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Kinder fremder Völker in Ägypten I

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KINDER FREMDER VÖLKER IN ÄGYPTEN I*

Erika Feucht

Dem Jubilar sei, verbunden mit den besten Wünschen für die nächsten Schaffens­

jahre, mit folgendem Beitrag mein Dank für seine Einführung in die Grundlagen der Ägyptologie erwiesen.

1. VERNICHTUNG UND VERSCHLEPPUNG DES FEINDES

1.1 Vernichtung

Nach dem ägyptischen Königsdogma ist der Pharao Herrscher der gan­

zen .damaligen Welt. Dies wird durch Sieg verheißende Worte der Götter oder durch Siegesschilderungen und ­darstellungen, einer­

lei, ob sie der Wirklichkeit entsprechen oder nicht, bewirkt. Der ideale Sieg ist die völlige Vernichtung des Feindes. Er kommt in den Worten Amun­Res im Siegeshymnus Thutmosis' III. zum Ausdruck:

" (6) Die Erde in (ihrer) Länge und Breite ist Dein ... (10)

Abgeschlagen (?) sind die Köpfe der Asiaten. Es ist kein Rest von ihnen (übrig). Gefallen sind die Kinder des Mächtigen."1 Oder wir lesen, die Besiegten und ihre Völker seien ausgerottet: "Israel ist verwüstet. Sein Same (pr.t) ist nicht (mehr)" wie auf der Is­

* Dies ist der erste Teil eines längeren Beitrags, der insgesamt für diese Festschrift zu umfangreich war; der zweite Teil wird 1990 in SAK erscheinen.

1 A.Mariette, Karnak, Leipzig 1875, pl.ll. Übers.: J.H.Breasted, Ancient Records of Egypt (im folgenden: BAR), Chicago 31927, II, 657 mit älterer Literatur.

(2)

raelstele M e r e n p t a h s . Nach seinem Sieg über die Libyer in seinem 5. Regierungsjähr läßt Ramses III. in Medinet H a b u die B e s i e g t e n selber sagen: "... unser Same ist nicht (mehr)"3, oder es heißt im gleichen Jahr vom Fürsten zu A m o r : "... Der Fürst von A m [ o r ]

4

ist Asche, sein Same ist nicht (mehr)." Die gleichen F o r m u l i e ­ rungen k e h r e n im 8. Jahr d e s s e l b e n H e r r s c h e r s w i e d e r , so bei den n ö r d l i c h e n E i n d r i n g l i n g e n , den Seevölkern: "... d i e j e n i g e n , die meine Grenzen erreicht haben, sind v e r n i c h t e t , ihr Same ist nicht

(mehr)."5 "Die Rebu und die Seped sind v e r n i c h t e t , ihr Same ist nicht (mehr)"6, oder der Fürst von M e s c h w e s c h ist über die Tehenu hergefallen, hat ihre Städte verwüstet, und "ihr Same ist nicht

(mehr)"7.

Aus späterer Zeit haben wir Ü b e r l i e f e r u n g e n von a s i a t i s c h e r Seite, die von gleichen V e r w ü s t u n g e n b e r i c h t e n . Ganze G e b i e t e w u r d e n in Kriegen mit ihren Bewohnern v e r n i c h t e t .

In der M e s c h a ­ I n s c h r i f t aus d e r Zeit zwischen 8 4 0 und 8 2 0 w i r d erzählt: "Mescha, Sohn des C h e m o s c h ­ j a t , König v o n M o a b , und Chemosch sagte zu m i r : 'Geh, nimm N e b o von Israel'. (15) So ging ich nachts und k ä m p f t e w i d e r es von T a g e s a n b r u c h bis zum M i t t a g . Ich nahm es ein und erschlug alle, 7000 M ä n n e r und Frauen, sowohl

Q

Einheimische w i e Fremde und Sklavinnen ..." Bei A s a r h a d d o n be­

schränkt sich die V e r n i c h t u n g auf m ä n n l i c h e B e w o h n e r . Das M i l i t ä r ,

2 W.Spiegelberg, in: ZÄS 34, 1896, 9, Z.27; ders., in: W.M.Fl.Petrie, Six Temples at Thebes, 1896 (im folgenden: Petrie, Six Temples) London 1897, pl.XIII, XIV = K.A.Kitchen, Ramesside Inscriptions historical and biographi­

cal (im folgenden: K M ) IV, Oxford 1982, 19,7.

3 Medinet Habu I, OIP 8, 1930, pl.28 Z.47. Übers.: W.F.Edgerton and J.A.Wilson, Historical Records of Ramses III, SAOC 12, 1936, 29 = BAR IV, § 46 Z.47.

4 Medinet Habu I, pl.27 Z.13 = Edgerton ­ Wilson, op.cit., 22 = BAR IV, § 39 Z. 13/14.

5 Medinet Habu I, pl.46 Z.23 = Edgerton ­ Wilson, op.cit., 55 = BAR IV, § 66 Z.23.

6 Medinet Habu I, pl.83, Z.48 = Edgerton ­ Wilson, op.cit., 84 oder Medinet Habu I, pl.26 Z.12 = Edgerton ­ Wilson, op.cit., 18: "Ich habe das Land Temehu niedergeworfen; ihr Same ist nicht mehr."

7 Medinet Habu I, pl.82 Z.14f. = Edgerton ­ Wilson, op.cit., 76.

8 Übers.: J.C.L.Gibson, Hebrew and Moabite Inscriptions, Oxford ^1973.

(3)

das sich gegen ihn für seinen Bruder e r h o b e n h a t , w i r d v e r n i c h t e t 9

und sein m ä n n l i c h e r N a c h w u c h s e b e n f a l l s .

Um den Samen des v e r n i c h t e t e n Feindes v o l l k o m m e n zu tilgen, w e r ­ d e n d i e G e f a l l e n e n noch im Tod z e u g u n g s u n f ä h i g g e m a c h t . Ihre Phalli w e r d e n a b g e s c h n i t t e n und d e m Gotte d a r g e b r a c h t1 0. In der

11 12

K a r n a k i n s c h r i f t (und auf der A t h r i b i s s t e l e ) M e r e n p t a h s w i r d d a b e i h e r v o r g e h o b e n , daß die L i b y e r u n b e s c h n i t t e n w a r e n : "Beute:

(50) [Kinder der F ü r s t e n v o n Libyen, deren] u n b e s c h n i t t e n e Phalli [weggetragen w u r d e n , ] 6 M a n n . K i n d e r der F ü r s t e n und B r ü d e r d e r F ü r s t e n von Libyen, erschlagen, deren u n b e s c h n i t t e n e Phalli h i n ­ w e g g e b r a c h t w u r d e n ... [Kinder der F ü r s t e n ] von Libyen, e r s c h l a ­ gen, deren u n b e s c h n i t t e n e Phalli h i n w e g g e b r a c h t w e r d e n , 6359."

1.2 V e r s c h l e p p u n g

Die erste Kunde v o n einer G e i s e l n a h m e fremder F ü r s t e n und ihrer K i n d e r stammt aus dem Alten Reich. H a r c h u e f s c h i l d e r t , w i e er die F r e m d l ä n d e r (gemeint ist Nubien) b e f r i e d e t und zwei F ü r s t e n (.hql.

wj) dieser Länder sicher m i t R i n d e r n und Ziegen in d i e Residenz g e b r a c h t habe, z u s a m m e n m i t den F ü r s t e n k i n d e r n und den n u b i s c h e n G e n e r ä l e n , die mit ihnen w a r e n1 3.

