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(1)

Tag 4 Herz-Kreislauf, Atmung, Blut, Onkologie, Infektionen

PD Dr. Dr. med. Tobias Schulze

1,2

/ Prof. Dr. med. Matthias Frank

1,2,3

1 Universitätsmedizin Greifswald

2 Kreiskrankenhaus Wolgast GmbH

3 Unfallkrankenhaus Berlin (UKB)

(2)

Herz-Kreislauf

(3)

Die Wortstämme für das Herz sind „–kard“ bzw. „–cor “

Aufbau des Herzens

 Vier Gewebsschichten

1. Endokard (Herzinnenhaut) 2. Myokard (Herzmuskel) 3. Epikard (Herzaußenhaut) 4. Perikard (Herzbeutel)

 Präfixe

- endo- = innen

- epi- = auf, oberhalb

 Wortstamm

- -kard = Herz -cor

(4)

Das Herz ist ca. 300 g schwer und funktionell wie anatomisch in zwei Hälften geteilt

 Muskuläres Hohlorgan mit einem

durchschnittlichen Gewicht von 300 g

 Herzseptum (Septum cardiale) teilt Herz in linkes und rechtes Herz

 Linke Herzhälfte

- Atrium sinistrum (linker Vorhof) - Ventriculus sinister (linke Kammer)

 Rechte Herzhälfte

- Atrium dextrum (rechter Vorhof) - Ventriculus dexter (rechte Kammer)

(5)

Die Herztöne entstehen im Zusammenhang mit der normalen Kontraktion des Herzens – Herzgeräusche sind dagegen „pathologisch“

Kammerzyklen des Herzens

Systole (Zusammenziehen)

- Anspannungsphase alle Klappen sind geschlossen

- Austreibungsphase

Taschenklappen öffnen sich und werden gegen Ende wieder geschlossen

Diastole (Auseinanderweichen)

- Entspannungsphase alle Klappen sind geschlossen

- Füllungsphase Segelklappen öffnen sich und werden gegen Ende wieder geschlossen

Herztöne

1. Herzton Anspannungston in der Anspannungsphase der Systole

2. Herzton Klappenton am Ende der Systole durch „Zuschlagen“ der Aorten und Pulmonalklappe

(6)

Das Herz hat vier Klappen, die zwischen Vorhöfen und Herzkammer bzw.

Herzkammer und Schlagadern liegen Herzklappen (Valvae cordis)

2 Klappen zwischen Vorhof und Herzkammer (Atrio-Ventrikular-Klappen (AV-Klappen))

- rechts Trikuspidalklappe - links Mitralklappe

2 Klappen zwischen Herzkammer und Schlagadern

- links Aortenklappe (Valva aortae) zwischen linker Herzkammer und Aorta - rechts Pulmonalklappe (Valva trunci

pulmonalis) zwischen rechter Kammer und Lungenschlagader

(7)

Mitralstenose und Aorteninsuffizienz sind die häufigsten Herzklappenerkrankungen

Erkrankungen der Herzklappen

Klappenstenosen

- Verengung der Klappen, die zur Kompensation einen erhöhten Druck des Herzens erfordern

- Aortenstenose (Verengung der Aortenklappe) - Mitralstenose (Verengung der Mitralklappe)

Klappeninsuffizienzen

- Unvollständiger Schluß der Klappen mit Rückfluss von Blut („Pendelblut“) mit Mehrarbeit des Herzmuskels

- Aorteninsuffizienz (Verschluss)schwäche der Aortenklappe - Mitralinsuffizienz (Verschluss)schwäche der Mitralklappe

 2/3 aller Klappenfehler sind Mitralstenosen gefolgt von Aorteninsuffizienzen

 Häufigste Ursache: rheumatisches Fieber (β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A

(8)

Kardiomyopathien sind Erkrankungen, die nicht aufgrund von Druckbelastung oder Durchblutungsstörung auftreten

Fachterminus Bedeutung

Kardio/myo/ pathien Herz/Muskel/Erkrankungen

nicht durch eine Druckbelastung (z.B. Hypertonie) oder Durchblutungsstörung verursacht sind

Endokarditis Entzündung der Herzinnenhaut

Myokarditis Entzündung des Herzmuskels

Epikarditis Entzündung des Herzaußenhaut

Perikarditis Entzündung des Herzbeutels

verhindert die Ausdehnung des Herzens während der Diastole

(9)

Die koronare Herzkrankheit („KHK“) ist eine Volkskrankheit deren Ursachen Verengungen der Herzkrangefäße sind

Koronare Herzkrankheit (KHK)

 Ätiologie / Ursache ist Verengung der Herzkranzgefäße (Koronarstenose) durch Arteriosklerose (Arterienverkalkung) mit nachfolgender Durchblutungsstörung des Herzmuskels

 Symptome der KHK sind

- Angina pectoris (Brustenge) - Herzinsuffizienz

- Herzrhythmusstörungen

- Herzinfarkt (Plötzlicher Herztod)

(10)

Krankheiten durch koronare Minderdurchblutung (Ischämie) Akutes Koronarsyndrom (ACS)

Instabile Angina pectoris

NSTEMI Nicht ST-Hebungs (Elevations) Infarkt

STEMI ST- Hebungs (Elevations) Infarkt

(11)

Der Herzinfarkt ist durch den vollständigen Verschluss zumindest einer Koronararterie mit Untergang von Herzmuskel gekennzeichnet

Herzinfarkt

Myokardinfarkt Gewebeuntergang des Herzmuskels durch einen Durchblutungsstopp (infarcire (lat.) = hineinstopfen) infolge von Sauerstoffmangel (Hypoxie) durch Verschluss einer Koronararterie

Ischämie Blutleere, Minderdurchblutung (ischein (gr.) = zurückhalten, hemmen)

Myokardnekrose Gewebeuntergang des Herzmuskels

Myo/kard/fibr/ose (Muskel/Herz/Faser/krankhafter Zustand) – Ersetzen des abgestorbenen Herzmuskels durch faserreiches Bindegewebe („Narbe“)

(12)

Herzinsuffizienz ist das Unvermögen des Herzens, das aus den Venen anströmende Blut vollständig ins Arteriensystem weiterzubefördern

Allgemeine Symptome

 Eingeschränkte Leistungsfähigkeit

 Dyspnoe (Atemnot) beim Treppensteigen

 Herzdilatation (Erweiterung des Herzens)

 Tachykardie

 Herzrhythmusstörungen

Formen

 Kompensierte Herzinsuffizienz – Pumpleistung des Herzens wird noch aufrechterhalten

 Dekompensierte Herzinsuffizienz – Unzureichende Pumpleistung mit Symptomatik auch im Ruhezustand Herzinsuffizienz

Rechtsherzinsuffizienz – Linksherzinsuffizienz

(13)

Symptome der Rechtsherzinsuffizienz sind Zeichen der Rückstauung von Blut im venösen System

Rechtsherzinsuffizienz

 Überlastung des rechten Ventrikels mit Blutrückstau ins venöse System des Körperkreislaufs und Austritt von Blutflüssigkeit ins Gewebe

 Ursache ist meist die Widerstandserhöhung im Lungenkreislauf durch Lungenembolie oder chronische Lungenerkrankungen

 Symptome sind Zeichen eines Blutrückstaus im Körper wie z.B.

