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105, 17: Tritas in den Brunnen gefallen ruft die Götter zu Hülfe, Diess hörte Brihaspatis , schaffend von der Noth weite (Befreiung)

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Uoellicher, Vergleich, d. arm. Consonanlen m. denen des Sanskr. 369

testen Gestaltung zu nennen) in Indien wie in Griechenland nachzuweisen.

Der Tritas der Veden erseheint, wie R. Rolh's trefOiche Abhandlung gezeigt, als Traetona und Feridün bei den Persern und ist ursprünglich ein aptya oder Wassergott, wie Sein. Von ihm heisst es Rigv. 105, 17:

Tritas in den Brunnen gefallen ruft die Götter zu Hülfe, Diess hörte Brihaspatis , schaffend von der Noth weite (Befreiung).

Hier vermuthete ich der Marutsage Entsprechendes, und wirklich fand sich im Commentar zu V. 9. des Hymnus folgende Erzählung: „Ekatas, Dvilas, Tritas das waren einst drei Riscbis. Diese fanden einstmal in einem wüsten Walde sich aufhaltend und durch Trinkbegierde gliederverbrannt einen Brunnen. Da ging der Eine, Tritas geheissene, zum Wassertrinken in den Brunnen hinein:

nachdem er selbst getrunken halte, reichte er den zwei anderen Wasser, welches er aus dem Brunnen heraufgeholt. Die beiden, nachdem sie das Wasser getrunken , warfen den Trita in den Brunnen [aus welchem pr also wieder heraufgestiegen war], sein ganzes Gut nahmen sie fort und den Brunnen mit einem Wagenrad überstellend gingen sie weg. Da gedachte der in den Brun¬

nen gefallene Tritas, aus dem Brunnen herauszusteigen unvermögend, diess in seinem Sinne: möchten alle Götter mich herausholen!" Das ist nur Frag¬

ment, aber olfenbar dieselbe Sage. Dieselbe wird bei deu Griechen, wo sie eben so sehr nur als Bruchstück erscheint, an den Namen der Kerkopen an¬

geknüpft, welche von Herakles mit gebundenen Füssen in einem Brunnen aufgehängt werden (Lobeck Aglaophamus III, 6, 1.). Im A. T. ist derselbe Mythos Genes. 6, 1 ff. enthalten, wo doch eine falsche Orthodo.ue endlich aufhören sollte , die Engel wegzuerklären. Dort nennt die jüdische Tradition zwei Engel mit Namen: TaSlO uod "»NTnaiö zum besten Beweis der Richtig¬

keit meiner Ansieht von Sem (Buxtorf lex. talm. 2444. 2441.), Tür welche noch angeführt werde , dass auch Cham als göttliches Wesen erscheint in den Clementin. Recognitt. IV, 27 — 29., vgl. mit Clem. Alex. Strom. IV, 14. 104, wo er offenbar dem Sandan Kleinasiens entspricht. Dass ein Wassergott zu der Ehre, Stammvater der Semiten zu sein, gekommen ist, wird den nicht Wunder nehmen, welcher weiss, dass deo Semiten das Wasser Symbol des Lebens uod der Zeugung ist (Rudim. p. 46., W. Neumann , die Wasser des Lebens S. 68 ff.). Sonst bedeutet das Wasser im Semitischen (q^tS^I etc.), wie das Licht im Japhetitiscben , aucb die Sprache.

Aus eiDcm Briefe des Dr. H. Barth *)•

Tripoli de Barbaric d. 15. März 1850.

— — Unsere Hanptbemühung wird sein , oachdem wir das System der

Centraibecken Afrika's erforscht haben , nach dem indischen Meer durchzu¬

brechen und so das ganze Gebiet der Gebirgsketten Central-Afrika's sowie der Quellen des Nils und der Hanptgewässer der Ostseite kennen zu lernen.

Nach der bisherigen Combination baben wir erst nach dem Heizen des

Sudan bis Sakatu zu geben. Wiewohl nun zwischen dem Tschad und dem

i) Vgl. oben S. 275 u. 276.

IV. Bd.

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370 Dr. IT. Barlh's Reisebericht.

