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HST II - Prüfungsstoff

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HST II - Prüfungsstoff

Wissenschaft

Hauptkriterien des wisenschaftlichen Arbeitens

Erzeugt öffentliches Wissen.

Basiert auf aktuellem Wissen.

Ist systematisch und logisch (identifizieren, planen, Daten erfassen, auswerten).

Ist wiederholbar (Methode) und umfassend (Interpretation).

Ist begrenzt auf verifizierbare Faktoren.

Ablaufschema eines (experimentellen) wissenschaftlichen Projekts

Figure 1: Induktives Vorgehen Figure 2: Deduktives Vorgehen

(2)

Unterschied zwischen Primär- und Sekundärliteratur, zwischen Originalarbeit und Review

Unter Primärliteratur versteht man Werke, die ein Schriftsteller selbst geschrieben hat

(Originalinformationen), bzw. Quellenwerke. Die Sekundärliteratur beinhaltet Werke, die über die Primärliteratur geschrieben wurden (Informationen über Originalinformation/ Nachschlagewerke). Der Primärtext muss zuerst da sein, um über ihn im sekundären Diskurs zu schreiben.

Handhabung von Zitierungen (Zitierungsregeln, Bibliographie)

Wörtliches Zitat: „Alternative mechanisms to account for...“ (Markov et al., 2001, 585)

Zitat aus zweiter Hand: So stellte Grass (1971, zit. Nach Lenk, 1973, S. 18) beispielsweise fest:

„Leistungssport dient...“

Abbildung: ...figue legend... (Kollath & Mertz, 2001, S.14)

Bibliographie Artikel:

Markov G, Spengler CM, Knöpfli-Lenzin C, Stuessi C, Boutellier U.

Respiratory muscle training increases cycling endurance without affecting cardiovascular responses to exercise. Eur J Appl Physiol 85: 233-239, 2001.

Buch:

Stein SK. Calculus and analytical geometry. McGraw-Hill, New York, 1982 (3rd ed.).

Internet-Informationen:

SSBS. RiderSystem – das System. Retrieved March 26, 2007, from http://www.ridersystem.net. No date.

(3)

Skalenniveaus und entsprechende Lage-/ Streuungsmasse

Figure 3: Nominalskala - Geschlecht/Augenfarbe.

Ordinalskala - Evaluationsantwort/Schulnoten.

Intervallskala - Grösse/Kraft.

Häufigkeiten:

absolute (Anzahl) oder relative (in Prozenten) Häufigkeitsangaben.

Mittelwerte:

Mittelwerte für normalverteilte, metrische Daten. Evtl. für gewisse ordinale Daten.

Median für nicht-normalverteilte, metrische Daten. Für ordinale Daten.

Modus für nominale Daten.

RMS (root mean square, quadratisches Mittel) für wechselstromartige Signale.

Streuungen:

Standartabweichung für normalverteilte, metrische Daten. Evtl. für gewisse ordinale Daten.

Quartile, Semiquartilabstand für nicht-normalverteilte, metrische Daten. Für ordinale Daten.

Spannbreite oder –weite für metrische/ordinale Daten

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Normalverteilung, rechts- bzw. Linksschiefe Verteilung, Perzentile

Schiefe > 1 oder < -1 = keine Normalverteilung

(5)

Perzentile

Funktion verschiedener Diagrammtypen (Säulen-/ Balkendiagramm, Liniendiagramm, Kuchendiagramm, Streudiagramm, Box-Plot, Bland- Altman-Diagramm) inkl. Gestaltungshinweise

Säulen-/ Balkendiagramm: Vergleich von Gruppen/ Bedingungen Liniendiagramm: Entwicklung über die Zeit

Kuchendiagramm: Vergleich von Anteilen

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Streudiagramm (Scatter-Plot): Verteilung, Zusammenhang, Trend Kastendiagramm (Box-Plot): Variabilität, Interaktion

Bland-Altman-Diagramm: Wiederholbarkeit (Reliabilität)

Figure 4: Bland-Altman Plot

Gestaltungshinweise

Daten entweder in Tabelle oder in Abbildung

Variabilität zeigen (Mittelwert & Standartabweichung bzw. Median & Quartile) Evtl. Trend zeigen

Abbildungstitel

Achsentitel, Achseneinheiten Abbildungsnummer, Abbildungstext

Sinnvolle Farbwahl (Kontrast, Schwarz-Weiss-Tauglichkeit, Problematik Farbenblindheit) Einfügeformat: aus MS-Excel in MS-Word -> Inhalte einfügen

Seriöse Abbildungen und Tabellen verwenden, auf 3D-Formate verzichten, sowie auch auf zuviele Farben

(7)

Statistisches Vorgehen, Hypothesenformen

Stichprobe: Grundgesamtheit vs. Repräsentative Stichprobe Repräsentative Stichprobe vs willkürliche Stichprobe

Verzerrung (=Bias) bzgl. Datenerhebung und/oder Stichprobe (z.B. Studentenversuche)

Stichprobengrösse (min. 6, ideal >30, abhängig auch von Grösse Grundgesamtheit)

Hypothesen

Nullhypothese: meist kein Effekt/ Unterschied

Alternativhypothese: Ziel ist die Verwerfung der Nullhypothese, Annahme der Alternativhypothese Gerichtete vs. Ungerichtete Hypothesen

Spezifische vs. Unspezifische Hypothesen Arbeitshypothese

Interpretation von Irrtumswahrscheinlichkeiten, Fehlerarten; Darstellung von signifikanten Unterschieden in Abbildungen

Fehlerarten

Fehler 1. Art: Verwerfen von H0, obwohl Nullhypothese richtig.

Fehler 2. Art: Verwerfen von HA, obwohl Alternativhypothese richtig.

Testresultat

p-Wert = Irrtumswahrscheinlichkeit Vergleich mit gewähltem Signifikanzniveau

p-Wert > 0.05 -> H0 beibehalten (=kein signifikanter Unterschied)

p-Wert < 0.05 -> H0 verwerfen, HA annehmen (=signifikanter Unterschied) p < 0.05 signifikanter Unterschied (*)

p < 0.01 sehr signifikanter Unterschied (**) p < 0.001 hochsignifikanter Unterschied (***)

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Unterschied Signifikanz und Relevanz; Effektgrösse

Ein Unterschied kann schnell man signifikant werden. Die Grenze für die Relevanz muss man jedoch selber setzen. Ab wann ist ein Unterschied so gross, dass es eine wichtige Rolle spielt? Die Signifikanz ist sehr abhängig von der Anzahl, die Relevanz jedoch ist ein selber bestimmbares Mass.

Effektgrösse

Mass für die relative Grösse bzw. Die Relevanz eines Unterschiedes.

Im Gegensatz zu p unabhängig von Stichprobengrösse.

Interpretation:

d = 0.2 kleiner Effekt d = 0.5 mittlerer Effekt d = 0.8 starker Effekt

-> Der Unterschied sollte sowohl relevant als auch signifikant sein.

Interpretation von Korrelationskoeffizienten; Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität

r-Wert = Korrelationskoeffizient p-Wert ist zweitrangig

Vergleich von r mit Interpretationswerten oder Interpretation des Bestimmtheitsmasses r2

|r| < 0.2 sehr geringe Korrelation

|r| < 0.5 geringe Korrelation

|r| < 0.7 mittlere Korrelation

|r| < 0.9 hohe Korrelation

|r| > 0.9 sehr hohe Korrelation

Korrelation vs. Kausalität

Korrelation: Personen, die zwischen ihrem 20. Und 50. Lebensjahr einer geistig bzw. Intellektuell herausfordernden Tätigkeit nachgehen, erkranken weniger häufig an der Alzheimer-Krankheit.

