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Aussagekräftig ist die Dokumen- tation der Beitragsentwicklung bei der Inter-Krankenversicherung über 15 Jahre

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Academic year: 2022

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Beitragsentwicklung Inter­Krankenversicherung Mit der Beitragsanpassung durch die Inter-Ärzteversicherung zum 1. Janu- ar 2008 verteuert sich der Kranken- versicherungsbeitrag für die im Grup- penvertrag mit der Sächsischen Lan- desärztekammer versicherten Ärzte um 200 Prozent gegenüber 1993.

Die Begründung der letzten Beitrags- anpassung, die besonders die Anhe- bung der Altersrücklage hervorhebt, hält einer mathematischen Nachprü- fung nicht stand. Rechnerisch würde sich diese mit 16,30 Euro pro Versi- chertem und Monat auswirken, die Beitragsanpassung beträgt jedoch 45 Euro. Diese Beitragserhöhung wurde nach Mitteilung der Gesellschaft von einem unabhängigen Treuhänder flan kiert. Wenig transparent ist, wie die vorgelegten Daten bewertet wur- den. Aussagekräftig ist die Dokumen- tation der Beitragsentwicklung bei der Inter-Krankenversicherung über 15 Jahre. Neben einer Verdopplungs- zeit von 7,5 Stunden kann der Doku- mentation entnommen werden, dass die Steigerungsrate bis 2004 einen linearen Charakter aufweist und mit der Entwicklung der allgemeinen Ge - sundheitskosten sowie den Gesamt- ausgaben der Privaten Krankenver- sicherung (PKV) korreliert. (Grafik 1 und 2)

Seitens des Versicherers wird argu- mentiert, dass der Vertrag zukunfts- sicher ist. Dem ist zuzustimmen.

Wenn der Beitragsentwicklungstrend 1993 bis 2008 lediglich konstant bleibt, liegt der Beitrag im Jahr 2015 bei 520 Euro im Monat. Die Beibe- haltung der jährlichen Steigerungsra- ten seit 2005 würde für 2015 zu einem deutlich höheren Beitrag füh- ren. Vor diesem Hintergrund erscheint es angemessen, die im Gruppenver- trag zwischen der Sächsischen Lan- desärztekammer und der Inter-Kran- kenversicherung vereinbarte Koope- ration zu überprüfen. Die Ausgaben für Gesundheit in der Bundesrepub- lik Deutschland stiegen von 168 Mrd.

1995 auf 22 Mrd. 2005 (53 Prozent).

Dadurch wird zweifelsfrei eine Bei- tragsanpassung gerechtfertigt, je - doch nicht dessen Verdreifachung.

Der 1990 zwischen der Sächsischen Landesärztekammer und der Inter- Versicherung Mannheim abgeschlos- sene Vertrag versieht das Versiche- rungsunternehmen gegenüber Wett- bewerbern deutlich mit einem Ver- trauensvorschuss bzw. empfehlen- den Charakter für die Mitglieder der Sächsischen Landesärztekammer.

Es steht der Sächsischen Landesärz- tekammer an, im Interesse ihrer in diesem Gruppenvertrag versicherten Mitglieder die Jahresgeschäftsberich- te des Vertragspartners einzufordern.

Die Gewinnausschüttungen der letz- ten fünf Jahre sollten offen gelegt werden.

Der Autor dieses Artikels jedenfalls erhielt diese Information auf Anfrage hin bisher nicht.

Dr. med. Jörn Lohmann Lößnitzgrundstraße 50 01445 Radebeul

Stellungnahme der Inter Kranken­

versicherung zum Leserbrief von Herrn Dr. Jörn Lohmann

In unserer Stellungnahme zum Leser- brief von Herrn Dr. Lohmann können wir weder Beitragsvergleiche mit anderen Versicherungsunternehmen veröffentlichen noch auf den indivi- duellen Vertrag von Herrn Dr. Loh- mann eingehen. Unter anderem ste- hen datenschutzrechtliche Bestim- mungen dem entgegen. Unsere Ant- wort beinhaltet daher an dieser Stelle nur die allgemeinen Aspekte der an - gesprochenen Problematik.

