• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Der immunologisch bedingte Frühabort" (06.09.1990)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Der immunologisch bedingte Frühabort" (06.09.1990)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

bei geringem Pressen vor den After. In einem solchen Fall gibt es nur eine sichere Möglichkeit der Heilung, die richtige Entfernung des meist fibrotischen, oft kaum mehr spontan blutenden Corpus cavernosum recti durch einen Chirurgen.

Dabei müssen alle Sphinkteren peinlich ge- schont werden und möglichst große Teile der Analkanalhaut erhalten bleiben. Da das Corpus cavernosum recti ein wichtiger Bestandteil des anorektalen Kontinenzorgans ist, darf es nicht

„ausgerottet" werden. Trotz vieler operativer Vorschläge können wir leider eine vollständige, unmittelbar postoperative Schmerzlosigkeit noch nicht erreichen (3).

Seit Einführung der modernen Anästhesie, die mit der Unterstützung von Muskelrelaxan- tien arbeitet, oder auch bei Anwendung der Lumbalanästhesie mit totaler Erschlaffung des Beckenbodens beobachten wir leider nicht selten eine irreparable Inkontinenz nach einer „lege ar- tis" durchgeführten Hämorrhoidektomie. Diese schwere Komplikation ist eine Folge der falschen Indikation zu diesem Eingriff. Da nicht immer alle drei Segmente gleich weit in ihrer Hyperpla- sie fortgeschritten sind, zieht ein der Anatomie und Pathogenese unkundiger Chirurg schema- tisch mit Gewalt auch die Segmente nach außen, deren Haltemuskel intakt geblieben ist. So kann er eine Falte der total relaxierten Sphinkteren hochziehen und den Sphinkter mit Schere und Messer schwer verletzten. Meist ist in solchen

Der immunologisch bedingte Frühabort

Fällen der Schwellkörper sogar weitgehend exzi- diert, und das Fehlen der Abschlußkraft macht sich um so stärker bemerkbar.

Die richtige Vorstellung von der Pathogene- se der Hämorrhoiden führt zu einer heute einfa- chen und sicher wirkenden Therapie. Sie ist die Voraussetzung für die Heilung der Krankheit.

Literatur

1. Goligher, J.C.: Hemorrhoids or Piles, in Surgery of the Anus, Rectum and Colon. 4. Auflage, Bailliere, Tindall Verlag, Lon- don (1981) 93

2. Groß, R.: Geistige Grundlagen der Erkenntnissfindung. Medi- zin, Springer Verlag, Heidelberg (1985) 73

3. Hansen, H.; Stelzner, F.: Proktologie. Springer Verlag, Heidel- berg (1987)

4. Khoury, G. A.; Lake, S. P.: A randomized trial to compare single with multiple phenol injection treatment for hemorrhoids. Brit.

J. Surg. 72 (1985) 741

5. Russel, Th. R.; Deonahue, J. H.: Hemorrhoidal Banding. Dis.

Col. Re. 28 (1985) 291

6. Shemesh, E. I.; Kodner, I. J.: Severe complication of rubberband ligation of inemal Hemorrhoids. Dis. Col. Re. 30 (1987) 199 7. Stelzner, F.; Staubesand, J.; Machleidt, H.: Das Corpus caverno-

sum recti — Die Grundlage der inneren Hämorrhoiden. Lgbck.

Arch. 29 (1962) 302

8. Stelzner, F.: Das Corpus cavernosum recti, Grundlage der Hä- morrhoiden, in: Aktuelle Gastroenterologie. Thieme Verlag, Stuttgart (1968)

9. Stelzner, F.: Hämorrhoiden — im Anfangsstadium ohne Opera- tion heilbar. Dtsch. Ärzteblatt 84, Heft 37 (1987)

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Friedrich Stelzner em. Direktor der Chirurgischen

Universitätsklinik Bonn

Sigmund Freud-Straße 25.5300 Bonn-Venusberg

FÜR SIE REFERIERT

Der habituelle Abort stellt für die betroffenen Frauen eine erhebli- che psychische Belastung dar. Mögli- che Abortursachen sind zum Bei- spiel Chromosomenfehlverteilungen der Eltern, uterine Fehlbildungen oder Endokrinopathien.

