Zusammenfassung HST II 2021
Inhaltsverzeichnis
Disclaimer ... 3
Medizintechnik ... 4
Definition & Grundideen der Medizintechnik ... 4
5 Bereiche der Medizintechnik ... 4
Bildgebung... 4
Biosensoren ... 5
Biomechanik ... 5
Biomaterialien ... 5
Tissue Engineering ... 5
Rehabilitationstechnik: Definition ... 6
Interaktion Mensch – Umgebung / Modalitäten ... 6
Sensoren & Displays ... 7
Prinzipien der Rehabilitationstechnik ... 8
Orthesen... 8
Prothesen ... 8
Substitution ... 8
Mobile Diagnostik / Internet of Medical Things / Telemedizin ... 8
Bewegungswissenschaften & Sport ... 9
Funktionelle Anatomie ... 9
Aktiver Bewegungsapparat ... 9
Passiver Bewegungsapparat ... 10
Leistungsphysiologie ... 12
Energiebereitstellung ... 12
Konditionstraining ... 13
Biomechanik ... 15
Biokinematik / Biodynamik ... 16
Belastung ... 16
Beanspruchung ... 17
Bewegungskontrolle ... 17
Motorische Einheit ... 17
Muskelfasertypen ... 17
Bewegungslernen / Bewegungskontrolle ... 18
Sportpsychologie ... 18
Sportsoziologie ... 18
Neurowissenschaften ... 19
Prinzipien & Bereiche ... 19
Neurobiologie ... 19
Grosshirn (Cerebrum) ... 20
Kleinhirn (Cerebellum) ... 20
Zwischenhirn, Hirnstamm & Rückenmark ... 21
Synapsen ... 22
Reparatur des Nervensystems ... 22
Neurophysiologie ... 23
Elektrophysiologie ... 23
Kognitive Neurowissenschaft ... 25
Gedächtnis ... 25
Logik ... 26
Selektive Wahrnehmung ... 26
Klinisch-Medizinische Fächer ... 26
Sinnesphysiologie ... 28
Visuelles System ... 28
Auditives System ... 31
Vestibuläres System ... 34
Chemische Sinne ... 34
Somatosensorik ... 36
Molekulare Gesundheitswissenschaften ... 39
Definition ... 39
Precision Medicine... 39
Definition ... 39
Biomarker ... 40
Definition ... 40
Entwicklung von Biomarkern ... 40
Methoden ... 41
Genomik ... 41
Transkriptomik ... 41
Proteomik ... 41
Beispiel: COVID-19 ... 41
Stoffwechselkrankheiten (Adipositas & Diabetes) ... 42
Übersicht ... 42
Krankheitsmechanismen Diabetes ... 43
Folgekrankheiten & Vorhersage ... 45
Herz-Kreislauf-Krankheiten ... 45
Übersicht ... 45
Krankheitsmechanismen ... 46
Krebs ... 46
Übersicht ... 46
Krankheitsmechanismen ... 47
Neurologische Krankheiten ... 48
Übersicht ... 48
Krankheitsmechanismen ... 49
Gesundheit, Ernährung, Umwelt ... 50
Einflussfaktoren auf die Gesundheit ... 50
Genetik ... 50
Lebensstil... 50
Umwelt ... 52
Soziale Aspekte ... 54
Translationale Forschung ... 56
Definition ... 56
Problemfelder ... 57
Einleitung ... 57
Kommunikation ... 57
Finanzierung ... 58
Disclaimer
Diese Zusammenfassung bezieht sich auf die HST II Vorlesung doziert von Roland Müller vom Frühling 2021. Die Informationen hier sind in direkter Korrelation mit den zur Verfügung gestellten Slides. Falls du diese Zusammenfassung verwenden möchtest, empfehle ich die Lernziele deines Jahres mit dem Inhaltsverzeichnis abzugleichen. Verwende diese Zusammenfassung auf eigenes Risiko. Es ist möglich, dass einige Informationen, welche R. Müller mündlich in der Vorlesung erwähnt hat, nicht hier aufgeführt sind.
Medizintechnik
Definition & Grundideen der Medizintechnik
• Verständnis der Funktionsweise von lebenden Systemen mittels analytischer und experimenteller Techniken der Ingenieurswissenschaften (-> Diagnostik)
• Entwicklung von neuen Geräten, Algorithmen, Prozessen und Systemen im Bereich Medizin und Gesundheit (-> Therapie)
5 Bereiche der Medizintechnik Bildgebung
• Techniken und Prozesse, welche das Körperinnere (nichtinvasiv) visuell darstellen können.
-> klinische Analyse (Diagnose)
-> medizinische Intervention (Therapie)
• Etablierung von Datenbanken der normalen Anatomie und Physiologie zur Erkennung von Anomalien.
Beispiele:
Röntgen / x-ray Computed Tomography / CT
Ultraschall Magnetic Resonance Imaging / MRI
Biosensoren
• Messfühler mit biologischen Komponenten
➢ Antikörper
➢ Enzyme
➢ …
• Messung der chemischen / physikalischen Veränderung
➢ Ladung
➢ Lichtabsorption
➢ …
Biomechanik
• Analyse von Belastungen und Materialeigenschaften des aktiven und passiven Bewegungsapparates
• Analyse von Strömungen im Körper (z.B. Herz-Kreislauf-System, Atmungssystem)
• Mechanismen des Wärme- und Stofftransports Beispiele:
• Belastung von Muskeln, Bänder & Sehnen berechnen (Finite Element Method / FEM)
➢ Benutz numerische Lösungen von Differentialgleichungen
• Berechnung von Knochenfestigkeit
➢ Simulation nach Bildgebung
• Parameter von Gefässen
➢ Reissfestigkeit, Schärkraft, Flussreibungskraft, etc.
