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StudiengangWirtschaft (postgradual) / Sonderstudiengang HTLFachVolkswirtschaftslehreArt der LeistungPrüfungsleistungKlausur-Knz.PW-VWL-P11-080628 / WH-VWL-P11-080628Datum28.06.2008

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KLAUSURAUFGABEN VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE PW-VWL-P11-080628 WH-VWL-P11-080628

Studiengang Wirtschaft (postgradual) / Sonderstudiengang HTL

Fach Volkswirtschaftslehre

Art der Leistung Prüfungsleistung

Klausur-Knz. PW-VWL-P11-080628 / WH-VWL-P11-080628

Datum 28.06.2008

Bezüglich der Anfertigung Ihrer Arbeit sind folgende Hinweise verbindlich:

• Verwenden Sie ausschließlich das vom Aufsichtführenden zur Verfügung gestellte Papier und geben Sie sämtliches Papier (Lösungen, Schmierzettel und nicht gebrauchte Bögen) zum Schluss der Klausur wieder bei Ihrem Aufsichtführenden ab. Eine nicht vollständig abgegebene Klausur gilt als nicht bestanden.

• Beschriften Sie jeden Bogen mit Ihrem Namen und Ihrer Immatrikulationsnummer. Lassen Sie bitte auf jeder Seite 1/3 ihrer Breite als Rand für Korrekturen frei und nummerieren Sie die Seiten fortlaufend. Notieren Sie bei jeder Ihrer Antworten, auf welche Aufgabe bzw. Teilaufgabe sich die- se bezieht.

• Die Lösungen und Lösungswege sind in einer für den Korrektanten zweifelsfrei lesbaren Schrift abzufassen. Korrekturen und Streichungen sind eindeutig vorzunehmen. Unleserliches wird nicht bewertet.

• Bei numerisch zu lösenden Aufgaben ist außer der Lösung stets der Lösungsweg anzugeben, aus dem eindeutig hervorzugehen hat, wie die Lösung zustande gekommen ist.

• Zur Prüfung sind bis auf Schreib- und Zeichenutensilien ausschließlich die nachstehend genann- ten Hilfsmittel zugelassen. Werden andere als die hier angegebenen Hilfsmittel verwendet oder Täuschungsversuche festgestellt, gilt die Prüfung als nicht bestanden und wird mit der Note 5 bewertet.

Die Klausur bietet einen Wahlbereich (Aufgabe 6 A und 6 B), in dem nur eine Aufgabe zur Lösung ausgewählt werden soll. Werden beide Aufgaben gelöst, wird nur die numerisch erste bewertet!

Bearbeitungszeit: 90 Minuten Hilfsmittel:

Aufgaben: 7 insgesamt, davon

6 zu lösen HFH-Taschenrechner

Höchstpunktzahl: -100- AUFGABENSPIEGEL

Wahlaufgaben

Aufgabe 1 2 3 4 5 6 A 6 B insg.

max. erreichbare Punkte 16 14 15 15 15 25 25 100

BEWERTUNGSSCHLÜSSEL

Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0

notw. Punkte 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0

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PW-VWL-P11-080628 – AUFGABEN SEITE 2 VON 4 WH-VWL-P11-080628 – AUFGABEN

Aufgabe 1 16 Punkte

Das Land X befindet sich aufgrund eines starken Rückgangs der gesamtwirt- schaftlichen Nachfrage und einer Produktionssenkung in einer wirtschaftlichen Depression.

a) Um diese wirtschaftliche Depression zu überwinden, beschließen Wirtschafts- und Finanzpolitiker im Land X, auf Keynes antizyklische Fiskalpolitik zurück- zugreifen. Erläutern Sie den Begriff „Keynesianische antizyklische Fiskalpoli- tik“!

4 Punkte

b) Nehmen Sie an, im Land X ist die Staatsbank autonom und unterstützt die wirtschaftlichen und finanzpolitischen Zielsetzungen durch eine expansive Offenmarktpolitik. Nennen und erläutern Sie die beiden Möglichkeiten, eine expansive Offenmarktpolitik zu betreiben!

8 Punkte

c) Was verstehen Sie unter Transmissionsmechanismen? 2 Punkte d) Erläutern Sie den Fall, dass eine expansive Geldpolitik ausschließlich zu

Preiserhöhungen führt!

