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Formale Grundlagen der Informatik II

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Formale Grundlagen der Informatik II

7. Übungsblatt

Fachbereich Mathematik SS 2011

Prof. Dr. Martin Ziegler 13.07.11

Alexander Kreuzer Carsten Rösnick

Gruppenübung

Aufgabe G1

Leiten Sie die folgenden Sequenzen her:

(a) ∀xRx f x` ∃xRf x f f x. (b) ∃y∀xRxy ` ∀x∃yRxy.

(c) ∀x(ϕ∨ψ)` ∀xϕ∨ψ, vorausgesetzt, dassx /∈frei(ψ). (d) ∀x(P x→P f x)` ∀x(P x→P f f x).

Aufgabe G2

SeiS = (+,·,2x, <,0,1)die Signatur der Arithmetik mit Exponentation. In dieser Aufgabe bezeichnet N das Modell der natürliche Zahlen mit Exponentation überS, alsoN = (N,+NN,(2x)N, <N,0N,1N). (a) Zeigen Sie, dass für einen quantorfreien Satzϕ[u](mit Parameteru) entscheidbar ist, obN ϕ[u],

d.h. dass die Funktion

χ(n) :=





0 fallsN 2ϕ[1 + 1 +· · ·+ 1

| {z }

n-mal

] 1 fallsN ϕ[1 + 1 +· · ·+ 1

| {z }

n-mal

]

berechenbar ist.

Bemerken Sie, dass diese Ergebnis auf für Erweiterungen

N(f1, f2, . . .) = (N,+NN,(2x)N, <N,0N,1N, f1, f2, . . .)

über der SignaturS∪(f1, f2, . . .)gilt, wenn die Funktionenf1, f2, . . . berechenbar sind.

Hinweis:Betrachten Sie zuerst atomare Formeln.

Wir modellieren nun inN den Ablauf von Programmen.

Betrachten Sie das folgend Programm und den dazugehörigen Control-Flow-Graphen

1

(2)

Require: q∈N

1: whileq >1do

2: ifqungeradethen

3: q←3·q+ 1

4: else

5: q←q÷2

6: end if

7: end while

8: return

?>=<

89:;1

q>1

q≤1

ww

?>=<

89:;2

qungerade qgerade

>>

>>

>

>>

>

?>=<

89:;3

88

?>=<

89:;5

cc

?>=<

89:;765401238

Man kann nun den Lauf des Programms bei der Eingabe von q durch zwei Funktionen f(q, n),g(q, n) kodieren, wobeif(q, n)das Statment (i.e. in diesem Fall die Programmzeile), bei dem das Programm nach n Schritten bei der Eingabeq ist, beschreibt und g(q, n)den Wert der Variableq zu diesem Zeit- punkt. Falls das Programm bei Eingabeqhält, dann beschreibtf(q,·)einen Pfad von1nach8im Contorl- Flow-Graphen, wenn nicht dann einen unendliche Pfad, der bei1startet.

(b) Definieren Sie (durch simultane Rekursion) die Funktionenf, g für das oben gegebene Programm.

(c) Betrachten Sie nun ein beliebiges Programm (mit einer Variable q), das ein Control-Flow- Graphen der Form wie rechts angegeben hat und bei demnder einzige Endzustand ist.

Geben Sie einen Sätzeψ1, ψ2 an so dass

• N(f, g) ψ1 genau dann wenn das Pro- gramm hält,

• N(f, g) ψ2 genau dann wenn das Pro- gramm lineare Laufzeit (in der Länger, d.h. Anzahl der Bits, der Eingabe) hat.

Folgern Sie, dassN(f1, . . .)ϕfürfiberechen- bar im Allgemeinen nicht entscheidbar ist.

?>=<

89:;1

:

:: :: :: :: ...

;

;;

;;

;;

;; ... ...

?>=<

89:;/.-,()*+n

Aufgabe G3

Sei nunS= {+,·, <,0,1}die Signatur der Arithmetik und undN = (N,+NN, <N,0N,1N)das Modell der natürlichen Zahlen. Dieses Modell wird auchStandardmodellgenannt. Weiterhin sei

T = T h(N)

die Menge derFO(S)-Sätze über der SignaturS, die wahr sind inN. Wie in der Vorlesung besprochen (siehe Skript 4.3) beschreibtT das ModellN nicht eindeutig, d.h. es gibt auch anderen Modelle vonT. Solche Modelle werdenNichtstandardmodellegenannt.

