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d a s s i n d er L i eb e (f a s t) a ll e s er la u bt u n d n i c ht s u n m ö g lic h is t.

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Academic year: 2022

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H

annah Fink , geboren 1982, ist Lek torin in Stut tgar t. Nach 102 Dates und als großer Fan der Serie How I Met You r Mother hat sie beschlossen, die Frage nach der angeblichen Beziehungsunfähigkeit ihrer Generation in einem Roman zu verar beiten. Beziehungsstatus der zeit: glück lich vergeben, k in- derlos. Und eigentlich weiß sie auch nur von ihrem 103. Date, dass in der Liebe (fast) alles erlaubt und nicht s unmöglich ist.

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HANNAH FINK

how i

met your

dad roman

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Informationen über den Verlag und sein Programm:

www.buchmedia-publishing.de

Dezember 2018

© 2018 Buch&media GmbH, München Umschlaggestaltung: Franziska Gumpp

Satz: Johanna Conrad

Gesetzt aus der Stone Informal und der Stone Sans von ITC Printed in Germany

ISBN print 978-3-95780-146-3 ISBN epub 978-3-95780-147-0 ISBN PDF 978-3-95780-148-7

Buch&media GmbH Merianstraße 24 · 80637 München

Telefon 089 13 92 90 46 · Mail info@buchmedia-publishing.de

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INHALT

Prolog 7

Dating 2044 9

Mr First Cut 13

Das Rätsel der Sphinx 33

Rette sich wer kann: Psychos im Netz 44 Ist der Erste womöglich gleich ein Volltreffer?

Oder: Ahmet ist das alles zu sexuell 55 Suche Mutter mit Kind für gemeinsame Liebes-Website 66

Mr Hurts 82

Psychos im Netz Teil II 95

Wimpernklimpern mit Denis 104

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Oder: Das Leben ist kein Arzt-Roman 117

Krieg ist nicht nur in der Liebe 134

Fusseln im Mund und blau im Gesicht

Oder: Wie Männer sich um Kopf und Kragen reden 149 Wie die Seele stumpf wird

Oder: Ich war mir sicher, er steht auf mich! 162

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Die Tomatenattacke

Oder: Gemüse ist zum Essen da 170

Von nackten Piloten und Selbstbewusstseinsabstürzen 180 Jonny Depp: Der Klügere kippt nach – oder ergreift die Flucht 191 Miss Robinson und ihr einziges Leben 200 Vom Sternenschläfer zum Hardcore-Öko 209

Prinz Eisenherz 225

Ein ganz besonderer Pillenknick 237

Schwester, Schwester … 250

Mr Desperate und sein Sofa 268

Der Vorkokser 289

How I Met Your Dad 306

How I Met Your Mother 313

How We Got Married ... With Children 318 Epilog 328

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PROLOG

Vor 27 Jahren war Tilda ein kleines lilafarbenes Bündel, das mir nach einer heftigen aber schnellen Geburt auf die Brust gelegt wurde. Sie schnappte gierig nach Luft, nachdem man sie von der Nabelschnur, die sich um ihren Hals gewickelt hatte, befreit hatte.

Dann nestelte sie sich dicht an mich, als wollte sie sagen: »Zum Glück bin ich jetzt hier.« Ich legte meine Hand auf ihren kleinen Rücken und dachte daran, was für ein langer Weg es war, bis ich sie hier liegen hatte.

Ihr frisch gebackener Papa saß da noch im Flugzeug, hibbelig und sich schwer beherrschend, niemanden anzupöbeln. Er muss fast geplatzt sein vor Ungeduld, so gefangen in einer Maschine auf dem Weg über den Atlantik, der einfach seine Zeit brauchte. Ich hatte gehofft, er würde rechtzeitig von der Beerdigung seiner Mut- ter zurück sein, aber Tilda war zu früh dran. Ich selbst durfte auf keinen Fall mehr fliegen und verpasste den Abschied von meiner Schwiegermutter – Matilda.

