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Studieren unter Covid-19 - Ergebnisse der Teilbefragung an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München

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Studieren unter Covid-19 -

Ergebnisse der Teilbefragung an der Fakultät für angewandte

Sozialwissenschaften der Hochschule München

Prof. Dr. Angela Gosch, Hochschule München, September 2021

(2)

Gliederung

1. Hintergrund der Münchener Teilstudie 2. Beschreibung der Stichprobe

3. Ergebnisse zur Lebens- und Studiensituation in der Zeit der Covid-19 Pandemie

4. Ergebnisse zum chronischen Stress, zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen und zur

Veränderung des Gesundheitszustandes von Studierenden in der Zeit der Covid-19 Pandemie

5. Ergebnisse zu personalen und sozialen Ressourcen 6. Einschätzung der Covid-19 Pandemie,

Informationssuche und Inanspruchnahme des Gesundheitssystems

7. Fazit

(3)

Hintergrund der Münchener Teilstudie

In der Folge der Covid-19 Pandemie wurde ab dem

Sommersemester 2020 eine vollständige Umstellung der Lehre auf digitale Formate notwendig. Dies forderte und fordert bedeutsame Anpassungsleistungen von

Studierenden, die mit vermehrtem Stress und gesundheitlichen Belastungen einhergehen.

Um Einblick in ihre veränderte Lebens- und Studien-

sowie ihre gesundheitliche Situation zu erhalten, wurden in den Sommersemestern 2020 und 2021 zwei Online- Querschnittbefragungen mit Studierenden durchgeführt:

Im SoSe 2020 wurde die Studie zur aktuellen Lebens- und Studiensituation, zur Belastung und Gesundheit sowie zu Ressourcen von Studierenden an den

Hochschulen München und Magdeburg-Stendal umgesetzt (Gosch & Franke 2020).

(4)

Hintergrund der Münchener Teilstudie

 Im SoSe 2021 wurde die Multicenter-Studie: Studieren unter Covid-19: Gesundheit, Belastungen und

Ressourcen studentischer Fachgruppen im Jahr 2021 an sechs verschiedenen Hochschulen und

Universitäten durchgeführt (Franke et al. 2021).

 In dieser Präsentation werden ausschließlich die

Ergebnisse der Teilbefragung von Studierenden der Hochschule München im SoSe 2021 mit dem

Befragungszeitraum vom 11.5.-25.5.2021 präsentiert (Covid-19 II)

 Die aktuellen Ergebnisse (Covid-19 II) werden in Bezug zu den Ergebnisse der querschnittlichen Teilbefragung an der Hochschule München aus dem Jahr 2020

gesetzt (Covid-19 I, Gosch & Franke 2020)

(5)

2. Beschreibung der Stichprobe an der

Hochschule München

(6)

Beschreibung der Münchner Stichprobe (N=189)

Variable Anzahl (n) Prozent (%)

Geschlecht

(keine Angaben n=22)

weiblich 166 87,8

männlich 22 11,6

divers 1 0,5

Alter <20 18 9,5

21-25 67 35,5

26-30 44 23,3

31-40 35 18,5

>40 25 13,2

Wohnsituation alleine 27 14,3

mit Partner*in 61 32,3

Wohngemeinschaft 35 18,5

mit Eltern 39 20,6

sonstiges 27 14,3

Kinder ja 42 22,2

Migrationsgeschichte ja 21 11,1

(Corona-) Risikogruppe ja 27 15,3

(7)

Finanzierung des Studiums

(Mehrfachnennungen)

(8)

Zusammenfassung

 mit ca. 88% liegt ein hoher Frauenanteil vor

 das mittlere Alter liegt bei 29,1 Jahren mit einer

Altersspannweite von 19-56 Jahren (vgl. 62% < 25 Jahre in der Covid-19 I Studie von Gosch & Franke 2020)

 ein Drittel der Studierenden wohnt mit der/m

Partner*in zusammen, ca. ein Fünftel bei den Eltern und ca. jede/r Siebte alleine

 ca. 22% haben Kinder; ca. 11% eine Migrations- geschichte

 mehr als Zweidrittel der Studierenden müssen

arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren (vgl. 60,7% in der Covid-19 I Studie von Gosch & Franke 2020 und 55,3 % in der Studie zum Studierendenstress von Herbst et al., 2016)

 ca. 15% zählen sich zu der Corona-Risikogruppe (vgl.