Durch Fortschritte im Verständ- nis immunologischer Vorgänge wer- den neue diagnostische und thera- peutische Möglichkeiten für Paare, die unter habituellen Frühaborten bislang unklarer Genese leiden, er- öffnet.

Die immunologische Besonder- heit einer erfolgreichen Gravidität besteht darin, daß das haplodifferen- te „Transplantat" Embryo/Fet vom

„Empfänger" Mutter nicht abgesto- ßen wird. Dies wird über unter- schiedliche immunologische Phäno-

mene erklärt: Toleranzentwicklung des mütterlichen Immunsystems ge- genüber dem Fremdantigen Embryo, aktive Akzeptanz des Fremdantigens durch das mütterliche Immunsystem.

Diese Immunreaktion auf väterlich vererbte Fremdantigene des Embry- os äußert sich vorwiegend in der Pro- duktion sogenannter blockierender Faktoren.

Bei vielen Frauen mit habituel- len Aborten lassen sich diese Fakto- ren nicht nachweisen, und nur diese Patientinnen profitieren unter Um- ständen von einer Immuntherapie.

Diese Immunisierung mit väterli- chen oder Fremdspender-Lympho- zyten induziert eine adäquate schwangerschaftsprotektive Immun- antwort in Form blockierender Fak- toren.

Nach Durchführung ausgedehn- ter Voruntersuchungen und einer genauen Feststellung der Indikation soll die Immunisierung vor der ge- planten Schwangerschaft durchge- führt werden. Bei anschließendem Nachweis „blockierender Faktoren"

soll eine Schwangerschaft angestrebt werden. Eine Re-Immunisierung sollte zum frühestmöglichen Zeit- punkt nach Diagnose einer intakten intrauterinen Gravidität durchge- führt werden. mle

Ditfurth, M. v. et al.: Der immunologisch bedingte Frühabort Z. Geburtsh. u. Peri- nat. 193 (1989) 247-250.

Dr. M. von Ditfurth, Universitätsfrauenkli- nik Düsseldorf, Moorenstr. 5,4000 Düssel- dorf.

A-2620 (42) Dt. Ärztebl. 87, Heft 36, 6. September 1990

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

ten Terpentetrahromiden führten nun zu dem Resultat, dass keiner der drei Körper sich in einen andern durch Temperaturiinderung übert'iihren ließ7 dass also, der Annahme von

Ganz besonders befestigt wurde diese Schlussfolgerung dadurch, dass sich fernerhin herausstellte, dass zwei dieser Körper, nämlich I und III je zwei physikalisch isomere

Vor Allem hatte sich dabei gezeigt, dass die Substanz in zwei Modifikationen auftritt, von welchen die labile bei Krystallisation aus Terpentinöl in.kleinen Blättchen erscheint,

Diese Leistungen von Corning mehr als ein Jahr- zehnt vor den Bier-Hilde- brandtschen Versuchen in Kiel werden in der ersten Bierschen Arbeit nicht er- wähnt und sollten deshalb

a) Unvereinbarkeit des Hauptsacheurteils mit der isolierten Feststellung der Zuständigkeit des Schiedsgerichts, Art. 45 Abs. 1 lit. c/d Brüssel Ia-VO? . Vereinbarkeit

Nicht primär anästhesiologische Interessen, sondern vielmehr die Notwendigkeit der Aseptik waren für den Berliner Chirurgen Curt Schim- melbusch (1860 —1895) der Ansatz

Obwohl Münnich die Ver- bände selbst nicht auflösen will, stellt sich die Frage nach ihrer Funktion, wenn sie ihrer wesent- lichen Aufgaben beraubt wären.. Überhaupt scheint

Weil seine Praxis nicht besonders lief, verfasste ein schottischer Arzt kurze Krimis, die er an Zeitungen verkaufte!. Und schuf so ganz nebenbei einen der berühmtesten Detektive