So lagen wir da, das neue Wesen Tilda und ich, beide erschöpft aber zufrieden, und warteten auf ihren Papa, meinen Ehemann.

»Ja wo bleibt denn Ihr Mann – der Vater meine ich?« Die neue Hebamme nach dem Schichtwechsel machte ein Gesicht, als würde sie denken: Die arme Frau hat sich aber ein besonderes Schwein von Mann ausgesucht – wenn der nicht mal zur Geburt aufkreuzt!

»Mein Ehemann sitzt gerade noch im Flugzeug. Morgen früh ist er da.«

»Na schade, dann verpasse ich ihn ja«, erwiderte sie, als würde sie mir kein Wort glauben.

Vielleicht hatte ich mir das ja auch nur eingebildet, denn ich konnte selbst kaum glauben, was für ein Glück ich hatte. Ehemann

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und lila Baby – was wollte ich mehr? Ich schaute auf Tildas be- haarte Öhrchen, auf die klitzekleinen Nägelchen, die faltigen Au- gen, die hellbraunen, ungewöhnlich vollen Haare, das Gesicht, das langsam heller wurde … als vor meinem inneren Auge lau- ter Schnappschüsse aufzublitzen begannen. Von Männern, die ich einmal gekannt hatte oder kennenlernen wollte. Von unzähligen hoffnungsvollen, ja sehnsüchtigen Begegnungen. Sehnsucht da- nach, endlich meinen Mr Right zu treffen. Unvorstellbar, wie viele Dates ich hatte, bis ich Tildas Dad kennenlernen durfte.

Wie Tilda wohl aussehen würde, wenn sie ihr Papa geworden wären? Dann hätte sie jetzt vielleicht einen Wuschelkopf wie der Fusselmann, ein gephotoshoptes Gesicht wie Mr Yolo oder kleine Maulwurfaugen wie Mr Fischer hinter seiner Hipster-Hornbrille …

Ich musste ihr eines Tages unbedingt wie Ted Mosby aus How I Met Your Mother erzählen, wie es kam, dass sie auf der Welt ist.

Dann nickte ich ein und vergaß es über 27 meist glückliche Jahre.

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DATING 2044

Die Haustür knallt, Tom und ich zucken zusammen. Mit bläulich schim- mernder Zornesader kommt Tilda ins Wohnzimmer und wirft ihre Ja- cke auf den Boden. Unser Roboter wird sie aufheben, trotzdem: Muss das sein?

Wie immer, wenn Tilda wütend ist, finde ich sie gerade dann am hüb- schesten. Dann merkt man ihr das Temperament ihres Vaters richtig an. Sie gibt zischende Laute von sich wie Ahhhhchhz und grrrrrgggzzz, und dann, endlich verständlich: »Mir reicht es jetzt, ein für allemal!«

Tom schüttelt den Kopf: »Schttt jetzt, Nervschwester, wir schauen Alf!«

Alf – im Jahr 2044?! Ja, 2042 hat man begonnen, neue Folgen zu drehen, ein wie ich finde grandioses Remake. Mit mehr Spannung als im Original, zu Zeiten, als ich Kind und alles noch ziemlich harmlos war. Mein Sohn Tom und ich schauen das oft zusammen an, wenn er mal Pause von seiner Studenten-WG braucht. Und ja, er bringt auch seine Wäsche mit. Und nein, ich sage ihm nicht, dass er sich damit zum Teufel schweren soll, dass ich nicht Hotel Mama bin. Denn ich muss gestehen, dass ich diese Momente liebe: Wir gammeln auf dem Sofa, schauen Alf, lachen uns futsch – und warten auf meinen Ehemann, der freitagabends was zum Essen, meistens Pizza zu unserem Cheat Day, mitbringt.