Qnorra noch nnendlich viel zu thun ist, so werden doeh unsere Kräfte, die ganz der Osthälfte gewidmet sein sollten, auf diese Weise zersplittert, und unsere Arbeit wird eine furchtbar umfassende, Höchst interessant ist es freilieit, dass wir den westlicheren Weg nehmen über die nur aus Ri¬

chardson's Erkundigungen bekannten Oasen Ahir und Aghgdes und so den Sudan in einem ebenfalls, unerforschten Tbeile erreichen. So werden wir holfentlich im Stande sein , ganz neues Licht über das so höchst merkwürdige Volk der Tuorik's zu verbreiten, dessen Spraebe ich jetzt zu studircn mit Eifer angefangen habe, obgleich es mir bis jetzt nicht gelungen ist, einen ibrer irgend kundigen Menschen hier in dieser Tür den Verkehr Central- Afrika's so wichtigen' Stadt mir zugänglich zu machen, und ich Tdrchte die Zurückhaltung dieses geheimnissyollen Volkes am Orte selbst, wenn es mir nicht möglich ist, mir bis dahin einige Fertigkeit im Sprechen zu erwerben.

Die Jahreszeit- ist nun mUclilj^ vorgerückt und mit l'eberstebung der totalen Sommerwärme würden wir gerade zur schlimmsten Jahreszeit im Sudan an¬

kommen; wenn wir nicht einen längeren Aufenthalt in Ahir machen, werden wir uns desshalb einige Zeit im höher auf felsigen Boden gelegenen Sinde, 4 Tagereisen nördlich von Kuno , hinsetzen , wo der gerade jetzt aus Mekka heimkehrende Vezir von Aghädes , ein im ganzen Sudan überaus mächtiger Mann, eine seiner Tünf Haushaltungen hut; vielleicht sind wir so glücklich, diesen bedeutenden Mann zu treffen, dessen Gesellschaft uns von unberechen¬

barem Nutzen sein würde. — — In wenigen Tagen denken wir nun wirklich aufzubrechen mit einem Theile der jetzt von allen Seiten nnkommenden Cara- vanen. Mittwoch kam eine Caravane von Ghatan , die ausserordentlich von der Kälte gelitten bat , besonders die kleinen Schwarzen. — Bei dieser Ge¬

legenheit will ich nicht vergessen , Ihnen ein höchst merkwürdiges Factum zu erwähnen, welches ich vorläufig erfragt habe und das wir nun im Einzelnen feststellen werden. Bis Ghat nämlicb , sagte mir ein so eben aus dem Sudan heimkehrender sehr angesehener Mann aus Aüdschlla ■), hebt sich das Ter¬

rain, das im sogenannten Gebirge, das heisst, dem in Uadis zerrissenen Steil¬

abfall nach der tripolitaniscben Küstenebene , welchen Dr. Overweg und ich sn eben durchforscht haben , 2000 — 2600 Fuss abrällt ; daher die grosse Kälte in Ghadams , in der Wüste zwischen Ghadäms und Gbüt , wo Richardson sie so empfindlich fühlte, ohne den Grund davon zu wissen. Jenseit Ghdt, sagte mir der Audschiler Ibrahim, senke sich der Boden und steige abwärts bis

1) Der nämliche Mann, der den Sudan ganz vortrefflich kennt, hat mir einen sehr interessanten Bericht von seiner Reise von Bcn-Ghüzi nuch Kunem gemacht; er wandte sich nämlich mit seiner Caravane von horgu aus SW.

von Uadüi ab, da der Vortrab niedergemacht wurde, und erreichte in 6 dürren Tagemärschen den Bahr el gbuzal, den er als ein meerartig weites ausgetrock¬

netes VVusserbassin schildert, das sich zwischen dem Tschad und dem Fittri hinzieht mit ungeheueren Fischknochen. Darüber, dass einst dieses Steppen¬

system einen ganz anderen Umfang gehabt habe, sei gar kein Zweifel, viel¬

mehr gebe die bestimmte Tradition an den Bäumen die Höhe nn , die vur Alters das Wusser gehabt habe. — Eben dieser Mann hat dem jetzt hier sich aufhaltenden Hasch» vou P'ezzan einen bedeutenden Ai^rolithcn mit¬

gebracht, der mit anderen während eines fürchterlichen Regens dieseu Winter in Kanem gefallen ist.

