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EnerGie 2000

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Academic year: 2022

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energie s.chwelz

AktiOnSPrOGramm EnerGie 2000

SChlussSer-.cht

unD 10. Jahresser-.cht

"#12000

(2)

2 Das Wichtigste in Kürze 4 Zusammenfassung

7 Energie 2000imÜberblick:

7 1. Was ist Energie 2000? - Die wichtigsten Elemente 8 2. Schlussbilanz

9 3. Wichtigste energiepolitische Meilensteine 1990-2000 11 4. Konftikte, Schwachstellen, Handlungsbedarf

***

12 Kapitell: Der Rahmen

12 1. Wirtschaft und Bevölkerungsentwicklung 12 2. Energieverbrauch

13 3. Energiepreise 14 4. Internationales

14 A. Energiepolitik

16 B. Vergleichszahlen

17 Kapitel 2: Die drei Säulen des Programms

17 1. Freiwillige Massnahmen

17 A. Bund

26 B. Kantone

30 C. Gemeinden

32 D. Energie 2000-Ressorts

40 E. Wirtschaft und private Unternehmen 45 2. Gesetzliche Rahmenbedingungen

45 A. Burid

45 B. Kantone

48 3; Dialog

48 A. Konfliktlösungsgruppen

49 B. Gesamtbetrachtung

50 Kapitel 3: Beurteilung

50 1. Energieangebot

50 A. Erneuerbare Energien

51 B. Wasserkraft

52 C. Kernenergie

52 2. Energieverbrauch

52 A. Ex-Post-Analyse

54 B. Wirkungsanalyse

57 3. C02- und Schadstoff-Emissionen 58 4. Wirtschaftliche Auswirkungen 60 S. Gesamtbeurteilung

61 6. Evaluation

61 A. Neue Ergebnisse

65 B. Laufende Arbeiten 65 C. Beurteilung der Ressorts

67 7. Marketing, Controlling und Kommunikation 67 A. BFE-Marketingkonzept

67 B. Controlling

69 C. Kommunikation

69 8. . Erfolgskontrolle

***

70 Anhänge

70 1. Energie 2000-Ressorts

70 1.1 Schwerpunkte der Energie 2000-Ressorts

71 1.2 Netzwerke der Energie 2000-RessortszurMarktbearbeitung 72 1.3 Energie 2000: Kommunikationsplan 199912000

73 1.4 Neuste Evaluationen in den Energie 2000-Ressorts

74 1.5 Ziele und Zielerreichungsgrad der Energie 2000-Ressorts (1999/2000) 75 1.6 Wichtigste Energie 2000-Produkte

76 1.7 Ziele, Zielerreichung und Budgets der Energie 2000-Ressorts (1994/2000) 77 1.8 Portfolioanalyse der Ressorts

78 2. Geschätzte Wirkung'des Programms

79 3. Beispiele für erfolgreiche Energie 200o-Aktionen der Kantone (1999/2000) 80 4. Bundeseigener Bereich

89 S. Energiepreise und erneuerbare Energien in der OECD 92 6. Begleitgr'uppe Energie 2000

95 7. Glossar

97 8. Adressen

Der vorliegende Berlcbt gibt Auskunft Ober die wicbtigsten Aktlvitlten des Aktionsprogramms Energie 2000. Er rlcbtet sieb an die Bebörden und PoUtiker aUer Stufen, an Facbleute, an die Akteure und an die interessierte Öffentlicbkelt.'D1e ausfübrUcbe Bertcbt- erstattung der Tellnebmer findet sieb in den drei BeUagenbAnden. Diese umfassen - obne Gewlcbtung und Wertung und unter aus- scbUessUcber Verantwortung der jeweiligen Autoren - die zur Verfilgung gesteUten BeitrAge. Sie können kostenlos bezogen werden bel der EDMZ, 3000 Bern, Bestellnummer 805.063.10 BeÜllgenbandA, Bund C

(3)

3: Finanzielle Mittel des BFEfllrerneuerbare Energien 20

4: Vom BFE unterstützte Energie 2000-Projekte (1990-Juni 2000) 21

5: Übersicht über bestehende Aus- und Weiterbildungsprogramme im Energiebereich 22

6: Stand von Energie 2000 im bundeseigenen Bereich 27

7: Stand des Programms der Kantonefllrdie 2. Halbzeit von Energie 2000 29

8: Förderprogramme der Kantone im Energiebereich 32

9: Direkte Investitionen der Elektrizitätswerke seit 1994/95fllrerneuerbare Energien 43

10: Stand der Energiepolitik in den Kantonen (Frühling 2000) 47-

ll: Zielerreichung bei den erneuerbaren Energien am 31.12.1999 und 31.12.2000 50 12: Veränderung wichtiger Bestimmungsfaktoren des Energieverbrauchs 1990-2000 52 13: Effekte verschiedener Einflussgrössen auf den Energieverbrauch 1990 und 2000 53 14: Wirkung energiepolitischer Massnahmen ab 1990 auf den Energieverbrauch 1999 und 2000 55 15: Auswirkungen von Energie 2000 aufCOz-Emissionen, Investitionen und Beschäftigung im Jahr 1999 und 2000 59

16: Energie 2000-Budget199912000fllrdie wichtigsten Projekte 60

17: Übersicht über die Wirkungen der Energie 2000-Ressorts aus der Sicht des Evaluationsberaters 66 18: Erfolgskontrolle: Im Jahre 1991 geplante und bis 2000 realisierte Ziele und Massnahmen von Energie 2000 68

* * *

Figuren

1: Endverbrauch fossiler Energien 1990-2000 und geschätzte Einsparungen Energie 2000 12 2: Elektrizitätsverbrauch 1990 -2000 und geschätzte Einsparungen Energie 2000 13

3: Preisentwicklung auf der Detailhandelsstufe 1970 bis 2000 14

4: Primärenergieverbrauch pro Kopf und pro Einheit BIP in verschiedenen Ländern (1998) 15

5: Budget 2000 pro Einwohnerfllrdie kantonale Energiepolitik 30

6: Aufteilung des Grobalbeitrags des Bundes an die Kantonefllrdas Jahr 2000 31 7: Energie 2000: WirkungenimBerichtsjahr 1999/2000 der von Ressorts und Partnern bisher getroffenen

Massnahmen sowie prospektiv kumuliert über die Lebensdauer der 1999/2000 getroffenen Massnahmen 33 8: Erfolgsreichste Produkte von Energie 2000: Energetische Wirkung 1999/2000 aufrgrund der bisher getroffenen

Massnahmen 34

9: KostenINutzen-Verhältnis Energie 2000-Ressorts: RessortmittellkWh 35

10: KostenINutzen: Erfolgsreichste Energie 2000-Produkte im Berichtsjahr 1999/2000 36 11: Durch die Energie 2000-Ressorts seit Programmbeginn ausgelösten Wirkungen über die Lebensdauer

der Massnahmen 37

12: Das Label Energiestadt: Vergleich der kommunalen Energiepolitik 38

13: Vollzugsgrad VHKA bei Altbauten in einigen Kantonen (1999) 46

14: Erneuerbare Energien: Entwicklung des Zielerreichungsgrads 51

15: Kriterienfllrdie Beurteilung der Wirkungsunterschiede der Energie 2000-Ressorts 56 16: Reduktion der Emissionen im Berichtsjahr 99/00 durch bisher getroffene Massnahmen der Ressorts und Partner 57 17: Energie 2000: Direkte Ressortsmittel und ausgelöste Investitionen 1999/2000 58

18: BeschäftigungswirkungimBerichtjahr 1999/2000 61

(4)

1.

Das Umfeld

Konsumentenpreise (real) 1990120001) 1973120001)

- Benzin + 4,9% - 16%

- Heizöl extra leicht - 10,9% - 29%

- Erdgas + 3,2% - 13%

- Elektrizität + 5,1%

-

12%

Indikatoren 199011999

- Bruttoinlandprodukt (BIP) + 5,5%

- Heizgradtage + 3,4%

- Bevölkerung + 5,4%

Energieverbrauchende Güter 199011999 19901200(j1)

- Industrielle Produktion + 15,6% + 18,5%

- Energiebezugsfläche + 17,5% + 19%

- Automobilbestand + 16,1% + 19,4%

Kosten

- Bundesmittel E2000lEnG (1991 vorgesehen: 170 Mio. Fr.la) - Ausgaben der KonsumentenfiirEnergie

- Geschätzte externe Kosten der Energieversorgung

1999 94,6 Mio. Fr.

