„Die Versprechungen müssen jetzt schnell erfüllt werden“

49. WOCHE G E L D E R N K E V E L A E R X A N T E N S T R A E L E N A L P E N K E R K E N I S S U M W E E Z E S O N S B E C K WA C H T E N D O N K R H E U R D T SAMSTAG 5. DEZEMBER 2020

„Die Versprechungen müssen jetzt schnell erfüllt werden“

Han Groot Obbink über seinen Rücktritt und die aktuelle Situation im Gastgewerbe. Seite 2

Wenn der Klimaschutz die Grenze überschreitet

Anmeldungen für euregionalen Schulwett- bewerb bis 15. Dezember möglich. Seite 3

Bildungsgangfilme mit schauspielerischen Talenten

Projekt des Gelderner Berufskollegs setzt

auf lebhafte Schülerbeteiligung. Seite 5

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Weezer Ehrenamtlerinnen könnten den „Ehrwin 2020“ des WDR gewinnen / Abstimmung im Internet

NIEDERRHEIN. Die Weezer Rollifrauen sind eine in mehr- facher Hinsicht „ausgezeichne- te“ Gemeinschaft. Bereits vor 20 Jahren erhielten sie für ihr Engagement den „Bürgerpreis“

der Gemeinde Weeze. Zweimal pro Monat gehen die Damen für zweieinhalb Stunden mit Bewoh- nern des Weezer Theresienstifts spazieren oder unternehmen mit Senioren, die im Rollstuhl sitzen, kleine Ausflüge. Auch an zahl- reichen Festen in Weeze können die betagten Mitbürger dank der Rollifrauen teilnehmen.

Acht Mitglieder des Kranken- besuchsdienstes gründeten im Juni 1989 die „Rollifrauen“. Zu ihnen gehört neben Nelly Coop- manns auch Marianne Broeck- mann. Mit ihren 81 Lenzen ist sie noch mit viel Elan dabei. Stellver- tretend für den langjährigen, eh- renamtlichen Einsatz der Weezer Rollifrauen erhielt sie zu Beginn des Jahres 2020 den „Ehrwin“ des Monats Februar. Mit der Verlei- hung dieses Preises würdigt die

„Lokalzeit“ des WDR-Fernse- hens den ehrenamtlichen Einsatz von Bürgern aus Nordrhein- Westfalen. Zum Ende des Jahres hat sich der WDR nun etwas Be- sonderes überlegt: Er möchte alle Preisträger des Jahres 2020 in ei- ner Sendung nochmals vorstellen und einen von ihnen zum „Ehr- win 2020“ küren. Die Sendung

wird am zweiten Weihnachtstag, 26. Dezember, ausgestrahlt. Wer am Schluss den Titel „„Ehrwin 2020“ tragen darf, entscheiden die Zuschauer der WDR-Lokal- zeit am Samstag und der WDR- Sendung „Hier und Heute“. Die Abstimmung darüber startet genau heute, Samstag, 5. Dezem- ber. Auf dem Internetauftritt der WDR-Sendung „Hier und Heu- te“ gibt es eine eigene Seite für die Abstimmung. Auf ihr sind

alle „Ehrwin-Preisträger 2020“

verzeichnet. Fernsehzuschauer können sich detailliert über sie und ihre Projekte informieren und sich für ihren Favoriten entscheiden. Pro Tag kann je- der Zuschauer nur einmal sein Votum abgeben. Ob Marianne Broeckmann für die Weezer Rol- lifrauen den Jahrespreis 2020 er- hält, dazu können Zuschauer aus Weeze und natürlich vom ganzen Niederrhein entscheidend durch

ihre Klicks beitragen. Bis zum 11. Dezember, 17.45 Uhr, sind Stimmabgaben unter folgender Internetadresse möglich: https://

www1.wdr.de/fernsehen/hier- und-heute/ehrwin-des-jahres- voting-100.html

Am Samstag, 26. Dezember, wird das Geheimnis gelüftet, welcher der zwölf Monatskandi- daten die Statue „Ehrwin 2020“

erhält. Vielleicht die Weezer Rol- lifrauen? Kerstin Kahrl Tolle Preise warten auch in

diesem Jahr im NN-Adventska- lender auf ihre Gewinner. Die Türchen öffnen sich unter www.