- Prä/tibi/ale Ödeme Wasseransammlung am Schienbein - Halsvenenstauung

- Beinödeme („Wasser in den Beinen“) - Leberstauung

- Magenvenenstauung

- Nykturie (nächtliches Wasserlassen)

(14)

Symptome der Linksherzinsuffizienz sind Zeichen des Blutrückstaus in der Lunge

Linksherzinsuffizienz

 Überbelastung des linken Ventrikels mit Rückstau in die Lunge

 Ursachen sind Herzinfarkte, Klappenfehler oder auch eine Hypertonie

 Symptome sind Zeichen eines Blutrückstaus in den Lungen wie z.B.

- Atemnot (Dyspnoe) bei Belastung

- Zyanose (Blaufärbung der Haut und Schleimhaut)

- Lungenödem (Wasserlunge) mit Rasselgeräuschen und Husten

- Schwäche und Ermüdbarkeit

(15)

Übersicht Herzrhythmusstörungen

Fachterminus Bedeutung

Arrhythmie unregelmäßiger Herzschlag

Tachyarrhytmie schneller, unregelmäßiger Herzschlag

Bradyarrhytmie langsamer, unregelmäßiger Herzschlag

Tachykardie beschleunigter Herzschlag (Herzrasen)

Bradykardie Verlangsamung des Herzschlags

Extrasystolen Herzschlag außerhalb des regulären Grundrhythmus (Herzstolpern)

Vorhofflattern koordinierte, sehr schnelle (250- bis 350-mal pro Minute) Aktivität der Vorhöfe

Kammer-/Vorhofflimmern unkoordinierte Herzmuskelaktionen ohne Auswurfleistung (kurzschlussartige Dauererregung),

funktionell Herzstillstand

(16)

Vorhofflattern

-

rhythmisch oder arrhythmisch sägezahnartige Grundlinie

Vorhoffrequenz bei 250 – 350 min-1

(17)

Vorhofflimmern

- arrhythmisch

- fehlende P-Wellen, Flimmerfrequenz: 350 – 600 /min

(18)

Kammerflattern

(19)

Kammerflattern

(20)

Wichtige Fachbegriffe „Herz“ (1)

Fachterminus Bedeutung

Bypass-Operation Umgehung eines Gefäßverschlusses mittels Gefäßbrücke oder Gefäßprothese Herzschrittmacher Impulsgeber zur

Elektrostimulation der Herztätigkeit

Intravaskulärer Stent

Prothese zur Behandlung von Gefäßstenosen Kardiopulmonale

Reanimation

Wiederbelebungsmaß- nahmen bei Herz-

Kreislauf- Stillstand Perkutane

transluminale Koro- narangioplastie (PTCA)

Aufdehnung von

verengten Herzkranz- gefäßen mit Ballon- Kathetern

Fachterminus Bedeutung

Angiografie Röntgenkontrastdar- stellung von Blutge- fäßen

Echokardiografie Ultraschall-

Untersuchung des Herzens

Elektrokardiografie (EKG)

Aufzeichnungen der elektrischen Aktivität des Herzmuskels als Kurve

Belastungs-EKG Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens vor, während und nach definierter Belastung Koronarangiografie Röntgenkontrastdar-

stellung der Herz- kranzgefäße

(21)

Wichtige Fachbegriffe „Herz“ (2)

Fachterminus Bedeutung

Doppler-Sonografie Ultraschall-

Untersuchung z.B. der Blutgefäße zur

Diagnostik von

Gefäßerkrankungen

Katheterisierung des Herzens

Einführung eines röhrenförmiges

Instrument (Katheters) ins Herz über ein

peripheres Blutgefäß zur Diagnostik von Herzerkrankungen

(22)

Wichtige Wortstämme und Präfixe „Herz-Kreislauf“

Wortstamm Bedeutung

atri/o Herzvorhof

kardi/o Herz

koronar/o Herzkranzgefäße

pektor/o Brust

rhythm/o Rhythmus

Ventrikul/o Kammer

atri/o Herzvorhof

kardi/o Herz

Präfix Bedeutung

brady- langsam

endo- innen, innerhalb

peri- um....herum

tachy- schnell

(23)

Übersicht Gefäßerkrankungen

Fachterminus

Gefäßerkrankung Bedeutung

Vaskulitis Blutgefäßentzündung

(verschiedenste Ursachen)

Arteriosklerose Arterienverkalkung (-verhärtung) (u.a. durch Diabetes, Rauchen, Bluthochdruck)

Arteriitis Arterienentzündung

(verschiedenste Ursachen) Aneurysma Erweiterung von Gefäßen

(verschiedenste Ursachen, in der Leiste öfter nach

Gefäßpunktion) Varikose / Varikosis Krampfaderleiden

Phlebitis Venenentzündung

(oberflächliche Venen)

(24)

Arteriosklerose

Schematische Darstellung von Gefäßwandauflagerungen durch länger bestehende Arteriosklerose mit Einengung des Gefäßlumens.

