2. Becker N, Wahrendorf J: Krebsatlas der Bundesrepu- blik Deutschland/Atlas of cancer mortality in Ger- many. 3 ed Berlin, Heidelberg, New York: Springer;
1998.
3. Birkmeyer JD, Stukel TA, Siewers AE, Goodney PP, Wennberg DE, Lucas FL: Surgeon volume and ope- rative mortality in the United States. N Engl J Med 2003; 349: 2117–2127.
4. Collette L, Sylvester RJ, Stenning SP, Fossa SD, Mead GM, de Wit R et al.: Impact of the treating instituti- on on survival of patients with „poor-prognosis“
metastatic nonseminoma. European Organization for Research and Treatment of Cancer Genito-Ur- inary Tract Cancer Collaborative Group and the Me- dical Research Council Testicular Cancer Working Party. J Natl Cancer Inst 1999; 91: 839–846.
5. Einhorn LH, Donohue JP: Improved chemotherapy in disseminated testicular cancer. J Urol 1977; 117:
65–69.
6. Feinstein AR, Sosin DM, Wells CK: The Will Rogers phenomenon. Stage migration and new diagnostic techniques as a source of misleading statistics for survival in cancer. N Engl J Med 1985; 312:
1604–1608.
7. Günter B, Unger G, Wegner G: Epidemiologie von Hodentumoren in Niedersachsen und Bremen. TZH- Schriftenreihe 1996.
8. Holzel D, Altwein JE: [Tumors of the urogenital tract:
clinico-epidemiologic facts]. Urologe A 1991; 30:
134–138.
9. Krege S, Souchon R, Schmoll HJ: Interdisciplinary consensus on diagnosis and treatment of testicular germ cell tumors: result of an update conference on evidence-based medicine (EBM). Eur Urol 2001; 40:
372–391.
10. Leisinger HJ, Donohue JP: The role of retroperitone- al surgery in testis cancer. Crit Rev Oncol Hematol 2002; 44: 71–80.
11. Schrader A, Rosmanith S, Ohlmann C, Heidenreich A: Ändern evidenz-basierte Leitlinien klinikinterne individuelle Therapieentscheidungen bei Patienten mit Keimzelltumoren? Urologe A 2003; 42: S77.
12. Souchon R, Krege S, Schmoll HJ, Albers P, Beyer J, Bokemeyer C et al.: [Interdisciplinary consensus on diagnosis and therapy of testicular tumors. Results of an update conference based on evidence-based medicine. German Testicular Cancer study Group (GTCSG)]. Strahlenther Onkol 2000; 176: 388–405.
13. Weissbach L, Bamberg M, Schmoll HJ: [Interdiscipli- nary consensus conference on „diagnosis and therapy of testicular tumors“]. Urologe A 1997; 36:
362–368.
Anschrift für die Verfasser:
Priv.-Doz. Dr. med. Mark Schrader Klinik und Poliklinik für Urologie Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Freie Universität Berlin Hindenburgdamm 30 12200 Berlin
E-Mail: mark.schrader@charite.de
M E D I Z I N
A
A 2618
Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 3924. September 2004AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT
MEDIZINGESCHICHTE(N))
Seuchen Pest
Zitat: „Wir, die Mitglieder des Medi- zinalkollegiums zu Paris, geben hier nach reiflicher Überlegung und gründli- cher Durchsprechung des herrschenden Sterbens und Ablebens und nach Erfor- schung der Meinung unserer alten Mei- ster eine klare Darstellung der Ursa- chen dieser Pest gemäß den Regeln und Schlüssen der Astrologie und Naturwis- senschaft.Wir erklären somit folgendes:
Man weiß, daß in Indien und in den Ge- genden des großen Meeres die Gestirne, welche mit den Sonnenstrahlen und der Hitze der Himmelsfeuer kämpfen,ihren Einfluß besonders auf jenes Meer aus- üben und heftig gegen seine Gewässer ankämpfen. Daraus entstehen Dämpfe, welche die Sonne verdunkeln und ihr Licht in Finsternis verwandeln. Diese Dämpfe erneuern alle achtundzwanzig Tage den Kreislauf des Steigens und Fal- lens ohne Unterlaß [...]. Wenn in einer Gegend Wasser durch verendete Fische verdorben ist, so kann es durch die Son- nenwärme nicht aufgelöst und nicht in heilsames Wasser oder Hagel oder Schnee oder Reif verwandelt werden, sondern die Dünste verbreiten sich in der Luft und hüllen manche Gegenden in Wolken ein. [...] Das wird in allen Ge- genden geschehen, über welche die ver- pestete Luft des indischen Meeres kom- men wird, und zwar solange, als die Son- ne im Zeichen des Löwen steht. Falls die Einwohner folgende Vorschriften oder ähnliche nicht beachten wollen, kündi- gen wir ihnen unausweichlichen Tod an.