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Vollsperrung auf der Walbecker Straße

Die Pfadfinder vom ganzen Niederrhein möchten den Menschen gerne das Friedenslicht bringen. Auf die sonst übliche Aussendungsfeier müssen sie allerdings in diesem Jahr. verzichten. Mehr dazu auf Seite 15. Foto: Volker Stenman

Die Weezer Rollifrauen feierten in 2019 ihr 30jähriges Bestehen. Zu ihren Gründungsmitglieder gehören Marianne Broeckmann (v. r.) und Nelly Coopmanns(v. l.) Foto: T. Kleinebrahm/Archiv NN

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KREIS KLEVE. In den vergan- genen zwölf Jahren war Han Groot Obbink, Geschäftsführer des Wunderland Kalkar, nicht nur Vorsitzender des Deut- schen Hotel- und Gaststätten- verbandes (Dehoga) im Kreis Kleve, sondern auch das Gesicht und Antreiber vieler Aktionen.

Vor einer Woche gab er über- raschend seinen Rücktritt be- kannt. NN-Redakteurin Sabrina Peters sprach mit ihm über sein Wirken, sein Ausscheiden und die aktuelle Situation des Gast- gewerbes.

Herr Groot Obbink, Sie waren zwölf Jahre Vorsitzender der De- hoga und hatten maßgeblichen Anteil am stärker werdenden Zu- sammenhalt in der Branche. Was wird Ihnen besonders in Erinne- rung bleiben?

Han Groot Obbink: Der Kon- takt mit den Kollegen. Ich finde, dass Gastronomen untereinan- der viel Kontakt halten müssen.

Die Branche muss miteinander sprechen, vernetzt sein und in bestimmten Sachen zusammen- arbeiten. Daran haben wir in den vergangenen Jahren gear- beitet. Ein gutes Beispiel dafür ist „Kalkar genießen“, das für ein wunderbares Image der Kalkarer Gastronomie gesorgt hat.

Vor etwa einer Woche gaben Sie ihren Rücktritt als Dehoga- Vorsitzender bekannt – aus „per- sönlichen Gründen“, wie Sie er- klärten. Möchten Sie dies weiter ausführen?

Groot Obbink: Ich habe ver- sprochen, mich zurückhaltend zu verhalten und in Absprache mit dem Verband mich nicht öffent- lich dazu zu äußern. Für den Ver- band möchte ich mich da richtig verhalten.

Der AfD-Bundesparteitag vor einer Woche im Wunderland Kalkar sorgte für viele Diskussi- onen und Proteste. War auch er ein Grund für Ihren Rücktritt?

Groot Obbink: Es kann sein, dass das möglicherweise ein Grund war. Ich kann verstehen und weiß, dass das nicht für je- den Kollegen verständlich war.

Ich musste es aber aus wirtschaft- licher Sicht sehen. Die AfD ist letztendlich eine demokratisch zu wählende Partei und ihr Bun- desparteitag war nicht verboten.

Zudem haben wir seit Monaten kaum bis gar keine Einnahmen.

Ich möchte aber meine Mitar- beiter weiter beschäftigen. Sie glauben gar nicht, wie froh meine Mitarbeiter waren, dass sie wieder arbeiten durften beziehungsweise derzeit den „Winter Wunderland Drive-In“ aufbauen können.

Die Coronavirus-Pandemie stellte Sie und die gesamte Branche in diesem Jahr wohl vor die größte Herausforderung der vergangenen Jahre. Wie hat die Hotellerie und Gastronomie die Krise bislang ge-

meistert?

