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Jahresbericht 2011

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Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse

Confederazione Svizzera

Eidgenössisches

Volkswirtschaftsdepartement EVD Agroscope

Jahresbericht 2011

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Die Welt von morgen braucht mehr nachhaltig produzierte Nahrungsmittel. Resistente Sorten und gesundes Saatgut ermöglichen im Anbau einen geringeren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und stabile Erträge. Agroscope testet Saatgut und Pflanzmaterial auf Krankheitsbefall, bevor diese aufs Feld gelangen.

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Leitbild 04 Vorwort 05

Agroscope-Forschungsprogramme 06

ACW

Agroscope Changins-Wädenswil 10

ALP-Haras

Agroscope Liebefeld-Posieux 18 Schweizerisches Nationalgestüt 24

ART

Agroscope Reckenholz-Tänikon 28

Das neue Forschungskonzept für

die Land- und Ernährungswirtschaft 36

Staatsrechnung 2011 40

Standorte 42

Organigramm 43 Kennzahlen 43

Adressen 44

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Leitbild

Landwirtschaftliche Forschung für die Schweiz

Agroscope gehört zum Bundesamt für Landwirtschaft und besteht aus den drei Forschungs- anstalten Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Agroscope Liebefeld-Posieux ALP-Haras und Agroscope Reckenholz-Tänikon ART. Seit Anfang 2008 stehen ALP und das Schweizerische Nationalgestüt in Avenches als ALP-Haras unter einer gemeinsamen Führung.

Die Vision

Landwirtschaft für Mensch und Umwelt: Wir forschen für gesunde Lebensmittel und eine lebenswerte Landschaft.

Ziel und Zweck

Agroscope ist in der landwirtschaftlichen Forschung die treibende Kraft für nachhaltiges Wirt- schaften im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich. Sie erarbeitet wissenschaf t liche Erkennt- nisse und technische Grundlagen für agrar- und umweltpolitische Entscheide und den Vollzug der Gesetzgebung.

Die Ausrichtung

Agroscope richtet sich auf die Bedürfnisse ihrer Leistungsempfänger aus: die in der Landwirt- schaft tätigen Personen sowie Konsumentinnen und Konsumenten, Öffentlichkeit und Ver- waltung. Sie fördert eine multifunktionale und wettbewerbsfähige schweizerische Landwirt- schaft. Agroscope achtet dabei auf wirtschaftliche, ökologische und soziale Anliegen. Sie richtet sich auf zukünftige Herausforderungen aus, gibt transdisziplinären und innovativen Systemansätzen den gebührenden Stellenwert und arbeitet anwendungsorientiert.

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Vorwort

Die Ernährung von morgen sicherstellen

Die Weltbevölkerung wird bis ins Jahr 2050 um weitere zwei bis drei Milliarden Menschen wachsen. Zusammen mit sich ändernden Ernährungsgewohnheiten bedeutet dies, dass verglichen mit heute bedeutend mehr Nahrungsmittel produziert werden müssen. Doch die natürlichen Ressourcen wie die landwirtschaftliche Nutzfläche, Wasser oder Pflanzennährstoffe sind begrenzt. Die Herausforderung ist also eine doppelte: mit begrenzten Ressourcen soll die Landwirtschaft mehr Nahrungsmittel nachhaltig produzieren. Es geht dabei darum, die adaptive und regenerative Fähigkeit der Agrarökosysteme zu kennen, zu verbessern und zu nutzen.

Agroscope, die Forschungsanstalt des Bundes für die Land- und Ernährungswirtschaft, stellt sich dieser Herausforderung. Auch wenn in der Schweiz die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln kaum ein Problem darstellt, spielt unser Land durch seine Nachfrage nach importierten Nahrungs- und Futtermitteln eine beachtliche Rolle auf dem globalen Nahrungsmittelmarkt.

Mehr Nahrungsmittel mit weniger Ressourcen nachhaltig produzieren bedeutet für Agroscope in erster Linie, effiziente Produktionsmethoden zu entwickeln, die mit weniger Input an Dünger, Energie, Wasser und Fläche mehr Output an Kalorien erzeugen. Das beginnt mit angepassten Pflanzensorten, setzt sich fort über schonende Anbaumethoden und artgerechte Tierhaltung bis zu Verarbeitungs- und Vermarktungsformen, die mit den Ressourcen

sorgfältig umgehen.

Ernährungssicherheit heisst nicht nur genügend Nahrungsmittel für die Bevölkerung zu produzieren, sondern auch die Versorgung stabil zu gewährleisten und die Nahrungsmittel in der gewünschten Qualität und gesundheitlich unbedenklich zur Verfügung zu stellen.

Agroscope arbeitet vernetzt. Sie pflegt mit der nationalen und internationalen Forschungs- gemeinschaft einen regen Wissensaustausch. Sie ist mit dem nationalen landwirtschaftlichen Wissenssystem eng verflochten und ermöglicht dank Beratung, Bildung und Informations- flüssen über die Medien Innovationen in der Praxis.

Unsere landwirtschaftliche Forschung leistet somit einen Beitrag zu einem nachhaltigen Ernährungssystem Schweiz, das sich dadurch auszeichnet, integriert, robust, gesundheits- und qualitätsorientiert zu sein. Im vorliegenden Jahresbericht präsentieren wir Ihnen eine Auswahl an Projekten und Forschungsergebnissen, die diesen Leitideen nachleben.

Bernard Lehmann

Vorsitzender der Geschäftsleitung

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Die Programmforschung ist ein wichtiger Pfeiler für Agroscope. Mit Blick auf die heute bestehenden und auf die zu erwartenden Herausforderungen der Schweizer Land- und Ernäh- rungswirtschaft greifen die drei laufenden Agroscope Forschungsprogramme (AFP) zentrale Fragestellungen zur Ernährungssicherheit heraus: die Zukunft eines wettbewerbsfähigen Pflanzenbaus in der Schweiz (ProfiCrops), die Bedeutung der Lebensmittelkette vom Anbau bis zum Konsum bezüglich Nahrungsmittelqualität und -sicherheit (NutriScope) sowie der Beitrag der Landwirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung der Berggebiete (AgriMontana). Neben den Forschungsprogrammen engagiert sich Agroscope in Profi-Lait, der nationalen Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit für eine professionelle Milchproduktion. Das Engage- ment in Profi-Lait verdeutlicht den grossen Stellenwert der Thematik Milchproduktion in der Forschungstätigkeit von Agroscope.

Ein zentrales Ziel der Forschungsprogramme und von Profi-Lait ist die Vernetzung und die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit. Dadurch können bestehende Synergien verstärkt, genutzt und neue aufgebaut werden. Aus diesen Gründen koordinieren Agroscope und die beteiligten externen Institutionen ihre Forschungs- und Kommunikationsaktivitäten. Mit den Forschungsprogrammen trägt Agroscope der Erkenntnis Rechnung, dass viele aktuelle und gesellschaftlich relevante Fragestellungen der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft nur in einem projektübergreifenden Verbund bearbeitet werden können.

Die Ernährungssicherheit schliesst nicht nur alle Themen vom Anbau und der Produktion pflanzlicher und tierischer Produkte bis hin zum verzehrsfertigen Produkt ein. Vielmehr stellt sich in den Gunstlagen im Talgebiet wie auch im Hügel- und Berggebiet die Frage nach einer langfristigen Sicherung des natürlichen Produktionspotenzials. Mit Blick auf die zunehmende Knappheit der global und in der Schweiz für die Nahrungsmittelproduktion verfügbaren Ressourcen und der zur Ernährungssicherung notwendigen Steigerung der Nahrungsmittelpro- duktion muss das Produktionspotenzial auch in Zukunft genutzt werden. Die Projekte, die in den drei AFP und in Profi-Lait gebündelt sind, decken die im Kontext der Ernährungssicherheit zentrale Nahrungsmittelkette und die mit der Produktion und Verarbeitung einhergehenden wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen weitgehend ab: von der langfristigen Ent- wicklung der natürlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen über die Produktion, Lagerung und Verarbeitung bis zur Zubereitung der Lebensmittel.

ProfiCrops, NutriScope und AgriMontana laufen mindestens bis Ende 2013 weiter, Profi-Lait ist in seiner dritten Verlängerung bis Ende 2015 gesichert. Der Fokus der Arbeiten in den Forschungsprogrammen wird in den nächsten zwei Jahren darauf liegen, die in den verschiede- nen Schwerpunkten der Programme gestellten Fragen in Synthesearbeiten zu beantworten und die Ergebnisse kundenorientiert zu kommunizierten. Profi-Lait wird sich weiterhin für den Wissenstransfer engagieren und Impulse für die Forschung und Entwicklung zugunsten einer wettbewerbsfähigen Schweizer Milchproduktion vermitteln.

Agroscope-Forschungsprogramme

Vernetzt Wissen generieren

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ProfiCrops

Wettbewerbsfähiger Pflanzenbau

Das Hauptziel von ProfiCrops besteht darin, die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Pflanzenbaus im weitgehend liberalisierten Markt zu sichern und das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten in die einheimischen Produkte zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es einen intensiven Wissensaustausch, sowohl inner- halb von Agroscope, als auch mit externen Forschenden verschiedener Disziplinen.

Um stärkere Synergien in der Forschung zu schaffen, hat ProfiCrops 2011 alle Institutio- nen mit nationalen Projekten zur Bekämpfung des Feuerbrandes vereint. Dadurch soll die Forschung nach Methoden zur Kontrolle dieser zerstörerischen Krankheit vorangetrieben werden.

ProfiGemüse CH arbeitet bei der Planung und Ausführung ihrer Tätigkeiten sowie im Be- reich Kommunikation eng mit den Partnern und Nutzniessern zusammen: Kantone, Beratungsdienste und Gemüsebranche.