knapp 15% in der Covid-19 I, Gosch & Franke 2020)

(9)

3. Ergebnisse zur Lebens- und

Studiensituation in der Zeit der Covid-19

Pandemie

(10)

Veränderungen der Lebenssituation

(Fünfstufige Likert-Antwortskala: Antwortkategorien „trifft eher zu“/“trifft zu“ zusammengefasst) 2021: aktuelle Covid-19 II Studie;

2020 Ergebnisse der Covid-19 I Studie (Gosch & Franke 2020)

(11)

Befürchtungen / Stress durch digitales Studium

(Fünfstufige Likert-Antwortskala: Antwortkategorien „trifft eher zu“/“trifft zu“ zusammengefasst)

(12)

Studienstress - Studienvergleich

Stress durch…

Covid-19 II-Studie Hochschule

München (Gosch 2021) (N=189)

Mittelwert

Covid-19 I-Studie Hochschule

München (Gosch &

Franke 2020) (N=275)

Mittelwert

Studie zum Studierenden- stress (Herbst et al.

2016)

(N= 18.214)

Mittelwert

bezahlte (Neben-

)Tätigkeit 2,6 2,7 3,3

finanzielle

Situation 2,5 2,6 3,0

familiäre

Situation 2,7 2,6 k.A.

Wohnsituation 2,7 2,3 k.A.

fünfstufige Antwortskalen: hoher Wert hohe Zustimmung k.A.: keine Angabe

(13)

Motivation im digitalen Studium

(Fünfstufige Likert-Antwortskala: Antwortkategorien „trifft eher zu“/“trifft zu“ zusammengefasst, 1sechsstufige Antwortskala: Antwortkategorien 4-6 zusammengefasst)

(14)

Motivation im digitalen Studium

(Fünfstufige Likert-Antwortskala: Antwortkategorien „trifft eher zu“/“trifft zu“ zusammengefasst, 1sechsstufige Antwortskala: Antwortkategorien 4-6 zusammengefasst)

(15)

Zusammenfassung

Stress durch Lebensveränderung: vor allem durch das Vermissen sozialer Kontakte, 87% vermissen

Freund*innen und ca. 73% Kommiliton*innen. Der Vgl. zur Covid I Studie (Gosch & Franke 2020) weist auf höhere Werte bzgl.

des Vermissens von Kommiliton*innen und auch des Aushaltens der Social Distancing Regeln sowie der Ausgangsbeschränkungen hin

Stress durch Studiensituation: knapp die Hälfte erlebt

Stress durch Gruppenarbeiten, etwas mehr als ein Drittel durch ständige Erreichbarkeit und ca. ein Drittel durch die Vereinbarkeit von Studium und anderen

Lebensbereichen sowie der Befürchtung eines erhöhten Stoffumfangs. Der Vgl. zur Covid I Studie (Gosch & Franke 2020) zeigt niedrigere Werte bzgl. aller Items, der zur Studie von Herbst et al. (2016) auf etwas höhere Werte bzgl. der Gruppenarbeiten und niedrigere bzgl. aller anderen Items.

(16)

Zusammenfassung

Stress durch Studiensituation: 33% der Studierenden befürchten, den Anschluss zu verlieren.

 Studienstress wird vor allem durch die Wohn- und

familiäre Situation von ca. einem Drittel angegeben. Der

Vgl. zur Covid I Studie (Gosch & Franke 2020) zeigt einen höheren Mittelwert bzgl. der Belastung durch die Wohnsituation und

ansonsten vergleichbare Werte; in der Studie von Herbst et al.

(2016) werden höhere Stresswerte für die berufliche Tätigkeit und die finanzielle Situation angegeben.

(17)

Zusammenfassung

 Studienmotivation: wird von ca. 56% in aktueller

Lebenssituation und von ca. 50% bei der Bearbeitung digitaler Aufgaben als erschwert eingeschätzt. Knapp 46% der Studierenden fehlt ein zeitlicher Rahmen und eine feste Struktur durch die digitale Lehre.

 Gleichzeitig finden es 88% der Studierenden gut, die

digitalen Inhalte wiederholt abrufen zu können. Knapp die Hälfte bezeichnet es als positiv, im eigenen Tempo

arbeiten zu können und 42,2% fällt die Selbstorganisation leicht.