2 Punkte

Aufgabe 2 14 Punkte

Auf der Grundlage von unterschiedlichen Konjunkturtheorien werden wirt- schaftspolitische Entscheidungen getroffen.

a) Nennen Sie in einer Tabelle die unterschiedlichen Konjunkturtheorien, zeigen Sie je Theorie auf, durch wen und warum die Phase des Abschwungs verur- sacht wird und wer welche politische Forderung zur Überwindung des Kon- junkturtiefs stellt!

10 Punkte

b) Welche vier grundlegenden Instrumentarien rationaler Wirtschaftspolitik ken- nen Sie?

4 Punkte

Aufgabe 3 15 Punkte

Nehmen Sie an, Styroporhersteller sind für die Herstellung von Styropor auf den Import von Erdöl angewiesen. Der Preis für Erdöl ist um ca. 60 % gestiegen. In der Styroporindustrie wirken sich die steigenden Ölpreise auf die Produktions- und Transportkosten aus. Die Styroporhersteller sind gezwungen, die Kosten- steigerungen in Form von Preissteigerungen weiterzugeben.

a) Nennen Sie die drei zentralen Ursachen für die Entstehung von Inflation! Wie heißt die jeweilige Inflation?

6 Punkte b) Um welche Art von Inflation handelt es sich im Fall der Styroporhersteller? Wie

kann man diese Art der Inflation bekämpfen?

3 Punkte c) Nennen und erklären Sie drei Inflationsformen in Abhängigkeit von der Stärke! 6 Punkte

(3)

PW-VWL-P11-080628 – AUFGABEN SEITE 3 VON 4 WH-VWL-P11-080628 – AUFGABEN

Aufgabe 4 15 Punkte

Auf politischer Ebene wird oft behauptet, dass die Einkommensverteilung immer ungerechter wird. Als Indikator für eine gerechte Einkommensverteilung gilt die Lohnquote. Das Verhältnis von Lohn- zu Gewinnquote spiegelt die funktionale Einkommensverteilung wider. In Deutschland betrugen laut Statistischem Bun- desamt 1997 und 2007 in Mrd. EUR

1997 2007

Das Volkseinkommen 1438,62 1824,88

Das Arbeitnehmerentgelt 1010,69 1179,74

Das Unternehmens- und Vermögenseinkommen

427,93 645,14

a) Berechnen Sie die Lohn- und die Gewinnquoten für 1997 und 2007! Wie hoch ist die Differenz von Lohn- und Gewinnquoten in 2007 gegenüber 1997?

5 Punkte b) Warum ist es problematisch, die Lohnquote als Indikator für eine gerechte Ein-

kommensverteilung – im Sinne einer gerechten Verteilung der individuellen Ein- kommen – zu verwenden? Wie kann diese Problematik gelöst werden?

5 Punkte

c) Wovon hängt es ab, wie sich Lohnerhöhungen auf die Lohnquote auswirken? 5 Punkte

Aufgabe 5 15 Punkte

In der Sozialen Marktwirtschaft verfolgt eine aktive Wettbewerbs- und Monopol- politik unter anderem das Ziel, auf eine ausgewogene Struktur von Klein-, Mittel- und Großbetrieben zu achten.

a) Erläutern Sie, warum Klein- und Mittelbetriebe im Wettbewerb besonders be- nachteiligt sind!

9 Punkte b) Bei der Beurteilung von Wettbewerbspolitik spielen zwei gegensätzliche Argu-

mente eine Rolle. Erläutern Sie!

2 Punkte c) Unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten gibt es im deutschen Gesetz ge-

gen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und im Vertrag zur Gründung der Eu- ropäischen Gemeinschaft (EGV) unterschiedliche Prioritäten. Verdeutlichen Sie die unterschiedliche Schwerpunktsetzung im GWB und im EGV!

2 Punkte

d) Nennen Sie das Ziel eines Ausfuhrkartells! Ist ein Ausfuhrkartell generell verbo- ten?

2 Punkte

(4)

PW-VWL-P11-080628 – AUFGABEN SEITE 4 VON 4 WH-VWL-P11-080628 – AUFGABEN

Aufgabe 6 Wahlaufgaben 25 Punkte

Wahlmöglichkeit:

Nur eine der Aufgaben 6 A und 6 B ist zu lösen!

