MATHEMATISCHESINSTITUT
PROF. DR. CHRISTIANEHELZEL
SINADAHM
10. OKTOBER2019
Numerische Verfahren hyperbolischer Erhaltungsgleichungen – 1. ¨Ubungsblatt
Aufgabe 1: Betrachten Sie die W¨armeleitungsgleichung mit periodischen Randbedingungen
∂tq(x, t) = κ∂xxq(x, t) (κ >0), q(x,0) = q0(x), ∀x∈R, q(x+ 1, t) = q(x, t), ∀x∈R.
(1)
Zur Diskretisierung der W¨armeleitungsgleichung auf dem Intervall [0,1] betrachten Sie ¨aquidistante St¨utzstellen 0 =x−1/2, ..., xI−1/2 = 1 mitxi−1/2=ih,h= 1/I,I ∈N, und eine konstante Zeitschritt- weite k. Die Approximation des Zellmittelwertes ist gegeben durch
Qni := 1 h
Z xi+1/2
xi−1/2
q(x, nk)dx.
Die diskrete Periodizit¨atsbedingung hat die FormQni+1 =Qni ∀i, n.
(a) Implementieren Sie die folgenden numerischen Verfahren:
• Zentrierte Differenzen und expliziter Euler:
Qn+1i =Qni + k
h2κ(Qni−1−2Qni +Qni+1)
• Zentrierte Differenzen und Trapezregel (Crank-Nicolson):
Qn+1i =Qni + k
2h2c(Qni−1−2Qni +Qni+1+Qn+1i−1 −2Qn+1i +Qni+1+ 1) Zur Bestimmung des Startwertes Q0i k¨onnen Sie die Mittelpunktregel verwenden.
(b) Betrachten Sie das AWP (1) mit Koeffizientκ= 0.04, Anfangsdaten q(x,0) =
(0 :x∈[0,1]\[0.6, .08]
1 : 0.6≤x≤0.8
und der Periodizit¨atsbedingungq(t, x+ 1) =q(t, x) ∀x∈R, t∈R+.
Wenden Sie die beiden Verfahren auf dieses AWP an und stellen Sie die numerischen Ergebnisse zum Zeitpunkt t= 1 und t= 2 graphisch dar. Verwenden Sie zur Diskretisierung verschiedene Gitterweiten, z.B.I = 50, I = 100 undI = 200.
Aufgabe 2: Betrachten Sie auf Ω =R×[0,∞) die Advektionsgleichung mit periodischen Rand- bedingungen
∂tq(x, t) +c∂xq(x, t) = 0, c >0,
q(x,0) = q0(x), ∀x∈R,
q(x+ 1, t) = q(x, t), ∀x∈R.
(2)
Zur Diskretisierung der Advektionsgleichung auf dem Intervall [0,1] betrachten Sie ¨aquidistante St¨utz- stellen 0 =x−1/2, ..., xI−1/2 = 1 mit xi−1/2 =ih,h= 1/I,I ∈N, und eine konstante Zeitschrittweite k. Die Approximation des Zellmittelwertes ist gegeben durch
Qni := 1 h
Z xi+1/2
xi−1/2
q(x, nk)dx.
Die diskrete Periodizit¨atsbedingung hat die FormQni+1 =Qni ∀i, n.
(a) Implementieren Sie die folgenden numerischen Verfahren in Erhaltungsform:
• Das Upwind-Verfahren:
Qn+1i =Qni −k
hc(Qni −Qni−1)
• Das implizite Upwind-Verfahren:
Qn+1i =Qni − k
hc(Qn+1i −Qn+1i−1)
Die Mittelpunktregel kann zur Bestimmung der Startwerte Q0i verwendet werden.
(b) Betrachten Sie das AWP (2) mit Advektionsgeschwindigkeit c= 2, Anfangsdaten q(x,0) =
(0 :x∈[0,1]\[0.6, .08]
1 : 0.6≤x≤0.8
und der Periodizit¨atsbedingungq(t, x+ 1) =q(t, x) ∀x∈R, t∈R+.
Wenden Sie das Upwind-Verfahren und das implizite Upwind-Verfahren auf dieses AWP an und stellen Sie die numerischen Ergebnisse der beiden Verfahren zum Zeitpunktt= 1 undt= 2 gemeinsam mit der exakten L¨osung graphisch dar. Verwenden Sie zur Diskretisierung verschie- dene Gitterweiten, z.B. I = 50, I = 100 und I = 200. W¨ahlen Sie die Zeitschritte so, dass k= 0.1h/c,k= 0.5h/c,k= 0.9h/cund k=h/cgilt.
(c) Betrachten Sie das AWP (2) mit Advektionsgeschwindigkeit c= 1, Anfangsdaten q(x,0) =e−β(x−0.5)2 ·sin(f x), β= 100, f = 80 f¨urx∈[0,1], und der Periodizit¨atsbedingungq(x+ 1, t) =q(x, t) ∀x∈R, t∈R+.
Stellen Sie auch f¨ur diese Anfangsdaten die numerische L¨osung der beiden Verfahren zum Zeit- punkt t= 1 zusammen mit der exakten L¨osung graphisch dar.
Aufgabe 3: Betrachten Sie die Advektions-Diffusionsgleichung
∂tq(x, t) +c∂xq(x, t) = ∂xxq(x, t) ∀x∈R, t >0, >0 q(x,0) =q0(x) = e−βx2 ∀x∈R
(3) und bestimmen Sie die analytische L¨osung.
Hinweis: Nach einer Fouriertransformation der W¨armeleitungsgleichung k¨onnen Sie die folgende gew¨ohn- liche Differentialgleichung l¨osen:
ˆ
qτ(ζ, τ) = −ζ2q(ζ, τˆ ) ζ ∈R, τ >0, >0 ˆ
q(ζ,0) = qˆ0(ζ) ζ ∈R. Abgabe am 17. Oktober 2019 am Beginn der Vorlesung.
Besprechung in der ¨Ubung am 21. Oktober 2019.