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Alle drei stehen auf dem gleichen Standpunkt

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Mudräräk.sasa, bi/ Vi(}ähhadatta, with the Com-

mentan/ of phundirOj. Editod with critical and explana¬

tory notes by Käshinäth Trimbak Telang. Bombay, Govern¬

ment Central Book Depot 1884. (Bombay Sanscrit Series

No. XXVII) Preis 1 Rup. 14 Anna's.

Das schöne indische Drama, welches unter Vi9äkhadatta's Namen

geht, hätte längst eine würdigere Herausgabe verdient. Wir waren

bisher lediglich auf einige in Indien erschienene Texte angewiesen,

nämlich die 1831 in Caleutta publicirte Ausgabe, die Samvat 1926

von Täränätha Tarkaväcaspati veröffentlichte, zu denen 1881 uoch

eine von Jlvänanda Vidyäsägara besorgte hinzutrat. Alle drei stehen

auf dem gleichen Standpunkt. Sie bieten einen Text von zweifel¬

haftester Beschaffenheit, zu dessen näherer Begründung sio nicht

eine einzige Variante anführen und verleiten dadurch wie die meisten

indischen Ausgaben zu dem Glauben, dass die Ueberlieferang des

Drama's in schönster Weise vor sich gegangen sei. Darum verdient

der Entschluss Telang's, dieses in seinen grossen Schönheiten wenig

gewürdigte und von Pischel (GGA. 1883, 1227) mit Recht hoch¬

gestellte Drama in einer würdigeren Porm herauszugeben unsre

Zustimmung. Es war nicht sonderlich schwer hier die drei Vor¬

gänger zu übertreffen, weil man einen viel schlechteren Text kaum

bieten konnte ; aber Telang hat dadurch, dass er zwei verschiedene

Handschriftenklassen zu Rathe zog und ausserdem von den drei Com¬

mentaren, die zu dem Mudräräxasa existiren, des Grahe(;vara, des

Dhundiräj und des Vatei^vara, den des Dhundiräj hinzufügte, doch

noch etwas mehr Ansprach auf unsre Dankbarkeit. Einwurfsfrei

ist freilich sein Text nicht; im Gegentheil. Von den 20 Präkrit-

versen , welche unser Drama ungefähr enthält , ist wie wir sehen

werden gögen die Hälfte bei ihm metrisch fälsch und hätte stellen¬

weise sogar mit Hilfe der Calcuttaer Ausgaben verbessert werden

können und wie es mit seinem Präkrit im Uebrigen steht, werden

wir ebenfalls später zu besprechen haben.

Zu seiner Au.sgabe standen Telang fünf Mss. zu Gebote. A, aus

Beuai'es stammend, bildet die Grundlage seiner Arbeit, ferner P

1 2 *

(2)

(uus Jejuri) K (letzteres modern und nur bis zum Ende des 1. Actes

reichend) und zwei in Telugucharakteren M und R aus Südindien,

von denen das letztere sich im India Office Library (No. 115, Pabn-

blattmanuscript) befindet. Da ich diese Handschrift selbst ver¬

glichen habe '), so will ich bald hier Telang's Angaben vervoll¬

ständigen und hinzufügen, dass dieselbe aus 73 Pahnblättern besteht,

die Seite zu 5—8 Zeileu; am Rande und auch sonst ist sie von

Würmern arg beschädigt, die Ränder einzelner Blätter sind ganz

vernichtet und imleserlich. Mehrere Blätter sind, wie Telang schon

hervorhebt, versteUt. Blatt 42 (nicht numerirt), (umfassend C. ed.

1831 *) S. 88, 2 von "dhavän bis S. 90,11 vartante) liegt als dritt¬

letztes Blatt; Blatt 62 (umfassend C. ed. I, 136, 12 "na grotiim

icchämi bis 139, 17 Uebersetzung praviQämiti (/resthi) liegt als

vorletztes. Eine dritte UmsteUung habe ich beseitigt. Ganz fehlt

Blatt 58 (C. ed. I, 125, a. E. öwft' tarn nigümaya bis 128, 6 [mala-

akedu]kadaädo). Ausserdem ist mitten auf einer Seite ausgelassen

G. ed. I, 145, 9 bis 148, 6 vinäsam anubhavämi (excl.), cf. Telang

S. 261, Anm. 1.

Eine andere Teluguhandschrift (von mir mit T bezeichnet) ist

India Office No. 2574. V. Es ist eine Papierhandschrift mit 4 andem

Mss. zusammengebunden und enthält 15 Blätter fol., die Seite zu

45—50 Z. Modem. Hübsch geschrieben, aber im Präkrit ausser¬

ordentlich inkorrect und seiteu verwendbar. Die letzten drei Seiten

enthalten die Chäyä zu Act V — VII; die Uebersetzimg zu den

Präkritstellen vom I. — IV. Act befindet sich dagegen unmittelbar

hinter dem betreifenden Text. Ich habe diese Handschrift ebenfaUs

durchcoUationirt; R ist erst später zu meiner Kenntniss gekommen;

ich hätte sonst da beide denselben Text repräsentiren, auf die

CoUation von T verzichten können'). Sie schhesst mit den Worten :

crUcLxmlverikategBarärpanam astu \ p-imahäganapataye namah,

wird also wohl aus der Gegend des Venkataberges im Dravider-

lande stammen.

Ein Manuscript, uicht ohne Interesse, wegen seiner Herkunft

ist das in der Cambridger University Library hefindhche Add. Ms.

1) Ich henUtzc diese Gelegenheit Herrn Dr. Kost für die grosso Libera¬

lität, mit der er mir diese und andere MR-Handschriften des India Office über¬

lassen bat, meinen Dank auszusprechen.

2) Im folgenden bezeiebne icb diese Edition mit C. ed. I, die TSränätha's mit C. ed. II.

3) Die nahe Verwandschaft beider erstreckt sich auch bis auf Glossen;

ich habe mir aus ihnen notirt: C. ed. I. 44, 12 kilety aliko (in T in der Ueber¬

setzung) 74, 4 iyaifi gurutiraskritih ; 79, 3 amätyä iti väg Tijvarl vamtoispan- danena prastävagatä pratipädayati | tathäpi nodyamas tyäjyah (diese Glosse steht auch etwas verändert in C. ed. II ; 133, 2. 3) 83, 2 subrijjanäh candanadäsa- 9akatadäsädayab 83, 13: satvabhaiiga mänabhaiiga(?) Glossen allein in R : 66, 10 avadhäryatäin ca entlehnt aus 70, 22; 69, 2 vadhya (entlehut aus Z. 9, wo T uud Np. ebenso lesen) 131, 21 panktau neben räjau. Glossen in T: 66, 4 gurava. 75, 10 amätyä 103, 6 ahaip neben rage (wohl hage) 116, 14 lekhas.

1 2 *

(3)

Hülehrandt, Mudriiriiksasa ed. Känhinüth Trimbak Telan/j. IQQ

1600. Es stammt aus der Wright'schen Sammlung (cf. Wright,

History of Nepal, App., S. 322, No. 1600) Weber, Ind. Streifen

III, 530, Bendall (Verhandlungen des Berliner Orientalistencongresses

II, 203), ist ganz modern, in Devanägari geschrieben. Ich verdanke

seine Benützung der freundlichen Vermittlung Cowells. Bezeichnet

ist es im folgenden mit Np. Zur Charakteristik greife ich folgende

Beispiele heraus:

1) C. ed. I, 61,_ 14 (Telang 119, 2) hat Np eiue (aus 64, 1)

entlehnte Glosse akritcJcrttyanantaram. Dieselbe steht auch in den

beiden von Telang benützten Handschriften AP und in der aus

Wilsons Sammlung stammenden Oxforder Handschrift, die ich mit

W bezeichne. Ueber diese später.

2) C. ed. I, 68, 20 (Telang 133, 2) hat Np und ebenso auch

AP den Zusatz: avahito 'smi.

3) An der einzigen Stelle, wo Np dekh für pekkh hat (C. ed.

I, 80, 7. Telang 154, 3, beiläufig die einzige, an welcher ich diese

vielbesprochene Wurzel überhaupt im Präkrit in den von mir ver¬

glichenen Mss. dieses Dramas gefunden habe), zeigen auch AP dekh.

— R übersetzt drastum, liest aber pekkhidum.

4) Np hat hmter Calc. ed. I, 154, 5 (Telang 274, 9) den

Zusatz : räxasac cintai/ati |

cänakyaJi \

TT^t^ nfiT f^fTtl ^ Mifv^f^ irfvww ^^»l. I

^ ^i^mffl^ii^VI TTfi»^ H

punas tad eva pathati. Auch AP haben diesen Zusatz.

5) Calc. ed. l", 136, 11. Telang 245, 8 haben NpAP hinter

paxapätäd den Zusatz : tad yävan nipunatararn pricchämi.

6) Zu Anfang des VII. Actes sageu die Cändäla's noch einen

Vers mehr, vor den beiden andem ; ich lese denselben :

^T3^ WTT^') ft irt') ^rf^fwv irw^wrt') i

T(^*) zipmm frf^*) int') TJT ftflpn^') M •

„Weichet aus. Alles muss sich verstecken. (Wurzel li ?) Ver¬

meidet alle Wohnungen. Den , der in ilmen verweilt , kann leicht

Unheil treffen".

Dieser Vers steht auch in AP und in W.

7) Vor dem Bharataväkya steht in Np ein längerer commen-

tarartiger Zusatz: itthani aträtigambhlracubliodarka etc. dereelbe

1) Mss. ^Uj)f W (Qf^^^ . 2) Mss. wio auch metrisch zu lesen

3) Np •zRT'irt; AW o^^nspft; p ^^jurnf. 4) Npw

5) AP . G) p ^5(ft NpA ftüRT^ i> fiimqunqi^l

f^f5J-«na^ . Ich setze das Wort = viiiipäla

(4)

steht auch verküi-zt in P (cf. Telang, IV) und vollständig, fast wört¬

lich wie in Np in einem erst zuletzt in Telangs Hände gekommeneu

Mss. aus der Königlichen Bibliothek zu Alwar (Telang XXXV).

Damit, dünkt mir, ist die Stellung dieses Manuscriptes bestimmt.

Es bildet mit AP eine besondere Gruppe , welche , wenu wir von

den besprochenen Punkten absehen, der durch RMT repräsentirten

sehr nahe steht und mit derselben die südindische Recension unsers

Drama's, wie wir der Kürze halber sagen wollen, bildet. Be¬

treffs der sonstigen Uebereinstimmung aber von RM und AP ver¬

weise ich auf Telangs kritische Anmerkungen und pag. V seiner Eiu¬

leitung, wo er von diesen südindischen Mss. sagt: as a general

rule, these southern Mss. are always worthy of careful attention,

and the Mss. I have used for this edition (nämlich RM) belong to

the same group as the copy from which the commentator took his

text (nämlich A, welches zugleich Dhundiräj's Commentar enthält) ').

