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Jahresbericht 2013

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Jahresbericht 2013

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope

Schweizerische Eidgenossenschaft Confédération suisse

Confederazione Svizzera Confederaziun svizra

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Familie Kägi (Gutenswil ZH) leitet einen der nachhaltig geführten Schweizer

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Leitbild 04 Vorwort 05 Interview 06 Agroscope-Forschungsprogramme 10

Höhepunkte und Forschungsbereiche

Changins und Wädenswil 15 Liebefeld, Posieux und Avenches 23 Reckenholz und Tänikon 31

Agroscope-Forschung 2014 – 2017 38 Reorganisation von Agroscope 40 Standorte 43

Kennzahlen 43

Staatsrechnung 2013 44

Adressen 46

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Leitbild

Schweizer Forschung für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt

Agroscope, das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, ist dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) angegliedert. Organisatorisch besteht Agroscope seit Anfang 2014 aus vier Instituten: dem Institut für Pflanzenbauwissenschaften (IPB), dem Institut für Nutztierwissenschaften (INT), dem Institut für Lebensmittelwissenschaften (ILM) und dem Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften (INH). Strategisch wird Agroscope durch den Agroscope-Rat geführt, die operative Leitung trägt die Geschäftsleitung Agroscope.

Vision

Agroscope leistet einen bedeutenden Beitrag für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirt- schaft sowie für eine intakte Umwelt. Sie trägt damit zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

Ziel und Zweck

Agroscope forscht entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Land- und Ernährungs- wirtschaft für eine wettbewerbsfähige und multifunktionale Landwirtschaft, für hochwertige Lebensmittel hinsichtlich einer gesunden Ernährung sowie für eine intakte Umwelt.

Im Zentrum stehen Forschung und Entwicklung zugunsten der Land- und Ernährungswirtschaft, das Bereitstellen von Entscheidungsgrundlagen für die Gesetzgebung der Bundesbehörden, Vollzugsaufgaben im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben im Dienste der Landwirtschaft und der Allgemeinheit sowie Wissensaustausch und Technologietransfer mit der Praxis, der Beratung, der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Lehre und der Öffentlichkeit.

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Vorwort

Forschung – Entscheidungsgrundlagen – Vollzug – Wissenstransfer: Wirkung dank Synergien

Als mit der Agrarforschung beauftragte Ressortforschungsinstitution steht Agroscope im Dienste der Bundesverwaltung, die sich direkt und indirekt mit der Land- und Ernährungs- wirtschaft befasst. Dies widerspiegelt, dass die Land- und Ernährungswirtschaft stärker als andere Wirtschaftssektoren im Fokus der Öffentlichkeit steht. Agroscope hat jedoch auch den Auftrag, eine möglichst grosse Wirkung zugunsten der Wirtschaft und der Gesell- schaft zu erzielen: Die Forschung soll auch privaten Akteuren unmittelbar Nutzen bringen.

Diese Vielfalt an Adressaten erklärt die grosse Breite der Forschung mit etwa 70 Tätig- keitsfeldern, die eine unterschiedliche Nähe zur Grundlagen- oder angewandten Forschung, aber auch zur Handlung in Politik oder Wirtschaft aufweisen. Wichtig ist, dass die Kom - plementarität zwischen Erkenntniswissen und Handlungswissen bewusst genutzt wird.

Nur daraus entstehen wirksame Synergien.

Der Bund beauftragt Agroscope mit zahlreichen Vollzugsaufgaben, die wissenschaftliche Nähe brauchen, unter anderem mit der Zulassung von Pflanzenbehandlungsmitteln. Dazu sind genaueste Kenntnisse der neusten wissenschaftlichen Errungenschaften notwendig, die bei Agroscope – dank ihrer Forschung – vorhanden sind: zum Beispiel über die Eigenschaften, die Vermehrung, die Wirkungsweise, teilweise sogar über das Genom von Schädlingen und Krankheiten. Der Wissensaustausch innerhalb der gleichen Institution erlaubt kurze Wege und schnelle Abläufe. Zudem kann durch diese Kombination der Aktivitäten die spezialisierte und teure Forschungsinfrastruktur besser ausgelastet werden.

Umgekehrt profitieren auch Forschung und Politik vom Vollzug, etwa wenn dank der zent- ralen Auswertung betriebswirtschaftliche Daten und wertvolle Informationen anfallen, die sonst nur mit aufwendigen Recherchen verfügbar wären. Die Daten dienen der Überprüfung, ob agrarpolitische Entscheide die gewünschte Wirkung erzielten. Sie stehen zugleich als Grund- lage für Modellrechnungen zur Abschätzung der Konsequenzen von agrarpolitischen Ent- scheiden zur Verfügung und können auch in der Forschung zum Entscheidungsverhalten der Landwirte verwendet werden.

Wissensaustausch und Technologietransfer funktionieren nicht nur von der Forschung in die Praxis, sondern liefern der Forschung auch wertvolle Angaben, wo die Praxis neue Wissens- lücken identifiziert hat und wo Forschung sinnvoll eingesetzt wird.

Um diese Synergien noch besser zu nutzen, schloss Agroscope einen mehrere Stufen umfassen- den Reorganisationsprozess ab, der die einzelnen Aufgabenbereiche noch näher zusammenbringt und weitergehende Synergien zugunsten der breiten Agroscope-Kundschaft erlaubt.

Wir laden Sie hiermit ein, Einblick in unsere vielfältige Arbeit zu nehmen.

Bernard Lehmann Michael Gysi

Präsident des Agroscope-Rates Leiter Agroscope

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Agroscope: Eine Strategie, eine Marke, ein klares Profil und hervorragende

Mitarbeitende, das sind unsere Trümpfe, um national und international Erfolg

zu haben.

Jean-Philippe Mayor, Michael Gysi und Paul Steffen (von links nach rechts), Blick zurück und nach vorne.

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Interview

Fit für die Zukunft

Michael Gysi, Jean-Philippe Mayor und Paul Steffen standen bis 2013 je einer Forschungs- anstalt von Agroscope als Direktor vor. Seit 2014 trägt Michael Gysi als Leiter von Agro- scope die Gesamtverantwortung für die neue Organisation. Jean-Philippe Mayor und Paul Steffen übernehmen die Leitung des Instituts für Pflanzenbau- bzw. für Nachhaltigkeits- wissenschaften sowie die strategischen Be - reiche Corporate Communication bzw.

Corpo rate Research. Im Interview blicken sie zurück auf ihre Tätigkeit als Direktoren der drei Standorte und wagen einen Ausblick in die Zukunft von Agroscope.

7–6–3–1: So könnte man die Formel für die Restrukturierungen der letzten Jahre beschreiben. Wie erlebten Sie diese Zeit?

Gysi: Die Restrukturierung war ein langer Pro - zess. Es hat sich über die Jahre gezeigt, dass Agroscope ein hohes Potenzial an Synergien zwischen den einzelnen Standorten aufweist.

Darum stiessen wir die Restrukturierung an – zuerst auf sechs Einheiten, dann auf drei und jetzt auf eine.

Steffen: Dieser Prozess wurde uns nicht auf - gezwungen. Vielmehr ist die Erkenntnis gewachsen, dass wir nochmals etwas bewe- gen müssen. Man hat das Ziehen und Stossen gespürt. Trotzdem konnten wir in Zeiten grosser Veränderungen gemeinsam und kon - struktiv eine neue Organisationsform auf- bauen. Diese Prozesse machten Agroscope fit. Das war eine sehr positive Erfahrung.

Mayor: Die einzelnen Forschungsanstalten hatten ihre Arbeit ja schon vorher sehr gut gemacht. Jetzt können wir uns unter einem Dach nochmals weiterentwickeln.

Natürlich ist es ein Prozess des Lernens – auf allen Stufen. Wir können aber sagen, dass die Mitarbeitenden diese Veränderung viel besser aufgenommen haben als beispiels- weise den Schritt von sechs auf drei Anstal- ten. Das spricht sicher auch für das Vertrauen

in die Führung, das wir uns in den letzten acht Jahren erarbeitet haben.

Was waren die wesentlichen Gründe für die Reorganisation?