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Kausalität: Bricht die Alzheimer-Krankheit schon in der Jugendzeit aus und verhindert die Aufnahme einer geistig anspruchsvollen Tätigkeit oder verhindert eine geistig anspruchsvolle Tätigkeit die Alzheimer-Krankheit?

Aspekte der Planung und Formulierung bei einer Befragung

Vorgehen:

Ziele festlegen Probanden festlegen

Fragebogen erstellen [mit offenen Fragen beginnen, geschlossene Fragen entwickeln (Ranking, Skalen ++/+/+-/-/--, nominale Antworten ja/nein)]

Formulierungen

Klare Aussagen („meistens“ etc. Vermeiden) Kurze Fragen, eher Statements

Nur eine Idee pro Frage

Negative Formulierungen vermeiden Technischen Jargon vermeiden Vorgespurte Fragen vermeiden Länge des Fragebogens beachten

Planungsaspekte

Design Pilotstudie Begleitbrief Zeitpunkt Versand

Rücklauf, Nachhaken (Problem Bias) Analyse vorgängig planen

Diskrepanz verbales und soziales Verhalten

Andere Möglichkeiten: Expertenrunde, persönliches Interview, Telefoninterviews, normative Erhebungen

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Gütekriterien (Validität, Objektivität, Reliabilität, Sensitivität, Spezifität, Responsivität): Bedeutung und Vorgehen zur Überprüfung

Objektivität: Unabhängigkeit vom Untersucher (Intratester- / Intertester-Reliabilität) Reliabilität: Zuverlässigkeit, Wiederholbarkeit (Test-Retest-Relibilität)

Validität: Gültigkeit der Erfassung des Merkmals (Inhalts- / Kriteriums- / Konstruktvalidität. Interne und externe Validität)

Responsivität: Empfindlichkeit für relevante Änderungen

Sensitivität (positiver Testbefund): Sicherheit der Erfassung einer Eigenschaft/ Krankheit Spezifität (negativer Testbefund): Sicherheit der Erfassung der Nicht-Eigenschaft/ Krankheit

(Klinische) Assessments: Inhalt und Zielsetzung der Tests d2, MMS, FIM, Visual Analog Scale VAS

Demenz (Mini-Mental-Status): Screening-Verfahren zur Feststellung kognitiver Defizite. Es geht um die zeitliche und räumliche Orientierung, Merk- und Erinerungsfähigkeit, die Aufmerksamkeit, die Sprache und das Sprachverständnis und zuletzt um das Lesen, Schrieben, Zeichnen und Rechnen.

[Sensitivität: 77%, Spezifität 91%]

Selbständigkeit (FIM): Erfassung der Selbstständigkeit im Alltag.

Selbstversorgung (6), Kontinenz (2), Transfers (3), Fortbewegung (2), Kommunikation (2), Kognitive Fähigkeiten (3). Einteilung in Selbstständig, Teilselbstständig oder Unselbstständig.

Aufmerksamkeitstest (d2): Ein Test bei dem man die einfach oder doppeltgestrichenen (oder andere Formen) p’s durchstreichen muss.

Visual Analog Scale: Eine bei Fragebogen verwendbare Skal, um subjektive nicht messbare Empfindungen (z.B. Schmerz) zu bewerten. So verspürt man bei 0 keine Schmerzen und bei 100 unaushaltbare Schmerzen.

Wissenschaftliche Unredlichkeit: Plagiarismus, Fälschung, Nicht-Publikation, Richtlinien für Autorenschaft

Plagiarismus: Verwendung/Ausgeben von Ideen, Konzepten, Schriftstücken und Zeichnungen anderer als eigene

Fälschung: Daten erfinden oder verändern

Nicht-Publikation von Daten welche den gewünschten Effekt nicht zeigen („cooking data“) Fehlerhafte Datenerhebung

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Mangelhafte Datensicherung

Nicht-akzeptierbare Publikationspraxis Irreführende Autorenschaft:

- Autorenschaft nur für diejenigen mit direktem wissenschaftlichen Beitrag (Techniker nicht notwendigerweise).

- Reihenfolge sollte vor dem Projekt diskutiert werden! Hauptarbeit = Erstautor, Hauptbetreuung = Letztautor

Autor einer wissenschaftlichen Publikation ist, wer alle folgenden Kriterien erfüllt:

- durch persönliche Arbeit einen wesentlichen wissenschaftlichen Beitrag bei der Planung, der Kontrolle oder der Auswertung der Forschungsarbeit leitet,

- an der Endarbeitung des Manuskripts beteiligt ist und - die Endversion des Manuskriptes gutheisst.

Beitragende, welche die Kriterien nur teilweise erfüllen, sind in der Publikation unter der Rubrik

„Danksagung“ aufzuführen.

Good Clinical Practice (GCP)

Ist ein internationaler ethischer und wissenschaftlicher Qualitätsstandard für das Design, die

Durchführung, Datenerfassung und Berichterstellung bei Versuchen, welche mit Menschen durchgeführt werden.

Die Befolgung dieses Standards führt dazu, das die Rechte, Sicherheit und Gesundheit der

Versuchspersonen geschützt sind – in Übereinstimmung mit der Deklaration von Helsinki – und dass die klinischen Versuche glaubwürdig sind.

Geschichte GCP

Forschungsmissbrauch in Nazi-Deutschland im 2. Weltkrieg an KZ-Häftlingen führte zum Nürnberger Kodex 1947: Grundregeln um Menschen als Versuchspersonen zu schützen.

- Teilnahme ist freiwillig, Forschungsresultate sollten Gesellschaft etwas bringen, Studien sollten nicht redundant sein, Teilnehmer dürfen nicht unnötig leiden.

Nachden eine Substanz u.a. an Schwangeren ohne deren Wissen gestestet wurde und ca. 10‘000 Kinder deformierte Extremitäten bekamen wurde das Drug Amendment 1962 ins Leben gerufen:

- Neue Medikamente: Nutzen und Sicherheit muss bewiesen werden.

- Probanden müssen Einverständnis für Studienteilnahme geben.

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- Risiken von Medikamenten müssen deklariert werden.

Deklaration von Helsinki 1964 (rev. 2004):

Basiert auf Nürnberger Kodex.

Wichtigstes Dokument bezüglich Ethik in den biomedizinschen Wissenschaften.

Zeitschriften verlangen oft Hinweis, dass Studie diesen Richtlinien entspricht.

Ethikkomission

Überwachung der Einhaltung der ethischen Richtlinien (Kantonale Ethikkomission ) bei klinischen Studien (,da 50% Mediziner).

ETH-Ethikkommission bei nicht-klinischen Studien.

Ethikgesuch

Basisformular beinhaltet: Projektleiter und Mitarbeiter / Prüfer und Sponsor, die vorgesehene Dauer der Studie, die Anzahl Probanden, die vorgesehene Anzahl Versuchsorte (Multizentrische Studie) un d das Datum und die Unterschrift des Projektleiters/ Sponsor.

Studienprotokoll

Hintergrundinformationen / Begründung der Studie Ziel der Studie

Fragestellung und Hypothese

Studiendesign (Primäre [Wirksamkeit] und sekundäre [Sicherheit] Endpunkte), Studiendesign:

kontrolliert, randomisiert, verblindet, Massnahmen zur Vermeidung von Bias).

Versuchspersonen (Rekrutierung, Ein- und Ausschlusskriterien)

Studienablauf (Untersuchungen und Studiendauer pro Patient, Flowchart/Tabelle) Beurteilung Sicherheit (Unerwünschte Ereignisse. Was wird gemacht?)

