Alkali- und
Erdalkalimetalle
Experimentalvortrag (AC) Marietta Fischer
Gliederung
1. Einstieg
2. Gruppeneigenschaften
2.1 Metalle bringen Farbe ins Spiel -Flammenfärbung-
2.2 Die Reaktion mit Wasser
2.3 Eine „spannungsvolle“ Geschichte -Reduktionspotentiale-
2.4 Da kommt etwas in Bewegung
-Ionenwanderung u. Elektrolyten- 3. Erdalkalimetalle
4. Schulrelevanz
Alkalimetalle
1807
1807 K aus Pflanzenasche 1807
1807 Na (ägypt.: neter = Soda) 1817
1817 Li in Gesteinsmaterialien (gr.:lithos = der Stein)
1860/61
1860/61 Cs u. Rb durch Spektralanalyse (lat.: rubidus = dunkelrot;
caesius = himmelblau) 1939
1939 Fr entdeckt durch die Französin
M. Perey und benannt nach ihrem Vaterland
1. Einstieg
„al kalja“ (arabisch)=Asche
1. Einstieg
Valenzelektronenkonfiguration s
1s-Elektron leicht abgegeben
In jeder Periode größter Atom- und Ionenradius In Verbindungen fast
ausschließlich Oxidationszahl +1 Unter hohem Druck verhalten
sich K, Rb und Cs wie Übergangsmetalle, da s-Elektron in d-Niveau wechselt
Gruppeneigenschaften
Liegen in der Natur gebunden vor (Bsp.: Minerale) Gewicht in der Erdkruste :
Fr nur 1,5 g der gesamten Erdkruste
1. Einstieg
Vorkommen
0,002
2,7
2,4
0,009 0,0003 0
0,5 1 1,5 2 2,5 3
(%)
Li Na K Rb Cs
Abb.: Sylvin (KCl)
Abb.: Steinsalz (NaCl)
Gewinnung
Gewinnung durch elektro- chemische Reduktion
Keine Elektrolyse von
wässrigen Lösungen möglich, jedoch Schmelzelektrolyse Bsp.:
Downs – Verfahren
1. Einstieg
Physikalische Eigenschaften
Weiche Metalle
Li, Na, K geringere Dichte als Wasser Li geringste Dichte aller fester Elemente Li, Na, K, Rb silberweiß; Cs goldton
Reduktionspotentiale stark negativ Zunahme von elektropositivem Charakter
Bildung von Hydroxidschicht (Aufbewahrung: Petroleum)
1. Einstieg
Physiologische Eigenschaften
Li ist toxisch, in bestimmten Antidepressiva in der Medizin eingesetzt.
Na K
Rb Cs
1. Einstieg
essentiell (Ionenkanäle usw.)
nicht toxisch, nicht essentiell
(radioaktive Isotop 137Cs ausgenommen!)
Erdalkalimetalle
1808
1808 Mg, benannt nach Stadt Magnesia 1808 1808 Ca, gr. calx = Kalk
1808 1808 Sr nach Strontian in Schottland 1808 1808 Ba, gr.: barys = schwer.
1828 1828 Be nach Beryll (gr.: beryllos) 1898 1898 Ra, lat. radius = Lichtstrahl
1. Einstieg
Be Be
Mg Mg
Ca Ca
Gruppeneigenschaften
Valenzelektronenkonfiguration s
2Elektropositive Metalle
Ionisierungsenergie nimmt ab; Reduktionskraft steigt von
Be Ba
In stabilen Verbindungen nur mit Oxidationszahl +2
1. Einstieg
Vorkommen
In Natur nicht elementar
Ca-Verbindungen als gesteinsbildende Minerale
1. Einstieg
1,94
3,39
0,014 0,026 0
0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5
(%)
Mg Ca Sr Ba
Abb.: Strontianit Abb.: Calcit
Gewinnung
Darstellung durch Schmelzelektrolyse oder chemische Reduktion
Be durch Reduktion von BeF
2mit Mg
Mg durch Schmelzelektrolyse von MgCl
2
Ca durch Elektrolyse von CaCl
2
Ba durch Reduktion von BaO mit Al
1. Einstieg
Physikalische Eigenschaften
Leichtmetalle
Be weicht in physik. Daten ab: stahlgrau, spröde und hart
Mg silberglänzend, läuft mattweiß an
Ca, Sr, Ba sehr ähnlich: silberweiß, laufen schnell an, weich wie Pb
Elektropositive Metalle mit stark negativen Reduktionspotentialen
1. Einstieg
Physiologische Eigenschaften
Be: extrem giftig, stark krebserzeugend
Mg: Salze vor allem bei Pflanzen im Stoffwechsel ein bedeutende Rolle
Ca: Verbindungen in Knochen, Zähnen, Gehäusen, sowie verschiedenen Pflanzen
Sr: Strontiumbromid in der Medizin verwendetes Beruhigungsmittel
Ba: giftig
1. Einstieg
1. Einstieg: Klassifizierung
Li Na K
Smp.