Steffen: Wichtig für die Weiterentwicklung von Agroscope war, dass sich die Geschäfts- leitung zusammen mit der Leitung des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) einer fundierten Analyse unterzog. Die einzelnen Häuser waren – was die operative Führung angeht – sehr gut aufgestellt. Darauf können wir stolz sein. Jetzt geht es darum, die Pro- zesse zu harmonisieren und unter einem Dach noch stärker zu werden.

Gysi: Die Auslegeordnung zeigte, dass wir in der strategischen Führung ein Manko hatten.

Die Strategien der Forschungsanstalten waren zu wenig mit denjenigen der anderen An- stalten abgestimmt. Zudem wollten wir die operative und die strategische Führung trennen, wie das in modernen Organisationen üblich ist. Heterogene Prozesse wollten wir harmonisieren und so Synergien nutzen.

Mayor: Wir sind ja nicht drei grundsätzlich verschiedene Unternehmen, die jetzt zu- sammenkommen. Mit gebündelten Kräften können wir uns national und international noch besser profilieren. Mit einer statt mit drei Marken erhoffen wir uns eine bessere Wirkung am Markt.

Die Zeit des Wandels war mit grossen organisatorischen Herausforderungen verbunden. Wie gingen Sie damit um?

Mayor: Natürlich wussten wir, dass es künftig nur noch einen Direktor geben wird. Das war eine schwierige Ausgangslage für uns.

Paul Steffen und ich haben Michael Gysi aber von Beginn weg als neuen Direktor ak - zeptiert. Das hängt vor allem auch mit seinem Umgang mit dem Kader zusammen.

Wir haben eine gute Basis.

Steffen: Ein Erfolgsfaktor ist, dass wir als

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Führungsteam den Prozess gemeinsam durchlebt haben. Wir wussten um die Verän- derung, haben darüber früh und offen diskutiert und die Herausforderung sportlich angepackt. Das macht uns nun als Team noch stärker.

Gysi: Der Wandel war und ist auch für mich eine grosse Herausforderung. Der Sprung vom Kollegen zum Vorgesetzten ist nie ein - fach. Zudem war der stufengerechte Einbezug aller Mitarbeitenden im Verände- rungsprozess wichtig. Das ist uns mit der Projektorganisation und den Arbeitsgruppen gelungen. Eine andere Herausforderung ist die Beziehung zwischen dem BLW und Agro- scope: Dieses Verhältnis stellen wir auf eine neue Basis und müssen uns jetzt beweisen.

Was konnten Sie in Ihrer Zeit als Direktoren von ACW, ALP-Haras und ART bewirken?

Steffen: ART umfasste früher drei eigenstän- dige Forschungsanstalten, die wir zu einer fusionierten. Die Herausforderung während des Transformationsprozesses lag darin,

bei den Mitarbeitenden Vertrauen in die Zukunft zu schaffen, ein motivierendes Um- feld zu gestalten und so Leistung und

Qualität aufrechtzuerhalten. Das ist uns ge - glückt, und darauf bin ich stolz.

Gysi: In Bezug auf Liebefeld-Posieux war die Integration des Nationalgestüts ein wichtiger Meilenstein. Ein anderes Feld ist die Bienen- forschung: Dieses Gebiet hat sich massiv ent - wickelt. Auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern an unseren Standorten war mir immer wichtig.

Mayor: Changins und Wädenswil waren eben falls zwei Stationen. Die Aufgabe bestand hier darin, aus zwei sehr unterschiedlichen Teilen ein Ganzes zu formen. Wir mussten nicht nur die Ressourcen und die Forschung neu organisieren, sondern auch Doppel- spurigkeiten ausmerzen und eine neue Kultur entwickeln. Das ist uns gelungen. Zudem haben wir ein funktionierendes Qualitäts- management implementiert und die Zusam- menarbeit mit der Praxis ausgebaut.

Gysi: In unserer früheren Funktion als An- staltsdirektoren betreuten wir alle auch strategische Dossiers. Darin hatten wir grosse Vorarbeit geleistet, und dies erleichtert die Reorganisation wesentlich. Das ist aus meiner Sicht ebenfalls ein Erfolg. Wir ver- einen ein hohes Mass an Erfahrung mit Re - strukturierungen – nicht zuletzt deshalb ist uns die Transformation wahrscheinlich gut gelungen.

Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus der Zeit als Direktoren in die neue Ära von Agroscope mit?

Steffen: Wir müssen agieren und nicht rea- gieren. Den Erfolg von Agroscope halten wir in den eigenen Händen: «Gouverner, c’est prévoir» – das versuchen wir zu leben. Das ist essenziell für die Zukunft.

Mayor: Aus den acht Jahren als Direktor nehme ich Vertrauen und eine Portion Gelas- senheit mit. Agroscope wird sich weiter- entwickeln – und das in einem guten Sinne.

Gysi: Die Leistung erbringen in erster Linie

Die Leistungen erbringen unsere Mitarbeitenden. Sie sind unser höchstes Gut.

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unsere Mitarbeitenden. Sie sind unser höchstes Gut, dem wir grösstmögliche Be- achtung schenken sollten.

Welche Synergiegewinne erwarten Sie unter einem Dach?

Gysi: Der Leistungsauftrag ist so ausgelegt, dass die vier Institute eng zusammenarbeiten – über alle Standorte hinweg. Dabei bringen wir verschiedene Fachdisziplinen, Kompeten- zen und Infrastrukturen bewusst zusammen.

Bei den Prozessen streben wir primär eine Standardisierung an, die sich in höherer Quali tät auszahlen wird. Zudem erhoffe ich mir zwischen der Markenpflege und der Kommunikation Synergien.

Steffen: Unsere Mitarbeitenden sind unser Erfolgsfaktor. Wir müssen Strukturen für die Menschen, nicht um die Menschen herum bauen. Und ich bin überzeugt, dass es uns mit einer starken Marke gelingt, international und national noch besser in Erscheinung zu treten.

Mayor: Wir müssen lernen, in der neuen Struktur zu arbeiten. Wichtig dünkt mich bei allen Erkenntnissen aus der Vergangenheit aber auch, dass wir den Mut haben, neue und eigene Antworten auf die Fragen der Zukunft zu finden.

Die neue Organisation ist implementiert.

Welche Erfahrungen machen Sie?

Mayor: Für eine erste Bilanz ist es wohl noch zu früh. Ich stelle jedoch mit Freude fest, dass unsere Mitarbeitenden ruhig und kon- zentriert arbeiten. Das Kader hinterfragt die eigene Arbeit kritisch und passt laufend Dinge an. Im Moment bin ich zufrieden.

Gysi: Die neuen Strukturen sind da. In einem Punkt sind wir allerdings noch lange nicht am Ziel: bei der Unternehmenskultur. Es wird zu einer Daueraufgabe werden, hier ein gemeinsames Verständnis zu schaffen. Ein zweiter Punkt ist die Zusammenarbeit mit dem BLW: Sie wurde für beide Seiten neu defi- niert. Das muss sich einpendeln.

Steffen: Es macht immer grösseren Spass.

Wir merken je länger je mehr, welches die wichtigen Themen sind und wer welche

Den Erfolg von Agroscope halten wir in den eigenen Händen.

Wir müssen den Mut haben, neue und eigene Antworten auf Fragen der Zukunft zu finden.

Verantwortungen zu tragen hat. Es zeigt sich, dass die neue Form zukunftsweisend ist.

Auf der Stufe der Geschäftsleitung sind alles tolle Menschen – mit unterschiedlichen Meinungen, die aber konstruktiv und mit viel Respekt zusammenarbeiten. Das Übergeord- nete ist sehr stimmig.

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Die Programmforschung hat national und international einen hohen Stellenwert. Neben den vom Schweizerischen Nationalfonds seit 1975 durchgeführten nationalen Forschungsprogram- men haben in der Schweiz verschiedene Forschungsinstitutionen ihre Aktivitäten ab Mitte der 1990er-Jahre mit eigenen Programmen ergänzt. Die interdisziplinäre Programmforschung hat dadurch in der Vergangenheit stetig an Relevanz gewonnen und wird auch in Zukunft wichtig bleiben. Dies speziell mit Blick auf die Erkenntnis, dass viele drängende Umwelt- und Gesellschaftsprobleme von verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen gemeinsam gelöst werden müssen.