Biomaterialien
Eigenschaften von Synthetischen Materialien für den Einsatz am/im Körper
• Funktionale Ähnlichkeit
• Biologische Verträglichkeit / Biokompatibilität
➢ Toxizität
➢ Kanzerogenität
➢ Chemische Stabilität
➢ Immunologische Reaktionen
• Mechanische Stabilität Beispiele:
• Hüftprothesen (Keramik, Titan)
• Kontaktlinsen
• Gefässstützen / Stents (flexibel, robust, n. korrosiv)
Tissue Engineering
• Künstliche Herstellung biologischer Gewebe durch die gerichtete Kultivierung von Zellen, um damit kranke Gewebe bei einem Patienten zu ersetzen oder zu regenerieren
• Zellentnahme am Patienten zur Züchtung des gewünschten Organs Unterstützt durch
➢ Scaffold / Strukturelles Gerüst
➢ Lebende Zellen / Gewebe
➢ Wachstumsfaktoren
➢ Kulturmedium / Nährlösung
• Prinzip:
1. Biopsie / Zellisolierung 2. Zellvermehrung
3. Besiedlung einer Trägerstruktur 4. Wachstum in Bioreaktor
5. Implantation
Rehabilitationstechnik: Definition
• Bereitstellung von Hilfsmitteln, die eine gesundheitliche Einschränkung abmildern und so die Lebensqualität erhöhen
• Nicht nur spezielle Hilfsmittel, sondern auch Unterstützungstechnologie (Anpassung/Zugänglichkeit herkömmlicher Produkte)
Interaktion Mensch – Umgebung / Modalitäten
Übertragungskanäle
Modalitäten der Wahrnehmung (Perzeption):
• Visuell / Optisch (Gesichtssinn)
• Auditiv / Akustisch (Gehörsinn)
• Taktil / Haptisch (Tastsinn)
• Olfaktorisch (Geruchssinn)
• Gustatorisch (Geschmacksinn)
• Vestibulär (Gleichgewichtssinn)
• Propriozeptiv (Körperempfindung)
• Nozizeptiv (Schmerzempfindung)
• Thermorezeptiv (Temperatursinn)
Sensoren & Displays
Sensoren Displays
Visuell / Optisch Helligkeitssensor Kamera
Leuchtdiode Zeiger Monitor
Heads-Up-Display Brillendisplay Auditiv / Akustisch Geräuschsensor
Mikrophon
Lautsprecher Kopfhörer Taktil / Haptisch Drucksensor
Accelerometer Gyrosensor
Motor
Vibrationsmotor
Olfaktorisch Gas-sensor Verdunster
Zerstäuber
Gustatorisch ??? ???
Prinzip Rehabilitationstechnik mittels Sensoren & Displays
Prinzipien der Rehabilitationstechnik Orthesen
Prinzip: Modalitäten verstärken / Unterstützen Sensorisch: Hörgeräte, Brille
Motorisch: Krücken, Beinorthese
Spezielle Orthesen: Therapie- Roboter (siehe HST I)
• Exoskelette
• Endeffektorbasierte Roboter
Prothesen
Prinzip: Modalitäten ersetzen
Sensorisch: Cochlear Implantat (Hörprothese) Motorisch: Beinprothese, Handprothese
Substitution
Prinzip: Modalitäten substituieren Sensorisch: Brailledisplay für Blinde Motorisch: Spracheingabe für Gelähmte
Mobile Diagnostik / Internet of Medical Things / Telemedizin
• Entwicklung biomedizinischer Sensoren für tragbare Systeme (z.B. Mobiltelefone, Wearables)
• Generierung von neuen medizinischen Erkenntnissen durch vernetzte Systeme (Internet of Medical Things)
• Telemedizin:
➢ Telemonitoring
➢ Telekonsil
➢ Telechirurgie
➢ Telerehabilitation
Bewegungswissenschaften & Sport
Funktionelle Anatomie
• Aufbau der Strukturen des Bewegungsapparates (Knochen, Knorpel, Bänder, Sehnen, Muskeln)
• Funktion der Strukturen des Bewegungsapparates bei Bewegungen
• Veränderung der Strukturen des Bewegungsapparates durch Entwicklung (Kindheit → Alter) bzw. Gebrauch (Belastung – Nichtbelastung)
Aktiver Bewegungsapparat
Spezifischer: Muskeln
Verschiedene Arten der Muskulatur
Formen von Skelettmuskulatur
Muskelaufbau
(Details siehe Vorlesung Biochemie!)Kontraktionsmechanismus
Myosin & Aktin gleiten ineinander, Myosinköpfchen dockt an Aktin an und knickt ab, welches Aktin verschiebt. (ATP-Hydrolyse) → Abhängig von Signal, welches durch freigesetzte Ca-Ionen im sarkoplasmatischen Retikulum stimuliert wird.
Muskelkraft teilweise Altersabhängig
Passiver Bewegungsapparat Knochen
• Leichtbauweise
• Ausgerichtet an Belastung
• Ständiger Auf- und Abbau (Osteoklasten/Osteoblasten)
Aufbau von Knochen
Altersbedingte Knochenmasse
Knorpel
• Elastisch → Stossdämpfung
• Reibungsarme Gelenkverbindung zwischen Knochen
Sehnen
• Verbindung zwischen Knochen & Muskel
• Für Kraftübertragung zuständig
• Leicht dämpfende Eigenschaften, da im schlaffen Zustand gewellt
• Aus geraden Kollagenfasern
Bänder
• Verbindung zwischen Knochen
• Dienen der Gelenksicherung
• Wenig elastisch → Entweder schlaff oder gespannt, reissen bei Überbelastung
• Aus geraden Kollagenfasern mit einigen Querverbindungen
Gelenke
(siehe HST I)Leistungsphysiologie
• Gesetzmässigkeiten der Beschaffung von Energie für körperliche Arbeit (Aufnahme von Sauerstoff und dessen Transport und Verarbeitung)
• Aufbau, Struktur und Arbeitsweise von Lunge, Herz-Kreislauf-System und Muskeln
• Veränderungen bei unterschiedlichen Bedingungen (Sauerstoffpartialdruck, Temperatur, etc.)