Im Anschluss an eine Umfrage von ProfiCrops erstellte die Branche einen Kalender mit Informationsveranstaltungen zum Gemüse- bau, um einen besser koordinierten Wissens- austausch zu ermöglichen.

ProfiCrops ist im Prinzip Ende 2013 abge- schlossen. Für die Schlussetappe wurden Synthesearbeiten geplant und mit den Part- nern koordiniert. Der Schweizerische Bauern- verband ist besonders an einer Senkung der Produktionskosten und an der Beurteilung der Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft interessiert. Die Aktivitäten des Programms werden regelmässig auf www.proficrops.ch veröffentlicht.

NutriScope

Neue Wege

Die Schwerpunkte von NutriScope im neuen Arbeitsprogramm bis 2013 liegen bei der Optimierung der Qualität von Schweizer Lebensmitteln, der Ernährung und der Le- bensmittelsicherheit.

Aus mehr als 200 Publikationen und Präsen- tationen konnte im vergangenen Jahr die erste Synthese zum Thema Ernährung publi- ziert werden. Weitere Synthesen werden in den nächsten Jahren folgen. Alle aktuellen Publikationen rund um NutriScope sind auf der Website www.nutriscope.ch zugänglich.

Nutriscope hat begonnen, wichtige öffentliche Präsentationen aufzuzeichnen und auf der Agroscope Website allen Interessierten zur Verfügung zu stellen. So wird der Wissens- transfer mit kleinem Zusatzaufwand deutlich verbessert. Die Videos können kostenlos zu jeder beliebigen Zeit via Internet betrachtet werden.

Agroscope hat zusammen mit dem Functional Genomics Center Zurich eine neue Methode zum Nachweis von krankmachenden Bakterien und Pilzen erarbeitet. Auf der Basis dieser Methode wird nun ein einfacher und schneller Diagnosetest entwickelt. Die Nahrungsmittel- sicherheit von Früchten und Gemüse wird so weiter verbessert.

Ab 2012 wird NutriScope neu die Lebensmit- tel-Plattform Foodle.ch online schalten. Auf dieser Plattform werden alle relevanten Non-Profit und Profit-Partner vertreten sein und neutrale, unabhängige Informationen zum Thema Lebensmittel publizieren.

Agroscope-Forschungsprogramme

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AgriMontana

Grosse Unterschiede bei der Einkommensentwicklung

AgriMontana befasst sich mit dem Beitrag der Landwirtschaft für eine nachhaltige Entwick- lung. Die mit der landwirtschaftlichen Produk- tion verbundene Nutzung des natürlichen Produktionspotenzials im Berggebiet ist nicht nur aus heutiger Sicht wichtig. Vielmehr muss das Potenzial mit Blick auf die Ernährungs- sicherung langfristig gesichert und auch in Zukunft genutzt werden.

Die Nutzung des Berggebiets setzt eine aus- reichende Wirtschaftlichkeit der Berglandwirt- schaft voraus. Im Zeitraum 2003/2004 bis 2009/2010 ist das landwirtschaftliche Einkom- men der Betriebe in der Bergregion gesunken.

Zwischen den Betriebstypen Milch, Mutterkuh und Aufzucht bestehen grosse Unterschiede, die sich in den letzten Jahren weiter vergrö- ssert haben. Der Rückgang der Einkommen aus der Landwirtschaft wird bei den Milch- betrieben durch höhere ausserbetriebliche Einkommen aufgefangen, die Mutterkuh- und die Aufzuchtbetriebe verzeichnen dagegen sinkende Gesamteinkommen. Für die Milch- produktion zeigt sich zudem, dass die Bio- milchbetriebe heute im Gegensatz zu den Betrieben, welche den ökologischen Leistungs- nachweis ÖLN erfüllen, höhere landwirtschaft- liche Einkommen und Arbeitsverdienste erzie- len und ihre Einkommen seit 2003/04 halten konnten.

Der Prozess zur stärkeren Vernetzung innerhalb von AgriMontana verläuft erfolgreich. Die multidisziplinäre Zusammenarbeit wird von den Forschungsgruppen zunehmend als Chance für die eigene Forschungstätigkeit gesehen. Ent- sprechend suchen die Gruppen aktiv nach Möglichkeiten der Vernetzung und engagieren sich für die Drittmittelakquisition, um neue

Profi-Lait

Agroscope als wichtige Stütze im Netzwerk der Milchproduktion

Mit der Einbindung der Agroscope-For- schungsprojekte aus dem Bereich Milch- produktion in Profi-Lait verfolgt Agroscope analoge Ziele wie bei den Forschungs- programmen. Die Vernetzung der Agroscope- Forschung innerhalb von Agroscope selbst sowie mit den übrigen Akteuren des landwirt- schaftlichen Wissenssystems in der Schweiz soll unterstützt und sichtbar gemacht und die Kommunikation der Forschungsergebnisse intensiviert werden.

Das in beider Hinsicht vorbildliche Verbund- forschungsprojekt «Systemvergleich Milchpro- duktion Hohenrain» wurde 2011 abgeschlos- sen. In diesem Projekt wurden auf dem selben Betrieb zwei Herden mit Stallfütterung einer- seits und Weidehaltung andererseits mitein- ander verglichen und die Erfolgsfaktoren für die beiden Systeme erarbeitet. Mit der Mit- arbeit in den Teilprojekten «Milchqualität»,

«Arbeitswirtschaft», «Betriebswirtschaft»,

«Soziales und Werte», «Ökologie» und

«Futterbau» übernahmen die Forschenden von Agroscope einen wichtigen Teil des Projektes, welches mit über 50 Publikationen in der wissenschaftlichen und der praxisnahen Fachpresse ein äusserst breites Echo ausgelöst hat. Die intensive Vernetzung der Projektpart- ner kam auch an den beiden Schlussveran- staltungen im September 2011 in Hohenrain zur Geltung, an der über 800 Fachleute und Landwirte teilnahmen.

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ACW befasst sich mit der angewandten Forschung in den Bereichen Pflanzenbau und Lebens- mittel pflanzlicher Herkunft sowie mit den entsprechenden Vollzugsaufgaben. Forschungsziel ist die Förderung einer marktgerechten Produktion in einer wettbewerbsfähigen, umweltver- träglichen Landwirtschaft für die Herstellung qualitativ hochstehender Lebensmittel, die zu einer gesunden Ernährung beitragen.

Die Bekanntgabe der Forschungsergebnisse und der Informationsaustausch mit den betroffenen Kreisen und den Medien waren im Jahr 2011 besonders wichtig. ACW hat intensiv an der Veröffentlichung einer Sonderausgabe der Zeitschrift Recherche Agronomique Suisse / Agrar- forschung Schweiz über das Landwirtschaftliche Wissenssystem der Schweiz mitgearbeitet.

2011 stattete Bundesrat Johann Schneider-Ammann, der Vorsteher des Volkswirtschaftsdepar- tements EVD, dem Standort Changins einen Besuch ab.

ACW sucht und unterbreitet Lösungen für unsere Land- und Ernährungswirtschaft. Feuerbrand, eine schwerwiegende Obsterkrankung, wird durch den Erreger Erwinia amylovora verursacht;

sein Erbgut wurde von ACW-Forschern entschlüsselt. Dieser wissenschaftliche Durchbruch ist von weltweiter Bedeutung und wurde mit dem Wissenschaftspreis der Rudolf-Hermanns- Stiftung ausgezeichnet.

Aufgrund der Sparmassnahmen macht sich ACW grundlegende Gedanken zur Neuverteilung der verfügbaren Mittel und wird sich auf weniger Forschungsaktivitäten konzentrieren.

Ein Kredit über 80 Millionen Franken für die Erstellung eines Neubaus mit Labors und Gewächs- häusern, die Spitzenforschung ermöglichen, wurde bewilligt.

«Dank unserer nationalen und

internationalen Vernetzung liess sich die Wettbewerbsfähigkeit des

Schweizer Pflanzenbaus steigern.»

Jean-Philippe Mayor, Direktor ACW

ACW

Agroscope Changins-Wädenswil

ACW kreuzt jedes Jahr Apfel- und Aprikosensorten.

Mit neusten Verfahren und strenger Selektion wird daraus etwa alle fünf Jahre eine Marktsorte mit her- vorragender Qualität und Robustheit gegenüber

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02

Pflanzenschutz durch Gründüngung

Zahlreiche Kulturpflanzen sind von bodenbürtigen Krankheiten befallen.

Die Verticillium-Welke verursacht bedeutende Verluste in der Schweizer Landwirtschaft. Die traditionellen Bekämpfungsmethoden bringen Prob- leme bezüglich Umwelt und Ertrag mit sich. Im Rahmen einer Europäischen Zusammenarbeit (Action COST 863) untersucht ACW den Einsatz verschie- dener Senfarten. Durch das Einarbeiten dieses Gründüngers in den Boden kann die Verticillium-Welke um bis zu 80%

reduziert werden. Das hängt mit der verstärkten mikrobiologischen Aktivität des Bodens zusammen sowie mit der Freisetzung von natürlichen Substan- zen (Biofumigation), die das Fortschrei- ten der Krankheit hemmen.

01

Saatkartoffelproduktion gefährdet

Die Saatkartoffelproduzenten haben mit der durch das Bakterium Dickeya hervorgerufenen Schwarzbeinigkeit sowie mit dem Mosaikvirus zu kämp- fen. Diese beiden Krankheiten machen jedes Jahr zahlreiche Pflanzgutposten für die Vermehrung unbrauchbar. ACW arbeitet mit vereinten Kräften daran, den Produzentinnen und Produzenten wirkungsvolle Bekämpfungsmethoden zu liefern. Zu diesem Zweck hat sich ACW ausserdem verschiedenen inter- nationalen Forschungsgruppen ange- schlossen, wie beispielsweise der Arbeitsgruppe EUPHRESCO Dickeya und der «PVYwide Organization», deren letztes Treffen im Mai 2011 in Changins stattfand.