Der Vgl. zur Covid I Studie (Gosch & Franke 2020) zeigt, dass Studierende im SoSe 2021 weniger Stress durch das digitale Studium angeben und ihnen die Arbeitseinteilung und

Selbstorganisation besser gelingt. Gleichzeitig werden mehr Schwierigkeiten für die Studienmotivation angegeben.

(18)

4. Ergebnisse zum chronischen Stress, zu körperlichen und psychischen

Beeinträchtigungen und zur Veränderung des

Gesundheitszustandes von

Studierenden in der Zeit der Covid-19

Pandemie

(19)

Chronischer Stress

2020: Einsatz der Screening Skala zum chronischen Stress (SSCS) des Trierer Inventars zum chronischen Stress,(TICS, Schulz, Schlotz & Becker 2004), Einteilung nach T-Werten (unterdurchschnittlich T<40, überdurchschnittlich T>60)

2021: Einsatz der Kurzform des TICS von Petrowski et al. (2019), Normen für die Kurzform

(20)

Psychische und körperliche Beeinträchtigung

Einsatz der Mini-Symptom-Checklist (Mini-SCL, Franke 2017)

(21)

Körperliche und psychische Beeinträchtigung im Studienvergleich

COVID-19 II- Studie

Hochschule München (Gosch

2021) (N=189)

% (> T=60)

Covid-19 I- Studie

Hochschule München

(Gosch & Franke 2020) (N=275)

% (> T=60)

Studie zum Studierenden -stress

(Grützmacher et al. 2018)

(N=6198)

% (> T=60)

RKI-Studien

1Hapke, Cohrdes &

Nübel, 2019, 15-29 Jahre

2Jacobi et al. 2016)

% (> T=60)

Depressivität 48 42,9 15,6 11,51

Ängstlichkeit

/Angststörung 45,6 47,7 17,4 15,42

Somatisierung 33,9 28,4 k.A. k.A.

Einsatz verschiedener Verfahren: Covid I und II : Mini-Symptom Checklist (Franke 2017); Patient Health Questionnaire (PHQ-8) (Hapke, Cohrdes & Nübel 2019); Composite International Diagnostic Interview (DIA-X/M-CIDI) (Jacobi et al. 2016)

% (>T=60): Prozentsatz der Studierenden. deren Wert im Vergleich zu Normen im überdurchschnittlichen Bereich liegen

(22)

Veränderung des Gesundheitszustandes

(23)

Zusammenfassung

 Mehr als die Hälfte der Studierenden gibt ein

überdurchschnittliches chronisches Stresserleben an.

Der Vgl. zur Covid I Studie (Gosch & Franke 2020) weist auf eine Zunahme des chronischen Stresserlebens hin. Im Vgl. zu der Studie vom Robert Koch-Institut (Hapke et al. 2019), die vor der Covid-19 Pandemie durchgeführt wurde, sind die Prozentangaben für

chronischen Stress bei Frauen mehr als viermal höher.

 Fast die Hälfte der Studierenden gibt erhöhte Werte für psychische Beeinträchtigungen, wie der Depressivität, an. Eine erhöhte Ängstlichkeit liegt bei weniger als der Hälfte der Studierenden vor und eine körperliche

Beeinträchtigung bei einem Drittel. Der Vgl. zur Covid I Studie (Gosch & Franke 2020) weist eine höhere Prozentzahl bei der Depressivität, niedrigere Werte für Ängstlichkeit sowie

vergleichbare Daten für körperliche Beschwerden auf. Im Vgl. zu Studien, die vor der Covid-19-Pandemie durchgeführt wurden, sind die Prozentangaben für die Depressivität und Ängstlichkeit fast

dreimal höher.

(24)

Zusammenfassung

 Weniger als die Hälfte (48,5%) der Studierenden gibt an, dass sich ihr Gesundheitszustand durch die

Corona-Pandemie nicht verändert hat, aber bei 41,2%

ist er eher/viel schlechter. Der Vgl. zur Covid I Studie (Gosch

& Franke 2020) weist auf eine vermehrte Verschlechterung des Gesundheitszustandes hin.