• • Veränderung des Organismus und der Anpassungsmechanismen durch Reifung und Altern
Energiebereitstellung
Chemische Vorgänge: Siehe Vorlesung Biochemie, Glycolyse & Citratzyklus
Bei hoher körperlicher Leistung wird ca. 5x so viel Blut durch den Körper gepumpt verglichen zum Ruhezustand. Hierbei wird die meiste Energie den Muskeln zugeführt, innere Organe, welche der Verdauung helfen, werden vernachlässigt. Auch das Gehirn bekommt weniger Blut.
Energiebereitstellung über Zeit
Konditionstraining
Verschiedene Bereiche trainierbar, korrelieren jedoch miteinander, da bei allen Muskeln &
Kreislauf beansprucht werden.
Krafttraining
Zielsetzungen:• Kraft (Strength) → Maximalkraft
• Leistung (Power) → Schnellkraft
• Lokale Ausdauer (Endurance) → Kraftausdauer Methoden:
• Konzentrisch (Muskeln verkürzen)
• Exzentrisch (Muskeln verlängern)
• Isometrisch (gleichbleibend belasten)
• Plyometrisch (Vorspannung)
Anpassung der Muskulatur ist sehr individuell; manche reagieren schnell, andere eher langsam.
Jedoch gilt:
• Kurzfristige Anpassungen (<10 Tage) betreffen neuronales System
• Langfristige Anpassungen (>10 Tage) betreffen Struktur
Ausdauertraining
Zielsetzungen:
• Mit mehr Laktat umgehen können → anaerobes Training
• Bessere Energiebereitstellung durch Mitochondrien → aerobes Training
Methoden:
• Dauermethode:
➢ - intensiv: 85-95% max. Herzfrequenz
➢ extensiv (long, slow distance): 60-80% max. Herzfrequenz
• Intervallmethode
• Aktive Pausen, unvollständige Erholung (Ruhepuls nicht erreichen)
• Wiederholungsmethode
• Aktive/Passive Pausen, vollständige Erholung (Ruhepuls erreichen)
• Intermittierende Methode
• Wechseln zwischen kurzen, hochintensiven Belastungen und längeren, mittelintensiven Belastungen
Schnelligkeitstraining
Formen:• Reaktionsschnelligkeit
• Beschleunigungsfähigkeit
• Aktionsschnelligkeit Methoden:
• Wiederholungsmethode
• Vollständige Erholung nach Leistung (ca. 50x Belastungszeit) Bsp: 15 Sekunden Sprint → 750 Sekunden (12.5 Minuten) Pause
Beweglichkeitstraining
Methoden:
• Dynamisches Dehnen
• Statisches Dehnen (klassisches Stretching)
• PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) Hinweise:
• Wenn dann tonisierendes dynamisches Dehnen vor Training → Mobilisieren
• Unklar, ob Stretching vor Verletzungen oder Muskelkater schützt. Muss individuell eingeschätzt werden
Im Alter sinkt die Beweglichkeit stark. Dies hängt aber auch damit zusammen, dass im Durchschnitt die sportliche Aktivität reduziert wird im Alter
Koordinationstraining / Gleichgewichtstraining
Arten des Gleichgewichts:
• Standgleichgewicht
• Balanciergleichgewicht (Bewegend)
• Drehgleichgewicht
• Fluggleichgewicht
Kontrolle der Postur gesteuert durch Wahrnehmung
→ Sinneseindrücke erleichtern Halten des Gleichgewichts
• Vestibulär
• Visuell
• Propriozeptiv
• Taktil
Biomechanik
Wechselwirkungen zwischen den biologischen Strukturen und den mechanischen Belastungen, die bei Bewegungen auf sie einwirken
Biokinematik / Biodynamik
• Kinematik: Beobachtung von Abläufen in Bezug auf Geschwindigkeit
• Dynamik: Beobachtung von Abläufen in Bezug auf wirkende Kräfte
Belastung
Kraft oder Moment, welches auf biologische Struktur wirkt
→ Belastungsgrenzen von verschiedenen Strukturen (Knochen, Knorpel, Bänder etc…)
Beispielsdiagramm zu spezifischer Struktur
Vereinfachtes Beispiel für Belastung an Fussgelenk
Beanspruchung
Spannung (Kraft pro Querschnittsfläche) an biologischer Struktur Beanspruchungsgrenzen verschiedener Strukturen / Organe:
Bewegungskontrolle
• Analyse der Bewegungskontrolle zur ökonomischen und/oder schnellen Durchführung einer Bewegung (Motor Control)
• Analyse und Optimierung von Lernprozessen im Bereich der Motorik (Motor Learning), u.a. auch bezüglich Altersabhängigkeit
• Entwicklung und Überprüfung von Lehrprozessen
Motorische Einheit
Motorische Einheit (ME)
≙
α-Motoneuron & innervierte MuskelfasernUnterschiedliche Muskeltypen brauchen unterschiedliche Motorische Einheiten:
Muskel Anzahl Muskelfasern / Einheit Typ
Augenmuskel 3 II (schnell)
Wadenmuskel (soleus) 180 I (schnell)
Wadenmuskel (gastrocnemius) 1700 I + II
Verteilung der Fasertypen auch grob individuell abhängig von:
• Vererbung
• Training
• Geschlecht
• Weitere Umweltfaktoren
Regulation:
• Vermehrte Zuschaltung von ME’s im gleichen Muskel
• Erhöhung Feuerrate (Nervenreiz)
Anzahl ME’s nimmt am Alter ab → Altersbedingte Atrophie
Muskelfasertypen
Durch Art des Motoneurons festgelegt → eine ME hat nur eine Art von Fasern Generell gilt: kleine Motoneurone → kleine, langsame ME
Grosse Motoneurone → grosse, schnelle ME
Bewegungslernen / Bewegungskontrolle Motorische Programme:
• Routinierte Bewegungen müssen irgendwie «Abgespeichert» sein → Muscle Memory
• Impuls – Timing – Modell → Gewisser Ablauf verschiedener Muskeln gespeichert, dessen Ablaufgeschwindigkeit kann reguliert werden (Achtung! Modell)
Bewegungslernen:
• Zuerst einzelne Details stark beachten, sobald diese routiniert sind können sie zusammengeführt werden und es kann auf andere Eindrücke fokussiert werden
→ Beispiel Badminton: Zuerst Fokus nur auf Shuttle (Wie fliegt dieser in meine Richtung?), später dann auf Spielfeld (Wo steht Gegner?)