Assoziierte Erkrankungen:

1.) Koronare Herzerkrankungen

2.) arterielle Verschlußkrankheit der Hirnarterien (Schlaganfall)

3.) Periphere arterielle

Verschlusskrankheit (pAVK)

(25)

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Synonym: Schaufensterkrankheit

Inzidenz: asymptomatisch: 15% > 60 Jahre

symptomatisch: 5% > 60 Jahre, m:w = 4:1

Risikofaktoren: Nikotinabusus, Diabetes mellitus, Arterielle Hypertonie

pAVK st. IV

(26)

Aneurysmen

eref.thieme.de

(27)

Bauchaortenaneurysma

(28)

Bauchaortenaneurysma

Operative Therapie interventionelle Therapie:

EVAR: endovasculäres Aneurysma Repair

Def: Erweiterung der abdominellen Aorta > 3 cm

Inzidenz: 40/100000, vorzugsweise > 60 Jahre, m:w = 6:1

Prognose: Mortalität nach Ruptur: 40 – 80 %

(29)

Aneurysma dissecans

eref.thieme.de

Iinzidenz: 3/100000, vorzugsweise > 50 Jahre

Prognose: Typ A: 50% überleben unbehandelt die ersten 48H, 80% Mortalität nach 2 Wochen

Typ B: 30-Tages-Mortalität von 10%

(30)

Aortendissektion – klinischer Fall

(31)

Varikosis

Typische, primäre Stamm- und Seitenastvarikosis bei

Mündungsklappeninsuffizienz

(32)

Thrombose und Embolie

Thrombose: Ausbildung eines Blut-gerinnsels in einem Blutgefäß (intravasal)

Virchowsche Trias: - Endothelalteration - Blutstromveränderung

- Veränderung der Blutzusammen- setzung

Embolie: Verschluss eines Gefäßes durch eingeschwemmtes Material

Lungenembolie:

Inzidenz: 60-70/100000

Klinik: Dyspnoe, Tachypnoe, Brustschmerz, Tachykardie, Husten, Hämoptysen

(33)

Atmung

(34)

Das Atemwegssystem reicht von der Nase bis in die Lungenbläschen

Obere Atemwege

Untere Atemwege

(35)

Obere Atemwege

Obere Atemwege

- nasus, nasi (lat.); rhis,rhinos (gr.)

= Nase

- Sinus paranasales (Nasennebenhöhlen)

 Sinus frontalis (Stirnhöhle)

 Sinus maxillaris (Oberkieferhöhle) - Pharynx (Rachen)

(36)

Sinusitis

Sinusitis mit vollständiger Verschattung der linken Kieferhöhle bei Protrusion des Implantats 25 (Pfeil) in den Sinus. Zusätzlich ist ein periapikales Granulom an der Wurzelspitze 24 erkennbar (Pfeilspitze).

(37)

Sinusitis

28-jährige Patientin mit Kopfschmerzen und Druckschmerzhaftigkeit im Bereich der Kieferhöhlen.

In den Röntgenaufnahmen der Nasennebenhöhlen o. f. (Abb. a) und o. m. (Abb. b) fällt eine Spiegelbildung in den Sinus maxillares und im Sinus frontalis auf.

(38)

Kehlkopf

(39)

Epiglottitis

 Lebensbedrohliche Kehldeckelentzündung

 Verursacht durch Haemophilus influenzae Typ B

 Kinder, 2.-5. LJ

 Starke Schmerzen bei Schlucken, Atemnot, kloßige Sprache, hohes Fieber

(40)

Epiglottitis und Pseudokrupp: wichtige Differentialdiagnosen

Krupp-Syndrom Epiglottitis

Fieber meist leicht >38,5°C

Speichelfluss kaum massiv

Schluckstörung keine meistens

Heiserkeit ausgeprägt kaum

Halsschwellung kaum ausgeprägt

Auftreten abends, nachts ganztägig

Prädeliktionsalter 1-7 Jahre 2-5 Jahre

Häufigkeit häufig selten

Therapie symptomatisch, ggf.

Kortikosteroide

Antibiose, ggf.

Intensivüberwachung

(41)

Untere Atemwege

Untere Atemwege - Larynx (Kehlkopf)

- Epiglottis (Kehldeckel) - Trachea (Luftröhre) - Lunge (Pulmo)

 Bronchien (Luftröhrenäste)

 Bronchioli (kleine Luftröhrenäste)

 Alveoli (Lungenbläschen)

(42)

Schaffung eines Atemweges – „Luftröhrenschnitt“

 Koniotomie und Tracheotomie

(43)

Schaffung eines Atemweges – „Luftröhrenschnitt“

 Koniotomie und Tracheotomie

(44)

Schaffung eines Atemweges – „Luftröhrenschnitt“

 Koniotomie

(45)

Verschiedenste Erkrankungen nehmen ihren Ausgang von den Bronchien

Erkrankungen der Bronchien

Bronchitis Entzündung der Luftröhrenäste

Bronchiektasen Erweiterung der Bronchialäste

Asthma bronchiale anfallsweise Atemnot infolge einer Verengung der Bronchien

Bronchospasmus krampfartige

Verengung der Bronchien

(Bronchialstenose)

Bronchialkarzinom von den Bronchien ausgehender bösartiger Tumor

rund 300 Millionen Alveolen

(46)

Die Respiration wird in der Klinik mit der „LuFu“ beurteilt …

Respiration (Atmung)

 Die Ventilation (Lungenbelüftung) sorgt für den Gasaustausch (O2 und CO2) zwischen Luft und Blut

 zyklischer Wechsel von

- Inspiration (Einatmung) - Exspiration (Ausatmung)

 Atemfrequenz ca. 15 – 20 Atemzüge pro Minute

Spirometrie (Aufzeichnung der Atmungskurve = Lungenfunktionsprüfung „LuFu“)

(47)

Wichtige Krankheiten und Medikamente für die oberen Luftwege

Fachterminus Bedeutung

Rhinitis Schnupfen,

Nasenschleimhautentz.

Rhinitis allergica Allergischer Schnupfen Laryngitis Kehlkopfentzündung

Epiglottitis Kehldeckelentzündung

Sinusitis (Nasen)nebenhöhlen- entzündung

Trachealstenose Verengung der Luftröhre

Per/tussis durch/Husten

Keuchhusten

Medikament Bedeutung

Antihistaminika Antiallergika bei allergischen Erkran- kungen des Respira- tionstraktes

Antitussiva Hustenmittel

Mukolytika schleimlösende Mittel

(48)

Symptome, die mit gestörter Atmung einhergehen, haben die Endung „-pnoe“

Fachterminus Symptom Bedeutung

Dyspnoe Atemnot

Bradypnoe verlangsamte Atmung

Tachypnoe beschleunigte Atmung

Apnoe Atemstillstand

Aspiration Einatmen von Fremdkörpern (in Bronchien bzw.