Datenauswertung, Statistik (umgang mit fehlenden Daten, Begründung für Anzahl Versuchspersonen, Statistische Methoden, Signifikanzniveaus)

Versicherung

Bewertung Nutzen/Risiko-Verhältnis

Begründung für den Einschluss von besonders schützenswerten personen

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Patienteninformation

Auswahl Studienteilnehmer Ziel Studie

Studienablauf

Freiwilligkeit der Teilnahme/Rücktrittsrecht Pflichten Prüfer und teilnehmer

Alternative Behandlungsmethoden Nutzen für Teilnehmer

Risiken und Unannehmlichkeiten

Neue Erkenntnisse: Will Patient über Zufallsbefund informiert werden?

Datenschutz Kosten

Entschädigung

Unfreiwilliger Studienabbruch Deckung von Schäden/ Versicherung Kontaktperson

Einverständniserklärung

Versuchsperson bestätigt, dass

- sie mündlich und schriftlich über Studie informiert wurde - sie die schriftliche Aufklärung verstanden hat

- alle Fragen zufriedenstellend beantwortet wurden

- sie über alternative Behandlungsmethoden informiert wurde - sie genügend Überlegungszeit hatte

- sie über die Deckung von Schäden durch eine Versicherung informiert wurde

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Informed Consent

Versuchsperson bestätigt, dass

- sie der Einsicht in die Daten durch Fachleute, EK zustimmt

- sie freiwillig teilnimmt und weiss, dass sie die Zusage jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen kann

Unterschrift und Dateum Patient und Prüfer, bei Kindern: Einverständniserklärung in Kindersprache

Tierversuche: Definition, Einteilung nach Schweregrad, Beurteilung

Überwachung der Einhaltung der ethischen Richtlinien regelt bei belastenden Versuchen die Kantonale Tierversuchskommission Zürch und sons Tierschutzbeauftragte der ETH Zürich.

Jede Massnahme bei der lebende Tiere verwendet werden mit dem Ziel:

- eine wissenschaftliche Annahme zu prüfen,

- die Wirkung einer bestimmten Massnahme am Tier festzustellen, - einen Stoff zu prüfen

- Zellen, Organe oder Körperflüssigkeiten zu gewinnen oder zu prüfen, ausser wenn dies im Rahmen der landwirtschaftlichen Produktion, der diagnostischen oder kurativen Tätigkeit am Tier oder für den Nachweis des Gesundheitsstatus von Tierpopulationen erfolgt,

- artfremde Organismenzu erhalten oder zu vermehren, - der Lehre sowie der Aus- und Weiterbildung zu dienen.

Einteilung nach Schweregrad

0 = keine Belastung (Wahlversuche mit verschiedener Einstreu)

1 = leichte Belastung (Proteinmangel-Studie während 4 Wochen bei Ratten) 2 = mittlere Belastung (Halten einer Ratte im Metabolismuskäfig (31 cm2) > 7 Tage) 3 = grosse Belastung (Immobilisation von Labornagetieren über mehrere Tage) Es bestehen Vorgaben zu:

- Versuchsdurchführung

- Haltung und Herkunft von Versuchstieren - Infrastruktur von Versuchstierhaltungen

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- Personellen Voraussetzungen

Personen, die Tierversuche durchführen oder leiten wollen, benötigen dafür eine spezielle Aus- resp.

Weiterbildung (z.B. Labortierkundekurs LTK). Tierhaltung braucht ebenfalls eine Bewilligung.

Gesuchstellende Person muss belegen, dass das Versuchsziel nicht ohne Tierversuch, nicht mit weniger Tieren oder mit weniger Belastung für die Tiere erreicht werden kann.

Ein Tierversuch darf nicht bewiligt werden, wenn er, gemessen am erwarteten Kenntnisgewinn oder Ergebnis, dem Tier unverhältnismässige Schmerzen, Leiden oder Schäden bereitet.

Studiendesigns: RCT, Crossover, Längsschnitt, Case-Control, Querschnitt, Stichproben

Siehe: Zusammenfassung „Aufbau Papers“

Projektmanagement: Prozessgruppen, Wissensgebiete, Meilensteine

Studie -> Analyse -> Design -> Entwicklung

Wissensgebiete

Integrations-/ Inhalts- und Umfangs-/ Termin-/ Kosten- /Qualitäts-/ Personal-/ Kommunikations-/ Risiko- / Beschaffungsmanagement

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Meilensteine

Ereignisse von besonderer Bedeutung Beispiel Masterarbeit:

Beginn. Einreichung Ethikgesuch. EK-Bewilligung. Start Messungen. Ende Messungen. Beginn Auswertungen. Abgabe.

Ergonomie Bildschirmarbeitsplatz: Beleuchtung, Stuhl, alternative Sitz- und Arbeitskonzepte, Tisch, Monitor

Beleuchtung

Tageslichteinfall von der Seite anstreben.

Kleine Hell-Dunkel-Kontraste.

Kombination indirekte und direkte Beleuchtung.

Blendung vermeiden.

Ältere brauchen mehr Licht als Jüngere.

Stuhl

Kniewinkel > 90o, Hüftwinkel > 90o Oberschenkel aufliegend

Füsse am Boden

2 Fingerbreit zwischen Kniekehle und Stuhl Verstellbare Rückenlehne

Wechsel Arbeitsposition:

Sitzposition regelmässig wechseln. Zwischen Sitzen und Stehen/Laufen wechseln. Genügend Ruheperioden einplanen.

Alternative Sitz-/ Arbeitskonzepte

Sattelsitz, Kniesitzstuhl, Sitzball

Im Stehen arbeiten. Computertisch hochschrauben.

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Tisch

„Ellenbogenregel“: Tischhöhe = Ellbogenhöhe Monitor

Nicht-spiegelnde Oberfläche (non-glare). Monitor geneigt und gerade vor dem Körper. Oberkante Monitor ca. Ein Handbreit unter Augenhöhe. Ca. eine Armlänge Distanz (bei grossen Monitoren mehr).

Laptops:

Externe Tastatur (ohne Nummernblock) und Maus. Dokumentenauflage für Laptop. Evtl Zusatzmonitor.

Gesundheit

Definition (kein Prüfungsstoff):

Gesundheit ist das geordnete Zusammenspiel normaler Funktionsabläufe und des normalen

Stoffwechsels. Gesundheit ist die Fähigkeit, lieben und arbeiten zu können. Gesundheit kann definiert werden als der Zustand optimaler Leistungsfähigkeit eines Individuums für die Erfüllung der Rollen und Aufgaben, für die es sozialisiert worden ist.

- Abwesenheit von Krankheit (Def.: Störung der normalen physischen oder psychischen Funktionen.

Behandlungsbedürftig und von aussen wahrnehmbar.

Charakteristika und Kritipunkte des Biomedizinischen Modells

Es gibt eine lineare Beziehung zwischen dem Gesundheitsproblem (Ursache) und der Funktionsfähigkeit (Wirkung).

Nach dem Biomedizinischen Modell wird die Gesundheit klar von der Krankheit getrennt.

Jede Krankheit hat eine nachweisbare Ursache (biochemisch, physikalisch); Beseitigung der Ursache ->

Gesundheit

Behandlung ist Sache der Medizin, Patient hat keinen Beitrag

Psychische und soziale Einflüsse sind nicht von Bedeutung bzgl. Entstehung und Heilung einer Krankheit.

Charakteristika

Pathogenetische Sichtweise: Krankheit im Zentrum. Defizitorientiert. Klassifizierung durch International Classification of Diseases (ICD): Diagnostizierung von Gesundheitsstörungen.

Diagnostik (Anamnese (bio-psycho-sozial), körperliche Untersuchung, weitere Diagnostik), Diagnose, Therapie

(18)

Kritikpunkte

Ist ein Brillenträger gesund oder krank?

