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L. Dietrich WS 2020/21 SoSe 2021

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L. Dietrich WS 2020/21 – SoSe 2021

Erfahrungsbericht Erasmusjahr 2020/21 in Bologna

Ich hatte das große Glück, das akademische Jahr 2020/21 in Bologna an der Alma mater studiorum Università di Bologna verbringen zu dürfen. Da mein Aufenthalt maßgeblich von der Covid-19 Pandemie geprägt wurde, ist es durchaus möglich, dass meine Erlebnisse von früheren und auch zukünftigen Erasmusstudenten nicht geteilt werden und mein Bericht letzteren zum Teil nicht hilfreich sein wird.

1. Vor der Mobilität

Für die Bewerbung sei auf die Angaben der juristischen Fakultät Heidelberg verwiesen, welche das Erasmusbüro auch aktualisiert per E-Mail verschickt. Nach der Zusage hat man das Anfang- und Enddatum seines Aufenthalts anzugeben. Da man nicht genau wissen kann, wann alle Prüfungen am Ende eines Semesters vorbei sein werden, kann man auch einfach den maximalen Zeitraum angeben; nach seinem Aufenthalt benötigt die Universität Heidelberg ohnehin eine genaue Zeitangabe, um die letzte Rate des EU-Mobilitätsstipendiums an die Studierenden auszahlen zu können.

Auch muss man das Learning Agreement ausfüllen. Hierfür empfiehlt es sich, auf den Vorlesungskatalog der Universität Bologna zuzugreifen, um nach Interesse und Angebot seine Kurse auswählen zu können. Studierende der Universität Heidelberg müssen mindestens 30 ECTS durch ihre Vorlesungen erfüllen. Sollte man noch Zweifel bei der Kursauswahl im Vorfeld haben, so kann ich den Leser beruhigen: es ist ein Leichtes und auch normal, nach der Ankunft in Italien sein Learning Agreement noch einmal zu ändern.

2. Wohnungssuche

Mit der Wohnungssuche sollte so früh wie möglich begonnen werden, da in Bologna, insbesondere zu Beginn des Wintersemesters, unzählige Studenten, Einheimische wie auch Ausländische sich auf Zimmersuche begeben. Dass der Wohnungsmarkt heiß umkämpft ist, macht sich auch an den Zimmergesuchen und -angeboten bemerkbar, in welchen schon gar keine Einzelzimmer mehr annonciert werden, sondern ein posto a letto, also ein Bettstellplatz in einem Zweier- oder gar Dreierzimmer. Am besten sucht man daher auf so vielen Wegen wie möglich nach einem Zimmer: über wg-gesucht.de, subito.it, etc.

Auch in den Whatsapp Erasmus-Gruppen werden Zimmer gesucht und beworben. Auf Facebook gibt es einige Gruppen, die der Zimmersuche gewidmet sind. Diese findet man,

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indem man „stanza in affitto Bologna“ oder ähnliches eingibt. Tatsächlich werden auch noch Aushänge an Wänden, Säulen etc. angebracht in der Stadt, hauptsächlich im Studentenviertel.

Im Übrigen gilt, dass es einfacher ist für die Wohnungssuche, wenn man bereits vor Ort ist, sodass man auch Besichtigungen wahrnehmen kann. Hierfür bietet sich ein kurzfristiger Aufenthalt in einem AirBnB/einer Ferienwohnung oder in einem Hostel an. In letzterem wird man auf weitere Erasmusstudenten treffen, sodass man sich für die Suche auch zusammentun kann.

3. Sprachkenntnisse und -kurse

Wie von der Fakultät angegeben, ist es von Vorteil, bereits im Vorhinein Italienischkenntnisse zu erwerben. Dies geht z.B. ganz einfach beim Zentralen Sprachlabor. Abgesehen von der Schönheit der italienischen Sprache erleichtert es auch schlicht die Kommunikation im Gastland, da man weiterhin nicht selbstverständlich von Englischkenntnissen seines Gegenübers ausgehen darf, selbst bei vielen jungen Leuten nicht.

Die Universität Bologna bietet Sprachkurse bis zum Niveau B2 an. Leider kann ich hierzu keine persönlichen Informationen kundtun, da ich bereits in Besitz eines C1-Zertifikates war. Andere Erasmusstudierenden meinten jedoch, dass man in den Kursen recht viel lernt. Meines Wissens nach werden diese Kurse mit 5 ECTS bewertet, welche aber von der juristischen Fakultät Heidelberg nicht anerkannt werden: das Learning Agreement muss mit Kursen von insgesamt mindestens 30 ECTS Punkten ausgefüllt werden. Diese Kurse müssen allesamt juristischer Natur sein.