Im Uebrigen ist Np eine sehr incorrecte Handschrift, mit vielen

Fehlem, die auf einer schlecht zu lesenden Vorlage zu berahen

scheinen. Ein Fehler ist mir besonders aufgefallen, d. i. die zwei¬

malige Verwechslung von M mit b Calc. ed. I, 139, 7 c^iklwr für

cjber, ebenso 148, 1 wo khila für hilla steht (bilvapatraka). Das

scheint auf eine Teluguvorlage hinzuweisen, da in diesem Alphabet

grade eine Verwechslung dieser beiden Buchstaben in Mss. am ersten

möghch ist *). Femer weisen auf südindische Vorlagen die häufigen

Schreibungen von nd für nt hin (sahandi, ahinandandi etc.). Die

Unterschrift des 7. Actes, welche ich schhesslich noch hierhersetzen

wül, lautet: iti cpnmanmahüräjapadahluijah prithoh .lünunü fr*-

vi^älehadattamahäkaviml, viracite mudräräxasanfitalce nirvahana-

Tiämä saptamo 'nkah.

Eine Handschrift von grosser Verschiedenheit ist die, welche

Lassen als Codex Parisinus bezeichnet und benützt. Dieselbe be¬

findet sich in der Bibliothfeque Nationale in Paris unter Sanscrit

B 117 verzeichnet uud enthält, wie ich eiuer freimdlicheu Mit¬

theUung Garbe's vom 14./8. 82 entnehme, 58 Blätter, die Seite zu

0 Zeüen, in Bengällcharakteren geschrieben und ist „zwar undatirt,

aher alt imd anscheinend recht sorgfältig geschrieben". Ich ver¬

danke meine Kenntniss derselben der Lassen'schen Abschrift, welche

sich in Bonn befindet und mir durch die Güte des Herm Prof.

Schaarschmidt zugänghch gemacht worden ist. Ich habe hin und

wieder Zweifel gehegt , ob Lassen immer ganz richtig gelesen hat

und eine gewisse Bestätigung in einer in einigen Kleinigkeiten .ab-

1) Ein Mss. dieses Commentars in Granthacliaraltteren (Palmblätter) be¬

findet sich aucb im India Office No. 80 und ist mit e. Comm. dos Uttararä- niacaritra, wenn ich mich recht erinnere, zusammengeleRt.

2) Allerdings wird kh auch mit s mehrfach verwechselt. IS, 2 ekhäm.

44, 1. Z. nikbädinfi .00, .'i sn für kbu; v mit r: 81, 17 kari; 134, 8 nätibhä- rikam für **bbävikaiu etc.

(5)

Hillebrandt, Mudräräksasa ed. Käshinäth Trimbak Telang. l\\

weichenden Copie der ersten Seiten des Cod. Par., welche Herr

Geh. Rath Stenzler mir freundlichst zur Verfügimg steUte, gefundeu, ich gebe also mein ' Material unter einem gewissen Vorbehalt.

Seine vou den andern Mss. vielfach abweichende Stellung do¬

cumentirt das in Rede stehende vor allem dadurch, dass es den

Autor unsres Drama's zu einem Sohne des Mahäräja Bhäskaradatta

und zu einem Enkel des Sämantä Vatakecjvaradatta macht Wir

woUen später sehen, ob sich jener Name für die chronologische

Stellung des Mudräräxasa besser verwerthen lässt als die Bezeich¬

nung ^viaMräjapculabhllcpiithusünuh'^ , welche wir sonst in den

Mss. antreffen. Femer ist der letzte Vers unsers Drama's in Bg

zu beachten, welcher nicht wie in den meisten andem Mss. mit den

Worten : avatu mahirn pCirthivai; candragvptah, sondem mit a. m.

pärthiv 0 'v antivartuä schliesst, das nun entweder als pärthivo

'vantivarviO oder als p. rantivarmä zu lesen ist. In diesem letzteren

Punkte erhält Bg Succurs von Telang's Handschrift der bald zu

besprechenden zweiten Gmppe, von E, welche ebenfaUs varvtivarmä

liest, während eine andere schlechtere derselben Klasse (iV) ranti¬

varmä hat und darin mit einer Handschrift des India Office (D)

übereinstimmt, die ich weiterhin besprechen werde. Die unabhängige

SteUung von Bg lässt sich weiterhin erweislich machen durch eine

Reihe selbständiger Lesarten, die ich in keiner andem Handschrift

gefunden habe , weder in den von mir noch in den von Telang

benützten. Ich gebe, um dies zu veranschaulichen eine Auswahl

einiger Lesarten (unter denen sich einige von Werth befinden) aus

dem V. Act, von S. 101 (C. ed. I) an, bis S. 122. Verschiedene

Kleinigkeiten habe ich übergangen.

I, 101, 8 ") nibhritaxpidhasarncürä für nibh-itapadasam'^

101, 15 dhammalähe bhodu uväsakänam für .w" dhamma-

viddhi hodu

103, 3 uväsakä natthi laJiassatn nisatnsam ti näJiam nive-

derni für .w" natthi edarn tadha vi na Jcadhaissam adinisamsavi

oder sävagä na raJiassam etiam taha vi na kaJiissam (Telang)

104, 1 aJiilasiadi für älambhiadi, älahiadi, ämamtiadi 104, 2 niwäpaämi für niwäsiümi, nikkfisijijetni

— , 10 suhrinmukhe für suhrinmulcJväd

105, 4 anvartkasamjna fttr anvarthato 'pi

1) tvayildya sämantavatakecvaradattapautrnsya mahüräjabhäskara-

dattasünoh kaver vicäkhndattas^ia kritir mudräräxamni nümn nätakam

nätayitairyam rti \ . In der Wiedergabe der oben erwälmten Namen stimmen, wie ich nicht unterlassen will zu bemerken , Lassen's und Stenzler's Abschrift vollkommen überein,

2) In dem ziemlicb fehlerhaften Berliner Ms. (Ch. 7.53), welches ich fluchtig eingesehen habe, steht: mahäräjajyritliusiinoh kaver viealattasya kj-itir.

3) II, 160, 3tf. Telang 190, 3 ff.

(6)

105, 11 sarvurthasiddhim räjunam hartum ic.chato fiir s.räj.

icchato

105, 20 samyag qrihltavün asi \ anyatliüsya vadhe prati-

bandhe vä prakritixobhe Itä gatih syät für anyathäsya vadhe

pralq-itixobhah syät 107, 6 fehlt.

108, 9 (167, 9) väcikam tvattaJi p-addheyarn sarvam für v. t.

hena ^otavyam

—, 12 him Icaromi tti für leim hcuiJieti oder bhanävii

109, 2 (168, 4) die Kede Madayahstu's beginnt erst bei itmim

djn mudräm

■—, 7 niryätah für nirniyate 111, 2 bhaktih für pritih

—, 9 (Tel. 205. II, 170, 2) madhye für .iädhye{}); ghatitam;

sapaxe für svapaxa

—, 10 vyävrittarn parapaacato für v. ca vipaxaf.o

—, 12 arigilcaranäya für '^käranena

—, 17 pratiyätavyam fur prasthntavyam oder prrayäta"

—, 18 (Tel. 207, 1) ■prasthätavyam samadagajaganair

mäm anu vyühya sainyaih für pr. khagamagadhaganair mdm etc.

112, 1 sambhritOc ceditünaih {i) für cedihünaih oder clna-

hünaih

■—, 2 kaulübhebhyo 'va^sta {bhe aus te corr.) für kmitüta-

dyuQca gistah (cf. 18, 16, Telang 48, 4, wo Bg ebenfaUs Jeaulü-

b/ias hat).

113, 15 Zusatz: humära kimartham vayam ähütäh (Glosse

aus 65, 15)

116, 2 svagäträd avatärya fehlt.

117, 4 varnasamudäya eva idam väcayisi/ati {iir varnasam-

väda evaitat sarvam vibluivayisyati

—, 7 änissatn hinzugefügt (vielleicht auch E , das hier cor¬

rumpirt ist).

118, 14 etäni täm gunavallabha vallabhäni gätroei-

füniJanabhüsana bhüsanäni, besser als etäni tava bhnsa-

navallahhasya oder vaUabhabhnsana.sya der übrigen.

119, 7 hal2>itam mülyam etesäm krayena bhavatä vayarn,

hrrayena für kriirena der andem.

—, 8 sui^listo düsanasandhih (E bhüsanajn-ayogah)

120, 19 sakrodham bis irrastavyam fehlt. (Telang gibt an,

dass auch C. ed. II und N dies auslassen. Für C. ed. II ist das

ein Irrthum.)

121, 14 tdlangliai/itum für unmülayitum

121, 19 püiunistambü balärulm turagakhurajnitaxodalab¬

dhä vahü gä h für '^lahdhätmaldbhäh {Vaterrara labdhänu/di.äväh).

Unter diesen Varianten befinden sich eiuige , von mir durch

gesperrten Druck kenntlich gemachte, die niihere Erwilgung be-

(7)

Hillebrandt, Mudrtlrähxasa ed. Käshinäth Tritnhdk Telang. ] 13

auspruchen könnten Im Uebrigen aber ist diese Handschrift oder

vielmehr ihr T y p u s , der, welcher — abgesehen von der besten, der

APNp - ßec. — unter den mir bekannten Mss. einer etwaigen

neueu Ausgabe meiner Ansicht nach zu Grunde gelegt zu werden

verdiente. Mit der südindischen Recension bat sie gemein, dass

die vielen Zusätze, welche die andere bald zu besprechende Deva-

nägarlrecension durchsetzen und entstehen , in ihr noch nicht zu

finden sind , worüber eine ZusammensteUung näheres lehren wird.

Sie entfemt sich aber von ihr unter anderem dadurch, dass der

Vers uvari ghanam (welchen sogar ed. C. II und HI haben) in ihr

fehlt und ebenso weicht sie von ihnen hinsichtlich der Stellung ab,

welche der Vers äsväditadvirada" hat. In Telang's Ausgabe steht

er an achter, in Bg. (wie Calc. ed. I) an 21. Stelle.

Die zweite Gruppe Mss., welche Telang benützt hat, umfasst

ENG , zu denen die von ihm (wie sich aus dem Zusammenhange

ergibt) mit B bezeichnete Ausgabe Täränätha Tarkaväcaspati's tritt.