ACW-Höhepunkte

Agroscope Changins-Wädenswil

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03

In-vitro-Nuklearstock:

ein internationaler Kartoffel-Schmelztiegel

Kartoffeln aus Deutschland, Holland, der Bretagne, Eritrea oder gar Russland befinden sich zusammen mit den alten Schweizer Sorten von ProSpecieRara im In-vitro-Nuklearstock von ACW. Um sie von Krankheiten zu befreien, zu kon- servieren und gesundes Vermehrungs- material zu erhalten, absolvieren die Kartoffeln einen In-vitro-Aufenthalt.

Ausländische Forschungslabors sind an dieser innovativen Technik interessiert;

Ringanalysen in Zusammenarbeit mit Frankreich ermöglichen eine Bestäti- gung der genetischen Identität der Sorten. Die für die Vermehrung zustän- dige Branche verfügt somit über ge- sundes und authentifiziertes Material.

ermöglichen. Sie bilden damit eine wichtige Basis für die Entwicklung von schnellen und robusten Identifikations- tests für Pflanzenpathogene und Schäd- linge. Im Rahmen des EU-FP7-Projektes

«QBOL» erarbeitet ACW die DNA- Barcodes für alle europäischen Quaran- tänenematoden.

04

QBOL: DNA-Barcode-Identifikati- on von Quarantäneorganismen

Die erste Massnahme des nationalen Pflanzenschutzinspektorats gegen die Einschleppung von Quarantäneorganis- men ist eine akkurate Diagnose. DNA- Barcodes sind kurze Abschnitte der Erbsubstanz, welche die Zugehörigkeit eines Organismus zu einer Spezies anzeigen und so dessen Identifikation

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05

Woher kommt der Weizen für unser tägliches Brot?

Die in der Schweiz angebauten Wei- zensorten müssen den Anforderungen der gesamten Branche – von den Landwirtinnen und Landwirten bis zu den Konsumentinnen und Konsumen- ten – gerecht werden. Dank der Kreu- zungen von Schweizer Sommerweizen und Winterweizen mit Linien aus dem internationalen Austausch oder mit Sorten aus der Agroscope Genbank bringt das Züchtungsprogramm von ACW jedes Jahr neue Sorten hervor, die diese Anforderungen erfüllen.

Derzeit stammen mehr als drei Viertel des Brotgetreides und 100% der von der Branchenorganisation für die Qualitätsklassen 1 und Top empfohle- nen Getreidesorten aus den For- schungslabors von ACW.

ACW-Höhepunkte

Agroscope Changins-Wädenswil

06

Die Vorteile von Schweizer Weizen

Das Züchtungsprogramm für Sommer- weizen von ACW ist Teil eines inter- nationalen Netzwerks und arbeitet an der Lösung von Problemen im Zusam- menhang mit der extensiven Produk- tion. Der Sommerweizen weist eine sehr hohe Backqualität und Krank- heitsresistenz auf. Dies trifft beispiels- weise auf die Sorten Fiorina und Sertori zu, die in der Schweiz im Winter und im Sommer ausgesät werden können und als Herbstsaat einen guten Ertrag sowie eine hohe Backqualität liefern. Jährlich werden auf allen Kontinenten etwa zwanzig Schweizer Sorten auf mehr als 100 000 ha erfolgreich angebaut.

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08

Dynamische CA-Lagerung für knackige Äpfel

Konsumentinnen und Konsumenten wollen geschmackvolle und knackige Äpfel geniessen. Dies ist nur dann möglich, wenn jeder Schritt vom Anbau über die Ernte und Lagerung bis zur Vermarktung optimal gestaltet wird. ACW entwickelte in den vergan- genen Jahren zusammen mit nationa- len und internationalen Partnern die sogenannte dynamische CA-Lagerung.

Mit dieser Methode lässt sich die Qualität von Äpfeln während der Lagerung noch besser als heute üblich erhalten. Die Methode wird seit eini- gen Jahren in Europa und neuerdings auch in der Schweiz in grossen Lager- betrieben erfolgreich praktiziert.

07

Nationale Genbank: eine Lebensversicherung

Die nationale Genbank bewahrt nicht nur die Vielfalt der Kulturpflanzen für zukünftige Generationen, sondern evaluiert auch das Genmaterial im Hinblick auf eine bessere Verwendung.

Derzeit werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen privaten Organisationen Evaluierungsarbeiten für Getreide, Gemüse und Obstbäume durchgeführt.

Analysiert werden beispielsweise die Krankheitsresistenz, die Backqualität oder die Eignung für die direkte Ver- wendung. Eine europaweite Zusam- menarbeit soll eine bessere Verwaltung der Genbanken gewährleisten.

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Gebiet 1

Ackerbau und Weidesysteme

− Vorbereitung des Arbeitsprogramms 2012–

2013 mit einem neuen Projekt ACW-ART, in dem die gesamte Sortenstudie im Ackerbau unter einen Hut gebracht wird;

− Finanzielle Unterstützung durch die Kom- mission für Technologie und Innovation (KTI) für ein Projekt zur Herstellung von hitzebeständigem Rapsöl;

− Fortsetzung der Arbeiten zu den Anbausyste- men mit reduzierter Bodenbearbeitung und der systematischeren Nutzung der multifunk- tionalen Dienste von Pflanzendecken;

− Entwicklung zahlreicher Projekte im Bereich Pflanzenernährung mit Partnern im In- und Ausland;

− Beiträge zum Modul «Innovation» und zum integrierten Projekt «ProfiVar» von ProfiCrops.

Gebiet 2

Produktion und Pflanzenschutz von Kulturen im Alpenraum / Gewächshauskulturen

− Biotechnische Bekämpfung des Himbeerkä- fers (Byturus tomentosus) mit Lockfallen zeigt interessante Wirksamkeit.

− Rosenwurz (Rhodiola rosea) ist eine Arznei- pflanze mit Anti-Stress-Wirkung. Aus Ökotypen der Schweizer Alpen wurde die Sorte «Mattmark» gezüchtet, die erste kommerzielle Rosenwurz-Sorte überhaupt.

− Versuche bei Tomaten mit Milchsäurebakte- rien aus Schweizer Böden haben eine positive Wirkung auf das Wachstum von Setzlingen und die Kontrolle der Phytium- Wurzelfäule gezeigt.

− Im Tessin wurde ein phänologisches Modell und ein neues System für Stichproben und Warnhinweise gutgeheissen, um die Be- kämpfungsperioden der Amerikanischen

der Goldgelben Vergilbung der Rebe, geziel- ter zu gestalten und besser zu organisieren.

Gebiet 3

Pflanzenschutz Ackerkulturen und Reben / Rebbau und Önologie

− Der Pflanzenschutz bringt gesetzliche Aufgaben und Ziele der angewandten Forschung im Hinblick auf eine nachhaltige, ökologische und wirtschaftliche Landwirt- schaft in Einklang. Dabei werden neue Herausforderungen im Bereich der Pflan- zengesundheit, wie 2011 das erstmalige Auftreten der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) in der Schweiz, mit berücksichtigt.

− Auf der Grundlage von Daten aus der Vergangenheit und Gegenwart wurde ein neues Multi-Faktor-Modell zur Prognose von Kartoffelvirosen anerkannt.

− Eine Umfrage zeigt, dass 80 Prozent der AgroMeteo-Nutzer sehr zufrieden sind mit den vermittelten Informationen. VitiMeteo, mit seinen über 100 000 ha Reben zur Modellierung in ganz Europa, stösst in Weinbaukreisen auf steigendes Interesse.

− Das Schweizer Reb-Sortiment wird im Rahmen der Zertifizierung um drei neue ACW-Klone vergrössert.

− Die Studie der «Terroirs» im Kanton Waadt erhält eine neue Ausrichtung auf den Stickstoffhaushalt in Abhängigkeit von den bodenklimatischen Bedingungen. Unter- stützt wird das Projekt von den Waadtlän- der Weinbauern.

Gebiet 4

Pflanzenschutz und Extension Obst und Gemüse

− Gemeinsam kann man häufig mehr errei- chen als alleine: Diese Wahrheit trifft im

ACW-Tätigkeitsgebiete

Agroscope Changins-Wädenswil

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versucht über internationale Vernetzung und Zusammenarbeit in wichtigen For- schungsfragen noch schneller voranzukom- men. Ein gutes Beispiel dafür ist das EU- Projekt FruitBreedomics, in dem ACW zusammen mit einem grossen internationa- len Konsortium die Grundlagen der Resis- tenzzüchtung im Obstbau verbessern will.

− Feuerbrand ist auch heute noch eine ernste Bedrohung für den Schweizer Obstbau.

Neben der Prävention durch Feldhygiene und der direkten Bekämpfung mit Pflanzen- schutzmitteln sind resistente bzw. tolerante Sorten ein weiteres Standbein einer umfas- senden Feuerbrandstrategie. ACW ist es gelungen, eine neue, qualitativ hochste- hende und gleichzeitig Feuerbrand tole- rante Sorte zu züchten, die unter dem Namen Ladina im Herbst lanciert werden konnte.

− Bedingt durch die Klimaveränderungen und den stets zunehmenden internationalen Pflanzenhandel muss sich die Schweizer Landwirtschaft mehr und mehr mit neuen Schadorganismen auseinandersetzen. Ein Beispiel ist das Erdmandelgras, das im Feld- und Gemüsebau grosse Probleme verursacht. Dank der Forschungsarbeit von ACW können schnell wirksame Bekämp- fungsstrategien entwickelt werden.