Jetzt hoffe ich aber, dass er noch nicht gleich in der Tür steht, wenn Tilda hier mit geschwollener Stirnader mal Dampf ablässt. Das macht sie extrem selten, und wenn, dann eher unter uns Frauen. Und Tom, Alf-absorbiert, zählt in dem Moment nicht als Zuhörer. Ich reiße mich blitzschnell vom Fernseher los. Ich bin eben Mama – und für Mamas hat die Realität Vorrang, auch noch 27 Jahre postpartal.

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»Was ist denn passiert?« Ich habe das Gefühl, Tilda schnappt gleich über.

»Sei froh! Sei so froh, Mama, dass du nie an solche gestörten Freaks geraten bist und Papa hast. Sei einfach nur froh!« Und nach einer Pau- se, in der sie aus dem Kopfschütteln kaum noch rauskommt: »Ich hatte das Horrordate meines Lebens. Es war entwürdigend! Ent-wüüüür-di- gend!«

Oh nein, jetzt fängt sie an zu heulen, und ich kann das bei ihr gar nicht sehen. Meinem kleinen lila Baby soll es nicht so schlecht gehen, ohneinohnein.

»Christian!«, rufe ich wutentbrannt, weil ich glaube, dass mir ein Licht aufgeht. Von dem hatte sie mir in ihrer letzten Nachricht ge- schrieben – ganz übler Typ, wenn sie mich fragen würde.

»Nein, schön wär’s!«, blafft sie mich an.

»Ronaldo?«, frage ich leicht verunsichert.

»Nein Mama, ein ganz Neuer, den ich über Street 44 kennengelernt hab.«

Sie schaut mich an, als müsste ich sofort kapieren, was und wen sie meint.

»Kenn ich nicht, was ist das schon wieder für ’ne happ?«

2044 gibt es nicht mehr einfach nur Apps, sondern unsere allPho- nes sind danach geordnet, was die Apps dem User bringen, z. B. einen

»happy« zu machen, daher »happ«.

»Ach, da sind halt heutzutage fast alle Singles drin. Da sieht man zum Beispiel jemanden auf der Straße, der einem gefällt. Dann scannt man die Person unauffällig und schaut, ob derjenige zufällig auch als Single angemeldet ist.«

Ach stimmt, davon hab ich schon gehört. Dann kann man die Person virtuell anflirten und muss nur noch warten, ob derjenige zu einem rüberkommt. Oder man geht einfach hin, man weiß ja dann, dass der- jenige auch auf der Suche ist. Oder, wenn man gerade fettige Haare hat, kann man auch später eine Nachricht schreiben.

»Hast du jemanden angesprochen und er mochte dich nicht?«

»Quatsch, Mama. Das machen eigentlich nur Männer. Wir Frauen klicken nur an, die Männer kommen dann auf uns zu.«

Aha, da hat sich seit »meiner Zeit« wohl nicht so viel oder genauer

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gesagt gar nichts geändert. Find ich jetzt nicht so gut. Aber an sich scheint Street 44 eine gute Sache zu sein. Man kann immer und überall auf der Welt erkennen, ob die Person, die einem gefällt, angibt, Single zu sein.

»Was war denn so schlimm?«

Tilda atmet tief durch und versucht, wieder in klaren Sätzen zu spre- chen. »Ich hatte ein Date. Tristan, der Arsch! Dann haben ihn während wir im Café saßen gleich zwei andere Frauen auf dem 44-Radar gehabt und angeklickt. Und der sagt zu mir: ›Sorry, da muuuuss ich rüberge- hen!‹ Ok, die eine war hübsch, aber geht’s noch?!«

Ihre Stimme schnappt über und ich finde auch, dass wir in einer ganz verkehrten Welt leben. Kann sich ein Mann, also der Tristan-Arsch – wir wollen ja nicht verallgemeinern –, keine Stunde auf eine einzige Frau konzentrieren? Zumal auf meine wunderschöne, schlaue Tilda?

Es scheint Wirklichkeit geworden zu sein, was früher diskutiert wurde, dass man sich, seit alles digital ist, nicht mehr richtig konzentrieren kann. Aber immer noch keine Normalität, sonst wäre meine Tochter nicht so tief gekränkt.