Lunge)

Hämoptoe Bluthusten

Zyanose Blauverfärbung von Haut und Schleimhaut durch

Hypoxämie (geringen Sauerstoffgehalt des Blutes)

(49)

Eitrige Bronchitis

 Bronchoskopische Zeichen der eitrigen Bronchitis

(50)

Bronchiektasie

 Operationspräparat eines linken Lungenunterlappens bei Bronchiektasen. Im aufgeschnittenen Präparat erkennt man die ausgedehnten sackförmigen, bis zur Peripherie reichenden Erweiterungen der Bronchien (24-jähriger Patient).

(51)

Asthma

• Heterogene Erkrankung, i.d.R. charakterisiert durch chronische Atemwegsentzündung, mit Symptomen variabler exspiratorischer Atemwegsobstruktion (reversibel) und verbunden mit Zeichen einer bronchialen Hyperreagibilität

• Ursachen: 1) allergisch

2) nicht-allergisch: gastroösophagealer Reflux, körperliche Anstrengung, bestimmte Medikamente, z.B. ASS, Infekte

• Symptome: anfallsweise Atemnot mit exspiratorischem Stridor

• Prävalenz in Deutschland: 5% der Bevölkerung über 40 Jahre

(52)

Asthma

Pathogenese:

1) Bronchiale Entzündung 2) Bronchiale

Hyperreagibilität 3) Endobronchiale

Obstruktion

(53)

COPD: Chronisch obstruktive pulmonary disease

• eine chronische Atemwegsobstruktion mit eingeschränktem Airflow gekennzeichnet ist, welche die normale Atmung beeinträchtigt und nicht völlig reversibel ist.

• Ursachen: 1) Rauchen 2) Feinstaub

3) rezidivierende pulmonale Infekte 4) endogene Faktoren z.B. Antikörpermangel syndrome

• Symptome: AHA Symptome: Auswurf, Husten, Atemnot

• Prävalenz in Deutschland: 13% der Bevölkerung über 40 Jahre

(54)

Asthma bronchiale oder COPD

www.copd-aktuell.de

(55)

Pathologische Veränderungen an der Lunge

Fachterminus Symptom Bedeutung

Atelektase unvollständige Entfaltung eines Lungenbereichs

Emphysem Aufblähung der Lunge

Pneumonie Lungenentzündung

Pleuritis Rippenfellentzündung

Lungenödem Wasseransammlung in der Lunge

Lungenfibrose Umbau des Lungengewebes zu Bindegewebe (Reduktion der Kapazität zum Gasaustausch)

(56)

„weiße Lunge“

Differentialdiagno sen:

• Pleuraerguß

• Pleuraempyem

• Hämatothorax

• Atelektase

(57)

Atelektase

Radiopaedia.org

Differentieldiagnosen:

• Resorptionsatelektase

• Kompressionsatelektase

(58)

Pneumothorax

Msdmanuals.com

Pneumothorax

 Ansammlung von Luft im Pleuraraum z.B. bei Rippen- frakturen, aber auch spontan

 Lunge löst sich von der Thoraxinnenwand durch Aufhebung des Unterdrucks und der Adhä- sionskräfte

 Lungenkollaps mit Ateminsuffizienz

 Therapie

- Pleuradrainage

- Entfernen der Luft durch eine Vakuumpumpe

(59)

Acute respiratory distress syndrom

Berliner Definition:

• Akuter Beginn

• Bilaterale

Verschattungen

• Ausschluss

Linksherzinsuffizienz

• Hypoxämie

(60)

Coronavirus

(61)

Coronavirus

(62)

Acute respiratory distress syndrom und ECMO

ECMO = extrakorporale Membranoxygenierung:

a) venovenös e ECMO b) venoarterielle ECMO

Pühler et al., Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie 2011

(63)

Pneumothorax – klinisches Beispiel

Monique L., 16 Jahre

Stichverletzung auf dem

Schulweg

(64)

Pneumothorax – klinisches Beispiel

Spannungspneumo-

thorax links

(65)

Pneumothorax – klinisches Beispiel

Thoraxdrainage

(66)

Sowohl eine gesteigerte als auch ein abgeschwächte Atmung können pathologisch sein

Hyperventilation

 zu schnelle Atmung

 physiologisch bei Aufenthalt in großen Höhen, Schwangerschaft

 pathologisch meist durch Angst

 Folgen u.a.

- CO2-Mangel

- Hypo/kalzi/ämie (zu wenig Kalzium im Blut)

 Symptomatik

- Übererregbarkeit des Nerven- systems mit Kribbeln, Krämpfe in den Fingern

Hypoventilation

 Zu langsame Atmung

 pathologisch z.B. durch

- Veränderungen im Atemzentrum - Vergiftung (Intoxikation) z.B. mit

Drogen

 Folgen u.a.

- Erhöhung des pCO2

- Azidose (Übersäuerung im Blut)

 Symptomatik - Zyanose

- Kreislaufstillstand Ventilationsstörungen

(Atemstörungen)

(67)

Die Bandbreite operativer Verfahren reicht von der Tracheotomie

(Luftröhrenschnitt) bis zur Pneumektomie (Entfernung einer Lungenhälfte) Operationsverfahren Bedeutung

Laryngektomie chirurgische Entfernung des Kehlkopfes

Lobektomie operative Entfernung eines Lungenlappens

Pneumektomie chirurgische Entfernung eines Lungenflügels

Thorakotomie chirurgische Eröffnung der Brusthöhle

Tracheostoma operativ angelegte Öffnung der Luftröhre nach außen

Tracheotomie Luftröhrenschnitt

(68)

Blut

(69)

Das Blut besteht aus Plasma und verschiedenen Blutzellen

Erythrozyten (rote Blut- körperchen) (99%)

Leukozyten (weiße Blutkörperchen)

Blutzellen (ca. 45 %)

Blutplasma (ca. 55 %)

Blut (ca. 5- 6 l)

Monozyten Granulozyten

(60 %) Lymphozyten

(20 – 30 %)

Thrombozyten (Blutplättchen)

Wasser (90%)

Proteine (Eiweiße)

(8%)

.