°C
179 97,5 63,7
Sdp.
°C
1336 880 760
1.
Ionisie- rungs- energie
520
kJ/mol
496
kJ/mol
419
kJ/mol
Reduk- tions- potent.
-3,05 V
-2,71 V
-2,93 V
Reakti- vität
Mg Ca
649 839
1107 1494 738
kJ/mol
590
kJ/mol
-2,36 V
-2,87 V
Nimmt zu Nimmt zu
EN
1,0 1,0 0,9 1,2 1,0
Flammenfärbung
Die Salze ergeben intensive Färbung
Durch hohe Temperaturen können Außenelektronen („Leuchtelektronen“) ein höheres Energieniveau
besetzen.
Durch Rückfallen in den Grundzustand wird Energie in Form von Licht frei
2.1 Metalle bringen Farbe ins Spiel
Demo 1 Demo 1
Flammenfärbung
Flammenfärbung
2.1 Metalle bringen Farbe ins Spiel
• Farbigkeit durch Vorgänge in der Elektronenhülle:
Schritt 1: Elektronen nehmen Energie auf
Schritt 2 : Anhebung auf ein höheres Besetzungsniveau Schritt 3: Rückkehr zum
Grundzustand unter Aussendung von Licht
2s
2p
thermische Anregung
hν
Emissionsspektroskopie Emissionsspektroskopie
Ein Molekül durchläuft den Zustand hoher Energie zu einem Zustand niedriger Energie
Dabei wird überschüssige Energie in Form eines Photons emittiert:
2.1 Metalle bringen Farbe ins Spiel
Alkalimetalle
Li Na K Rb Cs
kamin kamin
rot rot
gelb gelb violett violett violett violett blau blau
Erdalkalimetalle
Be Mg Ca Sr Ba
- - ziegel ziegel rot rot
kamin kamin
rot rot
grün grün
Verwendung
Analytische Chemie
Pyrotechnik: Feuerwerksraketen und bengalische Feuer
2.1 Metalle bringen Farbe ins Spiel
Versuch 1:
Versuch 1:
Bengalisches Feuer Bengalisches Feuer
2.1 Metalle bringen Farbe ins Spiel
Auswertung
•
Reduktion:
Sr(NO
3)
2Sr(NO
2)
2+ O
2•
Oxidation:
C
6H
12O
6+ 6 O
26 H
2O + 6 CO
22.1 Metalle bringen Farbe ins Spiel
0 +4
+6 +4
KClO
3(s)+ H
2SO
4(aq)HClO
3(aq)+ KHSO
4(aq)3 HClO
3(aq)2 ClO
2(g)+ HClO
4(aq)• Starten der Reaktion:
+5 +4 +7
Alkalimetalle
Salze meist leicht löslich
Li, Na reagieren unter H
2–Entwicklung zum Hydroxid, ohne Entzündung des H
2K, Rb reagieren unter spontaner Entzündung des H
2Cs reagiert explosionsartig
Hydroxide sind starke Basen
2.2 Die Reaktion mit Wasser
Erdalkalimetalle
Spiegelt sich die Reaktivität wider:
zunehmend von Be Ba
Lösen sich unter H
2–Entwicklung zu Hydroxiden
Löslichkeit der Salze abhängig von Gitterenergie und Hydrationsenthalpie
2.2 Die Reaktion mit Wasser
Die Reaktion mit Wasser
Alkalimetalle:
2 MA + 2 H2O 2 MA+(aq) + 2 OH-(aq) + H2(g)
Erdalkalimetalle:
ME + 2 H2O ME2+(aq) + 2 OH-(aq) + H2(g)
(MA = Alkalimetall; ME = Erdalkalimetall) 2.2 Die Reaktion mit Wasser
0 +1 +1 0
0 +1 +2 0
Versuch 2:
Versuch 2:
Li-, Na- Billard; im Vgl. mit Mg Li-, Na- Billard; im Vgl. mit Mg
2.2 Die Reaktion mit Wasser
Die Reaktion mit Wasser
Lithium und Natrium
Reagieren unter
H
2-Entwicklung zum Hydroxid
Reaktionsfähigkeit nimmt von Li Cs zu
Magnesium
Reagiert nicht mit kaltem Wasser
Reaktionsfähigkeit nimmt von Be Ba zu
2.2 Die Reaktion mit Wasser
Auswertung:
Die Reaktion mit Wasser:
2 Na(s) + 2 H2O 2 Na+(aq) + 2 OH-(aq) + H2(g)
Die Indikatorwirkung:
HInd + OH-(aq) Ind- + H2O
(Indikatorsäure (Indikatorbase Phenolphthalein) Phenolphthalein)
farblos violett
2.2 Die Reaktion mit Wasser
+1
0 +1 0
Reduktionspotentiale
M
++ e
-M
Größe eines Redoxpaares ist ΔE zwischen M
(s)und M
+(aq)sind stark negativ; Na Cs Li negativste Reduktionspotential
Gute Verwendung in Elektrochemie
2.3 Eine „spannungsvolle“ Geschichte
Galvanische Elemente
Energieumwandler
Primär-, Sekundärelemente und Brennstoffzellen Redoxvorgang erzeugt Strom; Energie in
Elektrodensubstanz gespeichert
Brennstoffzelle: Brennstoff wird Elektrode laufend zugeführt
Sekundärelement: Zelle kann wieder geladen werden (Akkumulator)
2.3 Eine „spannungsvolle“ Geschichte
Die Lithiumbatterie
Hohe Potentialdifferenz zwischen Li und edlem Metall Hohe Energiedichte
Niedrige Selbstentladung Lange Lebensdauer
2.3 Eine „spannungsvolle“ Geschichte
Demo 2:
Demo 2:
Lithium - Batterie Lithium - Batterie
2.3 Eine „spannungsvolle“ Geschichte
Auswertung
Anode : 2 Li 2 Li
++ 2 e
-- 3,05 V
Kathode : Cu
2++ 2 e
-Cu + 0,44 V ____________________________________________
Gesamt: 2 Li + Cu
2+2 Li
++ Cu + 3,49 V
2.3 eine „spannungsvolle“ Geschichte
0 +1
+2 0
E = E°+ lg
0,059z ccOxRed
Nernst:
E=E°
Cu– E°
LiElektrolytische Lösungen
Elektrolyt: polare Verbindungen, die sich in Wasser zu freibeweglichen Ionen lösen
leiten den Strom
Träger des Stroms: Ionen
Kationen(+) Kathode (-)
Anionen(-) Anode (+)
2.4 Da kommt etwas in Bewegung
Versuch 3:
Versuch 3:
Reinigen von angelaufenem Silber Reinigen von angelaufenem Silber
2.4 Da kommt etwas in Bewegung
Auswertung
Wie kommt es zu angelaufenem Silber?