Ich schüttele fassungslos den Kopf. Da hilft nur eins: Verwöhnpro- gramm zu Hause! »Was machst du eigentlich hier, Schatz, Nase voll von Berlin?«

»Ja, ich hab zwei Wochen Urlaub. Hab mich nach dem ›Date‹ einfach in den nächsten Speed-CE gesetzt und wollte nur noch heim.«

Ich drücke sie fest und freue mich sogar ein bisschen über ihr vermas- seltes Date, das mir ihren unverhofften Besuch beschert hat.

Da klingelt das Ceiling, und die Stimme meines Ehemannes ertönt im Wohnzimmer: »Juna-Schatz, ich schaff’s heute nicht mit der Pizza heim. Richtig blöd. Ich hab ein Meeting in London reinbekommen und sitz schon im Eurotunnel. Heute Nacht bin ich aber zurück!«

Wir seufzen alle enttäuscht an die Decke. Auch Tom scheint sich kurz von Alf loszureißen und ruft »Och schade Pappaaaa!« in das Tun- nel-Rauschen, das wir so deutlich hören, als säßen wir selbst im Speed Car.

Die Situation löst etwas in mir aus. – Tilda lila im Gesicht, mein Ehe- mann weit weg … Thema Dating …

Als das Ceiling aus ist, sage ich ganz langsam, noch während ich in

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diesem seltsamen Déjà-vu feststecke: »Aber Tilda. Dass es zu meiner Zeit viel einfacher war mit der Suche nach dem Richtigen, das stimmt nicht. Oder wie man damals noch gesagt hat, die Suche nach ›der großen Liebe‹.«

Sie schaut mich mit großen Augen an, irritiert, wie ich ihr in ihrer Verzweiflung widersprechen kann. Wie in Trance fahre ich fort: »Ich wollte dir schon immer mal erzählen, wie das war, bevor ich eure Ma- ma wurde.«

Ich höre den Abspann von Alf und nutze die Gunst der Stunde: »Tom, hör du auch mal zu. Wisst ihr eigentlich, wie ich Papa kennengelernt hab? Also so richtig?«

Beide zucken mit den Schultern. Nicht gerade vor Interesse sprü- hend, aber immerhin hat sich Tildas Stirn wieder etwas geglättet. Auf einmal ist alles wieder da. Das Gefühl nach Tildas Geburt … die Bilder von den vielen verschiedenen Männern … die Angst, ewig suchen zu müssen, bis Mr Right endlich da war …

»Also, ich erzähl euch mal, wie das war, bevor ich Papa kennenge- lernt hab. Das war damals auch nicht so ohne!«

Tilda nickt langsam, als würde der Groschen fallen. »Stimmt, ihr habt uns nie richtig erzählt, wie ihr euch eigentlich kennengelernt habt.«

»Das liegt daran, dass es nicht gerade das romantische Kennenlernen war, das man der Nachwelt erzählen will … Aber was davor passiert ist, damit könnte ich ganze Bücher füllen!« Ich lasse Mama-Taten fol- gen, klatsche dreimal in die Hände, höre, wie unsere Tee-Maschine anspringt und uns drei Chai rauslässt. Dann deaktiviere ich noch mit einem Schnips die Türklingel und stelle mein allPhone auf stumm.

»Kinder, wir schreiben das Jahr 2001. – Sorry, mit einer romantischen Millenniumsfeier-Story kann ich nicht dienen. Mein Liebesleben hat eigentlich erst danach richtig angefangen …«

Tom macht ein Spuckgesicht. Aber ich beachte es nicht. Denn ich bin jetzt wieder neunzehn, alles steht mir so deutlich vor Augen, als würde die Film-happ die Bilder an die Wand werfen. Mein Haar ist blondiert.

Ich bin schlank um die Taille und so bauch- wie faltenfrei. Und ich trage eine Schlaghose, in der mein Hintern jeden Apfel vor Neid vom Baum plumpsen lässt …

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