Die drei im ersten Trimester 2014 abgeschlossenen Agroscope-Forschungsprogramme (AFP) beschäftigten sich mit zentralen Fragen zur Entwicklung der Schweizer Land- und Ernährungs- wirtschaft. Es sind dies die Problemlösungen für einen wettbewerbsfähigen Pflanzenbau im zunehmend liberalisierten Umfeld (ProfiCrops), die Bedeutung der Lebensmittelkette vom Anbau bis zum Konsum bezüglich Nahrungsmittelqualität und -sicherheit (NutriScope) sowie der Beitrag der Landwirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung der Berggebiete (Agri- Montana). Zusätzlich zielt die nationale Plattform Profi-Lait, bei der sich Agroscope und weitere Partner engagieren, auf die Förderung einer professionellen Milchproduktion (Profi-Lait).

Die Wirkung der interdisziplinären Programmforschung wie auch der disziplinären Forschung hängt massgeblich davon ab, ob es gelingt, die zur Lösung von Kernproblemen notwendige Grundlagenforschung mit einer praxis- und umsetzungsorientierten zu kombinieren und das in den Programmen erarbeitete Wissen in die Praxis zu übertragen. Die Erfahrungen mit den drei AFP und mit Profi-Lait zeigen, dass die Erkenntnisse auf vielfältige Weise in Praxis, Vollzug und Politik eingeflossen sind. Konkrete Beispiele sind die Forschungsaktivitäten zu Feuerbrand, zu Differenzierungsstrategien für Produkte im Zusammenhang mit der Qualitätsverordnung, zur Lebensmittelsicherheit und -qualität oder zur Wirkung der Sömmerungs- und Alpungsbei- träge. Für den Wissenstransfer von grosser Wichtigkeit ist – neben den wissenschaftlichen Publikationen und den praxisorientierten Artikeln und Präsentationen – der Dialog mit den Stake - holdern.

Nach dem Abschluss von ProfiCrops, NutriScope und AgriMontana starten im Sommer 2014 die beiden neuen Programme «Mikrobielle Biodiversität» und «REDYMO: Reduktion und Dyna- mik antibiotikaresistenter und persistenter Mikroorganismen entlang der Lebensmittelketten».

Sie behandeln mittel- bis langfristig orientierte Themen mit einem Potenzial zum Aufbau neuer Forschungs- und Entwicklungsbereiche. Für die Laufzeit von 2014 bis 2018 unterstützt Agro- scope die Programme im Umfang von 0,8 Millionen Franken pro Jahr.

Die Forschenden haben sich anspruchsvolle Programmziele gesetzt. Ein Schlüsselfaktor für die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen wird eine gut funktionierende interdisziplinäre Zu- sammenarbeit sein. Mit ihren vielfältigen Kompetenzen verfügt Agroscope über ideale Voraus- setzungen, um zur Lösung relevanter und aktueller Probleme beizutragen.

Agroscope-Forschungsprogramme

Wirkung der Programmforschung

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ProfiCrops

Ein äusserst produktives Abschlussjahr

Das letzte Jahr des Forschungsprogramms ProfiCrops stand im Zeichen der Gesamtsyn- these und auch einzelner Module rund um die Wettbewerbsfähigkeit des Pflanzenbaus. In der

«Agrarforschung Schweiz» wurden mehrere Beiträge publiziert. Verschiedene Anlässe setzten einen Schlusspunkt hinter Module und integrierte Projekte, zum Beispiel hinter jene zum Thema Produktdifferenzierung (Informati- onstagung in Changins am 8. Februar mit dem Titel «Qualität der Ackerkulturen: eine Heraus- forderung für die Forschung») und zum Thema Feuerbrand (internationaler Kongress vom 2. bis 5. Juli in Zürich, www.fireblight2013).

Eine Liste mit über 300 Problemlösungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Pflanzenbaus konnte erarbeitet werden. Diese wurden gemäss ihren spezifi- schen Beiträgen zur Wettbewerbsfähigkeit zusammengefasst. Die meisten Lösungen steigern die Effizienz, andere stärken die Produktdifferenzierung, fördern die Innovation oder optimieren die Rahmenbedingungen.

Lehren und Ausblick

Damit Probleme in ihrer zunehmenden Kom- plexität besser erfasst werden können, müssen immer häufiger sozialwissenschaftliche As- pekte in die Forschungsprojekte einfliessen.

Für die Bereitstellung von massgeschneiderten Problemlösungen, die schliesslich von den Akteuren des Pflanzenbaus übernommenen werden, braucht es einen Innovationsprozess.

Mit dem Ansatz der objektiven Produktdiffe- renzierung kann die Forschung gestärkt und die Qualität der Schweizer Produkte besser kommuniziert werden. Die Inwertsetzung der Ergebnisse und Erfahrungen von ProfiCrops ermöglicht eine bessere Positionierung der pflanzenbaulichen Forschung bei Agroscope.

NutriScope

Umfassende Sicht auf Schweizer Lebensmittel

Während seiner Laufzeit von 2008 bis Anfang 2014 koordinierte NutriScope insgesamt 113 Projekte oder Teilprojekte. Die Untersuchung und die gezielte Beeinflussung der Zusammen- setzung von Milch und Milchprodukten, Fleisch und Fleischprodukten sowie von ausge- wählten pflanzlichen Erzeugnissen bildeten ein Hauptanliegen von NutriScope. Daneben wurden aktuelle Fragen rund um Lebensmit- telsicherheit, -qualität und Ökobilanzierung bearbeitet. Mit den Themen Nutrigenomik, Nutrigenetik und Nutriepigenetik kamen auch ganz neue Forschungsgebiete hinzu. Gleich- zeitig fanden Humanstudien zur Überprüfun- gen gesundheitlicher Aspekte im Inselspital in Bern und im Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV) in Lausanne statt.

Nationales Forschungsprogramm

«Gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittelproduktion» (NFP 69) Unter der Federführung des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) und Agroscope wurde die Programmskizze verfasst. NutriScope veranstaltete 2012 mit allen interessierten Partnern einen Workshop für die gemeinsame Entwicklung von Projektskizzen zum neuen Forschungsprogramm.

Plattform Foodle.ch

NutriScope lancierte mit mehr als 20 Partnern die interaktive Plattform Foodle.ch. Als wichtige Partnerin ist Agroscope auf dieser nationalen Plattform mit einem eigenen Bereich und einem Proteinatlas für Milchprodukte präsent. 2013 erfolgte die Aufnahme des neuen Formats

«Foodle.ch nimmt dein liebstes Lebensmittel unter die Lupe». Mehrmals pro Jahr wird nun eine Umfrage mit anschliessender Beurteilung der gewählten Lebensmittel durchgeführt, und die Resultate werden publiziert.

Agroscope-Forschungsprogramme

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AgriMontana

Robuste Grundlagen für Berg- landwirtschaftsbetriebe

Das Forschungsprogramm AgriMontana be- fasst sich mit den Beiträgen der Landwirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung in Berggebie- ten. Wesentliche Schwerpunkte waren 2013 die Offenhaltung der Kulturlandschaft, die Bedeutung der Spezialkulturen und die Pers- pektiven der Berglandwirtschaft.

Bauernfamilien bei ihrer Entscheidungs- findung unterstützen

Für die zielgerichtete Weiterentwicklung der Berglandwirtschaft ist eine fundierte und breit abgestützte Diskussion über die künftigen Perspektiven notwendig. Als Grundlage dazu wurden verschiedene Analysen zur Einkom- mensentwicklung der Berglandwirtschaft und der wichtigsten Betriebstypen oder zur Wirt- schaftlichkeit des Biolandbaus erarbeitet. Die Resultate dienen den Bauernfamilien in Berg- gebieten als Vergleichsbasis bei der Beurtei- lung des eigenen Betriebs. Zudem liefern die Auswertungen vielfältige Informationen zur Optimierung der Betriebs- und Produktions- strukturen, aber auch zur Prüfung alternativer Ausrichtungen. Die Erfahrung zeigt, dass solche Grundlagen in der Praxis genutzt wer- den. Sie sind ausserdem zentral, um einerseits die Bauernfamilien und andererseits Institutio- nen wie die kantonalen Amtsstellen oder die Kreditkassen bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Abschlusstagung 2014

Der Abschluss von AgriMontana fand am 21. Mai 2014 mit der Tagung «Zukünftige Perspektiven der Berglandwirtschaft» statt.

