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Begründung: Die Verkehrsachse Thun – Bern – Biel ist eine wichtige interkantonale Verkehrsachse

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Academic year: 2022

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P 232/2008 BVE 18. Februar 2009 BVE C Postulat

0243 Moser, Biel (FDP) Staub, Thun (FDP)

Weitere Unterschriften: 17 Eingereicht am: 08.09.2008

S-Bahn: Tangentiallinien im Kanton Bern; direkte Züge zwischen Thun und Biel am Morgen und am Abend

Der Regierungsrat wird gebeten zu prüfen, wie und wann eine S-Bahn-Tangentiallinie Thun – Biel (mit Halt in Münsingen, Gümligen, Ostermundigen, Zollikofen und Lyss) eingeführt und in den Angebotsbeschuss aufgenommen werden kann.

Begründung:

Die Verkehrsachse Thun – Bern – Biel ist eine wichtige interkantonale Verkehrsachse.

Sowohl im öV wie auch beim MIV führen die entsprechenden Verkehrswege immer durch Bern (mit den bekannten Konsequenzen).

Bedingt durch die unterschiedlichen Knoten (Bern ..00 und..30 / Biel ..15 und ..45) sowie das Umsteigen im Bahnhof Bern sind die Reisezeiten per Bahn zwischen Thun und Biel mit knapp über einer Stunde alles andere als attraktiv und konkurrenzfähig. Rechnet man in Thun und Biel noch die Wegstrecke vom und zum Bahnhof hinzu, so braucht man in etwa doppelt so viel Zeit wie mit dem Auto.

Wie eine detaillierte Eingabe (im Rahmen des Fahrplanverfahrens 2008) von Herrn Pascal Pfeffer aus Wallisellen an das Amt für öffentlichen Verkehr zeigt, würde die propagierte Tangentiallinie einen erheblichen Zeitgewinn bringen (neben einer Entlastung der in Hauptverkehrszeiten ohnehin bereits überlasteten Bahnen und Strassen). Ein solches (zusätzliches Angebot) könnte auch mithelfen, die in Hauptverkehrszeiten chronisch überlasteten Züge im Aaretal zu entlasten.

Für weitere Details und ergänzende Erklärungen verweise ich auf die ausführliche Eingabe von Herrn Pascal Pfeffer (die dem AöV vorliegt).

Antwort des Regierungsrates

Heutiges Angebot

Der Regierungsrat teilt die Ansicht des Postulanten, das Fahrplanangebot auf der innerbernischen Nord-Süd-Achse sei heute zu wenig attraktiv. Zwar bestehen halbstündliche Verbindungen zwischen Biel und Thun, die Wartezeit beim Umsteigen in Bern beträgt jedoch durchwegs über 15 Minuten und die Reisezeit eine Stunde. Primär ist diese Situation auf die unterschiedliche Ausrichtung der Knoten von Bern und Biel zurückzuführen. Die Übergangszeiten zwischen den S-Bahnen aus Gümligen und denjenigen aus Zollikofen sind meist ebenfalls relativ lang. Grundsätzlich liesse sich die Reisezeit mit den im Postulat vorgeschlagenen direkten Zügen deutlich senken.

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Laufende Planungen

Die Umsetzung des Projektes ZEB (Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur) wird die Struktur des Knotens Biel in voraussichtlich gut zehn Jahren verändern und eine andere Fahrplangestaltung der Züge Biel–Bern ermöglichen. Bei der S-Bahn Bern ist der Kanton derzeit daran, die 2. Teilergänzung zu erarbeiten. Im Rahmen dieses Projektes werden das Fahrplanangebot der S-Bahn und die notwendigen Infrastrukturen bis ins Jahr 2019 festgelegt. Für die Züge von beziehungsweise nach Biel und Thun sind in Bern schlanke Anschlüsse geplant, womit sich die Reisezeit um 10 bis 15 Minuten verkürzen wird. Es sollen halbstündliche Verbindungen bestehen. Die Reisezeit wird damit nur wenige Minuten länger sein als bei einer direkten Verbindung Biel–Thun mit Halten in den wichtigeren Bahnhöfen der Agglomeration Bern. Der zusätzliche Nutzen einzelner direkter Züge zwischen Biel und Thun wäre demnach mittelfristig für die Verbindung zwischen den Städten sehr gering.

Andererseits würden direkte Züge zwischen Biel und Thun die Reisezeit auf Verbindungen in der Agglomeration Bern deutlich verringern, beispielsweise zwischen Gümligen und Zollikofen oder zwischen Münsingen und Münchenbuchsee.

Fahrgastpotenzial von direkten Zügen am Morgen und Abend

Das Fahrgastpotenzial einer Direktverbindung im Sinne des Postulats kann aufgrund einer Auswertung der Pendlerstatistik aus der Volkszählung 2000 grob abgeschätzt werden.

Dabei wird davon ausgegangen, dass der neue Zug in Münsingen, Gümligen, Ostermundigen, Zollikofen, Münchenbuchsee und Lyss hält. Die Pendlerströme zwischen den Gemeinden Thun, Münsingen, Muri, Ostermundigen, Zollikofen, Münchenbuchsee, Lyss und Biel sind relativ bescheiden. Wird ein zukünftiger öV-Anteil von 50 Prozent angenommen, kann das Fahrgastpotenzial auf rund 1’300 Reisende geschätzt werden, welche die zehn Züge (zwei Zugspaare am Morgen, drei am Abend) benutzen würden.

Das ist für die Einführung einer neuen Zugsverbindung ungenügend. Dies umso mehr als keine neuen Gebiete erschlossen, sondern lediglich bestehende Angebote ergänzt würden. Die S-Bahnen im betrachteten Gebiet werden heute in der Hauptverkehrszeit von rund 400 Personen pro Zug benützt.

Technische Machbarkeit von direkten Zügen

Die Machbarkeit einer Direktverbindung ist fraglich: Sowohl zwischen Biel und dem Löchligut als auch zwischen Ostermundigen und Thun bestehen Kapazitätsengpässe. Die laufenden Planungen zur Weiterentwicklung der S-Bahn Bern sehen deutliche Angebotsausbauten auf den Korridoren Bern–Thun (S1) und Bern–Biel (S3) vor. Zwischen Gümligen und Münsingen ist für diese geplanten Angebotserweiterungen der Bau eines dritten Gleises notwendig. Aus der Sicht des Kantons sind Kapazitätsausbauten bei der S- Bahn gegenüber der Einführung von Tangentialverbindungen klar zu priorisieren. Im Weiteren hat eine grobe Prüfung des eingereichten Fahrplanvorschlags gezeigt, dass dieser wegen Konflikten mit heute verkehrenden Zügen im Aaretal und in Lyss nicht machbar wäre.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Einführung von direkten Zügen zwischen Thun und Biel bereits eingehend und insbesondere unter den Aspekten des Potenzials und der Machbarkeit geprüft wurde. Die Ergebnisse zeigen klar, dass es nicht sinnvoll ist, solche Direktzüge einzuführen. Der Regierungsrat beantragt daher, das Postulat anzunehmen und gleichzeitig abzuschreiben.

Antrag: Annahme unter gleichzeitiger Abschreibung An den Grossen Rat

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