„That edition has been assumed to be a fair representative of the

Bengal text of our play. It contains now and then some various

readings, but in sundry places the text of the play, as there given, is very unsatisfactory.' Letzteres ist nicht zu bezweifeln ; in Wirk¬

lichkeit enthält sie den schlechtesten Text, den es vom Mudräräxasa zu geben scheint. Wer aber diese Ausgabe als ,a fair representative

of the Bengal text of our play' ansieht und mit welehem Recht,

weiss ich nicht. Diese Annahme widerspricht zum mindesten ganz

den Anschauungen, welche wir durch Pischel's Arbeiten von dem

Werth eiuer Bengalrecension gewonnen haben und wird auch factisch

widerlegt durch die Lesarten der Pariser Handschrift, — wenn

diese den Bengäll - typus repräsentirt, was mir noch nicht ganz

sicher scheiut — welche ich eben besprochen habe. Es wird nicht

unnütz sein eine Gegenüberstellung einiger Lesarten, verschiedenen

Acten entlehnt , zu geben und dadurch zu erweisen , einmal wie

sehr beide von einander abweichen , dann aber auch um zu zeigen,

um wie viel besser die südindische Rec. und ausserdem auch Bg,

oder wenigstens der vou ihm vertretene Typus ist als B (= Calc.

ed. II). Ich stelle auf die eine Seite B, auf die andere die Aus¬

gabe Telangs und die Pariser Bengäli-Handschrift. Einige besonders

charakteristische Pälle seieu indes vorweg besprochen.

Ed. C. I (S. 46) II (S. 77) berichtet Virädhagupta von dem

Scheitem aller gegen Candragupta gerichteten Pläne. Nach dem

er Vairodhaka's und andrer Tod geschildert, richtet der Minister

an ihn die Prage, was aus dem Kämmerer Pramodaka geworden

sei. Die Antwort lautet: yad itaresdtn. Offenbar war dies einem

1) Ich orwäline au.s eineni andern Act (I, S. 9) die Variante hliittigaliiüdo (2. Vers des Cara) für Ijlinttigahiüdo und harai fiir lioi ; a. li. hat Lassen hhitti- grihät bemerkt. Vielleicbt bhittigiiliySd : „er nimmt das Leben aus dem Be¬

wohner des Leliniliauses"; bbaktigriliitäd will mir nicht einleuchten.

Bd. XXXIX. 8

(8)

Schreiber nicht dentlich genug; nach seiner Meinung musste uoch

gesagt werden, dass auch Pramodaka verunglückt sei und so trat

an Stelle von yad itaresäm die plumpe Lesart — welche auch die

Pariser Handschrift zeigt, nur in diese, wie ich glaube, durch Cor¬

rectur gekommen ist — ätmavinä9ah ! —

IS. 72, 5. II, 120, 3 setzt Cänakya auseinander, warum

Malayaketu's Flucht geduldet worden sei; er hätte sonst entweder

fest genommen werden oder die vorher zugesagte Hälfte des

Königreiches erhalten müssen; in letzterem Falle sei Pai-vate^vara's

Ermordung zwecklos gewesen ; wäre er aber verhaftet worden , so

würde Verdacht erregt und die Schuld au der Ermordung Parva-

te^vara's fiele nicht länger auf Räxasa, sondem die eigentlichen

Urheber Cänakya und Candragupta. Die südind. Rec. drückt das

kura so aus; anupexane dvayi gatih \ nigiihyeta vä prati.grutam.

räjyärdham pratipadyeta vä \ nigi-ahe tävat parvatako 'smäbhir

eva vyäpädita iti Tcritaghnatäyah svahasto dattah syät; in der

Hauptsache ebenso Bg: malayaketäv anupexitäpakramane dvayi

gatih syät \ ni" vä jnr" r. vä pratipadyeta \ nigi-ahe tävat —;

ausführlicher dagegen B (auch NG): — dvayi gatih syät | anu-

grihy eta nigt-ihyeta vä \ anugrahe püi-vapratigrutam r. p. |

nigt'oJie tävat etc.; ich halte anugrihyeta, anugrcdie für der

Deutlichkeit halber eingeschaltete Glossen. Noch offenbarer zeigt

sich ein Glossator in folgendem Beispiel Ed. Calc. I, 87, 9; II,

142, 2. 3. Telang 164, 6:

rüxasah \ eakaia" hastatalagato me candragupto bhavisyati |

idänirn candanadäsasya bandhanän moxas tava ca pfutradäraih

Saha samägamah | malayalc. \ sakhe bhüguräyana, hastatalagata

iti vyähar atah ko ' sy äbhipräy ah. Ebenso mit einigen

unwesentlichen Veränderangen Bg. ; B dagegen : räxasah \ — hxis-

tatalagatah samprati candragupta bh. \ cak. \ idänirn candana¬

däsasya bh. m. bhavatäm ca putradäraih salia samägamah !

jivasiddhiprabhritinäm klecacchedah \

bhäg. I ätmagatam \ jätah satyam jivasiddheh

klecac chedah!

Einem Abschreiber genügte, scheint es, die Erwähnung des

Oandanadäsa nicht ; ihm fiel die ^fichterwähmmg Jivasiddhi's auf —

und so sehen wir denn den ebenso unpassenden als geschmacklosen

Zusatz hier antreten.

Noch ein Beispiel sei genanut. C. ed. I, 120, 18. II, 183,

2. 3: lesen die südind. Mss. : näham parvategvare v{§akanyä.ni

prayuktavän, Bg (und E): apäjM 'harn parvategvare ; die Cal¬

cuttaer Ausgaben haben — beides. Ein weiteres lehrt die folgende

Gegenübei-stellung , in der ich die Lesarten von den Calc. Aus¬

gahen voranstelle.

1) Dipse Verinnthuiig winl bostiitigt dixdiircb. dass dio Hg nabo stclionde Hiindsolirift E yad itaro.sum bat.

(9)

Calc. ed. 1. II. Telang

43, 3 73,

.■»o 89, 3

43, 5 74, 1. Z. 91, 8

46, 6 77, 6 94, 8

— 12 » 12 95, 1

47, 13. 14 78, 12 96, 7.

49, 17. 18 81, 10 99, 10

49, 19 81. 12 99, 11

50, 9 82, 11 100, 6

51, 7 83, 9 101, 8

52, 4 84, 13 10.3, 2

52, 13 85, 6 104, 1

57, 7 91, 5 110, 1. Z

60, 9 98, 2 117, 2

62, 13 101, 8 120, 9

63, 5 102, 9 122, 4

64, 4 104, 8 124, 6

64, 8 104, 12 124, 10

66, 8 107, 9 128, 1

ed. Calc.

kusumapurät kumäre

prakä9iknte upagatam ätmavmä9ah

sakhe, pa9ya, candraguptasya daivasain-

padä sarva eva uparatäh ; [ich hahe

dies für eine Glosse zum folgenden :

sakhe, pa9ya, daivasampadam durät-

mana9 candraguptasya.]

virä I amätyä näitad evam | asmäkam

amum evärtham ityädi punah pathati

vyasana9atasya

sainyamya (aus dem folgenden samya-

mita entlehnt) dristvä ätmagatain apavähito 'smi bhavatu

mädyasi pa9yämi

I pralabdhäntaraih II pratisthäntai-aih (!) stömam

9ravanam upagato 9ikhara

rucim pravartayisyate (entlehnt aus

66, 6)

Bg (a) und Telang (b) resp. TR (c) ac) fehlt b) steht nur kumäre prakä9ite

fehlt.

a) ebenso bc) yad itaresäm fehlt.

fehlt.

vyasanasya fehlt.

nur ätmagatam (sva") apahrito 'smi

fehlt.' tämyasi fehlt. pravistäntaraih

stüp am

9ravanapathain gato fehlt. "

ces{ate

in 1c 1 1

> Ü

!' ii

^

§^

p>

(10)

66, 17 108, 4 129, 1 I kä9atüla''

II kä9a { P^j^^P* } lässt die Wahl!

kä,9apuspa

66, 18 108, 5 129, 2 I klindatl, II klindatlm kli9natl (T kh9ya<* K kh9nyati)

70, 8 116, 10 135, 10 rahasi trasayitvä (entlehnt aus S. 7,15) a)utpädya, bc) utp. rah. tras (!)

70, 21 117, 13 136, 11 tadaprativldhäna fehlt.

71, 14 118, 11 137, 11 prakvtinäm fehlt in ac.

71, 15 119, 1 138, 1 9ravanaprava9a nur pravara

72, 6 120, 8 138, 10 hereits erwähnt.

73, 9 122, 11 140, 10 nä9ayet ghätayet

75, 17 126, 13 146, 2 vinä9anäya hi düsanäya

76, 1 127, 5 146, 8 satyam eva fehlt. ■

79, 14 133, 14 158, 1 pranidhih fehlt.

80, 13 135, 2 154, 8 athavä fehlt.

81, 15 136, 3 156, 1 kumära kumära fehlt.

82, 8 136, L Z. 157, 2 santah fehlt.

82, 10 137, 2 157, 4 adhigatah avadhäritah

83, 13 138, 3 159, 8 mautra sattva

»)87, 3. 4 141, 16. 17 164, 8 räx. 1 kim kim

kara | jadhä padhamam däva

fehlt.

87, 7 142, 1 164, 5 Rede des Qakatadäsa Fortsetzung der Rede Räxasa's.

87, 10 142, 2. 3 164, 6. 7 Glosse (hereits erwähnt) fehlt.

87, 11 142, 5 164, 8 hastatalagato me samprati candra- a) hastagato me candragupta iti

gupto bhavisyatiti vyaharatah vyahjitavatah

bc) hastatalagata iti vyaharatah 1) Ich lasse kleine Verschiedenheiten von hier ab weg.

(11)

Calc. ed. I. II. Telang. ed. Cajc. Bg (a) nnd Telang (b) resp. TR (c)

87, 14 142, 7 165, 2 avagacchati pa9yati

88, 11 143, 3 166, 7 yävannirapexah a) fehlt, bc) nur yävat Sc

88, 18 143, 10 167, 2 jyäni gläui

*»; 5?*

89, 18 144, 7 V. u. 168, 8 vyasanam fehlt. ■a-

-ja

90, 8 145, 6 169, 4 prakritinäm fehlt. g

90, 12 145, 10 169, 8 sambhavita sambhävya »

92, 10 148, 2 V. u. 173, 7 rotsyanti rundhantu

|:

94, 3 152, 2 177, 3 hoi fehlt 2 Mal (ist zum Metrum

nöthig)

s

^Sl -*

95, 11 153, 11 179, 7 patracliäyaih a) purnachäyä, b) parnachäyaih

c) E pürnachäyaih

■1 -Qo

§

96, 10 154, 10 182, 6. 7 asaünabhüdam hi imassa damsanam tä

ädittadamsa^ena padUianämi

a) asaünabh" d" assa dantadam-

sanena padiharämi , bc) a. d.

maha sammadam ewa tä na

padiharämi.

a .s.