Groot Obbink: Zunächst ein- mal hat man in der Krise gese- hen, wie wichtig ein Verband wie die Dehoga ist. Zum einen hat sich die Dehoga bundesweit für die Belange ihrer Mitglieder eingesetzt; zum anderen konnten ihre Mitglieder sich direkt bei der Dehoga über finanzielle Hilfen informieren und Ratschläge ein- holen. In Deutschland hatten wir auf der einen Seite zudem Glück, dass wir die Kurzarbeit hatten.

Das war für Unternehmen eine große finanzielle Entlastung. Al- lerdings muss man für alle Mitar- beiter in der Gastronomie sagen, dass es natürlich für sie schon ein großer Einschnitt war. In der Gastronomie sind die Gehälter ohnehin nicht üppig und wenn durch Kurzarbeit die Einnahmen auf 70 bis 87 Prozent sinken und von einem Euro nur noch 70 oder 87 Cent übrig bleiben, ist das dennoch eine Katastrophe.

Das ist für alle eine große He- rausforderung.

Im Sommer durften Hotels und Restaurants unter strengen Auflagen wieder öffnen. Seit dem 2. November ist das Gastgewerbe anlässlich des „Lockdown light“

wieder geschlossen. Wie beurteilen Sie diese Entscheidung?

Groot Obbink: Für mich ist das sehr unverständlich. Der Hotellerie und Gastronomie wurde im Sommer sehr viel ab- verlangt. Wir mussten strenge Hygienekonzepte erfüllen und darin investieren – um dann wie- der schließen zu müssen. Für die Gastronomie ist das sehr schwer.

Jetzt kommt es vor allem darauf an, dass die Versprechungen, welche die Bundesregierung ge- macht hat, schnell erfüllt werden.

Uns wurden 75 Prozent der Ein- nahmen aus dem vergangenen November zugesagt. Jetzt haben wir Anfang Dezember und im- mer noch kein Geld. Alle Fixko- sten laufen aber für uns weiter.

Es ist wichtig, dass der Bund nun schnell und effektiv hilft.

Wie blickt das Gastgewerbe auf das kommende Jahr?

Groot Obbink: Das Vertrau- en in die Gastronomie ist der- zeit verhalten und die finan- ziellen Hilfen noch nicht da.

Das macht es schwierig. Des- halb ist es wichtig, dass es bald Zeichen der Hoffnung geben wird. Dazu müssen vor allem die Impfungen jetzt schnell in Angriff genommen werden. Ich denke aber, dass das eine Zeit lang dauern wird, bis genügend Menschen geimpft sein werden.

Im Januar erwarte ich da keine große Veränderung zur jetzigen Situation. Ich bin aber optimi- stisch, dass es im Frühjahr und Sommer wieder bergauf geht.

Es wird sicherlich keine ganz großen Veranstaltungen geben, aber der diesjährige Sommer hat bereits gezeigt, dass mit Ab- standhalten und Maske tragen dennoch sehr viel möglich ist.

Sie sind als Geschäftsführer des Wunderland Kalkar und Vorsit- zender des Werberings „Kalkar aKtiv“ weiterhin im Bereich der Hotellerie und Gastronomie so- wie bei der Verzahnung lokaler Unternehmen tätig. Was steht da als Nächstes an?

Groot Obbink: Wir planen als Werbering zurzeit alle verkaufs- offene Sonntage für das näch- ste Jahr. Der erste wäre am 23.

März. Er wird wohl nicht statt- finden können. Für die weiteren sind wir aber optimistisch. Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist, warum Verdi jetzt in der Adventszeit gegen die ver- kaufsoffenen Sonntage geklagt hat. Was wollen sie denn? Dass es bald keine Einzelhändler in den Innenstädten mehr gibt?

Die Leute sind jetzt in Kauflau- ne. Sie wandern so jedoch eher ins Internet ab, als dass sie vor Ort einkaufen. Aber wer spon- sert den Sportverein vor Ort?