4. Während des Aufenthalts

Auch für organisatorischen Anforderungen nach der Ankunft in Bologna kann man sich an den Informationen der juristischen Fakultät Heidelberg orientieren. Zusätzlich bekommt man von der Universität Bologna wegweisende E-Mails und der Austausch mit anderen Erasmusstudierenden tut sein Übriges.

Sobald man angekommen ist, muss man einen Registrierungstermin im dortigen Sekretariat für Internationale buchen, sodass man offiziell eingeschrieben wird. Ich habe mein Zugticket mitgenommen, um beweisen zu können, dass ich tatsächlich seit dem von mir genannten Datum in Bologna war, was das Sekretariat auch zu sehen verlangte. Dies ist daher von Bedeutung, da das Ankunftsdatum ebenso wie der Abreisetag für die Berechnung der endgültigen Förderungshöhe entscheidend ist.

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Zu Beginn des Wintersemesters sowie zu Beginn des Sommersemesters habe ich auch mein Learning Agreement geändert, da manche Kurse dann doch anders lagen als ursprünglich im Vorlesungskatalog der Uni angegeben, das sollte aber grds keine Probleme bereiten. Ich muss sagen, dass die mit der Betreuung ausländischer Studierenden beauftragten Verantwortlichen der juristischen Fakultät Bolognas sehr hilfreich und freundlich waren.

Leider habe ich bis auf wenige Ausnahmen den Unterricht nur online verfolgen können. Hierzu wurde Microsoft Teams verwendet, die Uni Bologna hat auf ihrer Website auch eine Kurzanleitung dazu veröffentlicht, wie man im Rahmen der universitären Lehre Microsoft Teams als Student nutzt.

Auf studenti.unibo.it muss man seine Kurse im Stundenplan belegen. Auch muss man über studenti.unibo.it oder die App „almaesami“ sich später für die Prüfungen anmelden. Das läuft in Italien grds so ab, dass es für jeden Kurs drei „appelli“, also drei Aufrufe gibt, an denen man die Prüfung ablegen kann. Man muss sich für einen appello entscheiden und diesen dann auf studenti.unibo.it oder der App buchen. Dies ist auch essenziell für das Transcsript of Records:

hat man sich zur Prüfung nicht angemeldet, können die Professoren die Noten nicht verbuchen.

Auch die Prüfungen fanden bei mir online statt. Ich hoffe, dass das im kommenden Jahr nicht mehr so sein wird. Zu den Prüfungsmodalitäten informierten uns die Professoren jedoch sehr häufig, sodass man sich hier keine Sorgen machen müsste. Auch waren die Professoren stets gut erreichbar für Nachfragen der Erasmusstudierenden, da sich der Prüfungsumfang für jene in manchen Vorlesungen von dem der italienischen Studierenden unterscheiden kann.

Üblicherweise laden die Professoren Materialien über virtuale hoch, welches Moodle entspricht. Über die Website der Uni Bologna wird man zu studenti.unibo.it und auch zu virtuale weitergeleitet bzw. findet dort die wichtigsten Informationen.

5. Freizeit in Bologna

Erste Auskünfte darüber, was man in Bologna unternehmen kann, bietet bspw. die Website bolognawelcome.com. Sie bietet eine gute Übersicht über die kulturellen Angebote der Stadt oder die Natur. Im Sommer werden beispielsweise Filme im Open Air Kino auf der Piazza Maggiore gezeigt, was atmosphärisch seinesgleichen sucht.

Es gibt auch zwei Erasmusclubs, wie z.B. ESN, welche Veranstaltungen anbieten, jedoch wurden diese recht bald bereits im Wintersemester aufgrund der Pandemie wieder unterbunden, sodass ich hierzu leider keine Auskünfte geben kann. Beide sind jedoch meines Wissens nach auch auf Facebook vertreten und darüber erreichbar.

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Bologna zählt darüber hinaus als UNESCO Creative City of Music, was man, wenn man aufmerksam durch die Stadt geht, auch bemerkt. So gibt es einmal die Accademia Filarmonica.

an der schon Mozart lernte, als auch das Conservatorio Martini an der Piazza Rossini. Auch ein Museum wurde der Musik gewidmet und im Theaterhaus an der Piazza Verdi werden auch Opern dargeboten. Verschiedenste Institutionen bieten über das Jahr verteilt Konzertreihen an, je nach Jahreszeit auch draußen.

Für Studierende der alma mater interessant sein könnte das Archiginnasio gleich hinter der Piazza Maggiore, welches die Universität beherbergte, bis diese zu groß wurde. Heute befinden sich darin noch ein Museum und eine Bibliothek. Auch kulturelle Veranstaltungen finden hier noch statt.