Auf der oben zitierten Stele des M e r e n p t a h fährt der Text w e i t e r unten fort: (59) "... Pferde, die den G e f a l l e n e n (Fürsten) von Libyen trugen, mit den K i n d e r n des F ü r s t e n von Libyen, die lebend gebracht w e r d e n : (Gespann­)paar 12(?)." Trotz der oben a n g e g e b e ­

9 J.B.Pritchard, Ancient Near Eastern Texts Relating to the Old Testament (im folgenden: ANET), Princeton 1950, 290,1 (II) (Zt. 680­669).

10 Z.B. W.Wreszinski, Atlas zur altägyptischen Kulturgeschichte (im folgenden:

Wresz., Atlas) II, Leipzig 1935, Tf.132 (1. u. 3.Register). 171.

11 KRI IV,8, Z.4ff.; K.R.Lepsius, Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien (im fol­

genden: LD) III, Berlin 1900, 199a; Mariette, Karnak, 54,50­51; J.Dümichen, Historische Inschriften altägyptischer Denkmäler, Leipzig 1869, I, 2­6;

Übers.: BAR III, 588.

12 KRI IV, 9, Z.5f.; G.Maspero, in: ZÄS 21, 1883, 66­67; Übers.: BAR III, 601.

13 Urk.I, 134, 6ff.; s.a. E.Doret, The Narrative Verbal System of Old and Middle Egyptian, Cahiers d'Orientalisme 12, 1986, 94 Ex.166.

(4)

nen großen Zahl Erschlagener, die sicher magischen Charakter hat und nicht der Wirklichkeit entsprach, zeigt dieser Text, daß die nicht im Kampfe Gefallenen verschont und als Gefangene nach Ägyp­

ten gebracht werden. Es wird also keine völlige Ausrottung ange­

strebt. Das Gleiche geht aus dem obigen Text hervor, in dem die libyschen Fürsten selber sagen, ihr Same sei nicht mehr. Denn als Sprechende sind sie noch am Leben, wenn sie auch verschleppt wor­

den sind.

So widersinnig uns die beiden Gedanken im Zusammenhang vorkom­

men ­ noch deutlicher treten sie in einer Inschrift Sethos' I.

zutage: "Seine Majestät tötet sie alle auf einmal und läßt kei­

nen Erben unter ihnen. Derjenige, der von seiner Hand verschont

14

bleibt, ist ein Gefangener und wird nach Ägypten gebracht"

so sind sie dem Ägypter magische Realität: zwar gehört zum Sieg die völlige Vernichtung des Feindes, doch ebenso gehört die Ge­

fangennahme und Verschleppung der Besiegten dazu. Selbst wenn es auf der sogenannten Israelstele Merenptahs vom libyschen Fürsten, von dem sich alle abwenden, heißt: "... Er ist in der Gewalt der Götter von Memphis. Der Herrscher Ägyptens hat seinen Namen ver­

flucht, Muraja (m­w­r^­yi­y) ist ein Greuel für Memphis und jeder Nachkomme seines Geschlechtes in Ewigkeit. Baenre Meri­Amun ver­

folgt seine Kinder. Merenptah Hetephermaat ist ihm als Geschick gesandt"

15

, so werden meist die sich Ergebenden verschont und nach Ägypten deportiert, eine Sitte, die, wie wir aus der Har­

chuef­Inschrift entnehmen konnten, bereits im Alten Reich prakti­

ziert wurde.

14 C.E.Sander-Hansen, Historische Inschriften der 19.Dyn., Bibl.Aeg.IV, 1933, 6, Z.6f. = Raphael Giveon, Les Bedouins Shosou des Documents Egyptiens, Documenta et Monumenta Orientis Antiqui 19, 1971, 48f.

15 W.Spiegelberg, in: ZÄS 34, 1896, lff.; ders., in: Petrie, Six Temples, pl.XIII, XIV; Übers.: BAR III, 610.

(5)

1.3 E r g e b e n des Feindes, V e r s c h o n u n g durch den Pharao und Ver­ schleppung nach Ä g y p t e n

Das S i c h e r g e b e n , das durch Preisen des Pharao geschah ("... Sei­

ne Majestät schritt voran zur Stadt Nija. Siehe, die A s i a t e n die­

ser Stadt, M ä n n e r w i e Frauen, w a r e n auf ihren M a u e r n und preisen Seine M a j e s t ä t .. . "1 6) , w i r d in d e n S c h l a c h t d a r s t e l l u n g e n der 19.

D y n a s t i e häufig w i e d e r g e g e b e n . Die a s i a t i s c h e n Feinde stehen auf den Zinnen ihrer F e s t u n g e n , flehen den h e r a n s p r e n g e n d e n Pharao an, r ä u c h e r n ihm und b i e t e n ihm zum Unterpfand ihrer Treue ihre K i n d e r an 7.

16 Karnakstele Amenophis' II.: E.Edel, in: ZDPV 69(2), 1953, 117 und 128;

J.F.Champollion, Monuments de l'Egypte et de la Nubie. Notices descriptives conformes aux manuscrits autographes rediges sur les lieux (im folgenden:

Champollion, Not.Descr.) II, Paris 1844, 185f.; J. de Rouge, Inscriptions hieroglyphiques copiees en Egypte (im folgenden: Rouge, Inscr.hierogl.), Paris 1877, 175f., Übers.: BAR II. 786.

17 Kind unter den Kämpfenden auf Zinnen:

1. Wresz., Atlas II, Tf.67 (= O.Keel, in: VT 25(3), 1975, Nr.24): Luxor, 2. Pylon, Westturm, Außenwand, Süden. Schlacht bei Satuna, wohl 1. Jahr Ramses'II.

2. Wresz., Atlas II, Tf.183 (= S.463ff., Anhang Nr.27 und Abb.15): Abu Sim­

bel, großer Tempel, Pfeilerhalle, linke Seitenwand. Ramses II. besiegt Syrer.

Kinder werden von den Zinnen der Festungen herabgereicht:

3. Wresz., Atlas II, Tf.57 (= Keel, op.cit., Nr.15): Karnak, südliche Außen­

wand des großen Säulensaals, vorspringende Mauer östlich des Seiteneingangs, Schlacht in Syrien, l.Jahr Ramses'II.

4. Wresz., Atlas II, Tf.163 (= H.Ricke, G.R.Hughes, E.F.Wente, The Beit el­

Wali Temple of Ramesses II, OIN 1, Chicago 1967, Tf.12; Keel, op.cit., Nr.

26 und Abb.5) Eingangshalle, Nordwand, 2.Szene. Wiedereroberung Syriens durch Ramses II.

5. Wresz., Atlas II, Tf.55 (= Keel, op.cit., Nr.8): Karnak, südliche Außen­ • wand des großen Säulensaals von der Seitentür, mittlere Reihe, 3.Bild von

links. Ramses II. nimmt ...ruza und Mutir ein.

6. Wresz., Atlas II, Tf.58 (= Keel, op.cit., Nr.29 und Abb.21): Karnak, südliche Außenwand des großen Säulensaals, östlich der Seitentür nach Süden vorspringender Mauerrest, Westwand, rechts neben Hatti­vertrag. Eroberung von Askalon im 8.Jahr Ramses'II.