Das sind nicht die Internetrie- sen, sondern die Einzelhändler vor Ort.

Um die lokale Wirtschaft zu stärken, hat „Kalkar aKtiv“ in den vergangenen Jahre einige Events organisiert.

Groot Obbink: Ja, und diese wird es wieder geben. Für den

„Sommer in der Stadt“ und

„Kalkar genießen“ gehen unse- re Planungen bereits weiter. Mit

„Kalkar auf dem Rad“ wollen wir zudem ein neues Event eta- blieren. Hier sollen 13 Orte in einer Stadt an einem Tag erkun- det werden können.

Werden Sie der Dehoga weiter- hin verbunden bleiben und viel- leicht beratend tätig sein?

Groot Obbink: Ja, das werde ich und ich kann mir sehr gut vorstellen, weiterhin mitzuar- beiten – vorausgesetzt, es ist ge- wollt. Dazu gab es bislang aber noch keine Überlegungen.

„Die Versprechungen müssen jetzt schnell erfüllt werden“

Han groot Obbink über seinen rücktritt und die Situation im gastgewerbe

Han Groot Obbink im Frühjahr bei der Dehoga-Protestaktion

„Stühle raus“ auf dem Kalkarer Marktplatz. Dort setzte er sich als Vorsitzender des Klever Kreisver- bandes für die Belange der Hote- liers und Gastronomen ein.

NN-Foto (archiv): rüdiger Dehnen

Keine Vorwürfe an Groot Obbink

Zum Rücktritt von Han Groot Obbink als Vorsitzender der De- hoga, Kreis Kleve:

Mit großem Bedauern nehmen wir den Rücktritt von Han Groot Obbink als Vorsitzenden der De- hoga Kreis Kleve zur Kenntnis.

Zwölf Jahre hat er sehr uneigen- nützig die Interessen unseres Gastgewerbes in schwieriger wer- denden Zeiten mit Nachdruck vertreten und dafür sehr viele Termine mit großem Zeitaufwand wahrgenommen.

Die in jüngster Zeit aufgekom- mene Kritik wegen der Ausrich- tung des AfD-Parteitages im Wun- derland ist unangebracht. Han hat sich einerseits stets von den Zielen der AfD eindeutig distanziert, aber andererseits immer wieder betont, dass eine demokratisch ge- wählte Partei wie alle anderen Par- teien ein Recht auf Durchführung von Parteitagen hat. Dieses demo- kratische Grundrecht ist durch die CDU/FDP-Landesregierung Nordrhein-Westfalans in der Co- rona Schutzverordnung festgelegt worden; daran hat sich der Ge- schäftsführer des Wunderlandes immer strikt gehalten, so dass ihm daher keinerlei Vorwürfe gemacht werden dürfen.

Man muss der AfD mit Argu- menten begegnen, aber nicht von demokratischen Rechten aus- schließen. Bei einer Ausgrenzung würde man denselben Fehler wie die AfD bezüglich bestimmter Personengruppen machen.

Fritz und Cordi Janßen (im Namen des Wirte-Stammtisches)

Kalkar Leserzuschriften werden unabhängig davon veröffentlicht, ob die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung mit der Meinung der Redaktion über einstimmt.

Sinnwahrende Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht.

Puppenspiel digital statt live

KEVELAER. Das Puppenspiel

„Nulli & Priesemut: Ein Baum für den Weihnachtsmann“ hätte am heutigen Samstag, 5. Dezem- ber, im Niederrheinischen Muse- um in Kevelaer zum Leuchten ge- bracht, wenn das Museum nicht noch geschlossen bleiben müsste.