^ g<

97, 4 155, 4 183, 4 panamämi vandämi i'

98, 6 156, 4 185, 2 agahidamuddo fehlt.

öl

102, 6 161, 1 191, 6 bhadanta bahyans te balaväu s

104, 6 163, 2 194, 7 tena j,jeva dutthabuddhinä - akajjasiddhi fehlt. i-

kadä

§.

107, 1 166, 3 198, 8 päsipahvatti (sevao in II in Klammer) sevao

107, 3 166, 5 199, 1 artham ( fehlt.

1 h-fc

107, 12 166, 14 199, 9 grihitvä 1

108, 14 167, 2 V. u. 201, 7 yävat sarvam anena kathitam bhavet a) yävat kathyate nena, bc) yävat

kathayati

111, 9 170, 8 205, 9 kathitarn (gha^i in II in Klammer) gha|itam -4

(12)

11, 17 171, 5 206, 7

111, 19 171, 7 207, 2

112, 9 172, 9 207, 11

114, 3 174, 2 V. u. 210, 7

115, 16 176, 10 212, 10

116, 19 bis 177, 11- -13 214, 5.

117, 2

117, 7 177, 18 215, 2

120, 5 182, 2 219, 4

120, 16 183, 3 220, 5

121, 19 184, 15 222, 5

125, 11 188. 8 228, 4

125, 12 188, 9 228, 4

129, 2 191, 1. Z. 232, 5

131, 4 194. 7 235, 14

131, 13 195, 10 236, 7

131, 14 196, 1 236, 8

prasthätavyam (aus dem folgenden ent¬

lehnt)

samvidher aprayatnah (nur m I)

idänirn vijfiäyate

ity äbharanarn darcayati

der ganze Zusatz ägatya bis zu bhavet

bhägu I kumära, mudräm apy änayatu

iyam kntadhiyo bereits erwähnt.

päfi9uvyühä

niabhümi /

tanükada 1

sami vaassa saccam cauda nada¬

sassa sinehena tti, atha canda-

nadäsassa mokkham pekkhasi

pi'ayätum pürvam vanam gacchet

pratiyätavyain uud prayätavyam sarnvidheyah prayatnah

fehlt.

a) prati kumära muddam pi

änissatn, bc) prati kumära

muddävi kyitadbiyäm

päft9ustambä fehlt.

sam. a) adha (bc dafür vaassa)

candanadäsassa m. via p.

prayatnam

a) sarvam bc) sarvä a^ balaip(?) g. bc) vina9yet

(13)

^ Cul. ed. I

131, 17

132, 21

133, 8

134, 7

135, G

138, 13. 14

130, 4

141, 1

141, 1

141, 15

144. 3

148, 11

141», 5 152. lü 153. 20

154, 12

155, Jt

15«. 15

II.

196, 4

198, 1. Z.

199, 8

200, 1. Z.

202, 4

206, 9

207, 4

209, 1

209, 1

209, 15

212, 3

217, 0

218, 1

223, 3

226, 5

227, 9

229, 6

230, 12

Telang.

237, 2

239, 6

240, 4

242. 1

• 243, 8

249, 3

250, 3

253, 1

253, 1

254, 2

259, 1

265, 1.

265, 9

271, 9

274, 3

275, 4

277, 5

279, 3

ed. Calc. Kg (a) und Telang (b) resp TR (e)

rathyäh taläh

vrixäli fehlt.

prakurvau pramriduan

bhavatu, priechämy enaip (Entlehnt aus fehlt.

Z. 2, resp. 9)

der Zusatz fehlt. a) prakä9am tatah tatah, bc) pra-

kä9am | bhadra kim tasya

anno vi ja^io evam na karaissadi (!) 1

jäcianto vi / fehlt.

vanQa )

suhiidvinäpahetui- suhridvipattihetur

addhavadhe .üevva fehlt.

Rede der KutumbinI Rede des Oandanadäsa

die Bühnenbemerk. cändälau bis 9ale^ fehlt.

devvavasidam ' ,a) yibhavatah sapariväro, b) vi-

sevakau- anugamyamäno I bhavataij ca pariväro, c) ähnhch.

(a) bhuvi viktanayo, bc) bhuvi

tu viviktanayo "pi \ Quddhanayo

pamiisasya bhävato paumsasya matimau

räjakruyam karisyati a) jänäti bc) jaulte

saha vähanahastibhyäm vinä vähanahastibhyo

(14)

Diese (nicht vollständige) Liste wird, denke ich, genügen um,

auch wenn wir von vielen nebensächlichen Lesarten absehen , eine

zwischen Ed. Calc. II und Bg bestehende erhebliche Differenz dar¬

zuthun rmd zu erweisen , dass die Lesungen von Bg im Verein mit

der südindischen Rec. zwar uicht in allen , aber in der Mehrzahl

der Pälle der bes. durch Zusätze entstellten Calc. ed. II (und ua¬

türlich dann auch I) vorzuziehen sind.

B steht von Telang's Handschriften sehr uahe N uud etwas

ferner G. Schwieriger ist es die Stellung von E zu bestimmen,

einer dem Deccan-College angehörenden Handschrift. „It is a very

indifferently written MS. It contains immerous nustakes, as may

bo seen even on an examination of the readings from it, which

are contained in our foot-notes'. Nach den Anführungeu Telang's

in seinen krit. Anmerkungen zu urtheilen , theilt E zwar öfter

die Lesarten von B und N; soweit] ich aber diese Prage unter¬

sucht habe, glaube ich, dass sie am nächsten der Pariser Hand¬

schrift steht. Auf Seite 100—122 Calc. ed. I hat sie mit Bg

allein gemein: 107, 10 lekham udvestya für udghätya \ 113, 4

anurüpam für anukülam 120, 8 nihnuta eva vidheh kilaitad

vilasitam 120, 16 apäpo 'ham parvateqoare 121, 6 den Zusatz:

tebhyo bhümir eva diyatäm. Von den FäUen , in denen ich

oben B der südmd. Rec. und Bg gegenübergesteUt habe, stimmt

auf den Seiten C. ed. II, 100—122 E nur in den _ Lesarten, käga-

tüla, rahasi trasayitvä, tadap-atividhäna (apratividliänasya), pra¬

kritinäm (das aber auch bei Telang steht) (jhätayet mit B überein,

in cravanapatham pravistüntaraih , cestate (E cestisyate) utpädya,

pravana, in der Auslassung von qikhara und anuyrihyetu, anugrahe

E jedoch mit Bg. Auch sonst glaube ich hier eine engere Verwandt¬

schaft beobachten zu können. An den Zusätzen, welche B durchsetzen,

hat E uur in den selteneren FäUen Anteil; so fehlt z. B. Te¬

lang 96. 7. 8. der obeu verzeichnete Zusatz sakhe bis uparatäh;

ferner fehlt (Telang S. 214, 5. 6) der Zusatz von äijatya bis zu

bhavet u. s. w. Sodann steht der Vers äsväditadvirada in E

au derselben SteUe wie in Bg , während allerdings der in B sich

findende Vers uvarighanam iu E steht, obgleich er in Bg fehlt.

Was den Commentar des Vategvara anbetrifft, so lässt sich

für denselben, soweit meine Untersuchungen reichen, darthun, dass

der von ihm vorausgesetzte Text dem von Bg und E theils gemein¬

sam theils einzeln gebotenen relativ am nächsten steht, wenn auch

nicht immer entspricht; iür jad ayati, wie C. ed. I, 58, 13 II, 94, 4

haben, und für rahayati der südind. Rec. liest Bg allein: datha-

yati; dies hat auch Vate9vara fol. 44b) 6') 138, 5 liest Bg: oa-

yasyOrthe yo ' sau vy as anar ahitasy a vyuvasitah; vyasanara-

hitasya hat auch Vat. Am Anfang des 5. Actes lesen Calc. ed.

I und II tä ädittadamsanena padihanämi, Telang: tä na padi-

1) Ich beiiiitze du» Bengäll Ms. des India Ollice 827.

1 3

(15)

Hillebrandt, Mudräräksasa ed. Käshinöth Trimbak Telang. \2\

harämi, E aber (nach Telang) hat tä cuddhadamsanena padiha¬

nämi, so auch Vateyvara: tasmät <;iiddhadar<jan£na pariharämi

mit dem Zusatz : ädityädtdarganena dürlkarami. äditya scheint

also eino in den Text gerathene Glosse zu sein. Am Ende des

4. Actes 1, 93, 12 II, 150, 4 liest Vatecjvara: nilüvite iti nirüpi¬

tam I lagnam sücayitnä pridyäham apy ety {^i) arthah adya,

madhyahnäd uparltyarthah nivnttasalcaladosa etc. Calc. ed. I u. 1 1

haben: nilüvidc mnhutte ä mqjjhannädo niomdtasakalä (rcsj).

satta/calä) : Telang liest: nirüvidä mae ä inajjhannädo nivufta-

.savvalcallänä tihi, Bg aber in Uebereinstimmung mit Vatei;vara:

nilüvide logge ajja (mjajjhannädo nimmttasaaladoso ; E hat eben¬

falls laxjge ajja , weicht aber in folgenden , wenn T.'s Ausgabe

richtig ist, ah. Die Chäyä zu den beiden astrologischen Versen

(S. 94 resp. 152) lautet fol. 69 b: ekagunä tithig caturgwnam

naxatram (es fehlt also auch hier bhavati beide Male !) | catuh.sasti-

(junam laqnam esa jyotistattvasiddhäntah || tä tasmäd lagne bhä¬

vah savala(jnah (?) saumyam a^n graliam jahihi durlagnam präp¬

syasi sakalasiddhmi candrasya balena gacchan || . Da ich später

diesen Vers herzusteUen versuchen werde, so beschränke ich mich

hier auf die Bemerkung, dass dem hier vorausgesetzten Texte weder

Bg noch E (abgesehen von den übrigen Mss.) entsprechen, wir also

mit keinem von beiden die Vorlage erreichen, welche der Commen¬

tator vor Augen hatte. E scheint im zweiten dieser Verse zu

lesen: tä. lagge hoi sulagge somami gaham ca jähi dullaggam |

havihasiQ.) dihamänaü (!) —, ich weiss aber nicht , ob hier E,

das Telang als sehr incon-ect bezeichnet, zu trauen ist, noch auch,

ob T. selbst durchweg genau gelesen hat. Bg scheint noch in-

correcter zu sein : — von beiden Handschriften steht aber an dieser

Stelle jedenfaUs E Vategvara näher als Bg.

