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Trends bei der Technik für die Futterernte

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AGRITECHNICA 2007

386

62 LANDTECHNIK 6/2007

Horst Cielejewski, Münster

Trends bei der Technik für die Futterernte

für die Qualität liegt damit in einer Hand.

Der Dienstleister bekommt auf der anderen Seite die Möglichkeit, seine Maschinen und Geräte effizient einzusetzen und auszulasten sowie eine hochwertige und kostengünstige Arbeitserledigung sicherzustellen.

Entwicklungstendenzen im Einzelnen Die Flächenleistung beim Mähen setzt sich zusammen aus Fahrgeschwindigkeit und Ar- beitsbreite. Unter guten Bedingungen sind Fahrgeschwindigkeiten von über 15 km/h möglich, aber auch kaum mehr zu steigern.

Die Anpassung an Bodenwellen und Boden- unebenheiten durch gute Mähwerkanlen- kung und optimierte Entlastungsmöglich- keiten sind dann ausgereizt, und auch die Belastung für den Fahrer ist erheblich. Aber auch eine Steigerung der Arbeitsbreite ist nicht unbegrenzt möglich. So wirkt das Ge- wicht von Mähwerken im Heck- oder Front- anbau begrenzend, in hängigem Gelände ist der Seitenzug nicht zu unterschätzen. Ande- rerseits beschränkt die Anpassung an die Bodenkupierung immer größere Arbeits- breiten. Durch die Kombination mehrerer Mähwerke als Front-Heck-Kombination bis hin zur Dreifachkombination für Traktor mit Rückfahreinrichtung, sind Arbeitsbreiten von über 10 m möglich. Allerdings ist dann auch ein erheblicher Leistungsbedarf von 100 bis 150 kW zu berücksichtigen, je nach Aufwuchs, Gelände und Fahrgeschwindig- keit. Selbstfahrer werden mit bis zu 15 m Ar- beitsbreite angeboten und schaffen bis zu 10 ha/h. Hier erfordert der wirtschaftliche Ein- satz aber Einsatzflächen ab 1500 ha/Jahr.

Bei den Mähwerkstypen werden nach wie vor die Varianten „Trommelmäher“ und

„Scheibenmäher“ angeboten. Geringeres Gewicht und niedrigere spezifische An- triebsleistung sind Vorzüge der Scheiben- mäher, während für Trommelmäher ihre Ro- bustheit und ihr großes Einsatzspektrum sprechen.

Für die Schlagkraft, aber auch für die Ar- beitsqualität des Ernteverfahrens werden kurze Feldliegezeiten und nur wenige Bear- beitungsgänge angestrebt. Einen wesentli- chen Beitrag dazu kann die Kombination aus Mähwerk und Aufbereiter leisten. Das ge- knickte Mähgut gibt leichter Wasser ab. Es kann so auf einen Arbeitsgang „Zetten“ ver- zichtet werden. Nach wie vor wird disku- tiert, ob das Mähgut in Schwaden oder locker und breitflächig abgelegt werden soll.

Zumindest bei starkem Aufwuchs ist ein Schwad für das zügige Abtrocknen nicht mehr vorteilhaft, ein Wendevorgang ist zu empfehlen.

Einen Nachteil hat die hohe Schlagkraft.

Arbeitsbreite und Geschwindigkeit machen es dem Wild immer schwerer, dem Mähwerk zu entkommen. Wild vertreibende Maßnah- men einerseits, aber auch verbesserte techni- sche Lösungen (Wildretter) können hier so- wohl das Leben retten als auch die Botulis- musgefahr bei der Fütterung mindern.

Zettwender erzielen ein gleichmäßiges Arbeitsbild in Längs- und Querrichtung bei Arbeitsgeschwindigkeiten von 5 bis 7 km/h.

Eine sinnvolle Leistungssteigerung kann al- so vorrangig nur über eine größere Arbeits- breite erzielt werden. Geräte mit bis zu 15 m werden angeboten. Sie sind nicht mehr für

Vorgestellt werden wichtige Trends bei der Futterernte, wie sie sich in dem auf der Agritechnica 2007 ge- zeigten Maschinen- und Geräte- programm widerspiegeln werden.

