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Archiv "Lungenkrebs: vor Therapie auf EGFR-Mutation testen" (10.06.2011)

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A 1260 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 23

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10. Juni 2011 Patienten, bei denen ein nichtkleinzelliges

Bronchialkarzinom (NSCLC) diagnostiziert wird, sollten vor Beginn einer systemischen Therapie auf Mutationen im Epidermal-growth-Faktor-Re- zeptor (EGFR) getestet werden. Diese Empfeh- lung hat die American Society of Clinical Onco- logy (ASCO) bei ihrer Jahrestagung in Chicago gegeben. Die Fachgesellschaft stützt die Emp- fehlung auf fünf klinische Studien der Phase III, da Patienten mit Mutation im EGFR eher von ei- ner zielgerichteten Behandlung auf die Therapie mit einem EGFR-Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) wie Gefitinib oder Erlotinib ansprechen als auf eine Chemotherapie. Patienten, deren Tumoren keine Mutation im EGF-Rezeptor aufwiesen, profitier- ten dagegen eher von einer Chemotherapie.

„Wir haben aus den Studien der vergangenen Jahre gelernt, dass nichtkleinzellige Bronchial- karzinome genetisch unterschiedliche Tumoren

sind, die wir nach Möglichkeit unterschiedlich behandeln sollten“, begründete Panel-Mitglied Prof. Vicki L. Keedy vom Vanderbilt-Ingram Can- cer Center (Nashville, Tennessee) die Empfeh- lung der Fachgesellschaft. Eine ebenfalls beim ASCO vorgestellte genetische Untersuchung von 1 000 Adenokarzinomen der Lunge auf zehn Mutationen hatte ergeben, dass bei 17 Prozent das EGFR-Gen mutiert ist und bei 22 Prozent das Gen KRAS. Die Mutationen seien „die trei- bende Kraft für das Tumorwachstum“.

Für die aktuelle Empfehlung war die iPAS- Studie (Iressa Pan-Asian Study) am bedeu- tendsten, da sie die größte der fünf Untersu- chungen ist. 1 217 mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem NSCLC sind 1 : 1 randomi- siert worden in eine Gruppe, die Gefitinib er- hielt, und eine zweite Gruppe, die mit der Kombination Carboplatin/Paclitaxel behandelt

wurde, unabhängig vom EGFR-Status. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) betrug in der TKI-Gruppe bei mutiertem EGFR 9,51 Monate versus 6,31 Monate im Kontroll - arm. Bei EGFR-negativem Status betrug das PFS 1,5 Monate im Prüfarm und 5,51 Mona- te unter Chemotherapie. Die Unterschiede waren hochsignifikant. Statistisch nicht signi- fikant waren allerdings die Unterschiede im Gesamtüberleben (21,6 versus 21,9 Monate bei EGFR+ und 11,2, versus 12,7 bei EGFR-).

Das Ergebnis einer Studie mit Erlotinib wies in dieselbe Richtung. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass neuere, zielgerichtete Medi- kamente eine bessere Option sind für Patien- ten mit EGFR-Mutationen im Tumor“, sagte Keedy. Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze Empfehlung: www.asco.org/guidelines

LUNGENKREBS: VOR THERAPIE AUF EGFR-MUTATION TESTEN

Das von der Europäischen Union (EU) geförderte Projekt NETC@RDS er- probt die grenzüberschrei- tende medizinische Inan- spruchnahme im EU-Aus- land durch Versicherte der gesetzlichen Krankenver- sicherungssysteme in 17 europäischen Ländern und circa 500 Piloteinrichtun- gen (www.healthcareabro ad.eu). In ausgewählten Krankenhäusern und Arzt- praxen ist die Identifikati- on der Versicherten mit den jeweiligen elektro- nisch lesbaren nationalen Kranken- versichertenkarten oder der elektro- nisch eingescannten Europäischen Krankenversichertenkarte möglich.

Über eine vernetzte europäische Portalinfrastruktur werden die ad- ministrativen Versichertendaten auf Gültigkeit und Berechtigung ge- prüft. In Deutschland beteiligen sich die drei AOK Baden-Württem- berg, Bayern und Nordost an dem Projekt. Im Auftrag des Projektkon- sortiums und des Zentrums für Tele- matik im Gesundheitswesen GmbH, EU-PROJEKT NETC@RDS

Grenzüberschreitende Versorgung fortsetzen

Bochum, koordiniert Dr. Gerhard Brenner die vertraglichen Aktivitä- ten zwischen den Partnern.

Die Europäische Kommission hat das Projekt seit zehn Jahren mit circa fünf Millionen Euro unter- stützt. Erwartet wird, dass die Ver- fahren und Dienstleistungen nach

Der Dachverband Deutschspra chiger Psychosen-Psychotherapie (DDPP) hat mit einem Gründungskongress an der Ber liner Charité seinen Ein- stand ge geben. Der DDPP ist ein Zusammenschluss von Psychiatern, Nervenärzten und Psychotherapeu- ten, die die psychotherapeutische Behandlung von psychotisch er- krankten Menschen fördern wollen.

„Die Gruppe der Schizophrenien braucht die Gruppe der Psychothe- rapien“, betonte die neu gewählte erste Vorsitzende, Dr. med. Doro- thea von Haebler, Oberärztin an der Charité. Obwohl alle modernen Be- handlungsleitlinien Psychotherapie PSYCHOSEN-PSYCHOTHERAPIE

Neuer Dachverband gegründet

vorschreiben, dominiere die Phar- makotherapie die Versorgungsreali- tät, obwohl deren Ergebnisse nicht befriedigend und die Nebenwir- kungen beträchtlich seien.

Doch auch die Psychotherapeuten sind gefordert: Viele meiden Patien- ten mit schizophrenen und bipolaren Störungen, weil sie sich inhaltlich oder strukturell nicht gerüstet sehen.

Der DDPP will nun aktiv werden bei der Aus-, Weiter- und Fortbildung;

Behandlungsstruktur und Abrech- nungsmodalitäten müssten angepasst, integrierte Versorgungsangebote ge- schaffen werden. Weitere Informatio- nen unter: www.ddpp.eu. pb Auslaufen der Finanzierung zum 30. Juni in die jeweiligen nationa- len Gesundheitssysteme integriert werden. Hierfür haben die Partner bereits beim Projektstart 2002 eine Vereinbarung zur Finanzierung und Kostenerstattung in den Pilotein- richtungen geschlossen. KBr

Foto: Fotolia

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