Gebiet 5

Ackerpflanzenzüchtung und geneti- sche Ressourcen

− Schwarzrost ist eine wenig verbreitete Getreidekrankheit, die weltweit jedoch über ein grosses zerstörerisches Potenzial verfügt. Es zeigt sich, dass sowohl die Art der Infektion am kontaminierten Organ wie auch das Ausmass des Befalls schwerwie- gend sind. Mehrere Schweizer Sorten gelten als anfällig für Schwarzrost. Dank

Samen und Pflanzen AG und des Bundes- amtes für Landwirtschaft BLW werden die Arbeiten fortgesetzt.

− Die Verwendung molekularer Marker wird in Rückkreuzungsprogrammen intensiv genutzt, um interessante Gene ohne Ver- luste zusammenzuführen. So gewinnt die Züchtung immer bessere Kenntnis zur Genetik des Züchtungsmaterials.

− Da das Interesse für Triticale in der Schweiz zurückging, wurde beim BLW beantragt, das Züchtungsprogramm dieser Kultur einzustellen.

Gebiet 6

Produktequalität und Sicherheit, Ernährung und Gesundheit

− Im Rahmen einer Humanstudie liess sich signifikant nachweisen, dass Lutein – ein sekundärer Pflanzeninhaltsstoff, der vor allem in grünen Teilen von Gemüsearten vorkommt – eine Zunahme der Eisenauf- nahme bewirkt.

− ACW hat das weltweit erste Aromarad für Äpfel entwickelt. Dieses erlaubt Fachspezia- listen und Konsumenten, das Aroma der zahlreichen Apfelsorten der Schweiz genau zu beschreiben.

− In Kooperation mit dem Functional Geno- mics Center Zurich arbeitet ACW daran, mittels MALDI-Biotyping eine schnelle Identifikationsmethode für unerwünschte und humanpathogene Mikroorganismen auf pflanzlichen Produkten zu entwickeln.

Bereits gelang der Direktnachweis eines Mykotoxin-produzierenden Pilzes aus kontaminierten Apfelsäften.

− Im Bereich Ökotoxikologie wurde erfolg- reich die Methodik zur Berechnung von zwei Agrar-Umweltindikatoren für Pflan- zenschutzmittel (Verbrauch; aquatische Risiken) erarbeitet.

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ALP-Haras forscht vom Futtermittel über die Produktion und Verarbeitung bis zum Lebensmittel tierischer Herkunft. Unser Ziel ist es, dass diese Lebensmittel das volle Vertrauen von Konsu- mentinnen und Konsumenten geniessen. Mit unseren Forschungs-, Vollzugs- und Beratungs- aktivitäten tragen wir zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Produktion von Milch, Fleisch und Honig bei, aber auch zu deren Verarbeitung zu gesunden, sicheren und qualitativ hochwertigen Produkten, die in der Gesellschaft geschätzt werden.

Die rund 300 Mitarbeitenden unterstützen diese Ziele an den Standorten Liebefeld und Posieux.

Im letzten Jahr konnte die organisatorische Zusammenführung der Standorte Liebefeld und Posieux mit dem Schweizerischen Nationalgestüt in Avenches konsequent weitergeführt wer- den. Das daraus resultierende neue Organigramm trat am 1. Januar 2012 in Kraft.

Wir betreiben eine national und international einmalige Infrastruktur, was unsere Forschung in Bezug auf Drittmittelakquirierung und Netzwerkbildung äusserst konkurrenzfähig macht.

ALP-Haras pflegt eine enge Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftlichen Institut Grange- neuve LIG, der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL und der Vetsuisse Fakultät der Universität Bern. Daraus ist im Grossraum Bern ein schweizweit einzig- artiges Netzwerk zwischen universitärer Forschung, angewandter Forschung, Beratung und Lehre entstanden. In dieser Partnerschaft wurde der gemeinsam organisierte Anlass Nutri'11 durchgeführt. Der Anlass zum Thema Ernährung von Boden, Pflanze, Tier und Mensch hat gezeigt, dass ALP-Haras in der Lage ist, in Posieux die Interessen der gesamten Wertschöp- fungskette zu vereinen.

Vor dem Hintergrund dieser Plattformidee ist auch der Entscheid des Eidgenössischen Volks- wirtschaftsdepartementes zu sehen, den Standort Liebefeld nach Posieux zu zügeln. Damit wird ein Kompetenzzentrum mit nationaler Ausstrahlung entstehen, welches Sogwirkung auf die gesamte Branche erzeugen wird. Durch Synergien können freiwerdende Ressourcen voll- umfänglich in die Forschung investiert werden.

«Wir stellen unsere Kompetenz

konsequent in den Dienst der Praxis.»

Michael Gysi, Direktor ALP-Haras

ALP-Haras

Agroscope Liebefeld-Posieux

Damit Nutztiere leistungsfähig sind, müssen sie be- darfsgerecht ernährt werden. ALP-Haras vergleicht unterschiedliche Rationstypen bei Mutterkühen und

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ALP-Haras-Höhepunkte Agroscope Liebefeld-Posieux

02

Mit einem Vaterschaftstest gegen Käsefälscher:

Entwicklung von Herkunfts- nachweiskulturen

Lebensmittel mit geschützter Her- kunftsbezeichnung (AOC) erzielen auf dem Markt als traditionell herge- stellte Produkte einen Mehrwert.

Deshalb kommt es immer wieder vor, dass AOC- Produkte kopiert werden.

ALP-Haras hat ein neues Verfahren entwickelt, um die Herkunft von Käse nachzuweisen. Mit molekularbio- logischen Methoden können Bakterien nachgewiesen werden, die während der Herstellung als Kultur zugegeben wurden. Die Analyse des Erbguts der Bakterien aus der Käsematrix ermöglicht es, die Kultur stammspezi- fisch zu typisieren. Analog einem Vaterschaftstest können die sogenann- ten «Markerbakterien» im reifen Käse nachgewiesen werden. Der neue Herkunftsnachweis ist seit Januar 2011 für den Emmentaler AOC im Einsatz.

Weitere Käsesorten werden folgen.

01

Renaissance einer

vernachlässigten Futterpflanze

Esparsette hat neben einem guten Nährwert einen relativ hohen Gehalt an kondensierten Tanninen (KT).

Aufgrund dieser Eigenschaften ist das Interesse an Esparsette in den letzten Jahren gestiegen, da KT beim Wieder- käuer zu einer effizienteren N-Verwer- tung und einer Senkung der Belastung mit Magendarmparasiten führen können. Es zeigte sich aber auch, dass die Wirkung der Esparsette variabel

und der Gehalt und die chemische Struktur der KT grossen Schwankun- gen unterworfen sind. Um vielverspre- chende Sorten zu identifizieren, wur- den in einem interdisziplinären Projekt 15 verschiedene Esparsette-Sorten aus der schweizerischen Esparsette-Samm- lung agronomisch beurteilt und che- misch charakterisiert. Zudem wurde mit ausgewählten Sorten die Wirkung im Tier untersucht.

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03

Mit Pilzen gegen das Bienensterben

Die Milbe Varroa destructor ist weltweit eine der Hauptverantwortlichen für das grassierende Bienensterben. Agroscope ist in diesem Kampf einen wichtigen Schritt weitergekommen. Dem Zentrum für Bienenforschung von ALP-Haras ist es gelungen, Pilze zu identifizieren, welche die Varroa-Milbe befallen und abtöten, ohne dabei die Bienen zu schädigen.

Im nächsten Schritt geht es nun darum, die Pilze in den Bienenstock zu bringen, und zwar so, dass sie dort wirken können und von den fleissigen Bienen nicht gleich wieder weggeputzt wer- den. Dies ist die Basis für die Entwick- lung von praxistauglichen Verfahren, um die Bienen nachhaltig vor Varroa zu

04

ALP-Haras ist Referenzlabor für die Ebergeruchsbestimmung

In den letzten Jahren hat sich in der europäischen Schweinebranche mehr und mehr die Meinung durchgesetzt, dass die Kastration männlicher Schweine ohne Schmerzausschaltung nicht mehr zeitgemäss ist. Allein die Jungebermast ist letztlich der gangbare Weg. Die in der Schweiz und Norwe- gen vorgängig durchgeführten Pro- jekte zum Thema Jungebermast waren massgeblich für diesen Sinneswandel

verantwortlich. Die grosse Problematik in der Jungeberproduktion ist das mögliche Vorkommen von Ebergeruch im Schweinefleisch. An ALP-Haras wurden Untersuchungen zum Thema Ebergeruch durchgeführt und auch bestehende Analyseverfahren weiter- entwickelt und verfeinert. Die aus diesen Versuchen publizierten Arbeiten haben dazu geführt, dass ALP europa- weit als Referenzlabor anerkannt wird.

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Gebiet 1

Milch- und Fleischproduktion

− Auf dem Gebiet der Tiergesundheit sollen bei der Milchkuh Stoffwechselstörungen verhindert oder früh erkannt werden. Bei den Mastkälbern werden der Einfluss des Produktionssystems auf die Gesundheit untersucht und beim Schwein die Arbeiten über den Einfluss der Ca/P-Versorgung auf die Knochenmineralisation und das Bein- schwächensyndrom vertieft.

− In der Rindfleischforschung soll nach Bio- markern gesucht werden, die eine analyti- sche Rückverfolgbarkeit des Fleisches gewährleisten können. Erste Ergebnisse zeigen, dass aufgrund der Rationsgestal- tung oder des Produktionsortes Rück- schlüsse möglich sind.