Sie leistete einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Berglandwirtschaft, in dem neben der Präsentation von Ergebnissen zusammen mit den Teilnehmenden drei Zukunftsbilder der Berglandwirtschaft disku- tiert und vertieft wurden.

Profi-Lait

Netzwerk für die Milchproduktion

Die Partner aus Forschung, Beratung und Praxis im Bereich der Milchproduktion enga- gieren sich im Netzwerk von Profi-Lait, um einerseits Impulse für Forschung und Entwick- lung zu vermitteln und andererseits den Wis- senstransfer von der Forschung in die Praxis zu intensivieren. Gemeinsam werden Lösungen zur Bewältigung künftiger Herausforderungen in der Milchproduktion gesucht. Ein intensiver Diskurs entbrannte im Berichtsjahr beispiels- weise rund um das neue Direktzahlungsinstru- ment zur Förderung graslandbasierter Milch- und Fleischproduktion (GMF). Anlässlich der Mitorganisation einer Fachtagung zur GMF im Mai 2013 konnte Profi-Lait zur Versachlichung dieser Diskussion beitragen.

Impulse vermitteln

Die am Forschungstag von Profi-Lait erarbeite- ten Forschungsanliegen wurden Agroscope zugestellt. Sie dienten als eine der Grundlagen ihrer zukünftigen Forschungstätigkeiten im Bereich der Milchproduktion.

Wissenstransfer fördern

Die Durchführung von Fachtagungen für Landwirte und Landwirtinnen ist ein wichtiges Element des Wissenstransfers. Gemeinsam mit Partnern organisierte Profi-Lait 2013 u. a. auf dem Mont Crosin im Jura eine gut besuchte Tagung zur standortgerechten, vorwiegend auf Gras basierenden Milchproduktion in Grenz- lagen. Ebenfalls ein Wissenstransfer fand am bereits zum vierten Mal mitorganisierten Schweizer Melkwettbewerb statt. Dabei wurden nicht nur die besten Jungmelker der Schweiz gekürt; eine breit angelegte Kommu- nikationskampagne wies auf die Bedeutung des Melkvorgangs für die Qualitätsmilchpro- duktion in der Schweiz hin.

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Unsere Forschung steht im Dienst der Gesellschaft: für einen diversifizierten Pflanzenbau, gesunde Lebensmittel und den Schutz der Umwelt.

Höhepunkte

Agroscope Changins und Wädenswil

Untersuchungen über Pilzinfek tionen werden unter kontrol lierten Bedin- gungen ausgeführt. Dies ermöglicht die Entwicklung neuer Strategien beim Pflanzenschutz.

01

Sortenprüfung: eine gesetzliche Aufgabe als Innovationsmotor

Die offizielle Sortenprüfung durch Agroscope dient der objektiven Bestimmung der besten Sorten und der entsprechenden Empfehlung an die Landwirtschafts- und Verarbeitungsbe- triebe sowie an die Konsumentinnen und Konsumenten. Die Forschung wird gezielt vorangetrieben, sowohl durch die Verbesserung von Qualität und Produktivität der Kulturen, deren Anpassung an die Umwelt und deren Krankheitsresistenz, als auch durch die Optimierung des Einsatzes umweltbelas- tender Stoffe. Als Triebfeder für Innova- tion ist diese gesetzliche Aufgabe ein Schlüsselelement bei der Schaffung einer dynamischen und wettbewerbs- fähigen Landwirtschaft, die gesunde Nahrungsmittel produziert und die natürlichen Ressourcen erhält.

02

Mit belüftetem Dampf Krank- heitserreger auf Sprossensamen eliminieren

Weltweit kommt es immer wieder zu Krankheitsausbrüchen in der Bevölker- ung, hervorgerufen durch den Verzehr verunreinigter Sprossen. Bei der Spros- senherstellung unter feuchtwarmen Bedingungen können diese leicht mit Krankheitserregern verunreinigt wer- den. In solchen Fällen sind die Erreger meist bereits in geringen Mengen auf den Ausgangssamen vorhanden.

Agroscope erarbeitete eine effiziente, auf belüftetem Wasserdampf basierte Methode, mit der Krankheitserreger auf den Sprossensamen abgetötet werden, ohne die Samenkeimfähigkeit zu beeinträchtigen. Dieses innovative Verfahren erwies sich erstmals als geeignet, um Keime wie E. coli, Salmo- nellen oder Listerien zu eliminieren.

Es ermöglicht die rückstandsfreie Hygienisierung von Samen und trägt zum risikofreien und gesunden Genuss von Sprossen bei.

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Höhepunkte

Agroscope Changins und Wädenswil

04

Einstein und die Kunst des Edelbranddegustierens

Agroscope organisiert alle zwei Jahre für die nationale Edelbrandprämierung Distisuisse Ausbildungstage für Verkos- terinnen und Verkoster. Im Berichts - jahr war «Einstein»-Moderatorin Nicole Ulrich beim Training der künftigen De - stillatexpertinnen und -experten dabei.

Ein wichtiges Werkzeug zur Beurtei- lung von Edelbränden sind die Aroma- räder von Agroscope. Sie liefern das Vokabular für professionelle Diskussio- nen über Geruch und Geschmack von Destillaten, helfen aber auch Laien, die einzelnen Aromen in Edelbränden leichter zu entdecken und zu beschrei- ben. Die von Agroscope ausgebildeten Expertinnen und Experten prämieren hochprozentige Schweizer Edelbrände und sichern auf diese Weise langfristig deren Qualität.

03

Populationsdynamik von Sca-

phoideus titanus: Modellberech-

nung und Bekämpfung

Die Zikade Scaphoideus titanus ist der Vektor der Goldgelben Vergilbung der Rebe, einer besonders gefährlichen Quarantänekrankheit. Diese Krankheit kommt auch in der Schweiz vor; die Bekämpfung des Vektors in den befal- lenen Rebbergen ist obligatorisch.

Die Modellberechnung der Populations - dynamik von Scaphoideus titanus liefert

wertvolle Daten für eine gezielte War - nung. Dies erlaubt eine optimale und frühzeitige Planung der Bekämpfung in den betroffenen Reben. Des Weiteren können aufgrund der Modellberechnung die Kontrollstrategien evaluiert und das Risiko der Ausbreitung der Zikade auf nicht befallene Rebgebiete eruiert werden.

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05

Risikomindernde Mass- nahmen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

Pflanzenschutzmittel (PSM) sind aus einer modernen, produktiven Land- wirtschaft kaum mehr wegzudenken.

Sie ermöglichen es, Schadorganismen in Grenzen zu halten und damit Er- tragsverluste zu minimieren. Wegen ihrer biologischen Aktivität können PSM aber auch negative Auswirkun- gen auf die Umwelt haben. Agroscope hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, PSM-Anwendungen zu optimieren,

06

Neue Himbeersorten reich an Antioxidantien

Himbeeren enthalten gesundheitsför- dernde Antioxidantien. Der Gehalt schwankt jedoch von Posten zu Posten erheblich. Nun konnten Genotypen identifiziert werden, deren Früchte reich an Antioxidantien – namentlich an Ellagitanninen – sind (Konsortium

«QualiRedFruits» im 7. EU-Forschungs- rahmenprogramm, bestehend aus 7 Betrieben und 5 Forschungsinstituti- onen). Durch Versuche mit Mykorrhiza- pilzen liess sich die Qualität der Beeren noch verbessern, was die Bedeutung dieser Technik unterstreicht. Die starke Kolonisierung der Wurzeln mit diesen Mikroorganismen beeinflusste die antioxidative Aktivität der Himbeeren positiv. Diese Erkenntnisse können die Züchterinnen und Züchter, die Baum- schulen sowie die Produzentinnen und Produzenten heute nutzen, um eine höhere Qualität der Himbeeren zu erzielen und so die Wettbewerbsfähig- keit zu steigern.

um die Risiken für die Umwelt auf ein Mindestmass zu beschränken, ohne den Schutz der Kulturen zu vernachlässigen. Im Berichtsjahr wur- den praxis taugliche Massnahmen zur Reduktion der Abdrift und der oberflächlichen Abschwemmung von PSM entwickelt. Damit werden Nicht- ziel organismen in angrenzenden Oberflächenge wässern und Biotopen besser geschützt.