Blicksteuerung:
• Der blick steuert sehr viele Abläufe, vor allem unterbewusst: Laufrichtung, Rotation in Flips, etc…
Psychomotorisches Verhalten:
• Untersuchung der Rückmeldung (Form, Zeitpunkt) auf die folgende Bewegungsausführung und besonders auf den Lernverlauf
• Einfluss des individuellen psychisch-emotionalen Zustands der sich bewegenden Person auf die Bewegung
Sportpsychologie
Verschiedene Aspekte:
Sportsoziologie
• Einflüsse der sozialen Umgebung auf die Bewegung eines Menschen (z.B. alleine oder in Gruppe, bekannte oder unbekannte Personen, mit oder ohne Zuschauer)
• Einfluss von Kulturen und Traditionen auf das Bewegungsverhalten und die Bewegungsausführung
Als Beispiel: Bruto-Inland-Produkt in direkter Korrelation mit sportlicher Aktivität
Neurowissenschaften
Prinzipien & Bereiche
Prinzipien:
• Untersuchung von Entstehung, Struktur und Funktionsweise des Gehirns bzw. des Nervensystems
• Forschungsbereiche von Medizin, Psychologie und Biologie
• Ziele:
➢ Informationsverarbeitung im neuronalen Netz besser verstehen
➢ Therapien für Krankheiten entwickeln
➢ Gewonnenen Wissen in nutzbare Technologien umsetzen Bereiche:
• Neurobiologie
• Neurophysiologie
• Kognitive Neurowissenschaften
• Klinisch-Medizinische Fächer
Neurobiologie
Nervensystem:
• Somatisches Nervensystem: willkürlich
• Vegetatives Nervensystem: autonom
→Sympathikus = Aktivierend
→Parasympathikus Erholend Gehirn:
• Ca 100 Mia. Neuronen, welche via Synapsen verknüpft sind
→Graue Substanz: Nervenzellkörper
→Weisse Substanz: Nervenleitungsbahnen
Grosshirn (Cerebrum) Grosshirnlappen
• Frontal- / Stirnlappen
➢ Motorik, Sprachproduktion, exekutive Funktionen (Handlungssteuerung inkl.
Hemmung; Präfrontalcortex)
• Parential- / Scheitellappen
➢ Aufmerksamkeit, Sensorik
• Temporal- / Schläfenlappen
➢ Akustik, Sprachverständnis
• Occipital- / Hinterhauptlappen
➢ Verarbeitung visueller Reize
Lateralisation des Grosshirns
(stark vereinfacht!)• Linke Hemisphäre
➢ Steuert rechte Körperhälfte
➢ Logik & Sprache
• Rechte Hemisphäre
➢ Steuert linke Körperhälfte
➢ Phantasie
• Verbindung durch Corpus Callosum (Balken)
Tieferliegende Strukturen des Grosshirns
• Basalganglien
➢ Bewegungssteuerung
• Amygdala
➢ Verarbeitung von Gefühlen
• Hippocampus
➢ Transfer Kurzzeit/Langzeitgedächtnis
Kleinhirn (Cerebellum)
• Koordination von Bewegungen (Ist-Soll)
• Bewegungslernen
• Kognitive Aufgaben
Zwischenhirn, Hirnstamm & Rückenmark Zwischenhirn
• Thalamus
➢ Filterung eingehender Signale
• Hypothalamus
➢ Steuerung Energiehaushalt
Mittelhirn
• Augenreflexe
• Schmerz
• Akustik
Brücke & Verlängertes Rückenmark
• Steuerung Gleichgewicht
• Steuerung Blutkreislauf
• Steuerung Atmung
• Höhere Reflexe
Rückenmark
• Weiterleitung Motorik/Sensorik
• Lokale Reflexe, Agonist – Antagonist -Verschaltung
• Automatismen
Synapsen
Elektrische Synapsen
Übertragung von Signal via Gap Junction direkt an nächste Nervenzelle
Chemische Synapsen
1. Neurotransmitterfreisetzung
2. Depolarisation (Na+) / Hyperpolarisation (Cl-) 3. Freisetzung Ca2- in synaptischen Spalt
4. Auslösen Reaktionspotenzial an affektierter Zelle
→Ansatzpunkt Medikamente
Entwicklung von Synapsen
In den ersten 8 Monaten des Lebens wachsen die meisten Synapsen heran. Diese nehmen im Verlauf des Lebens stetig ab.