− Eine optimale Graslandverwertung in der Mutterkuhhaltung ist wichtig. Aus ALP- Haras-Versuchen wurden Empfehlungen zur angepassten Fütterungsintensität in der Ausmast von Mastremonten ausgearbeitet.

Der Fokus liegt nun auf der Verzehrschät- zung von unterschiedlichen Rationstypen.

− ALP-Haras entwickelt Grundlagen für Weidesysteme für Hochleistungskühe. Die Ergebnisse zeigen, dass Weidekühe bei gleichem Futterangebot einen höheren Energieaufwand haben als Kühe im Stall.

− Zwei unterschiedliche Holsteintypen werden unter Biobedingungen hinsichtlich ihres Verzehrverhaltens und Energieaufwand bei Vollweidehaltung miteinander verglichen.

− Bei den Schweinen kommt der Fütterung der hochfruchtbaren Muttersau sowie dem Vergleich unterschiedlicher Energiebewer- tungssysteme bei Masttieren eine beson- dere Bedeutung zu. Bei der Fleischqualität liegt das Augenmerk auf dem Einfluss der pränatalen Entwicklung, auf dem durch- schnittlichen Wurfgewicht sowie auf der

Schlachtkörperkühlung und der Fleischver- packung.

− Die Untersuchungen zum Nährwert von Futterpflanzen werden vertieft. Dabei sind neue Regressionsgleichungen für Mais und der Einfluss tanninhaltiger Futterpflanzen sowie zuckerreicher Gräser auf den Pansen- stoffwechsel Bestandteil der Untersuchun- gen.

− Eine einwandfreie Futterkonservierung ist wichtig für eine gute Produktequalität.

Beim Dürrfutter wird untersucht, wie der Trocknungsvorgang beschleunigt werden kann, während bei der Silageaufbereitung Massnahmen, um den Proteinabbau zu reduzieren, im Vordergrund stehen.

− Die Schweizerische Futtermitteldatenbank www.feedbase.ch wird zusammen mit der Datenbanktechnologie-Gruppe des Instituts für Informatik der Uni Zürich weiterentwi- ckelt und zu einer umfassenden Daten- quelle erweitert.

− ALP bietet im Rahmen seiner Kernkompe- tenzen Qualitätsunterstützung und Bera- tung für Futtermittel für die Praxis an.

Gebiet 2

Milch- und Fleischverarbeitung

− Beim Käse wurden wichtige, neue Erkennt- nisse über bisher unterschätzte oder unbe- kannte Stoffwechselwege von Mikroorga- nismen erzielt. Dies ermöglicht in Zukunft weitere Verbesserungen hinsichtlich Quali- tät und Sicherheit von Schweizer Käse.

− Die von ALP-Haras entwickelte und paten- tierte Methode zum Herkunftsnachweis von Käse durch den Zusatz von spezifischen mikrobiellen Kulturen wurde mit Erfolg bei der ersten Käsesorte eingeführt. Die Einfüh- rung erforderte in einzelnen Betrieben eine intensive Begleitung.

ALP-Haras-Tätigkeitsgebiete

Agroscope Liebefeld-Posieux

(23)

− Bei den Entwicklungsarbeiten für eine zusätzliche Angebotsform bei den Kulturen wurden grosse Fortschritte erzielt. Im Frühjahr 2012 können der milch- und fleischverarbeitenden Branche erste lyophi- lisierte Kulturen angeboten werden. Dazu wurde die Kulturenproduktion in Liebefeld um einen Reinraum mit einer Lyophilisati- onslinie erweitert.

− Es konnte aufgezeigt werden, dass es möglich ist, den Zusatz von Zucker bei Sauermilchprodukten und von Salz bei Fleischprodukten in einem begrenzten Umfang zu reduzieren, ohne dass dadurch die sensorische Qualität vermindert wird.

− Forschende von ALP-Haras werden zuneh- mend nachgefragt für ihre Mitarbeit in Expertengremien zu Ernährungsfragen. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass die verstärkte Forschungstätigkeit von ALP-Haras bei der menschlichen Ernährung positiv wahrge- nommen wird.

− Rund um die Forschungsschwerpunkte ist es gelungen, einige bedeutsame Aufträge und KTI-Projekte zu akquirieren. Dies zeigt auf, dass die Kompetenz in diesen Berei- chen anerkannt wird.

Gebiet 3

Sicherheit und Qualität

− Die Sicherheit der Futtermittel für Heim- und Nutztiere wird durch regelmässige Inspektionen und gezielte Kampagnen gewährleistet. Dadurch wird verhindert, dass giftige oder sonst unerwünschte Substanzen in tierische Lebensmittel gelan- gen. Die Futtermittelkontrolle schützt die Tierhalter vor Täuschung und sorgt dafür, dass die Futtermittel art- und umweltge- recht eingesetzt werden.

− Das Nationale Referenzlabor Milch und Milchprodukte unterstützt sowohl die Branche bei der Sicherung und der Kon- trolle der Qualität wie auch die mit der Umsetzung des Lebensmittelrechts beauf- tragten Stellen wirksam.

− Verschiedene Aspekte der Lebensmittelsi- cherheit, insbesondere bei Rohmilchkäse, werden vertieft untersucht. Anfragen aus der Praxis zur Lebensmittelsicherheit wer- den bearbeitet und praxisnahe Lösungen bereitgestellt.

− Als schweizerisches Kompetenzzentrum für Futtermittel, Milch und Milchprodukte führt ALP-Haras im Auftrag der Futtermittel- und Lebensmittelbranche spezielle Laboranaly- sen und Beratungen durch.

− ALP-Haras unterstützt Käseproduzenten und - reifer tatkräftig in der Früherkennung und bei der Lösung von Problemen bei Hygienerichtlinien.

− Das Zentrum für Bienenforschung von ALP-Haras koordiniert internationale For- schungsprojekte und unterstützt die Ver- bände beim Aufbau des Bienengesund- heitsdienstes.

− Das internationale Netzwerk zur Erfor- schung der Völkerverluste, COLOSS, wird vom Zentrum für Bienenforschung geleitet.

Ein wichtiges Resultat dieser weltweiten Koordination ist das BEE BOOK, eine inter- netbasierte Methodensammlung und -standardisierung.

− Nachhaltige Methoden zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten und -schädlingen werden entwickelt, um eine flächenden- kende Imkerei aufrechtzuerhalten und rückstandsfreie Bienenprodukte zu produ- zieren.

− Zuhanden von Ämtern und Vollzugsbehör- den werden Grundlagen zu Reinheit und Authentizität von Bienenprodukten erarbeitet.

(24)

Das Schweizerische Nationalgestüt SNG ist ein international anerkanntes Kompetenzzentrum für die Förderung der nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und artgerechten landwirtschaftlichen Pferdezucht und - haltung. Eine solide Ausbildung sowie eine kompetente Beratung rund um das Pferd sind in der Landwirtschaft unabdingbar, um den Marktbedürfnissen gerecht zu wer- den. Zootechnik, Ethologie, Reproduktion und Ernährung stehen im Zentrum unserer For- schungstätigkeit; daneben laufen mehrere Projekte zur Erhaltung der genetischen Vielfalt beim Freiberger-Pferd. Für diese Ziele setzen sich in Avenches rund fünfzig Mitarbeitende ein.

2011 nahm das Parlament die Motion Bieri an. Darin wurde eine Änderung des Landwirt- schaftsgesetzes gefordert, die den Bund verpflichtet, ein Nationalgestüt zu betreiben. Als Folge dieses Beschlusses wurden die Tätigkeiten des Gestüts vollumfänglich in Agroscope integriert und bilden heute, zusammen mit dem Zentrum für Bienenforschung, den Forschungsbereich Pferde und Bienen von ALP- Haras.

Parallel dazu entstand aus einem Schulterschluss zwischen ALP -Haras und der Vet suisse- Fakultät der Universität Bern das Schweizerische Institut für Pferdemedizin (SIP), eine einzigar- tige Plattform für die Forschung und Ausbildung im Veterinärbereich – ein Pluspunkt für die Pferdebranche.

«Dank unseres Netzwerks und unserer neuen Organisation können wir

noch gezielter auf die Bedürfnisse der Pferdebranche eingehen.»

Michael Gysi, Direktor ALP-Haras

ALP-Haras

Schweizerisches Nationalgestüt

(25)

Höhepunkte SNG

01

Gruppenhengsthaltung

In der Natur werden Hengste nach ihrer

«Aktivzeit» als Deckhengst von der Herde vertrieben und schliessen sich mit anderen Hengsten zu reinen Hengst- gruppen zusammen, wo sie friedlich zusammenleben. In der Obhut des Menschen werden Hengste stets in Einzelhaltung gehalten. Das SNG hat seit einigen Jahren in erfolgreichen Versuchen Deckhengste in einer Gruppe zusammengeführt und damit die er- wähnten Hengstgruppen auch in künst- licher Umgebung simulieren können.

Diese Versuche liefern wichtige Er- kenntnisse für eine moderne und artgerechte Hengsthaltung in der Schweiz.

02

Ethik – Pferd und Gesellschaft

Die Stellung des Tieres in der Gesell- schaft hat sich in vielen Ländern in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Ausgehend von dem in der schweizerischen Bundesverfassung verankerten «Schutz der Würde der Kreatur» hat das Observatorium der Schweizerischen Pferdebranche in Zusammenarbeit mit dem SNG eine Debatte in der Pferdebranche unseres Land angeregt. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe «Ethik und Pferd» setzte sich mit den Begriffserklärungen, den

allgemeinen ethischen Grundsätzen sowie konkreten Fällen von Güterabwä- gungen aus den Themenfeldern der Pferdehaltung, Pferdenutzung und Pferdezucht auseinander und hat dazu einen Bericht veröffentlicht (www.

ofichev.ch). Dieser wurde am ersten Satellite Meeting der Netzwerktagung Pferdeforschung Schweiz: «Ethik und Pferd» vorgestellt, stösst seither auf grosses Interesse in der Pferdebranche und löst anhaltend und wie bezweckt rege Diskussionen und Debatten aus.