} Differential- blutbild

erythro- = rot

leuko- = weiß

thromb- = Pfropfen

-zyto = Zelle

-penie = Mangel

(70)

Wortstamm „Häm/o-“ (Blut) – wichtige Fachbegriffe in der Übersicht

Fachterminus Bedeutung

Hämato/poese Blutbildung

Hämo/lyse Blut/Auflösung

Zerstörung der roten Blutkörperchen

Hämat/om

Blut / Geschwulst

Bluterguss

Hämoglobin roter Blutfarbstoff

Fachterminus Bedeutung

Hämo/rrhagie Blutung

Häm/angi/om Blut/Gefäß/Ge- schwulst

gutartige Neubildung von Blutgefäßen (Blutschwamm )

Hämo/stase Blutstillung, Blutgerinnung

Hämo/philie Bluterkrankheit

(71)

Polyglobulie und Anämie sind zwei Krankheitsbilder, die die Erythrozyten (roten Blutkörperchen) betreffen

Polyglobulie

 zuviel Erythrozyten (Blutfülle)

 Ursachen

- Physiologisch in der Höhe (Höhentraining, „Blutdoping“) - Bestimmte Krankheiten

 Folgen

- Thrombosen bzw. Embolien aufgrund des zu „dickflüssigen“

Blutes

Anämie

 zu wenig Erythrozyten (Blutarmut;

wörtl: kein Blut)

 Ursachen

- Blutverluste (Blutungsanämien) - Hämolytische Anämien

(verstärkter Abbau) - Eisenmangelanämie

(verminderte Erythropoese)

 Folgen u.a.

- Eingeschränkte Belastbarkeit, da zu wenig Sauerstoffträger - Luftnot

- Tachykardie

(72)

Analog dazu gibt es auch Krankheitsbilder, die mit zu viel bzw. zu wenig Blutplättchen (Thrombozyten) einhergehen

Thrombozytopenie

 Verminderung der Thrombozyten (< 30.000/μl) mit Störung der Blutgerinnung

 Punktförmige Blutungen (Petechien)

 Ursachen, u.a.

- Allergie

- Sepsis (schwere Infektion

Thrombozytose

 Vermehrung der Thrombozyten

 Ursachen, ua.

- Angeboren - Leukämien

 Folgen u.a.

- Thrombosen bzw. Embolien aufgrund der erhöhten Neigung zur Thrombus-Bildung (Blutge- rinnsel)

(73)

Die Leukozytenzahl ist ein wichtiger Laborparameter in der Diagnostik von Infektionen

Leukopenie

 Verminderung der Leukozyten

(< 4.000/μl)

 Ursachen, u.a.

- Allergie

- Virusinfekte

 Folge

- Immunschwäche

Leukozytose

 Vermehrung der Leukozyten

 Ursache

- Bakterielle Infektionen - Stress

 Leukozyten daher der wichtigste Laborwert für die Diagnostik von Infekten

Leukämie

 „Blutkrebs“

 unkontrollierte

Vermehrung von unreifen Leukozyten

 Leukozytenzahl oft normal oder vermin- dert

 Symptome u.a.

- Infektanfälligkeit - Blutungsneigung - Leber-, Milz- und

Lymphknotenschw ellung

(74)

Thrombosen mit nachfolgender Embolie können lebensbedrohliche Krankheitsbilder verursachen

Thrombose

 Verschluß eines Blutgefäßes (meist am Bein) durch einen Thrombus (Blutgerinnsel)

 Risiken

- Immobilisation (z.B. Gipse, lange Flüge)

- Schwangerschaft - Rauchen

- Hormoneinnahme („Pille“)

 Komplikation:

- Embolie (Gefäßverschluss durch einen mit dem Blutstrom verschleppten Blutpfropf)

Embolie

 Arterieller Gefäßverschluss durch einen mit dem Blutstrom

verschleppten Blutpfropf

 Ursache

- Thrombose in einer Vene

- Vorhofflimmern des Herzens mit Thrombusbildung

 Folgen u.a.

- Schlaganfall

- Atemnot – Herzstillstand bei Lungenembolie

(75)

Der „Bedside-Test“ testet nicht das Bett, sondern die Kompatibilität der Blutkonserve mit dem Patientenblut

 Mit dem Bedside-Test wird unmittelbar vor der Bluttransfusion nochmals getestet, ob die bereitgestellte Blutkonserve für den Patienten verträglich ist

(76)

Wichtige Suffixe „Gefäße und Blut“

Suffixe Blut Bedeutung

-ämie Blut

-penie Mangel (z.B. Leukopenie)

-philie Neigung zu etwas (z.B. Hämophilie) -poese Entstehung (z.B. Erythropoese) -rrhagie Riss, Blutung (z.B. Hämorrhagie) -stase Stauung (z.B. Hämostase)

-zytose Vermehrung (z.B. Leukozytose)

-lyse medikamentöse Auflösung, operative Loslösung (z.B. Thrombolyse)

-megalie krankhafte Vergrößerung (z.B. Splenomegalie) -sklerose Verhärtung (z.B. Arteriosklerose)

-stenose Verengung (z.B. Aortenstenose)

(77)

Übersicht wichtige Fachtermini Blut und Gefäße (1)

Fachterminus Bedeutung

Angiom Tumor aus Gefäßgewebe

Agranulozytose Krankheitsbild mit plötzlichem Schwund der Granulozyten

Anämie „Blutarmut“; Verminderung von Erythrozytenzahl und / oder Hämoglobinkonzentration im Blut

Hämatom „Blutgeschwulst“, Bluterguss

Hämolyse Auflösung der roten Blutkörperchen

Hämophilie Bluterkrankheit

Hämorrhagie Blutung als Folge eines Gefäßrisses

Hämostase Blutgerinnung, Blutstillung

Leukämie Bösartige Erkrankung der weißen Blutzellen

(78)

Übersicht wichtige Fachtermini Blut und Gefäße (2)

Fachterminus Bedeutung

Thrombozytose Vermehrung der Blutplättchen im Blut Thrombose Bildung eines Blutpfropfes in Blutgefäßen Thrombophlebitis Entzündung der Venenwand verbunden mit

Blutgerinnselbildung

Autoimmunkrankheit Erkrankung, bei der eine Person gegen körpereigenes Gewebe Antikörper bildet Eisenmangelanämie Blutarmut durch Fehlen von genügend Eisen

bedingt (häufigste Form der Blutarmut)

Ödem Flüssigkeitseinlagerung ins Gewebe

(79)

Chirurgische Onkologie

(80)

Epidemiologie

Hiddemann et al. (Herausgeber) Die Onkologie 2010

(81)

Epidemiologie

Keck et al. (Herausgeber) Onkologische Chirurgie bei alten Patienten 2013

(82)