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08

Divico: erste resistente Traubensorte für einen ökolo gischen Rebbau

Die erste gegen Pilzerkrankungen re sistente Traubensorte, Divico, ist ver - fügbar. Mit ihr eröffnen sich neue Pers pektiven für einen ökologischen Wein- bau. Divico ermöglicht je nach Krank- heitsdruck einen stark reduzierten Pflanzenschutzmitteleinsatz. Die Rebe ist sehr anfällig gegenüber Falschem und Echtem Mehltau sowie Graufäule – Krankheiten, die Fungizidbehandlungen in regelmässigen Ab ständen (alle 8 –12 07

Die Apfelsorte Ladina:

schmackhaft und robust gegen Feuerbrand

In modernen Tafelobstanlagen werden nur Sorten gepflanzt, deren Früchte den höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Neben Geschmack, Aussehen und Haltbarkeit der Früchte sollte auch die Resistenz der Bäume gegen Krank- heiten hoch sein, damit sich der chemische Pflanzenschutz minimieren lässt. Gegen die Kernobstkrankheit Feuerbrand fehlten bisher widerstands- fähige Sorten, und nur der Einsatz von Antibiotika konnte befallene Obst - anlagen retten. Die neue, von Agro- scope gezüchtete Apfelsorte Ladina vereint gute Fruchtqualität mit Robust- heit in Bezug auf Feuerbrand, was den Schutz gegen diese Krankheit ver - einfacht. Baumschulen vermehren jetzt die Sorte, um die grosse Nach- frage der Praxis zu decken.

Höhepunkte

Agroscope Changins und Wädenswil

Tage) erfordern. Mittels traditioneller Kreuzung von Rebsorten, die Resistenz- gene enthalten, züchtete Agroscope Divico, die ausreichend kodierende Gene hinsichtlich Traubenqualität sowie zur Produktion von Phytoalexinen für eine natürliche Abwehr besitzt. Diese äusserst resistente Rebsorte ergibt einen attraktiven Wein und stösst bei den Winzerinnen und Winzern auf reges Interesse.

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Zulassung von Pflanzen- schutzmitteln: Sicherheit und Schutz der Umwelt

Bevor Pflanzenschutzmittel für sämt- liche Kulturen zum Einsatz gelangen, müssen sie zugelassen werden. Agro- scope bewertet Herbizide, Fungizide, Insektizide und Akarizide anhand von strengen Kriterien: Wirksamkeit, chemische und ökotoxikologische Eigenschaften, Risiko der Resistenzbil- dung der behandelten Organismen, potenzielle unerwünschte Auswirkun- gen auf nützliche Boden- und Wasser- organismen. Aufgrund dieser Bewer- tung bestimmt das Bundesamt für Landwirtschaft zusammen mit Fachleu- ten anderer Bundesämter die Anwen- dungseinschränkungen für die Wirk- stoffe und formuliert die Warnhinweise auf den Verpackungen der Pflanzen- schutzmittel. Dank der Arbeit von Agroscope können gesunde und hochwertige Lebensmittel produziert werden: Die Umwelt wird geschont und eine biologische Bekämpfung gefördert.

11

Gesunde Saatkartoffeln dank Agroscope

Ein Grossteil des Schweizer Kartoffel- verbrauchs stammt aus der Inland- produktion. Für gute Ernten braucht es hochwertige Saatkartoffeln. Mit stren- gen Kontrollen der Saatproduktion auf dem Feld und im Labor (Zertifizierung) und mit der Entwicklung von Bekämp- fungsmethoden gegen Krankheiten wie die Schwarzbeinigkeit leistet Agroscope hierzu einen wesentlichen Beitrag. 2013 wurden 4,4 Prozent der Saatkartoffelposten deklassiert oder aufgrund der Feldkontrollen und Laboranalysen abgewiesen.

09

Importdiagnostik –

eine Folge der Globalisierung

Durch den weltweiten Handel mit Pflanzenmaterial können besonders gefährliche Schadorganismen (Quaran- täneorganismen, QO) verschleppt werden. QO treten in einem Land gar nicht oder dann selten auf, sind schwierig zu bekämpfen und können grosse wirtschaftliche Schäden verur- sachen. Im Rahmen der Vollzugsarbeit des Bundesamts für Landwirtschaft führen Experten von Agroscope Im- portdiagnosen unter Einsatz moderns- ter Technologien durch. Von QO verseuchtes Pflanzenmaterial kann innerhalb weniger Stunden diagnos- tiziert und so rechtzeitig an den Grenzen zurückgewiesen werden.

Damit wird die Einschleppung und Ausbreitung von QO in der Schweiz verhindert.

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Forschungsbereich 1

Ackerkulturen und Weidesysteme

− Nach Feldversuchen liess sich die Menge der Herbizidrückstände auf Asulambasis im Gras genauer bestimmen. Die Asulam- rückstände sinken in den ersten Wochen nach der Behandlung rapide, können aber je nach Wiesentyp noch nach drei Wochen in hoher Konzentration vorhanden sein.

− Dank den in enger Zusammenarbeit mit den Branchenpartnern in der ganzen Schweiz realisierten Sortenversuchen konn- ten die Sortenlisten für Brot- und Futter- getreide, Mais, Raps, Sonnenblumen, Eiweiss erbsen, Soja und Kartoffeln aktuali- siert werden.

− Eine statistische Untersuchung, die Ernte- qualität und meteorologische Daten ge- meinsam auswertete, zeigt die Auswirkun- gen der Klimaerwärmung auf: Ein Tempe - r aturanstieg während der Ausbildung des Korns verringert den Gehalt an Alpha- Linolensäure im Rapsöl und die potenzielle Viskosität beim Triticalekorn.

Forschungsbereich 2

Ackerpflanzenzüchtung und genetische Ressourcen

− Das Programm zur Züchtung von Soja führte zu Neuaufnahmen in die Kataloge der Schweiz und der EU. Der Erfolg der Sorten von Agroscope widerspiegelt sich in der Verdoppelung der weltweiten Kulturfläche (10 000 –12 000 ha). Dank den Forschungen zu Gehalt und Qualität der Proteine und zur organoleptischen Qualität der Sojabohnen ist es möglich, den Produzentinnen und Produzenten höhere Margen pro Hektar zuzusichern sowie der Verarbeitungsindus- trie die erwünschte Vielfalt zu bieten.

− Im Rahmen des Programms zur Züchtung von Brotgetreide konnten 2013 rund zehn neue, verbesserte Sorten in den Katalog

aufgenommen werden. In Belgien hatte das Programm die Entwicklung des innovativen Konzepts «Grand Crus» zur Folge: Die Herstellung von Brot basiert auf reinem Mehl, auf Sortengemische wird verzichtet.

Die Sorten von Agroscope wurden auf- grund ihrer geschmacklichen Qualität und der hervorragenden rheologischen Fähig- keiten ausgewählt.

Forschungsbereich 3

Produktequalität und Sicherheit, Ernährung und Gesundheit

− Mittels Dampfbehandlung ist es erstmals gelungen, humanpathogene Bakterien auf Sprossensamen wirksam zu eliminieren, ohne die Keimfähigkeit der Samen zu beeinträchtigen.

− Erste Untersuchungen zum Thema Energie- einsparung in der Obstlagerung im Rahmen des Interreg-IV-Projekts weisen vielverspre- chende Resultate auf. Einsparungen in der Grössenordnung von bis zu 15 Prozent sind ohne Beeinträchtigung der Obstqualität möglich.

