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Was ist eine Koordinations- bzw. Komplexverbindung?

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Academic year: 2022

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Was ist eine Koordinations- bzw.

Komplexverbindung?

+

Fe(CN)2 + 4 CN¯ [Fe(CN)6]4-

Existenzfähige Verbindung

Existenzfähiges Anion

Komplexverbindung

neue Eigenschaften

Zentralatom Liganden

3. Koordinationschemie

Farbe und Löslichkeit

Was zeichnet Komplexverbindungen der Übergangsmetalle aus?

Magnetismus

Komplexe sind oft paramagnetisch

Elektronische Konfiguration

stabile Komplexe katalytische Aktivität Redox-Verhalten

verschiedene Oxidationsstufen der Metallionen

3. Koordinationschemie

(2)

Historisches

Im Altertum: Naturstoffe (Häm-Derivate aus Tierblut) Erste dokumentierte Komplexverb.:

1597 durch Libavius (Arzt aus Halle):

Ca(OH)2 + NH4Cl + Bronze blaue Färbung

[Cu(NH3)4]2+

1704 durch Diesbach und Dippel (Alchemisten):

Entdeckung von Berliner Blau Fe4[Fe(CN)6]3 Darstellung des Berliner Blaus:

Kaliumhydrogentartrat, Kaliumnitrat, Holzkohle, ferner getrocknetes und fein pulverisiertes Rinderblut, calciniertes Eisen(II)sulfat, Kalium- alaun und Salzsäure.

3. Koordinationschemie

Erklärungsversuch mit Hilfe Kekule‘s Strukturtheorie:

jedes Element besitzt eine bestimmte Wertigkeit, die durch einen Bindestrich dargestellt wird, der gleichzeitig die Atome mit- einander verknüpft

Historisches

CoCl3·6NH3

Keine Erklärung für die Struktur: Additionsverbindung?

Cobaltchlorid-Ammonikat?

1798 durch Citoyen Tassaert: ammoniak. Cobaltchlorid-Lösung orangegelben Stoff

3. Koordinationschemie

(3)

Das Problem der Struktur dieser Stoffe muss Werner sehr beschäftigt haben, denn in einer Dezembernacht wachte er um 2 Uhr auf und hatte einen Einfall zur Deutung der Konstitution dieser Verbindungen. Er stand auf und schrieb unter Zuhilfenahme von starkem Kaffee seinen Einfall nieder. Um 5 Uhr nachmittags war die

Veröffentlichung fertiggestellt...

Alfred Werner (1866 – 1919)

3. Koordinationschemie

Alfred Werner: Koordinationszahl

„...die eingehende Betrachtung von den Metall- ammoniaksalzen (...) haben uns zur Erkenntnis eines neuen, den Atomen innewohnenden Zahlen- begriffs geführt. Derselbe ist vielleicht berufen als Grundlage für die Lehre der Konstitution der

anorganischen Verbindungen zu dienen, wie die Valenz die Basis der Konstitution der Kohlenstoff- verbindungen gebildet hat...“

A. Werner, Z. Anorg. Chem. 1893, 3, 267

3. Koordinationschemie

(4)

Jørgensen vs. Werner

Jørgensen Werner

Co Cl H3 N

N H3

Cl H3 N

H3 N

H3 N Cl

Co Cl Cl N H3

H3 N

H3 N

H3 N Cl

Co H3N

H3N NH3 NH3 Cl

H3N

2 Cl- 2+

Co H3N

H3N Cl NH3 Cl

H3N

Cl- +

Co Cl Cl N H3

H3 N

H3 N Cl

Co H3N

H3N Cl Cl Cl

H3N CoCl3 5NH3

CoCl3 4NH3

CoCl3 3NH3

3. Koordinationschemie

Leitfähigkeitsmessungen an Cobaltamminkomplexen

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500

1 2 3 4 5 6 7

3 2 1 0 1 2 3

[Co(NH3)6]Cl3[Co(NO2) (NH3)5]Cl2

[Co(NO2)2 (NH3)4]Cl

[Co(NO2)3 (NH3)3]

[Co(NO2)4 (NH3)2]K

3. Koordinationschemie

(5)

Werners phänomenologische Erkenntnisse

Jedes Zentralatom besitzt neben seiner Hauptvalenzzahl (heute: Oxidationszahl) eine charakteristische

Nebenvalenzzahl (heute: Koordinationszahl).

Bsp. Fe3+: 3 Haupt- und 6 Nebenvalenzen Ni2+: 2 Haupt- und 4-Nebenvalenzen

Nebenvalenzen binden die Bindungspartner fester an das Metall (Hauptvalenzen reagieren zuerst)

Neutrale Liganden sind direkt am Metall gebunden Anionische Liganden sind entweder am Metall gebunden

oder sind Gegenionen (in der zweiten Koordinationsshäre) Nebenvalenzen sind räumlich gerichtet

3. Koordinationschemie

Nomenklatur

Formel der Komplexverbindung

Komplexbestandteile in eckige Klammern 1. Zentralatom

2. anionische Liganden (jeweils alphabetisch) 3. neutrale Liganden (jeweils alphabetisch) einatomige Liganden ohne Klammern: Cl, Br

mehratomige Liganden in runden Klammern: (H2O)

Gegenionen: kationische: vor der Komplexformel anionische: nach der Komplexformel

4. Nomenklatur

(6)

Nomenklatur

Name der Komplexverbindung

1. Liganden in alphabetischer Reihenfolge:

- unabhängig von Ladung der Ligaden - Zahlwort wird nicht berücksichtigt 2. Zahlwort für die Anzahl der Liganden:

- Di-, Tri-, Tetra-, Penta-, Hexa- 3. Zentralatom:

- anionischer Komplex: Endung –at - Oxidationszahl in runden Klammern

in römischen Ziffern

4. Nomenklatur

Nomenklatur

Name der Liganden

1. Neutrale Liganden

- Name bleibt unverändert - in runde Klammern

- Ausnahmen (werden nicht in Klammern gesetzt): H2O aqua

NH3 ammin CO carbonyl NO nitrosyl 2. Anionische Liganden

- Endung –o

4. Nomenklatur

(7)

Zweizähnige Liganden

NH2

H2N N

N

N N

O O

N N

O O H

S O O O

O O

O O

O

Diacetyldioxim-Anion Sulfat Oxalat

5. Liganden

Ethylendiamin

en

Bipyridin

bipy

o-Phenanthrolin

phen

Acetylacetonat

acac

σσσσ - und ππππ -Liganden

5. Liganden

σσσσ-Wechselwirkungen

M M

M

L

L

L

ππππ-Wechselwirkung

C O

M

Beispiel M-CO

σσσσ-(Hin)-Bindung ππππ-(Rück)-Bindung

(8)

Cyclopentadienyl-Ligand

5. Liganden

C C C

C C H H H

H H

H C

C C C C H H

H H

H

- H+ C

C C C C H H

H H

H

Cyclopentadien Cyclopentadienyl (Cp): alle C-C-Bdg.

gleich lang

M H

H H

H H

koordinierter Cp-Ligand

• monoanionisch

• 6-Elektronendonor

• (3-zähniger Ligand)

σσσσ-Ww. ππππ-Ww.

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