Reparatur des Nervensystems Grosse Verletzungen
• Schlechte Erholung
• Grosshirn -> Hemiplegie durch Schlaganfall (Blutung, Infarkt)
• Hirnstamm -> meist tödlich
• Rückenmark -> Para oder Tetraplegie
Kleinere Verletzungen
• Gute Erholung möglich
• Plastizität -> Verstärkung von «Reserve-Schaltkreisen» &/ Bildung neuer Schaltkreise -> Bewirkt auch Verstärkung einzelner Synapsen durch vermehrten Einbau von Transmittern / Rezeptoren
Neurophysiologie Elektrophysiologie
Messung von Bahnen und Verschaltungen
Messung Rückenmarkbahnen:
Interkonnektivität verschiedener Bahnen
Motorisch evoziertes Potential (MEP)[1] und Somatosensorisch evoziertes Potenzial(SSEP)[2]. 1: von Hirn nach Peripherie, 2: Umgekehrt
MEP
• Messung der muskulären Antwort auf eine Reizung des Motorcortex
• Bestimmung der Amplitude und der Latenz
• Bestimmung der Somatotopie (siehe Homunkulus)
SSEM
• Messung der nervösen Antwort auf eine Reizung der Haut
• Bestimmung der Amplitude und der Latenz
• Bestimmung der Somatotopie (Siehe Homunkulus)
Elektrophysiologie vs. bildgebende Verfahren
• EEG: gute zeitliche Auflösung
• CT, PET, MRI: gute örtliche Auflösung
Homunkulus
EEG
Kognitive Neurowissenschaft
• Untersuchung neuronaler Mechanismen, die kognitiven und psychischen Funktionen zugrunde liegen
• Interesse an höheren Leistungen des Gehirns sowie auch dessen Defizite
➔ z.B. Lernen, Sprache, Wahrnehmung, Gedächtnis, …
• Vereinigung psychologischer und neurowissenschaftlicher Herangehensweisen in gleichberechtigter Weise (Neurologie und Biologie)
Merkmale:
• Zerlegung von Funktionen in Teilfunktionen und Zuordnung zu neuroanatomischen Strukturen
→z.B. Speicherung in Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis; Erfassung von Bewegung, Farbe oder Form
• Kombination physiologischer Messungen mit experimentalpsychologischen Methoden
• Netzwerkmodelle zur Erklärung der Hirnfunktion
Gedächtnis
Bewusste & Unbewusste Verarbeitungsprozesse
Kurzzeit & Langzeitgedächtnis
Entwicklung des Gedächtnisses
Das Erinnerungsvermögen verändert sich im Laufe des Lebens, dies vor allem kurzfristig im Kindesalter. Bei voranschreitendem Alter tendiert man dazu, mehr zu vergessen.
Logik
Logisches Denkvermögen kann getestet werden mittels verschiedener Aufgaben.
Selektive Wahrnehmung
Unterschiedliche Verarbeitungswege
• Bewegung, Lokalisation
→Parietallappen (Wo?)
• Farbe, Form
→ Temporallappen (Was?)
Danach wird dies in Frontallappen interpretiert & verglichen mit Bekanntem
Selektive Wahrnehmung
• Unterscheidung wichtiges / unwichtiges
• Aufmerksamkeitsblindheit
→ Wahrnehmung bestimmter Aspekte, Ausblendung anderer
Klinisch-Medizinische Fächer
Aspekte:
• Pathogenese
• Diagnose
• Therapie (Erkrankungen des Gehirns)
Neurologische Probleme
• Kopfschmerzen
• Migräne
• Schwindel
Neurologische Krankheiten
• Epilepsie
• Schlaganfall
• Demenz
• Multiple Sklerose
• Parkinson
• Schädel – Hirn – Trauma
• Querschnittlähmung
Schlaf
• Extrem wichtig zur Gedächtnisverarbeitung
• Schlafstörungen können über längere Zeit grössere Schäden verursachen
• Durchlaufen von 4 bis 5 Zyklen
Sinnesphysiologie
Untersuchung der Mechanismen, wie physische Reize (Licht oder Schallwellen, chemische Signale) in elektrische Signale umgewandelt werden in verschiedenen Systemen:
• Visuelles System
• Auditives System
• Vestibuläres System
• Chemische Sinne (Riechen & Schmecken)
• Propriozepives System (Somatosensorik)
Visuelles System Auge
Alles gesehene wird durch die Linse optisch auf den Kopf gestellt. Das Gehirn dreht dies automatisch wieder um in der Wahrnehmung!
Photorezeptoren
In der Retina unter Nervenzellen angeordnet. Unterbruch bei blindem Fleck (Sehnerv/Blutgefässe, siehe vorherige Seite). Die Fovea ist die Stelle des schärfsten Sehens, da dort die Rezeptoren
«blank» liegen.
• Stäbchen → Hell/Dunkel
• Zapfen → Farbsehen (genügend Licht)
Fehlsichtigkeit
Auge passt nicht zur Linse
➔ Muss extern korrigiert werden (Brille, Kontaktlinsen)
Anzahl Rezeptoren / Winkelgrad im Auge, Fovea bei 0°
Alterssichtigkeit
(meist Weitsichtigkeit)Augenlinse verhärtet sich mit Alter. Dadurch reicht Brechkraft nicht aus, um Nahdistanzen auf Fovea zu fokussieren. → Brille benötigt
Farbsehstörungen
• Rot-Grün (v.a. Männer)
➢ Grünblind: M-Zapfen fehlen
➔ Grün mit Rot verwechselt
➢ Rotblind: L-Zapfen fehlen
➔ Rot mit Grün verwechselt
• Blau-Gelb (selten)
➢ Blaublind: S-Zapfen fehlen
➔ Blau mit Gelb verwechselt
Augenkrankheiten
Verarbeitung
Gesehenes wird nicht nach Auge, sondern nach Sehfeld verarbeitet
→ Rechtes Sehfeld, welches von der linken Hälfte des Auges wahrgenommen wird, wird in der Linken Hemisphäre verarbeitet (gleiches gilt umgekehrt)
Verarbeitungswege
Siehe Selektive Wahrnehmung s.26
Wahrnehmung
Gruppierung von Elementen
• Gleichartige Ele.