Die Vorschau kann einen Besuch der Messe nicht ersetzen, sondern dient lediglich der Vorinformation.

Es wird auch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.

A

lle Glieder der Verfahrenskette „Silage- ernte“ vom Feld bis in den Trog, oder neuerdings auch in die Biogasanlage, müs- sen möglichst optimal aufeinander abge- stimmt sein, um hochwertige Futterkonser- ven von Gras und Mais zur Verfügung zu stellen. Dabei gilt es, wichtige Kenngrößen einzuhalten. Wobei durch den Bereich Bio- gas einerseits die Vielfalt neuer Erntegüter zunimmt (etwa Getreideganzpflanzensilage, Grünroggen, Sudangras, Sonnenblumen) und auch eine intensivere mechanische Auf- bereitung Bedeutung erlangt und anderer- seits auch die großen Erntemengen, die für eine Biogasanlage zusammenkommen, nach hoher Schlagkraft, geeigneter Logistik und ausgefeiltem Management verlangen. Vor diesem Hintergrund wird die gesamte Ernte- kette immer häufiger von Lohnunterneh- mern/Maschineringen angeboten und auch von den Landwirten angenommen. Die Ver- antwortlichkeit für den Ernteablauf und auch

Dr. Horst Cielejewski ist Berater der Landwirt- schaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster und hat die vorliegende Übersicht im Auftrag der DLG zusammengestellt.

Schlüsselwörter

Entwicklungstendenzen, Futterernte, Mähen und Aufbereiten, Schwaden und Bergen, Häckseln

Keywords

Trends of development, forage harvesting, mowing and conditioning, swathing and collecting, chopping

Bild 1: Zur Agritechnica stellt Stoll seine GXT Triple-Mähwerkskombi- nation mit Arbeitsbreiten von 11, 6 m oder 14,6 m vor (Werkbild) Fig. 1: Stoll presents its GXT-Triple mowing combinations with working widths of 11.6 m or 14.6 m

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den Heckanbau geeignet, sondern müssen als Anhängegeräte konzipiert werden. Der Wechsel von Transport- und Arbeitsstellung erfolgt hydraulisch. Trotzdem erscheint der Arbeitsgang Zetten häufig als enger Fla- schenhals in der Verfahrenskette, der bei- spielsweise durch Aufbereiter entschärft werden kann.

Die Bergetechnik bestimmt das Schwaden

Die Bergetechnik bestimmt das Schwaden, denn sowohl Schwadform als auch Schwad- stärke müssen auf die Ansprüche der nach- folgenden Bergetechnik abgestimmt sein.

Eine große Arbeitsbreite ist erforderlich, um den leistungsfähigen Bergemaschinen aus- reichend Masse im Schwad anbieten zu kön- nen. Zwei-Kreiselschwader mit seitlicher Schwadablage können in Hin- und Herfahrt Einzelschwaden mit genügend Masse erzeu- gen. Großschwader mit vier Kreiseln und Mittelschwadablage können das sogar in ei- nem Arbeitsgang und überzeugen durch ihre Schlagkraft. Ausgereifte Fahrwerke, opti- mierte Kreiselaufhängungen und Tasträder ermöglichen auch bei hohen Fahrgeschwin- digkeiten eine gute Bodenanpassung, so dass eine gute Räumung mit geringer Futter- verschmutzung möglich ist. Aber auch der Umbau von Arbeits- in Transportstellung zur Einhaltung der Straßenverkehrsordnung muss komfortabel und zügig möglich sein.

Eine weitere Anforderung ist – besonders bei überbetrieblich eingesetzten Maschinen – eine hohe Fahrgeschwindigkeit auf der Straße bei guter Straßenlage.

Für die Bergetechnik gibt es mehrere tech- nische Alternativen. Nach wie vor wird bei geringen Feld-Silo-Entfernungen der Lade- wagen eingesetzt, auch im überbetrieblichen Einsatz. Ein Fassungsvermögen von bis zu 40 m3und ein zulässiges Gesamtgewicht von über 20 t erlauben hohe Bergeleistungen.

Dennoch soll durch große Reifen mit gerin- gem Reifendruck der Bodendruck gering ge-

halten werden und die Leichtzügigkeit erhal- ten bleiben.