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Dr. H. Barlh's Reisebericht. 371

zum Sudan; jenseit GhAt sei es daher nie kalt, wie nördlich dieser Oase.

Diess ist ein sehr interessantes Factum. Um nun wieder auf die Caravanen zurückzukommen , bemerke ich , dass heute die Caravane über Sokna erwartet wird, und dass auch die über Misda nicht mehr lange ausbleiben wird. Wir.

wollen den Weg über Misda nach Murzuk nehmen, well er erst sehr wenig bekannt ist und weil er uns in das Herz von Fezzan Tührt; er ist allerdings bescbwerlieber und ärmer an Wasser, Die Verbältnisse in ganz Ceotral- Afrika scheinen einer grossartigen Unternehmung überaus günstig zu sein.

Sie wissen wahrscheinlich, dass der jetzige Schech von Bornu, der Sohn des wohlbekannten Kangmi, eine Mutter aus Bagbrimmi hat; es bat aus diesem Grunde die alte Feindschaft zwischen den beiden Völkern aufgehört. Die Familie des eigentlichen Sultan von Bornu ist vollkommen vom jetzigen Schech vertilgt bis auf einen Sohn , der beim Schech selbst in Kuka lebt ; der Fürst von Vaiäi , der vor 3 Jahren die Rechte der Familie des Sultan's gegen den Schech geltend machen wollte , ist vollkommen auPs Haupt ge¬

schlagen nnd denkt an keine Feindseligkeit gegen Bornu mehr, mit dem er Friede gemacht bat. Birni, die alte Hauptstadt von Bornu, ist vollkommen rasirt und Saatfelder breiten sich auf ihren Trümmern aus. Bornu ist mäch¬

tiger als je, seine Reiter geharnischt in Schuppenp.-inzern sind „zahlreich, wie der Sand der Wüste", sagle mir Ibrahim ; selbst die Fellatah's erkennen die Uebermucht Bornu's an; dabei ist Vezir eiu äusserst gescheidter Araber, Hadsb Beschir Ben Abmed Tiräb, der über seine Pilgerreise nach Mekka ein genaues Tagebuch geführt. So sind die politischen Umstände , augenblicklicli wenigstens, fabelhaft günstig, besonders da Mr. Gagliufli, der englische Agent in Murzuk, in directcr kaufmännischer Verbindung mit ihm steht and schon von unserer bcvorstebcnden Ankunft berichtet bat. Dazu kommt, dass die Ucläd Sliuiän , der von der Syrte zurück)#lriingle Ar.-iberstannn unter der An- fiibrung Muhammed's des Sohnes 'Abd cl Dschelil's, des früheren Beherrschers von Fezzan, durch Recrutirung von allen Seiten aus den aus dem Baschalik entweichenden lürkenfeindlichen Beduinen sehr mächtig geworden sind , die grossen Salzminen Central - Afrika's beherrschen und mit Uadai in lebhaftem Verkehre stehen ; die U. Slimün aber , als besonders begünstigt vom früheren englischen Consul Colonel Warrington , verehren die Engländer auf's Höchste und Mubammed ist ein besonderer Freund Frederic's , mit dem ich saun saua bin. So sind also die Verbältnisse Central-Afrika's Tür eine Expedition überaus vortheilhafL Wenn irgend je ein Zeitpunkt geeignet war, das Innere Afrika's zu erschliessen, so ist er jetzt da; die äusseren Umstände sind die günstigsten, und icb hoffe sagen zu können , dass auch die inneren nicht ganz ungünstig sind. Wir stützen uns dabei auf verschiedene Anker und hoffen im Nolhfall, dass uns entweder über Tunis, über Tripoli, über Ben-Gbäzi oder über Aegy¬

pten Hülfe werden möge; überall habe icb Freund);, und die Consniarbehörden sind vun unserem Unternehmen benachrichtigt.