• Nahe Ele.
• Gleich bewegte Ele.
• Geschlossene Ele.
• …
Auditives System
Verstärkung des Signals
Der Schall wird über die mechanischen Eigenschaften der 3 Knochen um ca. das 22-Fache verstärkt
Leitungen des Hörens
Töne werden nicht nur via Luft, sondern auch via unser Skelett wahrgenommen. Dies vorallem bei tiefen & lauten Geräuschen
Signalumwandlung
• In der Hörschnecke nehmen
Haarsinneszellen die Frequenzen auf und leiten diese als Nervensignale weiter an das Gehirn.
• Im äusseren Bereich werden hohe Frequenzen wahrgenommen, im inneren tiefe Frequenzen.
• Diese Haare wachsen nicht nach, wenn sie verletzt werden, was zu Hörverlust führen kann. (Lärm, Infekt, Alter…)
Hörverlust
Im Verlauf des Alters nimmt das Hörvermögen ab. Konkret nimmt die Frequenzhöhe, welche man hören kann, ab. Auch kann es sein, dass man schwerhöriger wird, d.h. man lautere Töne wahrnehmen muss, um richtig zu Hören. Hörvermögen kann auch durch Verletzung vermindert werden.
Verarbeitung / Wahrnehmung
• Richtung kann festgestellt werden durch mehrere Eigenschaften eines Geräuschs:
➢ Lautstärkeunterschied li-re
➢ Latenzunterschied li-re
➢ Schallschatten (Beispielsweise durch Säulen, andere Menschen…)
• Weiterleitung zu Gehirn sehr kurz
Vestibuläres System
Gleichgewichtsorgan / Vestibularorgan
→ besteht aus 3 Bogengängen und 2 Makulaorganen
Sensieren von Beschleunigungen
• Linearbeschleunigung (bei statischer Körperlage)
➢ Makulaorgane
• Drehbeschleunigung / Rotation
➢ Orthogonale Bogengänge
Schwindel
Kann viele verschiedene Ursachen haben
• Widerspruch zu vernetzten Sinnesorganen (Optisch, Propriozeptiv)
• Entzündungen
• Drogen
• Schlaganfall
• Ohrsteinchen in Bogengängen
Chemische Sinne
• Phylogenetisch (biologisch / geschichtlich) älteste Sinne
• Chemorezeptoren, werden ständig ersetzt (2-4 Wochen)
• Übersicht Geschmacks- &
Geruchssinn:
Geschmackssinn
• Früher: Bereiche klar zugeordnet
• Heute: Alle Geschmacksrichtungen überall, jedoch verschieden konzentriert
• Schädigungen:
➢ Geschmacksknospen (z.b. viral)
➢ Hirnnerven (z.b. Zahnbehandlung)
➢ ZNS (z.b. Hirntumor)
Geruchssinn
• Rezeptoren nicht sehr selektiv
• Duftrichtung analysiert durch Aktivitätsmuster versch. Riechzellen
• Rezeptoren sind freie Nervenendungen in Schleimhaut
• Trigeminussystem:
➢ Reagiert auf generell «schädliche»
Sensationen (scharf, stechend, brennend, kalt…)
• Schädigungen:
➢ Riechschleimhaut (z.b. Vergiftung)
➢ Luftweg (z.b. Infektion, Allergie)
➢ Nerven (z.b. S-H-Trauma, viral)
Somatosensorik
• Sinn für Eigen- und Fremdwahrnehmung im und am Körper
• Unterteilt in zwei Bereiche
➢ Propriozeption (Eigenwahrnehmung, Tiefensensibilität)
➢ Exterozeption (Fremdwahrnehmung)
Propriozeption
• Positionssinn durch Messung der Längenänderung
→ Sensoren in Muskulatur
• Kraftsinn durch Messung der Spannung
→ Sensoren in Sehnen
Exterozeption
• Druck- & Dehnungsmessung (adaptiert langsam)
→ Sensoren in Haut & Gelenken (Ruffini Körperchen, freie Nervenenden)
• Schmerzmessung (Nozizeption)
→Sensoren in Haut & anderen Organen (freie Nervenenden)
→verschiedene Arten von Schmerz: Stechend (lokalisierbar) & Brennend (schlecht lok.bar)
→Schmerz erst durch Verarbeitung im Cortex
• Temperaturmessung
→Sensoren in Haut (freie Nervenenden)
→verschiedene Arten von Rezeptoren: Kalt (ca. 5°-40°C) & Warm (ca. 30°-40°C)
Übersicht afferente Nervenfasern
Molekulare Gesundheitswissenschaften
Definition
• Ziel ist die wissenschaftliche Erforschung der molekularen Ursachen von Krankheiten, um sie kausal behandeln bzw. effektiv vorbeugen zu können
• Interdisziplinäres Fachgebiet im Bereich Biologie und Medizin, das Inhalte und Fragestellungen der experimentellen Medizin mit den Methoden der Molekularbiologie und der Zellbiologie verbindet
Precision Medicine Definition
• Besseres Verständnis der Diversität von Krankheiten oder der Untergruppen von Krankheiten
• Identifizierung der Unterschiede zwischen den Patienten
• Identifizierung der besten Angriffspunkte für Medikamente
• Optimierung der Therapie für den Patienten (maximaler Nutzen mit minimalen Nebenwirkungen)
• Effizienter Einsatz vorhandener Mittel
Biomarker Definition
Merkmale, die objektiv gemessen werden können und als Indikatoren für normale oder pathogene biologische Prozesse sowie für pharmakologische Reaktionen auf therapeutische Behandlung dienen
• Biomedizinische Biomarker
➢ In Urin, Blut, Speichel, Biopsie, etc.