Epidemiologie

Hiddemann et al. (Herausgeber) Die Onkologie 2010

(83)

Epidemiologie

RKI: Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016

(84)

Epidemiologie

Epidemiologische Kenngrößen

(85)

Epidemiologie

Zentrum für Krebsregisterdat en des RKI

(86)

Epidemiologie

Zentrum für Krebsregisterdat en des RKI

(87)

Epidemiologie

(88)

Epidemiologie

(89)

Epidemiologie

(90)

Epidemiologie: Erfassung in Krebsregistern

RKI: Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016

• erstes deutsches Krebsregister: 1920iger Jahre in Hamburg

(91)

Nationaler Krebsplan

RKI: Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016

Initiiert 2008 von - Bundesministerium für Gesundheit (BMG), - Deutschen

Krebsgesellschaft - Deutschen Krebshilfe - Arbeitsgemeinschaft Deutscher

Tumorzentren

(92)

Tumorzentren

Tumor-

board Chirurgie Nach-

behandlung Staging

(incl. chir.

Laparoskopie)

Pathologie

Neoadjuvante Strahlenthera

pie

Intraoperative Strahlentherapie

Adjuvante Therapie

Bildgebendes Staging

Neoadjuvante Chemotherapie

Intraoperative Chemotherapie

Pall.

Therapie

Onkologisches Zentrum

(93)

Tumorzentren

(94)

Interdisziplinäre Tumorkonferenz

Chirurgie

Radiologie Pathologie

Gastroenterologie Strahlenheilkunde

Endoskopie Psychoonkologie Molekularpathologe

(95)

Interdisziplinäre Tumorkonferenz: Nutzen

• Änderung des Diagnostik- oder Behandlungsplanes

- Änderungen in 2-52%

der Fälle (Lamb et al. Ann Surg. Oncol. 2011)

- Erhöhung des Anteils neoadjuvant vortherapierter Rektumkarzinome (Levine et al. Int. J Colorectal Disease 2012)

• Verbesserung der Qualität des diagnostischen Work-ups

-

Verbesserung des leitliniengerechten Stagings (Swellenberg et al. World J Surg 2011)

-

bessere Übereinstimmung des präoperativen und pathologischen Staging

(Lan et al. Form J Surg, 2015)

• wahrscheinlich Verbesserung des Überlebens (Lan et al. Form J Surg, 2015)

Ryan et al. Colorectal Dis 2014

(96)

Mindestmengen

30 Tage Mortalität von operierten Pankreas- und Ösophaguskarzinomen in Abhängigkeit von der Frequenz der Eingriffe

Begg et al. JAMA 280:

1747, 1998

(97)

Mindestmengen

Odds-Ratio der postop. Mortalität nach Tumorresektion

Finlayson et al. Arch Surg 138: 721, 2003

(98)

Mindestmengen: Failure-to-rescue

Nimptsch et al.; Deutsches Ärzteblatt International | Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 793–800

(99)

Mindestmengen: gesetzliche Regelungen

§ 136b SGB V Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Qualitätssicherung im Krankenhaus:

Der Gemeinsame Bundesausschuss fasst…. auch Beschlüsse über….. (2.)einen Katalog planbarer Leistungen, bei denen die Qualität des Behandlungs- ergebnisses von der Menge der erbrachten Leistungen abhängig ist, sowie Mindestmengen für die jeweiligen Leistungen je Arzt oder Standort eines Krankenhauses …..

• Lebertransplantation (inkl. Teilleber-Lebendspende)

• Nierentransplantation (inkl. Lebendspende)

• komplexe Eingriffe am Organsystem Ösophagus (Speiseröhre)

• komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

• Stammzelltransplantation

• Kniegelenk-Totalendoprothesen (Knie-TEP)

• koronarchirurgische Eingriffe (derzeit ohne Festlegung einer konkreten Mindestmenge)

• Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1250 Gramm

(100)

Mindestmengen: gesetzliche Regelungen

§ 136b SGB V Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Qualitätssicherung im Krankenhaus:

Der Gemeinsame Bundesausschuss fasst…. auch Beschlüsse über….. (2.)einen Katalog planbarer Leistungen, bei denen die Qualität des Behandlungs- ergebnisses von der Menge der erbrachten Leistungen abhängig ist, sowie Mindestmengen für die jeweiligen Leistungen je Arzt oder Standort eines Krankenhauses …..

• Lebertransplantation (inkl. Teilleber-Lebendspende)

• Nierentransplantation (inkl. Lebendspende)

komplexe Eingriffe am Organsystem Ösophagus (Speiseröhre)

komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

• Stammzelltransplantation

• Kniegelenk-Totalendoprothesen (Knie-TEP)

• koronarchirurgische Eingriffe (derzeit ohne Festlegung einer konkreten Mindestmenge)

• Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1250 Gramm

(101)

Begriffsbestimmungen

Radikale Operation: Entfernung des Tumors im Gesunden in allen Ebenen (R0- Resektion) mit kurative Intention

En bloc Resektion: Entfernung von Tumor und Lymphabflußgebiet Tumordebulking: größtmöglichen Entfernung der Tumormassen in

entweder kurativer oder palliativer Intention

Cytoreduktive Chirurgie: Tumordebulking als erster Schritt in einem kurativen Therapiekonzept, gefolgt von additiven onkologischen

Therapien

(102)

Begriffsbestimmungen: multimodale Therapie

Neoadjuvant Therapie: präoperative (Chemo- /Radio-/Radiochemo-) Therapie zur Reduktion der Tumormasse vor Operation mit

kurativer Intention

Adjuvante Therapie: onkologische postoperative Therapie ohne Nachweis makroskopischer oder mikroskopischer Tumorreste

Perioperative (onkologische) Therapie: neoadjuvante + adjuvante Therapie

Additive Therapie: onkologische postoperative Therapie bei mikroskopischen oder makroskopischen verbliebenen Tumorresten

(103)

Begriffsbestimmungen: multimodale Therapie

t neoadjuvant

adjuvant

perioperativ perioperativ

additiv

Keine Tumor- reste

Tumor- reste vorhan-

den

(104)

TNM Klassifikation maligner Tumoren,

2017, UICC

Histopathologische Grundlagen des Stagings

Staging: Feststellung der Tumorausbreitung

T Primärtumor

N Lymphknotenmetastasen

M Fernmetastasen

(105)

TNM Klassifikation: T-Stadium

TNM Klassifikation maligner Tumoren,

2017, UICC

• z.B. Kolorektales Karzinom

• z.B. Lungenkarzinom

(106)

TNM Klassifikation: N-Stadium

N regionäre Lymphknotenmetastasen

N1, N2, N3 zunehmender Befall regionärer Lymphknoten

Lymphknotenmetastasen in anderen Lymphknoten als den regionären werden als Fernmetastasen klassifiziert (M1 LYM)!

