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Ins Blaue hinein Eine poetisch-musikalische Reise

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Academic year: 2022

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SWR2 Lost in Musik

Ins Blaue hinein … – Eine poetisch-musikalische Reise

Von Dagmar Munck

Sendung Mittwoch, 03.11.2021, 20:05 Uhr Redaktion: Dagmar Munck

Texte gelesen von Rudolf Guckelsberger

Produktion: SWR 2021

SWR2 Lost in Music können Sie auch im SWR2 Webradio unter www.SWR2.de und auf Mobilgeräten in der SWR2 App hören

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„Ins Blaue hinein…“

Eine poetisch-musikalische Reise ins Blaue. Auf den Spuren der Farbe Blau, der Himmelsfarbe, Metapher der Sehnsucht, der Entgrenzung und Selbstfindung mit Arp, Couperin, Eichendorff, Goethe, Heine, Hölderlin, Nils Landgren, Gustav Mahler, Joni Mitchell, Mörike, Rilke, Schubert, Schumann u.a.

Albert-Heinrich Zabel La Source für Harfe, op. 23 Silke Aichhorn, Harfe

Francois Couperin

Quatre versets d'un motet composé de l'ordre du Roy für 2 Soprane und Instrumente Sandrine Piau und Caroline Pelon

Les Talens lyriques

O selige Natur! Verloren ins weite Blau, blick‘ ich oft hinauf an den Äther und hinein ins heilige Meer, und mir ist, als öffne ein verwandter Geist mir die Arme, als löste der Schmerz der Einsamkeit sich auf ins Leben der Gottheit, das ist der Himmel des Menschen. Eins zu sein mit allem, was lebt, in seliger Selbstvergessenheit

wiederzukehren ins All der Natur, das ist der Gipfel der Gedanken und Freuden.

(Friedrich Hölderlin)

Joni Mitchell Blue

Joni Mitchell

Die blaue Blume

Ich suche die blaue Blume, Ich suche und finde sie nie, Mir träumt, dass in der Blume Mein gutes Glück mir blüh.

(3)

Ich wandre mit meiner Harfe Durch Länder, Städt und Au'n, Ob nirgends in der Runde Die blaue Blume zu schaun.

Ich wandre schon seit lange, Hab lang gehofft, vertraut,

Doch ach, noch nirgends hab ich Die blaue Blum geschaut.

(Joseph von Eichendorff )

Franz Schubert

Nr. 2 Es-Dur. Allegretto aus 3 Klavierstücke, D 946 Maria Joao Pires, Klavier

Mit deinen blauen Augen Siehst du mich lieblich an,

Da wird mir so träumend zu Sinne, Daß ich nicht sprechen kann.

An deine blauen Augen Gedenk’ ich allerwärts; –

Ein Meer von blauen Gedanken Ergießt sich über mein Herz.

(Heinrich Heine)

Gustav Mahler

„Die zwei blauen Augen von meinem Schatz“ aus „Lieder eines fahrenden Gesellen“

Christian Gerhaher, Bariton

Orchestre Symphonique de Montréal Leitung: Kent Nagano

(4)

Albert-Heinrich Zabel La Source für Harfe, op. 23 Silke Aichhorn, Harfe

Singendes Blau Duftendes Licht

sanft wie ein sprießender Garten quillt durch mich.

[…]

Das Blau blüht verblüht

blüht wieder auf.

Duftendes tönendes Licht durchleuchtet mich

[…]

Der Boden wird blauer und blauer.

Mein Schritt wird leichter und leichter.

Bald schwebe ich.

Singende Sterne wandern mit mir.

Ich fühle die tiefe Höhe und die hohe Tiefe über mir und unter mir mich gewaltig durchdringen.

Licht steigt und sinkt durch mich.

Heiter und zart

ruhe ich auf der Erde.

Es klingt es rauscht es hallt es widerhallt es sprüht es duftet

und wird andächtig singendes Blau.

(5)

Das Blau verblüht zu Licht.

Ich höre Flüstern klingen summen kichern.

Es tönt jetzt schillernd.

Zersplitterndes blendendes Licht.

Zarte Sterne

schlagen Wurzeln in mir.

Zarte Ewigkeiten

schlagen Wurzeln in mir.

Endlich endlich

darf ich die Zeit vertun Weilchen um Weilchen Unendlichkeiten lang

Saumseligkeiten von duftendem Klingen zwischen überschwänglichen

inneren Sternen

in der unendlich lichten Quelle.

Blumenwolken Wolkenblumen.

Töne spiegeln sich ins Unendliche wider.

Blaue Erinnerungen.

Zwischen Höhe und Tiefe Duft und Bläue

plätschern die gleichen Quellen an denen ich als Kind träumte.

(Hans Arp)

Felix Mendelssohn Bartholdy

Scherzo für Orchester, op. 61 Nr. 1 aus „En Sommernachtstraum“

Orchestra of the Age of Enlightenment

(6)

Leitung: Charles Mackerras

Schwebender Genius über der Erdkugel Zwischen oben, zwischen unten

Schweb' ich hin zu muntrer Schau;

Ich ergötze mich am Bunten, Ich erquicke mich im Blau.