21 Mia. Fr.

11-16 Mia. Fr.

2000

54,4 Mio. Fr.

11-16 Mia. Fr.

199112000 557,6 Mio. Fr.

193,4 Mia. Fr.

110-160 Mia. Fr.

"#'2000

1) Preise 2000: Preisentwicklung in den ersten 8 Monaten Jahr 2000

2) Angaben 2000: Entwicklung und Bestimmungsgründe des Energieverbrauchs 1990 bis 1999 und 2000 (Prognos)

2. Die 3 Säulen

2.1 Freiwillige Massnahmen (Beispiele, Stand Juni 2000)

- Grossverbraucher: 23 Gruppen (rund 230 Unternehmen mit ca. 30% des industriellen Energieverbrauchs) sparen mit dem Energiemodell Schweiz 2% des industriellen Energieverbrauchs.

- Gewerbe: Kontakte mit 70'000 KMU, 3227 Absichtserklärungen, 1146 Check-ups, aktive Mitarbeit des Schweiz-Gewerbeverbands.

- Liegenschaftsverwaltung: 120 Partnerschaften mit 500'000 Wohnungen; 53 Workshops, 37 Seminare, 3048 Hauswartkurse, 10'650 Heizungs-Check-uPJi.

- Öffentliche Hand: 44 Energiestädte (134 Mitglieder-Gemeinden), 85 Energiewochen in Schulen/Gemein- dehäusern.

- Spitäler: 238 Spitäler mit 44'000 Betten und 80 Mio. Fr.la Energiekosten, ausgebildet im Energiemanage- ment, 280 Seminarefiirkomplexe Heizanlagen.

- Mobilität: 190'485 ausgebildete EcoDrivers, 29'276 CarSharer.

- Regenerierbare Energien 1999: 1,7 MW Leistung Photovoltaikanlagen, 55 automatische Holzschnitzelan- lagen und 6499 Wärmepumpen (neuer Rekord).

- Kantone: Programm 2. Halbzeit E2000:

Anwendung SIA 380/4 in öffentl. Gebäuden: 11 Kantone (davon 3 teilweise).

Unterstützung Sanierung bestehender Bauten: 6 Kantone (davon 1 teilweise).

Unterstützung öffentl. und motorloser Verkehr: 13 Kantone (davon 2 teilweise).

Internalisierung externer Kostenfiirkantonale Bauten: 9 Kantone (davon 1 teilweise).

2

(5)

2.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen Bund

- Energienutzungsbeschluss 1991-1998, abgelöst durchdasEnergiegesetz am 1.1.99: rationelle Energieverwendung und emeuerbare Energien, Verzicht auf VHKA in bestehenden Gebäuden, Elektroheizung, ZielwertefiIrGeräte und Motorfahrzeuge.

- C02-Gesetz am 1.5.00 in Kraft gesetzt.

- Bilanz Investitionsprogramm Energie 2000: Nachfrage übersteigt bei weitem die verfiigbaren Mittel (64 Mio. Fr) 970 Mio. Fr. Investitionen und 9300 Personenjahre Arbeit ausgelöst; 15 PJ Energieeinsparungen über die Lebensdauer der Massnahmen.

~

- Als Folge des Inkrafttretens des eidg. Energiegesetzes am 1.1.1999 wird in praktisch allen KantonendasEnergierecht angepasst.

- Mehr Kompetenzen und Aufgaben der Kantone im Gebäudebereich und bei der Ausarbeitung eigener Förderprogramme;imJahr 2000 erst- mals Auszahlung von Globalbeiträgen an 16 Kantone.

- Abbau Vorschriften betr. VHKA, el. Heizungen, etc.; z.T. mangelnde Ausfilhrungskontrollen beim Vollzug und fachliche Überforderung der Baubehörden auf Gemeindeebene, beschränkte personelle und finanzielle Ressourcen.

2.3 Dialog

- Die dreiKonfliktlösungsgruppen (Wasserkraft, Übertragungsleitungen und radioaktive Abfälle) haben 1992-1997 ausserimKernenergiebe- reich zu nützlichen Ergebnissen gefUhrt: Kriterien und Vorgehen zur Beurteilung und Abwicklung von Projekten, Wasserkraftpotenzial, Sach- plan Übertragungsleitungen.

- Die «Rickenbacher»-Gespräche (1991-1995) mündeten 1996/97 in den energiepolitischen Dialog aller wesentlichen Akteure unter Leitung des Vorstehers UVEK; grundsätzliche Einigung über Stossrichtung, Vorgehen und Massnahmen des energiepolitischen Programms nach 2000.

3. Zielerreichung

Bereich Ziel Veränderung) Zielerreichungs- .Veränderung) Zielerreichungs-

200(}') 1990199 grad (Ende 1999)'1 199012000 grad (Ende 200fP!j4)

- Verbrauch fossile Energien Stabilisierung + 7,6%

---

8,9% nicht erreicht

- Verbrauch Elektrizität max. + 16% + 10,0%

---

12,0% erreicht

- Anteil em. Energien Wärmeproduktion + 3% +37% 65%(1,9%)* + 40,1% 70%(2,1%)*

- Anteil em. Energien Stromerzeugung + 0,5% +74,3% 125% (0,6%)* + 84,3% 142% (0,7%)*

- Wasserkrafterzeugung3) + 5% + 4,5% 90% + 4,7% 94%

- Leistung bestehende KKW + 10% + 7,9% 79% + 8,9% 89%

( ) =erreichter Anteil gegenüber Werten des Jahres 1990

I}Per Ende 1999

4. Kosten / Nutzen

1}Prognosen

1)inkl. Werke 1990 im Bau

4)im Vergleich zu 1990

• Zunahme des Anteils an der gesamten Wärme- bzw. Stromerzeugung

Massnahmen Einsparungen6) COrReduktion Arbeitsplä/ze')* ausgelöste** Budget Bund

Investitionen

PJ %') Mio.t Personen-Jahre Mio.Fr. Mia. Mio.Fr

99 00 91100 99 00 99 00 91100'.) 99 00 91100 99 00 91100 99 00 91100 Freiwillige Massnahmen') 19,7 21,6 73,3 2,3 2,5 1,2 - 1,6 1,3 - 1,8 4,3-6,0 5340 5710 19690 650 675 2,4 17,8 18,0

495,~

Gesetzliche Massnahmen 16,5 18,1 90,3 1,9 2,1 1,0 - 1,4 1,1 - 1,5 5,4-7,5 1570 1780 9305 191 223 1,0 34,5 36,44) Investitionsprogramm 0,7 0,7 1,9

--

0,1

--

0,1 0,1-0,2 47003)

--

9300 4803)

--

1,0 42,3

--

62,6

Total 36,9 40,4 165,5 4,3 4,6~,2- 3,0 2,4- 3,3 9,8-13,7 11610 7490 38295 1321 898 4,4 94,6 54,4 557,8

I)Gesamtwirkung der Ressorts mit ihren Partnern zusammen

1)Arbeitsplatzwirkung in Personenjahren

3}Annahme:7/2der Gesamtinvestitionen und der gesamte Arbeitsplatzwirkung des Programms fal/en7999an

4jlnkl.3Mio. Fr. Globalbeiträge an Kantone und für die direkte Förderung 5'97100: kumuliert 7991-2000

6JMittels Model/rechnungen geschätzte Einsparungen in den jahren7999und 2000 sowie 7997-2000 kumuliert, aufgrund der seit7997ge- trofft:nen Massnahmen (vgl. Tab.74,Anhang2. 7)

1JVom Energieverbrauch 7999

*Gemäss Berechnungsmethode Anhang2. 7

**Berechnungsmethode Prognos

(6)

2000: 4.6%Energie gespart gegenüber Trend:

Brennstoffe7.7%

Treibstoffe1.9%

Elektrizität3.6%

Stabilisierung fossile Energien nicht erreicht

Stabilisierung Stromverbrauch nicht in Sicht

Produktionsziele grösstenteils erreicht

Der Bund als Vorbild

Budget 55 Mio. Fr. statt 170Mio. Fr. pro Jahr

Freiwillige Massnahmen v.a.

geeignet für Verhaltensände- rungen

Energie 2000 hat mit einem Gesamtbudget von 558 Mio. Fr. über 10 Jahre hinweg Energie im Umfang von knapp 20% des Jahresverbrauchs 1999 im Wert von 4,7 Mia. Fr. eingespart, den C02-Ausstoss um 10-14 Mio.t.eingeschränkt, Investitionen für 4,4 Mia. Fr. ausgelöst und ein Arbeitsvolumen von fast 40'000 Personenjahren geschaffen. Es hat zahlreiche Innovationen ausgelöst und neue funktionierende Netzwerke geschaffen. Das Aktionsprogramm hat seine Ziele aber nur teilweise erreicht, und es standen nur knapp ein Drittel der Mittel und nicht alle Massnahmen zur Verfügung, welche bei der Lancierung 1990 in Aussicht gestellt worden waren. Das Programm hatimLaufe der letzten zehn Jahre zu einer Fülle von Erfahrungen geführt, die genutzt werden, um Energie 2000 Anfang 2001 nahtlos in sein Nach- folgeprogramm <<EnergieSchweiz» überzuf"tihren.

