ist neuer Chefarzt für spezielle operative und on- kologische Gynäkologie in den Asklepios- Kliniken Harburg und Altona in Hamburg.
Prof. Dr. med. Carsten Müller-Tidow (47), bisher Leitender Oberarzt der Medi- zinischen Klinik A am Universitätsklinikum Münster, ist neuer Direktor der Universi- tätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV am Universitätsklinikum Halle (Saale).
Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med.
Hans-Joachim Schmoll (67) als Profes- sor für Hämatologie und Onkologie an.
Dr. med. Claudia Winklmair (49) ist neue Geschäftsführerin bei der Initiative Qualitätsmedizin (IQM). IQM ist eine Akti- on von Krankenhausträgern und offen für Krankenhäuser aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. EB Schon die ersten Monate im Mut-
terleib sind für einen Menschen prägend. Seit dem Zweiten Welt- krieg weiß man: Litten die Mütter
in der Schwangerschaft unter Hunger, kam es zu einer Wachstumsrestrik- tion der Feten. Später hatten die Kinder dann allerdings ein höheres Risiko, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln.
„Die fetale Prägung war auf die Situa tion Hunger ausgerichtet“, sagt Prof.
Dr. med. Jens Möller (58), Direktor der Kinder- klinik Saarbrücken. Als Erwachsene erlebten die so geprägten Feten aber keinen Hunger, sondern ein Überangebot an Nahrung.
Ungefähr fünf Prozent aller Neu- geborenen haben eine Wachstums- restriktion. Sie ist nach Fehlbildun- gen und Frühgeburten die dritthäu- JENS MÖLLER
Neue Fachgesellschaft für fetale Entwicklung
figste Ursache für perinatale Sterb- lichkeit. Eine wichtige Rolle spielt heute in den Industrienationen nicht der Hunger, sondern toxische Sub- stanzen wie Nikotin und Alkohol – aber auch das Alter der Mutter.
Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, wurde nun die Deut- sche Gesellschaft für Fetale Ent- wicklung (DGFE) gegründet. Möl- ler ist ihr Gründungspräsident. Be- sonders wichtig sind ihm die Inter- disziplinarität und der Meinungs- austausch. „Das reizt mich dabei be- sonders“, sagt der Neonatologe. Es gebe noch sehr viel zu erforschen – etwa zu den Ursachen plazentarer Durchblutungsstörungen oder zur Pathogenese der Präeklampsie.
Zum Vizepräsidenten der DGFE wurde Dr. med. Markus Valter ge wählt. Er ist Geschäftsführen- der Ober arzt der Geburtshilfe der Universitätsfrauenklinik in Köln. Birgit Hibbeler Jens Möller
Foto: Klinikum Saarbrücken
Johanna Wanka
Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler
Prof. Dr. rer. nat. Johanna Wanka (62) ist zur „Wissenschaftsministe- rin des Jahres“ gewählt worden.
Damit landete erstmals eine Bun- desministerin für Bildung und For- schung auf Platz eins des Rankings des Deutschen Hochschulverban- des (DHV). Die Leistungen der CDU-Politikerin wurden mit der Note „befriedigend“ (3,19) am bes- ten bewertet.
Integrität, eine hohe Identifikati- on mit ihrer Aufgabe und fundierte Kenntnisse – so lautet das Urteil in der DHV-Umfrage. Wanka sei ernsthaft, besonnen und sachorien- tiert. In das Amt der Bundesfor- schungsministerin habe sie ohne Profilierungsdrang gut hineinge- funden. Wanka hatte im Februar 2013 die Nachfolge von Annette Schavan (CDU) angetreten. Mit der Amtsübernahme hatten Plagiats - jäger angekündigt, auch Wankas Doktorarbeit überprüfen zu wollen.
Gehört hat man davon nichts mehr.
JOHANNA WANKA
Wissenschaftsministerin des Jahres
Wanka wurde 1951 in Rosenfeld, Sachsen, geboren. Sie studierte in Leipzig Mathematik. 1993 erhielt sie eine Professur für Ingenieurma- thematik an der Fachhochschule in Merseburg. Von 2000 bis 2009 war sie Wissenschaftsminis-
terin in Brandenburg, ab 2010 in Niedersachsen.
Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der DHV bewertet einmal im Jahr die Wis- senschaftsminister auf Landes- und Bundes- ebene in Deutschland.
Grundlage ist eine On- line-Umfrage unter den Mitgliedern. An der ak- tuellen Befragung Ende
2013 nahmen etwa 1 900 Wissen- schaftler teil. Am schlechtesten be- werteten sie Sachsen-Anhalts Mi- nister Hartmut Möllring (CDU), dessen Leistung ein „mangelhaft“
attestiert wurde. Birgit Hibbeler