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Ein (un)abwendbares Schicksal?

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4 granatapfel12 ∙ 2018

hilfe bei den Barmherzigen Brüdern Linz.

Einigen wenigen rät die Medizinerin auch zu einer Hormonersatztherapie, die allerdings Risiken birgt. Bei Langzeitanwendung über fünf Jahre kann ein erhöhtes Brustkrebs­

risiko nicht ausgeschlossen werden. „Im Vordergrund der Entscheidung stehen immer der persönliche Leidensdruck und die Aus­

prägung der Beschwerden. Diese werden gegenüber dem individuellen Risiko abgewo­

gen.“ Vor Beginn der Behandlung ist daher eine umfassende Untersuchung mit Prüfung eventueller Risiken empfehlenswert. Ab dem 60. Lebensjahr sollte nur in Ausnahmefällen mit einer Behandlung begonnen werden.

Ernährungsumstellung und Bewegung In vielen Fällen reichen Dr. Schadensteiner zu­

folge jedoch eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung. Empfehlenswert sind auch mageres Fleisch und Milchprodukte, um die Muskelmasse stabil zu halten, sowie weniger Kohlenhydrate und mehr Eiweiß zu sich zu nehmen und zur Stärkung von Haut und Kno­

chen Kalzium und Vitamin C in den Speiseplan einzubauen. Lange Spaziergänge, schwimmen oder Yoga helfen, Stress abzubauen, und brin­

gen Herz und Kreislauf in Schwung.

Egal, für welche Methode sich frau ent­

scheidet: „Ich empfehle auf jeden Fall, sich die Schilddrüse anschauen und sich auch grundsätzlich durchchecken zu lassen, denn Frauen, deren Menstruation ausbleibt, gelten

in afrikanischen oder asiatischen Kulturen als weise und anbetungswürdig. In unserer westlichen Kultur bringen die Wechseljahre vor allem Probleme. Katharina B. wird von heftigen Hitzewallungen geplagt. Während der Spielerunde mit ihren Freundinnen sitzt sie auch schon mal im Unterhemd da, wenn sie die Wallungen plötzlich überkommen.

Bei Birgit P. begann es damit, dass sie ihr Gewicht nicht mehr halten konnte. Weder Fasten, Diät oder Sport funktionierten noch.

Frei von jeglichen Beschwerden ist hin­

gegen Irene K. Sie schwört seit Jahren auf Nahrungs ergänzungsmittel, bewusste Ernährung und Sport. So steht die tägliche Einnahme von Yamswurzel, DHEA, OPC und Q10 eben­

so auf dem Speiseplan wie Soja und Kurkuma. Sie ist sich sicher, diese Kombination ist der Grund, warum sie völlig beschwerdefrei ist, obwohl ihr 50. Geburtstag bevorsteht.

Hormonersatztherapie

„Es gibt eine Fülle von pflanzlichen Präparaten wie Hopfen, Johanniskraut, Mönchs pfeffer, Baldrian, Frauenmantel oder Salbei, die vielen helfen. Allerdings gibt es dazu keine Studien und man kennt auch nicht die Nebenwir­

kungen“, weiß Dr. Elisabeth Schadensteiner, Fachärztin für Frauenheil kunde und Geburts­

Ein (un)abwendbares Schicksal?

Barmherzige Brüder Linz Etwa ein Drittel aller Frauen treffen die Wechseljahre mit voller Wucht. Die hormonelle Umstellung führt zu allerlei Nebenwirkungen wie Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Haarausfall, Schlafstörungen oder massiver Gewichtszunahme. Was kann frau dagegen tun?

Wir haben die Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Oberärztin Dr. Elisabeth Schadensteiner, gefragt.

V O N E L K E B E R G E R

Ich empfehle auf jeden Fall, sich die Schilddrüse anschauen und sich auch grundsätzlich durchchecken zu lassen.

Oberärztin Dr. Elisabeth Schadensteiner ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bei den Barmherzigen Brüdern Linz.

Gesundheit

&

Lebenshilfe Wechseljahre

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In vielen Fällen reichen eine Ernährungs­

umstellung und mehr Bewegung.

Schilddrüsenfunktionsstörungen treten vor allem bei Frauen häufig auf. Ich empfehle auch jährliche Routinekontrollen. Bei Auf­

treten von Blutungen nach dem Wechsel muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden“, rät Dr. Schadensteiner. Dass auch die Libido durch die Wechseljahre nachlässt, kann die Ärztin anhand ihrer Patientinnen nicht be­

stätigen: „Die Ursachen sind vielschichtig, oft sind auch psychische Probleme oder Sorgen die Ursache für ein Nachlassen.“

Doch sind die Wechseljahrbeschwerden tatsächlich ein naturgegebenes oder un­

abwendbares Schicksal? Ein Vergleich mit

Wechseljahre

Fotos: Barmherzige Brüder Linz, ClipDealer

Menopause

Mit Wechseljahre oder Menopause wird die Zeit hormoneller Umstellung um das 50. Lebensjahr einer Frau bezeichnet. Unregel mäßige

Monatszyklen mit länger ausbleibenden oder stärkeren Blutungen können erste Anzeichen des Wechsels sein. Ursache ist die nachlassende Produktion von Östrogenen, die dadurch entstehenden körperlichen Veränderungen führen bei vielen Frauen zu Beschwerden, darunter Leistungsabfall, Hitzewallungen, Schweiß ausbrüche, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Haarausfall oder trockenen Schleimhäuten. Durch den veränderten Stoffwechsel nimmt auch die Muskel masse tendenziell ab, viele Patientinnen klagen daher über unerwünschte Gewichtszunahme.

Bei etwa einem Drittel sind die Symptome stark ausgeprägt, bei einem Drittel leicht, manche leiden gar nicht darunter. Bei vielen dauern sie wenige Jahre, zehn Prozent der Frauen zeigen jedoch auch nach mehr als zehn Jahren noch deutliche Symptome. Die Diagnose Wechsel wird gestellt, wenn die Regel mehr als ein Jahr ausgeblieben ist.

anderen Kulturen zeigt: Bei den Maya­Frauen, den Inderinnen der Rajput­Kaste und bei Bantu­Frauen Südafrikas sind Wechseljahr­

beschwerden nahezu unbekannt. Nur fünf bis zehn Prozent der Asiatinnen leiden unter Hitzewallungen, Holländerinnen dagegen zu 70 bis 85 Prozent. Für dieses Phänomen wird die phytoöstrogenreiche Ernährung (vor allem durch Sojaprodukte) verantwortlich gemacht, gesicherte Untersuchungen darüber gibt es jedoch nicht. Bestätigt wird diese Annahme aber dadurch, dass Japanerinnen, die in den USA leben und amerikanische Kost ver­

zehren, ebenso stark unter klimakterischen Beschwerden leiden.

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