7. K.A.Kitchen, in: JEA 50, 1964, Szene E, pl.V (= Keel, op.cit., Nr.18 und Abb.9) Luxor, Hof Ramses'II., Ostwand.

8. Wresz., Atlas II, Tf.145 (= Keel, op.cit., Nr.33): Medinet Habu, nörd­

licher Pylon, Außenwand, Eroberung Hattis im l.Jahr Ramses'III.

9. Wresz., Atlas II, Tf.153­154 (= Keel, op.cit., Nr.31): Medinet Habu.

Außenwand zwischen 1. und 2.Pylon, Eroberung Syriens im 11.Jahr Ramses'III.

Kinder werden von den Karren der Fliehenden heruntergereicht:

10. Wresz., Atlas I, Tf.114: Medinet Habu, nördliche Außenwand. Landschlacht gegen die Nordvölker im 8.Jahr Ramses'III.

(6)

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Abb.: Eroberung von Askalon im 8. Jahr Ramses' II.

Karnak, großer Säulensaal, Außenwand (Wresz.*Atlas II, Tf.58)

(7)

Keel hat in seiner Betrachtung dieser Szenen deutlich gemacht, daß die räuchernden und anbetenden Asiaten eine kultische Hand­

18

lung ausüben . Sie erkennen die Göttlichkeit des Pharao an und suchen ihn zu besänftigen. Er legt meines Erachtens jedoch zuviel Wert auf die Betonung, daß es keine Unterwerfung darstelle. Er schreibt selbst: "Vom Tode bedroht mag den Kanaanäern jedes Mittel recht gewesen sein, den Herrscher zu versöhnen. Die spezifische Wirkung des Räucherns galt vielleicht als für den Zweck besonders

19

geeignet." Er sagt auch "Bekenntnis der Theophanie und Loyali­

tätserklärung implizieren sich gegenseitig"

20

und erkennt das An­

bieten der Kinder als "Unterpfand der Loyalität" der Fürsten an

21

. Eine Loyalitätserklärung unter Zwang ist jedoch eine Anerkennung der Überlegenheit.

Belagerungen konnten sich über lange Zeit erstrecken. Thutmosis III. hat Megiddo, in das sich die Syrer verschanzt hatten, sieben Monate belagert, ehe diese herauskamen und ihn anflehten: "Gib uns deine Luft, unser Herr! Nicht werden sich die Bewohner Syriens erneut empören." Sie schickten ihre Kinder mit Gaben heraus und

"standen auf ihren Mauern, um Meine Majestät anzubeten, damit ihnen der Lebenshauch gegeben werde." Thutmosis III. ließ sie schwören, sich während ihrer Lebenszeit nicht wieder gegen ihn

22

zu erheben, und ließ sie in ihre Städte zurückkehren . Diese Schilderung gibt die ramessidische Darstellung wieder: die Anbe­

tung des Königs, zu der das Räuchern zählt, Erflehen der Gnade und damit Beendigung des Belagerungszustandes. Indem die Asiaten

zu

17 Kinder unter den Sichergebenden bzw. Fliehenden:

11. Wresz., Atlas II, Tf.39 (= Keel, op.cit., Nr.l; vgl. auch A.H.Gardiner, in: JEA 6, 99; LD III, 126a; J.F.Champollion, Monuments de l'Egypte et de la Nubie (im folgenden: Champollion, Mon.), Paris 1835-1845, 290 u.a.m.):

Sieg bei Kanaan im l.Jahr Sethos'I.

12. Wresz., Atlas II, Tf.109 (= Keel, op.cit., Nr.25): Ramesseum, großer Säulensaal. Eroberung von Debir im 8.Jahr Ramses'II.

18 In: VT 25(3), 1975, 424. Keel zeigt deutlich, daß dem Weihrauch in Ägypten wie im kanaanäisch­israelitischen Raum eine reinigende und beruhigende Wir­

kung zugesprochen wird.

19 Ebd. 430.

20 Ebd. 429.

21 Ebd. 442.

22 ürk.IV, 1234ff.

(8)

in den ramessidischen Texten dem König die Göttlichkeit des Baal,

23

Seth, Month oder auch Amun­Re zusprechen , betonen sie seine Überlegenheit. Zweck der Darstellungen war es, die Macht des Pharao über die asiatischen Länder, d.h. den Sieg, zu demonstrie­

ren, nicht historische Fakten wiederzugeben. Aus ägyptischer Sicht beinhaltet der Sieg die Unterwerfung des Gegners, es bleibt kein Spielraum für Verhandlungen. So sind das Räuchern vor dem Herrscher und seine Verehrung als Anerkennung seiner Göttlichkeit, die es in seiner Wut zu beschwichtigen gilt, gleichzeitig aber als Zeichen der Unterwerfung zu deuten.

24 25

Keel hat meines Erachtens deutlich nachgewiesen, daß Derchain mit seiner Behauptung, es handle sich bei den Kindern, die dem Pharao von den Festungen herab entgegengehalten werden, um Kin­

desopfer, fehl geht. Derchain hatte, einer Stelle Lukians (ca.

120­180 n.Chr.) folgend ("Eine andere Art zu opfern ist folgende.

Sie bekränzen die Opfertiere und werfen sie lebendig von den Vor­

hallen hinunter, sie aber sterben von dem Fall. Einige werfen von dort auch ihre Kinder hinunter, nicht ebenso wie die Tiere, son­

dern nachdem sie sie in einen Sack gesteckt, werfen sie sie mit der Hand hinunter, indem sie spöttisch sagen, sie wären keine Kinder, sondern Rinder"

26

), den nordsyrischen Opferbrauch von Hierapolis auf die ägyptischen Festungsdarstellungen übertragen.

Keel zeigt jedoch, daß auf keiner der Darstellungen die Kinder

27

herabfallen, d.h. herabgeworfen werden . Sie werden dem König

28

entweder auf der Hand entgegengehalten oder fest an den Händen

23 Beispiele bei Keel, op.cit., 429 (Amun-Re: BAR II, § 658; ebd. III, § 94;

Medinet Habu I, pl.XXVII/XXVIII, Z.20; ebd. II, pl.LXXVII, Z.26. Month: BAR III, § 144.152; Medinet Habu I, pl.XLIV, Z.23. XLVI, Z.7. Seth: BAR IV, § 76;

Medinet Habu I, pl.XXVII/XXVIII, Z.45. Baal: BAR III, § 144. IV, § 77.80;

Ch.Kuentz, La Bataille de Qadech, MIFAO 55, 1928-1934, 311, Z.298). Weitere Beispiele bei Wolfgang Decker, Die physische Leistung Pharaos, Köln 1971, 30f 24 Op.cit., 413ff.

25 In: VT 20, 1970, 351ff.

26 Übersetzung nach C.Clemens, Lukians Schriften über die syrische Göttin, A0 37, 3'4, Leipzig 1938, 27 § 58.

27 S. Anm. 17, 3­9.

28 S. Anm.17,7. Vgl. weiter unten das Überreichen von Kindern durch die Asia­

ten in Privatgräbern.