Zum Glück kann es jedoch ein anderes Stück von Wodo – Pup- penspiel digital anbieten. Vom 5.

bis zum 12. Dezember präsen- tieren sich die bekannten Pup- penspieler Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup-Wellfonder mit dem Titel „Armer Petterson weihnachtlich“ daher mal ganz anders. Das Video wird im ge- nannten Zeitraum auf der Inter- netseite des Niederrheinischen Museums in der Mediathek be- reitgestellt.

Viel Lektüre im Bücherschrank

GELDERN. Auch wenn Kurse, Vorträge und Wanderungen der- zeit nicht stattfinden können, hält der Kneipp-Verein Gelder- land gerade in diesen Tagen ein besonderes Angebot vor. Das vermutlich kleinste Stadtmö- bel in Geldern, der Kneipp-Bü- cherschrank, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Vom Energieunternehmen innogy in Kooperation mit den Stadtwer- ken und der Stadt Geldern geför- dert, steht er nun seit September 2018 am Markt 17 direkt vor der Kneipp-Geschäftsstelle und ist in dieser Zeit das Mittel zum Zweck. Das Motto lautet wie bei allen Bücherschränken „Geben, Nehmen, Tauschen“ und das gilt

„Rund um die Uhr“ für belletri- stische, gefühlvolle, lyrische und spannende Literatur. Kinder- und Jugendbücher, Koch– und Back- bücher, Sachbücher zu beson- deren Hobbys sowie Krimis und Thriller gehören zum Sortiment des Bücherschranks. Den größ- ten Teil macht die Belletristik, also die unterhaltende Literatur aus. Passend zur Advents- und Weihnachtszeit wurden das ganze Jahr Bücher gesammelt, die zum Thema passen. Darunter kleine Geschenkbände, Koch„schinken“

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NIEDERRHEIN. Regional ange- baute Lebensmittel, Müllredu- zierung, energiesparende Inno- vationen: Nicht zuletzt der Kli- mawandel sorgt dafür, dass das Umweltbewusstsein in immer mehr Lebensbereichen einen hohen Stellenwert einnimmt.

Spannende Projekte und Initi- ativen, die sich für das Thema Nachhaltigkeit einsetzen, sind am Niederrhein oftmals grenz- überschreitend aktiv. Unter- stützung erhalten sie von der Euregio Rhein-Waal, die auch mit einem deutsch-niederlän- dischen Schulwettbewerb einen Beitrag zum Umdenken leisten möchte.

Dr. Kurt Kreiten ist Vorsitzen- der des Vereins Oregional Rhein- Waal. „Wir setzen uns dafür ein, ein Bewusstsein für landwirt- schaftlich erzeugte Produkte aus der deutsch-niederländischen Grenzregion zu schaffen“, er- klärt er. Das geschehe zum einen durch Veranstaltungen und Ko- operationen mit anderen Initia- tiven, zum anderen durch einen jährlich stattfindenden Bauern- markt auf der Wasserburg Rin- dern. Der niederländische Part- ner Oregional.nl geht sogar noch einen Schritt weiter. Er ist in Form einer Genossenschaft or- ganisiert und fokussiert sich auf den Verkauf der regionalen Pro- dukte. Dieser Ansatz habe sich laut Kreiten auf deutscher Seite bisher nicht durchsetzen können.

Gegründet wurde der Verein im Herbst 2012. „Er ist aus dem IN- TERREG-Projekt ‚Genießen im Grünen – Groen Genieten‘ der Euregio Rhein-Waal hervorge- gangen. Ziel war es, die regionale nachhaltige Landwirtschaft zu fördern“, so Kreiten.

Auch die Energiewirtschaft wird künftig eine immer wich- tigere Rolle einnehmen. Genau darauf zielt das Projekt EnerPRO ab, das ebenfalls von der Euregio Rhein-Waal unterstützt wird.

Kleine und mittelständische Unternehmen aus der Branche und deren Umfeld können ih- re Ideen – etwa für innovative Produkte – einreichen und För- dermittel von bis zu 60.000 Euro einstreichen. „Wir sind vor allem in der deutsch-niederländischen Grenzregion am Niederrhein aktiv und konnten bereits rund 20 Anträge bewilligen“, freut

sich Projektkoordinator Stefan Lambach, der am Zentrum für innovative Energiesysteme der Hochschule Düsseldorf tätig ist.