Soviel von der Constellation der Expedition. Jetzt werde icb mir er¬

lauben , der D. M. G. einen kurzen Bericht über meine Reise von Zarzis hierher zu übersenden , zumal ich dadurch in den Stand gesetzt bin , diesen Theil meiner „Wanderungen", der durch meinen Unfall an der Akahuh ganz vorzüglich gelitten hat , zu verbessern und zur genauem Kennt-

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372 Dr. II. Barlh's Rciseberichl.

niss des urrikanischcn Küstenlandes Einiges beizutragen , obgleich natür¬

lich diess als ein Ttagegyov zu betrachten ist, da es nicht zu meinem gegen¬

wärtigen Zweck gehört.

Dr. Overweg und ich verliessen Tunis, wo ich meine Verbindungen er¬

neuert, das Consulat für unsere Expedition interessirt und einen höchst ener¬

gischen in Tunis geborenen jungen Schwarzen aus der grossen Stadt Gober in Afnu in Dienst genommen , am .30. Dec. des vorigen Jabres , um unseren VVeg über Sfakes hierher zu nehmen. In Sfakes schürten wir uns auf einem kleinen Snndnl (Knreb) nach Zarzis ein , wo wir nacb 9tägiger höchst lang¬

weiliger und den letzten Tag, auf der Syrtis parva, die wir bei dem schön¬

sten Wetter durchschnitten, unerfreulicher Fahrt den 14. Jan. d. J. anlangten.

Auch auf dieser Heise bis dahin hatte icb natürlich Gelegenheit , manches IVeue zu lernen und meinen früheren Bericht zu verbessern; die von den umfassenden Vorbereitungen zu unserer grossen Heise in Anspruch genommene Zeit aber erlaubt mir jetzt nieht, diess im Einzelnen auszuführen. Ich will nur eines für die vergleichende Geographie der kleinen Syrte höchst interes¬

santen l'msUindes gedenken , der mir früher entgangen ist : Der westliche Winkel der Syrte, der l'unkl, wo die Küste ihre südwestliche Ricbtung von Räs Käbudia berab verlässt und sich nach SO. wendet, führt bei den Schilfern den höchst bezeichnenden Namen Tarf el mä, auf den englischen Sccebarlen verunstaltet in Tafalamah. Dieser Name, icb bin dessen gewiss, bewahrt in .sich die Erinnerung der einstigen Verbindung der grossen Sebcha el llaudiah mit dem Meere , die noch ganz klar zu Tuge liegt in der Depression , • die hier in dem Lundesniveau eintritt.

Ain Zura d. 24. März.

Hier in dieser kleinen Oase von etwa 100 Palmen und einigen Oliven mit einem kleinen Oiesseoden Queiillach , 6 engl, miles von der Stadt, wo¬

hinaus wir beiden Deutsehen gestern unsern Auszug gchulten haben, setze ich meine gestern abgebrochene Mittbeilung fort.

Am Nachmittag des 13. Jan. fuhren wir mit unserem kleinen Fahrzeug in die durch einen Riff geschützte Hafenbucht von Zarzis ein, in die gerade drei den ergiebigen Schwanenfang an dieser Küste betreibende Böte heimkehr¬

ten. J)as Castell liegt von hier 25 Minuten zurück nach SW. , und um das¬

selbe herum gruppirt sich die Hauptmasse des Ortes , der aus fünf getrennten Dörfern besteht, um die sich auch eben so viele gesonderte Pflanzungen umberlagern, Kasr Bu-'Ali, K. Moanza — das z hier wirklich z - ähnlich ge¬

sprochen —, K. Uelad Muhammed, K. L'elad Sa'id und K. Zauia. In der Um¬

gegend nomudisircn die Aküra, von denen wir Thiere und Führer bis nach Tripoli mielhelen und mit ihnen nm folgenden Tage unsern Marsch antraten.