Besser steht es dagegen wieder bei dem zweiten ebenfalls

weiterhin noch zu erörternden Verse des 6. Aktes. Vate^vara (fol.

88a) erklärt ihn folgendermassen : sarvathä mitram miträni dunvanti

luimpiai/anfi cintayety arthah — kim mitam mitram | hridayas-

thitam api \ kimhhidäni miträni \ gubhc^i sambhävitäni \ giihha-

bhäqitayä cintyanyäyotpjäni i^) grihotsavesu nirvjiif/ini — daraus

folgt, dass Vat. den zweiten Theil so liest, wie er allein

iu Bg. lautet: hiaafÜiidam pi mittam virahe miftäni dhtmranti (!).

Für den ersten Theil ist für Vat. vorauszusetzen : sambhäventä

ävänesum gchüsavesurn nirüventä (?); (E und Bg. sind corrum¬

pirt; ersteres liest nach Telang: sambhärantah ävänäesum sahn-

save ruräyatä (!), letzteres samhhävantä älavälaesum (I) gehilda-

vesu räjakajjesH (!), ich weiss daraus nichts zu machen. Näheres

über diesen Vers weiter unten.) Auch eine Reihe von Glossen,

welche die Calc. Ausgaben verunzieren , finden sich in Va^e^vara's

Commentar nicht; dahin gehört z. B. 138, 13 anno vi jano evam

na karaissadi, ih. 16 jalane pavisidukämo 139, 4 jäcianto t-v'u. a.,

auf der andern Seite theilt er aUerdings Lesarten mit Mss. , denen

(16)

er sonst nur selten uahe tritt, z. B. mit Telang's N S. 140, 6 in

dem Verse nistringo ';/am die Lesart äkäga für vyoma. Im all¬

gemeinen lässt sich aher doch erkennen, dass sein Text E und Bcr

bedingt am nächsten steht. Ich kann diese Prage, zum Theü aus

Mangel an weiterem Material, hier nicht weiter verfolgen ; ich habe

vor sie weiter im Auge zu behalten in der Hoffnung, dass die Ge¬

winnung weiteren Materiales eine auf diese Handschriftengruppe zu

basirende Ausgabe ermöglichen wird. Ich will nuu noch bemerkeu,

dass die in der südindischen Ree. sich hndendeu Verse uvari glia-

nam, tapovanam yämi, die abweichende Stellung von äsvädita" in

Bg nicht zu hnden sind, ebenso wenig bei Vate9vara, während

(ausser Calc. ed. I) audere Quelleu zwar nicht alle drei Eigenthüm¬

lichkeiten aufweisen, aber hald au der einen bald an der andem

Theil nehmen.

Von anderen Handschriften habe ich noch eingesehen India

Office 602 eine Devanägarlhandschrift auf 49 Blättem. Samvat

1501. Kleine deutliche Schrift, im einzehien aber ausserordentlich

fehlerhaft und unzuverlässig. Den Vers ä.wädita zeigt sie an der¬

selben SteUe wie Calc. ed. I und Bg, den Vers uvari ghanam lässt

sie aus, ebenso die neu von APNp geboteuen tapovanam yämi und

vanneha läidavvam. Der letzte Vers schliesst mit dem Namen Ran¬

tivarmä und darin stimmt D (wie ich dies Mss. bezeichneu wül)

überein mit E (vantivaruiä) und N. Trotz einzelner Ueberein¬

stimmungen mit den Calcuttaer Ausgaben und NG stehe ich diese

Handschrift uäher zu der Gruppe BgE uud zwar innerhalb der¬

selben zu E. Gemeinsam mit beideu (uud in diesem PaUe mit PN)

hat es z. B. die charakteristische Lesart prapancam für prayatnam Calc. ed. I, 6, Z. 18; 120, 16 apäpo 'harn parvateg-vare ; es fehlen die Zusätze anugrihyeta, anwp ahe (72, 5) jivasiddhipi-ahhritmäm klecacchedah etc. (87,8) /e«a duttliabudhinä lakkhasena etc. (104,6).

Am Ende des 4. Actes liest es (ich gebe die Lesimg mit allen

Fehlern) nilüvide ruggui (soll s. lagge) ajja mäbh(jjh)anädau —

und : eso (]o)d!samtatta sidhvainte \\ lagge hoi sulagge somammi

gahe ca ahi dnllagge \ pävisa dihumäu candcutsa valena gacchanto

nähert sich also E. Auf dei- andern Seite ist aber D uicht mehr

so glosseufrei wie E; es hat deu Zusatz anrio vi Jano etc. (138,

13. 14) schon aufgenommeu und liest 155, 9 räjakäryarn karisyati, während E, Bg und die südindischen jänite haben. DurchcoUationirt

habe ich das in Rede stehende Mss. indess nicht und gebe daruin

die vorstehenden Bemerkungen nur als orientirende Notiz. Dasselbe

muss ich mit Bezug auf ein anderes Mss. sageu, von dessen Ver¬

gleichung ich, durch das Erscheinen vou Telang's Ausgabe ver¬

aulasst. vorläufig Abstand nahm: Aufrecht's Catalog der Oxforder

Handschriften No. 296. Ich verdanke die Einsicht in dasselhe der

Güte des Herrn Oljerbibliothekars Nicholson, welcher die Freund¬

hchkeit hatte mir dasselbe zusammen mit No. 297 für einige Zeit

zur Benutzung auf unserer Bibhothek zu überlassen. Ich bezeichne

(17)

Hillebraudt, Mudräräksasa ed. Käshinäth Trimbak Telang. 123

beide Handschriften, weil aus Wilsons Sammlung stammend, mit

Wl und Wj, . Beide siud identisch und beruhen auf derselben

Grundlage nur mit dem Unterschied, dass W2 eine viel flüchtigere

und fehlerhaftere Abschritt ist als Wj , so dass man sie von vom¬

herein unberücksichtigt lassen kann. Wichtiger ist Wj. Ich habe

dasselbe an verschiedenen einzeluen Stellen und im Zusammenhang,

vom Anfang des III. Actes bis zum 26. Verse dieses Actes (Calc.

ed. I, 57—72) verghchen. Darauf hin glaube ich, ihm trotz

mancher selbstilndigeu Lesart ') eiue Mittelstellung zwischen E und

der Grappe BNG anweisen zu sollen. Hält man daran fest, so

befremdet aUerdiugs , dass Wj an einigen Eigenthümlichkeiten von

Handschriften Theil hat, die sonst sehr von ihm verschieden sind,

APNp. Es zeigt nämlich den Vers vanrieka luidavvam , welchen

die Cändäla's sprechen und die vmter 5) obeu (S. 109) angeführte

Glosse alcrityänantaram. Wir sollten nun erwarten , dass Wj

auch die übrigen Characteristica, welche ich 1. c. anführte, auf¬

weist. Dies ist aber, wenn ich von No. 2 absehe, welche ich nicht

nachgeschlagen habe , nicht der Fall. Wj hat nicht einmal den

Vers uvari ghanam (Act I v. 21), welchen ausser APNp auch

MRT , EGN , ja sogar B zeig. 1, nicht aber Bg, D *). Es bleiben

daher , wie mir scheint , nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir

nehmen eine selbständige Entwicklung an, wozu die vielfache Ueber¬

einstimmung mit BGN und R (besouders in Zusätzen) nicht recht

passt, oder erklären diese Recension an verschiedenen SteUen corri¬

girt nach dem Typus APNp, wozu dann stimmen würde, dass W^

auch noch andre Lesarten mit den südindischen Mss. theilt ').

Nach diesem Versuch einer vorläufigen Charakteristik der

mir bekaimt gewordenen Handschriften , den ich daram hier gebe,

(so unvollkommen er ist) weil die Möglichkeit einer neuen Ausgabe in

die Feme gerückt ist, wende ich mich zu Telang's Ausgabe selbst.

Am wenigsteu befriedigend ist, wie schon bemerkt, sein Präkrit

vmd besonders die Verse, in welchen Telang sich arge Versehen zu

schulden kommen lässt. Kaum in der Hälfte derselhen ist er dem

Metrum gerecht geworden und doch haben, wie ich schon hervorhob,

die Calcuttaer Ausgaben wenigstens in einigen Fälleu das richtige.

1) Das gUt z. B. von dem 8. Präkritverse (Anf des IV. Actes)

l]^ I^tO Telang liest hier:

1) Icli hubo clou Schlusü: amila iiuilüin pärthivo dhariiuivtii tl her¬

vor. Der iistrologiseho Vers uiu Kudo de.s 4 Aetes lautut: lagge hoi sii- Itigge somammi gahemmi hoi dullagge | pävihtisi sadliasiddhiin candonsti

— 96, 9 iTolann 182, ü) Jiie<( tttvaridiii gacchämi 97. 10 (184, 2) cjie dc-

^aiie{'.) kaiiiiädhäre kunihadesaiiiceside lehe sucedi 102, 1 (191, 2) hinter prakäiaiii den Zusatz : bhadanta prantiiiiämi | j:aj) \ sävagä. dhammaläho te hodu.

2) Vergleiche iiueli weiter unten dun \'ers 2 der Cauiläla's.

3) So z.B. 96, 10: usaüiiabhädam dniiisaijaiii maha saTitinudam evvu tä na padiharämi (\\\ ^jar/;.

1 i *

(18)

wre^ft ft iprfretl*.

gegen das Metmni und sicher falsch. Dagegen hahen alle drei

Calcuttaer Ausgahen lichtig:

WRnft ^^iwft prt ^>J%ft.

Das avi leseu auch nach T. eigener Angabe BEN ; "ehim lesen

BENG, während die obigeu Pehler nach Telang von den südindischen

Mss. überliefert werden. Ich muss bemerken, dass nach meinen

Notizen die Teluguhandschrift T avi und adhannehivi liest und

auch aus R habe ich mir nehim notirt, das übrige war theilweise

abgebrökelt oder unleserlich. Der 2. Theil des Verses ist in beiden Versionen richtig. Calc. ed. I hat || ^i^njf ^ ^f*<^^H!| , wo ent¬

weder - . I „ „ - I ^ I - - I -- i;u scandiren oder mit Bg das ca

wegzulassen ist. Die heiden astrologischen Verse in demselben Act

(der 11. und 12. Prakritvers) lassen sich mit Hilfe der Calcuttaer

Ausgaben ebenfalls theilweis wenigstens sicher herstellen. Bei Te¬

lang lauten sie:

ii^inm ftvt ^44»!^ isrw^ I

•«i'J^ Pri Jiui Xjt ^1i^d«rifa^J<l

m I W7ir ^^»TftT Tfftr ^ ft pnit I

^ tUiü II

Schiebt man mit den drei edd. Calc. in den Vers IIa hoi ein,

so erhalten wir eine correcte Zeüe

^ySTT fTT ft>rt xjNjjjjjui frt; U!<+<si^| i

- — I - - 1 - - - II — H - - M - - 1 - I -

freilich haben wie die südindischen Mss. auch die Pariser Hand¬

schrift und Vate(jvara hoi nicht. Pada b) lässt sich nach keiner

Handschrift riclitig hersteUen '), der sechste Puss bleibt fehlerhaft,

gleichviel ob wir mit Telang: joisatantasiddhante oder mit ed.