Eines der Projekte möchte zum Beispiel Wärmepumpen noch ef- fizienter zu machen, ein anderes verfolgt das Ziel, hochgiftige Gase, die Binnenschiffe aussto- ßen, aufzufangen und in Energie umzuwandeln.

Viele der Binnenschiffe sind auf dem Rhein unterwegs. Dieser Fluss steht im Fokus der Grün Blauen Rhein Allianz, zu der sich mehrere Naturschutzorga- nisationen und Behörden aus Deutschland und den Niederlan- den zusammengeschlossen ha- ben. Sie setzen sich für den Erhalt der Flusslandschaft ein, tauschen Wissen aus und arbeiten unter anderem daran, dass Fischotter gefahrenlos wandern können.

Um auf die Bedeutung von ge- sundem Wasser und der darin lebenden Tiere aufmerksam zu machen, organisiert die Allianz spannende Ausflüge für Kinder und Erwachsene. Gemeinsam mit dem Naturkundemuseum

„De Bastei“ in Nimwegen hat die Grün Blaue Rhein Allianz außer- dem ein mehrteiliges Workshop- Programm für alle Teilnehmer des deutsch-niederländischen Schulwettbewerbs entwickelt, den die Euregio Rhein-Waal dem Thema Nachhaltigkeit widmet.

Weiterführende Schulen aus bei- den Ländern sind aufgerufen,

einen kreativen Wettbewerbsbei- trag einzureichen. Die Aufgabe:

Motiviert die Menschen in eu- rem Nachbarland, nachhaltiger zu handeln.

Vier Workshops sollen den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern zu Beginn der Pro- jektphase einen Anstoß geben, ihren eigenen Lebensstil zu hin- terfragen. „Sie dauern jeweils 45 Minuten, sind auf Deutsch und auf Niederländisch verfügbar und passend zur aktuellen Si- tuation komplett digital. Somit können sie zu einem beliebigen Zeitpunkt in den Unterricht inte- griert oder sogar zu Hause durch- geführt werden“, erklärt Heidi de Ruiter von der Euregio Rhein- Waal. „Wir freuen uns über die- se neue Workshop-Form, die in grenzüberschreitender Zusam- menarbeit entwickelt wurde. Si- cherlich haben die Jugendlichen danach viele tolle Ideen für ihren Wettbewerbsbeitrag.“

Wettbewerb

anmeldungen für den euregio- nalen Schulwettbewerb sind bis zum 15. Dezember möglich. Die Workshops können im Januar und Februar stattfinden. anschließend haben die teilnehmer bis zum 15.

märz zeit, an ihrem Wettbewerbs- beitrag zu arbeiten. Die kreativsten Ideen werden mit tollen Preisen ausgezeichnet. alle Infos und die möglichkeit zur anmeldung auf euregio.org/schulwettbewerb.

Wo der Klimaschutz

die Grenze überschreitet

anmeldungen für euregionalen Schulwettbewerb bis 15. Dezember möglich

Lebensmittel vor der Haustür kaufen: nur eine von zahlreichen Möglichkeiten, nachhaltiger zu handeln. Viele deutsch-niederlän- dische Projekte machen sich für ein Umdenken stark.