Und wenn mich am Tag die Ferne Blauer Berge sehnlich zieht, Nachts das Übermaß der Sterne Prächtig mir zu Häupten glüht.

Alle Tag' und alle Nächte

Rühm' ich so des Menschen Loos;

Denkt er ewig sich ins Rechte, Ist er ewig schön und groß.

Memento mori! Giebt's genug, Mag sie nicht hererzählen;

Warum sollt' ich im Lebensflug Dich mit der Grenze quälen?

Drum, als ein alter Knasterbart, Empfehl' ich dir docendo:

Mein theurer Freund, nach Deiner Art Nur vivere memento!

Wenn am Tag Zenith und Ferne Blau ins Ungemeßne fließt, Nachts die Überwucht der Sterne Himmlische Gewölbe schließt;

(7)

So am Grünen, so am Bunten Kräftigt sich ein reiner Sinn, Und das Oben wie das Unten Bringt dem edlen Geist Gewinn.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Hiromi Uehara Once in a blue moon Hiromi, Klavier

Die Luft wird des Blaues in dem Masse weniger theilhaftig, in dem sie sich dem Horizont nähert, und je weiter sie von selbigem Horizont in die Höhe rückt, desto dunkler wird das Blau. […]

Das Luftblau entsteht durch die körperliche Dichtigkeit der Luft, die zwischen der oberen Finsterniss und der Erde lagert. Eigentlich hat die Luft keine Art von Geruch, Geschmack oder Farbe, allein sie nimmt den Schein aller Dinge an, die sich hinter ihr befinden. Sie wird von um so schönerer Bläue werden, je größer die Finsterniss hinter ihr ist, dabei darf sie selbst weder zu viel räumliche Dicke haben, noch zu dichte Feuchtigkeit enthalten. – Man sieht in der Ferne an den Bergen das Blau da am schönsten, wo sie am meisten Schatten haben, wo sie aber am hellsten

beleuchtet sind, zeigen sie mehr die Bergfarbe als die des Blaues, das ihnen von der zwischen sie und das Auge eingeschobenen Luft angeheftet wird. […]

Das Blau der Luft ist von einer Farbe, die aus Licht und Finsternis zusammengesetzt wird.

(Leonardo da Vinci)

Maurice Ravel

Adagio assai aus dem Konzert für Klavier und Orchester G-Dur Marta Argerich, Klavier

Symphony Orchestra London Leitung: Claudio Abbado

(8)

Dave Brubeck, Sergio Drabkin

Blue Rondo à la Turk. Bearbeitet für vier Violoncelli Rastrelli Cello Quartet

Der Himmel ist, dort überm Dach, ganz blau, ganz still!

Ein Baum, dort überm Dach, wiegt seine Krone.

Die Glocke tönt sanft im Himmel, den man sieht, ein Vöglein, das im Baum man sieht,

singt seine Klage.

Mein Gott, mein Gott, das Leben dort Ist einfach und ruhig.

Dieses sanfte Summen dort Kommt von der Stadt.

Was hast du gemacht, du da, immerfort weinend?

Sag, was hast Du gemacht, du da, mit deiner Jugend?

(Paul Verlaine)

Reynaldo Hahn

D'une prison. Lied für Sopran und Klavier Rachel Yakar, Sopran

Claude Lavoix, Klavier

Gabriel Fauré, Paul Verlaine Prison, op. 83 Nr. 1

Gérard Souzay, Bariton Dalton Baldwin, Klavier

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Deodat de Severac, Paul Verlaine Le ciel est par-dessus le toit

Philippe Jaroussky, Altus Jérôme Ducros, Klavier

Robert H. P. Platz

Blau, See. Konzert für Oboe und Orchester Heinz Holliger, Oboe

Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern Leitung Robert H.P. Platz

“Die Neigung des Blau zur Vertiefung ist so groß, daß es gerade in tieferen Tönen intensiver wird und charakteristischer innerlich wirkt. Je tiefer das Blau wird, desto mehr ruft es den Menschen in das Unendliche, weckt in ihm die Sehnsucht nach Reinem und schließlich Übersinnlichem. Es ist die Farbe des Himmels, so wie wir ihn uns vorstellen bei dem Klange des Wortes Himmel.”

(Wassily Kandinsky)

Er ist’s

Frühling lässt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen

Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's!

Dich hab ich vernommen!

(Eduard Mörike)

(10)

Robert Schumann

2. Satz: Larghetto aus der Sinfonie Nr. 1 B-Dur, op. 38 SWR Symphonieorchester

Pablo Heras-Casado

Die blaue Hyazinthe

So wie das letzte Grün in Farbentiegeln sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh, hinter den Blütendolden, die ein Blau

nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.

Sie spiegeln es verweint und ungenau, als wollten sie es wiederum verlieren, und wie in alten blauen Briefpapieren ist Gelb in ihnen, Violett und Grau;

Verwaschenes wie an einer Kinderschürze,

Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht:

wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.

Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen in einer von den Dolden, und man sieht

ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.

(Rainer Maria Rilke)

Torsten de Winkel Another kind of Blue Nils Landgren Quartet

Referenzen

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