Calc. I ese disadi somasiddhante lesen. Wir würden zu einem

richtigen Metrum gelangen, wenn wir an Stelle der kurzen zweiten

Silbe in y'oÄsa eine Länge hätten ; _ diese glaube ich durch die Con¬

jectur joissa (= jyotisya) oder jo'isa herstellen zu können.

In Vers 12 gehen die Handschriften sehr auseinander. Sicher

unrichtig ist der Amphibrachys vahesi, welchen Telang auf Grund

der südindischen Mss. liest. Die Calcuttaer Ausgaben haben falsch

pävihi. Richtiger dagegen Bg pavihisi; darauf weisen auch GE

bei Telang hin (pövisihi resp. havihasi). Das weitere ist metrisch

1) Der Codex Parisinus liest (nach Lassen) TJlff\ H f^iJ ° . wie ich der Vollständiglteit halber hinzufuge.

1 s *

(19)

Hillehrandt, Mudräräksasa ed. Käshinäth Trimbak Telang. 125

richtig. Mehr Schwierigkeiten macht der erste Päda. Die Calc.

Ausgaben lesen:

^ ftr 1^ • ^rf^ffwwnj

(die Ausgabe von 1839 oyq-jig). Mf^f f^^lfl nach Ausweis

von Häla 521 = parihara; vgl. Hemacandra 3, 175. Das Metrum

aber ist nicht iu Ordnung. Ich weiss es nicht herzustellen; auch

mit Bg krüram ca parihariajjasse ist nichts anzufangen. Diesen

Mss. gegenüber, welche das Verbum pari + liar habeu, ist sehr

einfach, und auch formell richtig, was Wj bietet:

ftr l^'"^ 'fft'lftT IlfwT (Ms. o^ftr) ftr PIt5i.

Eine dritte Variante befindet sich in den südindischen Hand¬

schrifteu und ihnen ist Telang gefolgt. Metrisch ist diese zwar

richtig, aber kaum der Porm nach. Ja'i vi wird von der Ueber¬

setzung wiedergegeben mit yadyapi. Dass es anders zu fassen ist,

lehrt, vrie ich meine, die Lesung von E: ^ W[f% pinf.

Dementsprechend hat Vat;e9vara's Commentar : 4j^M(<lfM Xi^ ^rf^flf

'). Ich vermuthe also, dass in der südindischen Mss. ein

Imperativ von ^ steckt, auf welchen indirect auch die Lesung der

Calc. Ausgaben (pali - halijjäau = parihara) hinweist. Demnach

dürfte Vers 9. 10 zu lesen sein:

u.»j{uj I frf^ fTHTt -«(^dJflui frf^ I

Prt Jjoi 5rr5t inl *niiiifl«fl(sj>d'^ h

TTT I ^rräl ftt^ vm"^ ifrwifti; ^TfTtf pn^t ^) i

xrrftftflr ^^wn!') ^^7!«r ^%!r »ra^

4) Im 5. Act enthält der 2. Prakritvers (der 12. der Präkrit¬

verse dieses Drama's) ebenfalls in seinem ersten Theil einen metrischen

Pehler und in diesem stimmt Telang mit seinen indischen Vor¬

gängem überein. Dass man panamimo leseu muss , hat schon

Lassen (Inst. Pracriticae App. 62) erkannt.

1) Bei Graiie(;vara (Aufrecht Catalog .SOO, p. 144. Wilson 2.S2) finde ich diese Verse nicht besprochen. Das Ms. der Berliner Bibliothek (Ch. V.'i.'i) liest:

lagge hoi sulagge somammi gaham jahähi dullaggam.

2) Oder: Jf^ ^ ^TTfif . Nach Keru (Ind. Stud. 10, 200)

gehört Merkur (= Saumya und Budha) zu den bösen Planeton , wenn er mit einem bösen Planeten in Verbindung steht. Ich glaube , der Sinn ist : der Augenblick ist ein gUnstiger im Planeten Mercur; vermeide dieseu aber, wenn er in schlechter Conjunetion steht.

3) Bg dihiläiim. Comm. Vate^vara: ■lakalasidilhim. Mss. Chambers 7 S3 pävihisi dihamäüm.

(20)

5) In dem folgenden Verse (ed. Calc. I, 106 ed. C. ,11, 165

Telang 198) ist mit den Calc. Ausgaben gegen Telang gunesum

zu lesen.

6) Im 15. Präkritverse (dem 2. des 6. Actes) stecken mehrere

Fehler. T liest mit der südindischen Recension:

<iR^nii fiTwnit i

fT'nrzf^s^Tt ftfTT ftr^ fwnst fwfs^ ii

Demgegenüber hat die Calcuttaer Ausgabe 1839

^'di^.tii wr%^ T^^r^^ ^^n%itn

ft ^nrf^w ft ftfTT ftrt ftrrrnj ^^ftr

Die Ausgabe von Täränätha liest (S. 186) ^S(T^T%^ — ^^(1^-

sen — ft'^I ftfTT — ^»Wnwi; ^Ig* Jivänanda. Auch

das ist unbefriedigend und ausserdem metrisch unrichtig. Dagegen

ist recht brauchbar, was Bg für den zweiten Päda angibt:

f^^HAfd^ ft tint ftr;^ fwrftr (soii wohifj^ftr sein?)

Der erste Theil ist unverwendbar. Ich stelle Pada a) in iblgen¬

der Weise her:

^«n^nn ^n^%^ itw^ ^^n^^

^- - 1 - - 1 - - II - - k - 1 ~ - - 1 - - 1 -

Im einzelnen ist dazu zu bemerken: ^sira%^ habe ich durch

s*

Coujectur hergestellt. Die Uebersetzungen geben es durch äpünesu

wieder; es ist aber wohl = äpanna (äpadam pt-äpfa), wozu mau

Häla 407 vergleiche. Die Lesart der südindischen Mss. täregänüm

wird von Dhundiräj so erklärt: samtäpe täregänäm carulrämim

samtüpaliürinäm ityartliah !

Hinsichthch des ersteu Wortes des Verses gehen die ver¬

schiedenen Mss. sehr abweichende Lesarten. Ausser den beiden ge¬

nannten, von deueu die südindische die schlechtere ist, fmdet sich

.samhhävanfä . Das hat nach Lassen's Abschrift der Cod. Paris.

Dementsprechend nambliävetä in Telang's Handschrift G. Da mit

him -\- sam uicht viel anzufangen ist 'j , so dürfen wir für v (was

hei Bg als einer Bengälihandschrift uichts auf sich hat) /• schreiben

und samhhärantah hat auch E bei Telang, femer India Office

602 (D). Ich glaube uicht, dass in diesem Wort die Wurzel bltar

tragen steckt. Aus Vararucir, 18; 12, 17; Bem. 4,74; Iläla s.v.

smar erseheu wir, dass hhar die für .smar iu der Poesie gebrauchte

i^räkritform ist. Der Vers würde danach bedeuten : ,die welche

nicht vergessen , wenn (Freunde) ins Unglück gerathen sind und

1) Vjitei^vai'ji .sotzt .illfrdings futiii -|- />/iif voraus; s. S. 121.

(21)

Hülehrandt, Mitdräriiksaga ed. Käshmäth Trimhak Telfinij. 127

gern haben des Hauses Feste'. Bedenken erweckt nur die causative

Form. Vielleicht darf man auf die von Pischel (Hem. II, S. 140)

citirten Worte der neuindischen Sprachen hinweisen, um die Länge

o-erechtfertigt zu finden. — gehüsave (maküsave ist natürlich falsch) fasse ich, um einen ävannesuni correspondirenden Plural zu erhalten als Acc. Plur.

Wäre es erlaubt die Lesarten zweier verschiedener Recensionen

zu combiniren, so würde ich den 2. Theil der Strophe nach Bg

lesen, denn das vihavä der Ed. Cale. und der Südindischen (Dhun¬

diräj erklärt es als aiQvaryäm) will wenig passend scheinen.

Wir erhielten dann folgenden Vers:

^?n^T '^iPf^ I

f^HH^AHi^ ft fJT^ ftrit twrftr ^J^ftr

,Die Antheil nehmen im Unglück und freudig begehen des

Hauses Peste — den ihn ans Herz gewachsenen Fi-eund erschüttern

bei der Trennung solche Freunde'. Aber ich wage aus textkritischen

Bedenkeu doch nicht dies unbedingt zu thuu, obwohl wir so einen

hessern Sinn als bei jeder andem Lesung erhalten.

7. 8) Im 3. Vers des 6. Actes (Prakritvers No. 16. Telang

S. 230) und ebenso hu 3. Vers des 7. Actes (Prakritvers No. 20.

Telang S. 259) ist wiederum das Metrum nicht in Ordnung. Au

letzterer Stelle liest Telang wie die Calcuttaer Ausgaben (ed. Calc.

ed. I hat das Metrum nicht erkannt) hinter der Cäsur

II ft^ft ^^'W;

wir bedürfen aber eine Länge und müssen enam schreiben , d. h.

einen nasalisch ausgehenden Instrumental setzen. Für den ersteren

Vers hat diese Nothwendigkeit schon Lenz Urvasi 202 besprochen

und des Mälinimetrums wegen adisaagarueiiam dänadappena

- -- - I - - - etc. resp. kasapaharabliaenam jäa"

geschrieben. An letzteren drei Stellen haben auch aUe Calcuttaer

Ausgaben das richtige! Ueber den In,strumental auf enam handelt

Hemacandra I, 27. Weher, Ueber das Sapta9atakam des Häla (I,

S. 31). Häla II, 286. Klatt, ZDMG. 33, 450 Pandit Rishlke<;

(^'ästri in seinem Präkritavyäkarana pag. 101, Anm. 1 (,kalpalatikä- mate devenam devänarn iti tämo rüpam"). Vergl. ausserdem Lasseu,

Institut. Prakr. 225, Anm. 1.

