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on Memleben aus windet sich die Saale-Unstrut-Weinstraße parallel zur Unstrut gen Osten. Hier im südlichen Harzvorland mit sei- nem milden Klima liegt das nörd- lichste Weinanbaugebiet Deutsch- lands. Wiesen und Terrassen mit Weinstöcken an Muschelkalkhän- gen säumen die Ufer.Schon bald sind die romanischen und Renaissancefassaden von Ne- bra zu sehen, das bereits im zwölf- ten Jahrhundert Stadtrecht bekam.
Die von Norden kommende „Straße der Romanik“ führt durch den Ort.
Die „Himmelsscheibe von Nebra“
machte den Ort weltweit bekannt.
Raubgräber fanden sie 1999 in einer Steinkammer auf dem Mittelberg.
Die Bronzescheibe mit einem Durch- messer von 32 Zentimetern, auf der aus Goldblech Sonne, Mond und das Sternbild der Plejaden aufgearbeitet sind, wurde vor etwa 3 600 Jahren angefertigt. Am Fundort steht heute ein in seiner Architektur verblüffen- des Besucherzentrum, die „Arche Nebra“. Aus der Ferne scheint es wie eine leicht gebogene Himmelsbarke
über der Erde zu schweben.
Drinnen faszinieren lebendige Inszenierungen der Gestirne, die Archäologie und Astronomie ge- schickt verbinden.
Obwohl die Entfernungen gering sind, kommt man nicht schnell voran, will man auch nur einen Bruchteil dessen besichtigen, was es zu sehen und zu genießen gibt, wie einen Schoppen des Saale-Unstrut-Weins.
Mit Sicherheit hat auch Friedrich Schiller sich am Wein delektiert.
Denn von seiner Wirkungsstätte Wei- mar aus war er öfter in der Gegend und sah im Unstrutörtchen Laucha dem Glockengießermeister Ulrich gern bei der Arbeit zu. Dort sei Schiller, so heißt es, zum „Lied von der Glocke“ inspiriert worden. Die Glockengießerei ist erhalten geblie- ben und als Museum zu besichtigen.
Knapp zehn Kilometer sind es von hier aus bis zur Winzerstadt Freyburg an der Unstrut. Weinstu- ben in schönen Fachwerkhäusern wetteifern miteinander. Hier starb 1852 Turnvater Jahn. Sein Wohn- haus ist heute ein Museum.
Von der Anlegestelle an der Un- strut fährt dreimal täglich das kleine Ausflugsschiff „Fröhliche Dörte“
flussabwärts bis zur Mündung der Unstrut in die Saale bei Naumburg und wieder zurück. Vom Schiff aus ist das „Steinerne Bilder- buch“ bei Großjena zu se- hen. Vor 300 Jahren ließ ein reicher Bürger die zwölf meist biblischen Szenen zu Ehren seines Fürsten in den Hang des Weinbergs hauen.
Das 1 000 Jahre alte Schloss Neuenburg erhebt sich trutzig über Freyburg. Ein Wander- weg führt hinauf. Ein architekto- nisches Kleinod ist die ungewöhn- liche zweistöckige Doppelkapelle.
Weit in die Lande schweift der Blick über beide Flüsse bis zur Domstadt Naumburg, die eine wahre Schatz- kammer ist mit vielen Renaissance- häusern, Museen und dem Haus des Philosophen Nietzsche.
Nun steht noch die Fahrt zur Rui- ne der Burg Saaleck und zur Rudels- burg über dem Ostufer der Saale, im 19. Jahrhundert Zentrum von Stu- dentenverbindungen, auf dem Pro- gramm. Tief unten windet sich die Saale in einer großen Schleife um die zwei Burgen. Gegenüber an einem steilen Weinhang liegt die „Berggast- stätte Himmelreich“ mit einem noch schöneren Blick auf Saaleschleife und Burgen. Im Himmelreich kann man sogar übernachten. I Renate V. Scheiper
Informationen:www.saale-unstrut-tourismus.de
UNTERWEGS AN UNSTRUT UND SAALE
Im Himmelreich kann man übernachten
Wein, Kultur und Romantik – das südliche Harzvorland bietet Abwechslung.
Die „Himmels- scheibe von Nebra“:
Das Original befindet sich im Landesmuse- um in Halle/Saale.
Von den Hängen aus schweift der Blick weit über die Saaleschleife und Burgen.
Foto: Renate V. Scheiper Foto:ddp
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