• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Altenpflege: Widerspruch" (28.10.2005)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Altenpflege: Widerspruch" (28.10.2005)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Schelte für den betreuenden Arzt

Mit diesem Beitrag zeigt der Autor, Prof. Wenderlein, ein Problem auf, wie er es in sei- ner Klinik, anscheinend Gynä- kologie, erlebt. Dieses Pro- blem ist nicht so einfach, wie es hier dargestellt wird:

– Viele, gerade ältere Menschen trinken nicht ausreichend, auch wenn sie häufig auf die vielfäl- tigen Gesundheitsschäden hin- gewiesen und von Angehöri- gen und Pflegern x-mal täglich aufgefordert werden, zu trin- ken.An zwei Litern ist oft nicht zu denken. Der Spruch: „Des Menschen Wille sei sein Him- melreich“ gilt auch hier.

– Die ergänzende Gabe von subkutanen Infusionen, ent- weder täglich oder bei Bedarf, kann sehr hilfreich sein und stellt in der ambulanten oder stationären Pflege kein Pro- blem dar. Von dieser Möglich- keit der Flüssigkeitszufuhr ha- be ich erst als niedergelassene Ärztin gehört – hatte sogar ei-

ne eigene Abrechnungsnum- mer. Wird diese einfache Mög- lichkeit in der Klinik gelehrt?

– Harnwegsinfekte bewirken bei alten Menschen oft „nur“

Schwäche, Desorientiertheit, evtl. mit etwas Fieber. Die Un- tersuchung des Urins ist obligat.

Notfalls kann das Teststäbchen in die Windel gedrückt werden.

Das Ergebnis ist sicher nicht so genau, wie die Gewinnung des Urins durch Katheterisieren, aber reicht im Pflegebereich aus. Die entsprechende Anti- biose, möglichst kombiniert mit Steigerung der Flüssigkeitszu- fuhr, zeigt oft eine rasche Auf- hellung und Kräftigung der Be- troffenen. Noch etwas: Nicht das Heimpersonal weist ein, sondern der betreuende Arzt.

Dieser könnte eine im Bett mögliche Untersuchung des äußeren Genitales der Patientin vornehmen, um die Herkunft des Blutes zu bestimmen.Wenn Schelte, dann doch bitte an die verantwortliche Person . . . Dr. med. Maria Hussain,

Fürstenrieder Straße 95, 80686 München

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 43⏐⏐28. Oktober 2005

A A 2931

B R I E F E

Widerspruch

Dieser Artikel reizt mich zum vehementen Widerspruch. Seit meiner Niederlassung 1979 betreue ich fortlaufend, in gro- ßem Umfang, „schwerpunkt- mäßig“ geronto-psychiatrisch kranke Menschen in hiesigen Altenheimen. Mich ärgert die deutliche, qualitative Herabset- zung des Heimpersonals . . . Das Heimpersonal muss stän- dig eine ganzheitliche, nicht nur auf gynäkologische Bereiche ausgerichtete, „Blickdiagno- stik!“ leisten. Und alte Men- schen zur Flüssigkeitsaufnah- me von zwei Litern pro Tag zu

„ermuntern“, ist weiß Gott keine lustige, keine Erfolg ver- sprechende Aufgabe. Ich be- streite, dass dieses spezielle, im Artikel beschriebene gynäko- logische Problem so gehäuft auftritt. Sicher kommt auch so etwas vor, aber es im DÄ als

„Pflegeversagen“ gegenüber

„bedauernswerten Menschen“

in dieser verallgemeinernden Form darzustellen, kann ich auf- grund meiner umfangreichen

Erfahrung auf diesem Gebiet so nicht stehen lassen. Klar – zu Hause alt werden zu können, liebevoll von den eigenen Kin- dern versorgt zu werden, das ist unser aller Wunschtraum, das entspricht aber nicht mehr der Realität . . . Ich schlage Herrn Prof. Wenderlein einfach ganz pragmatisch vor: Wenn dieses gynäkologische Problem wirk- lich so dominierend in Ihrer Klinik auftritt, dann laden Sie doch einfach mal alle in Hei- men arbeitende Kollegen und Pflegedienstleiter Ihres Re- viers zu einem interkollegia- len, nicht pharmagestützten, klärenden Gespräch ein. Das halte ich zumindest für eine bessere Idee, als gleich wieder mit „unangemeldeten“, staat- lich gelenkten Urintests zu drohen und damit das Personal noch zusätzlich zum aktuellen, schwachsinnigen bürokrati- schen Unsinn von der überwie- gend liebevollen und fachkom- petenten Versorgung der alten Patienten abzuhalten . . . Dr. med. Christa Mulch-Wiemer, Kurstraße 9, 61231 Bad Nauheim

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In Deutschland lebten Ende 2014 rund 81,2 Millionen Menschen, von denen 22,2 Millionen 60 Jahre oder älter waren.. Somit hatte zwischen Rügen und Alpen mehr als jede vierte Person

Das Bild des alten Menschen und des Alters überhaupt ist durch überkommene und selten überprüf- te Ansichten bestimmt: Wer alt ge- worden ist, der wird isoliert, er ver- einsamt;

Bei genauerer Betrachtung werden aber durchaus Chancen und Möglichkeiten für das Handwerk deut- lich: Mit den Veränderungen in der Zusammensetzung der Gesellschaft ändert sich auch

Sie gestalten und bewältigen ihr Leben meist bis ins hohe Alter, sie können und wollen auch unter den Einschränkungen einer Pandemie am öffentlichen Leben teilhaben und sich

Die Angebote richten sich insbesondere an Einzelne oder Gruppen von Menschen mit demenziellen Veränderungen und er- heblichen Einschränkungen in der Alltags- kompetenz sowie an

Für den Nachweis der zweckentsprechenden Verwendung der Zuwendung ist gemäß Nummer 10 und Nummer 5.4 der Verwaltungsvorschrift zu § 44 der Sächsischen Haushaltsordnung ein

In vielen Seniorentreffs und Seniorenwohnhäusern in Ludwigshafen finden im Dezember Weihnachtsfeiern für die Bewohnerinnen und Bewohner und Seniorinnen und Senioren aus der

Obwohl die Umsätze der Apotheken mit Arzneimitteln aus dem Be- reich der Selbstmedikation um vier Prozent auf 7,7 Milli- arden DM gestiegen seien, konnten die Verluste durch