Foto: iStock.com/Ivanko_brnjakovic

Rotary-Adventskalender: Seit dem 1. Dezember veröffentli- chen die Niederrhein Nachrich- ten täglich die Gewinnnummern des Rotary Adventskalenders der Rotary Clubs Kleve-Schloss Moyland, Geldern und Keve- laer unter www.niederrhein- nachrichten.de sowie zweimal wöchentlich in den Printaus- gaben. Die Gewinnzahlen am 2. Dezember sind: 200427 100 Euro Einkaufsgutschein Lukas- sen (Bedburg-Hau), 201231 100 Euro Einkaufsgutschein Mi-

chelbrink (Kleve), 203110 100 Euro Einkaufsgutschein Mar- kisen Stange (Bedburg-Hau), 203908 100 Euro Einkaufsgut- schein Blumen Ebben (Kleve), 202778 100 Euro Einkaufs- gutschein Heister Küchen (Issum-Sevelen), 203371 100 Euro Einkaufsgutschein Mö- belzentrum Geldern, 201308 100 Euro Einkaufsgutschein Bäckerei Spiegelhoff (Uedem).

Die Gewinnzahlen am 3. De- zember sind: 200235 100 Euro Einkaufsgutschein für Yarnde- sign (Kleve), Steinmetzbetrieb Kreusch (Kleve), 200068 100

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Bund fördert EÜK künftig mit 100.000 Euro jährlich

Weltweit größtes arbeitszentrum für literarische Übersetzer in Straelen

STRAELEN. Seit über 40 Jahren gibt es das Europäische Über- setzer-Kollegium in Straelen. Es ist das weltweit erste und größte Arbeitszentrum für literarische Übersetzer. Der Bund wird die Arbeit des Kollegiums künftig mit 100.000 Euro jährlich för- dern. Mit dem Geld sollen die Aufenthalte professioneller Li- teraturübersetzer aus aller Welt in Straelen finanziell unter- stützt werden.

„Der Wert der Arbeit, wel- che die Übersetzerinnen und Übersetzer in Straelen leisten, ist eigentlich kaum in Euro zu beziffern. Denn die Möglich- keit, deutsche Literatur auch anderen Sprachen zugänglich zu machen, hat vor allem einen Wert für die Bildung und Völ- kerverständigung“, so die SPD- Bundestagsabgeordnete Barbara Hendricks. Hendricks hatte sich in den vergangenen Monaten im Auswärtigen Amt und im Bun- destag für die Finanzierung stark

gemacht. „Wir sind hocherfreut über die Wertschätzung unserer Arbeit und danken für die Mög- lichkeit, jetzt noch mehr interna- tionalen Übersetzern den Auf- enthalt im Übersetzer-Kollegium ermöglichen und den Zugang zu deutschsprachiger Literatur bieten zu können“, so Claus Spri- ck, Präsident des Europäischen Übersetzer-Kollegiums.

Der Aufenthalt der Übersetze- rinnen und Übersetzer dauert in der Regel vier bis zwölf Wochen.

Gästen stehen neben voll ausge- statteten Gästeappartements mit modernen PCs und schnellem Wlan, zwei Küchen und meh- reren Tagungsräumen auch die weltweit größte Spezialbiblio- thek für Literaturübersetzer zur Verfügung.

Der Aufenthalt soll auslän- dischen Übersetzern die Gele- genheit bieten, die Spezialbi- bliothek zu nutzen, deutsch- sprachige Neuerscheinungen kennenzulernen und sich mit

deutsch- und fremdsprachigen Übersetzerkolleginnen und -kol- legen auszutauschen und mitei- nander zu arbeiten.

Ziel ist es, durch die Förderung und Unterstützung der Arbeit ausländischer Übersetzer nicht nur allgemein einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten, sondern auch ganz konkret durch die angestrebte Erhöhung der Qualität und ggf.

auch der Quantität fremdspra- chiger Übersetzungen deutscher Literatur wesentlich dazu beizu- tragen, deutsche Kultur ins Aus- land zu vermitteln.

Das Übersetzer-Kollegium ist ein eingetragener gemeinnüt- ziger Verein, dessen Betriebsaus- gaben vor allem durch das Land NRW getragen werden und auch die Stadt Straelen leistet einen fi- nanziellen Beitrag. Aus Anlass des 40. Geburtstags würdigte Bun- despräsident Dr. Steinmeier im Oktober 2018 durch seinen Be- such die Arbeit des Kollegiums.

