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Alternaria alternata, ein verkannter Krankheitserreger?

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Academic year: 2022

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Abbildung 1: Konidien von Alternaria alternata unter dem Mikroskop

Abbildung 2:Alternaria alternata an einem Basi- likum-Samenkorn unter der Lupe

Merkblatt

Alternaria alternata, ein verkannter Krankheitserreger?

Die Bedeutung, die Alternaria alternata als Krankheiterreger hat, wird weitgehend unter- schätzt. Weil er an einer sehr grossen An- zahl von Pflanzenarten deutlich sichtbare Schäden verursachen kann, sollte man die- sem Pilz besondere Aufmerksamkeit schen- ken. Viele der Wirtspflanzen von A. alternata sind Nutz- und Zierpflanzen, was bedeutet, dass dieser Parasit jedes Jahr einen grossen finanziellen Schaden in der pflanzlichen Produktion verursacht. Dazu kommt, dass A.

alternata auch beim Menschen gesundheitli- che Probleme in Form von Allergien hervor- rufen kann.

Biologie

Alternaria alternata gehört zu den Schwär- zepilzen (Dematiaceae) und ist weltweit anzutreffen. A. alternata überwintert als Konidie oder als Mycel (Abb.1) auf Pflanzen- rückständen und auf Samen (Abb. 2). Im folgenden Jahr wächst der Pilz saprophy- tisch oder als Pathogen auf den Wirtspflan- zen. A. alternata ist aber auch ein Schwä- cheparasit. Der Pilz befällt gestresste und

Verletzte Pflanzen, unabhängig von deren Entwicklungsstadium.

Wegen des grossen Wirtskreises ist das Inokulum von A. alternata praktisch überall vorhanden. Die Populationsdichte und damit der Infektionsdruck nimmt im Laufe der Ve- getationsperiode zu.

Der Pilz vermehrt sich am schnellsten auf ausgewachsenen und alten Blättern, speziell unter feuchten bis nassen Bedingungen. Die Konidien keimen im Wasser bei 10 - 37°C innerhalb von zwei Stunden. Optimale Keim- bedingungen herrschen um 26°C bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Das Mycel kann aber schon ab einer Tempe- ratur von -2°C wachsen. A. alternata dringt direkt durch die Kutikula oder durch Wunden in die Pflanze ein.

. Autoren

Mirjam Meier Werner E. Heller

Impressum Herausgeber:

Extension Gemüsebau Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, 8820 Wädenswil

www.gemuesebau.agroscope.ch

© 2010, ACW Fotos

Werner Heller, ACW

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2 Alternaria alternata, ein verkannter Krankheitserreger?

Merkblatt

Krankheitssymptome

Alternaria alternata verursacht Schäden an Blättern, Früch- ten, Blüten und Knollen. Blattflecken entstehen vom Rand und der Spitze her zwischen den Blattadern. Die vorerst hel- len Flecken werden zu hellbraunen, runden bis unregelmäs- sigen Läsionen mit dunklem Rand und hellem Hof. Das Ge- webe in der Mitte stirbt ab und kann herausfallen. Mit der Zeit entsteht ein schwarzer Konidienrasen (Abb. 3) auf den Fle- cken.

Auf der Kartoffelknolle entstehen braune Flecken und schwarze, kleine Einbuchtungen.

An Bohnen und Erbsen verursacht der Pilz schwarze Flächen auf der Hülse und Verfärbungen der Bohnenkerne durch Pilzwachstum innerhalb des Gewebes.

Mögliche Massnahmen

 Hohe Luftfeuchtigkeit in Gewächshäusern vermeiden

 Genügend grosse Pflanzabstände, damit die Pflanzen schnell trocknen können

 Kulturflächen von Unkraut und Ernterückständen frei halten (Feldhygiene)

 Geerntete Samen schnell trocknen und trocken lagern

 Saatgut vor der Aussaat desinfizieren

 Beim Auftreten von Symptomen Kulturen mit geeigneten, gegen Alternaria zugelassenen Produkten behandeln

Wirtspflanzen von Alternaria alternata

Gehölze

Gattung (lat.) Gattung (d)

Acacia Akazien

Acer Ahorn

Alnus Erle

Calocedrus Zypresse

Camellia Kamelie

Carica Papaya

Carya Hickory (Pecannuss)

Ficus Feige

Hibiscus Hibiskus

Ilex Stechpalme

Juniperus Wachholder

Ligustrum Liguster

Magnolia Magnolie

Malus Apfelbaum

Metrosideros Eisenholzbaum

Pandanus Schraubenbaum

Pinus Föhre

Populus Pappel

Prunus Pflaume / Mandel

Pseudotsuga Douglasie

Ptelea Kleeulme / Lederstrauch

Pyrus Birne

Rhododendron Rhododendron

Rhus Essigbaum / Gifteiche

Robinia Robinie

Syagrus Sägepalme

Syringa Flieder

Vaccinium Heidelbeere

Vitis Weinrebe

Nutzpflanzen

Gattung (lat.) Gattung (d)

Allium Knoblauch / Zwiebeln

Arrachis Erdnuss

Asparagus Spargel

Beta Randen

Brassica Senf / Raps

Cannabis Hanf

Cucumis Gurke

Cucurbita Kürbis

Daucus Karotte

Fagopyrum Buchweizen

Glycine Soja

Gossypium Baumwolle

Lactuca Lattich / Salate

Lens Linse

Linum Lein

Lycopersicon Tomate

Musa Banane

Medicago Luzerne / Schneckenklee

Nicotiana Tabak

Pastinaca Pastinak

Petroselinum Peterli

Phaseolus Bohne

Pisum Erbse

Solanum tuberosum Kartoffel

Vigna Mungbohne

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Alternaria alternata, ein verkannter Krankheitserreger? 3

Merkblatt

Abbildung 3: Alternaria alternata Blattflecken (schwarz) an Chinakohl

Zierpflanzen

Gattung (lat.) Gattung (d)

Antirrhinum Löwenmaul

Asclepias Seidenpflanze

Calathea Korbmarante

Callistephus Sommeraster Chrysalidocarpus Goldfruchtpalme Chrysanthemum Margarite

Clarkia Mandelröschen

Dahlia Dahlie

Dendrobium Dendrobien Orchidee

Dichondra Silberregen

Dimorphotheca Kapkörbchen

Gladiolus Gladiole

Hedera Efeu

Helianthus Sonnenblume

Lathyrus Wicke

Oenothera Nachtkerze

Pelargonium Geranien

Petunia Petunie

Pieris Lavendelheide

Plectranthus Spornblume

Tephrosia Platterbse

Tragopogon Wiesenbocksbart

Trifolium Klee

Trigonella Bockshornklee

Yucca Palmlilie

Beikräuter

Gattung (lat.) Gattung (d) Arceuthobium Mistel

Vicia Zaunwicke

Gräser

Gattung (lat.) Gattung (d)

Agropyron Gemeine Quecke

Avena Hafer

Bromus Trespe

Hordeum Gerste

Juncus Binse

Secale Roggen

Spartina Schlickgräser

Triticum Weizen

Zea Mais

Referenzen

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