Quantitative Ziele zum Teil erreicht

Mit dem Aktionsprogramm Energie 2000 wurden gegenüber der Trendenentwicklung 1999 4,3 Prozent des gesamten schweizerischen Energieverbrauchs eingespart; im Jahr 2000 dürften es 4,6 Prozent (7,7% des Brennstoff-, 3,6% des Elektrizitäts- und 1,9% des Treibstoffverbrauchs) oder insgesamt 990 Mio. Fr. an En- ergiekosten sein. Dies entspricht dem Energieverbrauch des ganzen Kantons Luzern oder der Kantone Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Glarus und Jura zusammen. Damit wurden im Jahr 2000 1,0 Mia. Fr. Investi- tionen ausgelöst, 520-750 Mio. Fr. externe Kosten eingespart, ein Arbeitsvolumen von 7500 Personenjahren geschaffen und die C02-Emissionen um 2,4-3,3 Mio. Tonnen oder 5,3-7,3 Prozent reduziert. Diese Eins- parungen genügten jedoch nicht, um den Energieverbrauch insgesamt zu stabilisieren oder gar zu senken.

Zwischen 1990 und 1999 nahm der Verbrauch an fossiler Energie um 7,6 Prozent zu (bis 2000 um 8,9 Pro- zent), der Elektrizitätsverbrauch um' 10 Prozent (bis 2000 um 12 Prozent).

DieEnergieverbrauchszunahmeals Folge der nach wie vor stark wachsenden Bestände von Motorfahrzeugen, Wohnungen, Apparaten und Geräten konnte durch die Energieeffizienz-Gewinne dank technischem Fort- schritt nur etwa zu zwei Dritteln ausgeglichen werden. Damit wird das gesetzte Ziel einer Stabilisierung des Verbrauchs fossiler Energien bis 2000 verfehlt; die Elektrizitätsbedarfszunahme hält sich zwar - vor allem zu- folge der wirtschaftlichen Stagnation in der ersten Hälfte der neunziger Jahre innerhalb des gesteckten Ziels einer Halbierung der Verbrauchszunahme gegenüber den achtziger Jahren (16 Prozent in 10 Jahren); doch deuten die jüngste Entwicklung und die neusten Energieperspektiven darauf hin, dass der Elektrizitätsver- brauch nach wie vor sehr eng verknüpft ist mit dem Wirtschaftswachstum. Das Ziel von Energie 2000 einer Stabilisierung des Verbrauchs nach 2000 ist jedenfalls aufgrund der bisherigen Politik und bei einem gedeihli- chen Wirtschaftswachstum nicht absehbar.

Bei derEnergieerzeugungwird das Ziel, den Anteil der Elektrizitätserzeugung aus erneuerbarer Energie um eine halben Prozentpunkt bis zum Jahre 2000 zu erhöhen, deutlich übertroffen, vor allem dank der genutzten wirtschaftlichen Potenziale der Stromerzeugung aus Abfallen in Kehrichtverbrennungs- und Abwasserreini- gungsanlagen. Zum grossen Teil erreicht werden auch die Ziele der Erweiterung der Stromerzeugung aus Was- serkraft um 5 Prozent (bis Ende 2000 rund 4,7 Prozent) sowie der Leistungssteigerung der bestehenden Kern- kraftwerke um 10 Prozent (mit der Leistungserhöhung des KKW Leibstadt 9 Prozent). Zu 70 Prozent erreicht wird das Ziel, den Anteil der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien um 3 Prozentpunkte zu steigern.

Imbundeseigenen Bereich(Bundesbauten, ETH, SBB, Die Post, die zusammen etwa 1 Prozent des gesamt- schweizerischen fossilen und 11 Prozent des Elektrizitätsverbrauchs beanspruchen) wurden sämtliche Energie 2000-Ziele erreicht (ausser der Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien zur Elektrizitätsproduktion, wenn man den gesamten Elektrizitätsverbrauch der SBB einbezieht). Der Verbrauch von fossiler Energie ging um 17 Prozent zurück, wobei die Arrneereform wesentlich zu diesem Resultat beitrug. Der Elektrizitätsver- brauch sank um 2 Prozent, hat aber erneut steigende Tendenz.

Unzureichende Mittel und Massnahmen

Die 1991 vom Bundesrat und in den Kantonen in Aussicht gestellten Mittel und Massnahmen zur Verwirkli- chung des Programms konnten nur zum Teil realisiert werden. Das Budget des Bundes wurde von den ur- sprünglich vorgesehenen 170 Millionen Franken pro Jahr auf durchschnittlich 55 Millionen Franken pro Jahr gekürzt (oder 2,6%0 der jährlichen Ausgaben der Konsumenten filr Energie). Auf Bundesebene wurden Ziel- werte vorgegeben, aber keine zwingenden Vorschriften filr·Geräte und Motorfahrzeuge erlassen. Mit dem Übergang vom Energienutzungsbeschluss zum Energiegesetz wurden verschiedene Massnahmen aus dem Bundesrecht gestrichen, was zur Folge hatte, dass vor allem die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung in bestehenden Gebäuden auch in zahlreichen Kantonen abgeschafft wurde. Entgegen ihren Plänen konnten die Kantone in ihrer grossen Mehrheit auch keine Sanierungsprogramme filr Altbauten durchführen; gesetzli- che Vorschriften basierend auf der SIA-Empfehlung 380/4 Elektrizität im Hochbau sind noch in keinemKan- ton in Kraft.

Der freiwillige Ansatz zeigte im Laufe des Programms seine Möglichkeiten und Grenzen. Geradefreiwillige Massnahmenbrauchen Zeit und Geld. Niemand konnte verpflichtet werden, einen Beitrag zu leisten; ein Teil der Wirtschaft beteiligte sich nicht am Programm. Die Wirkung stellte sich erst in der zweiten Hälfte des Pro- gramms ein, wurde jedoch durch die knappen Mittel eingeschränkt. Wirkung zeigten die freiwilligen Mass-

4

(7)

nahmen vor allem bei (kostengilnstigen) Verhaltensänderungen, währendfiirdasAuslösen von Investitionen zur rationellen Energieverwendung und zum Einsatz erneuerbarer Energien wesentlich mehr Mittel (oder Vor- schriften) notwendig gewesen wären. So war denn auch das Investitionsprogramm Energie 2000 1997/99 kon- junkturell (Investitionen, Arbeitsplätze) ein Erfolg: Die Energieeinsparungen lagen bei der Sanierung der Ge- bäudehülle im Durchschnitt bei 63 Prozent gegenüber dem Verbrauch vor der Sanierung. Die eingesetzten Bundesmittel pro eingesparte Kilowattstundefiirdas Investitionsprogramm blieben aber deutlich hinter den entsprechenden ZahlenfiirVorschriften und freiwillige Massnahmen zurück. Die Kosten der eingesetzten Massnahmen beliefen sichimDurchschnitt über die ganzen 10 Jahre auf 0,4 Rp. Bundesmittel pro eingesparte Kilowattstunde, 1999/2000 nur noch 0,13 Rp./kWh.

Daneben erschwerten auch dieäusseren Rahmenbedingungendie Zielerreichung, vor allem die während der 90-er Jahre sinkenden Energiepreise und die Diskussion um die Elektrizitätsmarktöffuung.

