S
ie sind groß, hoch, breit, haben Allradantrieb, ver- fügen über starke Motoren und haben auch abseits der Straße keinerlei Probleme, vorwärts zu kommen. Gelän- dewagen, neuerdings auch häufig SUV (Sport Utility Vehicle) genannt, erfreuen sich wachsender Beliebtheit, obwohl nur die wenigsten von ihnen wirklich einmal im Gelände unterwegs sind. Al- lerdings gelten solche Fahr- zeuge wegen ihres exorbitant hohen Gewichts gemeinhin auch als „Spritfresser“.Das geht nicht anders, mei- nen Fachleute. Geht doch, sagt Lexus und tritt den Beweis an.
Der RX 400h ist ein so genann- tes SUV, und er begnügt sich mit 8,1 Litern Benzin. Selbst in der Stadt liegt sein Verbrauch bei lediglich 9,1 Litern. Auch die EU-4-konformen Abgas- werte liegen unterhalb der vor- geschriebenen Norm. Möglich macht dies der Hybridantrieb.
Beim RX 400h ist eine Kombination aus einem Ver- brennungsmotor und zwei Elektromotoren am Werk.
Diese werden je nach Fahrsi- tuation zu- oder abgeschaltet.
Die Elektromotoren schöp- fen ihre Energie aus einer Batterie und/oder aus einem Generator. Wird gebremst, dann geht die Bewegungs- energie nicht verloren, son- dern wird in elektrische Energie gewandelt und lädt so die Batterie wieder auf. Der Verbrennungsmotor schaltet automatisch ab und wird erst wieder gestartet, wenn er ge- braucht wird.
Vor allem im Stadtverkehr kann dieses Konzept seine Vorteile ausspielen und trägt deutlich zum vergleichsweise geringen Verbrauch bei. An der Ampel bleibt meist der (Verbrennungs-)Motor aus – übrigens auch dann, wenn der Wagen gestartet wird. Erst der beherzte Tritt auf das Gaspe- dal erweckt den Verbren- nungsmotor zum Leben.
Die Beschleunigung funk- tioniert bei diesem Konzept reibungslos, denn die Elektro- motoren reagieren sofort. Auf Komfort muss aber zu keiner Zeit verzichtet werden. So-
wohl die Servolenkung als auch die Klimaanlage funktio- nieren elektrisch und sind – wenn sie benötigt werden – so- fort verfügbar. Beim Anfah- ren gibt es kein Ruckeln. Der immerhin bis zu 2,5 Tonnen schwere Wagen braucht ledig- lich 7,6 Sekunden, um auf Tempo hundert zu beschleuni- gen. Bei 200 km/h greift eine elektronische Begrenzung.
Fahrkomfort, Sitzposition und Raumangebot sind ein- wandfrei. Lexustypisch ist zu- dem die Komfort- und Sicher- heitsausstattung: Kopf-, Sei- ten-, Curtain- und Knieair- bags sind Serie. Allradantrieb mit ESP (bei Lexus VSC ge- nannt) ist ebenso Standard wie die Xenon-Scheinwer-
feranlage. Ferner gehören die Zentralverriegelung mit Fernbedienung, ein CD-Ra- dio, Tempomat, elektrische Fensterheber und Klimaauto- matik zur Serienausstattung.
Von außen sieht der RX 400h wie ein ganz normaler, wenngleich edler Allradler aus. Sein innovatives An- triebskonzept fordert keiner- lei Tribut bei der Optik.
Allerdings reiht sich der Lexus auch im Preis nahtlos in die Schar seiner Mitbewer- ber ein: 49 750 Euro sind für den SUV mit dem niedrigen Verbrauch zu bezahlen. Das ist viel, aber im Vergleich zur herkömmlich angetriebenen Konkurrenz dennoch ein ech- ter Kampfpreis. Marc Seidel
Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 3⏐⏐20. Januar 2006 AA137
Lexus RX 400h
Off-Roader-Fahrspaß ohne Reue
Lexus bietet einen Geländewagen, dessen Verbrauch deutlich unter zehn Litern liegt.
Das Geheimis liegt im Hybridantrieb.
F
ensterscheiben, Schiebe- dach, ja sogar die Heck- klappe und die Seitentür von Autos lassen sich einfach auf Knopfdruck öffnen und schließen. Das ist komforta- bel und schnell. Doch der Zugewinn an Komfort birgt auch Gefahren, etwa für Kin- derhände. Denn die können beim Schließen schnell zwi- schen Scheibe und Fenster- rahmen geraten. Schmerz- hafte Verletzungen können die Folge sein. Zwar verfü-gen die elektrischen Fenster- heber der neueren Gene- ration über einen mechani- schen Klemmschutz, aber der stoppt die Scheibe erst, wenn Hand oder Finger be- reits eingeklemmt ist.
Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen und Autozulieferer ent- wickeln gemeinsam ein Sy- stem, welches die Scheibe stoppt, bevor ein Finger dazwischengeraten kann.
Hierbei sollen neuartige,
berührungslose Sensoren zum Einsatz kommen. Die- se bauen an Scheibe und Fensterdichtung ein elektri- sches Feld auf. Eine Hand oder ein Finger in der Nähe der Dichtung bewirkt eine Änderung der gemessenen Kapazität – der Antrieb stoppt, bevor die Scheibe den Finger einquetscht. Das System soll in der Lage sein, andere Störungseinflüsse, etwa Spritzwasser von vor- beifahrenden Autos, zu un- terscheiden. Der Schutz soll künftig nicht nur bei elektri- schen Fensterhebern, son- dern auch bei Schiebetüren und Heckklappen einge- setzt werden.
Einige deutsche Autoher- steller haben bereits Interes- se bekundet. Erste Autos sol- len in der zweiten Jahreshälf- te 2006 mit dem Schutz aus- gerüstet werden. MS
Sicherheit
Klemmschutz für Fenster und Schiebetüren
Fraunhofer-Institut entwickelt gemeinsam mit Autozulieferern ein System zum Schutz vor Quetschungen im Auto.
V A R I A
Auto
Werkfoto