• DNS-basierende Biomarker
➢ Gen-Mutation, etc.
Entwicklung von Biomarkern
Methoden Genomik
• Erforschung der Genexpression und Genregulation
• Analyse der Wechselwirkungen zwischen Genen
➢ PCR, Microarrays, Southern Blot, etc.
Transkriptomik
• Analyse der RNA-Expression
➢ Reverse-Transkriptase-PCR, RNA-Sequenzierung, Northern Blot
Proteomik
• Erforschung des Proteoms mit biochemischen Methoden
➢ exprimierte Proteine, Proteinexpression
• Analyse der Funktion von Proteinen und von Protein-Protein-Interaktionen
➢ Massenspektrometrie, Chromatographie, Protein-Microarrays,Western Blot
Beispiel: COVID-19
Microarray
Stoffwechselkrankheiten (Adipositas & Diabetes) Übersicht
Adipositas
• Obesität / Fettleibigkeit
• Überdurchschnittliche Vermehrung des Körperfetts durch positive Energiebilanz
• Über BMI von 30Kg/m2
Diabetes
• Häufigkeit: 500k Schweizer →10% Typ 1, 90% Typ 2
• Symptome (v.a. Typ 1)
➢ Harndrang, Durst
➢ Schlechte Wundheilung (durch schlechte Immunabwehr & Durchblutung)
• Therapie/Prävention
➢ Insulin (Typ 1, evtl. Typ 2)
➢ Anpassung Lebensstil
Häufigkeit von Diabetes Alter/Geschlecht
Häufigkeit BMI > 30
Krankheitsmechanismen Diabetes
Normale Homöostaseregulation mittels Insulin
• Insulin inhibiert hepatische Glukoseproduktion und fördert Aufnahme von Zucker in Muskel und Fett
• Insulin induziert die
Fettsäureaufnahme in Muskel, Fett und Leber und hemmt die Freisetzung von Lipiden aus dem Fett
Homöostaseregulation durch Adipozyten
• Fettzellen geben frei Fettsäuren (FFA) je nach Bedarf ab
• Bei Insulinresistenz der Fettzellen wird unkontrolliert FFA freigesetzt
→Erster Schritt zu Typ 2
• Fehlerhafte Speicherung der FFA, z.b. übermässig in der Leber und Intramuskulär, fördert Typ 2 ebenfalls (Leber «besetzt» von Fett
→ Glukose bleibt in Blut)
Kann auch bei sehr schlanken Personen der Fall sein!
Qualität der Fettzellen
• Genom
➢ Typ 2 Diabetes zu ca. 50% vererbbar bei einem Elternteil mit Typ 2
• Lifestyle
➢ Bewegung & Sport hilft stark gegen Entwicklung von Diabetes
• Ernährung
➢ Unklar
➢ Gesunde Ernährung schadet jedoch nicht!
• Art der Fettzellenbildung
➢ Hyperplasie: Mehr kleine Fettzellen, unproblematisch
➢ Hypertrophie: Fettzellen vergrössern sich, was u.a. zu Entzündung führt, und schlussendlich zu Diabetes
Gesund
Krankhaft
Folgekrankheiten & Vorhersage Folgekrankheiten
• Hoher Blutzucker
➢ Biomarker für Diagnose
➢ Schädigung Blutgefässe und Nerven
• Organprobleme
• Herzinfarkt
• Schlaganfall
• Nierenschwäche
• Etc…
→Problematik: Folgeschäden treten bereits in frühem Stadium auf
Diagnose
• Alter
• Übergewicht
• Bluthockdruck
• Körperliche (in)Aktivität
• Stoffwechselprodukte in Korrelation mit gestörter Glukosetoleranz
Herz-Kreislauf-Krankheiten Übersicht
Häufigkeit: 35% aller Todesfälle in Schweiz Symptome: je nach Krankheit
• Bluthochdruck
• Herzrhythmusstörungen
• Angina Pectoris
• Aneurysma
• Etc…
Therapie/Prävention:
• Medikamente
➢ Gerinnungshemmer
➢ Betablocker
➢ Statine
➢ Etc..
• Chirurgische Eingriffe
➢ Bypass
➢ Herzschrittmacher
➢ Angioplastie (aufweiten Blutgefässe mittels Katheter))
➢ Etc…
Krankheitsmechanismen
Herzinfarkt
Diagnose:• Anamnese
• Körperliche Untersuchung
• EKG
• Kardialer Biomarker
➢ Troponin →unterscheidet von anderen HK-Problemen
Krebs Übersicht
Häufigkeit: ca. 25% aller Todesfälle in der Schweiz Symptome:
• Unkontrolliertes Zellwachstum
• Untypische Blutungen
• Schmerzen
• Gewichtsverlust Therapie/Prävention
• Chemotherapie
• Strahlentherapie
Krankheitsmechanismen
Beispiel: Verdauungstrakt-Krebs durch Rauchen
Diagnose
• Anamnese
• Körperliche Untersuchung
• Bildgebung
• Biopsie
• Tumormarker im Blut (gewisse Krebsarten)
• Liquid Biopsy (gewisse Krebsarten) Beispiele Biomarker für Therapiewahl:
• Hemmung des überaktiven Wachstumsrezeptor mittels Antikörper Hercepin bei HER2- Positiver Brustkrebs (25% der Betroffenen)
• Operative Entfernung von Brüsten &
Eierstöcken bei BRCA-Mutation (2.5% der Brustkrebsformen)
Neurologische Krankheiten Übersicht
Demenz
Häufigkeit: 10% aller Todesfälle in der Schweiz → 2/3 davon Alzheimer Symptome:
• Kognitive Leistungsbeeinträchtigungen
• Persönlichkeitsveränderungen
• Etc…
Therapie/Prävention
• Medikamente
• Gedächtnistraining
Krankheitsmechanismen
Demenz
Diagnose:• Anamnese
• Körperliche Untersuchung
• Kognitiver Kurztest
• Bildgebung
• Blutanalyse
• F-Desoxy-Glukose-PET →Differentialdiagnose
• Liquor-Diagnostik (Tau-Protein) →Differentialdiagnose
Gesundheit, Ernährung, Umwelt
Einflussfaktoren auf die Gesundheit Genetik
Genetische Prädisposition: Genetisch bedingte Empfänglichkeit für bestimmte Erkrankungen
Lebensstil
Medizinische Aspekte des Lebensstils:
• Ernährung
• Schlafverhalten
• Stress
• Bewegung
• Drogenkonsum
• Sexualität
Ernährung
• Ausgewogene Mahlzeiten, mit empfohlenen Mikro- & Makronährstoffmengen
• Empfehlung z.B. von Eidg. Ernährungskommission
• Bei alternativer Ernährung kann Mangel vorhanden sein, und sollte supplementiert werden
→möglicher Vitamin B12-Mangel bei veganer Ernährung
Schlaf
Chronisches Schlafdefizit kann starke Folgen haben
• Schwächung des Immunsystems → Anfälliger für Krankheiten
• Konzentrationsprobleme am Tag →Unfälle sind wahrscheinlicher
Stress
Chronischer (negativer!) Stress wirkt sich auf den Körper aus
• Schwächung des Immunsystems
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen
• Magen- & Verdauungsprobleme
• Verstärkung von bestehenden Krankheiten (z.B. Ekzeme)
• Soziale Defizite
• Etc...