Nicht quantirIzierbare Fortschritte: Dialog - Strukturen - Innovation

Wenn auch in Sachen Kernenergie der energiepolitischeDialogkeinen Konsens brachte, so hat Energie 2000 doch zu sehr vielen Kontakten zwischen den energiepolitisch interessierten Kreisen gefilhrt. Dank der Volks- abstimmung vom 23. September 1990 und der anschliessenden Lancierung von Energie 2000 konnten zum ersten Mal ein Konsens auf nationaler Ebene über die Prioritäten der Energiepolitik (rationelle Energiever- wendung und erneuerbare Energien) gefunden und starke Kräfte auf die quantitativen Ziele des Programms gebündelt werden. Die Energie 2000-Konfliktlösungsgruppen Wasserkraft und Übertragungsleitungen brach- ten zusätzliche, zwar unspektakuläre, aber konkrete Lösungen.

Noch deutlicher sind die Ergebnisse auf der Ebene derStrukturen, Netzwerke und Innovationen. Die Actor- netzwerke des Ressorts regenerierbare Energien (Swissolar, Vereinigung Holzenergie, Fördergemeinschaft Wärmepumpen Schweiz, Suisse-Eole) haben zu einer Fokussierung bei der Förderung der erneuerbaren Ener- gien geführt. 1999 wurden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,7 MW, 55 automatische Holz- schnitzelanlagen und 6499 Wärmepumpen (ein neuer Rekord) installiert. Die 23 Energiemodell-Schweiz- Gruppen des Ressorts Grossverbraucher bündeln ca. 230 Betriebe mit insgesamt etwa 30 Prozent des industriellen Energieverbrauchs. Das Ressort Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) arbeitet eng mit dem Schweizerischen Gewerbeverband zusammen. Es hat Kontakte mit den bezüglich Energieverbrauch wichtig- sten Verbänden des Gewerbes und mit 70'000 einzelnen KMUs. Bis 1990 wurden 3227 Absichtserklärungen abgeschlossen und 1146 Check-ups durchgefilhrt. Das Ressort Wohnbauten hat über acht Stützpunkte 120 Partnerschaften mit Liegenschaftsverwaltungen aufgebaut, welche 500'000 Wohnungen betreuen. 53 Work- shops und 37 Seminare, 3048 Hauswartkurse und 10'650 Check-ups wurden durchgefilhrt.1m Ressort Öffent- liche Hand wurde «Energiestadt» zu einem anerkannten Qualitätslabelfiireine fortschrittliche kommunale Energiepolitik. 150 Gemeinden machen mit; 44 haben das Label erhalten. 85 Energiewochen wurden in Schu- len und Gemeindehäusern durchgefilhrt. Das Ressort Spitäler hat das technische Personal der 238 grössten Spitäler der Schweiz mit 44'000 Betten und Energiekosten von 80 Mio. Fr. pro Jahr im Energiemanagement ausgebildet. Im Verkehrsbereich (Ressort Treibstoffe) wurden direkt und indirekt über 190'485 «EcoDrivers»

ausgebildet; an dem vom Ressort unterstützten CarSharingprojekt (Mobility) beteiligen sich bis Ende 2000 38'000 Personen. Dieses ist - wie verschiedene andere Produkte der Energie 2000-Ressorts - zum Selbstläu- fer und Beispielfiirsinnvolle Anschubinvestitionen geworden.

DieKantonehaben sich von Anfang an geschlossen hinter das Aktionsprogramm Energie 2000 gestellt und Umsetzungsprogramme lanciert. Die Zusammenarbeit von Bund und Kantonen wurde verbessert. Seit 1990 haben alle Kantone Energiegesetze bzw. energierechtliche Vorschriften erlassen oder angepasst. Sie haben Massnahmen zur Harmonisierung der kantonalen energierechtlichen Bestimmungen erarbeitet, den «Miner- gie»-StandardfiirGebäude geprägt und gefOrdert, die Idee des Grossverbrauchermodells aufkantonal-rechtli- cher Ebene erstmals festgelegt und umgesetzt (ZH) und das Investitionsprogramm Energie 2000 wesentlich unterstützt.

Wie weiter?

Die Erfahrungen mit Energie 2000 zeigen: Ohne deutliche zusätzliche Anstrengungen werden die energiepoli- tischen Ziele, vor allem eine Reduktion der C02-Emissionen um 10 Prozent zwischen 1990 und 2010, und län- gerfristig eine nachhaltige Energieversorgung nicht verwirklicht werdentkönnen.Deshalb hat der Bundesrat das UVEK beauftragt, ein Nachfolgeprogramm EnergieSchweiz zu erarbeiten, welches auf den Erfahrungen und den erfolgreichen Produkten von Energie 2000 aufbaut, diese jedoch durch neue Initiativen und Produkte deutlich verstärkt.

Erfolgreiches Investitionspro- gramm

Energiepolitischer Konsens für Energieeffizienz underneuer- bare Energien

Funktionierende Netzwerke

Viele gute Projekte realisiert

Starke Unterstützung durch die Kantone

Verstärktes Nachfolgepro- gramm nötig

(8)

EnergieSchweiz:

Erfahrungen von Energie 2000 nutzen

4'2000 6

Fazit

Das Aktionsprogramm Energie 2000 hat im 10. Jahr4,6%Energie eingespart, aber seine Ziele nur zum Teil erreicht, v.a., weil auch die vorgesehenen Massnahmen nur zum Teil realisiert werden konnten. Das Programm hat die Möglichkeiten und Grenzen des freiwilligen Ansatzes und des Dialogs aufgezeigt, funktionierende Strukturen aufgebaut und grundlegende Erfahrungen für das Nachfolgeprogramm «EnergieSchweiz» ermöglicht. Dieses verfolgt die gleichen Stossrichtun- gen (Energieeffizienz und emeuerbare Energien), basierend auf dem gleichen Ansatz (partner- schaftlich, freiwillig und marktwirtschaftlich). Es muss aber durch Vereinbarungen mit Grossver- brauchem gemäss e02-Gesetz, Leistungsaufträgen mit Agenturen gemäss Energiegesetz, Verbrauchsstandards für Gebäude, Geräte und Motorfahrzeuge und allenfalls durch eine e02- Abgabe wesentlich verstärkt werden, wenn die Ziele erreicht werden sollen. Energie 2000 wird im Januar 2001 nahtlos in das Programm EnergieSchweiz übergeführt.

8em, Dezember 2000 H.L. Schmid

Programmleiter

(9)

spricht den Verpflichtungen gemäss Klimakonferenz in Kyoto vom Dezember 1997)

- Zunehmende Senkung der Wachstumsrate des Elektrizitätsverbrauchs während der Neunzigerjahre und Sta- bilisierung der Nachfrage ab 2000

- Zusätzliche Anteile der emeuerbaren Energien im Jahre 2000: 0,5% an der Strom- und 3% an der ,Wärmeer- zeugung

- Ausbau der Wasserkraft um 5% und der Leistung der bestehenden KKW um 10%

3 Säulen

1.Freiwillige Massnahmen zur rationellen Energieverwendung und zum Einsatz emeuerbarer Energien

.

.

2. Staatliche Rahmenbedingungen fiir eine ausreichende und sichere, wirtschaftliche und umweltverträgli- che Energieversorgung sowie fiir einen sparsamen und rationellen Energieverbrauch

3. Dialog über umstrittene Themen unter den Betroffenen

Rollenverteilung

1.Bund

- Energienutzungsbeschluss (bis Ende 1998), Energiegesetz (ab 1999), C02-Gesetz, Lufueinhalteverord- nung, Marktöffnung, Investitionsprogramm

- Information, Beratung, Aus-/Weiterbildung, Forschung ,und Entwicklung - Bundesinterne Programme: BBL, ETH, SBB, DIE POST, VBS, u.a.

2. Kantone/Gemeinden

- Realisierung von Energie 2000 aufkommunaler und kantonaler Ebene

- Ausschöpfung des Handlungsspielraums: Gebäude, Verkehr, Elektrizitäts- und Gasversorgung - Beispielgebende Programme in kommunalenlkantonalen Gebäuden u.a.

- Vollzug der Energiegesetze von Bund und Kantonen 3. Wirtschaft und Private

- Energiewirtschaft: Energiedienstleistungsunternehmen, Angebot von Solar- und Ökostrom usw.

- Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft, Dienstleistungen, Fachverbände, Umwelt- und Konsumentenorganisa- tionen: substanzielle, wachsende Beiträge zur Zielerreichung

Organisation und Aufgaben

- Programmleitung (Bundesamt für Energie): Koordination, Organisation, Planung, überdachendes Mar- keting, Controlling, Evaluation

- Begleitgruppe: Teilnehmer (ca. 80): Konkrete Beiträge, Aktionen, Projekte, Investitionen, Information, Motivation, Berichterstattung

- Ressorts: Öffentliche Hand, Wohnbauten, Grossverbraucher, KMU, Spitäler, Treibstoffe, Regenerierbare Energien, Betriebsoptimierung: Realisierung der Marketingkonzepte, Aufbau von Netzwerken, beispielge- bende Projekte erzeugen Breitenwirkung

- Energiepolitischer Dialog über die langfristige Energieversorgung und das Energieprogramm nach 2000 - Konfliktlösungsgruppen Wasserkraft, Übertragungsleitungen, radioaktive Abfälle: zur Konsensfindung

(10)

TeilnehDler/AUktionen einl!:eleitetlrealisiert bleibt zu tun 1.Wirtschaft und Private

Ene\11;iewirtschaft Zahlreiche Projekte, Forschungsprogramme Elektrizität und Gas Solarstrom von EW, Contracting

Wirtschaft Zusammenarbeit, z.B. SGV, EKV, Banken, VerpflichtungIBreitenwirkung

Versicherungen, Spitäler, TCS, VCS, VSAI, SVIT Flächendeckung Ressorts Energie 2000 MarketingkonzeptelProdukte; Netzwerke Strategie-/Budgetplatt- Breitenwirkung

form; freiwillige MassnahmenIFörderung

- Wohnbauten 8 Stützpunkte, 120 Partnerschaften, Sanierungen, Kurse Multiplikation

- Grossverbraucher 25 Gruppen mit Energie-Modell Schweiz Maschinenindustrie, Chemie -KMU 3227 Absichtserkllirungen, 564 Sparpakete, 1146 Anlagen-Check- Selbstläufer, Selbstverpflichtung

up, 8 Imagepakete Zielerreichung

-Spitäler Kurse in 238 Spitälern (21 Kte) und 60 Heimen Elektrizitätseinsparungen

- Treibstoffe Eco-Drivee,Mobilitätsmanagement, Veloland Integration von Eco-Driveein die Führer- prüfung, Label

- Regenerierbare Energien 4 Aktornetzwerke, 2 Beschleunigungsaktionen Nachhaltige Entwicklung nach 2000 - Betriebsoptimierung Heizungs-Check-ups, heisse Tipps, Seminare, KursefiirAnbieter BO Flächendeckung, Selbstläufer

und techno Leiter, etc.

2. GeDleinden

ERFA-Gruppe grosse Städte Unterstützende Politik, ERFA, Mitglieder: Basel, Bern, Breitenwirkung erreichen, weitere Biel Genf. Lausanne Luzern St.Gallen Winterthur Zürich Enel1!:iestädte realisieren Gemeinden 40 Energiestädte, 3168 Energiebuchhaltungen, 85 Energie- Multiplikation der Erfolge (Ressort Öffentliche Hand) wochen in Schulen, Gemeindehäusern, 52 «Energie in Kirchen», Kontinuität sichern

130 Hauswartkurse 3. Kantone

Kantonales Enenrierecht Anpassungen an eidg. Energiegesetz Verstärkung, Harmonisierung, Vollzug

Minergie Standard Unterstützung

Energie 2000 2. Halbzeit Beschluss EnDK 19.04.96/22.08.96, 8 Massnahmen Umsetzung

- SIA 380/4 in kant. Bauten BE, GL, ZG, BL, z.T. SH, z.T.AR, SG, z.T. AG, NE, GE, JU verstärken, Flächendeckung - Sanierung best. Bauten z.T. ZH, BS, BL, AR, GR, VD verstärken, Flächendeckung - ÖffentI. und motorloser Verkehr ZH, LU, z.T.UR, BLZG, BS, BL, AI, z.T. SG, GR, TG, TI, JU verstärken, Flächendeckung

- Motorfz.-Steuern nach Verbrauch LU umsetzen

- E2000-Informations- ZH, BE, LU, UR, SZ, NW, GL, ZG, FR, SO, BS, BL, verstärken, Vorzeigeprojekte veranstaltungen SH, AI, SG, GR, AG, TG, TI, VS, NE, JU

- Internalisierung externer Kosten ZH, BE, ZG, SO, BL, BL, AR, z.T. TG, NE (ModellAFB) verstärken, Flächendeckung - Evaluation kant. Energiepolitik ZH, UR, ZG, FR, SO, BS, BL, SH, GR, TG, NE, GE Benchmarking, Flächendeckung - Energiepol. Standortbestimmung ZH, LU, UR, SZ, FR, SO, BS, BL, GR, TG, VS, NE, GE Flächendeckung

- Vollzug kant. Massnahmen Ausbildung, Vollzugsordner, -hilfen, -tagungen, Beratungen Ausfilhrungskontrollen, pers. / fm. Mittel Kantonale Gebäude Forum Energieverbrauch kant. Bauten: 14 Kantone Flächendeckung, Verstärkung

4. Bund

Energiegesetz (EnG) Inkraftsetzung am 01.01.99 Umsetzung Bund: Geräte+Motorfahrz.,

Kantone: VHKA best. Gebäude EI. Heizung

InvestitionsDrol!l"arnm E2000 abgeschlossen -

Luftreinhalteverordnung (LRV) Verschärfte Abgasvorschriften ab 01.02.92 Weitere Umsetzung

CO-Gesetz ab 01.05.00 in Kraft Umsetzung: Vereinbarungen evtl. Abgabe

Forschung und Entwicklung Gemäss Forschungskonzept (BFE: 24 Mio. Fr. 2000) Umsetzung der Resultate Pilot-lDemonstrationsanlagen Umfassende Programme laufen (BFE: 13 Mio. Fr. 2000) Umsetzung der Resultate Aus- und Weiterbildung 1200 Planer, 1500 Installateure; über 3000 Hauswarte Flächendeckende Umsetzung Abwärme/erneuerbare Ene\11;ien Gemäss Konzept (27 Mio. Fr. 2000 inld. 3 Mio.Fr. Globalbeiträge) Gezielte Weiterfilhrunl!

BBL SBB DIE POST VBS etc. Prol!l"arnme 0990-2000: 446 Mio. Fr.) Realisierung Ziele E2000 VollzugshilfenfiirKantone/Gem. 23 Massnahmen in 6 Bereichen, Vollzugsordner: 18 Kantone Flächendeckende Realisierung 5. Dialol:

Programm nach 2000 (EnenrieSchweiz Vernehmlassung, Gespräche mit Kantonen Wirtschaft Lancierunl!30.01.01 Radioaktive Abfälle Entsol1!:Ungskonferenz 91 KORA GesDräche 99 EKRA-Bericht Keine Einigung übertragungsleitungen Abschluss: Sachplan übertragungsleitungen BR-Entscheid

8

(11)

17.01.91 27.02.91 11.04.91 01.05.91 Sept./Okt.91 18.119.11.91 16.02.92 01.03.92 17.05.92 03.-14.06.92 13.08.92 14.12.92 21.12.92 07.03.93 03.104.06.93 23.06.93

28.11.93 01.01.94 18.01.94 06.06.95 07.07.95 01.01.96 19.04.96 26.03.97 30.04.97

gienutzungsbeschluss, ENB).

Die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren sichert an ihrer ausserordentlichen Sitzung die aktive Mitwirkung der Kantone im Aktionsprogramm Energie 2000 zu.

Der Bundesrat heisst die Grundsätze des Aktionsprogramms Energie 2000gut.Er bewilligt 400 Millionen Franken bis zum Jahre 1995fiirbeispielgebende ProgrammefiirBundesbauten und die SBB.

Die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren stimmt dem Aktionsprogramm Energie 2000 - im Besonderen der Rolle der Kantone - zu.

Inkraftsetzung des Energienutzungsbeschlusses mit Emergiespar- und Förderungsmassnahmen: Geräte, Apparate, Motor- fahrzeuge, VRKA, Elektroheizungen, dez. Energieerzeugung, Förderung P+D-An1agen, reg. Energien und Abwärme, etc.

Konstituierung der 4 Aktionsgruppen Brennstoffe, Treibstoffe, Elektrizität und Regenerierbare Energien von Energie2000.

Erste Entsorgungskon/erenz der Konfliktlösungsgruppe «Radioaktive Abfälle».