(25)

5. Ergebnisse zu personalen und

sozialen Ressourcen

(26)

Personale Ressourcen und soziale Unterstützung

Personale Ressourcen: 3 Items zur Selbstwirksamkeit (Einteilung: niedrig/hoch: M± 1 SD); Soziale Unterstützung: Oslo-Social Support Scale (Dalgard &

(27)

Soziale Unterstützung - Studienvergleich

Einsatz der Oslo-Social Support Scale (Dalgard & Tambs, 1995) in allen Studien

In der COSMO-Studie von Betsch et al. (2020) wird eine noch niedrigere soziale Unterstützung bei jüngeren Befragten gesehen (Altersgruppe der 18-29 Jährigen: geringe soziale Unterstützung: 38,5%).

Soziale

Unterstützung COVID-19 II- Studie

Hochschule München

(Gosch 2021) (N=189)

%

Covid-19 I- Studie

Hochschule München (Gosch

& Franke 2020) (N=275)

%

COSMO- Studie (Betsch

et al. 2020) (N=1000)

%

RKI-Studie

(Borgmann, Rattay

& Lampert 2017) (N= 23617)

%

starke 16,2 28,6 12,3 27,3

mittlere 48,9 48,5 51,1 54,4

geringe 34,8 22,9 36,5 18,3

(28)

Wie unterscheiden sich Gruppen mit unterschiedlichen personalen Ressourcen bzgl. ihrer Studien- und gesundheitlichen Situation?

Variable (Auflistung ausschließlich der Variablen mit signifikanten Unterschieden)

niedrige personale Ressourcen

M (SD)

mittlere personale Ressourcen

M (SD)

hohe personale Ressourcen

M (SD)

VA F-Wert

P-Wert

Stress durch Gruppenarbeiten 4,0 (1,1) 3,75 (1,2) 2,7 (1,4) 6,8 0,001 Stress durch ständige

Erreichbarkeit 3,6 (1,5) 2,8 (1,3) 2,6 (1,6) 3,7 0,027

Durch digitale Lehre fehlt

zeitlicher Rahmen / Struktur 4,1 (1,8) 3,1 (1,7) 2,6 (1,8) 5,7 0,007 Befürchtung, Anschluss zu

verlieren 3,8 (1,3) 2,7 (1,2) 2,3 (1,4) 9,2 0,001

Studienmotivation in aktueller

Lebenssituation ist schwierig 4,2 (1,0) 3,5 (1,3) 2,7 (1,4) 8,6 0,001 Gesundheitszustand verändert

(hoher Wert Verbesserung) 2,1 (0,9) 2,7 (0,8) 2,8 (0,8) 5,0 0,007

Depressivität (T-Wert, Mini-SCL,

Franke, 2017) 63,6 (9,2) 58,9 (8,8) 51,8 (13,7) 5,3 0,006

Somatisierung (T-Wert, Mini-SCL,

Franke, 2017) 60,9 (10,6) 54,5 (11,6) 52,1 (12,5) 9,5 ≤0,001

Chronischer Stress (TICS-

Kurzform, Petrowski et al., 2019) 20,6 (6,0) 15,6 (6,7) 12,3 (6,5) 9,7 ≤0,001 Inanspruchnahme von

Fachkräften wg. psychischer Belastung

1,5 (0,5) 1,3 (0,5) 1,1 (0,3) 4,4 0,014

(29)

Zusammenfassung

 81,4% der Studierenden geben hohe bzw.

durchschnittliche personale Ressourcen an.

Im Vergleich zu der Covid-19 I Studie (Gosch & Franke 2020) ist der Anteil von Studierenden mit hohen personalen Ressourcen etwas höher, bei denen mit niedrigen personalen Ressourcen ist der Anteil mit knapp 19% stabil geblieben.

 65,1% berichten von einer mittleren bis starken

sozialen Unterstützung, aber mehr als ein Drittel (ca.

35%) von einer geringen sozialen Unterstützung.

Im Vgl. zu der Covid-19 I Studie (Gosch & Franke 2020) und zu der deutschen Bevölkerung (RKI 2017) ist die Einschätzung der sozialen Unterstützung niedriger. Nur bei jüngeren Befragten in COSMO-Studie (Betsch et al. 2020) wird eine noch geringere soziale Unterstützung angegeben.