(9)

die Mauern heruntergereicht

Die Übergabe wird in Texten geschildert: "Dann aber schickte je­

ner Geschlagene und die Fürsten, die bei ihm waren, zu Meiner Majestät auch alle ihre Kinder hinaus mit vielen Gaben an Gold und Silber erzählt Thutmosis III. auf der Gebel Barkal­Stele nach seinem Sieg über die Syrer . Auf der Darstellung im Rames­

seum ist der um Gnade flehende Fürst mit drei kleineren Gestalten, die schwere Gaben tragen, außerhalb der Festung dargestellt

31

. Amenophis II. berichtet von einem Feldzug gegen Asien in seinem 7. Jahr: "Es gelangte Seine Majestät nach Htr'. Sein Fürst kam Seiner Majestät in Frieden entgegen mit seinen Kindern und all seiner Habe. Jneq bot Seiner Majestät den Frieden an. Seine Ma­

jestät gelangte nach Qadesch; sein Fürst kam heraus in Frieden mit Seiner Majestät. Dann ließ man sie einen bindenen Eid schwö­

32

ren und alle ihre Kinder ebenso." Interessant ist hierbei, daß die Kinder den bindenden Eid

(sdfl-tr)

ebenfalls schwören müssen.

Denn im Gegensatz zu dem ägyptischen Treueeid, den die Fürsten auf der Gebel Barkal­Stele ausschließlich für sich und den nament­

lich genannten Thutmosis III. schwören, wird der hethitische Treue­

33

eid/ wie Helck nachweist , auf alle Zukunft und damit auch auf den Nachfolger des Königs geschworen. Ein solches Bündnis wird von Ramses II. und den Hethitern geschlossen: "Siehe, ich, der Großfürst von Cheta, befinde mich mit [User­maat­Re Setep­en­Re, de]m Großherrscher von Ägypten in schönem Frieden und schöner Bruderschaft. (Auch) die Kindeskinder des Großfürsten [von] Cheta

29 Keels Annahme (op.cit., 347), auf dem Relief Sethos'I. in Beit el-Wali (s. Anm.17,4) werde das Kind dem Kronprinzen, der Sethos voranstürmt, ent­

gegengehalten, da es diesem näher sei, teile ich nicht. Pharao ist die Hauptperson, er packt bereits den Fürsten der Festung am Schopf, ihm gilt die Bitte um Gnade.

30 47.Jahr Thutmosis'III.; G.A.Reisner, in: ZÄS 69, 1933, 24ff. und Tf.III­IV;

ANET, 238.

31 S. Anm.17,12.

32 Urk.IV, 1303f.; Edel, op.cit., 118 u.130; ANET, 246; A.Badawi, in: ASAE 42, 1943, lff. u. pl.l. Vgl. Karnak­Stele: BAR II, § 781.

33 W.Helck, Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. u. 2.Jahrtausend v.Chr. (im folgenden: Helck, Beziehungen2), AgAb 5, 21971, 256f.

(10)

sollen sich verbrüdern und friedlich sein mit den Kindeskindern des [R]a[m]s[es Meri­Amun], des Großherrschers von Ägypten . ,."

34

Zum Friedensvertrag mit Hatti gehören jährliche Tribute, die die Fürsten von Retjenu und aller Fremdländer zur Besänftigung Seiner Majestät, Ramses' II., herbeibringen: "beladen mit ihren jährli­

chen Abgaben, mit ihren Kindern an der Spitze ihres Tributes."

35

Wie hier führen die Kinder den Zug der Gaben an, wenn sie größer

sind. Sethos I. "ließ die Fürsten der Fremdländer zu ihm kommen, beladen auf ihren Rücken mit dem Erlesenen jedes Landes, indem ihre Kinder vor ihren Gaben waren, um die Speicher des Gottes­

opfers seines Vaters Amun zu füllen."

36

Auf Schiffe werden die Produkte Arabiens geladen: "Diese Fürstenkinder von Arabien ge­

hen vor ihren Gaben vorwärts nach Ägypten, sie gelangen heil zur

37

Wüste von Koptos." Erwachsene Kinder tragen die Gaben selbst herbei: "Ihr Fürst ist gebunden vor seinem Pferdegespann. Sein Sohn, seine Frau und ihre Angehörigen sind getötet. Ihre Kinder

38

bringen ihre Sachen auf ihren Rücken." Oder: "Viele Klumpen unbearbeiteten Kupfers und Barren von

dbhw

sind (auf) den Nacken der Kinder von Alasia, als Gaben für Seine Majestät. Die Hörner in ihren Händen sind voll Moringaöls aus Iren."

39

"Bringe dem Pharao herbei unbearbeitetes Kupfer in vielen Barren, nmst­Krüge aus die auf den Nacken der Kinder von Alasia sind, als Tri­

40

but für Seine Majestät." Die Fürsten von Hatti bringen Ramses II. ihren Tribut, "die Kinder der Großen des Landes tragen sie

(die Abgaben) selbst von den Grenzen der Länder des Königs Ram­

34 Übers.: E.Edel, in: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments 1,2, Güters­

loh 1983, 146. Zur babylonischen Fassung s. S.137.

35 KRI II, 1969­1979, 242,lf.; Ch.Kuentz, in:"ASAE 25, 1925, 18.

36 KRI I, 1968­1975, 204,7.

37 pHarris I, 77.11­12.

38 Med. Habu, I, pl.79, Z.llff. = Edgerton­Wilson, op.cit., 72.

39 pAnast.IV, 17,7­8 = R.A.Caminos, Late­Egyptian Miscellanies (im folgenden:

Caminos, LEM), London 1954, 201.

40 pAnast.IV, = III, 8,1­8.

41 Koptosstele, Z.13f.: W.M.Fl.Petrie, Koptos, London 1896, 15 u. XVIII, 1

= BAR III, 428.

(11)

Als Zeichen der Treue sind auch die h e i r a t s fä h i g e n Töchter der F ü r s t e n a n z u s e h e n , die dem ägyptischen König als G e m a h l i n in den

42

Harim gesandt w e r d e n . Bei T h u t m o s i s III. w i r d die F ü r s t e n t o c h ­ ter mit ihrer r e i c h e n A u s s t e u e r unter die A b g a b e n (jnw) e i n g e ­

43

reiht . A m e n o p h i s III. und Ramses II. b e t r a c h t e n sie als kost­

bare G e s c h e n k e . A m e n o p h i s III., der fünf a s i a t i s c h e P r i n z e s s i n ­ nen in seinen H a r i m aufnahm, b e z e i c h n e t die A n k u n f t G i l u h e p a s m i t

44 ihren 317 F r a u e n als W u n d e r .

