Wahrnehmung und Wirklichkeit
Heinz-Lothar Worm: Ethik an Stationen Klasse 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg
Name:
1
Station 1
Wahrnehmung und Wünsche
Aufgabe 1
Lies den Text.
„Ich i nde es manchmal blöd, auf der Welt zu sein.“ „Was meinst du denn damit?“
„Ich i nde es blöd, dass ich immer arm bin.“ „Aber du bist doch gar nicht arm.“
„Na hör mal! Alle aus unserer Klasse haben Markenklamotten. Jeder hat ein eige- nes Zimmer mit einem eigenen Fernseher. Alle haben ein tolles Fahrrad. Und fast alle haben einen eigenen PC. Und ich, was habe ich?“
„Ja, ich weiß auch nicht ...“
„Nicht mal einen popeligen I-Pod kann ich bekommen. Ich helfe jeden Morgen ganz früh meiner Mutter, Zeitungen auszutragen, damit noch ein bisschen Geld reinkommt.“ „Ja, aber ...“
„Ist ja auch in Ordnung. Ich tue es ja auch für die beiden Kleinen. Aber manch- mal, wenn ich die anderen aus der Klasse so sehe ...“ „Dann fällt es dir schwer.“
„Ja. Von den Leuten, die reiche Eltern haben, steht keiner um halb fünf morgens auf und rennt durch die Straßen. Alle liegen noch schön in den Federn. Da braucht keiner bei Wind und Wetter raus.“ „Ich kann das nachempi nden.“
„Das ist so ungerecht. Die anderen kriegen alles, was sie wollen. Ohne einen Fin- ger dafür krumm zu machen. Und ich sehe das immer und muss immer denken:
‚Sei zufrieden, dass du eben arm bist. Man kann nicht alles haben. Man muss nicht alles haben.’“
„Das stimmt ja eigentlich auch. Es gibt doch viele Sachen, die man eigentlich nicht braucht.“
„Schön und gut! Aber wenn die anderen sie haben, und man selbst weiß, dass man sie nie haben wird, dann ist es manchmal schon ziemlich schwer. Nicht immer. Aber manchmal.“ „Zum Beispiel heute.“ „Ja, zum Beispiel heute.“
Aufgabe 2
Welche Gefühle bewegen deiner Meinung nach die Sprecherin/den Sprecher? Kreuze an.
Unzufriedenheit Verzweiflung Wut
Neid Hass Hilflosigkeit
Niedergeschlagenheit Trauer Freude
Aufgabe 3
Notiere. Findest du die Situation der Sprecherin/des Sprechers auch ungerecht?
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VORSC
HAU
Wahrnehmung und Wirklichkeit
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Name:
2 Kippfiguren Station 2
Aufgabe 1
Was kannst du erkennen?
Aufgabe 2
Was kannst du erkennen?
VORSC
HAU
Wahrnehmung und Wirklichkeit
Heinz-Lothar Worm: Ethik an Stationen Klasse 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg
Name:
3
Station 3
Wahrnehmung – jeder sieht anderes
Aufgabe 1
Lies den Text.
Es war Wandertag gewesen. Und wie so oft sollten die Schülerinnen und Schüler aufschreiben, was sie erlebt hatten, also einen Erlebnisbericht verfassen.
Kevin schrieb:
„Am Ortsausgang war ein etwas abgelegenes Haus. Auf dem geräumigen Hof vor dem Haus liefen eine Hündin und vier junge Welpen herum. Die Welpen waren noch klein und sehr unbeholfen. Es hat Spaß gemacht, ihnen zuzusehen. Wir durften sie alle streicheln und mit ihnen spielen, weil das Herrchen der Hündin dabei war und sie beruhigte. Die kleinen Hunde balgten sich immer wieder. Es war ein schöner Ausl ug.“
Sina schrieb:
„Es war ein schrecklicher Tag. Am letzten Haus an der Straße waren wir zu Gast bei einem Mann, der hatte einen kleinen Hund. Und dieser kleine Hund war blind. Überall eckte er an. Überall stolperte er und manchmal lief er an die Mauerecke. Ich habe furchtbares Mitleid mit ihm gehabt und die ganze Zeit mit ihm gespielt. Die ganze Nacht musste ich an das arme Tier denken. Ich habe nur wenig geschlafen und immer wieder von dem blinden Hündchen geträumt.“
Mesut liest beide Berichte am Tag danach. „Das ist ja komisch“, wundert er sich.
„Schreiben denn beide über denselben Wandertag? Was ist denn nun wirklich ge- wesen? Ein blinder Hund oder vier Welpen?“
Aufgabe 2
Finde eine Erklärung für die Beschreibungen, die sich wirklich auf ein und dieselbe Wanderung beziehen.