Aufgabe 6 A 25 Punkte

Mit der Erhöhung der Tabaksteuer wird zum einen das Gesundheitssystem entlastet und zum anderen werden Einnahmen für den Bundeshaushalt er- zielt.

a) Handelt es sich bei der Tabaksteuer um eine direkte oder indirekte Steuer?

Erläutern Sie die Begriffe direkte und indirekte Steuer! Nennen Sie abgesehen von der Tabaksteuer vier weitere Steuern, die dem Bundeshaushalt zufließen.

7 Punkte

b) Beschreiben Sie den Umverteilungseffekt der Tabaksteuer bei Betrachtung

der Einkommensverwendungsseite! 3 Punkte

c) Wird durch eine Erhöhung der Tabaksteuer das Wirtschaftswachstum ange- kurbelt? Greifen Sie bei Beantwortung der Frage auf ein Ihnen bekanntes Theorem zurück! Nennen und erläutern Sie die expansiven und kontraktiven Wirkungen einer steuerfinanzierten Staatsausgabenerhöhung! Leiten Sie durch eine Gegenüberstellung von expansiven und kontraktiven Wirkungen theoretisch her, in welcher Höhe eine durch Steuern finanzierte Staatsausga- benerhöhung wirtschaftliche Wachstumseffekte auslöst!

15 Punkte

Aufgabe 6 B 25 Punkte

Durch Zinssenkungen der Zentralbank steigt die gesamtwirtschaftliche Nach- frage stärker als erwartet. Folge ist eine Inflationsrate in Höhe von 3 %.

a) Nennen Sie die vier wichtigsten Ursachen für eine Nachfrageinflation! Welche ursachengerechten Bekämpfungsmöglichkeiten bieten sich jeweils an?

12 Punkte b) Um die Geldmenge zu reduzieren, verkauft die Zentralbank Wertpapiere.

Zeichnen Sie in einer Abbildung:

AM = (Markt-) Angebot an Wertpapieren NM = Marktnachfrage nach Wertpapieren

Ages. = Gesamt-Angebot von Wertpapieren (inkl. dem geldpolitisch- motivierten Angebot durch die Zentralbank)

X = Marktgleichgewicht ohne Eingreifen der Zentralbank Z = Marktgleichgewicht mit Eingreifen der Zentralbank

Welche Auswirkungen kann das zusätzliche Angebot an Wertpapieren auf das Kursniveau am Kapitalmarkt und das gesamtwirtschaftliche Zinsniveau ha- ben?

9 Punkte

c) 1923 kam es im Deutschen Reich zu einer Hyperinflation. Beschreiben Sie die Auswirkungen einer Hyperinflation auf die Vermögensverteilung!

4 Punkte

(5)

Korrekturrichtlinie Volkswirtschaftslehre PW-VWL-P11-080628 WH-VWL-P11-080628

Studiengang Wirtschaft (postgradual) / Sonderstudiengang HTL

Fach Volkswirtschaftslehre

Art der Leistung Prüfungsleistung

Klausur-Knz. PW-VWL-P11-080628 / WH-VWL-P11-080628

Datum 28.06.2008

Für die Bewertung und Abgabe der Prüfungsleistung sind folgende Hinweise verbind- lich vorgeschrieben:

• Die Vergabe der Punkte nehmen Sie bitte so vor wie in der Korrekturrichtlinie ausgewie- sen. Eine summarische Angabe von Punkten für Aufgaben, die in der Korrekturrichtlinie detailliert bewertet worden sind, ist nicht gestattet.

• Nur dann, wenn die Punkte für eine Aufgabe nicht differenziert vorgegeben sind, ist ihre Aufschlüsselung auf die einzelnen Lösungsschritte Ihnen überlassen.

• Stoßen Sie bei Ihrer Korrektur auf einen anderen richtigen Lösungsweg, dann nehmen Sie bitte die Verteilung der Punkte sinngemäß zur Korrekturrichtlinie vor.

• Rechenfehler sollten grundsätzlich nur zur Abwertung eines Teilschritts führen. Wurde mit einem falschen Zwischenergebnis richtig weiter gerechnet, so erteilen Sie die hierfür vorgesehenen Punkte ohne weiteren Abzug.

• Sollte ein Prüfling im Wahlbereich beide Aufgaben bearbeitet haben, so ist nur die nume- risch erste Aufgabe zur Bewertung heranzuziehen.