Die gleiche Sitte ist uns aus dem Zweistromland ü b e r l i e f e r t . H e z e k i a h schickt Sanherib u.a. seine T o c h t e r als Zeichen der

45

U n t e r w e r f u n g , ebenso sendet Ba'lu, K ö n i g von Tyrus seine Töch­

46 ter mit ihrer Aussteuer an A s a r h a d d o n

1.4 G e w a l t s a m e B e z w i n g u n g des Feindes und V e r s c h l e p p u n g nach ä g y p t i s c h e n und v o r d e r a s i a t i s c h e n Q u e l l e n

E r g a b e n sich die F ü r s t e n nicht, w u r d e n ihre Städte mit Gewalt g e n o m m e n . So A m e n o p h i s II. auf der g l e i c h e n Stele: "... Es plün­

d e r t e S e i n e M a j e s t ä t d i e D ö r f e r v o n Mpsn u n d d i e D ö r f e r v o n Httn ... M a n e r b e u t e t e seine Fürsten, seine Kinder; seine F r a u e n als G e f a n g e n e ... Auszug nach ' jtrn und Migdol­j'nt ... Seine M a j e s t ä t

42 Vgl. hierzu Helck, Beziehungen , 351.

43 Thutmosis III.: Urk.IV, 668,17f. - Tochter des Fürsten von Rtnw. ­ Thut­

mosis IV.: J.A.Knudtzon, Die El­Amarna­Tafein (im folgenden: EA), Leipzig 1915, 29,16 ­ Tochter des Mitannifürsten.

44 Amenophis III.: Urk.IV, 1738,14 u. EA 29, 18ff. 17, 26.19,6 ­ Tochter des Mitannifürsten Suttarna; EA 22 pass. 27 pass. 29 pass.: Taduhepa, Tochter des Mitannifürsten Tusratta, die in den Harim Echnatons überging; EA 1/5.

31: babylonische Prinzessin und Prinzessin aus Arzawa; EA 187: Tochter eines syrischen Kleinfürsten Satija von Enisasi. ­ Ramses II.: 2 hethiti­

sche Prinzessinnen: 1.Prinzessin: LD III, 196; Wresz., Atlas II, Tf.46,7

= KRI II, 242,lff.; Ch.Kuentz, in: ASAE 25, 1925, 181ff.; G.Lefebvre, ebd., 34ff.; 2.Prinzessin: Petrie, Koptos, pl.18 Z.7 = BAR III, 427f. Korrespon­

denz: E.Edel, in: Jb. für kleinasiatische Forsch.2, 1953, 262ff.,­ ders. , in: Geschichte und Altes Testament (Beiträge zur historischen Theologie 16 = Festschrift A.Alt), Tübingen 1953, 50ff.

45 ANET 288,1 (= Annalen II, 37 ­ III, 49).

46 K 2671 in: ZA, 2, Tf. nach S.298.

(12)

e r b e u t e t e ... alle E r w a c h s e n e n von Syrien, ihre Kinder, ihre F r a u e n ... M a n m a c h t e zwei Gräben um sie herum und füllte sie mit Feuer. Seine M a j e s t ä t w a c h t e über sie bis T a g e s a n b r u c h ... E r b e u ­ tung von A n a c h a r a t ... 17 lebende Adlige, 6 K i n d e r der Fürsten, 68 lebende A s i a t e n ... Seine M a j e s t ä t e r r e i c h t e Hw'kt. M a n fing den F ü r s t e n v o n Qb'-smn, mit Namen Qq, seine Frau, seine K i n d e r und alle seine G e f o l g s l e u t e . An seiner Stelle w u r d e ein a n [ d e r e r ]

47 Fürst e i n g e s e t z t .

Sollte der Feind getötet w o r d e n oder g e f l ü c h t e t sein, w e r d e n sei­

ne A n g e h ö r i g e n w e g g e s c h l e p p t : "... A b e r der Fürst von [... hatte seine] Stadt [verlassen] aus Furcht vor Seiner M a j e s t ä t . M a n er­

b e u t e t e seine Großen, seine Frauen, seine Kinder [als G e f a n g e n e ] , 48

all seine V e r w a n d t e n e b e n f a l l s . " Diese Sitte des V e r s c h l e p p e n s war auch auf a s i a t i s c h e r Seite Brauch. So b e r i c h t e t M a n e t h o von d e n Hyksos, die aus A s i e n nach Ä g y p t e n e i n f i e l e n : "Und n a c h d e m sie die Herrscher des Landes ü b e r w u n d e n hatten, v e r b r a n n t e n sie e r b a r m u n g s l o s unsere Städte, rissen die G ö t t e r t e m p e l nieder und b e h a n d e l t e n alle E i n w o h n e r grausam und feindselig, indem sie die einen u m b r a c h t e n und die F r a u e n und Kinder der a n d e r e n v e r s k l a v ­

A s i a t i s c h e Q u e l l e n stammen erst aus assyrischer Zeit. Interessant ist dabei, daß auch die Götter der Besiegten m i t g e n o m m e n w e r d e n , w a s die Ägypter nicht nötig hatten, da A m u n über den fremden Göt­

tern stand. Als sich gegen einen von Sargon II. (721­705) einge­

setzten Fürsten ein Grieche erhebt, schlägt Sargon d i e s e n in die

47 Urk.IV, 1305­8; E.Edel, in: ZDPV 69(2), 1953, 121 u. 133. Auf den Stelen von Amada und Elephantine wird geschildert, wie derselbe König mit Revol­

tierenden verfährt. In Takhsi nimmt er sieben Fürsten, die verantwortlich waren, gefangen und opfert sie dem Amun im Tempel von Theben. Bei seiner Rückkehr läßt er sie, Kopf unten, am Bug der königlichen Barke anbinden.

Sechs hängt er an die Mauer von Theben, den siebten nimmt er nach Nubien mit und hängt ihn an die Mauern des Tempels des Amun von Napata (Amada, 22, Z.16ff., Tf.X).

48 Urk.IV, 1306; Edel, op.cit., 121f. u. 133.

49 Helck, Beziehungen2, 89.

(13)

Flucht, besiegt Aschdod, Gimtu und A s d u d i m m u , nimmt seine Bilder, 50

seine Frau und Kinder und all sein Habe als Beute . Das gleiche g e s c h i e h t dem König von Askalon, der sich Sanherib (704­681) nicht u n t e r w i r f t . Sanherib v e r s c h l e p p t ihn, seine F a m i l i e n g ö t t e r , seine Frau, seine Kinder, seine Brüder und alle m ä n n l i c h e n N a c h k o m m e n seiner Familie nach A s s y r i e n .

Der g l e i c h e König v e r t r e i b t 200150 der Leute des Juden Hezekiah, der sich ihm nicht fügen w i l l , und b e t r a c h t e t sie als Beute. Von d i e s e r M a c h t ü b e r w ä l t i g t , schickt Hezekiah Sanherib Tribut, unter d e s s e n K o s t b a r k e i t e n sich auch seine eigene Tochter, Konkubinen, m ä n n l i c h e und w e i b l i c h e M u s i k a n t e n b e f i n d e n5 1. Oben w a r e n bereits die B e i s p i e l e von Hezekiah und Ba'lu genannt, die ihre Töchter als Zeichen der Unterwerfung dem siegreichen König schickten. Der sich w i d e r s e t z e n d e König von Sidon, A b d i m i l k u t t e , w a r getötet,

52 seine Frau und Kinder als Teil der Beute v e r s c h l e p p t w o r d e n Als d i e Macht A s a r h a d d o n s bis nach Ä g y p t e n reicht, schlägt er Taharqa aus M e m p h i s in d i e Flucht und nimmt dessen Königin, die Frauen seines Palastes, seinen Erben U 5 a n a h u r u und seine anderen Kinder als Beute nach A s s y r i e n5 3.