(30)

Zusammenfassung

 Studierende mit niedrigen personalen Kompetenzen berichten im Vergleich zu den Gruppen mit mittleren und hohen personalen Kompetenzen (Berechnung von Post-hoc-Tests nach Scheffé) von signifikant höherem Stress durch die Studiensituation und chronischem

Stress, von ausgeprägten psychischen sowie

körperlichen Beschwerden, von einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes und sie nehmen eher

Leistungen von Fachkräften des Gesundheitssystems in Anspruch.

 Der statistische Vergleich von Gruppen mit niedriger, mittlerer und starker sozialer Unterstützung weist auf vergleichbare Unterschiede hin.

(31)

6. Einschätzung der Covid-19-

Pandemie, Informationssuche und Inanspruchnahme des

Gesundheitssystems

(32)

Die Covid-19 Pandemie wird überbewertet

(33)

Informationssuche und Inanspruchnahme

des Gesundheitssystems

(34)

Zusammenfassung

 Mit 87,7% stimmt die Mehrzahl der Studierenden nicht zu, dass die Covid-19-Pandemie überbewertet wird und sie unterstützen die verordneten Maßnahmen.

 Immerhin geben 12,3% an, dass die Covid-19

Pandemie überbewertet wird und sie die verordneten Maßnahmen nicht befürworten.

 Mit 60,9% hat die Mehrzahl der Studierenden gezielt nach Informationen und Tipps gesucht, die ihnen

helfen, die eigene psychische Gesundheit zu erhalten oder zu stärken.

 Mehr als ein Viertel der Befragten (27,2%) hat sich in der aktuellen Situation in Bezug auf ihre psychische Gesundheit von Fachkräften (z.B. Hausärzt*in,

Psychiater*in, Psychotherapeut*innen) professionell beraten oder unterstützen lassen.

(35)

7. Fazit

(36)

Fazit I

Von der einem Drittel bis zur Hälfte der Studierenden wird im SoSe 2021 weiterhin eine hohe Belastung und eine

erschwerte Motivation im Studium beschrieben. Die Zahlen zum Studienstress (z.B. Stress durch Gruppenarbeiten, Befürchtung den Anschluss zu verlieren) liegen unter dem Niveau von 2020.

Gleichzeitig werden digitale Lehrformate sowie damit verknüpfte Vorteile als positiv angesehen.

Diese Veränderungen können auf eine professionellere, vielfältigere digitale Lehre auf der Seite der Lehrenden und eine bessere Bewältigung bzw. einen besseren Umgang mit digitalen Anforderungen auf der Seite der Studierenden

zurückgeführt werden.

 Die Rückkehr zur Präsenzlehre wird als wichtig angesehen und zusätzlich eine Weiterentwicklung von synchronen und asynchronen bzw. Blended Learning Formaten.

(37)

Fazit II

 Bei der langfristig veränderten Lebenssituation werden v.a.

soziale Kontakte vermisst, zusätzlich steigt der Anteil von Studierenden mit einer geringen sozialen Unterstützung auf mehr als ein Drittel im Vgl. zu 28% im SoSe 2020.

Hoch ist die Zahl von Studierenden, die einen chronischen Stress angeben und

hoch ist die Zahl von psychischen Belastungen: bei knapp der Hälfte der Studierenden liegt eine erhöhte Depressivität vor.

 Eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes wird von 41,2% im Vergleich zu 28% im Jahr 2020 angegeben.

Positiv ist, dass der Anteil von Studierenden mit

ausreichenden personalen Ressourcen stabil geblieben ist.

(38)

Fazit II

 Ca. 61% der Studierenden haben nach Tipps zur

Unterstützung der psychischen Gesundheit gesucht, etwas mehr als ein Viertel hat deswegen eine professionelle Hilfe aufgesucht.

 Gruppenvergleiche belegen erhöhte Studien- und

gesundheitliche Belastungen gerade von Studierenden mit niedrigen sozialen Ressourcen und geringer sozialer

Unterstützung. Diese Ergebnisse weisen auf einen erhöhten Unterstützungsbedarf für diese Studierenden hin.

 Welche (Online-) Angebote der FK 11, der Hochschule München und verschiedenen Anbietern von

Beratungsangeboten (z.B. Paoso, Studierendenwerk

München, u.a.) angeboten werden, sollte noch prominenter, z.B. auf der Homepage, kommuniziert werden.