9. 10) Die Verse am Anfang des 7. Actes befinden sich eben¬

falls nicht in der gehörigen Ordnung. In dem ersteren begeht er

zwei, in dem letzteren einen Verstoss gegen die Metrik. Er schreiht

Pada a) vor der Cäsur gf|r Hf4<gl^it I ^^^o ^ - - | - ... j

I ; Pada b) Tn T^ftCf^ ft^ -!) II WHIPn«? I

Die Calcuttaer Ausgaben schreiben viel besser und schöner fq^gf^q ,

und Telang's Handschrift E hat das richtige beinahe (fzrÖf?T?f).

(22)

(qfj liest dann auch Bg, die im übrigen den ersten Vers

nicht vollständig gibt •). Der Vers muss lauten :

v\ JTfv ^rft^f ^ftrvn^ ftf^ ft w% ^ i

xjftr?^ »n ftit^f^ wrwn«t m^tIui ii

Oder iu seinem ersten Theil:

wf+<5i^ ^ nrr%-

- - - I - — I - - II

Der zweite Vers ist so zu reconstruiren :

frf^ jf^W TTf^ 'raitf ^ $ftt ^I^««TftT I

wpRT^ w tft^fwT ^ »raf^ Ii'')

Von circa 20 Präkritversen sind also bei Telang 10 falsch.

Aber auch ausser dieseu zum Theil schwer zu reconstruirenden

Versen lässt das Präkrit Telang's ebenso viel zu wünschen übrig

wie bei seinen Vorgängern. Das tritt besonders dort hervor, wo

wir es mit besonderen Dialekten zu thun haben, z. B. bei den Reden

Xapanaka's oder den Cändäla's. Die Hauptstellen für den ersteren

befinden sich am Ende des IV. und Anfang des V. Actes, die für

die Cändäla's im VIL, vom Anfang desselben an. Nach Hem. 4, 302

spricht Xapanaka Mägadhi und auf Grund dieser Angabe hat Pischel

in den bei Hemacandra citirten Stellen die Eigeuthümlichkeit dieses

Dialectes durchgeführt. Zu diesen gehört ausser dem Nom. in e u. a.

bekanntlich das l anstelle von /• und i; für s, gc für ch. Die letztere

Lautvertretung habe ich in keinem der von mir eingesehenen Mss.

vorgefunden ; g für s habe ich mir ebenfalls nirgends notirt ; nur

Np. hat es einmal. Von den Handschriften, welche Telang anführt,

hal.en APN di(;äe (S. 176j, AGN di(,'.am; E ^nr<a{d'Hr»;^«fl> (177),

1) Bg liest:

^f4<^^ in; xirr% wrr^ '"" (^^

^Jftrf^ «n wnrrti^ M^i^iuj.

Vafe^vara: yadicchatha raxitum präniin vibhavaiii kulain kalatrani r« j tasmät jxiriharata visam iva räjapathyaiii prayatnena. W, liest:

jm iiiahaha lakkhitlam (uiu) se päne viliave kulam kalnttam a tä paliliaUullia visam irn läävattliaiii paat(tjeija

2) Vate(;vara ^[TirnT^ ; ^ft^f^T hat K und die Wil-

son'sclie Handschrift. — Die 2. Calcuttaer Ausgabe liest: ^ |'4||M(^V) ^Hf

5r«l^ T^rf^. der 5. Fuss ist falsch. Telang misst den ;>. Fu.ss

- — (^ I ft I) .

3) Telang liest einmal (S. 17G, 1; : aus Versehen?

(23)

Hillehrandt, Miulriiräksam ed. RäshirMth Trimhak Telang 129

M f<H[|Hf|[ (185). Man wird es einem Autor nicht verargen

können, wenn er Austand nimmt diese Magadhiregel durchzuführen.

Auf der andern Seite sind indess die Mss. in gleicher Weise damit

sparsam, dem Cändäla-Dialekt g für s zuzuweisen. Von Telang's

Handschriften hat M (S. 258) Idi9am , E (268) kuliQäya. Da wir

dessen ungeachtet nach Vorgang andrer Dramen hier g schreibeu

dürfen, so wird sich dasselbe auch für den Dialekt des Xapanaka

als richtig erweisen. Nicht so sehr kargen die Manuscripte damit

/ für r zu schreiben und jedes derselben hat im Verein mit den

Calcuttaer Ausgaben eine ganze Eeihe Beispiele dafür aufzuweisen.

Nm- zeigen sie alle die bekannte Inconsequenz und schreiben bald l,

bald r, nicht nur in verschiedenen, sondern in demselben Wort,

ebenso aber auch Telang; S. 186, 4. 191, 5 steht bei ihm rakkha-

aassa, Z. 8 ebenfalls; S. 193, 2. 3. 8 dagegen lakkhasena, resp.

lakkhasassa. 175, 3 steht nirüvidä für nilüvidä; 176, 3 süre

178, 7 parapakkho, "kariadi, 185, 5 anivärido, dagegen 174, 7

alihantänam, 176, 1 uttaläe, 185, 6 kusumapule, 193, 3 avasale,

4 pavcadi^sale , 194, 1 naarädo , während die zugrunde gelegte

Handschrift P richtig naaläda liest, u. s. w. , übrigens steht r

häufiger als l.

Dasselbe gilt auch von dem Nom. sing, in e S. 184, 2. 3 steht

eso, "kusalo, saüno, karagado, leho. B bei Telang hat lehe, Bg —

dessen Lesung sonst abweicht ') — hat ese S. 178, 4 kuvide, bha-

dante; S. 185, 5 anivärido, pjjaveso, amuddälanchido etc., S. 193,1

uvagade , mandabhaggo (MR bhle) , Z. 2. 3 ghädide pavvadi-

sale. Püi- "bhäe gibt übrigens Telang unrichtig an bhagge, T hat

"bhäe; ferner liest R (S. 193, 2) nicht ahinivasantena , sondem

nur aJiinivasawte , also einen Nom. in -e. Für aham Z. 1 der¬

selben Seite lesen übrigens einige , wenn auch einer andern Recen¬

sion angehörige Mss. die gewöhnliche Mägadhiform hage. Dies

scheint auch iu der Vorlage von T gestanden zu haben, denn T liest

beides : atthi dtiva aliam rage (wohl füi- hage) , und aham muss

auf einer später in den Text gerathenen Glosse beruhen.

Ich brauche kaum hinzuzufügen, dass der Dialekt, welchen die

Cändäla's sprechen, bei. Telang keine bessere Behandlung gefunden

hat. Neben kälane, kalissadi steht padiöraviärena (S. 258),

neben ese salanägaduvacchale (258) äado (S. 260) neben "pali-

.sale gihide amaccarakkhase (268) gihldo amaccarakkhaso\'^) (267).

Die schönen Mägadhigenitive in -äha, welche Lassen (Instit. 420 ")

auf Gmnd des Cod. Par. aufführt und die auch hier von mehreren Mss.

(EG) geboten werden, a^fH!t{H{, IJW^, ^^Tf , ^TWTf sind

ebenfalls nicht in deu Text aufgenommen worden.

1) ene lie nuiggaitirene dehe niiedi.

2) guhide und rfikkhaxe lie.st Bg; das zugeljörige l li.at die Calc ed.

Bd. XXXIX. a

(24)

Ausser Xapanaka scheint noch Mägadhi der S. 106, 1 (Telang

197, 5) erscheinende Diener zu sprechen, ich schhesse das aus dem

in Bg (Calc. ed. I, 106, 3. 11) zweimal vorkommenden puliso, aus

lakhhaso in GN (Telang 234, 3) und kumälassa in AP 203, 1

Allerdings könnten diese vereinzelten Formen aber auch (wie es für

süle 95, 7 schon Lassen Inst. Pracr. App. 38 erkannt hat) Sprach-

mengereien der Abschreiber sein uud das ist wohl das wahr-

scheinhchere ').

Vou grossem Werth ist die Einleitung, welche Telang seiner

Ausgabe vorausgeschickt hat. Er diskutirt darin (abgesehen von

der Reproduction eines im Indian Antiquary bereits veröffentlichten

Aufsatzes über das Datum (^aiikaräcärya's) in scharfsinniger Weise

die spärhcheu inneren und äusseren Indicien, die wir für die

chronologische Pixirung des Dichters haben. Ich stimme ihm vor

allem bei, wenn er seine Polemik gegen Wilson richtet, welcher

auf Grund zweier Stellen des Drama's dasselbe in das elfte oder

zwölfte Jahrhuudert unsrer Zeitrechnung verlegt „when the Pathan

princes were pressing upon the Hindu sovereignities". Telang fragt,

auf welchen Grund hin wir als Mleccha's nur die Muselmänner

ansehen dürfen und , eine Berechtigung dazu angenommen , wie

daraus folge, dass das Mudräräxasa dem elften oder zwölften, nicht

aber einem früheren Jahrhundert angehöre. Ich hatte diese Frage

mir bereits selbst gestellt und Telangs Beweisführung hat mich in

den Zweifeln, die ich Wilson gegenüber hegte, nur noch weiter

bestärkt. T. weist darauf hin, dass der Ausdruck „mlecchair ud-

mjyainänäh* , (für welchen Vate9vara allerdings ucchedyamanäh

und als v. 1. udbJiedyamünäh liest) eher auf verschiedenthche Be¬

lästigungen vonseiten der Mleccha's als auf Gründung einer dauernden

Herrschaft derselben über die Inder hindeute, dass femer der In¬

halt der Strophe auf kriegerische Ereignisse hinweise, in denen die

Hindu's sich mit mehr Glück zu behaupten vermochten als iu deu

Tagen Mahmüd's von Ghazna und seiner Nachfolger, und dass

daram das 8. Jahrhundert, in dem wir von glücklichen Erfolgen

der Hindu's hören , eine geeignetere Zeit für die Composition des

Stückes sei als die von Wilson angenommeue.

Wichtiger als diese Argumentation ist mir, immer der Ein¬

wand erschienen , den gegen Wilson's Behauptung die Pariser Ben¬

gälihandschrift durch die Worte avatu mahim pärthivo rantivarmä,

wofür man leicht 'vantivarmä lesen kann, am Schluss des Drama's

1) Dasselbe gilt auch für die Beispiele , welche sich in den Worten des S. ISO (Telang 23.S) auftretenden Purusa für diesen Dialekt finden. 138, 8 in Np (ajja edam hhanide setlhivihyudiisoj Bg 138, 9 kälavena (resp. kä-

lanej Bg 139, 5 malanassa (ich kann in den beiden letzten Fällen für l in Bg nicht bürgen). Nach Telang lesen auch GR malanassa. Ich habe für R mir r notirt. 139, 4 kälaneya (resp. kälatieiia) alle (ausser E bei Telang) 140, 1 malanüdo R 141, 18 nom. sg. tuvaride Np. — Bei dem erst genann¬

teu Purusa würden wir eher vielleicht Spuren des Daxinä-Uialektes erwarten.

