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Archiv "Serotonin-induzierte Vasokonstriktion: Kollateralen reagieren supersensitiv" (16.11.1989)

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Academic year: 2022

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sponserten Symposiums bei der diesjährigen Therapie- woche in Karlsruhe wurde der neue postsynaptische a-Blocker Doxazosin (Cardu- lar®) vorgestellt. Prof. Hay- duk bezeichnete Cardular®

als ein Antihypertensivum mit Zusatznutzen im Lipid- stoffwechsel: der Wirkstoff senkt Triglyceride, LDL- und Gesamtcholesterin, erhöht HDL-Cholesterin und stei- gert den HDL-/Gesamtchole- sterin-Quotienten. Nach ora- ler Einnahme werden Plas- maspitzenspiegel nach ein bis drei Stunden erreicht. Die Eliminationszeit beträgt 22 Stunden und erlaubt die täg- liche Einmalgabe. Mit durch- schnittlich 4 mg/pro Tag wer- den erhöhte diastolische und

systolische Blutdruck-Werte mit einer Erfolgsquote von 83 Prozent gesenkt.

Als gerngesehener Neben- effekt, so Prof. Hayduk beim Symposium in Karlsruhe, be- einflußt Doxazosin eine beni- gne Prostatahyperplasie gün- stig. Als unerwünschte Ne- benwirkungen können — etwa bei einem Drittel der Patien- ten — vor allem anfangs Kopf- schmerzen, Schwindel, Mü- digkeit, Vertigo und Herz- klopfen auftreten. Außer dem Fettstoffwechsel werden keine anderen Stoffwechsel- parameter beeinflußt. Cardu- lar® kann daher bei Diabetes, Gicht, Asthma und bei älte- ren Patienten eingesetzt wer- den.

Dr. med. C. Herberhold

mit der sich, wie Hollenberg am Tiermodell zeigen konnte, die vasokonstriktorische Ant- wort von Kollateralgefäßen auf Serotonin effizient ant- agonisieren läßt. Sowohl der antikonstriktorische Effekt von Naftidrofuryl als auch die Hemmwirkung auf die Thrombozytenaggregation sind in vitro und in vivo doku- mentiert.

Diese experimentellen Be- funde korrelieren mit den kli- nischen Ergebnissen bei ver- schiedenen ischämischen Krankheiten. A. Kriessmann, Esslingen, referierte in Rom ganz generell über die Mög- lichkeiten der Pharma- kotherapie bei der periphe- ren arteriellen Verschluß- krankheit und unterstrich, daß die zu erzielenden Thera- pieerfolge limitiert seien: Die per Pharmakotherapie er- reichbare Verbesserung der

Gehstrecke bewege sich in ei- ner Größenordnung um ein- hundert Meter. Naftidrofuryl bewertete Kriessmann auf- grund der Studienergebnisse und eigener Erfahrungen als nachweislich in dieser Indika- tion wirksame Substanz.

A. Capon, Brüssel, berich- tete beim Symposium in Rom über eine Studie an insgesamt 82 Patienten mit subakutem Hirninfarkt, die für zwei Mo- nate entweder mit Naftidro- furyl oder Plazebo behandelt wurden. Während bezüglich der kognitiven Funktionen kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen feststell- bar war, ließen sich Gehfähig- keit und Alltagsaktivität laut Capon durch Naftidrofuryl si- gnifikant verbessern, wobei besonders Patienten mit Lä- sion in der rechten Hemi- sphäre von der Therapie pro- fitierten. vi

Serotonin-induzierte Vasokonstriktion:

Kollateralen reagieren supersensitiv

Serotonin spielt in der Pathogenese ischämischer Krankheiten eine wichtige Rolle: Einerseits fördert Se- rotonin die Plättchenaggrega- tion, und andererseits bewirkt Serotonin — wenn das Gefäß- endothel etwa durch arterio- sklerotische Läsionen geschä- digt ist — eine Vasokonstrik- tion. Im Detail verstanden seien die komplexen Effekte von Serotonin aber bei wei- tem nicht, erklärte P. M. Van- houtte, Houston, bei einem Satellitensymposium, das die Firma Lipha im Rahmen des 15. Weltkongresses für An- giologie Mitte September in Rom veranstaltet hat.

Am endothelgeschädigten Gefäß — so konnte Vanhoutte in seinen inzwischen bereits klassischen In-vitro-Experi- menten zeigen — ist eine Sero- tonin-Umkehr zu beobachten:

Während Serotonin norma- lerweise vasodilatierend wirkt, löst diese Mediatorsub- stanz am endothelgeschädig- ten Gefäß eine Vasokonstrik- tion aus, da Serotonin dann nämlich bis zu den S-2-Re- zeptoren auf der glatten Ge- fäßmuskulatur vordringen kann. Ist das Gefäß intakt,

bindet Serotonin dagegen an die auf den Endothelzellen lokalisierten S-1-Rezeptoren und stimuliert dadurch die Freisetzung von EDRF (en- dothelium-derived relaxing factor).

Wie Vanhoutte in Rom weiter berichtete, reagieren auch Gefäße mit nach Verlet- zung regeneriertem Endothel verstärkt vasokonstriktiv auf Serotonin, das heißt, die re- generierten Endothelzellen sind in ihrer endokrinen Funktion offensichtlich ge- stört. Analoges scheint auch für das Endothel von Kollate- ralgefäßen zu gelten — diese zeigen bezüglich der vasokon- striktorischen Serotonin-Wir- kung eine „Supersensitivität".

Der von Patienten mit pe- ripherer arterieller Ver- schlußkrankheit bekannten erhöhten Konstriktionsnei- gung der Kollateralgefäße scheint ein serotoninspezifi- scher Mechanismus zugrun- dezuliegen — darauf deuten Untersuchungen mit S-2-Re- zeptoren blockierenden Phar- maka hin, wie N. K. Hollen- berg, Boston, in Rom berich- tete. Eine derartige Substanz ist Naftidrofuryl (Dusodril®),

Dt. Ärztebl. 86, Heft 46, 16. November 1989 (89) A-3537

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