(26)

03

Beratungsstelle Pferd feiert Jubiläum

In ihrem 10-jährigen Bestehen hat das Spezialistenteam der Beratungsstelle Pferd viel bewegt und vielen Ratsu- chenden Antworten geliefert. Der Auskunftsdienst mit heute jährlich rund 700 Anfragen ist aus der Pferde- branche nicht mehr wegzudenken.

Daneben werden Expertisen für Behör- den oder Versicherungen erstellt und Podiumsdiskussionen zu aktuellen politischen Themen organisiert. Die Beratungsstelle Pferd hat auch eine wichtige Radarfunktion, zeigt sie doch auf, wo in der nahen Zukunft Forschungsbedarf besteht und Wis- sensvermittlung gefragt ist. Die Beur- teilung der Raufutterqualität war dieses Jahr Schwerpunktthema an Fachausstellungen, und erstmals wurde ein ALP-Haras-Aktuell zum Thema

«Gute Raufutterqualität für Pferde»

publiziert.

04

Europäische Pferde-Schatztruhe mitten in der Schweiz

Im europäisch akkreditierten Repro- duktionszentrum des SNG wird Samen wertvoller Hengste entnommen und zu qualitativ hochwertigem Gefriersperma verarbeitet. Zeitlich unbeschränkt können in der Folge Stuten auf der ganzen Welt damit befruchtet werden.

Dieses genetische Material trägt so zur Erhaltung der Biodiversität bei. Das hochqualifizierte Personal und die langjährige Erfahrung der praxisorien- tierten Forschung im Bereich Manage- ment und Methodik führen zu einer grossen Reputation des Zentrums. So konnte zum Beispiel gezeigt werden, dass die Entwurmung von Hengsten

mit einer bestimmten Wurmpaste eine verbesserte Samen-Gefrierbarkeit hervorbringt. Nach körperlichem Stress oder in den kalten Wintermonaten ist das Gegenteil der Fall. Weiter zeigte sich, dass Hengste bei der unnatürli- chen, aber manchmal notwendigen stehenden Samengewinnung weniger Spermien ejakulieren.

Diese Kompetenz führt dazu, dass Hengste aus allen Teilen Europas ins Reproduktionszentrums des SNG zur Absamung gebracht werden. Heute lagern 190 000 Pailletten von 687 Hengsten in den Containern des Reproduktionszentrums.

Höhepunkte

SNG

(27)

Gebiet 1

Biodiversität und Ausbildung

− Förderung der Freibergerrasse, der einzigen Schweizer Pferderasse, im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt von Rio de Janeiro.

− Erarbeiten eines Monitoringsystems zur Optimierung der Anpaarungsentscheide innerhalb der Freiberger-Population unter Berücksichtigung möglichst tiefer Ver- wandtschaftsverhältnisse und gleichzeitiger Steigerung der Qualität der Produkte.

− Mit selektionierten Zuchthengsten und tiefgefrorenem Samen steht den Züchtern im ländlichen Raum hochwertiges geneti- sches Material zur Verfügung.

− Durch Ausbildung und Beratung von Pfer- dehaltenden, Behörden und Multiplikatoren sowie weitere Dienstleistungsangebote wird eine wettbewerbsfähige, nachhaltige und artgerechte Pferdezucht und -haltung in der Schweiz gewährleistet.

− Aus- und Weiterbildung auf Stufe Fach- hochschule; Auf- und Ausbau von Bachelor- und DAS-Lehrgängen in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaft in Zollikofen.

− Erfassen, Aufarbeiten und Publizieren von aktuellen Themen der Pferdebranche, wie zum Beispiel der Ethik im Pferdebereich.

− Sammlung und Publikation von sozio- ökonomischen Daten und Fakten rund um die Pferdebranche.

Bereich 2

Pferdeforschung und Reproduktion

− Mit der Erforschung von Erbkrankheiten (z.B. Equines Sarkoid, Bronchitis, Zahnfehl- stellungen) und Stereotypien leistet das Nationalgestüt einen Beitrag zum Wohlbe- finden und zur Vorbeugung von Krankhei- ten beim Pferd.

− Bei der Zucht stehen die Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsmethoden (z.B. Interaktio- nen zwischen Hengsten und Stuten, Ma- nagement der Hengste) im Vordergrund, aber auch die Unterdrückung von uner- wünscht starkem Geschlechtsverhalten.

− Genetische Forschung zu Selektion, Verhal- ten und Gesundheit: Das mittlerweile über 8500 Blutproben und 180 000 Samenröhr- chen umfassende «Bioarchiv» wird ausge- baut und vermehrt genutzt.

− Untersuchungen zu Haltung und Nutzung sowie Verhalten geben Aufschluss über das Wohlbefinden des Pferdes. Dabei werden auch Fragen zum Vollzug der Tierschutzver- ordnung geklärt, so zum Beispiel der Ein- satz von stromführenden Zäunen.

− Wissensvermittlung und -austausch sind zentral. Unter anderem werden an der jährlich vom Nationalgestüt organisierten Tagung «Netzwerk Pferdeforschung Schweiz» sowohl Forschungsbedürfnisse erhoben wie - resultate weitervermittelt.

− Im EU-akkreditierten Reproduktionszentrum wird Samen von Hengsten aller Rassen aus dem In- und Ausland eingefroren und eingesetzt.

− Das nationale und internationale Netzwerk wird weiter ausgebaut.

Tätigkeitsgebiete

SNG

(28)

ART forscht für eine umweltschonende und wettbewerbsfähige Landwirtschaft. Unser besonde- res Anliegen gilt einem vielfältigen, ländlichen Raum. Wir entwickeln und beurteilen nachhal- tige Produktionssysteme im Pflanzenbau und in der Tierhaltung. Dabei verbinden wir Ökologie, Ökonomie und Agrartechnik in einem ganzheitlichen Forschungsansatz. Wir erarbeiten einer- seits wissenschaftliche Grundlagen und andererseits praxisgerechte Entscheidungshilfen für die Landwirtschaft, Behörden und Gesellschaft. Diese Kombination von Praxisorientierung und Wissenschaftlichkeit ist unsere Stärke. ART befindet sich an den zwei Standorten Reckenholz und Tänikon und beschäftigt etwa 350 Mitarbeitende aus den verschiedenen Agrar- und Um- weltfachrichtungen.

Das Jahr 2011 war geprägt von den Planungsarbeiten für das Arbeitsprogramm 2012-2013.

Wichtige Impulse lieferten dazu unsere Stakeholder via begleitende Expertengruppe und Forschungsforen.

Ein Grosserfolg war der Kongress der Europäischen Vereinigung der Agrar ökonomen (EAAE) mit über 700 Teilnehmenden aus 53 Ländern.

Besonders erfreulich entwickelt sich die Ausbildung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. So konnten 38 Diplom-, Master-, Bachelor- und Semesterarbeiten durchge- führt, 7 Dissertationen abgeschlossen, 12 gestartet und 48 weitergeführt werden.

«Wir forschen für nachhaltige land- wirtschaftliche Produktionssysteme»

Paul Steffen, Direktor ART

ART

Agroscope Reckenholz-Tänikon

ART testet Saatgut für den Biolandbau auf Krank- heitsbefall und entwickelt Alternativen zu syntheti-

(29)

(30)

02

Nationales Bodeninformations- system in Betrieb

Bodeninformationen sind unerlässlich für einen gezielten Bodenschutz, das Ressourcenmanagement und die Umweltberichterstattung. Um die Bodendaten in der Schweiz gesamthaft zu sichern und digital zugänglich zu machen, führen Bund, Kantone, Hoch- schulen und andere Institutionen die verfügbaren Bodendaten im Bodenin- formationssystem NABODAT zusam- men und verknüpfen sie mit einem Geographischen Informationssystem.

Damit sind künftig schweizweite Auswertungen möglich. Die Projektlei- tung für dieses Fachinformationssys- tem liegt beim Bundesamt für Umwelt, die technische Umsetzung und der Betrieb der NABODAT-Servicestelle sind Aufgaben von ART.

01

Wasser effizient nutzen

Bis anfangs Mai 2011 trockneten die Ackerböden des Mittellandes wegen anhaltendem Mangel an Niederschlä- gen extrem stark aus, und der Bedarf an Bewässerung stieg. Während Tro- ckenperioden braucht die Landwirt- schaft im Vergleich zu Normaljahren bis zu viermal mehr Wasser, wie Be- rechnungen von ART zeigen. Durch den Klimawandel mit häufigeren Trockenperioden wird der Wasserbe- darf steigen. Ein möglichst effizienter Umgang mit Wasser ist daher dring- lich. Deshalb wird geprüft, mit wel- chen Anbau- und Bodenbearbeitungs- methoden und an welchen Standorten gleichzeitig Wasser gespart, die Pro- duktion gesichert und negative Um- weltwirkungen wie die Auswaschung von Nitrat oder Erosion vermieden werden können.

ART-Höhepunkte

Agroscope Reckenholz-Tänikon

(31)

03

Biosaatgut im Gesundheitstest

Krankheiten wie Stinkbrand oder Schneeschimmel sind ein grosses Problem im biologischen Getreide- Anbau. Im konventionellen Anbau wird das Saatgut präventiv mit syntheti- schen Beizmitteln behandelt. Diese Mittel dürfen im biologischen Anbau jedoch nicht verwendet werden.