Züge von M ä n n e r n , F r a u e n und Kindern, die in d i e G e f a n g e n s c h a f t abgeführt w e r d e n , b e g e g n e n uns auch auf a s s y r i s c h e n Reliefs. Im ersten V i e r t e l des 9. J a h r h u n d e r t s v.Chr. ließen A s s u r n a s i r p a l II., nach der Verlegung seiner Residenz nach Kalach (Nimrud), und sein Sohn Salmanassar III. die Innenwände ihrer Paläste mit Re­ , liefs ihrer m i l i t ä r i s c h e n Siege v e r s e h e n . Nach der Zerstörung der Städte w e r d e n die B e w o h n e r fortgeführt. Auf dem Relief BM 118882 w e h k l a g e n zwei Frauen, als ihre G ö t t e r f i g u r e n w e g g e s c h l e n p t w e r ­ den. Eine d r i t t e stillt hockend ihr Kind, ein Mann führt einen Knaben fort. Zwei w e i t e r e Kinder halten sich am Rücken ihrer M ü t ­ ter fest, die, jeweils mit einer L e i d e n s g e f ä h r t i n , auf C c h s e n k a r ­

50 ANET, 286,2 (Annalen Sargons II., 90­112).

51 ANET, 287,2 (Annalen Sanheribs II., 37­111, 49).

52 ANET, 291,1. Assurbanipal (668­663) zerstört die Stadt des besiegten Königs von Nabai, Natun, und schleppt dessen Frau und Kinder fort (ANET, 300,2).

53 ANET, 293,1 und 293,2.

(14)

ren fortziehen. Auf einem zweiten Relief w e r d e n drei Frauen mit einem J u n g e n a b g e fü h r t5 4.

Im S ü d ­ W e s t ­ P a l a s t des Sanherib (ca. 704­681 v.Chr.) in Niniveh ziehen die E i n w o h n e r v o n Lakis nach dem Fall ihrer Stadt bepackt davon. Die Kinder sind m e i s t bei ihren M ü t t e r n , die Bündel und Gefäße s c h l e p p e n5 5 oder auf hoch b e p a c k t e n O c h s e n k a r r e n s i t z e n5 6. W ä h r e n d ihre vor ihr sitzende G e f ä h r t i n den Karren lenkt, küßt eine Frau ihr J ü n g s t e s . Ein Ä l t e r e s sitzt hinter ihr und hält sich an ihrem Rücken fest. D e s g l e i c h e n tut ein Kind, d e s s e n M u t ­

57

ter den W a g e n selber führt . Ein Kind sitzt hinter seinem Vater auf einem M a u l t i e r , w ä h r e n d ein zweites mit den folgenden M ä n n e r n zu Fuß gehen m u ß5 8. Zwei Kinder h a l t e n sich an den Beinen von

59 schwer b e p a c k t e n M ä n n e r n , vor denen sie gehen, fest . Zwischen den Kindern und den E r w a c h s e n e n ist immer eine Beziehung h e r g e ­ . stellt. Das Kleine wird gestillt, spielt mit seiner Mutter, hält sich an dem E r w a c h s e n e n fest oder dieser legt ihm die Hand be­

schützend auf den Kopf.

In den B e u t e l i s t e n der siegreichen Pharaonen findet die V e r s c h l e p ­ pung der Fürstenkinder immer w i e d e r Erwähnung. Ihre A n z a h l ist jedoch nur selten erhalten. V o n seinem 6. Feldzug im Jahr 30 b r i n g t T h u t m o s i s III. 36 F ü r s t e n k i n d e r mit nach Ägypten, um sie

in B e f e s t i g u n g e n a n z u s i e d e l n . Sollte einer ihrer V ä t e r sterben, so w ü r d e der König seinen Sohn an seine Stelle s e t z e n6 0. A m e n o p h i s II. zählt auf seiner m e m p h i t i s c h e n Stele die Gefangenen der Stadt Anacharat (,'nhrt): "17 lebende Marianu, 6 Kinder der Großen, 68 lebende A s i a t e n . "6 1 Seine G e s a m t b e u t e vom asiatischen Feldzug b e ­ steht nach seiner Rückkehr nach M e m p h i s aus: "Adlige 550, ihre

54 A.Paterson, Assyrian Sculptures, The Hague o.J., pl.71­73 55 BM 124910­2. BM 124902­3.

56 BM 118882. BM 124908­9.

57 BM 124908­9 unteres Register.

58 BM 124952.

59 BM 124908­9.

60 Urk.IV, 689,17. BAR § 463ff. = ANET 236.

61 E.Edel, in: ZDPV 68(2), 1953, 123 u. 134.

(15)

Frauen 240, Kanaanäer 660. Kinder der G r o ß e n 232, T ö c h t e r der G r o ß e n 323 . . . "6 2 In d e r S e m n e h ­ I n s c h r i f t zählt die "Liste der G e f a n g e n e n , die Seine M a j e s t ä t (Amenophis III.) aus dem elenden Jbht b r a c h t e : lebende Neger 150 Kopf, B o g e n s c h ü t z e n (mygy) 110 Kopf, N e g e r i n n e n 250 Kopf, D i e n e r (sdm-'g) der Neger 55 Kopf, ihre Kinder 175 Kopf. Zusammen 740 lebende K ö p f e . "6 3 In den An­

n a l e n T h u t m o s i s ' III. wird die Zahl der K i n d e r e b e n f a l l s zusam­

m e n mit den E r w a c h s e n e n genannt, z.B. d i e Beute in den Städten des F ü r s t e n v o n Q a d e s c h : "Seine F r a u e n und d i e Großen, die mit ihm w a r e n , ... und die M a r i a n u von ihnen m a c h t 38. K i n d e r d i e s e s Feindes z u s a m m e n mit den Großen, die mit ihm w a r e n , 87. M a r i a n u von ihnen m a c h t 5. Sklaven und S k l a v i n n e n mit ihren K i n d e r n 1796

. "6 4

Die G e f a n g e n e n w e r d e n nach Ä g y p t e n geführt. Die Kinder b e g l e i t e n ihre E l t e r n und w e r d e n dem König d a r g e b r a c h t : "Den König (Thut­

m o s i s III.) preisen, den Herrn d e r b e i d e n Länder. Dem guten Gott (d.h. dem König) die Erde küssen seitens der G r o ß e n von ihre Gaben sind auf ihren Rücken, sie b r i n g e n ihre Kinder d a r "6 5, oder nachdem A m u n A m e n o p h i s III. die Erde u n t e r w o r f e n hat: "Alle Län­

der, die Ä g y p t e n nicht kennen, steigen herab und b r i n g e n Gaben

62 Urk.IV, 1305 = ANET 246; E.Edel, in: ZDPV 69(2), 1953, 123f. u. 135 (hier in der Übers, fälschlich als Karnakstele angegeben). Interessant ist die Trennung von Kindern und Töchtern, wobei mit Kindern die Söhne gemeint sein müssen. Hieraus jedoch zu schließen, bei der Bezeichnung Kinder seien in den Beutelisten immer nur die Söhne gemeint, würde zu weit führen.

63 I.E.S.Edwards, Hieroglyphic Texts from Egyptian Stelae, etc., in the British Museum VIII, London 1939, Nr.657, pl.XX u. S.22; S.Birch, in: Archaeologia

34, 1852, gegenüber S.388 und Archaeolog. Journal VIII, 1851, 399. Übers.:

BAR II, 854. Am Festtempel Thutmosis1 III. in Karnak ist die Zahl der "Kin­

der der Großen" mit 20 erhalten. Da die Stellen vor und nach der Zahl zer­

stört sind, kann es sich auch um eine größere Zahl handeln (Urk.IV, 1257,20).

