Modul 3
Lernen im Rahmen der Unterricht ergänzenden Angebote
Freitag, 20.11.2020 9:00 – 15:30 Uhr
Herzlich willkommen!
6. Qualifizierungsreihe außerschulischer Partner
www.mv.ganztaegig-lernen.de www.facebook.com/mv.ganztaegig.lernen
Ablaufplan
9:00 Begrüßung und Einstimmung 9:20 Wie funktioniert Lernen?
10:45 Kaffeepause
11:00 Lernen in Unterricht ergänzenden Angeboten, Praxiseinblick 12:30 Mittagspause mit kleinem Forschungsauftrag
13:30 Kompetenzen für das 21. Jahrhundert,
Gestaltung Unterricht ergänzender Angebote 14:15 Pause
14:30 Schuljahresverlauf, Planung Unterricht ergänzender Angebote 15:30 Evaluation und Abschluss
15:30 Ende
Heute schon neugierig
gewesen?
Neugier ist der Beginn allen Lernens.
Wie funktioniert …
Lernen vor der Geburt
• Lernen entsteht durch den Aufbau von
Neuronenpopulationen
• 100.000.000.000
Neuronen entstehen noch während der
Schwangerschaft
• jedes entwickelt bis zu 10.000 synaptische Verbindungen
Umgang und Erfahrung sind die Prototypen des Lernens.
Das Gehirn ist kein Speicher, sondern es konstruiert sich emotionale Gedächtnis- und Bedeutungszusammenhänge.
Das Lernen ist ein biologischer Vorgang sowie sozialer und
kultureller Vorgang.
Lebenslanges Lernen in Etappen:
1. Informationen werden durch die Sinnesorgane aufgenommen (Reiz) 2. Unterscheidung zwischen einzuspeichernden und zu verwerfenden
Informationen (Relevanz- und Emotionsdetektor)
3. unnötige Informationen werden unwiderruflich gelöscht
4. andere werden durch Speicherung und wiederholtes Abrufen verfestigt
Verschiedene Lernstil-Typen
Lernen allein
Lernen mit einem Partner Lernen in einer Gruppe Lernen in Ruhe
Lernen mit Nebengeräuschen
Verschiedene Lernstil-Typen
Visuelles Lernen
Karteikarten, Grafiken, Skizzen, Bücher, Notizen Auditives Lernen
Vorträge, Diskussionen, Gespräche, Audiobücher, Erklärvideos Haptisches/motorisches Lernen
Anfassen, Nachmachen, Ausprobieren Kinästhetisches Lernen
Bewegung, Ausprobieren, Lernen mit allen Sinnen, Experimentieren, Projektarbeiten
Je mehr Möglichkeiten angeboten werden, desto mehr Lernende werden erreicht.
Etappen des erfolgreichen Lernens
• Einführung
• Festigung
• Anwendung
• Feedback
Anforderungsniveau beim Lernen
Langeweile, Unterforderung
erfolgreiches Lernen
Lernblockade
Emotionen sind die Türöffner des Lernens.
Freude – Angst
emotionale Betroffenheit
Schülertypen
Ich möchte korrigiert
werden.
Korrektur verletzt mich.
Der Lehrer muss eine Autorität sein.
Der Lehrer soll mein Freund sein.
Ich möchte viele Tests schreiben.
Tests
demotivie- ren mich.
Mit
Aktivitäten lerne ich am besten.
Aktivitäten machen mich total nervös
Ohne
Spiele lerne ich gar
nichts.
Spielen verschwen- det Zeit und gehört nicht in die
Schule.
Die Pubertät
oder wie man Lernen erschweren kann
• Verläuft individuell sehr unterschiedlich (in Abhängigkeit von: Anlagen, soziale Bindung, Verhältnis zu Eltern,
Kindheit)
• Mädchen ca. von 12-17 Jahren / Jungen ca. von 14-19 Jahren
• Gehirn wird komplett neu organisiert und umgebaut
-> 30.000 synaptische Verbindungen werden pro Sekunde gelöscht (bis zu 50% der alten Verknüpfungen)
-> neue Verknüpfungen entstehen -> Neuorganisation -> erst jetzt wird rationales Denken möglich
Übungsauftrag
Zeichne ein Haus! (30 sek)
Bepunkte dein Arbeitsergebnis!
Das Haus hat:
- einen Schornstein 2 Pkt.
- 4 Fenster 4 Pkt.
- Vorhänge im Fenster 5 Pkt.
- Farbe 5 Pkt.
- mittig eine Tür 4 Pkt.
- einen Garten - 20 Pkt.
Übungsauftrag
1. Tauscht euch in der Gruppe zum Thema „Lernen“ aus!
Berücksichtigt: (30 min)
– Wann und wie lernst du selbst erfolgreich?
– Als welchen Lerntyp würdest du dich selbst bezeichnen?
– Wie ging es dir mit der Zeichenaufgabe und der anschließenden Bewertung?
– Welche Erfahrungen zum Thema „Lernen“ konntest du in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereits selbst sammeln?
2. Tragt eure Ergebnisse auf dem Padlet
„Gelingendes Lernen in Unterricht ergänzenden Angeboten“
zusammen!