Kann sich ein Querschnittgelähmter überhaupt je gesund fühlen?

Ist das Modell in der Pflege anwendbar?

Gibt es keine Prävention?

Ist eine Person behindert oder wird sie erst durch die Umstände behindert?

Chrakteristika Krankheit, Inhalte der Diagnostik

Anamnese

Angaben zur Person Hauptbeschwerden Vorgeschichte Medikamente

Allergien/Unverträglichkeiten Risikoverhalten

Soziale Anamnese Familienanamnese Vegetative Anamnese

Untersuchung

Allgemeine Beurteilung Haut

Kopf und Hals Thorax und Hals Herz

Neurologische Untersuschung I (Reflexe) Abdomen

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Gefässe

Neurologische Untersuchung II (Reflexe) Bewegungsapparat

Neurologische Untersuchung III (Sensibilität, Koordination) Rektal digitale Untersuchung

Weitere Diagnostik:

Laboruntersuchungen (Blut, Urin, ...), Gewebsuntersuchungen (Histologie), bildgebende Verfahren (Röntgen, CT, MRI, ...), Messen elektrischer Felder (EEG, EKG, ENG, ...), Funktionsuntersuchungen (Lungenfunktion, Ergometrie, ...).

Diagnose:

Gesicherte Diagnose, Verdachtsdiagnose, Differentialdiagnose, Ausschlussdiagnose

Klassifizierung Krankheiten

Nach Organsystem (ICD), nach Ursachen, nach FMH-Fachbereichen, nach zeitlichem Verlauf, nach Schwere der Symptome, nach Prognose

Medizinische Begriffe

Distorsion: Verstauchung, Zerrung

Kontusion: Prellung (Stumpfe Einwirkung von aussen, Schädigung von Organen oder Körperteilen) Luxation: Verrenkung oder Verschiebung zweier gelenkbildender Knochenenden aus ihrer

ursprünglichen Position Fraktur: Knochenbruch

Ruptur: Riss eines Gefässes oder eines Organs

Kompression: lat. Compressio – Zusamendrücken. Ausübung von Druck auf ein Gewebe Läsion: Verletzung oder Zerstörung von Gewebe durch Unfall oder Krankheit

Trauma: Ein Ereignis, das einen Organismus verletzt oder schädigt, bzw. die daraus resultierende Schädigung selbst.

Thrombose: Bildung von Blutgerinnseln und Propfen und dadurch Verstopfung von Gefässen Embolie: Gefässverschluss durch Embolus (ein im Blut nicht auflösbarer Körper)

(20)

Stenose: Verengung von Gängen, Gefässen, Hohlorganen

Infarkt: Verschluss einer Arterie mit einem Blutpfropf; plötzlicher Unterbruch der Blutzufuhr Nekrose: lokales Gewebesterben in einem lebenden Organismus

Ödem: Meist krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit in den Geweben des Körpers Dorsal – ventral: zur Rückseite – zur Vorderseite des Körpers orientiert

Kranial – kaudal: zum Kopf – nach unten hin orientiert

Proximal – distal: näher zur – weiter von der Körpermitte orientiert Medial – lateral: in der Mitte – seitlich gelegen

Ipsi-, kontralateral: auf der gleichen – auf der entgegengesetzten Körperseite/ -hälfte Anterior – posterior: weiter vorne – weiter hinten gelegen

Dorsal – palmar/plantar: den Rücken betreffend – zur Handfläche gehörig/im Bereich der Fusssohle gelegen

Zervikal, thorakal, lumbal: zum Hals oder Halsteil eines Organs gehörig, zum Brustraum gehörig, zum Lendenbereich gehörig

Zerebral, viszeral, vaskulär: das Gehirn oder Grosshirn betreffend, die Eingeweide betreffend, die Blutgefässe betreffend

Aszendierend – deszendrierend: aufsteigend – absteigend Physiologisch – pathologisch: natürlich – krankhaft Benigne – maligne: gutartig – bösartig

Partiell – komplett: teilweise – vollständig Hyper-, hypo-, a-: Über-, darunter-, Ohne..

Prä – post: vor – nach

Flexion: Aktive oder passive Beugebewegung eines Gelenks Extension: Aktive oder Passive Streckbewegung eines Gelenks

Anteversion: Bewegungsabläufe der Extremitäten in der Sagittalebene (jene gedachte Ebene, die den Körper von vorne nach hinten durchschneidet)

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Retroversion: Bewegungsabläufe der Extremitäten. Drehen des Arms im Schultergelenk um eine Achse in der Frontalebene. Das Drehen des Beins im Hüftgelenk um eine Achse in der Frontalebene nach hinten.

Abduktion: Seitliche Wegführung bzw. das Abspreizen eines Körperteils von der Körpermitte oder der Längsachse einer Extremität.

Adduktion: Seitliche Heranführung bzw. das Anlegen eines Körperteils zur Körpermitte..

Innenrotation: Drehbewegung einer Extremität um ihre Längsachse, bei der die Drehrichtung von vorne betrachtet nach innen weist.

Aussenrotation: Drehbewegung einer Extremität um ihre Längsachse, bei der die Drehrichtung von vorne betrachtet gegen aussen weist.

Krankheitsklassifizierung nach zeitlichem Verlauf, Schwere der Symptome, Prognose

Zeitlicher Verlauf

Akut, subakut (relativ plötzlich), subchronisch (lange dauernd), chronisch, rezidividierend (wiederkehrend), progredient (fortschreitend), persistierend (andauernd)

Schwere der Symptome

Latent (verborgen) / asymptomatisch (ohne erkennbare Symptome) Klinisch manifest (erkennbar) / symptomatisch

Letal (tödlich)

Aggravierend (verschlechternd) Remittierend (zurückgehend)

Prognose

Spontan heilend, durch Behandlung heilbar, durch behandlung verbesserbar, durch Behandlung stabilisierbar, unheilbar

Therapieoptionen, Evidence Based Medicine, Compliance

Ambulant (vorübergehend) vs stationär

Kurativ (auf Heilung angerichtet) vs palliative (auf Linderung nicht Heilung anstreben) Kausal (die Ursache betreffend) vs symptomatisch (die Symptome betreffend)

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Invasiv (diagnostische oder therapeutische Massnahmen, die in den Körper eindringen) vs nicht-invasiv Chirurgisch vs konservativ (ohne Operation)

Konservativ: Pharmakotherapie, Physio-/Ergotherapie, Strahlentheraoe, Physikalische Therapie etc.

Evidence Based Medicine

EBM ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten.

-> Lehrmeinungen für die Anwendung einer Therapieform sind immer zu begründen

Compliance

Befolgen von therapeutischen Regeln durch den Patienten:

Medikamente, Heimübungen, Ernährung, Verhalten

Oft sehr entscheidend bezüglich Wirksamkeit einer Therapie

Unterschied Krankheit – Unfall

Unfall: Plötzliche, nicht beabsichtigte schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen äusseren Faktors au den menschlichen Körper, die eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit oder den Tod zur Folge hat.

WHO-Definition von Gesundheit

Gesundheit ist der Zustand volkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen.

Schema und Charakteristika des Salutogenese-Modells

Entstanden aus der Beoachtung, dass sich viele ehemalige KZ-Insassen in verhältnismässig gutem Gesundheitszustand befanden.

Was lässt Menschen trotz ausserordentlicher Belastung gesund bleiben?