• Ihre Korrekturhinweise und Punktbewertung nehmen Sie bitte in einer zweifelsfrei lesba- ren Schrift vor: Erstkorrektur in rot, evtl. Zweitkorrektur in grün.

• Die von Ihnen vergebenen Punkte und die daraus sich gemäß dem nachstehenden No- tenschema ergebene Bewertung tragen Sie in den Klausur-Mantelbogen sowie in die Er- gebnisliste ein.

• Gemäß der Diplomprüfungsordnung ist Ihrer Bewertung folgender Bewertungsschlüssel zu Grunde zu legen:

Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0

notw. Punkte 100 - 95 94,5 - 90 89,5 – 85 84,5 - 80 79,5 - 75 74,5 - 70 69,5 - 65 64,5 - 60 59,5 - 55 54,5 - 50 49,5 – 0

• Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum

16.07.2008

an Ihr Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der an- gegebene Termin ist unbedingt einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung abzeichnen, so bitten wir Sie, dies unverzüglich Ih- rem Studienzentrumsleiter anzuzeigen.

(6)

PW-VWL-P11-080628 Seite 2 von 8 WH-VWL-P11-080628

Lösung Aufgabe 1

SB 1, S. 27 ff.

SB 3, S. 34 f. und S. 59 ff.

16 Punkte

a) In der keynesianischen Theorie betreibt der Staat eine antizyklische Fiskalpoli- tik. D. h., in konjunkturell schlechten Zeiten verschuldet sich der Staat und fragt mit dem geliehenem Geld Güter nach. Dadurch bekommt eine Branche (z.B.

die Baubranche) wieder ausreichend Aufträge. Durch die Einstellung neuer Mit- arbeiter wird mit deren Löhnen zusätzliche Nachfrage nach Gütern ausgelöst.

So lässt sich eine Branche nach der anderen aus der Rezession herausholen.

Ein neues volkwirtschaftliches Gleichgewicht bei Auslastung der Produktions- faktoren und -kapazitäten wird geschaffen.

In der Hochkonjunktur sollen die in der Depression gemachten Schulden vom Staat mit Hilfe der höheren Einnahmen getilgt und vorbeugend für wiederkeh- rende schlechte wirtschaftliche Zeiten finanzielle Reserven gebildet werden.

4 Punkte

b) Die Staatsbank im Land X kann als Mengen- oder Kursfixierer eine expansive

Offenmarktpolitik betreiben. 2 Punkte

ƒ Bei der Mengenfixierung fragt die Staatsbank unabhängig vom Kurs eine bestimmte Wertpapiermenge nach, um ein bestimmtes Marktgleichgewicht bei einer gewünschten Geldmenge zu erreichen. D. h., es findet eine direkte Steuerung der Geldmenge statt, wobei sich indirekt das zum Marktgleich- gewicht zugehörige Zinsniveau einpendelt.

3 Punkte

ƒ Im Fall der Kursfixierung fragt die Staatsbank solange Wertpapiere nach, bis sie einen bestimmten Kurs bzw. ein bestimmtes volkswirtschaftliches Zins- niveau erzielt hat. Somit ist hier der Zins die direkt gesteuerte Größe, aus der sich indirekt die zu kaufende Wertpapiermenge ergibt.

3 Punkte

c) Mit Transmissionsmechanismen werden Auswirkungen von Veränderungen im Geldsektor auf den realen Sektor beschrieben. D. h., inwieweit kann eine im Geldsektor ausgeführte expansive Geldpolitik die wirtschaftliche Entwicklung und die Beschäftigung beeinflussen?

2 Punkte

d) Bei ausgelasteten Produktionskapazitäten führt eine expansive Geldpolitik ausschließlich zu Preiserhöhungen.

2 Punkte

(7)

PW-VWL-P11-080628 Seite 3 von 8 WH-VWL-P11-080628

Lösung Aufgabe 2

SB 2, S. 23 f.