Arbeitsaufträge
Gestaltung von Lernprozessen
Auswahl an positiven Einflussfaktoren 1 Motivation
• intrinsisch (innerlich) Tätigkeit wird um ihrer selbst Willen ausgeführt
• extrinsisch (äußerlich) Tätigkeit wird im Hinblick auf eine zu erwartende Belohnung ausgeführt
• Qualität der Motivation ist entscheidend am besten, wenn Lernprozess durch Selbstbestimmung, lohnende Ziele, soziale Einbindung und Rückmeldung
gekennzeichnet ist
Gestaltung von Lernprozessen
2 direkte Instruktion
• Lehrperson hat Klarheit über Ziele, Inhalte, Zeit, Medien und Methoden
• Klarheit auf Schüler*innen übertragen
• Lehrer*in „führt“ (begleitet) den Prozess, ohne die Eigenständigkeit der Schüler*innen einzugrenzen
Gestaltung von Lernprozessen
3 bewusstes Üben einer Fertigkeit
• herausfordernd
• vielfältig
• regelmäßig
• über einen bestimmten Zeitraum angelegt
• unter Anleitung, mit spezifischen Zielen
• korrektivem Feedback
• bei objektiver Bewertung
Gestaltung von Lernprozessen
4 Lehrer*in-Schüler*in-Beziehung gekennzeichnet durch:
• Atmosphäre des Vertrauens
• Atmosphäre des Zutrauens
• Geborgenheit
• Fürsorge
• Wohlwollen
• Schüler*innenzentrierung
• fehlerfreundliches Klima
Gestaltung von Lernprozessen
4 Lehrer*in-Schüler*in-Beziehung gekennzeichnet durch:
• fehlerfreundliches Klima
F E H L E R H E L F E R
Gestaltung von Lernprozessen
5 Feedback (Rückmeldung)
vier Ebenen (sollten ineinandergreifen):
– Aufgabe (Wohin gehst du? Wie gut wurden die Aufgaben verstanden/erledigt?)
– Prozess (Wie kommst du voran? Was muss getan werden, um die Aufgaben zu verstehen/zu meistern? Hat die Zeit ausgereicht?
Konntest du mit Methoden bzw. Medien arbeiten?)
– Selbstregulation (Welche Ziele wurden erreicht? Wohin geht es als nächstes?)
– Selbst (auf Person fokussiert)
• Lob und Tadel wenig wirksam aber auch bedeutend
• Feedback ist eine Frage der Qualität und der Regelmäßigkeit
• Fehler begrüßen Lernen heißt Fehler machen
Erfahrungsbericht
Julia Lorenz
Schulsozialarbeiterin
Grundschule „Dr. Theodor Neubauer“ Grimmen
Qualitätskriterien für
Unterricht ergänzende Angebote
Strukturqualität und Rahmenbedingungen
Kooperationsvertrag
Gestaltung der Zusammenarbeit mit der Schule Prozess- und Ergebnisqualität
Ziele und deren Erreichung
Inhalte und deren methodische Umsetzung
Spurensuche
Erholung
Kompetenzen für das
21. Jahrhundert
Andreas Schleicher
OECD – Direktor für
Bildung
Wir bereiten Schüler*innen auf Jobs vor, die es noch gar nicht gibt, ...
pixabay.com (CC0)
... auf die Benutzung von Technik, die noch nicht erfunden wurde, ...
pixabay.com (CC0)
... und auf die Lösung sozialer Probleme,
deren Entstehung wir nicht erahnen.
pixabay.com (CC0)
Kompetenzen für das 21. Jahrhund ert
Planung eines Unterricht ergänzenden Angebotes
Kollaboratives Lernen = Lernen, bei dem der Lernprozess im Fokus steht
Merkmale:
• Lehrer*in setzt Rahmen
• Schüler*innen entwickeln Fragen und legen sich selbst Ziele fest
• Schüler*innen recherchieren nach Informationen, werten diese aus und führen sie zusammen
• Schüler*innen stehen in einem ständigen Austausch, sind kreativ und übernehmen für den Lernprozess Verantwortung
• Schüler*innen wählen Präsentationsform
Bsp.: Projekte, Forschendes Lernen, Schüler*innen unterrichten Schüler*innen
Methodische Empfehlungen
Zeit lassen Schüler*innen
als
Expert*innen
Schüler*innen mit Aufgaben
betrauen Schüler*innen
im Mittelpunkt
Rituale Methoden-
mix
unterschiedliche Lernwege ermöglichen
Lernen mit offenem Ausgang
Schule im
21. Jahrhundert
Schuljahresverlauf
Schule Vorbereitung Durchführung
UeAngebot UeAngebot
Planung eines Unterricht ergänzenden Angebotes
Projektskizze
Jahresplanung
Vorüberlegungen zur Planung der Angebotseinheiten
konkrete Planung der Angebotseinheiten
Planung eines Unterricht ergänzenden Angebotes
Jahresplanung
Stoffverteilung = inhaltlicher Überblick über ein Schuljahr
• gegenseitiges Kennenlernen
• Regeln für die Zusammenarbeit
• Ausblick / Zielorientierung
• Einführung in die Thematik
• Zwischenevaluation
• Präsentation
• Endevaluation
zeitlichen Puffer für Unvorhergesehenes lassen
Anwendungsaufgabe
Erarbeite eine grobe Jahresplanung für dein Unterricht ergänzendes Angebot !
Beachte
• die Besonderheiten des Lernens
• Möglichkeiten der Entwicklung von Kompetenzen für das 21. Jahrhundert
• wenn möglich, Anknüpfungspunkte an das Schulprogramm Nutze hierfür das bereitgestellte Arbeitsblatt! (ca 20 min) Tauscht euch in der Gruppe aus! (ca 30 min)
• Projektskizze
(Nutzung der Anlage 1 des Kooperationsvertrages)
• Jahresplanung
• Plan für ein Unterricht ergänzendes Angebot (45 bzw. 90 min)
Präsentation eines Unterricht ergänzendes Angebotes
(ca.15-20 min)
online / in Präsenz
Vielen Dank!
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