-> salutogenetischer Ansatz

Charakteristika

Salutogenese: Gesundheit im Zentrum

Gesundheit = dynamische Interaktion zwischen belastenden Risikofaktoren und entlastenden Schutzfaktoren

(23)

Gesundheit und Krankheit sind keine Gegensätze: Gesundheits-Krankheits-Kontinuum

Salutogenese-Modell

Kohärenzsinn: Verstehbarkeit (Ausmass mit dem Belastungen erklärt und mit zunehmender Erfahrung antizipiert werden können), Handhabbarkeit (Ausmass innerer und äusserer Ressourcen, um

Belastungen des Alltags meistern zu können), Sinnhaftigkeit (Ausmass der Motivation, Aufgaben als Herausforderungen anzunehmen und sie im Lebenskonzept als sinnvoll zu bewerten).

Funktionale Gesundheit, ICF-Klassifikation (Elemente b/s/d/e und deren Beurteilung bzw. Quantifizierung), ICF-Core Set, ICF-Beispiele

Funktional gesund, wenn

-die körperlichen Funktionen (inkl. Geistiger und seelischer Bereich) und Strukturen allgemein anerkannten Normen entsprechen.

- man all das tut oder tun kann, was von einem Menschen ohne Gesundheitsprobleme erwartet wird.

- man zu allen Lebensbereichen, welche wichtig sind, Zugang hat und sich in diesen so entfalten kann, wie es von einem Menschen ohne Gesundheitsproblem erwartet wird.

Konsequenzen

Vollständige Heilung funktional gesund

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Krankheit mus nicht manifest sein, um die funktionale Gesundheit zu beeinträchtigen

ICF:

International anerkannte und disziplinenübergreifende, einheitliche Sprache für die Benennung und Klassifizierung von funktionalen Problemen, d.h. Auswirkungen von Krankheit auf das Leben der Betroffenen; ergänzt die ICD.

ICD:

International anerkannte und disziplinenübergreifende, einheitliche Sprache für die Benennung und Klassifzierung von Krankheiten.

Ziel:

Gemeinsame Sprache für Kommunikation zwischen Fachleuten in der Rehabilität Systematisierung von rehabilitativem Denken durch Verbesserung von:

Diagnostik von funktionalen Problemen Zielbestimmung im Rehabilitatiosprozess Planung des Rehabilitationsprozesses Evaluation des Rehabilitationsprozesses

wissenschaftliche Hilfe für die Beschreibung und das Verständnis der funktionalen Gesundheit;

Beurteilung von Rehabilitationsoutcome und wichtigen determinierenden Faktoren Datenvergleihe zwischen Ländern, Disziplinen im Gesundheitswesen und im Zeitverlauf

ICF-Klassifikation

Körperfunktionen: Physiologische Funktionen von Körpersystemen (inkl. Psychologische Funktionen) Körperstrukturen: Anatomische Teile des Körpers (Organe, Gliedmassen und ihre Bestandteile) Aktivität: Durchführung einer Aufgabe oder Tätigkeit durch eine Person.

Partizipation: Einbezogensein einer Person in eine Lebenssituation oder einen Lebensbereich.

Leistung (performance): Tatsächliche Durchführung einer Aufgabe unter realen Alltagsbedingungen Leistungsfähigkeit (capacity): max. Leistungsniveau einer Person unter Test-/Standardbedingungen.

Umweltfaktoren: Physikalische, soziale, einstellungsbezogene Umwelt, in der die Menschen ihr Leben gestalten.

(25)

Personenbezogene/persönliche Faktoren: Hintergrund des Lebens und der Lebensführung einer Person (Eigenschaften), welche nicht Teil des Gesundheitsproblems sind (z.B. Geschlecht, Alter, Bildung, Gewohnheiten, sozialer Hintergund, Motivation, Mut,..)

Beurteilungsmerkmale (Qualifier): Körperfunktionen und –strukturen / Aktivitäten und Partizipation / Barriere für funktionale Gesundheit (negativ)

bxxx.0 NO impairment / difficulty / barrier

bxxx.1 MILD impairment (5-24%) /difficulty /barrier

bxxx.2 MODERATE impairment (25-49%) /difficulty / barrier bxxx.3 SEVERE impairment (50-95%) /difficulty / barrier bxxx.4 COMPLETE impairment (96-100%) /difficulty /barrier Problem: Reliabilität der Quantifizierung?!

Förderfaktor für funktionale Gesundheit (positive): exxx+0 NO facilitator etc...

ICF-Core-Set

Krankheitsspezifische Listen von ICF-Kategorien: Enthalten nur so viele Kategorien wie nötig, um typisches Spektrum von Einschränkungen einer bestimmten Patientengruppe zu erfassen.

Was soll erfasst werden? Wie soll gemessen werden?

Es gibt 12 Core Sets für chronische Gesundheitsstörungen (Adipositas, Brustkrebs, Depression, Diabetes, etc.)

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ICF-Beispiele

Körperfunktionen und –strukturen:

1. Sturz im Tennis, vorderes Kreuzband und inneres Seitenband gerissen, Innenmeniskus verletzt. Nach OP Knie nicht voll beweglich (Biegung 100 Grad, Streckung 10 Grad Defizit). Mühe Treppen zu steigen.

2. Verkehrsunfall Schädel-Hirn-Trauma mit Hirnblutung. Spricht verlangsamt und wenig.

Ausmass der Beeinträchtigungen (b) und (s)? Quantifizierungen?

Ausmass der Beeinträchtigungen (d)? Quantifizierung?

3. Gleiche Person arbeitet nun 50% geht in die Physio und trainiert. Bekommt Schemerzmittel. Terapie und Training verlaufen gut. Chef macht Druck 100% zu arbeiten. Er hat Angst Job zu verlieren.

-> Förderfaktoren, Barrieren? Welche personenbezogenen Faktoren könnten für den weiteren Krankheitsverlauf wichtig sein? Positiv? Negativ?

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Bedeutung von primärer, sekundärer und tertiärer Prävention sowie Gesundheitsförderung

Primäre Prävention: Soll das Auftreten von spezifischen Krankheiten verhüten -> Beeinflussung von risikobezogenen Parametern und verhältnissen. Prävention, Prophylaxe, Krankheitsverhütung.

Sekundäre Prävention: Soll Krankheiten frühzeitig erkennen und therapieren -> Beeinflussung der Krankheitsauslöser und –folgen. Kuration und Krankheitsfrüherkenung.

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Tertiäre Prävention: Soll Folgeschäden und –erkrankungen bereits bestehender Erkrankungen

verhindern bzw. reduzieren -> Vermeidung von Folgestörungen und Folgeerkrankungen und gestaltung der Umwelt. Rehabilitation.

Gesundheitsförderung: unspezifische Prävention Handlungsfelder der Gesundheitsförderung:

Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen

Gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen unterstützen Persönliche Kompetenzen entwickeln

Gesundheitsdiesnte neu orientieren

Wichtige gesundheitsfördernde Verhaltensweisen (insbesondere Ernährung, Alltagsbewegung, körperliches Training inkl. Biol. Anpassung,

Trainingsprinzipien, Konditions-, Koordinationstraining)

Gesunde Ernährung: Schweizer Lebensmittelpyramide. Jugendliche: erhöhter Energiebedarf, wenig energiereiches Fast Food und Snacks, Süssgetränke und Energy Drinks sowie Alkohol vermeiden,

regelmässige Mahlzeiten. Senioren: genügend Eisweiss und Calcium. Genügend Trinken. Evtl. Vitamin D.

Evtl mehrere kleine Portionen.

Genügend Alltagsbewegung: Erwachsene 2.5h mittlere Intensität oder 1.25h hohe Intensität.

Kinder/Jugendliche mindestens 1h.

Körperliches Training. Der Nutzen für die Gesundheit steigt exponentiell (Dosis-Wirkungskurve).