Wir zeigen in dieser Aufgabe, dass jedes Nichtstandardmodell eine Kopie von N enthält. Wir zeigen weiter, dass jedes Element, das nicht zu dieser Kopie vonN gehört, größer ist als jedes Element in dieser Kopie, d.h. dass diese Zahlen „unendlich“ sind. Nichtstandardmodelle haben damit die Form:

2

(3)

. . . .

0 1 2 3 . . .

natürliche Zahlen unendliche Zahlen

Sei nunN = (N,+NN, <N,0N,1N)ein Nichtstandardmodell. Betrachten Sie die Abbildung

(−) :N→N :n7→n=





0N wennn= 0

(1N+N1N+N. . .+N1N

| {z }

n−mal

) sonst.

(a) Zeigen Sie, dass diese Abbildung (−) ein injektiver Homomorphismus ist, d.h. dass die Abbil- dung die Interpretationen der Konstanten0,1inN auf die entsprechenden Interpretationen inN abbildet, und dass die Operationen+,·und die Ordnung<erhalten werden.

Das Bild von(−)verhält sich also wieN und ist damit eine Kopie vonN inN.

Hinweis: Verwenden Sie hier und in den nächsten Teilaufgaben, dass alles, was inN wahr istund sich durch einen Satz in der Logik 1. Stufe ausdrücken lässt, auch inN wahr ist und umgekehrt.

(b) Zeigen Sie, dass alle Elemente, die nicht im Bild von (−)liegen, größer als jedesn (fürn ∈ N) sein müssen.

Diese Elemente vonN sind dieunendlichenZahlen.

(c) Zeigen Sie, dass es für jedes unendliches ElementxinN ein anderes unendliches Elementy gibt, so dass2y ≤x.

Hausübung

Aufgabe H1 (Nim-Spiel)

Betrachten Sie das folgende Spiel: Gegeben seien zwei Spieler, w und s, sowie h Streichhölzer. Beide Spieler nehmen abwechselnd mindestens ein, maximal aber drei Streichhölzer pro Zug. Der Spieler, der am Ende die letzten Streichhölzer nimmt, verliert.

(a) Überlegen Sie sich fürh= 4Streichhölzer alle möglichen Spielsituationen, und ob es eine Lösungs- strategie für den beginnenden Spieler (dies sei ohne Einschränkungw) gibt. Können Sie daraus für 5 Streichhölzer ableiten, obweine Gewinnstrategie besitzt?

Hinweis:Stellen Sie die Spielzüge durch ein Transitionssystem (FGdI I) dar.

(b) Geben Sie eine FO-Formelψ(h)an die beschreibt, ob Spielerwbei anfänglichhStreichhölzern eine Gewinnstrategie besitzt. (Sie können dafür eine geeignete Signatur wählen.)

(c) Geben Sie ein Prolog-Programm fürψ(h)an und bestimmen Sie fürh= 1, . . . ,20an, ob Spielerw eine Gewinnstrategie besitzt.

Aufgabe H2

(a) Welche der folgenden Mengen sind entscheidbar, welche sind rekursiv aufzählbar?

(i) SAT(AL) :={ϕ∈ AL : ϕerfüllbar} (ii) {(ϕ, ψ)∈AL : ϕ|=ψ}

(iii) SAT(FO) :={ϕ∈FO : ϕerfüllbar}

(iv) VAL(FO) :={ϕ∈FO : ϕallgemeingültig} (v) UNSAT(FO) :={ϕ∈FO : ϕunerfüllbar}

3

(4)

(b) Für eine KlasseLvon FO-Sätzen gelte die folgende „Endliche-Modell-Eigenschaft“:

Jeder erfüllbare Satzϕ∈Lhat ein endliches Modell.

Argumentieren Sie, dass Erfüllbarkeit für Sätze ausLentscheidbar ist.

Hinweis: Man erinnere sich, dass eine Menge entscheidbar ist, falls man die Menge selbst und auch ihr Komplement aufzählen kann (warum?). Diesen Sachverhalt kann man für SAT(L) und L\SAT(L)ausnutzen.

(c) Zeigen Sie, dass Erfüllbarkeit für universell-pränexe FO-Sätze in einer Symbolmenge ohne Funkti- onssymbole (nur Relationen und Konstanten) entscheidbar ist.

Hinweis: Man überlege sich, zunächst für Sätze ohne Gleichheit, wie deren Herbrand-Modelle aus- sehen.

4

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