− Konzepte zur Reduktion von Pflanzenschutz - mittelemissionen über Abschwemmung und Drainage sowie zum Schutz von Nicht- zielarthropoden wurden ausgearbeitet und den Kantonalen Pflanzenschutzdiensten vorgestellt, wo sie auf positives Echo stiessen.

Forschungsbereich 4

Produktion und Pflanzenschutz von Kulturen im Alpenraum / Gewächs- hauskulturen

− Agroscope hat ein nationales Netz für die Überwachung der Kirschessigfliege (Droso- phila suzukii) mithilfe von Fallen aufgebaut.

Die zu Testzwecken in den Kulturen durch- geführten präventiven Hygienemassnahmen und die ausgebrachten Massenfallen

Forschungsbereiche

Agroscope Changins und Wädenswil

(21)

waren erfolgreich: Der Schädlingsbefall lässt sich effizient reduzieren und hinaus- zögern.

− Es ist gelungen, den Reifungsprozess von Gewächshaustomaten zu beschleunigen, und zwar durch Beimischung des natürli- chen Gases Ethylen während der finalen Wachstumsphase im Gewächshaus;

dies erlaubt eine Ertragssteigerung ohne grössere Qualitätseinbussen.

− Für Tomaten, Salatgurken und Auberginen wurden optimale Techniken zur Ausbrin- gung von Pflanzenschutzmitteln im Ge- wächshaus definiert.

− Die von Agroscope gezüchtete Birne ACW3851 ist neu dem Sortenschutz unter- stellt. Wegen ihrer Zweifarbigkeit, der guten Resistenz gegen Feuerbrand und der optimalen Lagerfähigkeit stösst sie bei der Obstbaubranche auf reges Interesse.

− Bei Tests mit mehrarmigen Olfaktometern gab es grosse Unterschiede zwischen den Aprikosensorten bezüglich der Anzie- hung von Blattsaugern, den Vektoren des Phytoplasmas der Blattrollchlorose.

Forschungsbereich 5

Pflanzenschutz Ackerkulturen und Reben / Rebbau und Önologie

− Es fand eine Gesamterneuerung der Web- site www.agrometeo.ch zur Vorhersage von Risiken in der Landwirtschaft (inkl.

iPhone-Anwendung und Geolokalisation) statt: Als Novum enthält die Website eine Risikoprognose für Schwarzfäule im Reb - bau und Kartoffelvirosen sowie ein Tool zur Über wachung des Maiszünslers.

− In Bezug auf die Kartoffelzertifizierung sind virologische Untersuchungen mithilfe molek- ularer Methoden abgeschlossen worden.

Sie haben gezeigt, dass sich eine Begasung mit Rindite zur Brechung der Keimruhe der Knollen vermeiden lässt.

− Dank der molekularen Identifikation der Rebe mittels Mikrosatellitenanalysen konn- ten unbekannte Rebsorten aus dem alten Rebbestand (Malbec, Perle, Sulima, Huma- gne blanc, Peloursin, Limberger, Gouais blanc und Dameuret) bestimmt werden.

− Der Forschungsbereich entwickelte aktive Verschlüsse zur Verhinderung der Oxidia- tion von Getränken in Bag-in-Boxen; dies erlaubt eine längere Haltbarkeit.

Forschungsbereich 6

Pflanzenschutz und Extension Obst und Gemüse

− Importierte Früchte und Gemüse werden kontrolliert, um die Einschleppung gefährli- cher Organismen zu verhindern. Neue molekulargenetische Methoden haben die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Diagnosen bedeutend verbessert.

− In Bezug auf Marssonina, eine in der Schweiz neue Apfelbaumkrankheit, wurden den Obstproduzentinnen und -produzenten Hin- weise zur Gefährdung sowie Empfehlungen zu ihrer Bekämpfung gegeben.

− Untersuchungen in Obstanlagen haben gezeigt, dass der restriktiv bewilligte Einsatz von Antibiotika gegen die Kernobstkrank- heit Feuerbrand nicht zur befürchteten Anreicherung von Resistenzgenen in anderen, natürlich in der Umwelt vorkommenden Bakterien führt.

− Aufgrund des Nachweises, dass die Pilz- krankheit Falscher Mehltau bei Petersilie auch Schäden auf Fenchel verursacht, empfiehlt es sich, diese Kulturen räumlich getrennt voneinander anzubauen.

(22)

(23)

Dank praxisbezogener Forschung

liefern wir Lösungen und Argumente für Politikberatung und Vollzug im Ein-

klang mit den Bedürfnissen der Praxis.

Höhepunkte

Agroscope Liebefeld, Posieux und Avenches

Die Technologie im Reinraum bietet viele neue Möglichkeiten bei der Entwicklung gefrier- getrockneter Bakterien zur Käse- herstellung.

01

Entwicklung der Schweizer Pferdebranche

Forschende des Schweizerischen Nationalgestüts publizierten gemein- sam mit Partnern den Bericht «Wirt- schafts-, gesellschafts- und umweltpo- litische Bedeutung des Pferdes in der Schweiz – Stand 2013». Darin ist ersichtlich, dass die Zahl der Pferde, Ponys und Esel seit 2002 um 42 Pro- zent auf 103 000 im Jahr 2012 ange- wachsen ist. Die Daten von Agate/

Identitas AG und der Zollverwaltung erlaubten präzise Analysen über die Struktur der Equidenbestände und den Handel mit ihnen. 76 Prozent der Equiden stehen in Landwirtschaftsbe- trieben, nutzen 60 000 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche (nach Energiebedarfsmethode ermittelt), generieren Einkommen und ermögli- chen eine Diversifizierung der landwirt- schaftlichen Tätigkeiten.

02

Dioxin im Fleisch, Listerien im Käse – was ist gefährlicher?

In der Schweiz gibt es kein System, das die von Lebens- und Futtermitteln ausgehenden Risiken gegeneinander abwägt. Für die Steuerung der For- schung wurde deshalb ein generisches Programm zur Priorisierung von Risiken erstellt. Ein Ranking-System muss einfach und schnell funktionieren, und die Entscheidungskriterien müssen klar und verständlich sein. Basis der Werte in diesem System sind messbare Grössen wie Disability-Adjusted Life Years (DALYs) sowie Daten zu Gesundheits risiken und -kosten. Das Risikopriorisierungs-Tool stösst national und international auf Interesse. Es wird von verschiedenen Ämtern als mögliches Instrument für die risikoba- sierten Produktekontrollen diskutiert.

(24)

Höhepunkte

Agroscope Liebefeld, Posieux und Avenches

04

Kein Bauchweh nach Käsegenuss

Zahlreiche Konsumentinnen und Konsu- menten leiden an Histaminintoleranz.

Histamin wird in fermentierten Lebens- mitteln durch Bakterien gebildet und führt bei entsprechender Empfindlich- keit zu gesundheitlichen Beschwerden.

Im Käse sorgt meist das Milchsäure- bakterium Lactobacillus parabuchneri für hohe Histamingehalte. Gelangt dieses über die Rohmilch in den Käse, steigt mit zunehmender Reifungsdauer der Histamingehalt. Agroscope hat eine Methode zum spezifischen Nach- weis dieses unerwünschten Bakteriums entwickelt und somit ein wichtiges Instrument zur Förderung der Sicher- heit und Qualität von Schweizer Käse geschaffen.

03

Der Aminosäuren-Bedarf von Mastschweinen unter der Lupe

Um den ökologischen Leistungsnach- weis zu erbringen, brauchen Schweine- produzenten ein zuverlässiges Resultat der Import-Export-Bilanzen. Als Daten- grundlage dienen Versuche, die in den 1980er-Jahren stattfanden. Seitdem sind die Schlachtkörper von Mast- schweinen durch Selektion fleischiger geworden. Zusätzlich erhalten die Tiere häufig stickstoff- und phosphorredu- ziertes Futter, was sogar zu einer Ami- nosäuren-Unterversorgung führen kann.

