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Merkozys EU-Beschlüsse: „Schöne Bescherung“

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DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Verantwortlich: Claus Matecki, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, Kontakt: carina.ortmann@dgb.de Abonnement für „klartext“ und „standpunkt“ unter: http://www.dgb.de/service/newsletter

Nr. 45/2011 16. Dezember 2011

DGB-Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Merkozys EU-Beschlüsse: „Schöne Bescherung“

Das politische Chaos in Europa ist nach dem EU-Gipfel in der letzten Woche perfekt. Der britische Premier Cameron stimmt den Vertragsänderungsplänen von

„Merkozy“ nicht zu und wird nach Berlusconi zum zweiten Buhmann der EU. Aus den Vertragsänderungen wurde nichts. Jetzt soll ein Europakt für die übrigen 26 EU-Staaten zusammengeschrieben werden. Die Tschechen wollen doch nicht dabei sein. Die Dänen warten erst einmal ab, ob der Pakt im Interesse Däne- marks sein wird. Cameron wird beschimpft, Berlusconi dankt ab und kümmert sich von nun an wieder um seine Mailänder Fußballmillionäre. Schöne Bescherung.

„Merkozy“ wollen aus Europa eine Festung gegen Schuldensünder machen – auch Stabilitätsunion ge- nannt. In allen EU-Ländern soll die deutsche Schulden- bremse herrschen. Damit nicht genug: Auch Altschulden sollen mit festen Tilgungsraten auf 60 % des BIP abge- baut werden. Jährlich um ein Zwanzigstel des zusätzli- chen Schuldenstands. Horrorvorstellung für Griechen- land, Italien, Belgien, Irland und Portugal. Zwar versteht keiner wie, aber egal. Das Ziel: Vertrauen der ominösen Märkte zurückgewinnen und dadurch die Refinanzie- rung der Euroländer sichern. Und was hat das mit der akuten Geldnot der Krisenländer zu tun? Nichts!

Für die Geldnot stehen ihnen lediglich Mittel aus dem Rettungsfonds 1 (EFSF), dem Rettungsfonds 2 (ESM) und dem Rettungsfonds 3 (IWF) zur Verfügung. Da ist die Verwirrung fast perfekt. Da der IWF nicht genug Geld hat, sollen nun Europas Notenbanken dem IWF 200 Milliarden Euro überweisen. Die Bundesbank will, dass der Bundestag erst zustimmt. Obama lehnt es mit dem berechtigten Hinweis ab, „die Europäer sind reich genug, und es gibt keinen Grund, warum sie dieses

Problem nicht alleine lösen können“. Richtig, aber warum dann dieses Hintertürchen über den IWF?

Jetzt ist die Verwirrung absolut perfekt. Niemand blickt inzwischen wirklich durch, was das Ganze soll? Ist das Problem schwer zu verstehen?

Noch einmal zur Erinnerung: Immer mehr Euroländer können sich am Markt nicht zu volkswirtschaftlich ver- tretbaren Zinssätzen refinanzieren. Die Zinslast drückt und dazu kommt auch noch eine drohende Rezession, die den Ländern die ökonomische Basis für jede Steuer- einnahme entzieht (siehe Abbildung). Doch die Antwort von „Merkozy“ lautet: Sparen und sich fit machen für Finanzmärkte.

Die Anleger wollen aber jetzt und sofort eine sichere Anlage und nicht erst in ferner Zukunft. Die Antwort kann aber auch einfach sein: Der Rettungsfonds (EFSF) kann sich mit einer Banklizenz bei der EZB refinanzieren und seine Kreditkapazität unbegrenzt ausweiten. Zu- sätzlich kann die EFSF zu einer Kreditausfallversicherung ausgebaut werden, die allen Anlegern kostenlos ange- boten wird, wenn sie zu einem politisch festgesetzten, niedrigen Zinssatz die Staatsanleihen aufkaufen. Die Anleger bekommen Sicherheit, die Euroländer günstige Kredite. Problem gelöst, Chaos beseitigt.

Wachstum schwächt sich ab - BIP-Prognosen für Europa - 2,9

1,6 1,6

0,5 0,7

-5,5

0,8 0,6 0,6 0,7

0,1 0,7

-2,8 0,6

De uts chla nd EU 27 Fra nkre ic h Italie n Spa nie n Grie c he nla nd UK

in Prozent zum Vorjahr

2011 2012

Que lle : Euros tat, Sta nd: De ze mbe r 2011

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