Ablehnung der Leistungserhöhung und der unbefristeten Betriebsbewilligungfiirdas KKW Mühleberg in konsultativer Volksabstimmung im Kanton Bem.

Inkraftsetzung der Energienutzungsverordnung.

Annahme des Gewässerschutzgesetzes, Ablehnung der Gewässerschutzinitiative.

Umweltgipfelkonferenz Rio de Janeiro: Schweiz bekräftigt C02-Ziel (mindestens Stabilisierung auf Niveau 1900 bis 2000) Konstituierung der Konjliktlösungsgruppe «Wasserkraft».

Bundesratsentscheid LeistungserhöhunglBetriebsbewilligung KKW Mühleberg.

EVED-Empfehlung Vergütung Selbstversorger: durchschnittlich 16 Rp./kWhfiirStrom aus reg. Energien.

Erhöhung des Zollzuschlags au/Treibstoffen um 20 Rp./l (Volksabstimmung)

Ministerkonferenz der IEA: Vorsteher EVED fordert Energie 2000-Programme in allen Mitgliedländem.

Der Bundesrat erklärt, dass Lenkungsabgaben im Energiebereich notwendig sind, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen, die Ziele des Aktionsprogramms Energie 2000 zu erreichen und die von der Schweiz eingegangenen Verpflichtungen im Rahmen der Umweltkonferenz von Rio einzuhalten.

Abstimmung Mehrwertsteuer: Elektrizität und Brennstoffe 6,5% ab 01.01.1995.

Inkrafttreten der Anhänge 1 und 2 der Energienutzungsverordnung: ZulassungsvoraussetzungenfiirWassererwärmer sowie ZielwertefiirKühl- und Gefriergeräte.

Wiederaufnahme der «Rickenbachergespräche»: Elektrizitäts-, Öl-, Gaswirtschaft, Umweltorganisationen und EVED su- chen den gemeinsamen Nenner.

Der Bundesrat verabschiedet die Anhänge 12 und 13 der Energienutzungsverordnung: Verbrauchs-Zielwerte fiir Arbeits- rechner und Monitore. Inkraftsetzung: 01.07.95.

KOWA-Schlussitzung: Die KOWA einigt sich auf das noch bestehende Wasserkraftausbaupotenzial und fordert den frühzei-

tigen Dialog sowie Verfahrensstraffungen.

Der Bundesrat setzt die Verordnung über die Absenkung des spezifISchen Treibstoffverbrauchs von Personenwagen in Kraft.

Die Konferenz Kantonaler Energiedirektoren beschliesst das «Programm der Kantonefiir die 2. Halbzeit von Energie 2000»

mit acht konkreten Massnahmen.

Der Bundesrat verabschiedet die Botschaft und ...

...das Parlament beschliesst die Bundesbeschlüsse über das Investitionsprogramm, inkl. 64 Millionen Frankenfiirdie Förde- rung privater Investitionen im Energiebereich (Energieinvestitionsbeschluss; Inkrafttreten: 1. Mai 1997)

(12)

14.06.99 28.06.99

08.10.99 08.10.99 22.10.99

02. - 03.11.99 01.02.00 04.02. - 30.05.00 07.02.00 06.03.00 20.03.00 10.04.00 19.04.00 10.05.00 07.06.00 04.07.00 24.09.00

111/12000

energiegesetz (keine Wiederaufarbeitung, Prüfung der kontrollierten und rückholbaren Langzeitlagerung).

Der Bundesrat nimmt Kenntnis von den Eckpunkten des energiepolitischen Programms nach 2000 und beauftragt das UVEK., das Programm bis Frühling 2000 vorzubereiten.

IEA veröffentlicht Bericht über vertiefte Oberprüjung der schweizerischen Energiepolitik. Die IEA gibt Energie 2000 gute Noten, begrüsst Schaffung eines Nachfolgeprogramms, Einführung einer Energieabgabe sowie die Liberalisierung der Elek- trizitäts- und Gasmärkte.

Das Parlament stimmt der Umwelt- und Förderabgabe als Gegenvorschläge zu der Energie-Umwelt- bzw. Solarinitiative zu.

Es lehnt die Initiativen ab und verabschiedet das Förderabgabegesetz.

~ .

Das Parlament beschliesst das Bundesgesetz über die Reduktion der C02-Emissionen (C02-Gesetz).

Die Volksinitiativen «MoratoriumPlus - Für die Verlängerung des Atomkraftwerk-Baustopps und die Begrenzung des Atomrisikos (MoratoriumPlus)>> und «Strom ohne Atom - Für eine Energiewende und die schrittweise Stilllegung der Atomkraftwerke (Strom ohne Atom)>>. sind zustandegekommen.

Die 6. Schweizerische Energieforschungskonferenz bestätigt das von der Eidg. Energieforschungskommission CORE aus- gearbeitete Energieforschungskonzept des Bundes (2000 bis 2003).

Neue Organisation des Bundesamts fiir Energie trägt Bedürfnissen des energiepolitischen Programms verstärkt Rechnung.

Vernehmlassung zum Sachplan Obertragungsleitungen (SÜL). ÄnderungsWÜDsche betreffen v.a. Schutzaspekte bei Lei- tungsprojekten und das Verhältnis zu den übrigen Planungen der Kantone (Richtplan) und Gemeinden (Nutzungsplan).

Die Expertengruppe Entsoygungskonzeptefiir radioaktive Abfälle (EKRA) schlägt in ihrem Schlussbericht die kontrollierte geologische Langzeitlagerung vor, welche die Endlagerung mit der Möglichkeit der Rückholung verbindet.

Vernehmlassungsentwuifzum Kernenergiegesetz mit VorscWägen zur Betriebsdauer der bestehenden KKW, Verbot der Wie- deraufbereitung abgebrannter Brennelemente, Vorschriften zur Entsorgung radioaktiver Abfalle sowie deren Finanzierung.

Der Nationalrat verabschiedet das Elektrizitätsmarktgesetz. Er folgtimWesentlichen dem Entwurf des Bundesrats, räumt aber den erneuerbaren Energien eine gewisse Vorrangstellung ein.

Einsetzung der Strategiegruppefiirdas Nachfolgeprogramm.

Die Energie-Umwelt-Initiative wird zugunsteIi des GegenvorscWags des Parlaments zurückgezogen.

Das Bundesgesetz über die Reduktion der C02-Emissionen tritt in Kraft (C02-Gesetz).

Der Ständerat setzt Beratungen über das Elektrizitätsmarktgesetz aus bis zur Volksabstimmung über die Energieabgaben.

Mediengespräch «Von Energie 2000 zu EnergieSchweiz»: Provisorische Resultate von Energie 2000, Grundzüge des Nach- folgeprogramms und Bedeutung der Volksabstimmung über die EnergieabgabenfiirEnergieSchweiz.

Ablehnung der Energieabgaben (Förderabgabe, Solarinitiative, Umweltabgabe)

10

(13)

- Nur langsam wachsende Breitenwirkung der bisherigen freiwilligen Massnahmen.

- Beschränkte finanzielle und personelle Mittel der öffentlichen Hand.

- Rückschritt bei gesetzlichen Massnahmen: VHKA, Elektroheizungen.

- Geringe Wirkung bestehender rechtlicher Möglichkeiten: Geräte, Motorfahrzeuge.

Handlungsbedarf

Wirtschaft, Private, Umweltorganisationen')

Verstärktes Engagement im Nachfolgeprogramm: Agenturen gemäss Energiegesetz und Verpflichtungen gemäss CO,-Gesetz:

- Verbindliche Verpflichtungen zusubstanziellen und wachsenden Beiträgenzwecks Erreichung der Ziele von EnergieSchweiz: Ziele, Umsetzungspläne, Organisation, Budget, Erfolgskontrolle und Berichterstat- tung (TatbeweisfiirWirksamkeit freiwilliger Massnahmen).

- Systematische Analyse und Einsatzoptimaler Technologiender rationellen Energieverwendung und der er- neuerbaren Energien bei Investitionen in Gebäuden, Anlagen, Fahrzeugen und Geräten.

- Flächendeckendes Angebot vonÖkostromdurch die Energiewirtschaft (mit Gemeinden und Kantonen).

- Vermeidung verbrauchsfordernder Praktiken (z.B. Gratisautomobile als Zusatzleistungen zum Lohn, nicht- abstellbare Installationen und Geräte mit Stand-by-Verbrauch, Benzinverbilligung in PR-Kampagnen).