Agroscope untersucht deshalb, wie der Körper von sich im Wachstum be- findenden Schweinen bei unterschied- licher Aminosäuren-Versorgung zusam- mengesetzt ist. Mit den überarbeiteten Aminosäuren-Bedarfsempfehlungen ist künftig eine noch gezieltere Fütter- ung der Schweine möglich.

(25)

05

Im Fokus: das Tierwohl bei Grasfütterung

Die Schweiz bietet aufgrund ihrer topografischen und klimatischen Lage eine ideale Voraussetzung für die Produktion von Milch aus Gras beim Einsatz von kleinen Mengen Kraft futter.

Allerdings stösst die grasbetonte Fütte- rung an Grenzen, da wegen der gerin- gen Energiedichte und der unausgewo- genen Nährstoffzusammensetzung die Milchproduktion und das Wohlbefinden

der Hochleistungskuh beeinträchtigt werden können. Gemeinsam mit der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern erforscht Agroscope, wie sich eine unausgeglichene Grasfütterung bei Hochleistungskühen auswirkt. Die Ergebnisse sollen mit Blick auf die Praxis darlegen, inwieweit Abweichungen von der optimalen Nährstoffversorgung das Tierwohl beeinflussen.

06

Gesund und gleichzeitig schmackhaft und sicher

Gemäss Gesundheitsempfehlungen sollte der Konsum von Salz und Zucker reduziert werden. Aber sind zucker- oder salzreduzierte Lebensmittel über- haupt noch schmackhaft und sicher?

Tests bei Konsumentinnen und Konsu- menten zeigten, dass der Zuckergehalt im Jog hurt um 30 Prozent reduziert werden kann, und das bei gleichbleiben- der Beliebtheit. In Bezug auf Fleisch- produkte ist eine Salzreduktion von rund 10 Prozent möglich, ohne dass mikro- biologische Probleme oder Fehler in der Textur, im Geschmack oder im Geruch auf treten. Solche Erkenntnisse helfen der Lebensmittelindustrie, ihre Rezep- turen den neuen Anforderungen anzupassen.

(26)

Höhepunkte

Agroscope Liebefeld, Posieux und Avenches

08

Können spät blühende

Phazelien den Bienen schaden?

Die Nutzung von Phazelien als Grün- dünger nimmt zu. Damit sollen die Nährstoffe des Bodens fixiert, seine Strukturen erhalten und Erosionen vermindert werden. Imkerinnen und Imker vermuten jedoch, dass die Spät- blüte im Oktober sowie eine mit syste- mischen Insektiziden behandelte Vor- frucht den Bienen schaden könnten.

In Zusammenarbeit mit der Fondation

Rurale Interjurassienne hat ALP-Haras bei rund 30 Kolonien Feldversuche durchgeführt. Im ersten Versuchsjahr bestätigten sich die Befürchtungen nicht; weder in exponierten noch in nicht exponierten Kolonien waren Schwankungen bei der Überlebensrate und der Entwicklung zu beobachten.

Der Versuch wird dennoch auf ein zweites Jahr ausgedehnt.

07

Mit Molke Fleischrinder auf Alpweiden ausmästen

Die Ausmast von Fleischrindern mit Molke in Bergregionen könnte eine interessante Möglichkeit zur Auf- wertung dieses Nebenprodukts sein.

Bei der Alpkäseproduktion fallen grosse Mengen energiereicher Molke an, die nicht oder nur ungenügend genutzt werden. Im Rahmen mehrerer Versuche und mit verschiedenen Partnern recherchiert Agroscope seit 2012 in einem multidisziplinären Ansatz, ob sich die zwei Systeme Alpkäse- und Fleischproduktion er- gänzen. Bereits in früheren Unter- suchungen zeigte die Forschungsan- stalt auf, dass in Bergregionen eine ren table Fleischproduktion bei gleichzeit iger Landschaftspflege machbar ist.

(27)

11

Zucht und Genetik

Forschende des Schweizerischen Natio- nalgestüts identifizierten und selektio- nierten mittels neuer, auf Hauptkompo- nentenanalyse und Netzwerktheorie basierender Methoden und unter Einbezug von Herdebuchdaten sowie DNA-Informationen die 30 genetisch aussagekräftigsten Freiberger Pferde.

Ziel war die Sequenzierung ihres Erb- guts. Die in Zusammenarbeit mit der Universität Bern durchgeführten Analy- sen ergaben rund 13 Millionen variable Genstellen pro Tier. Eine hohe Rechen- leistung und innovative statistische Methoden sind nötig, um diese enor- men Informationsmengen nutzbar zu machen. Die Untersuchungen dienen dem langfristigen Erhalt der geneti- schen Diversität der Freibergerrasse sowie dem Aufspüren von Genstellen im Erbgut mit Einfluss auf diverse Merkmale.

09

Der Tête de Moine AOP ist neu gegen Käsefälschungen geschützt

Produkte mit der geschützten Herkunfts - bezeichnung Appellation d’Origine Protégée (AOP) erzielen auf dem Markt als traditionell hergestellte Erzeugnisse einen grossen Mehrwert. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass AOP- Produkte kopiert werden. Seit 2011 wird das von Agroscope entwickelte Ver - fahren für den Herkunftsnachweis eines AOP-Käses beim Emmentaler an- gewendet. Mit molekularbiologischen Methoden werden sogenannte Marker- bakterien in einem Stück reifen AOP- Käses und in Rosetten nachgewiesen, die während der Herstellung des Käses als Kultur zugegeben wurden. Im Januar 2013 erfolgte die Lancierung der zweiten Kultur für den Herkunfts- nachweis – diesmal bezüglich des Tête de Moine AOP.

10

Wirken sich Alkaloide negativ auf die Qualität von Schweizer Honig aus?

Einzelne Trachtpflanzen produzieren Alkaloide, um sich gegen Pflanzenfresser zu schützen. Diese Substanzen finden sich auch im Nektar der Pflanzen und können sich somit im Honig ansammeln.

Da vermutet wird, dass Alkaloide krebs- erregend und leberschädigend sind, wollte ALP-Haras wissen, ob beim Konsum von Schweizer Honig tatsäch- lich ein Expositionsrisiko besteht. In 38 von 71 getesteten Proben wurden Alkaloide gefunden. Der Schweizer Honig weist im internationalen Vergleich geringe Konzentrationen auf. Bienen- stöcke sollten jedoch nicht in der Nähe von Natternkopf und Jakobskreuz- kraut platziert werden, weil diese reich an Alkaloiden sind und viel Nektar produzieren.

(28)

Forschungsbereiche

Agroscope Liebefeld, Posieux und Avenches

Forschungsbereich 1

Milch- und Fleischproduktion

– Die Unterschiede im Futterauswahl- und Fressverhalten zwischen schweizerischen und neuseeländischen Holsteinkühen sind wesentlich geringer als erwartet. Diese und andere Untersuchungen werden seit einigen Jahren auf der Weide des Biobe- triebs L’Abbey in Sorens (FR) durchgeführt.

– Bei entsprechendem Management können auch hochfruchtbare Muttersauen vitale Ferkel mit einem hohen durchschnittlichen Geburtsgewicht auf die Welt bringen. Es ist deshalb sinnvoll, zusätzlich zur Wurfgrö- sse das durchschnittliche Geburtsgewicht in die Zuchtstrategie einzubeziehen.

– Agroscope hat zusammen mit der Schweine- branche eine Methode entwickelt, um den Ebergeruch am lebenden Tier zu be- stimmen. Mit über 700 analysierten Proben von Zuchtebern konnte die Zuchtwert- schätzung weiter verbessert werden. Dies erlaubt dem Zuchtbetrieb, Eber einzusetzen, die einen geringen Zuchtwert für Eber- geruch aufweisen.

– Im Rahmen eines EU-Projekts erarbeitet Agroscope Strategien zum Umgang mit früh abgesetzten, leichtgewichtigen Ferkeln. Dabei ist abzuklären, ob sich das Wachstum solcher Ferkel durch gezielte Fütterungsmassnahmen verbessern lässt.

– Das Nationalfondsprojekt zur Weiterent- wicklung der Schweizerischen Futtermittel- datenbank konnte erfolgreich fortgesetzt werden. Die Testphase wurde abgeschlos- sen, und seit August 2013 ist die schweize- rische Futtermitteldatenbank aufgeschaltet.