64 Urk.IV, 665,6ff. (1.Feldzug im Jahr 23 gegen Megiddo); ähnlich Urk.IV, 698, 2ff. (8.Feldzug im Jahr 33, Schlacht am Euphrat): hier sind es 606 Kinder der Sklaven. Der Text fährt fort: "sich Ergebende, ihre Frauen und ihre Kinder". "Ihre Kinder" ist nach Urk.IV, 704,12 (9.Feldzug im Jahr 34 gegen 3 Städte um Jnjwgs), wo die gleiche Aufzählung wiederkehrt, ergänzt. Vgl.

auch die Ergänzung Urk.IV, 717,6 (13.Feldzug im Jahr 38 gegen Jnjwgs).

65 Grab des JSmw-ndh. Wb­Zettel 392 nach Abschrift Sethes zu Mem.Miss.V, 348 (Gaben bringende Nubier u.ä.).

(16)

h e r b e i aus Furcht vor ihm. Alle Lä n d e r sind an einem Ort v e r e i ­ n i g t . Ihre Gaben sind auf ihren Rücken. Ihre G e s c h e n k e für ihn b e s t e h e n aus ihren K i n d e r n . . . "6 6 Das H e r b e i b r i n g e n und D a r r e i ­ c h e n von K i n d e r n seitens der a s i a t i s c h e n F ü r s t e n w e r d e n wir auf D a r s t e l l u n g e n t h e b a n i s c h e r Gräber m e h r m a l s b e o b a c h t e n6 7.

1.5 V e r s c h o n u n g vor dem Tod

D a r a u f h i n w e r d e n d i e F ü r s t e n vom Tode v e r s c h o n t . Deutlich wird das a u s g e s p r o c h e n . In Deir e l ­ B a h a r i k o m m e n die Fremden mit Furcht im H e r z e n zu H a t s c h e p s u t : "ihre O b e r s t e n {hrjw-tp) in Ehr­

e r b i e t u n g . Ihre E r z e u g n i s s e auf ihren Rücken, b r i n g e n sie ihre Kinder dar. Als G e g e n w e r t ! ? ) wird ihnen der Hauch des Lebens ge­

g e b e n "6 8, d.h., sie w e r d e n b e g n a d i g t . Der gleiche Gedanke k o m m t in d e n W o r t e n Amuns zum A u s d r u c k . Einmal spricht der Gott zu A m e n o p h i s III.: "Ich w e n d e m e i n Gesicht nach Norden. Ich v o l l ­ b r i n g e W u n d e r für dich. Ich v e r a n l a s s e , daß die Länder, die

(äußersten) Enden Asiens zu dir k o m m e n mit all ihren Gaben auf ihrem Rücken. Sie b r i n g e n sich dir selber dar m i t ihren K i n d e r n . Sie k o m m e n , damit du ihnen den Hauch des Lebens g e b e s t . "7 0 Ein a n d e r e s Mal w e n d e t sich der Gott an Ramses III.: "ich lasse die F ü r s t e n der Länder zu dir k o m m e n . Sie geben dir ihre Gaben (be­

stehend) aus ihren K i n d e r n und allen guten Dingen ihrer Länder.

66 Urk.IV, 1689.

67 S. E.Feucht, Kinder fremder Völker in Ägypten II, in: SAK, 1990, Abschnitt 3.

68 E.Naville, The Teraple of Deir el Bahari III, EEF 16, 1898, pl.84, 3­4;

Urk.IV, 342. Vgl. auch EA 238 Z.31, wo es vom Pharao heißt: "Ihr gebt uns Leben, ihr gebt uns Tod."

69 Vgl. hierzu auch Wb III, 387,4: hr tiw n 'nh vom Boten des Königs, der den Lebensatem (d.h. die Begnadigung) bringt.

70 Granitstele Amenophis'III.: W.Spiegelberg, in: RecTrav 20, 1898, 43; ders., in: Six Temples, 12. Oder auf der Konosso­Stele: "sie (die Fremdländer) ge­

ben sich ihm (Amenophis III.) selbst mit ihren Kindern, damit er ihnen den Hauch des Lebens gebe." (Urk.IV, 1663); Stele von Soleb = BAR II, 891; Ram­

ses II.: BAR III, § 408.479.

(17)

Du gibst ihnen den Hauch des Lebens." Die Fürsten erkennen die Göttlichkeit des Pharao an, durch die er Leben schenkt, und be­

richten seinen Ruhm ihren Enkeln: "Du bist Re bei seinem Aufgang,

72

man lebt bei deinem Erscheinen. Gib uns Atem." "Wir beten zu deinen (Kronen­)Schlangen und erzählen von deiner Kraft unseren Enkeln (wörtl.: unserem Enkel), die vor Schreck vor dir hinge­

streckt daliegen", so sprechen die gefangenen Fürsten von Amor

73

und Libyen zum König

Kleine Kinder werden von ihren Eltern auf dem Rücken nach Ägypten getragen. So "kommen alle Fürsten als Gefangene mit ihren Gaben und ihren Kindern auf ihren Rücken", nachdem Ramses III. die Städ­

74

te der Fremdländer zerstört hat . Diese Vorstellung kommt auch in den Worten Amun­Re­Harachtes zum Ausdruck, vor dem Ramses III.

auf dem 1. Pylon von Medinet Habu die Feinde erschlägt: "... Alle Länder ... sind getötet unter deinen Füßen. Ich gebe dir die Für­

sten der südlichen Länder. Ihre Abgaben und ihre Kinder sind auf ihren Rücken und alle guten Gaben ihrer Länder, damit du demjeni­

gen unter ihnen, den du liebst, wen du willst (von ihnen), den

75

Hauch (des Lebens) gebest." Um die Sicherheit, die der König im Lande wieder hergestellt hat, zu demonstrieren, heißt es auf der Südseite im 2.Hof von Medinet Habu: "Eine Frau kann in Sicher­

heit reisen. Die Wüstenländer kommen sich verbeugen wegen der Macht Seiner Majestät, ihre Abgaben und ihre Kinder auf ihren Rücken. Die Süd­ und die Nordländer (kommen) zu ihm preisend.

71 Wb­Zettel 497, koll. Sethe nach LD III, 207. Desgleichen KRI I, 26,9 f . :

"Die Fürsten der südlichen Länder lassen dich ihre Gaben nehmen, ihre Kin­

der und alle guten Dinge, damit du ihnen als Gegengabe (?) den Hauch des Lebens gebest." Ebenso auf der Assuanstele Ramses'II. (LD III, 175g Z.9­10) nach dem Feldzug Ramses' gegen die Nubier: "Die Fremdvölker kommen mit ihren Kindern, um den Lebenshauch zu erbitten." Weitere Beispiele KRI V, 97,2 (Medinet Habu II, OIP 9, 1932, 107) und KRI V, 110,7 (Ramses III. von Amun­

Re auf Pylon des Tempels von Karnak willkommen geheißen).

72 S. auch die Bitte um Frieden durch den Fürsten von Hatti im Qadeschgedicht (A.H.Gardiner, The Kadesh Inscriptions of Ramesses II, Oxford 1960, 13f.

p .2 9 5 - 3 2 0 ) .

