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Archiv "Erfahrungen mit rekombinantem Erythropoietin" (05.07.1990)

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Academic year: 2022

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FIR SIE REFERIERT

wurde Gentamicin ab 1. April 1989

durch Tobramycin ersetzt, ohne daß hierdurch eine Kolonisation des Darmes mit Serratien verhindert werden konnte.

Die mikrobiologische Routine- überwachung beinhaltete zweimal wöchentlich die Untersuchung von respiratorischem Sekret und Urin, einmal wöchentlich die Bestimmung von Pilz-Antikörper- und -Antigenti- tern im Blut. Wir verglichen die aus respiratorischen Sekreten und Urin aller Patienten unserer Station ange- züchteten Bakterienstämme der Zeiträume zwölf Monate vor und 18 Monate während der Anwendung von SDD miteinander. Unter SDD kam es zu einer alarmierenden Zu- nahme der Resistenz von Staphylo- coccus aureus und epidermidis gegen Cefuroxim, Oxacillin (Methicillin- Resistenz) und gegen Amino- glykosid-Antibiotika. Die Häufigkeit aminoglykosidresistenter Pseudomo- naden stieg ebenfalls an. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse haben wir das SDD-Konzept verlassen. Es wird nun geprüft, ob sich die Resi- stenzlage wieder verbessert.

Dr. med. Roland Nau Thomas Winkelmann

Prof. Dr. med. Hilmar W. Prange Abteilung Neurologie

PD Dr. med. Reinhard Rüchel Medizinische Mikrobiologie Dr. med. Hamparzum Mergerian Abteilung Allgemeine Hygiene Ulrich Wegener

Abteilung Medizinische Informatik Universität Göttingen

Robert-Koch-Straße 40 3400 Göttingen

Die einfachste Form der Kritik ist folgende: C) Die Kritiker haben selbst keine Erfahrung mit der Me- thode. 0 Die zitierten Arbeiten sind schlecht.

Auf diese Ebene der Kritik wol- len wir uns nicht begeben. Die von uns zitierte Publikation über die Re- sistenzentwicklung bei SDD stammt aus der Arbeitsgruppe um Ahnefeld, die ja nicht unbedingt zu den schlechtesten in Deutschland gehört.

Außerdem wurde die Arbeit in einer

der besten deutschsprachigen

anäs- thesiologischen Zeitschriften nach entsprechender fachlicher Begutach- tung publiziert.

Der Leserbrief von R. Nau et al.

zeigt mehr als deutlich, daß unsere Befürchtungen richtig sind. Leider kann aus redaktionellen Gründen die dem Leserbrief beigefügte Tabel- le nicht publiziert werden. Unter SDD stieg beispielsweise in Göttin- gen die Oxacillinresistenz von S. au- reus von 1,4 Prozent auf 14,1 Pro- zent, die Gentamicin-Resistenz von 5,4 Prozent auf 52,7 Prozent! In den letzten sechs Monaten wurden wir von weiteren drei Intensivpflegesta- tionen in Deutschland um ein kran- kenhaushygienisches Konsil gebeten, weil auch dort unter SDD ein drama- tischer Anstieg von oxacillinresisten- ten Staphylokokken aufgetreten war.

Die Situation in Münster ist si- cher eine ganz besondere: Die Kolle- gen verfügen über eine große inten- sivmedizinische Erfahrung, gleich- zeitig haben sie große infektiologi- sehe Erfahrung, gleichzeitig eine ei- gene Hygienefachschwester für die Intensivstation, und gleichzeitig ist das zuständige Hygieneinstitut sehr an klinisch-infektiologischen Frage- stellungen interessiert, und es erfolgt daher eine ausgezeichnete Überwa- chung der Intensivpatienten. Bei derartig optimalen Voraussetzungen ist natürlich gegen SDD überhaupt nichts einzuwenden, weil hier Resi- stenzprobleme zum frühestmög- lichen Zeitpunkt entdeckt werden und sofort entsprechend kranken- haushygienisch reagiert werden kann. Wir wünschen den Intensivsta- tionen, die SDD übernehmen wol- len, erst einmal eine ähnliche infek- tiologische und krankenhaushygieni- sche Basis, bevor wir uns dem Wunsch von Hartenauer et al. nach rascher Verbreitung der Methode anschließen könnten. Notabene!

Selbst Initiatoren von SDD, wie zum Beispiel Unertl et al. in München, behandeln nur ca. 13 Prozent ihrer Patienten mit SDD.

Dr. med. Ines Kappstein Prof. Dr. med. Franz Daschner Klinikhygiene, Universitäts- klinikum Freiburg

Hugstetter Straße 55 7800 Freiburg i. Br.

Erfahrungen

mit rekombinantem Erythropoietin

Die Anwendung gentechnologi- scher Methoden hat wesentlich zum Verständnis von Erythropoietin (Epo) beigetragen. Die Struktur des kodierenden Gens, dessen Regula- tion und zelluläre Expression, die Regulation der Produktion und die Pharmakokinetik des Hormons, die Biologie der Epo-Rezeptoren und der klinische Nutzen von Epo bei der renalen Anämie sind heute bekannt

Die Verfügbarkeit des rekombi- nanten humanen Epo (rh-Epo) machte klinische Versuche mit dem Hormon bei Patienten mit Epo-Defi- ziten möglich. Die ersten Versuche wurden in England und den Verei- nigten Staaten durchgeführt. In di- versen Studien erhielten schwer an- ämische Patienten mit chronischem Nierenversagen rh-Epo mit der Fol- ge einer deutlichen Besserung der Hämoglobin- und Hämatokrit-Wer- te. Auf Transfusionen konnte ver- zichtet werden.

Erythropoietische Inhibitoren, von einigen Forschern bei der Patho- genese der Anämie von chronischem Nierenversagen angenommen, reich- ten nicht aus, um die Reaktion abzu- schwächen.

In einer Studie erhielten einige Patienten mit nahezu normalen Hä- matokrit-Werten mehr als zwei Jah- re lang rh-Epo ohne Zeichen von Anti-Epo-Antikörperbildung oder reduzierter Reaktionsfähigkeit. Zur Zeit scheint es klar, daß rh-Epo ein effektives Heilmittel sein wird und eine verbesserte Rehabilitation so- wie die Prävention von Komplikatio- nen wiederholter Transfusionen er- wartet werden können. Ermutigende vorläufige Ergebnisse wurden auch von Patienten mit Anämie bei pri- märchronischer Polyarthritis berich- tet. Jhn

Adamson, J.W.: Erythropoietin: in vitro and in vivo studies of the regulation of ery- thropoiesis. Schweiz. med. Wschr. 118 (1988) 1501-1506.

Dr. J.W. Adamson, Division of Hemato- logy, Dept. of Medicine RM-10, University of Washington, Seattle, Washington 98195, USA.

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Schlußwort

A-2174 (62) Dt. Ärztebl. 87, Heft 27, 5. Juli 1990

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