(39)

Literaturverzeichnis

Betsch et al. (Universität Erfurt (UE), Robert Koch-Institut (RKI), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID), Science Media Center (SMC),

Bernhard Nocht Institute for Tropical Medicine (BNITM), Yale Institute for Global Health (YIGH)).(2020). COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO). Zugriff unter https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/cosmo-

analysis.html#17_daten_im_detail

Borgmann, L.S., Rattay, P. & Lampert, T. (2017). Soziale Unterstützung als Ressource für Gesundheit in Deutschland.

Journal of Health Monitoring, 2(4). DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-120. Zugriff unter:

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactShe ets/JoHM_04_2017_Soziale_Unterstuetzung_als_Gesundheitsressource.pdf?__blob=publicationFile

Dalgard, O.S. & Tambs, K. (1995). Social support, negative life events and mental health. The British Journal of Psychiatry 166(1), 29-34.

Franke, G.H. (2017). Mini-Symptom-Checklist (Mini.SCL). Göttingen: Hogrefe.

Franke, G.H., Petrowski, K., Gosch, A. & Jagla-Franke, M. (2021). Studieren unter Covid-19: Gesundheit, Belastungen und Ressourcen studentischer Fachgruppen im Jahr 2021. Doi: 10.13140/RG.2.2.321737.57440

Gosch, A. & Franke, G.H. (2020). Studie zur aktuellen Lebens- und Studiensituation, zur Belastung und Gesundheit sowie zu Ressourcen von Studierenden. Verfügbar unter:

https://www.sw.hm.edu/aktuelles/news/newsdetail_113024.de.html

Grützmacher, J.; Gusy, B.; Lesener, T.; Sudheimer, S.; Willige, J. (2018). Gesundheit Studierender in Deutschland 2017. Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, der Freien Universität Berlin und der Techniker Krankenkasse. Zugriff unter:

https://www.dzhw.eu/pdf/21/gesundheit_studierender_in_deutschland_2017.pdf

Guse J, Heinen I, Kurre J, Mohr S, Bergelt C. Perception of the study situation and mental burden during the COVID-19 pandemic among undergraduate medical students with and without mentoring. GMS J Med Educ.

2020;37(7):Doc72. DOI: 10.3205/zma001365, URN: urn:nbn:de:0183-zma0013653

Hapke, U., Cohrdes, C. & Nübel, J. (2019). Depressive Symptomatik im europäischen Vergleich – Ergebnisse des European Health Interview Survey (EHIS) 2. Journal of Health Monitoring, 4(4). DOI 10.25646/6221. Zugriff unter:https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/F actSheets/JoHM_04_2019_Depressive_Symptomatik_DE_EU.pdf;jsessionid=FB192EEE3E3A81DA86E0D3A85E92 E912.internet062?__blob=publicationFile

(40)

Literaturverzeichnis

Herbst, U., Voeth, M., Eidhoff, A.T., Müller, M. & Stief, S. (2016). Studierendenstress in Deutschland - eine empirische Untersuchung. Berlin: AOK-Bundesverband. Zugriff unter: https://www.aok-

bv.de/imperia/md/aokbv/presse/pressemitteilungen/archiv/2016/08_projektbericht_stressstudie_druck.pdf Jacobi, F., Höfler, M., Strehle, J. et al (2016). Erratum zu: Psychische Störungen in der Allgemeinbevölkerung. Studie zur

Gesundheit Erwachsener in Deutschland und ihr Zusatzmodul „Psychische Gesundheit“ (DEGS1-MH) Nervenarzt, 87, 88–90.

Petrowski, K., Kliem, S., Albani, C., Hinz, A. & Brähler, E. (2019). Norm values and psychometric properties of the short version of the Trier Inventory for Chronic Stress (TICS) in a representative German sample. PLoS ONE, 14 (11), doi: 10.1371/journal.pone.0222277

Robert Koch-Institut (Hrsg) (2014) Soziale Unterstützung. Faktenblatt zu GEDA 2012: Ergebnisse der Studie »Gesundheit in Deutschland aktuell 2012«. Berlin: RKI, Zugriff unter:www.rki.de/geda

Schulz, P., Schlotz, W. & Becker, P. (2004). Trierer Inventar zum chronischen Stress. Göttingen: Berlin.

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