73 Medinet Habu, Saal hinter der Terrasse. Südwand. Nach Wb­Zettel 673, Ab­

schrift Sethe Heft 15, 100.

74 Medinet Habu, Nordwand. Nach Wb­Zettel 9 5 5 . 75 KRI V, 97,2 = Medinet Habu II, 102.

(18)

Ohne Angabe, w o h i n sie g e l a n g t e , w i r d d i e Beute, d i e nach Ä g y p t e n gebracht w i r d , auf dem U n t e r t e i l eines D e n k s t e i n e s aus der 19.

Dynastie e r w ä h n t : "Er füllte dieses Land (Ägypten) an [mit] Sil­

ber, Blaustein, M a l a c h i t , Bronze, Blei, ihre (der A s i a t e n ) Rosse und ihre W a g e n , Sklaven und Sklavinnen, b e s t e h e n d aus (m) K i n d e r n

77 78

der Fürsten , W e i n , W e i h r a u c h , Baqet­öl ..." Bemerkenswert ist hier die R e i h e n f o l g e der A u f z ä h l u n g . Gewöhnlich w e r d e n die K i n d e r der Fürsten, als das W i c h t i g s t e der Beute, zuerst g e n a n n t . Hier w e r d e n sie h i n g e g e n nicht h e r v o r g e h o b e n , sondern anderen K o s t b a r ­ k e i t e n w a h l l o s g l e i c h g e s t e l l t .

2. DIE B E Z E I C H N U N G msw wrw BZW. hrdw wrw

Es sei eine Bemerkung zu den B e z e i c h n u n g e n msw wrw bzw. hrdw wrw

"Fürstenkinder" e i n g e s c h o b e n . Ein Unterschied im G e b r a u c h der bei den A u s d r ü c k e konnte nicht festgestellt w e r d e n . Sie k ö n n e n in sinngemäß g l e i c h e n Texten w e c h s e l n .

Es handelt sich bei d i e s e n F ü r s t e n k i n d e r n sicher nicht d u r c h w e g um kleine Kinder. Es kann der Fall sein, w e n n die Rede d a v o n ist, daß die g e s c h l a g e n e n F ü r s t e n mit ihren Frauen und K i n d e r n ver­

schleppt w e r d e n . Auf D a r s t e l l u n g e n w e r d e n ganze F a m i l i e n fortge­

bracht, d a r u n t e r auch kleine Kinder. Doch sollten wir die Bezeich nungen msw bzw. hrdw als "Kinder" im allgemeinen Sinn auffassen, w o b e i sie sich auf kleine w i e erwachsene Kinder b e z i e h e n können.

Denn nicht immer w e r d e n die Kinder im Zug m i t ihren Eltern oder nur M ü t t e r n erwähnt, häufig genug ist nur d i e Rede von den "Kin­

dern der F ü r s t e n " , die abgeführt w e r d e n , den Tributzug der Be­

siegten anführen, die A b g a b e n selber tragen, den T e m p e l n als Skia ven zugewiesen oder in Befestigungen angesiedelt w e r d e n . Kann m a n

76 Emmanuel de Rouge, Inscriptions Hieroglyphiques, Etudes Egyptologiques II, Paris 1877, pl.147, Z.73f. nach Wb-Zettel 56/317.

77 Oder aufzählend: "Sklaven und Sklavinnen, Kinder der 78 Wb-Zettel 634.

(19)

noch annehmen, daß kleine Kinder unter der Bewachung von Erwach­

senen an der Spitze des Tributzuges geführt werden, so ist es unwahrscheinlich, daß man kleine Kinder die schweren Güter den ganzen Weg von Asien nach Ägypten tragen ließ. Vermutlich wurden die kleinen Kinder überwiegend bei ihren Müttern belassen. Sie waren dort in guter Obhut und wurden beim Heranwachsen mit den Aufgaben, die sie zu verrichten hatten, vertraut gemacht. Werden jedoch nur "Kinder der Fürsten" erwähnt, die den Tempeln als Skla­

ven zugeteilt werden oder in Befestigungen angesiedelt werden, so handelt es sich in den überwiegenden Fällen wohl um erwachsene oder heranwachsende "Kinder", die nicht mehr der Fürsorge von Er­

wachsenen bedurften.

79

Im Grab des Nebamun aus der Zeit Thutmosis' IV. bringt der Grab­

herr dem König einen Blumenstrauß dar und zieht gefangene erwach­

sene Syrer hinter sich her. In der Beischrift werden sie als "msw

80

wrw" bezeichnet. Desgleichen werden im Grab des Hui die Frau und die vier Männer, die den nubischen Fürsten folgen, "die Kin­

81

der der Großen jedes Landes" genannt. Auch in einer Inschrift aus griechischer Zeit werden Erwachsene msw genannt: Der König führt eine Gauprozession an, die der Göttin "Siegreiches Theben"

gebracht wird. Mit Bezug auf die Männer und Frauen der Prozession sagt der König: "Ich komme zu dir; ich bringe dir deine Kinder

{msw),

bestehend aus (m) Männern und Frauen, die südlichen Gaue

82

von Hnw (= Theben?)

Wenn es im pHarris 1,77,13­78,1 von der arabischen Beute, die von Koptos zu Schiff weitertransportiert wird, heißt: "Sie (die Leute) werden stromab vorwärts gesandt. Sie kommen in festlicher Freude

(m |ji>) und werden vorgeführt mit den Gaben voran, als wären es Wunder. Diese ihre Fürstenkinder beten mein Antlitz an, sie küs­

sen den Boden und fallen nieder vor mir. Ich schenke sie den Göt­

79 Urk.IV, 1620; N. de G.Davies, The Tombs of Two Officials of Thutmosis IV (Nos.75 and 90), TTS 3, 1923, 33 u. pl.XXVIII.

80 LD III, 117. N. de G.Davies and A.H.Gardiner, The Tomb of Huy, Viceroy of Nubia in the Reign of Tut'ankhamun (no.40), TTS 4, 1926, pl.XXIII.

81 Hier fälschlich "des Fürsten" "msw wr n h!st nbt".

82 Karnak, Bab el Abd (Urk.VIII, 35f.).

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tern dieses Landes", so handelt es sich sicher um Erwachsene, die sich der Ehrerbietung, die sie dem König erweisen, bewußt sind. Auch werden auf der Triumphzugdarstellung Haremhabs in Silsile, auf der ein Mann und eine Frau einen Verwundeten in Empfang nehmen, mit dem Wort "Kinder" Erwachsene angerufen sein:

"Oh ihr Kinder, die groß in ihren Herzen waren, die vergessen haben, was euch gesagt worden war: 'Macht nicht, daß der Löwe

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herauskommt und gegen Kusch zieht' ." Wir benutzen häufig auch gerade in Vorwürfen noch die Wendung "Ach Kind" o.a., das die törichte, d.h. kindliche Handlungsweise des Betreffenden unter­

streichen soll.

83 T.Säve­Söderbergh, Ägypten und Nubien, Lund 1941, 171. Es ist interessant, wie durch die Worte "Macht nicht, daß der Löwe (der ägyptische König) her­

auskommt und gegen Kusch zieht" die Kuschiten als Herausforderer bezeich­

net werden.

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