Deshalb hat ART zusammen mit Bio- farm und Biosuisse einen Gesundheits- test etabliert. Zeigen die untersuchten Proben einen zu hohen Krankheitsbe- fall, wird von einer unbehandelten Aussaat abgeraten. Dies betraf in den letzten 15 Jahren 10 bis 40 Prozent der Proben. Um dem Bioanbau Möglichkei- ten zur Bekämpfung von samenbürti- gen Getreidekrankheiten zu geben, überprüft ART die Wirkung von pflanz- lichen Präparaten oder Wärme- Behandlungen.

04

Giftige Kreuzkräuter im Griff

Die gelb blühenden Kreuzkräuter auf Wiesen und an Strassen- und Eisen- bahnböschungen sind zwar hübsch anzusehen, aber für Rinder und Pferde giftig. Nach der Durchführung ver- schiedener Versuche empfehlen ART und die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaues AGFF für eine wirksame Regulierung des Jakobs-

Kreuzkrautes: Zweimaliges Mähen pro Jahr bei Blühbeginn, um die Samenbil- dung und damit die Ausbreitung zu verhindern. Beim Wasser-Kreuzkraut ist Mähen jedoch wirkungslos, weil es bereits zwei bis drei Wochen danach wieder blüht. Längerfristig erfolgreich ist hier nur das Ausstechen oder Aus- reissen der Pflanzen.

(32)

05

Bitte Türe schliessen!

Invasive Arten gelten als eine der schlimmsten Bedrohungen der Bio- diversität. Der internationale Handel lässt die Barrieren zwischen isolierten Regionen verschwinden und erleichtert Schädlingen das Eindringen. Eine Analyse der Auswirkungen der Globali- sierung und der in Europa erfassten Insekten zeigt, dass den Eindringlingen die Türen offen stehen. Ein erstmals berechneter Invasionsrisiko-Index für jede potenzielle Route (Herkunft, Zielort und transportierte Ware) könnte den Pflanzenschutzinspektoren helfen, bei der Kontrolle von nach Europa importierten Waren einige dieser Türen zu schliessen.

ART-Höhepunkte

Agroscope Reckenholz-Tänikon

06

Agroforstwirtschaft rentabel und umweltfreundlich

In den letzten Jahren galten die tradi- tionellen Hochstamm-Obstbäume auf bewirtschafteten Flächen bei vielen Landwirten als unproduktiv und unren- tabel. In modernen agroforstlichen Systemen werden die Bäume in Reihen mit grösseren Abständen angepflanzt.

Dadurch ist es möglich, das Feld wie gewohnt mit Maschinen zu befahren und Getreide oder Futterpflanzen als

Unterkultur zu nutzen. Dazu eignen sich sowohl Obst- oder Nussbäume als auch Bäume, die zur Wertholzproduk- tion gepflanzt werden. Um Agroforst- systeme bekannter zu machen, hat ART gemeinsam mit der AGRIDEA die Interessengemeinschaft «Agroforst»

gegründet. Mehr über die Agroforst- wirtschaft: www.agroforst.ch

(33)

08

Erneuerbare Energien mit Potenzial

Erst auf wenigen Stalldächern gibt es in der Schweiz Solaranlagen. Doch es besteht ein Potenzial für erneuerbare Energien aus der Landwirtschaft, wie eine Kostenstudie von ART zeigt.

Photovoltaik-, Wind- und Biogas- anlagen sind dank Einspeisevergütung wirtschaftlich bereits interessant.

Holzhackschnitzel-Heizungen produzie- ren Wärmeenergie schon heute ohne Stützungsmassnahme zu etwa gleichen Kosten wie eine moderne Ölheizung.

Die Produktion von Biodiesel ist hinge- gen kaum wettbewerbsfähig.

07

Gut gibt’s die Schweizer Bäuerinnen

Noch arbeiten auf zwei Dritteln aller schweizerischen Betriebe Frauen in der Landwirtschaft. Häufig sind sie dabei einer Vielfachbelastung ausgesetzt.

Neben Hof, Bauernhaushalt und Kin- dern gehen viele noch einer Teilzeit- beschäftigung nach, weil das Einkom- men nicht ausreicht oder sie sich sozial-rechtlich absichern wollen. Denn für ihre Arbeit auf dem Hof werden die wenigsten Bäuerinnen finanziell ent- schädigt, wie eine Erhebung von ART zeigte. Oft fehlt es auch an Wertschät- zung, Anerkennung und sozialer Sicherheit für die erbrachte Leistung.

Verschiedene Studien werden in den nächsten Jahren die Lage der Frauen in der Landwirtschaft sichtbar machen.

(34)

ART-Tätigkeitsgebiete

Agroscope Reckenholz-Tänikon

Gebiet 1

Umweltressourcen und Landwirtschaft

− Seit 1984 wird die Schadstoffbelastung der Böden in der Schweiz beurteilt. Im Rahmen der 6. Erhebung der nationalen Bodenbe- obachtung (NABO) wurden planmässig zwölf Standorte beprobt. Diese Aufgabe erfüllt ART als Mandat des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW). Erstmals wurden auch an Standorten des Biodiversitäts- Monitorings des BAFU Bodenproben ge- nommen.

− Die Erschliessung des ART-Bodenarchivs mit 14 000 Bodenprofilblättern, 5000 Analy- senblättern und zahlreichen Bodenkarten und Projektberichten konnte zu einem grossen Teil realisiert werden.

− Der Bedarf an Wissen zu Fragen über Klimawandel, Ressourceneffizienz, Emissi- onsverminderung, Umweltzustand und zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung des Bodens nimmt laufend zu. So flossen zahlreiche Experteninputs in die Klima- strategie des BLW ein. Ein wichtiges Ziel ist auch, Nährstoffverluste aus der Landwirt- schaft zu vermindern. Dazu überprüft ART im Rahmen eines BLW-Mandats die SUISSE- Bilanz-Methode als Vollzugs- und Planungs- instrument für eine ausgeglichene Stick- stoff- und Phosphorbilanz auf

ÖLN-Betrieben.

− Für die neue Vollzugshilfe «Umweltschutz Landwirtschaft» war ART-Fachwissen in den Arbeitsgruppen Nährstoffe, Gewässerschutz und Boden gefragt. Dabei fand die von ART neu erstellte Erosionsrisikokarte Anklang, die für künftige Vollzugs- und Umsetzungs- arbeiten eingesetzt werden soll.

Gebiet 2

Grasland und Ackerbausysteme

− Die erste Biozüchtung einer Futterpflanzen- sorte und gleichzeitig erste Esparsetten- sorte von ART schaffte es auf die Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen der Schweiz. Ebenfalls aufgenommen wurden zwei Rotkleesorten, eine vom Typ Ackerklee und eine speziell für die Weidenutzung.

Letztere wurde auch in die französische Sortenliste aufgenommen.

− Ergebnisse zeigen, dass die Biodiversität von Mykorrhiza-Pilzen durch den biologi- schen Ackerbau gefördert wird. Ist die Pilzvielfalt gross, nimmt auch die Produk- tivität von Klee-Gras-Mischungen zu.

− Die von ART entwickelten Methoden, Fusarien und Mykotoxine in Silomais zu erfassen und zu quantifizieren, werden von zwei Kantonen bereits routinemässig für das Monitoring von Toxin-Belastungen eingesetzt. Die dreijährige schweizweite Untersuchung von Körnermais-Praxisproben auf Fusarien und Mykotoxine wurde mit der Publikation der Ergebnisse abgeschlossen.

− Die Internationale Vereinigung für Saatgut- prüfung (ISTA) führte im Dezember 2011 ein Audit des ART-Saatgutprüflabors durch.

Nach Umsetzung der geforderten Anpas- sungen ist das Labor wiederum für 3 Jahre akkreditiert.

(35)

Gebiet 3

Biodiversität und Umweltmanagement

− Im Auftrag von BAFU und BLW wurde die Entwicklung eines Monitoringsystems für Arten und Lebensräume in der Landwirt- schaft (ALL-EMA) gestartet. Im Rahmen des Verbundprojektes AlpFUTUR und des EU- Projekt BIOBIO wurden zahlreiche Work- shops durchgeführt. Erste Ergebnisse liegen vor.

− Die Nachfrage nach Leistungen im Bereich Ökobilanzen hat stark zugenommen. Er- hebliche Fortschritte konnten in den For- schungsthemen Tierproduktion und be- triebliche Ökobilanzierung erzielt werden.

Um die Wirkung der Wassernutzung auf die aquatische Biodiversität abzuschätzen, wird im NFP61-Projekt AGWAM - Wasserbedarf in der schweizerischen Landwirtschaft - eine neue Methode entwickelt.

− Die Arbeiten zur genetischen Charakterisie- rung der Bakterienwelke in Raigras und zur quantitativen Detektion und ökologischen Beschreibung der Pilzgattung Metarhizium, welche in der biologischen Schädlingsbe- kämpfung zum Einsatz kommt, wurden mit internationalen Publikationen abgeschlos- sen.

− Im Frühjahr 2011 konnten die letzten Experimente mit gentechnisch verändertem Weizen (NFP59) abgeschlossen werden. Auf grosse Resonanz in Fachkreisen und der Öffentlichkeit stiessen die wissenschaftli- chen Veröffentlichungen und die Präsen- tation der Ergebnisse an Tagungen.

Gebiet 4

Agrarökonomie und Agrartechnik

− Die «3. Tänikoner Melktechniktagung», die

«Informationstagung Agrarökonomie» und der «Weiterbildungskurs für Baufachleute»

stiessen auf ein sehr grosses Interesse bei den Kunden.