Wittekind Ch et al. TNM Klassifikation maligner Tumoren, 8. Aufl. 2017

(107)

TNM Klassifikation: M-Stadium

M Fernmetastasen

M0 keine Fernmetastasen

M1

Lunge PUL Knochenmark MAR

Knochen OSS Pleura PLE

Leber HEP Peritoneum PER

Hirn BRA Nebenniere ADR

Lymphknoten LYM Haut SKI

andere Organe OTH

Wittekind Ch et al. TNM Klassifikation maligner Tumoren, 8. Aufl. 2017

(108)

TNM Klassifikation: Residultumor

R0

Residualtumor kann nicht beurteilt werden kein Residualtumor

R1 mikroskopisch nachweisbarer Residualtumor R2 makroskopisch nachweisbarer Residualtumor RX

• Festlegung erst postoperativ möglich

(109)

TNM Klassifikation: fakultative Deskriptoren

L – Lymphgefäßinvasion

• L0: keine

• L1: Lymphgefäßinvasion) V- Veneninvasion

• V0: keine

• V1: mikroskop.

• V2: makroskop. Invasion)

(110)

UICC Stadien

Beispiel Magenkarzinom

J Gastric Cancer. 2017 Sep;17(3):212-219

(111)

Tumorklassifikation: TNM

Präfixe vor das TNM System:

p pathologisch gesichert

u Untersuchung klinisch (endosono, MRT etc.) c clinical = klinisch

y nach Vorbehandlung r Rezidivtumor

z.B. Coecumkarzinom ypT3 ypN1(2/24) cM0 V1 L1 R0

(112)

Prognosefaktoren

• Tumorabhängige Prognosefaktoren

• Patientenabhängige Prognosefaktoren

• Therapieabhängige Prognosefaktoren

(113)

Tumorabhängige Prognosefaktoren

• Histologischer Typ

• Differenzierungsgrad

• Lymph-, Gefäß- und Perineuralrauminvasion

• Peritumoröse Entzündung

• Proliferationsverhalten

• Molekularpathologische Befunde

(114)

Patientenabhängige Prognosefaktoren

• Alter

• Immunstatus

• Dauer der klinischen Symptome

• zusätzliche relevante Erkrankungen

• Allgemeinzustand: Karnofsky-Index, ECOG-Status

• Geschlecht

(115)

Patientenabhängige Prognosefaktoren

Karnofsky-Index & ECOG*-Status

*Eastern Cooperative Oncology Group

Karnovsky DA 1949

Verger E et al. Eur J Cancer 1992

(116)

Patientenseitige Prognosefaktoren

(117)

Therapieabhängige Prognosefaktoren

Überleben beim Kolonkarzinom in Abhängigkeit von der Vollständigkeit der Tumorresektion (923 Patienten TU München 1982 – 1997)

(118)

Ogino et al., Am J Gastroenterol. 2010

• Zahl entnommener negativer LK korreliert mit Prognose

Therapieabhängige Prognosefaktoren

(119)

mesorektal

Wibe et al. British Journal of Surgery 2002

Therapieabhängige Prognosefaktoren

(120)

Total mesorectal Exzision (TME)

Heald RJ, Husband EM, Ryall RD

Therapieabhängige Prognosefaktoren

(121)

Siewert, J. R., Rothmund, M., & Schumpelick, V. (Eds.). (2010).

Praxis der Viszeralchirurgie Onkologische Chirurgie.

Therapieabhängige Prognosefaktoren

(122)

Prä- versus postoperative Therapie

Sauer et al. N Engl J Med, 2004

• deutlich reduzierte lokale Rezidive

• deutlich reduzierte Toxizität

• erhöhter Anteil sphinctererhaltender Eingriffe

Therapieabhängige Prognosefaktoren

(123)

Übersicht wichtige Fachtermini Onkologie (1)

Fachterminus Bedeutung

benigne gutartig

maligne bösartig

adjuvant die chirurgische Therapie postoperativ ergänzende onkologische Therapie neoadjuvant der chirurgischen Therapie präoperativ

vorausgehende onkologische Therapie

palliativ lindernd

kurativ heilend

Karzinom Bösartiger Tumor, der von Zellen des Epithels ausgeht

Chemotherapie medikamentöse onkologische (oder anti-infektive Therapie)

Radiotherapie Strahlentherapie

Radiochemotherapie Kombination beider obiger Therapieformen

(124)

Übersicht wichtige Fachtermini Onkologie (2)

Fachterminus Bedeutung

Staging Ausbreitungsdiagnotik

(125)

Chirurgische Infektionen

(126)

Einteilung

• Komplikation chirurgischer Eingriffe

• durch den Chirurgen zu behandelnde primäre Infektion

• durch spezifische Pathogene verursachte “klassische Infektions- krankheiten”

lokale Infektionen

nekrotisierende Weichteilinfektionen

Infektionen der Körperhöhlen

systemische Infektion/Sepsis

Wundinfektion

Anastomoseninsuffizienzen mit Peritonitis / Mediastinitis

Tetanus / Wundstarrkrampf

Gasbrand

(127)

Lokalen Entzündungen

Symptome der lokalen Entzündung:

• Tumor

• Rubor

• Calor

• Dolor

• Functio laesa

(128)

Lokalen Entzündungen: Einteilung

nach Lokalisation

(129)

Lokalen Entzündungen: Einteilung

nach Erregertyp:

• Bakterien

• Viren

• Parasiten

• Pilze

(130)

Lokal: pyogene Infektion: Furunkel

(131)

Lokal: pyogene Infektion: Karbunkel

(132)

Lokal: pyogene Infektion: Abszeß

• Lokalisierte Eiteransammlung durch Gewebezerfall infolge leukozytärer Entzündung

• Abszessmembran

• Klassische Entzündungszeichen und Fluktuation

• Therapie: Chirurgische Eröffnung, Spülung

„ubi pus, ibi evacua“

Hippokrates, griechischen Arzt und Philosoph

ca. 400 v. Chr.