Biologische Anpassung: Der Körper reagiert auf den Trainingsreiz, die Belastung, indem er sich funktionell (schnellere Stoffwechselprozesse und schnellere Reizverarbeitung) und auch strukturell (Zunahme Muskelfaserquerschnitt, Vermehrung des Blutvolumens) anpasst.

(29)

Trainingsprinzipien: Prinzip...

..des optimalen Belastungsreizes (Mit der richtigen Reizstärke wird man optimal belastet.

Ist der Reiz zu schwach, so ist man

unterfordert, ist der Reiz zu stark, so ist man überfordert).

..der Kontinuität (use it or lose it. Kontinuität, sonst Leistungsabfall)

..der optimalen Gestaltung von Belastung und Erholung (Zu früh gesetzte Trainingsreize führen zum Leistungsabfall, optimal gesetzte Trainingsreize führen zur Leistungssteigerung).

..der progressiven Belastungssteigerung, der Variation der Trainingsbelastung (Gleichbleibende Belastungen wirken irgendeinmal nicht mehr überschwellig). Sinnvolle Reihenfolge der progressiven Steigerung: Erhöhung Belastungshäufigkeit, Erhöhung Belastungsumfang, Erhöhung

Belastungsintensität.

..der Variation der Trainingsbelastung (Repetition without Repetition).

..der Periodisierung und Zyklisierung (Umfang vor Intensität. Wenn Wettkämpfe bevorstehen, Trainingseinheiten gut vorausplanen).

..der unterschiedlichen Adaptionszeiten (Funktionelle Anpassungen geschehen schneller als strukturelle.

Muskel adaptiert schneller als passive Teile des Bewegungsapparates).

..der optimalen Belastungsfolge (Aufwärmen als Teil des Trainings. Koordinations-/Technik-

/Schnelligkeitstraining vor Kraft-/Ausdauertraining. Ausdauertraining am Schluss. Cool Down. Kann für einzelne Trainingsziele auch bewusst anders gestaltet werden).

Krafttraining

Methoden: konzentrisch, isometrisch, exzentrisch, plyometrisch. Propriozeptives Training. Mit Geräten, freien Gewichten oder Eigenkörpergewicht. Empfehlungen: grosse vor kleinen Muskelgruppen.

Mehrgelenkige vor eingelenkigen Übungen. Intensive vor weniger intensiven Übungen. Zielsetzungen:

Kraft (Strength)/ Hypertrophie, Leistung (Power), lokale Ausdauer (Endurance) Ausdauertraining

Methoden: Dauermethode (intensiv, extensiv), Intervallmethode (aktive Pausen, unvollständige Erholung), Wiederholungsmethode (aktive/passive Pause, vllständige Erholung), Intermettierende Methode (kurze hochintensive Belastung im Wechsel mit mittlerer Belastung).

(30)

Assessment

Assignment Intervention

Evaluation

Schnelligkeitstraining

Formen: Reaktionsschnelligkeit, Beschleunigungsfähigkeit, Aktionsschnelligkeit. Methoden:

Wiederholungsmethode (vollständige Erholung, evtl. reduzierter Widerstand).

Beweglichkeitstraining

Methoden: Dynamisches Dehnen, Statisches Dehnen, Anspannungs-Entspannungs-Dehnen. Vor Aktivität als Mobilisierung ein tonisierendes dynamisches Dehnen.

Koordinationstraining

Man muss rhythmisieren, reagieren, differenzieren und sich orientieren können und gleichzeitig im Gleichgewicht stehen.

Mässigung im Umgang mit alkoholischen Getränken Anwendung von Medikamenten nur wenn nötig Nicht-Rauchen

Elemente und Inhalte des Rehabilitationszyklus

Rehabilitation: Der koordinierte Einsatz medizinischer, sozialer, beruflicher, technischer und pädagogischer Massnahmen zur Funktionsverbesserung, zum Erreichen einer grösstmöglichen Eigenaktivität, zur weitestgehend unabhängigen Partizipation an allen Lebensbereichen, damit der Betroffene in seiner Lebensgestaltung so frei wie möglich wird.

Rehabilitationszyklus

Rehabilitation ist ein kontinuierlicher Prozess!

Assessment: Diagnostik der Beeinträchtigungen der funktionalen Gesundheit Assignment: Indikatorstellung für Rehabilitation, Zuweisung an rehabilitative Dienste

Intervention: Planung und Festlegung der Rehabilitationsziele im Detail, Durchführung der rehabilitativen Massnahmen

Evaluation: Überprüfung der Ergebnisse im Verlauf der Rehabilitation, Beurteilung hinsichtlich der Rehabilitationsziele am Schluss der Rehabilitation

(31)

Beispiele von Physio- und Physikalischen Therapien

Therapieformen: Chirurgische Eingriffe, Physiotherapie, Physikalische Therapien, Heilmittel (Arzneimittel, Medizinprodukte), neuere Therapieformen, Alternativtherapien.

Physiotherapie

Gezielte Übungen zur Verbesserung der: Muskelkraft und – dehnfähigkeit, Gelenksmobilität und – stabilität, Propriozeption (Koordinationstraining), Haltung.

Aktive und/oder passive Techniken

Verschiedene Konzepte: Bobath, Manuelle Therapie, Spiraldynamik, Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF), Medizinische Trainingstherapie (MTT), etc.

Spezielle Bewegungstherapien: Hydrotherapie, Hippotherapie, Constraint Induced Movement Therapy (CIMT) bzw. Forced-Use-Konzept

Apparative Bewegungstherapien: Lokomotionstherapie/Gangtherapie, Armtherapie Elektrotherapie (3)

Iontophorese: Transport von Medikamenten unter die Haut.

Neuromuskuläre Elektrostimulation (NMES): direkte Stimulation von Muskeln.

Funktionelle Elektrostimulation (FES): direkte Stimulation von Muskeln zur Erzeugung sinnvoller Funktionen.

Wärmetherapie: Zur Ankurbelung von Heilungsprozessen; kontraindiziert bei akuten und entzündlichen Problemen.

Kältetherapie: zur Gewebszerstörung (grosse Kälte), zur Schmerzlinderung (geringe Kälte).

Physikalische Therapien

Ultraschalltheorie: Zur Anregung von Heilungsprozessen (Frakturen, muskulo-skelettale Beschwerden) Extrakorporale Stosswellentherapie: Zur Lösung von Verkalkungen (Schulter, Ferse) und bei chronischen Entzündungen (Achillessehne, Ellbogen)

Ganzkörpervibration: verschiedene Anwendungen.

Strahlentherapie: Einsatz ionisierender Strahlen (Photonen, geladene Teilchen, radioaktive Strahlung) zur Tumorberkämpfung. Direkte Wirkung: Ionisierung von Molekülen der DNA -> Strangbrüche.

Indirekte Wirkung: Ionisierung von H-Molekülen -> freie Radikale.

(32)

Aspekte der Pharmakodynamik und der Pharmakokinetik (allgemein sowie speziell am Beispiel Aspirin)

Pharmakologie: Wechselwirkung von Stoffen mit Lebewesen (Arzneimittel -> klinische Pharmakologie, Gifte -> Toxikologie).

Pharmakodynamik:

Ort und Art der Arzneiwirkung

Wirkprofil (spezifisch/unspezifisch), Dosis-Wirkungs-Beziehung, Wirkmechanismus (Stimulation/

Blockade Rezeptoren, Aktivierung/Hemmung Enzymaktivität, Öffnung/Blockade Ionenkanäle via Membranpotential, etc), Nebenwirkung (unerwünschte Wirkung).