Herr Dr. Lohmann weist darauf hin, dass die Beitragsentwicklung seiner seit 1992 bei uns bestehenden Priva- ten Krankenversicherung (PKV) zeit- weise mit der Entwicklung der allge- meinen Gesundheitskosten bzw. den Gesamtausgaben der PKV korreliert, jedoch in den letzten Jahren ein überproportionales Ansteigen seiner Beiträge zu beobachten war.

Grundsätzlich ist es tatsächlich so, dass die Entwicklung der Gesamtaus- gaben im Gesundheitswesen bzw.

der Ausgaben der PKV und die indi- viduelle Beitragsentwicklung unter- schiedlich verlaufen können. Denn die ausgewiesenen Gesamtausgaben

der PKV umfassen alle Tarife, alle Leis tungsarten von allen Personen- gruppen, also von Kindern und Er - wachsenen, von Männern und Frauen, von Voll- und von Zusatzversicherten.

Die Beiträge in der PKV werden dem- gegenüber wagnisgerecht in Abhän- gigkeit von Tarif, Geschlecht und Alter kalkuliert. Alleine schon von daher kann aus der allgemeinen Aus- gabenentwicklung nicht auf die Bei- tragsentwicklung einzelner Tarife ge - schlossen werden.

Denn die Situation im jeweiligen Tarif kann durch (teilweise sogar arztspe- zifische) Sondereinflüsse bestimmt sein, die sich erheblich auf die Bei- träge auswirken. Auf die wichtigsten möchten wir im Folgenden einge- hen:

(I)

Die früher übliche kostengünstige Kollegenbehandlung ist rückläufig;

immer häufiger stellen Ärzte unterei- nander ganz normale Rechnungen aus; hieraus resultierende Kostenstei- gerungen müssen wir an unsere Kunden weitergeben.

Dennoch: Die Beiträge unserer Medi- zinertarife liegen immer noch deut- lich unter den Beiträgen vergleichba- rer Tarife für Nicht-Ärzte.

(II)

Es ist richtig, dass im Vertrag von Herrn Dr. Lohmann die Beitragserhö- hungen seit 2006 kräftiger ausgefal- len sind. Nicht zuletzt spielt hier der stärkere Anstieg zum 01.01.2008 mit hinein, der auf folgende vom Gesetzgeber veranlasste Verfahrens- umstellung zurück zu führen ist:

Als Folge des Allgemeinen Gleichbe- handlungsgesetzes (AGG) werden ab 1. 1. 2008 die Kosten im Zusammen- hang mit Schwangerschaft und Mut- terschaft auf beide Geschlechter ver- teilt. Bisher wurden diese Kosten ausschließlich bei den Frauen ver- rechnet.

Tendenziell führt diese Umlage zu höheren Beiträgen bei Männern und zur Entlastung der Beiträge bei Frauen. Da in den Arzttarifen – im Vergleich zu Tarifen für Nicht-Ärzte – (erfreulicherweise!) weit überdurch- schnittlich viele Geburten abgerech- Leserbriefe

Ärzteblatt Sachsen 3 / 2008 117

(2)

net werden, führte diese Gesetzes- änderung nachgewiesenermaßen zu erheblichen Beitragserhöhungen bei Männern, aber auch zu nennenswer- ten Beitragsentlastungen bzw. nur zu geringeren Erhöhungen bei Frauen.

So konnten im von Herrn Dr. Loh- mann versicherten Tarif die Frauen- beiträge zum 1. 1. 2008 stabil gehal- ten oder sogar gesenkt werden, so dass sich hier im Zeitsegment 2005 bis 2008 unter sonst gleichen Um - ständen nur sehr moderate Erhöhun- gen ergaben.