(133)

Lokal: pyogene Infektion: Abszeß

Schweißdrüsenabszeß:

(134)

Lokal: pyogene Infektion: Abszeß

Perianaler Abszeß

(135)

Lokal: pyogene Infektion: Abszeß

Pilonidalsinus / Pilonidalsinusabszeß

(136)

Lokal: pyogene Infektion: Abszeß

Pilonidalsinus / Pilonidalsinusabszeß

(137)

Lokal: pyogene Infektion: Panaritium

Panaritium

Infektion eines Fingers oder Zehs mit Einschmelzen von Gewebe

(138)

Lokal: pyogene Infektion: Panaritium

Panaritium

(139)

Lokal: pyogene Infektion: Panaritium

Panaritium tendinosum

(140)

Lokal: pyogene Infektion: Bursitis

Bursitis olecrani

(141)

Lokal: pyogene Infektion: Organbezogene Abszesse

(142)

Lokal: putride Infektion: Erysipel

Therapie: - syst. Antibiose (Penicillin G)

- symptomatische Lokalbehandlung

(143)

Lokal: putride Infektion: Phlegmone

Therapie: - syst. Antibiose (Penicillin G)

- bei Einschmelzung operative Behandlung

(144)

Nekrotisierende Fasciitis

• rasch fortschreitende, schwere Weichteilinfektion mit hoher Letalität

• Inzidenz: 0,7 auf 100000 Einwohner

• Letalität: 8,7 – 76%

(145)

Nekrotisierende Fasciitis

• Einteilung nach mikrobiologischem Befund

Morgan et al. 2010 J. Hosp. Infect.

• Therapie: - syst. Antibiose

- radikales chirurgisches Debridement, ggf. Amputation

- intensivmedizinische Therapie

(146)

Nekrotisierende Fasciitis: Sonderformen

• Fournier`sche Gangrän

Nekrotisierende Fasziitis des Leisten- und Genitalbereichs bei

begleitender von toxischer Allgemeinreaktion

(147)

Nekrotisierende Fasciitis: Sonderformen

• Infektion mit Vibrio vulnificus

Huang et al. 2016 Medicine.

(148)

Nekrotisierende Fasciitis: Sonderformen

(149)

Chirurgische Weichteilinfektionen: Behandlung

(150)

Infektion der Körperhöhlen

• Empyem: Eiteransammlung in präformierter Höhle

 Gelenk

 Brusthöhle (Pleuraempyem)

 Herzbeutel

 Gallenblase

• Peritonitis

• Therapie: Drainage, Spülung

Ektomie bzw. Synovektomie

Sanierung des Infektfokus

(151)

Systemische Infektion: Sepsis

• Präsenz (nachgewiesen oder vermutet) einer Infektion zusammen mit systemischer Manifestation der Infektion.

2012

Surviving Sepsis Campaign: International Guidelines for Management of Severe Sepsis and Septic Shock: 2012

• lebensbedrohliche Organdysfunktion, die durch eine fehlregulierte Antwort des Wirtsorganismus auf eine Infektion hervorgerufen wird

2016

Singer et al. 2016, JAMA

(152)

Systemische Infektion: Sepsis

(153)

Systemische Infektion: Septischer Schock

= Sepsis + anhaltende arterielle Hypotension trotz adäquater Volumensubstitution, die die Gabe von Vasopressoren notwendig machen, um einen Mitteldruck von 65 mmHg aufrecht zu erhalten und ein Laktatlevel von ≥ 2 mmol/l

- Krankenhausmortalität > 40%

(154)

Systemische Infektion: Sepsis

Fleischmann et al. Dtsch Arztebl Int 2016

(155)

Systemische Infektion: Sepsis

Kosten der Sepsis:

• mittleren Leistungsausgaben von 27 467,92 Euro pro Sepsisfall in 2013

• rund 7,7 Milliarden Euro für die stationäre und nachfolgende ambulante Behandlung der Sepsisfolgen

Fleischmann et al. Dtsch Arztebl Int 2016

(156)

Systemische Infektion: Sepsis

Vallés et al., CHEST 2003; 123:1615–1624

Die adäquate antibiotische Therapie ist essentiell!

(157)

Wundinfektionen

• Def.: Infektion innerhalb von 30 Tagen nach der Operation

Definition der CDC aus „Definition nosokomialer Infektionen , RKI, 2012

A1

A2

A3

• Einteilung:

(158)

Wundinfektionen: Häufigkeiten

Gastmaier et al.; Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2004

(159)

Wundinfektionen: Folgen

Gastmeier et al.; Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch -

Gesundheitsschutz 2004

• 6,4 Mill. stationäre OPs

• 130000 postoperative Wundinfektionen

• 1 Mill. Zusätzlicher Krankenhaustage

(160)

Antibiotikagebrauch in der Chirurgie

PLOSone 2010

(161)

Klassische Infektionen: Tetanus

Erreger: Clostridium tetani obligat anaerobes Bakterium Sporen ubiquitär im Erdreich Symptome:

• Trismus (Kieferklemme)

• „Risus sardonicus “

• Rigor (descendierende Muskelstarre)

• Ophistotonus

• Lähmung der Schlundmuskulatur

• Atemlähmung

Meldepflichtige Erkrankung

(162)

Klassische Infektionen: Tetanus

• Prophylaxe im Verletzungsfalle

(163)

Klassische Infektionen: Gasbrand

Erreger: Clostridium perfringens ( 80%) Clostridium histolyticum

Clostidium novyii

Clostridium septicum

Inzidienz: ca. 100 Fälle / Jahr

Inkubationszeit: Stunden bis wenige Tage

Symptome: - heftiger Wundschmerz - starke lokale Schwellung

- umgebende Haut initial blaß und gespannt, später rot und mit Blasen bedeckt

- serosanguinöses Wundexsudat mit fauligem Geruch - Crepitationen bei der Palpation

- Allgemeinreaktion

Schuppisser, 1979, Langenbecks Arch. Chir.

(164)

Klassische Infektionen: Gasbrand

(165)

Klassische Infektionen: Gasbrand

(166)

Klassische Infektionen: Gasbrand

• breite Freilegung der Infektion und die Entfernung der Nekrosen.

• ggf. Amputation von Gliedmaßen

• Intensivmedizinische Therapie

• Breite antibiotische Abdeckung (nur 75% sind Monoinfektionen)

• (ggf. Hyperbare Oxygenierung )

Referenzen

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