Öffentliche Hand

- Beispielgebende Verwirklichung der Ziele imöffentlichen Bereich(Bauten, Anlagen und Fahrzeuge, Miner- gie-Standard, SIA 380/4, Energiepreiszuschläge zur Internalisierung der externen Kosten).

- Abbau von Hemmnissen bzw.Straffung der BewilligungsverfahrenfiirProjekte zur rationellen Energiever- wendung und zum Einsatz erneuerbarer Energien(inkl.Wasserkraft).

Kantone und Gemeinden

- WirksamererVollzug, Verstärkung und Dynamisierungdes kantonalen Energierechts (Minergie), des eidg.

Energiegesetzes, inkl. der kantonalisierten Massnahmen (VHKAfiirbestehende Gebäude, Bewilligungs- pflichtfiirElektroheizungen etc.) systematische Kontrolle und Evaluation.

- Strategienzur Verwirklichung der Ziele von EnergieSchweiz auf kantonaler und Gemeindeebene: Umset- zungsprogramme, personelle und finanzielle Mittel, Erfolgskontrolle.

- Harmonisierung und Wirkungsanalyse derkantonalen Förderprogramme.

Bund

- CO,-Reduktionsgesetz, Elektrizitätsmarktgesetz, Ausschöpfung der Kompetenzen des Energiegesetzes (Geräte, Motorfahrzeuge)

- Verstärkung und Verstetigung der Förderaktivitäten.

- Nahtlose Überfiihrung von Energie 2000 in das Nachfolgeprogramm EnergieSchweiz zusammen mit den Partnern

- Konsequente Nutzung der internationalen Kontaktefiirdie Anliegen von EnergieSchweiz und zur Harmoni- sierung der Energiepolitik auf internationaler Ebene.

" Vgl. «Anliegen des EVED an die Energiewirtschaft, den Energiekonsumentenverband von Industrie und Wirtschaft, die Kantone und die Umweltor- ganisationenlI, Bericht Energie 2000, Februar 1991

(14)

Die energiewirtschaftlichen Rahmenbe- dingungen - Energiepreise und öffentli- che Mittel - verschlechterten sich wäh- rend der Programmdauer für Energie- effizienzmassnahmen und den Einsatz regenerierbarer Energien massiv. Die ÖI- preissteigerung 1999/2000 ruft unsere immer noch viel zu hohe ÖI- und Auslandabhängigkeit in Erinnerung.

Die ständige Wohnbevölkerung wuchs 1999 gegenüber dem Vorjahr um 0,5%, während die Zunahme seit 1990 5,4% oder 368'000 Personen betrug. Dies entspricht in etwa der Einwohnerzahl der Kantone Wallis und Zug zusammen.

2. Energieverbrauch

Entwicklung 1998/1999:

Endenergieverbrauch BIPreal

Industrieproduktion Personenwagenbestand Ständige Wohnbevölk.

Heizgradtage

1,7%

1,7%

3,4%

2,5%

O,S%

-2,6%

1. Wirtschaft und Bevöl- kerungsentwicklung

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz ist 1999 real um 1,7% gewachsen.

Für die Periode von 1990 bis 1999 ergibt sich ein Gesamtwachstum von 5,5% oder 0,6%

pro Jahr, während in den Prognosen, die den Zielen von Energie 2000 zugrunde lagen, noch von +1,8% pro Jahr zwischen 1990 und 1995 und +2,1 % pro Jahr ab 1996 ausgegan- genwurde.

Der Zuwachs des Endenergieverbrauchs im Jahr 1999 von 1,7% ist das Ergebnis ge- genläufiger Einflussfaktoren. Einerseits tru- gen das Wirtschaftswachstum (1,7%) und der Anstieg weiterer Mengenkomponenten wie die Zahl der Motorfahrzeuge oder die Wohn- bevölkerung zur Zunahme des Energiever- brauchs bei. Demgegenüber verringerte sich durch das wärmere Wetter die Zahl der Heiz- gradtage um 2,6%. Auch stiegen die Preise für Erdölprodukte im Laufe des Jahres mar- kant an. Im Weiteren bremsten die Anwen- dung effizienter Energietechniken, unter- stützt durch energiepolitische Massnahmen

Figur 1 Endverbrauch fossiler Energien 1990-2000 und geschätzte Einsparungen Energie 2000

i - -

Benzin +9,0%

___~..._~_Erdgas+52,8%

400 300

700 -i-P'--=J=--_ _--,-- ---,

200

Heizöl -5,8%

100

o

1980 1985 1990

. . . J

1995 2000 2005 2010

12

(15)

Entwicklung 1990/1999:

Endenergieverbrauch +9,6%

BIP real +5,5%

Industrieproduktion +15,6%

Personenwagenbest. +16,1 % Ständige Wohnbevölk. +5,4%

Heizgradtage +3,4%

....-+

..__ --.. , ..----.."..-- .

-_.._

_--~

'--T - _..

Haushalt +19,6%

Elektrizitätsverbrauch 1990-2000 und geschätzte Einsparungen Energie 2000

60 -,---,---...,...---;---,,---,---,TWh

Ziele E2000: _StabilisierUng ab 2000 iZiel eCH max. + 5% ~

. • 1990/2000: jS +16:0/.:'0

--:=:::iiiiiiI,il C

i

~-::..:-:..:-::.:-:-:f.----..,.

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~~~~:~U zunallme·199i!12000:·.12;0%····

Einsparung EfOOO: 3.6%

.[

_..

40 50

30 Figur 2

10 20

2010 2005

2000 1995

1990 1985

O - t - - - ' - - , - - - t - - - - r - - - + - - - , - - - 1 1980

(vor allem Aktionsprogramm Energie 2000), die Zunahme des Energieverbrauchs deutlich.

Im Vergleich zum Jahr 1990 erhöhte sich der Endenergieverbrauch 1999 um 9,6%. Der durchschnittliche jährliche Anstieg betrug 1,1%. Wesentliche Einflussfaktoren waren das Wirtschaftswachstum, der Zuwachs der ständigen Wohnbevölkerung sowie die Zu- nahme an Personenwagen. Der Heizölver- brauch sank im gleichen Zeitraum um 5,0%, während ·der Erdgasverbrauch um 49,7% an- stieg - ein klares Indiz für die zunehmende Bedeutung dieses Energieträgers auf dem Wärmemarkt. Beim Strom betrug der Anstieg 10%. (Fig. 1 und 2).

3. Energiepreise

Im Vergleich zum Jahr 1998 stiegen im Jahr 1999 die Heizölpreise und der Benzin- preis, während der Gaspreis sank. Der Preis- anstieg für Heizöl (12,5%) und für Benzin (3%) lag deutlich über der Teuerung insge- samt, gemessen am Jahreswachstum des Lan- desindex der Konsumentenpreise (0,8%).

Praktisch im Gleichschritt mit der Teuerung verlief im Jahr 1999 die Preisentwicklung für elektrische Energie (0,7%), während sich die Preise für Gas um 2,6% zurückbildeten.

In der Periode 1990 bis 1999 nahm die Teuerung insgesamt um 19,3% zu. Im glei- chen Zeitraum stiegen die Preise für elektri- sche Energie überdurchschnittlich um 27,7%.

Hingegen lag der Zuwachs der Gaspreise (4,3%) und des Benzins (16,5%) deutlich un- ter dem Anstieg der Konsumentenpreise ins- gesamt. Die Preise für Heizöl bildeten sich in der Periode 1990 bis 1999 um 21 % zurück.

Teuerungsbereinigt sanken die Kosten für Heizöl extra-leicht in der Periode 1990 bis 1999 um 27%. Im gleichen Zeitraum nahm der Gaspreis um 12,6% ab. Der durchschnitt- liche Preis für Benzin sank um 2,4%. Hinge- gen stieg der Strompreis um 6,9% an. Wegen des 1993 beschlossenen Strassenverkehrs- zuschlags von 20 Rappen pro Liter Benzin lag der Benzinpreis 1999 nur knapp unter dem Preis von 1990 (Fig. 3).