14 Punkte

a) Phase des Ab-

schwungs wird verur- sacht

politische Forderung zur Überwindung des

Konjunkturtiefs

durch wegen durch nach

Überinvestitions- theorien

Produzenten Markt- sättigung

Unternehmer- Verbände

niedrigeren Löhnen (Kosteneffekt)

2,5 Punkte

Unterkonsumtions- theorien

Konsumenten Kaufkraft- verlust

Gewerk- schaften

höheren Löhnen (Kaufkraft- effekt)

2,5 Punkte

Rein monetäre Theo- rien

Notenbank (Geschäfts- banken)

Kredit- restriktionen

Wirtschafts- subjekte

Erhöhung der umlaufenden Geldmenge

2,5 Punkte

Polypolistische Gewinnerosion

Produzenten Sinkender Profitraten

(dynamische) Unternehmer

technischem Fortschritt

2,5 Punkte

b) ƒ Makroökonomische Steuerung 1 Punkt

ƒ Moral Suasion 1 Punkt

ƒ Institutionelle Rahmenbedingungen 1 Punkt

ƒ Direkte Regulierungen des einzelwirtschaftlichen Verhaltens 1 Punkt

Lösung Aufgabe 3

SB 3, S. 50 ff. u. S.57 f.

15 Punkte

a) ƒ Dauerhafte Lohn- und Preissteigerungen als Folge einer Überschussnach- frage am Güter- und Arbeitsmarkt (Nachfrageinflation),

2 Punkte

ƒ Unternehmen sind gezwungen, Kostensteigerungen in Form von Preisstei- gerungen weiterzugeben (Kosteninflation),

2 Punkte

ƒ Preissteigerungen als Ergebnis einer oligopolistischen oder monopolisti- schen Marktsituation (Gewinninflation).

2 Punkte b) Es handelt sich um eine importierte Kosteninflation. 1 Punkt

Zu bekämpfen ist die importierte Kosteninflation durch:

ƒ Preisvergünstigungen von Importen, 1 Punkt

ƒ Mengenmäßige Reduzierung von Importen bei Substituierung durch heimi- sche Produkte.

1 Punkt c) ƒ Leichte Inflation:

Eine leichte Inflation herrscht bei einer Geldentwertung bis zu 10 %.

2 Punkte

ƒ Galoppierende Inflation:

Bei einer Geldentwertung von 10 bis 200 % existiert eine galoppierende In- flation.

2 Punkte

ƒ Hyperinflation:

Bei einer Inflationsrate von über 200 % wird von Hyperinflation gesprochen.

2 Punkte

(8)

PW-VWL-P11-080628 Seite 4 von 8 WH-VWL-P11-080628

Lösung Aufgabe 4

SB 2, S. 20 u. SB 4, S. 32 ff.

15 Punkte

a)

Lohnquote (L)=

Gewinnquote (G)=

2 Punkte

1997 2007 Differenz 2007/1997

Lohnquote 70,25 % 64,65 % -5,6 % 1,5 Punkte

Gewinnquote 29,75 % 35,35 % 5,6 % 1,5 Punkte

b) Problematisch ist, dass die Lohnquote stark von den Schwankungen der Er- werbstätigen beeinflusst wird. Wenn die Zahl der Erwerbstätigen überproportio- nal zu gleichzeitig stattfindenden Lohnsenkungen zunimmt, steigt die Lohn- quote, obwohl sich die Einkommensverteilung der abhängig Beschäftigten ver- schlechtert hat.

3 Punkte

Diese Problematik kann durch die Bereinigung der Lohnquote um Schwankun- gen der Beschäftigung gelöst werden (bereinigte Lohnquote).

2 Punkte

c) Lohnerhöhungen müssen nicht zwangsläufig zu einer Erhöhung der Lohnquote führen. Ob dies der Fall ist, hängt ab von den Substitutionsbeziehungen zwi- schen den Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital.

1 Punkt

ƒ Substitutionselastizität (ơ) < 1:

Lohnerhöhungen führen zu einer Steigerung der Kapitalintensität. Dies führt zu Entlassungen von Arbeitnehmern. Diese Entlassungen können aufgrund der zugrundeliegenden Produktionsfunktion nur unterproportional erfolgen.

Das bedeutet, die Lohnsumme steigt in Relation zum Volkeinkommen. D. h., die Lohnquote steigt.

2 Punkte

ƒ Substitutionselastizität (ơ) > 1:

Eine Lohnsenkung bewirkt einen überproportionalen Anstieg der Nachfrage nach dem Produktionsfaktor Arbeit. D. h., mit geringeren Individuallöhnen sind überproportional mehr Arbeitnehmer beschäftigt. Somit führen Lohn- senkungen zu einer Steigerung der Lohnquote.

