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Archiv "Lexikon: Klonen" (26.11.2004)

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A3292 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 4826. November 2004

M

ehr als tausend Ärzte waren am 11. Oktober in Stuttgart auf die Straße gegangen, um gegen die vom Land Baden-Würt- temberg als Arbeitgeber ver- ordneten Arbeitszeitverlän- gerungen und Einkommens- einbußen zu protestieren (DÄ, Heft 42/2004). Wissen- schaftsminister Prof. Dr. rer.

nat. Peter Frankenberg hatte daraufhin Entgegenkommen in wichtigen Punkten signali- sert.Auf diese Zusage vertrau- end, haben die Assistenten- sprecher der Unikliniken Frei- burg, Heidelberg, Tübingen und Ulm in Kooperation mit dem Marburger Bund einen Forderungskatalog erstellt, der Frankenberg inzwischen zugegangen ist. Bei einem wei- teren Gespräch im Wissen- schaftsministerium Mitte Ja- nuar sollen dann Nägel mit Köpfen gemacht werden.

Die Forderungen der Ärz- te im Einzelnen:

1. Wiederherstellung tarif- lich gesicherter Arbeitsbedin- gungen. Die Ärzte fordern, die bis zum vergangenen Jahr geltenden tariflichen Rege- lungen zum Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie zur Ar- beitszeit für alle Ärzte beizu- behalten. Die vom Land ge- änderten Bedingungen für Neuverträge, Vertragsverlän- gerungen und Höhergruppie- rungen beträfen wegen der kurzen Vertragslaufzeiten in erster Linie beim Land ange- stellte Universitätsärzte. Dies sei nicht hinnehmbar.

2. Längere Vertragslaufzei- ten.Die Ärzte sprechen sich für Weiterbildungsverträge aus, deren Laufzeiten die kom- plette Weiterbildungszeit um- fassen und die die Weiterbil- dung zum Facharzt ausdrück- lich zum Vertragsgegenstand haben. Für die Zeit nach der Weiterbildung sollen langfri- stige Verträge mit einer Lauf- zeit von mindestens fünf Jah- ren abgeschlossen werden. En- de ein befristetes Arbeitsver- hältnis, müsse mindestens drei Monate zuvor klar sein, ob es zu einer Verlängerung komme.

3. Vergütung sämtlicher Arbeitsleistungen.Unabding- bar sei die vollständige Erfas- sung und Vergütung aller Ar- beitsleistungen in Kranken- versorgung, Lehre und For- schung, betonen die Ärzte.

Man sei nicht mehr bereit, diese Bereiche durch unabge-

goltene Überstunden zu sub- ventionieren.

4. Angemessene Vergütung.

Die Ärzte fordern ein Vergü- tungssystem, das die Verant- wortung und die Leistungen der Ärzte an den Universitäts- kliniken angemessen berück- sichtigt. Das derzeitige Vergü- tungssystem berücksichtige die ärztliche Erfahrung und insbe- sondere die Verantwortung nur ungenügend. Die besseren Vergütungen an kommunalen Krankenhäusern, im Ausland sowie in Industrie und Wirt- schaft führten zu einer konti- nuierlichen Abwanderung von hoch qualifizierten Kräften und zum Nachwuchsmangel.

5. Verbesserte Bedingungen für Forschung und Lehre.Ge- fordert werden definierte Zeiträume für Forschung und Lehre. Es sei inakzeptabel, dass Forschung und Lehre zur Privatsache erklärt würden.

6. Originäre ärztliche Tä- tigkeiten. Die Ärzte wollen ihre Arbeit auf die originär ärztlichen Tätigkeiten kon- zentriert sehen. Schreib-, Or- ganisations- und Dokumenta- tionsarbeiten könnten durch geschultes, nichtärztliches Per-

sonal effektiver und wirt- schaftlicher erledigt werden.

7. Medizinische Qualifikati- on stärker fördern.Jede Klinik müsse zur Erstellung eines Weiterbildungscurriculums in Anlehnung an die Weiterbil- dungsordnung mit verbindli- chen Rotationszeiten und Etappenzielen verpflichtet wer- den. Für den Besuch von Kon- gressen und Fortbildungsver- anstaltungen sollten ausrei- chend Mittel zur Verfügung ge- stellt werden. Dabei sollte die Vergabe der Mittel nach fest- gelegten Kriterien erfolgen.

8. Nebentätigkeitsregelung.

Angemahnt wird eine trans- parente, verständliche und auf die einzelne Tätigkeit abge- stimmte Genehmigungsrege- lung von Nebentätigkeiten.

Abgelehnt wird ein generelles Verbot von Nebentätigkeiten, zum Beispiel als Notarzt oder für Praxisvertretungen.

9. Transparenz und Mit- sprache.Die Ärzte plädieren für die Einbeziehung der ge- wählten Sprecher der Ärzte in die Organisation und Ent- scheidungsprozesse der Klini- ken und des Klinikumsvor- standes. Jens Flintrop S T A T U S

Unter Klonen versteht man die ungeschlechtliche Vermeh- rung von Zellen oder Organismen, wobei genetisch identi- sche Individuen entstehen. Das 1996 „erzeugte“ Schaf Dol- ly war das erste Beispiel für einen Klon, der durch Kern- übertragung aus einer Körperzelle eines erwachsenen Säu- getieres in eine Eizelle, deren Zellkern zuvor ent- fernt worden war, gewonnen wurde. Im Februar 2004 gelang es südkoreanischen Forschern, durch Kerntransfer 30 menschliche Blastozysten herzustel- len und daraus eine Linie embryonaler Stammzellen zu ge- winnen. Die Idee ist, patienteneigene Zellkerne in entkernte Zellkerne zu implantieren und diese über die Stufe der Bla- stozyste bis zum Stadium der embryonalen Stammzellen zu verbreiten. Aus den gewonnenen autologen embryonalen Zellen können dann spezifische Zellen für Transplantate in unbegrenzter Zahl hergestellt werden, von denen man sich

die Heilung schwerer Krankheiten verspricht. Die Herstel- lung und Verwendung menschlicher Klon-Embryonen wird kontrovers diskutiert. Das Verfahren schließt nämlich nicht nur die Inkaufnahme der Vernichtung menschlicher Embryo- nen zu Forschungszwecken, sondern auch deren Erzeugung eigens zu diesem Zweck ein. Im Mittelpunkt der ethischen Diskussion steht die Frage, ob und in welchem Ausmaß Schutzansprüche des Embryos verletzt werden. Es wird außerdem befürchtet, dass eine Zu- lassung des „therapeutischen Klonens“ einen Dammbruch hin zu einem „reproduktiven Klonen“, das heißt der Anwen- dung des Verfahrens zu Fortpflanzungszwecken zur Folge haben könnte. In Deutschland verbietet das Embryonen- schutzgesetz die Herstellung oder Verwendung von Embryo- nen zu einem anderen Zweck als dem, eine Schwanger-

schaft herbeizuführen. Kli

Klonen

L E X I K O N

Universitätskliniken Baden-Württemberg

Nach dem Streik:

Ärzte stellen Forderungen

Foto:dpa

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