Wie Euch vermutlich schon bekannt sein wird, wenn Ihr Euch für ein Auslandsstudium in Bologna interessiert, gilt die Stadt als Hochburg des guten Essens. Das kann ich so auch nur bestätigen, in Bologna und seiner Umgebung wird man überall gut essen.

6. Tagesausflüge

Bologna ist unglaublich gut an das italienische Schienennetz eingebunden. Bologna Centrale wird in hohem Takt sowohl von Schnellzügen der frecciarossa, also den Fernzügen der staatseigenen trenitalia angefahren als auch durch den privaten Anbieter italo, welcher ausschließlich ein Hochgeschwindigkeitsnetz betreibt. Preislich unterscheiden sie sich verständlicherweise nicht groß. Ich kann empfehlen, die Apps beider Unternehmen zu installieren, sodass man bspw. auch über Sonderangebote informiert wird.

Trenitalia bietet neben seiner frecciarossa auch weitaus günstigere, langsamere Verbindungen mit ihren Regionalzügen an. Diese sind, im Vergleich mit Regionalzügen der DB, gerade auch bei spontaner Buchung erschwinglich.

Darüber hinaus befindet sich ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs auch der Busbahnhof Autostazione, von wo aus man auch mit z.B. Flixbus verreisen kann.

Nicht nur ist Bologna sehr gut angebunden, es ist geografisch für Tages- oder Wochenendausflüge auch äußerst gut gelegen. So sind bekannte Städte wie Mailand, Venedig, Verona in circa anderthalb bis zwei Stunden preisgünstig zu erreichen. Florenz ist mit der frecciarossa oder italo innerhalb von dreißig Minuten erreicht, mit dem Regionalzug für zehn Euro in ungefähr neunzig Minuten. Wer nach Rom mit der frecciarossa oder italo möchte, muss auch nur zwei Stunden an Zeit mitbringen, wenn jedoch nicht im Voraus gebucht wurde, etwas spendierfreudiger sein.

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Aber auch viele kleinere, eventuell unbekanntere Städte liegen nahe und sind sehr empfehlenswert. Zu denken wäre dabei etwa an Ferrara, Ravenna (Unesco-Weltkulturerbe), Padua, Parma, Mantua, Modena. Auch der Apennin beginnt direkt hinter Bologna und bietet wunderbar Erholung von der Stadt, in der Grünflächen rar sind. Es fahren kleine Busse in das Gebirge, im Sommer erweitert die tper ihren Service dahingehend unter dem Stichwort colbus.

Auch die Adriaküste ist für eine Abkühlung im Sommer mit dem Zug gut erreichbar.

7. Anreise

Bologna ist von Heidelberg gut zu erreichen, indem man einen direkten Lufthansaflug ab Frankfurt am Main bucht. Alternativ kann man eine direkte Zugverbindung von Frankfurt am Main nach Mailand buchen, den EC 52. Von Mailand aus gibt es mannigfaltige direkte Zugverbindungen nach Bologna für jeden Geldbeutel. Auch über München kann man nach Bologna mit dem Zug fahren.

Kommt man in Bologna am Hauptbahnhof an, so kann man mit seinen Koffern gut mit den städtischen Bussen in seine Unterkunft fahren.

Als Erasmusstudent hat man das unschlagbare Privileg, sich ein Jahresabonnement für tper, das städtische Nahverkehrsunternehmen, für € 10 zulegen zu können. Dies geht ganz einfach über studenti.unibo.it, wobei man beachten muss, dass man das Ticket erst nach zwei Wochen in der Via Guglielmo Marconi 4 abholen kann.

Innerhalb des centro storico braucht man in der Regel zu Fuß nie länger als dreißig Minuten.

Man kann alternativ auch ein mobike ausleihen, für das man dann minutiös bezahlt. Einfach die App installieren und los geht’s.

8. Fazit

Trotz eines durch die Pandemie ganz anders verlaufenen als von mir erhofften Erasmusaufenthaltes in Bologna möchte ich ihn nicht missen und bin froh, dass ich diese Chance trotz aller pandemiebedingten Schwierigkeiten wahrgenommen habe. Ich kann auch nur empfehlen, für zwei Semester zu gehen, da man somit die Möglichkeit hat, intensiver in die italienische Kultur und Lebensweise einzutauchen, seine Sprachkenntnisse stärker verfestigt und auf diese Weise evtl. auch besser italienische Bekanntschaften schließt.

Ich bin mir sicher, dass auch Ihr einen in sowohl fachlicher als auch in persönlicher Hinsicht bereichernden Aufenthalt in Bologna haben werdet, falls Ihr Euch für diese Stadt und die älteste westliche Universität entscheiden solltet, welcher hoffentlich unter vereinfachten Bedingungen stattfinden kann.

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