Auf meiner früheren Reise halte ich den Weg über ßiban genommen ; diess¬

mal wollte ich , tbeils um einen andern Tbeil des Landes kennen zu lernen, theils um die Umständlichkeit der Uebcrfuhrt über die beiden .Vleeresurme, welche den See mit dem Meere verbinden , zu vermeiden , den See von Bi- bun umgeben, wubei ich eigentlich die Absiebt balle, S'oara zur Linken zu lassen und erst weiterhin wieder in den Küstenweg einzufallen. So verliessen wir den 14. Jan. 10 Uhr Margens mit einer durch das Ansehliessen mehrerer nach Tripoli zurückkehrender .Muuner und 4 marokkanischer Pilger ganz anseho-

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Dr. U. Barlh's Reisebericht. 373

lieh angewachsenen Knfia Jie in der Morgenbeleuchtung freundlich sich aus¬

breitende Pflanzung, die bei gutem Boden und Fülle von Wasser auch Korn und Gartcnfrücble zu liefern im Stande ist. Die Ruinen der Medinet Ziän, die olfenbar im Alterthumc eine ganz andere Bedeutung hatte, als das kleine Gagis, war diessmal keine Müsse zu besuchen; es drängte mich, Tripoli zu erreichen , wo ich schon Alles zum Aufbruch bereit wähnte.

Sobald mun uns der Pflanzung, die allmälig lichter wird, hinaustritt, passirl man die Reste eines nuch Ziin sich hinziehenden Aquäductes uud tritt dann in eine lange von W. nacb (). sich hinziehende schmale Sebcha ein, auf dereu jetzt trockenen festen Boden die Kameele leicht dabinziehn. Die Gegend aber ist öde und steril bis auf einige kleine Senkungen, wo einiger Kurnbau ist. Indem wir so den wohlbeludenen Kameelen gemäss langsam dahinzogen und bald rechts bald links ein wenig ausbogen, erreichten wir

1 U. 25 M. mit dem Chuschm el Kelb die Babera von Bibän. Nur mein

etwas gebildeter Führer Tujjef kannte den älteren wissenschaftlichen Namen dieses Tür diese ganze Küste charakteristischen Meerbodens, Scbäch el Kclüb, und erzählte mir ganz aus eigenem Antrieb, ohne irgend von mir angeregt zu sein , wie einst hier grosse Städte und blühende Aecker gewesen seien, Alles aber in den Meeresgrund hinabgesunken sei. Diese Tradition im Lande ist höchst interessant, wenn man sie mit der Beschreibung Edrisi's von dieser Landschaft vergleicht, und wenn der auf eine wilde Naturerscheinung an¬

spielende Name des ganzen Beckens , der übrigens nur zu einer Zeit ent¬

standen sein kann , wo das Becken nocb nicht die jetzige Tiefe erreicht hatte meine Führer wiesen entschieden meine Bezeichnung einer Sebcha zurück

— aus dem Munde des Volkes verschwunden ist , so hat doch der Name

dieser Stelle , wo wir den See erreichten , vollkommen das Andenken jener Krdrevolution bewahrt — Chaschm el Kelb. Das Bassin, das wir von jetzt an nach S. hinabziebend in einiger Entfernung zur Linken behielten, ist ein vollkommenes Binnenmeer, das nur durch den l'äd mta' cl Biban mit dem grossen Meere io Verbindung steht ; die Sebcha-Nutur beschränkt sich nur auf seine Ränder, wie sicb denn als Sebcha das Machäda genannte Terrain er¬

weist, dus sich in einzelnen Unterbrechungen mit grossen Eiuburblen in dus culturfahige Land hinein weithin zieht ; augenblii klicb waren diese Slellen vollkommen trocken und erlaubten uns, in gcriugiT Entfernung vom Bassin fortzuziehen ; oft aber zur Regenzeit ist es unmöglich hier zu murschiren uud mau ist zu gro.ssen Umwegen genöthigt , wo dann die Unsicherheit bedeutend und die Gefahr sehr dringend ist wegen der Nähe der Udernu, die von ihren Höhen herab, dem Abfall des Hochplutcnu's , wo sie sich östlich un die Ur- gamma ansehliessen , die Vorbeireisendeu ausspähen und anfallen. Natürlich kommen hier die Stinnmfehden in Betracht, da die Akära in Feiiiüsebaft mit den Udernu leben , aber doch scheint dieser Stamm durch seine Wuhnsitze an der Gränze räuberischem Leben vorzugsweise ergeben zu sein. Aueh wir zogen in dicht gedrängter Gruppe vorwärts , obwohl die Gefahr vor unseren eigenen Führern vielleicht grosser war, uls vor den Uderna, Gegen 4 Uhr traten wir ab vumScbcba-Boden auf anbuunibiges Land, wo wir uns umsonst nach Zelten umsahen , iu deren Nähe wir uns lugern möchten. Nur kleine Par- cellen des nicbt unfruchtbaren Bodens waren zu Ackerland benutzt. So zogen