(III)

Im Unterschied zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) umfas- sen Beiträge in der PKV auch Anteile zum Aufbau der Alterungsrückstel- lungen. Die regelmäßige und in kur- zen Abständen realisierte Einberech- nung neuer Sterbetafeln berücksich- tigt die längere Lebenserwartung, verbessert somit die Vorsorge für das Alter, erfordert aber auch einen – im Vergleich zu den Leistungsausgaben – überproportional höheren Beitrag.

(IV)

Alle angesprochenen Einflüsse führ- ten dazu, dass gerade Tarife ohne jeden Selbstbehalt im ambulanten bzw. stationären Bereich (wie zum Beispiel unser Tarif JA) branchenweit mittlerweile ein etwas höheres Bei- tragsniveau erreicht haben. Die Ver- einbarung eines Selbstbehaltes bei ansonsten unveränderten Versiche- rungsleistungen entlastet die Bei- tragssituation spürbar.

Und nicht zuletzt möchten wir beto- nen, dass unsere Tarife sehr leis- tungsstark sind – auch und gerade in sehr kostenintensiven Bereichen wie Zahnersatz und Implantat-Behand- lung. Die Leistungserstattung in unserem Hause erfolgt dabei schnell, fair und unbürokratisch, was gerade die Kunden sehr zu schätzen wissen, die aufgrund schwerer Erkrankungen hohe Rechnungen bei uns einreichen müssen. Eine auch denkbare „restrik- tive“ Erstattungspraxis käme sicher- lich dem Beitragsniveau zugute, aber nicht den erkrankten Personen, die uns am dringendsten brauchen. Dar- über hinaus weisen wir auf unsere

umfassenden Assistance-Leistungen hin, die wir in Kürze sogar noch er - weitern wollen. Unsere Kunden wer- den wir demnächst darüber infor- mieren.

Ein Punkt soll ganz deutlich heraus- gestellt werden:

Unser Verwaltungskostensatz konnte in den vergangenen Jahren regelmä- ßig abgesenkt werden. Wenn Bei- tragsanpassungen erforderlich wur- den, dann immer nur in dem Aus- maß, wie es aufgrund erhöhter Leis- tungsausgaben an die Versicherten erforderlich war – jedoch keinesfalls um Gewinne zu maximieren. Jeder anderen Vorgehensweise würde der unabhängige Treuhänder nicht zu - stim men, und unsere Aufsichtsbe- hörde würde eingreifen.

Übrigens: Gewinne dürfen wir als Versicherungsverein auf Gegenseitig- keit ohnehin nicht erzielen; alle Überschüsse fließen letztlich an die Versichertengemeinschaft zurück. 90 Prozent der zur Verfügung stehen- den Zinserträge werden zur Beitrags- entlastung im Alter verwendet. Min- destens 80 Prozent des danach ver- bleibenden Rohüberschusses fließen in die Rückstellung für Beitragsrück- erstattung. Mit diesen Mitteln finan- zieren wir unsere anerkannt hohen Bar-Beitragsrückerstattungen im Falle der Leistungsfreiheit und mildern notwendige Beitragserhöhungen;

diese Maßnahmen kommen somit unseren Kunden unmittelbar zu gute.

Der Rest des Rohüberschusses dient – nach der vorzunehmenden Versteu- erung – der Stärkung des Eigenkapi- tals der Gesellschaft und kommt damit ebenfalls allen Versicherten als Garantie und Haftungsmittel zugute.

Was die Situation am Markt betrifft, so zeigen umfassende von uns durchgeführte Marktanalysen, dass wir gerade im Bereich der Arzt- und Zahnarzttarife über sehr konkurrenz- fähige Produkte mit einem ausge- zeichneten Preis-/Leistungsverhältnis verfügen.

Bernd Jansen

Vorstandsvorsitzender der INTER Krankenversicherung aG Erzbergstraße 9 – 15, 68165 Mannheim

Editorial „Ärzteblatt Sach Leserbriefe

118 Ärzteblatt Sachsen 3 / 2008

Referenzen

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