Beispiel Aspirin:

Wirkstoff: Acetylsalicylsäure, Wirkstoff der Weidenrinde

Wirkung: schmerzstillend, fiebersenkend, entzündungshemmend, thrombozytenaggregationshemmend (erst seit 1992)

Nebenwirkungen: Mikroblutungen, Magenbeschwerden, verlängerte Blutungszeit Wirkmechanismus: Hemmung der Biosynthese von Prostaglandinen

Pharmakokinetik:

Absorption (Schnelligkeit und Vollständigkeit der Aufnahme), Distribution (Transport im Körper), Metabolismus (Verstoffwechslung), Elimination (Ausscheidung des Wirkstoffes bzw. der Metaboliten).

Charakterisierung: Halbwertszeit. Verzögerungsmöglichkeit: Retardierung.

Beispiel Aspirin:

Absorption: Aufnahme in Magen- und Darmwand, Leber (bereits nach ca. 25min im Blut) Distribution: via Blut (z.B. an Albumin gebunden)

Metabolismus: Umwandlung in Salicylsäure, nur ca 70% des Aspirins bioverfügbar

Elimination: Halbwertszeit Aspirin ca. 15min, Halbwertszeit Salicylsäure ca. 30h; Ausscheidung im Urin Wechselwirkungen (u.a.): insbesondere mit anderen Medikamenten die Transportproteine benützen (orale Antidiabetika, orale Antikoagulantien)

Kontraindikationen (u.a.): letztes Drittel Schwangerschaft (braucht Prostaglandine für Offenhalten

„Herzkurzschluss“), Kinder (Reye-Syndrom, Hirnschädigung)

(33)

Prüfphasen eines neuen Wirkstoffes

Präklinische Prüfung

Toxikologische Prüfung (v.a. Tierversuche) - akute Toxikologie (Nagetier & Nicht-Nagetier) - Toxikolgie bei wiederholter Gabe

- Genotoxizität

- Reproduktionstoxizität, Kanzerogenität, Entwicklungstoxizität

Endpunkte:

- LD50 – Median Lethal Dose

- LOAEL – Lowest Observed Adverse Effect Level

- LOEL – Lowest Observed Effect Level - NOEL – No Observed Effect Level

Klinische Prüfung

Phase-I-Studie: Prüfung von Sicherheit und Verträglichkeit, Messung pharmakokinetischer Werte;

wenige gesunde Probanden (10-50)

Phase-II-Studie: erster Nachweis medizinischer Wirksamkeit (Bestätigung Therapiekonzept), Verträglichkeit, Suchen optimaler Dosis; wenige hundert Patienten

Phase-III-Studien: Nachweis der Wirksamkeit mittels klinischer Studien (z.B. doppelblinde RCTs) gegenüber Placebo oder Vergleichspräparat, Nebenwirkungen; viele Patienten (<1000)

Phase-IV-Studien: klinische (Langzeit-)Studien nach Markteinführung; Erfassung seltener Nebenwirkungen

Arzneimittelformen und –gruppen, Verabreichungsart

Tabletten (Dragées, Filmtabletten), Kapseln, flüssig (Injektion, Infusion, Sirup), Salben, Aerosole (Inhalation)

Verabreichung: (per)oral, parental (intravenös (i.v.),intramuskulär (i.m.), subkutan (s.c.), etc.), rektal.

Arzneimittelgruppen

Analgetika: schmerzlindernde Medikamente

Antiphlogistika: entzündungshemmende Medikamente Antipyretika: fiebersenkende Medikamente

Digestiva: Medikamente zur Förderung der Verdauung

(34)

Diuretika: harntreibende Medikamente Sedativa: beruhigende Medikamente Statine: cholesterinsenkende Medikamente Zytostatika: wachstumshemmende Medikamente

Definition von Medizinprodukten

Medizinisch-technische Gegenstände (inkl. Software) mit dem Ziel:

Krankheiten zu erkennen, zu verhüten, zu überwachen, zu behandeln oder zu lindern,

Verletzungen oder Behinderungen zu erkennen, zu überwachen, zu behandeln oder zu lindern oder Behinderungen zu kompensieren,

den anatomischen Aufbau zu untersuchen oder zu verändern, Teile des anatomischen Aufbaus zu ersetzen oder einen physiologischen Vorgang zu untersuchen, zu verändern oder zu ersetzen, die Empfängnis zu regeln oder Diagnosen im Zusammenhang mit der Empfängnis zu stellen.

Beispiele neuer Therapieformen und begriff „personalisierte Medizin“

Stammzelltherapie (omnipotente embrionale Stammzellen, multipotente adulte Stammzellen (neuronale, mesenchymale))

Tissue Engineering Gentherapie

Somatische Zelltherapie

Personalisierte Medizin

Viele Krankheiten sind als verschiedene Typen vorhanden

Biomarker (Zellen, Gene, Genprodukte, Enzyme, Hormone, etc.) aus Blut, Urin, Speichel, etc. als Hilfsmittel zur Therapieunterscheidung.

(35)

Beispiele von Alternativtherapien (Komplementärmedizin)

Traditionelle chinesische Medizin (TCM), anthroposophische Medizin (z.B. Misteltherapie bei Krebs), Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie, chinesische Arzneimitteltherapie, Akupunktur, Tuina (Massageform), chinesische Diätetik, chinesische Bewegungstherapien (Qigong, Tai-Chi),

anthroposophische Heilmittel (z.B. Weleda), Heileurythmie, Sprachtherapie, therapeutisches Malen, Musiktherapie.

Homöopathie: homöopathisches Arzneimittel

“Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden” – Potenzierung (Verdünnung mit Dynamisierung) Neuraltherapie: Einspritzung von Procain (Lokalanästheticum), Stimulierung der Selbstregulierung Phytotherapie: Anwendung von Heilpflanzen, Diverse Anwendungsformen (Tee, Pulver, ätherisches Öl, etc.)

Definition, Ziele und Untersuchungsformen der Epidemiologie

Lehre von der Untersuchung der Verteilung von Krankheiten, physiologischen Variablen und sozialen Krankheitsfolgen in menschlichen Bevölkerungsgruppen, sowie der Faktoren, die diese Verteilung beeinflussen.

Wissenschaft, die sich mit Verbreitung, Ursachen und Wechselwirkungen und Folgen von Gesundheit und Krankheit in Populationen beschäftigt.

Klinische Medizin beschäftigt sich mit Gesundheit von Individuen.

Ziele

Bestimmung der Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung Erkennen von Krankheitsursachen sowie möglicher Risikofaktoren

Untersuchung des natürlichen Verlaufs und der Prognose von Krankheiten

Evaluation von neuen präventiven und therapeutischen Massnahmen sowie von Änderungen in der medizinischen Versorgung

Erarbeitung der Grundlagen für die Gesundheits- und Umweltpolitik

(36)

Untersuchungsformen

Deskriptive Epidemiologie: Häufigkeit und Verteilung von Krankheiten Analytische Epidemiologie: Ursache von Krankheiten

Experimentelle Epidemiologie: Krankheitsverhütung

Begriffe der Epidemiologie, ihre Berechnung und ihre Einflussfaktoren:

Prävalenz, Inzidenz, Mortalität, Letalität

Monitoring: Regelmässige Durchführung von Messungen zur Entdeckung von Veränderungen in der Umwelt und im Gesundheitszustand der Bevölkerung.

Screening: Erfassung einer Krankheit oder von Risikofaktoren durch einfache Untersuchungen.

Follow-Up: Regelmässige Untersuchung von Probanden.