Vielmesser-Schneidwerke lassen theoreti- sche Schnittlängen von 34 mm zu. Schwenk- bare Messerbalken erleichtern den Zugang.

Bei den Rund- und Quaderballenpressen haben sich Schneidwerke mit Rotationsein- zügen durchgesetzt. Mit unterschiedlicher Messerbestückung kann die theoretische Schnittlänge zwischen 40 und 20 mm vari- iert werden. Damit kann entweder die Struk- tur in der Silage besser erhalten werden oder bei trockenem Erntegut oder Stroh mit kur- zer Schnittlänge die Verdichtung in den Großballen verbessert werden. Zudem er- leichtert es das Auflösen der Ballen und bei Stroh kann ein weiteres Zerkleinern zum Einstreuen eventuell eingespart werden.

Ballensilage hat sich als ein ergänzendes Verfahren für kleine Ernteflächen und als Variante bei späteren Schnitten etabliert. Bei der Ballensilage hat die Qualität des Ein- stretchens einen großen Einfluss auf den Si- liererfolg, wird hier doch der Luftabschluss für die anaerobe Vergärung sichergestellt.

Dieser Arbeitsschritt kann sowohl in einem getrennten Arbeitsschritt mit einem Wickler als auch mit Kombi- Geräten zum Pressen und Einstretchen erledigt werden.

Damit sind ein Arbeitsgang, ein Traktor und eine Arbeitskraft gegenüber dem getrennten Verfahren einzusparen. Neben der Kombina- tion der bekannten Einzelmaschinen gibt es komplette Neuentwicklungen, die kompak- ter und handlicher sind.

Der Boom im Bereich Biogasanlagen hat bei den Feldhäckslern zu einer lebhaften Nachfrage geführt. Durch den ausgeweiteten Maisanbau bei gleichzeitig hohen Erträgen durch den Energiemais sind leistungsfähige Häcksler besonders gefragt. Vorrangig wird das durch mehr Motorleistung (> 584 kW) erreicht. Entsprechend große Erntevorsätze für Mais (auch reihenunabhängig) und Gras stehen zur Verfügung. Aber es gibt auch An- sätze, die Baugruppen und den Gutfluss im Häcksler zu optimieren, um mit geringerem Energieeinsatz die Anforderungen zu bewäl- tigen. Analog zu den Entwicklungen beim Mähdrescher werden minimierte Wartungs- und Reparaturzeiten und verbesserte Bedie- nerfreundlichkeit auch beim Häcksler einge- führt (Schnitthöhenführung, Ertragsmes- sung und -kartierung, Trockenmassebestim- mung, Anpassung der Schnittlänge, Verstellung von Cracker, Beschleuniger und Auswurfkrümmer). Zunehmend wird die

„Intelligenz“ der Maschinen genutzt, um die Einsatzplanung zu optimieren sowie die Ab- rechnung der erbrachten Leistung zu doku- mentieren und zu objektivieren, also nicht mehr ha Erntefläche, sondern t Erntegut.

Bei den enormen Bergeleistungen dieser Maschinen stellt sich immer mehr die Einla- gerung und Verdichtung am Silo als Engstel- le heraus. Dieser wichtige Aspekt unter- streicht die eingangs geforderte optimale Abstimmung aller Glieder der Verfahrens- kette und verdeutlicht die hohen Anforde- rungen an das Management einer Qualitäts- silagebereitung.

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Bild 2: Bergmann hat seinen Häckseltrans- portwagen HTW 65 den gestiegenen Leistungen der Häcksler angepasst:

65 m3 Ladevolumen und ein hydraulisches Tri- dem-Fahrwerk sind die Kennzeichen (Werkbild)

Bild 3: Für die Ernte von mas- senstarkem Energie-Mais entwickelte Kemper seinen reihenunabhängigen Häcksler- Vorsatz Champion 475 (Werkbild) Bild 3: Kemper has developed the row-independent cutting head Champion 475 for the harvest of high-yielding energy maize

Fig. 2: Bergmann has adjusted its trailer HTW 65 for chopped forage to the increased capacities of the forage harvesters: 65 m3 loading volume and a hydraulic Tridem travelling gear are the insignia

Referenzen

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