2 Punkte Bruttoeinkommen aus

unselbstständiger Arbeit Volkseinkommen

Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen Volkseinkommen

(9)

PW-VWL-P11-080628 Seite 5 von 8 WH-VWL-P11-080628

Lösung Aufgabe 5

SB 1, S. 44 f., SB 2, S. 36ff. u.

SB 5, S. 39

15 Punkte

a) ƒ Steigende bürokratische Anforderungen und Abwälzung von Verwaltungs-

aufgaben an die Unternehmen durch den Staat. 1,5 Punkte

ƒ Auflagen an die Unternehmen sind mit so hohen Kosten verbunden, dass

sie oftmals nur von Großunternehmen getragen werden können. 1,5 Punkte

ƒ Der Zugang zu Eigen- und Fremdkapital ist für Klein- und Mittelbetriebe

schwieriger als für Großunternehmen. 1,5 Punkte

ƒ Es besteht die Gefahr, dass das Wettbewerbsrecht den Leistungswett-

bewerb nicht ausreichend fördert. 1,5 Punkte

ƒ Die Benachteiligung kleinerer Unternehmen durch das Steuerrecht und die

Zuschneidung von Subventionen auf Großunternehmen. 1,5 Punkte

ƒ Der Einfluss von Lobbyisten auf die Gesetzgebung orientiert sich zu ein-

seitig an Großunternehmen. 1,5 Punkte

b) Der Zwiespalt besteht darin, dass für die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Landes große, innovative und kapitalkräftige Unternehmen gefragt sind, während auf nationaler Ebene das Prinzip der vollständigen Konkurrenz – möglichst viele kleine und mittlere Unternehmen – verfolgt wird.

2 Punkte

c) Im GWB herrscht eine eher strengere wettbewerbspolitische Ausrichtung vor, während im EGV wirtschaftspolitische Aspekte zur internationalen Wettbe- werbsfähigkeit europäischer Unternehmen im Vordergrund stehen.

2 Punkte

d) Mit einem Ausfuhrkartell wird beabsichtigt, die Wettbewerbsposition deutscher Unternehmen im Ausland zu stärken. Ausfuhrkartelle sind generell nicht verboten. Sie können vom Kartellamt genehmigt werden, wenn bestimmte gesetzliche Ansprüche vorliegen (Erlaubniskartell ohne Anspruch auf Genehmigung).

2 Punkte

(10)

PW-VWL-P11-080628 Seite 6 von 8 WH-VWL-P11-080628

Aufgabe 6 Wahlaufgaben 25 Punkte

Wahlmöglichkeit:

Nur eine der Aufgaben 6 A und 6 B ist zu lösen!

Lösung Aufgabe 6 A

SB 4, S. 11 ff., S. 26 ff. u. S. 38 f.

25 Punkte

a) ƒ Direkte Steuern sind Steuern, die unmittelbar beim Wirtschaftssubjekt, das die Steuerlast nach dem Willen des Gesetzgebers tragen soll (Steuerdesti- natar), erhoben werden.

2 Punkte

ƒ Als indirekte Steuern werden Steuern bezeichnet, die unabhängig von der steuerlichen Belastbarkeit von Wirtschaftssubjekten und unabhängig von deren finanziellen Einkommenssituation erhoben werden.

2 Punkte

Im Fall der Tabaksteuer handelt es sich um eine indirekte Steuer. 1 Punkt

ƒ Mineralölsteuer, ƒ Sonstige Verbrauchsteuern, Je Nennung

ƒ Branntweinabgaben, ƒ Solidaritätszuschlag, 0,5 Punkte;

ƒ Versicherungsteuer, ƒ Zölle. maximal

ƒ Kapitalverkehrsteuern, 2 Punkte

b) Bei konstantem Nominaleinkommen reduzieren indirekte Steuern das Realein- kommen. Unter der Annahme einer höheren Konsumquote von geringer Ver- dienenden belasten indirekte Steuern die Bezieher geringerer Einkommen stär- ker. Somit wirken sich indirekte Steuern auch senkend auf die volkswirtschaftli- che Nachfrage aus, je höher die Konsumquote ist.

3 Punkte

c) Das Haavelmo-Theorem setzt sich damit auseinander, ob mit steuerfinanzierten expansiven Staatsausgaben wirtschaftliches Wachstum ausgelöst werden kann.

