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Archiv "Studieren im Ausland: Erasmus liegt weit vorn" (20.06.2003)

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A1758 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2520. Juni 2003

M

obilität wird heutzu- tage großgeschrieben.

Wechsel der Studien- orte zählen ebenso dazu wie Praktika und Auslandsaufent- halte. Anspruch und Wirk- lichkeit klaffen jedoch weit auseinander. Nur 13 Prozent der Hochschulabsolventen ver- brachten 2002 einige Zeit im Ausland, 87 Prozent blieben daheim. Mobilität ist zwar er- wünscht, an der Umsetzung hapert es aber – noch.

„Mobilitätshemmnisse“

abbauen

Die europäischen Bildungs- minister haben sich deshalb schon vor einigen Jahren vor- genommen, so genannte Mo- bilitätshemmnisse abzubau- en. 1999 unterschrieben sie die „Erklärung von Bologna“, deren Ziel es ist, bis 2010 einen europäischen Raum für Hochschulbildung zu schaffen. In der Zwischenzeit wollen sich die Bildungs- minister dem europäischen Hochschulraum schrittweise nähern. So sind zum Beispiel mehr international anerkann- te Bachelor- und Masterkurse an Universitäten geplant, ein europäischer Master- und Doktorgrad soll eingeführt und ein Bologna-Studiendo- kument (europäisches Studi- enbuch, europäischer Studen- tenausweis et cetera) ent- wickelt werden.

Trotz der geringen Zahl an Auslandsaufenthalten steht Deutschland im Vergleich zu seinen europäischen Nach- barn gut da. „Wir liegen an dritter Stelle derer, die Studie- rende entsenden“, so Dr. Sieg-

berg Wuttig, Leiter der Ar- beitstelle der Europäischen Union (EU) beim Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD).An erster Stelle ste- hen Spanien und Frankreich.

Vor allem das EU-Bildungs- programm Erasmus, das 1987 mit wenigen Universitäten eingeleitet wurde, hat sich Wuttigs Ansicht nach zum Zugpferd unter den Förder- programmen entwickelt. Stu- dierende aller Fachrichtungen können mit Erasmus zwi- schen drei und zwölf Monate im europäischen Ausland ver- bringen und bekommen die dort erbrachten Studienlei- stungen anerkannt. Das mo- natliche Fördergeld beträgt zwar nur rund 125 Euro, dafür sind die Hochschulabsolven- ten jedoch von den ausländi- schen Studiengebühren be- freit. Vor Ort werden sie dann von den Gastinstitutionen über Unterkunft, kulturelle Angebote und Geldangele- genheiten beraten.Allein letz- tes Jahr waren 17 000 Studie- rende mit Erasmus im Aus- land, im Dezember wurde der millionste Student gefördert.

Bei dem überwiegenden Teil der Studierenden handelt es sich um Sprach-, Volks- und Sozialwissenschaftler, Medizi- ner sind dagegen rar. Grund, so Wuttig, sei das Punktesy- stem im Medizinstudium, was die Anerkennung der Lei- stungen rückwirkend schwie- rig mache. Bis 2010, also dem vorläufigen Ende des Bolo- gna-Prozesses, hat sich die EU ein hohes Ziel gesteckt: „Wir würden gerne auf zwei Millio- nen Geförderte kommen“, so Wuttig. Für den Leiter der

Studieren im Ausland

Erasmus liegt weit vorn

Zahlreiche Förderprogramme ermöglichen Hoch- schulabsolventen, ein Auslandssemester einzule- gen. Doch die Mobilität der Studierenden ist noch längst nicht so hoch wie gewünscht.

Bildung

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EU-Arbeitstelle ein realisti- sches Ziel.

Auch andere Programme ermöglichen Studenten Aus- landsaufenthalte, keines ist jedoch so beliebt wie Eras- mus. Bei dem Programm reicht nämlich schon die Mo- tivation der Studenten, um aufgenommen zu werden, wohingegen andere Angebo- te gezielt auf Qualität setzen.

Gute Noten sind bei den so genannten Teilstipendien des DAAD Grundvoraussetzung für eine Förderung, denn nur die Besten werden genom- men. Die Zahl derer, die ver- gangenes Jahr gefördert wur- den, fällt entsprechend klei- ner aus. 2 965 Jahresstipen- dien für Deutsche wurden 2001 vergeben, davon 149 an Studierende/Graduierte aus dem Bereich Humanme- dizin.

Wer nicht studieren, son- dern Erfahrungen in Form eines Praktikums sammeln möchte, kann auch finanzielle Unterstützung erhalten. Mit dem Programm Leonardo da Vinci ermöglichte die Euro- päische Union letztes Jahr 1 600 Studenten ein Auslands- praktikum in der Stadt ihrer Wahl; das Fördergeld liegt bei 350 Euro im Monat. Nicht förderbar sind Famulaturen und Arzt-im-Praktikum-Stel- len. Es gibt jedoch den Deut- schen Famulantenaustausch in Bonn, der sich unter ande- rem mit der Organisation von Auslandspraktika befasst.

Damit nicht nur deutsche und europäische Studenten mobiler werden, sondern auch die aus Drittländern, hat sich die EU etwas Neues einfallen lassen: Erasmus World. Ange- boten werden sollen europäi-

sche Masterkurse, die sich an Studenten aus aller Welt rich- ten. Noch wird das viel ver- sprechende Programm von den EU-Bildungsministern beraten. Martina Merten

Informationen

Förderprogramme für Aus- landssemester:

http://europa.eu.int/comm/education/

erasmus_de.html;

www.daad.de

Europäische Bildungspolitik, Bildungssystemvergleich und Anerkennung von Bildungsab- schlüssen:

http://europa.eu.int/scadplus/leg/de /cha/c10101.htm;

www.dipf.de/datenbanken.htm;

http://citizens.eu.int/;

http://europa.eu.int/comm/

internal_market/en/qualifications/

guidede.pdf

Bologna-Prozess:

www.bologna-berlin2003.de

Auslandspraktika:

http://europa.eu.int/comm/educati- on/leonardo.html;

Deutscher Famulantenaustausch e.V. (dfa), Godesberger Allee 54, 53175 Bonn, Telefon:

02 28/37 53 40;

www.dfa-germany.de/index2.htm;

Marburger Bund-Auslandsabtei- lung, Wally Esch/Kerstin Homann, Riehler Strasse 6, 50668 Köln, Telefon: 02 21/9 73 16 80 Rund 17 000 Studenten studierten im vergan-

genen Jahr mithilfe von Erasmus im Ausland:

zum Beispiel an der Sorbonne in Paris.

Foto:afp

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