Claus Sprick, Präsident des EÜK, Barbara Hendricks, Regina Peeters und Bundespräsident Dr. Steinmei- er (v.l.n.r.) beim Besuch des Europäischen Übersetzer-Kollegium im Oktober 2018 aus Anlass des vierzig-

jährigen Bestehens. Foto: eÜK/evers

Die konstituierende Sitzung des Kreistags wurde von Kreistagsmit- glied Heinz Giesen eröffnet, der das an Lebensjahren älteste Mit- glied des Kreistags ist. 60 Mitglie- der gehören dem neuen Kreistag an. Der Altersvorsitzende über- nahm die Aufgabe, Silke Gorißen (r.) als neue Landrätin des Kreises Kleve zu vereidigen. Anschließend übernahm sie die Leitung der wei- teren Sitzung. Künftig gibt es zwei stellvertretende Landräte sowie eine stellvertretende Landrätin.

Zum ersten stellvertretenden Landrat wurde Stefan Welberts (SPD, l.) gewählt und verpflichtet;

zweiter stellvertretender Landrat ist David Kerkenhoff (CDU, 2.v.r.) und dritte stellvertretende Land-

rätin ist Paula Backhaus (Bündnis 90/Die Grünen, 2.v.l.). Die Mit- glieder des Kreistags beschlossen, dass es künftig neben den sechs Pflichtausschüssen (Kreisaus- schuss, Wahlprüfungsausschuss, Jugendhilfeausschuss, Rech- n u n g s p r ü f u n g s a u s s c h u s s , Betriebsausschuss „Rettungs- dienst des Kreises Kleve“ und Wahlausschuss) weitere freiwillige Ausschüsse geben wird. Ihre Zahl steigt von drei auf sechs. So gibt es künftig den Ausschuss für Schule, Kultur und Sport, den Ausschuss für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Demografie, den Ausschuss für Klima, Landwirt- schaft, Umwelt und Naturschutz, den Ausschuss für Bauen, Entsor-

gung, Verkehr und Infrastruktur- planung, den Ausschuss für Digi- talisierung, Bürgerbeteiligung und Innovation sowie den Aus- schuss für Organisation, Integra- tion und Gleichstellung. Im wei- teren Sitzungsverlauf wurden die Mitglieder weiterer Gremien gewählt, in denen der Kreis Kleve vertreten ist, beispielsweise die Landschaftsversammlung Rhein- land, der Sparkassenzweckver- band Rhein-Maas, der Kreispoli- zeibeirat, die Euregio Rhein- Maas-Nord oder die Wirtschafts- förderung Kreis Kleve. Landrätin Silke Gorißen vereidigte die zwei stellvertretenden Landräte sowie die stellvertretende Landrätin.

Foto: Kreis Kleve / Klaus-Dieter Stade

Landrätin und ihre Stellvertreter vereidigt

SPD Kerken: Der Kerkener Ratsherr und Fraktionsvorsit- zende Uwe Priefert steht interes- sierten Bürgerinnen und Bür- gern am Montag, 7. Dezember, von 18 bis 19 Uhr unter Telefon 02833/ 7119 für Fragen und An- regungen zur Verfügung. Er ist

Mitglied im Bau-, Umwelt- und Planungsausschuss, im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsaus- schuss, im Betriebsausschuss sowie Rechnungsprüfungsaus- schuss.

Fundräder: Wie die Gelderner Verwaltung mitteilt, muss der geplante Versteigerungstermin

für die Fundräder am Montag, 7. Dezember, 9 Uhr, auf dem Parkplatz vor der Stadtverwal- tung entfallen. Da die strikte Kontaktvermeidung in der ak- tuellen Corona-Schutzverord- nung oberste Priorität hat, ent- schieden sich die Verantwort- lichen der Stadt Geldern für eine Absage.

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