[...]
Sobald Donner und Hagel es ankün- digt, muß jeder auf den Regen gefaßt sein und sich vor der äußeren Luft während des Unwetters und nachher hüten. Man soll dann große Feuer aus Weinreben, aus Lorbeerzweigen oder anderem grünen Holz anzünden, ferner soll man große Massen Weihrauch und Kamillen auf den öffentlichen Plätzen und an stark bevölkerten Orten und im Innern der Häuser verbrennen. [...]
Kalte, feuchte und wässrige Speisen sind größtenteils schädlich. Gefährlich ist das Ausgehen zur Nachtzeit bis um
drei Uhr morgens wegen des Taues.
Fisch soll man nicht essen; zuviel Bewe- gung kann schaden; man kleide sich warm und schütze sich vor Kälte, Feuch- tigkeit und Regen, man koche nichts mit Regenwasser. Zu den Mahlzeiten neh- me man etwa Theriak [1]; Olivenöl zur Speise ist tödlich. Fette Leute sollen sich der Sonne aussetzen. Eine große Ent- haltsamkeit, Gemütserregungen, Zorn und Trunkenheit sind gefährlich.Durch- fälle sind bedenklich, Bäder gefährlich.
Man halte den Leib mit Klistieren offen – Umgang mit Weibern ist tödlich; man soll sie weder begatten, noch in einem Bett mit ihnen schlafen.
Diese Vorschriften gelten besonders für Alle, die an den Gestaden des Mee- res oder auf Inseln wohnen, wohin der verderbliche Wind gedrungen ist.“
Pestgutachten der Pariser Medizinischen Fakultät auf Be- fehl des französischen Königs vom Oktober 1348. In: Ge- org Sticker: Die Pest, 1.Teil. Gießen, 1908; S. 60 f. – [1] Tra- ditionelles Allheilmittel mit zahlreichen Ingredienzien. – Dieses Gutachten zeigt (rückblickend) die Hilflosigkeit der damaligen wissenschaftlichen Medizin gegenüber dem
„Schwarzen Tod“, der im Oktober 1347 von Sizilien aus rasch entlang der Handelswege in Europa vordrang und innerhalb weniger Jahre etwa ein Drittel der Bevölkerung (etwa 25 Millionen Menschen) dahinraffte.
Medizin und Literatur
Außergewöhnliche Gebrechen
Zitat:„In den Tagen um den 23.Mai 1581 herum kam ein in Rom wohnender Kaufmann aus Cremona ins Bad, der an vielen außergewöhnlichen Gebrechen litt [...] Zum Beispiel entfuhrn ihm seine Blähungen durch die Ohren – und dies mit einem solche Ungestüm, daß er fast keine Nacht mehr schlafen konnte.
Selbst wenn er gähnte, schossen ihm aus den Ohren sogleich ungeheure Fürze.“
Journal du Voyage de Michel de Montaigne an Italie par la Suisse et L’Allemagne en 1580 et 1581 (Rom und Paris 1774–75). In : Michel de Montaigne für Mediziner und ihre Opfer. Übersetzt und herausgegeben von Hans Stilett.
Frankfurt am Main 1999, S.130. – Michel de Montaigne (1533–1592) war humanistisch gebildet, Parlamentsrat und später (1581–85) Bürgermeister von Bordeaux. Nach Erscheinen seiner „Essais“ (1580) unternahm er wegen seines quälenden Steinleidens eine längere Badereise nach Italien, die er in einem Tagebuch festhielt.