2 Ag(s) + H2S(g) + 0,5 O2(g) Ag2S(s) + H2O
Reinigen von angelaufenem Silber:
3 Ag2S(s) + 2 Al(s) 6 Ag(s) + 2 Al3+(aq) + 3 S2-(aq) Aluminium dient als Lokalelement
Elektrolyt:
NaCl(s) Na+(aq) + Cl-(aq)
2.4 Da kommt etwas in Bewegung
0 +1
0 0
+1 +3
0 -2
Lokalelement
Kleines galvanisches Element Berührungsstelle zweier Metalle Erforderlich: Elektrolytlösung
Unedlere Metall wird oxidiert
2.4 Da kommt etwas in Bewegung
Elektrolyse
Salze im elektrischen Feld
Anode (+) zieht Anionen (-) an, Kathode (-) zieht Kationen (+) an
An den Elektroden werden Ionen reduziert oder oxidiert
Bilden sich Atome oder Moleküle, nimmt die Leitfähigkeit ab
Stromfluss: wandernde Ionen keine Elektronen
2.4 Da kommt etwas in Bewegung
Demo 3:
Demo 3:
Ionenwanderungen Ionenwanderungen
2.4 Da kommt etwas in Bewegung
Verwendung
Beispiel: Gelelektrophorese
DNA Polyanion
Wanderung im elektrischen Feld
Auftrennung verschiedengroßer Fragmente
Molekularsieb: 1) Agarosegel oder 2) Polyacrylamid
2.4 Da kommt etwas in Bewegung
Magnesium
Gewinnung durch Schmelzflusselektrolyse von MgCl
2Mg ist ein starkes Reduktionsmittel
Mg verbrennt an der Luft zu MgO
MgO bei 1700-2000°C gebrannt: „Sintermagnesia“
(feuerfeste Laborgeräte)
Erdalkalimetalle
Versuch 4:
Versuch 4:
Verbrennung von Mg im Verbrennung von Mg im
Trockeneisblock Trockeneisblock
3. Erdalkalimetalle
Auswertung:
Verdeutlicht Reduktionsvermögen von Mg
2 Mg(s) + CO2 (s) 2 MgO(s) + C(s) Benötigt hohe Anfangstemperatur (Oxidschicht) Starten der Reaktion:
4 KClO3 3 KClO4 + KCl KClO4 KCl + 2 O2 Mg entzieht so gut wie allen Stoffen O2
Bildung des stabilen MgO
3. Erdalkalimetalle
+2
0 +4 0
400°C 500°C
+5 +7 -1
Verläuft über mehrere Stufen Radikalbildung:
CO
2 (s)Zwischenprodukt Oxalatbildung:
Reduktion bis zum Kohlenstoff:
C
2O
42-+ 4 Mg
(s)4 MgO
(s)+ 2 C
(s)3. Erdalkalimetalle
0 +2 0
+3
e-
C O
O
-
C O O
-
C O O
-
2 C
O O
-
C O O
-
Calcium
Sehr weich
Gewinnung durch Elektrolyse oder aluminothermisch Verbindung für Baustoffindustrie von Bedeutung
Bsp.: Kalkstein (CaCO
3), Gips (CaSO
4) Reagiert mit H
2O unter H
2– Entwicklung CaH
2: H
2– Erzeugung u. als Trocken- u.
Reduktionsmittel
3. Erdalkalimetalle
Versuch 5:
Versuch 5:
3. Erdalkalimetalle
Fällung von
Fällung von Ca Ca
2+2+-Ionen -Ionen mit Rhabarbersaft
mit Rhabarbersaft
Auswertung
Ca
2+(aq)+ C
2O
42-(aq)CaC
2O
4(s)3. Erdalkalimetalle
Nierensteine
Bestandteile des Harns, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden werden
Löslichkeitsprodukt überschritten
Auskristallisieren Ursachen:
Dehydratation: Wassermangel
zu viel Milchprodukte: Ca-Überschuss
Spinat, Rhabarber, Roter Beete, schwarzem und grünem Tee ist sehr viel Oxalsäure
3. Erdalkalimetalle
CaC
2O
4Lehrplan Chemie Lehrplan Chemie
Gymnasium
Themenübersicht
4. Schulrelevanz
8.2 Die chemischen Reaktionen 8.2 Die chemischen Reaktionen
Std.: 24 Std.: 24
(Reaktion von Metallen und Nichtmetallen mit Sauerstoff Verbrennungsvorgänge in Alltag und Umwelt)
9.2 Elementargruppen 9.2 Elementargruppen
Std.: 14 Std.: 14
Verbindliche Unterrichtsinhalte:
9.2.1 Alkalimetalle
Fakultative Unterrichtsinhalte:
9.2.1f Erdalkalimetalle
4. Schulrelevanz
9.3 Elektrolyse und Ionenbegriff 9.3 Elektrolyse und Ionenbegriff
Std.: 8 Std.: 8
(Leiter und Nichtleiter, Ionen als Ladungsträger, Elektrolyse einer wässrigen Metallhalogenid-
Lösung)
4. Schulrelevanz
Alkalimetalle
Eigenschaften und Verwendungen der Metalle und ihre Verbindungen
Chemische Reaktionen
Alkalilaugen, Systeme Alkalimetall / Wasser bzw.
Alkalimetalloxid / Wasser
4. Schulrelevanz