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VORSC
HAU
Wahrnehmung und Wirklichkeit
ik an Stationen Klasse 5/6 hrerfachverlage GmbH, Augsburg
Wahrnehmung und Täuschung
Station 4
So +in Ding hatt+n si+ noch ni+ am Himm+l g+s+h+n. +s war k+in Flugz+ug, k+in Hubschraub+r, k+in Drach+nl i+g+r od+r sonst +twas Ähnlich+s. +s war nicht richtig rund, ab+r auch nicht +ckig. Si+ staunt+n di+s+n m+rkwürdig+n Flugkörp+r an, bis +r hint+r d+n hoh+n Bäum+n v+rschwund+n war. Zu dumm, dass si+ sich g+rad+ auf d+r Waldlichtung b+fand+n, von d+r aus man dann nicht m+hr s+h+n konnt+, wo +r vi+ll+icht land+t+.
„War das +in UFO, +in unb+kannt+s Flugobj+kt?“, fragt+ Aaron ängstlich.
„Ali+ns!“ l üst+rt+ Annkatrin. „Di+ Ali+ns komm+n. Si+ hab+n sich di+s+n Wald ausg+sucht, um zu land+n.“
B+id+n stockt+ d+r At+m. „Lass uns ganz schn+ll nach Haus+ g+h+n“, schlug Aaron vor. „Man w+iß ja nicht, ob di+ Fr+und+ od+r F+ind+ sind.“
Hastig ging+n b+id+ d+n Waldw+g zurück, d+n si+ g+komm+n war+n. Als +s im G+büsch rasch+lt+, schri+ Annkatrin +rschrock+n auf. „Da sind si+ schon.“
Am Waldrand atm+t+n b+id+ auf. Di+ Ali+ns hab+n si+ zum Glück nicht g+fang+n n+hm+n könn+n.
Aufgabe 1
Schreibe den Text richtig auf.
VORSC
HAU
Wahrnehmung und Wirklichkeit
Heinz-Lothar Worm: Ethik an Stationen Klasse 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg
Name:
5
Station 5
Wahrnehmung anderer
Aufgabe 1
Lies den Text.
„Hast du die Sissi gesehen? Wie die sich wieder frisiert hat! Die denkt wohl auch, sie wäre etwas Besseres.“
„Ein bisschen hochnäsig ist sie schon, aber die Frisur, i nde ich, steht ihr.“
„Du i ndest überall noch etwas Gutes. Bei Benni auch. Du i ndest ihn ganz nett.
Und dabei hat er abstehende Ohren!“
„Aber dafür kann er doch nichts. Die hat er sich doch nicht selbst gemacht.“
„Trotzdem i nde ich ihn doof. Mehr noch als Hayrettin.“
„Was hast du denn an dem auszusetzen? Der hat blitzende Zähne, funkelnde Augen, kann ganz toll tanzen und schön singen.“
„Aber er hat eine krumme Nase.“
„Ja und? Ist er deswegen nicht trotzdem nett?“
„Püh! Du i ndest ihn wohl cool? Bist du am Ende verknallt in ihn?“
„Ich? Quatsch! Muss man gleich verknallt sein?“
„Ich dachte schon ... Der soll sich doch lieber mit der Jessi zusammentun. Die ist auch doof.“
„Warum denn nun schon wieder?“
„Weil sie erstens so langsam spricht und zweitens immer so billige Klamotten anhat.“
„Aber deswegen muss sie doch nicht doof sein.“
„Ist sie aber.“
„Sag mal, gibt es eigentlich jemanden in unserer Klasse, den du nicht doof i ndest?“
Aufgabe 2
Die beiden Sprecherinnen nehmen ihre Klassenkameradinnen und -kameraden ganz verschieden wahr. Vergleiche die Ansichten der beiden.
Aufgabe 3
Wie stehst du zu der Einstellung der beiden Mädchen? Notiere deine Überlegungen.
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VORSC
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Wahrnehmung und Wirklichkeit
ik an Stationen Klasse 5/6 hrerfachverlage GmbH, Augsburg
Wahrnehmung durch andere
Station 6
Aufgabe 1
Wer äußert sich über die Personen? Ordne sie zu, indem du die Nummern in den Kästchen einträgst.
1 Sie ist meine erste Enkelin. Ich bin froh, dass sie die Runde der Frauen in der Familie vergrößert hat.
2 Meine Schwester ist manchmal ganz schön neidisch auf mich.
3 Sie ist die treueste Freundin, die ich habe.
4 Ich erlebe sie als l eißige und gewissenhafte Koni rmandin.
5 Meine Große entlastet mich manchmal schon im Hauhalt.
6 Mich wickelt diese kleine Schmeichelkatze immer wieder um den Finger.
7 Ich sage nur: zu Hause ist sie ganz schön zickig.
8 Ihren alten Opa umsorgt sie mit rührender Hingabe.
9 Alles was recht ist: In der Nachbarschaft gibt es nirgendwo ein so hübsches Mädchen wie sie.
10 Ihre Leistungen in Mathematik könnten besser sein. Sie scheint zur Faulheit zu neigen.
11 Man kann sich in der Schule auf sie verlassen. Sie hilft allen bei den Hausauf- gaben.
12 Im Geräteturnen gehört sie zu den Leistungsstärksten der Gruppe.
13 Sie macht uns Frauen und besonders meiner Schwester alle Ehre: Sie kann richtig gut backen.
Sport-Übungsleiterin Pfarrer Tante