Bewegung
Genügend Bewegung hat positive Effekte auf die Gesundheit
• Reduktion Entzündungsfaktoren
• Verminderung Insulinresistenz
• Vermeidung Herzrhythmusstörungen
• Erhöhung Stressresistenz
• Verhindern von Depressionen
Drogenkonsum
Sexualität
• Sexuelle Betätigung fördert Ausschüttung positiv wirkender Stoffe
➢ Dopamin («feel goood» Hormon)
➢ Oxytocin («Kuschel» Hormon, soll gegen Brustkrebs und bei Testosteron Produktion helfen)
➢ Serotonin («Relax» Hormon, anti-depressive Wirkung)
• Häufig wechselnde Partner erhöhen Risiko von Geschlechtskrankheiten
Umwelt Klima
Temperatur:• Kälte reduziert Immunabwehr
• Luftzug verstärkt Kältewirkung (Abtransport von Wärme) Luftfeuchtigkeit:
• Tiefe Luftfeuchtigkeit reizt Schleimhäute
→Angriffsort Erreger
Toxische Substanzen
Negativen Einfluss auf Gesundheit:
Herz-Kreislauf
• Tabakrauch
• Abgase (z.B. Kohlenmonoxid)
• Etc…
Krebs
• Tabakrauch
• Genotoxine (Nitrosamine, Aflatoxine) → Schädigung DNA
• Metalle (z.B. Arsen, Kadmium, Blei)
ADI: Acceptable Daily Intake
• Berechnet auf Basis toxischer Daten (dose-response curve)
•
Schätzwert für Menge einer Substanz, welche täglich eingenommen werden kann, ohne dass erhebliche Risiken für die Gesundheit bestehen𝐴𝐷𝐼 = [
𝑚𝑔(𝑆𝑢𝑏𝑠𝑡𝑎𝑛𝑧) 𝑘𝑔(𝑃𝑒𝑟𝑠𝑜𝑛)
𝑇𝑎𝑔 ] = 𝑁𝑂𝐴𝐸𝐿 ∗ 𝑆𝑖𝑐ℎ𝑒𝑟ℎ𝑒𝑖𝑡𝑠𝑓𝑎𝑘𝑡𝑜𝑟(𝑛𝑜𝑟𝑚: 1 100)
Infektionskrankheiten
Siehe Vorlesung Infektion & Immunologie Übertragungswege:
•
Tröpfcheninfektion: Abstand, Maske➢
Grippe, Masern, COVID-19•
Aerosole: Abstand, Maske, Lüften➢
Grippe, Masern, COVID-19•
Kontakt: Hände Waschen➢
Durchfallerkrankungen, Bindehautentzündungen, Herpes•
Lebensmittel/Wasser: Kühllagerung, Erhitzen, Hygiene➢
Salmonellen, Listerien•
Lebende Vektoren (Mücken/Zecken): Kleidung anpassen, Insektenspray➢
Borreliose, FSME, MalariaSoziale Aspekte
Zugang zu medizinischen Leistungen
Bildung/Vorsorge/Gesetze
Gesundheitsförderung•
Gesundheitsbildung verstärkt Bewusstsein für gesundheitliche Aspekte➢
Persönliches Verhalten➢
Verhältnisse FaktorenPublic Health
Methoden
Systematischer Ansatz mit Berücksichtigung von Wechselwirkungen zur Förderung interaktiven Denkens auf verschiedenen Ebenen:
• Molekulare Ebene
• Zelluläre Ebene
• Organismische Ebene
• Gesellschaftliche Ebene
Translationale Forschung
Definition
Zusammenarbeit von Grundlagenforschung und Klinischer Forschung
Problemfelder Einleitung
• 90% von Projekten scheitern vor Testung an Menschen
• < 5% wichtige Entdeckungen an Universitäten führen zu Änderung in Praxis
• Neue Medikamente vor allem in Pharmaindustrie, nicht Universitäten. Investition erst wenn Potential sichtbar
• Akademie: Konflikt mit Karriere (keine «echte» Forschung, weniger Publikationen)
• Klinik: Konflikt mit Tätigkeit, weniger angesehen
• Fehlschläge selten publiziert, obwohl dies wichtig wäre
• Verzögerungen durch Konflikt mit Patentierung