(25)

tliUehrandt, Mudräräksasa ed. Käshinäth Trimhak Telang. 131

erhebt. So wie diese liest auch die Handschrift des India OfRce,

welche ich oben mit D bezeichnet habe, und, wie ich aus Telang

ersehe, treten von seinen Manuscripten E und N, (E mit vantivarmä,

N mit rantivarmä), jener Lesart bei. Telang hat nicht verfehlt aus

dieseu Varianten Nutzen zu ziehen und in der That scheint die

Vermuthung nicht abzuweisen, dass wir aus denselben einige An¬

haltspunkte zur Fixirung luisers Stückes gewinnen können. Eineu

König Rantivarman scheint es nicht zu geben, wenigstens weiss

Telang keinen solchen zu nennen und ich erinnere mich, nur einen

König Rantideva (HaU, Väsavadattä, pref. LII) gefuuden zu haben,

den ich chronologisch nicht zu bestimmen weiss. Wichtiger ist

wohl, dass es zwei Könige mit Namen Avantivarman gibt, von

denen der eine der bekannte König von Kasmir , der andere , der

Maukhari-Familie angehörend , ims im Harsacarita als Vater des

Grahavarman, welcher Räjya9ri, Harsa's Schwester, heirathete, genannt

wird. Wir lesen nun im Harsacarita (cf Hall, 1. c), dass Räjya-

vardhana mit seiuem Bruder Harsa gegen die Hurabuna's zog und

dass Grahavarman iu diesem Feldzuge, indess Harsa zu seinem ster¬

benden Vater zurückgeeüt war, sein Leben einbüsste, Räjya?!-! aber

iu Ketten geworfen wurde. Es ist nicht unmöglich, dass solche

Ereignisse die Maukharifürsten veranlassten an diesen Kämpfen

weitereu Antheü zu nehmen imd, wenn nicht Grahavarman's Vater

selbst, daun vieUeicht einen ebenso genannten Fürsten dieser Dy¬

nastie bewogen in die nun folgenden Kämpfe, in welchen die

Hunnen eine RoUe gespielt zu haben scheinen, einzugreifen. Der

Zug, welchen Räjyavardhana als Rächer seines Schwagers unter¬

nimmt, ist in seinem schliesslichen Verlaufe unglückhch und wird

Veranlassung zu einem Kriegszuge Harsavardhana's , welcher eiuen

Verbündeten in dem Könige von Kämarüpa findet. Die Fürsteu

von Kämarüpa stammen von den Königen von Prägjyotisapura,

deren Dynastiename Varman ist und so heisst auch Harsa's Ver¬

bündeter Bhäskaravarman '). Dies ist derselbe , deu Hiouen-Thsang

besucht. Seiu Name scheint mir von Interesse; denn, wie bereits

erwähnt, nennt die Pariser Handschrift den Dichter unseres Dramas

einen Enkel des Sämantä Vatake9vara und einen Sohn des Mahäräja

Bhäskaradatta. Wenn auch das Material nicht ausreicht, um nun

mit Sicherheit unsern Dichter zum Königssohne von Kämarüpa zu

macben oder ihn weuigstens an den Hof dieser Fürsten zu ver¬

weisen , so darf auch nicht verkannt werden , dass die Angaben

dieser Handschrift sowie die aus dem Harsacarita sich ergebende

annähernde Gleichzeitigkeit zweier Herrscher Avantivarman und

Bhäskaravarman eine solche Hypothese nicht ganz unwahrscheinheh

machen. Wenigstens wird es nicht irrig sein anzunehmen, dass

Vi9äkhadatta ein Zeuge der historischen Vorgänge gewesen sein

muss, an denen Avantivarman erheblichen AntheU hatte. Ist sie

' 1) Oder auch Bhaskaradyuti cf. Peterson, Kadambari Introduction p. 59.

(26)

richtig, so hätten wir in Vi9äkhadatta annähernd einen Zeitgenossen

Harsa's und Hiouen Thsangs zu erbhcken, dessen Lebenszeit in das

7. Jahrhundert p. C. zu verlegen wäre. Dazu kämen bestätigend

einige zwar nicht bindende , aber auch nicht abzulehnende Beweise

welche Telang aus der dem Buddhismus im Mudräräxasa (cf. Act

VH, V. 9) eingeräumten Stellung und gewissen, Pätaliputra be¬

treffenden geographischen Daten schöpft. T. neigt zwar zu der

Annahme , das Drama eher in das achte als in das siebente Jahr¬

hundert zu verlegen , seine Angaben sprechen aber nur gegen ein

jüngeres, nicht gegen ein älteres Datum uuseres Stücks. Es wird

sich auch so, scheint mir, nichts dagegeu einwenden lassen, weun

wir mit Telang unter Mleccha's die Hunnen verstehen, von denen

uns das Harsacarita, wie erwähnt, berichtet und wir dürfen viel¬

leicht noch erwähnen , dass unter den Candragupta feindlichen

Völkern, die Räxasa Heeresfolge leisten, sich die hüna's (wenn

einige Handschriften richtig lesen) bezeichnender Weise befinden.

Im weiteren Verlauf seiner Einleitung bespricht der Verfasser

die im MR aufgezählten Völkerschaften, welche zu Cänakya oder

Räxasa sich halten. Einiges hierin wird den Beifall der euro¬

päischen Pachgenossen des Verfassers kaum erringen. Ich meiue

besonders seine Behauptung, dass die Javana's, an deren Gleich¬

setzung mit den Griechen er noch nicht recht zu glauben scheint,

auch hier nicht Griechen sondem einige Afghanistan und seine Nach¬

bargebiete bewohnende Stämme seien. Was Telang dazu anführt, dass

nämlich in den Berichten klassischer Autoren (Wilson, Hindu Theatre II, 147) über diesen Feldzug Candragupta's griechische Soldaten nicht

erwähnt würden, ist doch kein ausreichender Grund. Dagegen hat

er für seinen Zweifel daran, dass unter den Cma's (welche im MR

ebenfalls auftreten) nicht die Chinesen, zu verstehen seien, keine

geringeren Bundesgenossen als Max Müller (India, What can it

teach us p. 131) und, wie ich hinzufüge, HeiTU vou Richthofen,

der in seinem grossen Werk über China (1, 440) sie mit den im

NW Indiens wohnenden Schina's identificirt. Telang verlegt sie in

den NO Indiens.

Nach dem indess, was A. v. Gutschmid in dieser Zeitschrift

(34, 202) über jene Ansicht bemerkt , kann ich mich noch immer

uicht entschliessen von der älteren abzugehen und glaube, dass

wenn wirkhch für das Epos und Manu sich die Unmifglichkeit

cina auf Chinesen zu bezieheu ergeben sollte, damit doch noch

nichts gegen eine solche Identifikation in unserm viel späteren

Di-anm erwiesen ist.

Breslau. Alfred Hillebrandt.

(27)

Giithe, Wolffs Arahischer Dragoman. 133

Wol/f , Dr. Philipp , Arabischer Di-agoman. Grammatik,

Wörterbuch, Redestücke der neu-arabischen Hprcu;he. Ein

Handbuch für Reisende in Aegypten, Palästina und Hyrieti,

sowie für Studirende der arabischen Sprache. Diitte gänz¬

lich umgearheitete Auflage. Leipzig: F. A. Broekhaus. 1883.

VI, 369 S. kl. 8.

Der Verf. ist mit grossem Fleisse und gutem Erfolge bemüht

geweseu, die neue Auflage seines „Dragoman' brauchbarer als die

vorhergebende zu gestalten. Nicht nur , dass man im kleinen die

Spuren seiner nachbessernden Hand bemerkt , sondern es sind nun

die als Anhang der zweiten Auflage beigegebenen Nachträge zur

Grammatik in deu kurzen Abriss derselben hineingearbeitet worden,

der dadurch um vieles gewonnen hat, das Wörterbuch ist von

Dr. Wetzsteiu iu Berlm revidirt und bedeutend erweitert und die

Redestücke sind duroh „drei Gespräche im .Jerusalemer Volksdialekt"

(S. 354 ff.) vermehrt worden. Da die Ausstattung des Buches

gut und der Druck mit geringen Ausnahmen correct ist, so fallen

die Vorzüge der neuen Auflage auch äusserlich angenehm in die

Augen.

Eine Darstellung der neu-arabischen Sprache zu geben hat be¬

kanntlich — man vergleiche nur das mteressante Vorwort Spitta's

zu seiner Grammatik des arabischen Vulgärdialektes von Aegypten

— nicht geringe Schwierigkeiten. Dahin gehört zunächst der Ab¬

stand zwischen dem gesprochenen und dem geschriebeuen Wort.

Für den Grammatiker entsteht desshalh die Frage, wie er in einem

für Europäer berechneten Buche arabisch schreiben soll. Soll

er sich in den Grenzen der arabischen Schriftsprache halten , oder

soU er — anders wie die Araber selbst — das gesprochene Wort

in arabischer Schrift wiedergeben ? Der Verf hat gewiss diese

Schwierigkeit gefühlt, doch hat er nicht überall dasselbe Verfahren

eingeschlagen. Einerseits finden wir „^iS u« mä karabs er hat

nicht geschnürt" (S. 66), „Li! |jij.cl L» mä a'rafs ana ich verstehe es nicht" (S. 332), andererseits „ L^'ijI w^a;>0' ^_^•««^' ^ hl tensa tegib Ii ijähä vergiss niclit es mir zu bringen" (S. 364), „^Ls^j" 'b!

lä tachäf sei unbesorgt' (S. 357). In den beiden ersten Fällen hat

der Verf nach dem Gehör das ^ hinzugesetzt, in den beiden

letzten Fällen hat er die Aussprache nach dem Geschriebenen ge-

.staltet : ijähä statt jäha, lä tachäf statt lä tchäfsch — denn so

sagt der Mukäri zwischen Jafa und Jerusalem S. 354 gauz gtiwiss.

Ein fester Grundsatz in dieser Frage wäre für den „Dragoiiiaii"

wünschenswerth geweseu, zumal da das Buch auch für „Studirende

der arabischen Sprache" dienen soll. Will man nun die Umgangs¬

sprache stets auch mit arabischen Buchstaben wiedergeben, so würde

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