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374 De Rouge u. Brugsch , ägypl. Hymnus an die Sonne.

wir von S. allmälig östlich abbiegend in die Dunkelbeil hinein , und lagerten 6 U. 17 M. bei einem Haufen zu Feuerung aufgcschicbletcn Buschwerkes, etwa 10 Min. fern von einem Bcduinenlager in höchst malerischer Grnppirung unter sternbesäetem Himmel. Die zahlreichen Heerden, die wir am 15. Jan., 6 U.

aufgebrochen, passirten, überzeugten uns, dass das Land nicht übel bewohnt sei, und wir erkannten selbst, dass es ein treffliches Weideland sei. Indem wir in östlicher Ricbtung mit geringer nördlicher Abweichung fortzogen, er¬

reichten wir 10 U. 5 M. die Trümmer eines aus Feldsteinen errichteten Gebäudes auf kleiner Erhebung, und icb bescbloss, von hier aus die Ruinen der als el Medeinab bei den hiesigen Beduinen ruhmbekannten Stadt am Ufer des See's zu besuchen , von der dieses Bauwerk offenbar ein vorgeschobenes Gebäude war. Indem wir uns in nördlicher Ricbtung von den Kameelen, die ihren Weg verfolgten , schnelleren Schrittes abwandten , erreichten wir 10 U.

35 M. die Trümmerslätte.

(Fortsetzung folgt.)

Stock eines ägyptischen Hymnus an die Sonne.

L'ebersetzt von Enunanucl Vicomte de kougc, mitgetheilt von H. Brusseli.

Obgleich seit Entdeckung der Inschrift von Rosette eine grosse Menge von altägyptischcn Litteraturwerken nach Europa gekommen und viele der¬

selben , zum Theil sehr unifangsreiche , herausgegeben worden sind ; so haben doch bis jetzt sehr wenige Gelehrte sich bemüht , ganze fortlaufende Texte zu entziffern. Namentlicb gilt diess von den sogenannten Stelen, den Leichen- Steinen der Aegypter, über deren sprachlichen Inbalt man bis heute so gut als nichts wusste. Uebersetzungen ganzer Inschriften sind aber desshalb sebr nothwendig, weil davon die altägyptische Lexikographie und Grammatik ab¬

hängt, weil insbesondere dadurch die Frage entschieden wird, ob die zahl¬

losen kleinen , aus dem Zusammenhange gerissenen Hieroglypbensätze ricbtig übersetzt und erklärt worden sind, welche sich in Champollion's Schriften u.a.

finden. Gewiss werden daher die Freunde orientalischer Litteratur dem Herrn de Rouge Dank wissen, dass er während seines Aufenthaltes zu Berlin im Herbste 1849 der Arbeit sich unterzogen hat, ein zusammenhängendes Stück einer Stele des königl. Museums (No. 1393 der Passalacqua'schen Sammlung) zu übersetzen. Sein Aufsatz ist unter dem 1. Nov. 1849 in Berlin auf 5 Quartseiten zinkograpbirt und, in wenigen E.xemplaren abgezogen , an einige Gelehrte verthcilt worden; er Tührt den Titel: Essai sur une stele funeraire de la collection Passalacqua No. 1393, appartenant au Musee Royal de Berlin.

Dedie ä Monsieur Alexandre de Humboldt.

Der von de Rouge übersetzte Text, ohne welcben die Uebersetzung nicht geprüft und vielleicht berichtigt werden könnte , folgt in der zinkographirten Beilage, wobei zugleicb, Champollion's Systeme gemäss, die Aussprache und Bedeutung der einzelnen Hieroglypheogruppen , die den Gruppen entsprechen¬

den koptischen Wörter und die lateinischen Uebersetzungen jener von mir bemerkt worden sind. Manche Gruppen hat Hr. de Rouge anders übersetzt, als Cbaffifollioo im Dictionnaire angiebt, worüber Ersterer io einem .Memoire,

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