− Seit vier Jahren läuft der Reformprozess zur Ermittlung des landwirtschaftlichen Ein- kommens (Zentrale Auswertung von Buch- haltungsdaten). Die in diesem Rahmen vorgenommene Testphase zur Zufallsstich- probe verlief erfreulich und lieferte wichtige Informationen zum weiteren Vorgehen.

− Die Qualität der Abgas-, Verbrauchs- und Leistungsmessungen des Traktorenprüfstan- des von ART wurde bestätigt. Mit zwei renommierten ausländischen Institutionen - Technologiezentrum Straubing (D) und BTA Wieselburg (A) - hält ART die internati- onale Kompetenz in der Abgasmesstechnik bei Traktoren.

− Erste vielversprechende Ergebnisse zeigt die Entwicklung von ‹Rumiwatch›, eines auto- matischen Gesundheitsüberwachungssys- tems für Wiederkäuer zur Sicherung der Tiergesundheit und des Leistungspotenzi- als, die ART zusammen mit einem Industrie- partner verfolgt.

− Aktualisierte, arbeitswirtschaftliche Kenn- zahlen, die von ART ermittelt werden, sind wichtig, wie die Diskussion zur Weiterent- wicklung der Direktzahlungen (Agrarpolitik 2014-2017) und der damit verbundenen Anpassungen bei den Standardarbeitskräf- ten zeigen.

(36)

Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW ist vom Bundesrat beauftragt, im Rahmen der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2013–2016 ein Forschungskonzept für den Politikbereich Landwirtschaft vorzulegen. Das Konzept zeigt auf Empfehlung der Eidge- nössischen Finanzkontrolle eine Gesamtsicht der Schweizer Agrar- und Ernährungsforschung und stellt die Aufgaben und Ziele der Ressortforschung am BLW vor.

Die Themen, mit denen sich die Schweizer Forschung gegenüber der internationalen Forschung durch ihre Fortschrittlichkeit abhebt, haben bei Schweizer Konsumentinnen, Konsumenten und der Öffentlichkeit einen hohen Stellenwert: Ökologische Nachhaltigkeit, integrierter Pflanzen- schutz, biologischer Landbau, Low-Input-Verfahren, Tiergesundheit, Tierwohl, Weidehaltung und traditionelle Lebensmittel. Die Forschung trägt damit zur Akzeptanz der Schweizer Land- wirtschaft und zur Nachfrage nach inländischen Produkten bei. Die Erfolge gründen auf einer konsequenten, mittel- bis langfristigen Ausrichtung der Forschungsziele.

Aufgrund dieser Erfolge kann von der Schweizer Forschung weiterhin ein wichtiger Beitrag zur Lösung der künftigen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen erwartet wer- den. Die Herkulesaufgabe für das globale Ernährungssystem besteht darin, trotz begrenzter Ressourcen eine wachsende Bevölkerung ausreichend mit bezahlbaren Nahrungsmitteln nach- haltig zu versorgen. Die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft ist gefordert, im Span- nungsfeld der zunehmenden Ressourcenknappheit und des Klimawandels die Versorgungssi- cherheit aufrechtzuerhalten, die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Produzenten zu stärken und einen nachhaltigen Konsum zu gewährleisten.

Integriertes Ernährungssystem

Im Rahmen von Expertengesprächen zur Erarbeitung des Forschungskonzepts wurden Wege hin zu einem „Integrierten Ernährungssystem“ erörtert. Dieses als längerfristiges Ziel definierte System basiert auf Nachhaltigkeit und ist robust gegenüber äusseren Störungen. Zudem ist es gesundheits- und qualitätsorientiert. Damit dieses Integrierte Ernährungssystem erreicht wer- den kann, werden – aufbauend auf den Basisaufgaben der klassischen Agrarforschung im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion und der Ökosystemleistungen – drei interdiszipli- näre Stossrichtungen für die Forschung empfohlen: Hochwertige Lebensmittel, Vitale Räume und Ressourceneffizienz.

Die Expertengruppe empfiehlt, die Schweizer Agrar- und Ernährungsforschung durch ein ge- meinsames strategisches Vorgehen sowie durch gemeinsames Kommunizieren und Weiterent- wickeln der thematischen Schwerpunkte zu stärken. Damit sollen die Präsenz der Agrar- und Ernährungsforschung bei politischen Entscheidungsträgern, Forschungsförderern, Branchen,

Das neue Forschungskonzept für die Land- und Ernährungswirtschaft Unterwegs zu einem integrierten

Ernährungssystem

(37)

Konsumentinnen, Konsumenten und Öffentlichkeit sowie der internationale Bekanntheitsgrad gesteigert werden. Kräfte sollen durch gemeinsames Erkennen künftiger Herausforderungen und Entwickeln gemeinsamer übergeordneter Forschungsstrategien gebündelt und der Innova- tionsprozess durch bessere Nutzung der Synergien hin zu einem schnellen, gezielten und effizi- enten Wissensaustausch zwischen Forschung, Beratung und Praxis gestärkt werden. Es wird empfohlen, die bestehenden Förderinstitutionen zur Stärkung der F&E noch besser zu nutzen und Kooperationen zwischen öffentlicher Forschung und privaten Unternehmen auszubauen.

Zudem ist weiterhin eine erfolgreiche Beteiligung an nationalen und internationalen For- schungsprogrammen anzustreben. Es wird empfohlen, die Umsetzung und Weiterentwicklung dieser gemeinsamen Ziele im Rahmen einer Allianz anzugehen.

Hochwertige Lebensmittel

– Verarbeitung und Wertschöpfung – Humanernährung – Konsumentenverhalten

und -information

Vitale Räume

– Raumnutzung und Landschaft

– Verbundlösungen – Diversifizierung

Ressourcen- effizienz

– Ressourcenknappheit – Schonende

Bewirtschaftung – Stoffkreisläufe &

Abfallmanagement

Integriertes Ernährungssystem

nachhaltig, robust, gesundheits- und qualitätsorientiert

Landwirtschaftliche Produktion & Ökosystemleistungen

– Nachhaltige Produktionssysteme

– Hochwertige Nutzpflanzen & gesunde, leistungsfähige Nutztiere – Lebensmittelsicherheit

– Klima

Stossrichtungen für die Schweizer Agrar- und Ernährungsforschung

(38)

Als Kompetenzzentrum des Bundes im Bereich der Agrarpolitik kommt dem BLW die zentrale Aufgabe zu, seinen Forschungsbedarf in Bezug auf die Weiterentwicklung der Agrarpolitik und die Evaluation der agrarpolitischen Massnahmen frühzeitig zu formulieren und mit geeigneten Instrumenten abzudecken. Dem Amt stehen dazu a priori die periodischen Leistungskontrakte mit den Agrarforschungspartnern sowie die spezifischen Forschungsaufträge und -beiträge zur Verfügung, wobei dem jeweils vierjährigen Leistungsauftrag an und den jährlichen Leistungs- vereinbarungen mit Agroscope eine besondere Bedeutung zukommt.

Ausgehend von den nationalen und internationalen Herausforderungen, den Strategien und Zielen des Bundesrats und des BLW sowie in Abgrenzung zu den nationalen Forschungsinstitu- tionen formuliert die Forschungsanstalt Agroscope Vision, Mission, Grundwerte, Alleinstel- lungsmerkmale sowie strategische Ziele für die Bereiche Forschung und Entwicklung / Wissens- austausch, Technologietransfer und Vollzugsaufgaben / Positionierung und Zusammenarbeit sowie Organisationsentwicklung.

Agroscope ist das Kompetenzzentrum des Bundes für die landwirtschaftliche Forschung und forscht entlang der gesamten Wertschöpfungsketten der Land- und Ernährungswirtschaft für eine wettbewerbsfähige und multifunktionale Landwirtschaft, für hochwertige Lebensmittel als Grundlage für eine gesunde Ernährung und für eine intakte Umwelt. Die Aufgaben von Agro- scope sind: Forschung und Entwicklung im Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich, Bereitstel- lung von Entscheidungsgrundlagen für die Gesetzgebung der Behörden (Politikberatung), Vollzugsaufgaben im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben im Dienste der Landwirtschaft und der Allgemeinheit sowie Wissensaustausch und Technologietransfer mit der Praxis, der Beratung, der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Lehre und der Öffentlichkeit.

Agroscope setzt sich in den kommenden acht bis zehn Jahren in besonderem Masse mit sechs thematischen Schwerpunkten auseinander: 1) Ökologische Intensivierung, 2) Sicherung der natürlichen Ressourcen, 3) Beitrag der Land- und Ernährungswirtschaft zum Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, 4) Qualitativ hochwertige und sichere Lebensmittel für eine gesunde Ernährung, 5) Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Ernährungswirt- schaft und 6) Vitalität und Attraktivität ländlicher Räume.

Vernetzung der Zusammenarbeit

Der Erfolg der Forschung misst sich wesentlich daran, wie breit und schnell neue Erkenntnisse verbreitet werden und in kommerziellen Produkten, Praxisanwendungen, allgemeinen Entschei- dungsfindungen und Verhaltensweisen Eingang finden. Dabei sorgt die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre an den Hochschulen dafür, dass neue Erkenntnisse in die Aus- und Wei- terbildung einfliessen. Künftige Lehr- und Beratungskräfte lernen den Umgang mit Forschungs- resultaten und deren Anwendung in der Praxis. Die zunehmende Komplexität des Wissens und der anstehenden Herausforderungen, aber auch die Beschleunigung der Wissensgenerierung und des Innovationsbedarfs erfordern immer mehr eine Vernetzung sowohl zwischen Diszipli- nen als auch zwischen Grundlagenforschung, anwendungsorientierter Grundlagenforschung und angewandter Forschung sowie zwischen Forschung, Bildung und Beratung.

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