In den ersten 8 Monaten des Jahrs 2000 be- wirkte der kräftige Anstieg der Preise für Erd- ölprodukte markant höhere Treibstoff- und Heizölpreise. Wesentliche Faktoren des mas-

Heizölpreis 1999 um 12,5%

gestiegen

(16)

Figur 3 Preisentwicklung auf der Detailhandelsstufe 1970 bis 2000 (Konsumentenpreise real)

" - - - - 2 )

--

-~J

1 150

100

200 rln_d_e_x-,-(1_9_9_0_=_1_00-,) ~~ --,

50

o

1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000

1-

1) Heizöl - 2) Elektrizität-Haushalt - 3) Gas - 4) Benzin

I

Schwierige internationale Verhandlungen

siven Preisanstiegs waren eine Förderbe- schränkung der OPEC im Winter 1999/2000, die weltweit gestiegene Nachfrage nach Erd- ölprodukten aufgrund der guten Wirtschafts- lage, der Dollarkurs sowie tiefe Lagerbe- stände in OECD Ländern. Der Preis fur bleifreies Benzin stieg in den ersten acht Mo- naten des Jahrs 2000 um 16% an. Der Heizöl- preis erhöhte sich in der gleichen Periode um rund 50%. Der Erdgaspreis lag im August 2000 um rund 7% über dem Preis des Jahrs 1999.

4. Internationales

A. Energiepolitik

Für die internationale Energiepolitik war 1999/2000 ein Zeit der Konsolidierung früher initiierter Massnahmen: Es waren weder die Entwicklung bedeutender politischer Ideen noch das Auftreten besonderer neuer Tenden- zen zu beobachten. Der Zeitraum wurde vor allem zur Weiterverfolgung einiger Projekte,

fur eine erweiterte und verstärkte Umsetzung einzelner Massnahmen sowie rur eine ver- tiefte Untersuchung und Analyse der verschie- denen Verhandlungspunkte genutzt.

Seit der Unterzeichnung desKyoto-Proto- koUsim Dezember 1997 ging es bei den Dis- kussionen und Verhandlungen vor allem um eine eingehende Analyse der im Protokoll of- fen gelassenen technischen Fragen, die nicht selten auch politischer Natur sind. In Japan wurde zwar ein sehr starkes politisches Signal ausgesendet, doch von einem Willen, dieses zu konkretisieren und die Probleme der Ge- genwart zu bekämpfen, ist derzeit wenig spür- bar. Natürlich ist die Umsetzung des Kyoto- Protokolls eine komplexe Aufgabe, wenn man will, dass dies auf gerechte, fur die Umwelt nutzbringende und vor allem glaubwürdige Weise geschieht. Daher ist eine aufmerksame und detaillierte Untersuchung der Kyoto-Me- chanismen (Joint Implementation, Clean De- velopment Mechanism und International Emissions Trading) notwendig. Auch die Aus- arbeitung genau festgelegter und entschiede- ner Vorgehensweisen fur den Fall der Nicht- einhaltung der Verpflichtungen erfordert Zeit und Arbeit. Das Management der C02-Res-

14

(17)

6 -- --- ---- --- --- --- --- ---- --- --- ---- --- --- --- --- -- ---

4

2

o

---0---

Schweizer Primärenergiever- brauch pro Kopf beim europäi- schen Durchschnitt

USA F 0 Japan EU CH

I_

TPES/Kopf - TPES/BIP110'000US$1990)

China Afrika Asien Äthiop.

TPES/BIP in Kaufkraftparitäten 1

sourcen, einfacher ausgedrückt die Bewirt- schaftung der Wälder (Abholzung, Auffors- tung und Änderung der Bodennutzung) ist ebenfalls ein sowohl politisch als auch tech- nisch komplexes und heikles Thema. Es ist unbestritten, dass eine gründliche Untersu- chung aller dieser Punkte Zeit und Überlegun- gen erfordert; doch ebenso klar ist, dass ge- wisse Länder dies als Vorwand benutzen, um den Verhandlungsprozess zu verlangsamen oder sogar zu blockieren.

In der OECD läuft derzeit ein umfassendes Programm, dessen Ziel eine Neuorientierung der Organisation ist, damit diese den Anforde- rungen des Prinzips der nachhaltigen Entwick- lungund dem Problem der Klimaveränderung gerecht werden kann. In diesem Zusammen- hang hinkt die IEA, die sehr gute statistische Daten über die Entwicklung des Energiever- brauchs liefert und vorbereitende Studien über die technischen Modalitäten der Instrumente des Kyoto-Protokolls durchfiihrt, etwas hin- terher, und die Energieminister sind mit der Behandlung dieser wichtigen und aktuellen Fragen in Verzug. Angesichts der Erhöhung des Erdölpreises 1999/2000 hat sich die IEA vor allem auf die Entwicklung des Markts die-

ses wichtigen Rohstoffs konzentriert. Der Meinung der IEA nach ist die Situationfiirdie Verbraucherländer alarmierend: Die Nach- frage ist im ersten Halbjahr 2000 stark gestie- gen, während die nationalen Vorräte äusserst gering waren. Die Schweiz unterstützt die technischen Beiträge der IEA zur Erleichte- rung der Klimaverhandlungen.

Die Europäische Union hat den Aufbauih- res Binnenmarkts, insbesondere im Energiebe- reich, weiter verfolgt. Zu diesem Zweck hat sie einerseits die Libera:lisierung des Strommarkts vorangetrieben, der jedoch geografisch weiter- hin sehr wenig homogen ist: So ist in Frank- reich die Marktöffnung noch kaum vorange- kommen, während der Markt in manchen nordischen Ländern bereits vollkommen libe- ralisiert ist. Sodann wurde der erste Schritt zur Öffnung des Gasmarkts verwirklicht. Diese Fragen betreffen auch die Schweiz (Elektrizi- täts- und Gasmarktgesetz).

Durch die Europäische Energiecharta be- schränkt sich der Handel mit Energie nicht nur aufdas geografische Gebiet der EU. Doch auch hier ist man vor allem bemüht, das der- zeitige Niveau beizubehalten, anstatt eine dy- namische Vorwärtsentwicklung anzustreben.

Elektrizitäts- und Gasmarktöff- nung in der EU zwingen auch die Schweiz zu handeln

(18)

Schweiz: tiefste Heizölpreise in Europa

Schweiz fordert weiterhin Harmonisierung der Energiepo- litik der IEA-Mitgliedländer

chen, Profit aus ihrer geografischen Lage zu ziehen.

Die Alpenkonvention wurde von allen Mit- gliedländern ratifiziert. Zahlreiche Anwen- dungsprotokolle wurden mit Erfolg ausge- handelt und unterzeichnet. Allerdings hat noch kein Vertragspartner den politischen Willen erkennen lassen, sie zu ratifizieren. Es wäre ein neuer Ansatz notwendig, damit die Umsetzung der Konvention tatsächlich be- ginnen kann.

Die Neunzigerjahre waren auf internatio- naler Ebene im Energiebereich geprägt durch einige neue Initiativen (Kyoto, Energiecharta, Alpenkonvention), die jedoch bisher alle kaum zu energiepolitischen Taten führten.

Insbesondere gelang selbst unter den westli- chen Industrieländern im Rahinen der IEA weiterhein keine Harmonisierung ihrer Ener- giepolitik, wie dies u.a. die Schweiz seit der Gründung der IEA (1974) befürwortet. Die vom Vorsteher des damaligen EVED im Rah- men der IEA 1993 vorgeschlagenen Energie 2000-Programme in allen Mitgliedländern blieben ohne Echo. Hauptsorgen der IEA - unter Federführung der USA - sind nach wie vor die Versorgungssicherheit und die Öl- preise.

B. Vergleichszahlen

Der schweizerische Primärenergiever- brauch pro Person ist etwas tiefer als der Durchschnitt der EU. Er ist weniger als halb so hoch wie in den USA, aber beinahe sechs- mal höher als im Durchschnitt von Afrika.

Pro Einheit des Bruttoinlandprodukts (in US$) ist der schweizerische Energiever- brauch tiefer als sonst überall auf der Welt.

Die Schweiz weist nur wenige energieinten- sive Industrien auf, hat dafür vielewertschöp~

fungsstarke und wenig Energie verbrau- chende Dienstleistungsunternehmen. Da die Lebenshaltungskosten bei uns höher sind als

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publizierten Elektrizitäts- und Gaspreise für die Industrie sowie der Preis des Dieseltreib- stoffs hoch, die Benzinpreise hingegen güns- tig. Heizöl ist in Europa am billigsten in der Schweiz zu kaufen. Wird beim Vergleich der Preise für Privathaushalte die Kaufkraft berücksichtigt, hat die Schweiz bei allen Energieträgern unterdurchschnittliche Ener- giepreise.

Referenzen

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