1 Punkt

ƒ Der Staatsausgabenmultiplikator

cdG 1 dY 1

=

mit dY - Veränderung des Volkseinkommens c - marginale Konsumquote

dG - Veränderung der Staatsausgaben

sagt aus, dass die expansive Wirkung einer Staatsausgabenerhöhung (dG) um so stärker auf das Volkseinkommen Y wirkt, je größer die marginale Konsumquote (c) ist.

4 Punkte

ƒ Der Steuermultiplikator

cdT 1 dY c

=

mit dY - Veränderung des Volkseinkommens c - marginale Konsumquote

dT - Veränderung der Steuern

sagt aus, dass die kontraktive Wirkung einer Steuererhöhung (dT) betrags- mäßig um so größer ist, je höher die marginale Konsumquote (c) ist.

4 Punkte

(11)

PW-VWL-P11-080628 Seite 7 von 8 WH-VWL-P11-080628

Lösung Aufgabe 6 A

SB 4, S. 11 ff., S. 26 ff. u. S. 38 f.

25 Punkte

Rest der Lösung Aufgabe 6 A Frage c)

Zusammenführen von Staatsausgaben- und Steuermultiplikator:

cdT 1 dG c c 1 dY 1

=

1 Punkt

Per Definition wird die Staatsausgabenerhöhung dG genau durch eine entspre- chende Steuererhöhung dT finanziert, daraus folgt: dG = dT, d.h.

cdG 1

c dY 1

= bzw. dY = dG.

3 Punkte

Fazit nach Haavelmo ist, dass eine durch direkte Steuern finanzierte Staatsausgabenerhöhung zu einem entsprechenden proportionalen Wirt- schaftswachstum führt. Eine Substitution direkter Steuern durch indirekte Steu- ern (Tabaksteuer) wird unter dem Aspekt der Umverteilungswirkungen der Ta- baksteuer (Aufgabe b) nicht den gewünschten wirtschaftlichen Effekt haben.

2 Punkte

Lösung Aufgabe 6 B

SB 4, S. 7 ff.

25 Punkte

a) ƒ Private Konsumausgaben: 3 Punkte

Insbesondere Lohn- und Einkommensteuer erhöhen, außerdem Sparförde- rung, Zinserhöhungen.

ƒ Private Investitionsnachfrage: 3 Punkte

Gewinnsteuern erhöhen, Abschreibungsmöglichkeiten reduzieren, Zinser- höhungen.

ƒ Nachfrage des Staates zu Konsum- und Investitionszwecken: 3 Punkte Insbesondere Ausgabenverringerung, außerdem Steuersenkungen.

ƒ Nachfrage des Auslands: 3 Punkte

Importförderung und Exportbeschränkungen.

(12)

PW-VWL-P11-080628 Seite 8 von 8 WH-VWL-P11-080628

Lösung Aufgabe 6 B

SB 4, S. 7 ff.

25 Punkte

b)

mit

AM = (Markt-) Angebot an Wertpapieren NM = Marktnachfrage nach Wertpapieren

Ages. = Gesamt-Angebot von Wertpapieren (inkl. dem geldpolitisch- motivierten Angebot durch die Zentralbank)

X = Marktgleichgewicht ohne Eingreifen der Zentralbank Z = Marktgleichgewicht mit Eingreifen der Zentralbank

Durch ein zusätzliches Angebot von Wertpapieren durch die Zentralbank kann das Kursniveau am Kapitalmarkt sinken. Konsequenz ist eine Zunahme des ge- samtwirtschaftlichen Zinsniveaus.

2 Punkte

c) Hyperinflation bedeutet für die Wirtschaftssubjekte, dass eine Planbarkeit ihrer wirtschaftlichen Handlungen unmöglich ist. Im Bereich der relativen Preise und Löhne bestehen große Schwankungen. Somit sind Preise nicht mehr kalkulier- bar und eher dem Zufall überlassen. Von dieser enormen Schwankungsbreite der relativen Preise und Löhne ist vor allem die Vermögensverteilung betroffen.

Durch eine unvorhergesehene Inflation kommt es zu einer Vermögensverteilung zugunsten der Schuldner und zu Lasten der Gläubiger.

4 Punkte 7 Punkte Kurs

Wertpapier- bzw. Geldvolumen NM

AM

X

Ages.

Z

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