Endemie: Zeitlich unbegrenztes lokal gehäuftes Auftreten einer Krankheit Epidemie: Unüblich zeitlich und örtlich gehäuftes Auftreten einer Krankheit Pandemie: Länderübergreifende Ausbreitung einer Krankheit

Prävalenz (ratio) =

Verschiedene Berechnungsmethoden: Punktprävalenz, Periodenprävalenz (Jahresprävalenz, Lebenszeitprävalenz)

Inzidenz(rate) =

(37)

Übliche Berechnungsmethode: pro Jahr, pro 100‘000 Personen oder in %, Inzidenzrisiko vs. Inzidenzrate

Einflussfakoren Prävalenz

Mortalität =

Zeitraum typischerweise 1 Jahr, Kindersterblichkeit: pro Altersklasse pro Zeit Letalität =

Gradmesser für die Schwere einer Krankheit, Zeitraum z.B. 1 Jahr oder 5 Jahre

Todesursachen Schweiz und weltweit

CH

(38)

Welt

Begriffe der Epidemiologie, ihre Berechnung und ihre Einflussfaktoren: Risk Ratio, Odds Ratio, Attributables Risiko

Exposition: Bedingungen, Krankheitsursachen oder Risikofaktoren, welchen bestimmte Personen oder Bevölkerungsgruppen ausgesetzt sind.

Risiko: Wahrschienlichkeit innert eines Zeitraums zu erkranken. Absolutes Risiko = Inzidenz Risk Ratio: Verhältnis des Inzidenz-Risikos der

exponierten Personen zum Risiko der nicht- exponierten Personen.

Rex = a / (a+b) Rnex = c / (c+d) RR = Rex / Rnex

Odds Ratio: Prävalenzunterschiede zwischen Exponierten und Nicht-Exponierten; anderes Mass anstelle des Relativen Risikos

OR = (a / b) / (c / d) = (a x d) / (b x c)

(39)

Attributables Risiko: Beitrag eines Faktors bzw. einer Exposition zur Inzidenz einer Krankheit.

Rex = a / (a+b) Rnex = c / (c+d) AR = Rex - Rnex

Assoziation & Kausalität, Kausalitätskriterien, Bias, Confounder

Kausalitätskriterien:

1. Stärke der Beziehung 2. Konsistenz der Beziehung 3. Spezifität des Effekts 4. Zeitliche Sequenz

5. Dosis-Wirkungs-Beziehung 6. Biologische Plausibilität 7. Kohärenz

8. Experimentelle Evidenz

9. Analogie mit ähnlichen Kausalzusammenhängen

Kausalbeziehungen:

Hinreichende Krankheitsursachen: Zusammentreffen einer Reihe von Bedingungen bzw. Ereignissen, die unweigerlich zum Krankheitsausbruch führen.

Teilursachen: Bedingung, die Bestandteil einer hinreichenden Krankheitsursache ist, für sich genommen aber nicht zur Verursachung der Krankheit führt.

Notwendige Ursachen: Bedingung, die Bestandteil aller hinreichenden Krankheitsursachen ist, d.h. ohne die die Entstehung der Krankheit nicht möglich ist.

Verzerrungen:

Bias: Systematische Verzerrung in den Daten (Selektions-Bias, Informations-Bias).

Confounder: Faktor, der dem Krankheitsausbruch – zusätzlich zum beobachteten Risikofaktor – mitbeeinflusst.

(40)

Mögliche epidemiologische Berechnungen bei den verschiedenen Studientypen

Querschnittstudie Fall-Kontroll-Studie

Kohorten-Studie Randomisierte Kontrollierte Studie (RCT)

Technologie Sicherheit im Labor

Stromkabel mit z.B. Matte überdecken. Messgeräte ausstecken.

Kraftmessung mittels DMS und piezoelektrische Sensoren

Messtechnik: Bestimmung von physikalische Grössen mittels Sensorik. Direkte Messtechnik. Indirekte Messtechnik.

(41)

Kraftmessung mit Dehnmessstreifen (DMS)

Folien-DMS aus Metall oder Halbleiter

Spannungsänderung linear zur Dehnung/Stauchung (piezoresistiver Effekt) Wird auf Messstück aufgeklebt

Arbeitsbereich 100-2‘000 µm/m Probleme: Temperatur, Klebematerial

Winkelmessung mittels Potentiometer und Inkliometer

Potentiometer:

Widerstand mit verschiebbarem Angriffspunkt

Spannung verändert sich (linear) mit der Verschiebung

Inkliometer:

Änderung gegenüber Lotrichtung Leitfähigkeitsmessung (Elektrolyt) Weitere Methoden

Druckmessung:

Beschleunigungsmessung via Accelerometer:

Bestimmung von Beschleunigung

Berechnung von Geschwindigkeit und Weg Probleme: Integration

(42)

Signalerfassung und –verarbeitung (am Beispiel EMG): A/D-Wandlung, Filterung (Hochpass/Tiefpass), Glättung, Amplituden- und Zeitnormierung

Erfassung

Leitungsfähigkeit: ca. 2-6 m/s

Abhängig von:

Intrazellulärem pH (sinkt bei Ermüdung), Muskeltemperatur, Ort auf Muskel (zentral, Sehnenübergang), Faserquerschnitt, Muskellänge, Fasertyp, Kraftproduktion

Einflussfaktoren der Messsignal-Magnitude:

Gewebeeigenschaften (viel/wenig Fettgewebe, das Signal dämpft), Cross-Talk, EKG,

Distanzänderung zwischen Muskel und Elektroden, Distanzänderung zwischen

Elektroden, Störspannung (z.B. 50Hz), Elektroden

& Verstärker.

Vorbereitung:

Haarentfernung (Haftung Elektroden), Hautreinigung (Entfernung Fettschicht &

Hauptepithele), Elektrodenposition (kleiner Abstand von 1-2 cm, parallel zum Muskelverlauf, zentral auf Muskelbauch, Druck auf Elektrode vermeiden), Referenzelektrode, Kabelfixierung (bei dynamischen Experimenten),

Signaltriggerung (Druckknopf, Footswitch, KMP) Weiter braucht es gute Elektroden (mit kleiner Impedanz) und gute (Vor-)Verstärker.

(43)

A/D-Wandlung

Bandpass 10-500Hz (500Hz-Tiefpass = Antialiasing-Filter), kein Notch- Filter (50Hz)

Mind. 12bit-Auflösung der A/D-Karte (=4095 Intervalle), besser 16bit Messrate mind. 2 mal Grenzfrequenz, besser 3-5-fach Oversampling

Signalverarbeitung

Transformation Zeit in Frequenzbereich: Fast Fourier Transformation (FFT)

Filtermöglichkeiten: Hoochpass-Filter, Tiefpass-Filter, Bandpass-Filter, Anti-Aliasing-Filter, Bandstopp- Filter (z.B. Notch-Filter)

MVC – Maximal Voluntary Contraction Versuchsinterner Mittel- oder Spitzenwert MMT – Manual Muscle Test

(44)

Filterung im Frequenzbereich > Gleichrichtung im Zeitbereich > Glättung / Filterung im Zeitbereich >

gleitender Mittelwert > Glättung > Amplituden-Normierung > Zeitnormierung > Onset/Offset >

Amplitudenparameter > Frequenzparameter

(45)

Definition und Unterschied Steuerung und Regelung

Kybernetik: Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen.

Steuerung vs. Regelung

Steuerung: Open loop control, feed forward, Beeinflussung des Verhaltens ohne Rückkoppelung Regelung: Closed loop control, feed back,

Beeinflussung des Verhaltens mit Rückkopplung (pos./neg.)

Elemente des Regelkreises, Rückkopplung, Sensor und Aktor

Positiv: Wachstum, Zerstörung Negativ: Dämpfung, Stabilisierung

typisch in biologischen Systemen

(46)

Sensor und Aktor

Sensoren: Detektoren, Messfühler Aktoren: Effektoren, Stellglieder

Referenzen

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