Sie hat ein neues Erscheinungsbild und ist mit innovativen Hilfsmitteln ausgestattet (www.feedbase.ch).

Forschungsbereich 2

Milch- und Fleischverarbeitung

– Der Forschungsbereich arbeitete eine

hochspezifische Methode aus, welche die für die Bildung der biogenen Amine im Käse verantwortlichen Keime nachweisen soll. Dadurch kann die Ursache für erhöhte Werte eruiert werden.

– Die Umsetzung des Konzepts für den Herkunftsnachweis mittels Zusatz ausge- wählter Milchsäurebakterien gelang in diesem Jahr auch beim Tête-de-Moine- Käse. Zudem wurde eine erste Kultur für die Herstellung von Salami mit Erfolg in der Praxis eingeführt.

– Eine neue Erhebung von Agroscope zeigt, dass die Qualität der Rohmilch, welche in der Schweiz für die Produktion von Käse aus roher oder thermisierter Milch verwen- det wird, auch im internationalen Vergleich sehr hoch ist.

– In der Schweiz gibt es kein System, das die verschiedenen (mikro-)biologischen, che- mischen, physikalischen und ernährungs- bedingten Risiken durch Lebensmittel gegeneinander abwägt. Deshalb hat Agro- scope ein generisches Programm zur Priori- sierung von Risiken durch Lebens- und Futtermittel erstellt. Dieses Risikopriorisie- rungs-Tool stösst national und international auf grosses Interesse.

– Die Oxidation von Fett und Protein kann in Milch- und Fleischprodukten während der Lagerung negative Auswirkungen haben.

Mit der Einführung einer neuen Methode (Chemilumineszenz) wurden die Voraus- setzungen für ein besseres Verständnis dieser Vorgänge geschaffen, um konkrete Empfehlungen für die Praxis abzugeben.

(29)

Forschungsbereich 3

Pferde und Bienen

– Das Zentrum für Bienenforschung (ZBF) von Agroscope stand 2013 im Licht politischer Vorstösse. Ein Ergebnis war der Bericht

«Massnahmenplan zur Bienengesundheit», den eine Expertengruppe dem Bundesamt für Landwirtschaft vorlegte. Er dient als Grundlage für ein Massnahmenpapier zuhanden des Bundesrats.

– Der Bienengesundheitsdienst (BGD) und das Institut für Bienengesundheit (IBH) nahmen ihre Tätigkeit auf. Für beide Gremien stehen das Wohl der Bienen, die Bestäubungs- sicherheit und der Erhalt der Biodiversität im Zentrum.

– Publikationen von Mitarbeitenden des ZBF fanden weltweit Beachtung.

– Das ZBF erhielt vom Bundesamt für Veteri- närwesen (BVET), heute Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), das Mandat als nationales Referenz- labor (RefLab) für Bienenseuchen.

– Die Effekte von Pflanzenschutzmitteln auf die Bestäuber wurden in den Medien breit thematisiert. Expertinnen und Experten des ZBF sind in nationalen und internatio- nalen Kommissionen tätig, um Lösungen mittels neuer Prüfverfahren zu erarbeiten.

– Die klassischen Gestütsleistungen des Schweizerischen Nationalgestüts (SNG) bei der Hengsthaltung und dem Deckgeschäft waren leicht rückläufig.

– Die Veranstaltungen des SNG begeisterten wiederum Tausende von Zuschauerinnen und Zuschauern. Sie dienen der Unterstüt- zung der Schweizer Pferdezucht.

– In den Bereichen Ethologie, Pferdehaltung und Pferdenutzung untersuchten Mitar- beitende des SNG Optimierungsmöglichkei- ten von konventionellen Boxenaufstallungs- systemen. National und international auf grosses Interesse stiess zudem die Arbeit zur Hengsthaltung in Gruppen auf der Weide.

– Im Bereich Zucht und Genetik gelang es in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gene- tik der Universität Bern, dem Institut suisse de médecine équine (ISME) in Bern und Avenches sowie der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Bern, eine Chromosomenregion zu identifizieren, welche die Kieferentwick- lung beim Pferd beeinflusst.

– Mit neuem Publikumsrekord gehörte die 8. Jahrestagung des Netzwerks Pferde- forschung Schweiz in Avenches (VD) zu den Höhepunkten des Jahres.

– Beratung und Wissenstransfer bleiben zentrale Elemente der Tätigkeiten am SNG.

Politische Dossiers wie die Anpassung der Raumplanungsgesetzgebung lösten in der Praxis einen hohen Bedarf an sachbe- zogener Information aus.

(30)

(31)

Für Forschung zur Nachhaltigkeit nutzen wir die Synergien, die an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis entstehen.

Höhepunkte

Agroscope Reckenholz und Tänikon

Qualitative und quantitative Umfragen erlauben der Forschung, die wichtigsten sozialen Aspekte der Bauernbetriebe zu erfassen und Empfehlungen zuhanden der Politik auszuarbeiten.

01

Einfluss von Nanopartikeln auf stickstofffixierende Rhizobien

In Zukunft könnten industriell herge- stellte Nanomaterialien auch in der Landwirtschaft eingesetzt werden, beispielsweise in Düngern oder Pesti- ziden. Als Vorteile verspricht man sich einen wirkungsvolleren und um- weltschonenderen Einsatz sowie gesteigerte Erträge. Deshalb bedarf es jetzt einer Risikobeurteilung für Nano- partikel bezüglich Umwelt und Nutz- pflanzen. Agroscope untersucht im Rahmen eines Projekts des Nationalen Forschungsprogramms «Chancen und Risiken von Nanomaterialien» (NFP 64) den Einfluss von Titanoxid-Nanoparti- keln auf nützliche Bodenmikroben und Nutzpflanzen (NANOMICROPS), beispielsweise auf stickstofffixierende Rhizobien und Klee. Laborversuche haben ergeben, dass das Wachstum von Rhizobien und Klee bei hohen Konzentrationen von Nanopartikeln beeinträchtigt werden kann.

02

Eine Datenbank für den ökologischen Fussabdruck von Lebensmitteln

Wie lässt sich der ökologische Fussab- druck von Lebensmitteln besser be- stimmen und kommunizieren? Agro- scope und das Beratungsunternehmen Quantis haben dazu eine neue Daten- bank ins Leben gerufen. Diese liefert zuverlässige aktuelle Daten zur Öko- bilanzierung von Esswaren und Geträn- ken. Das Projekt soll Fachpersonen aus der gesamten Wertschöpfungs- kette im Bereich Lebensmittel zusam- menbringen und eine umfassende Datenbank schaffen, die präzise Öko- bilanzierungen in diesem Sektor er- möglicht. Zwei staatliche Institutionen und neun Unternehmen aus der Lebensmittelbranche haben sich 2013 dem Projekt angeschlossen, und es sollen laufend weitere Partner gewon- nen werden.

(32)

04

Mehrwert durch qualitative Differenzierung

Das Umsetzen einer Qualitätsstrategie mit dem Ziel, die Wertschöpfung zu steigern, ist in der Landwirtschaft mit der Differenzierung von Agrarprodukten verbunden. Ein Beispiel dafür ist die Kartoffel mit blauer Farbe. Um entsprechende Möglichkeiten bei der Produktqualität aufzuzeigen, hat Agroscope mittels Literaturanalyse und Befragungen von Expertinnen und Experten 32 Beispiele zusammengetra- gen. Diese dokumentieren, dass in weiten Bereichen der Schweizer Land- wirtschaft bereits eine Differenzierung besteht und allenfalls ausgeweitet werden kann. Auch wenn die meisten Beispiele Nischenprodukte sind, sind das Erschliessen zusätzlicher Markt- anteile und letztlich eine Aufnahme durch den Detailhandel denkbar. Für die ganze Wertschöpfungskette stellt dies eine Chance dar, Mehrwert zu generieren.

Höhepunkte

Agroscope Reckenholz und Tänikon

03

Wasserbedarf minimieren, Produktivität erhalten

Der Klimawandel wird in der Schweiz regional den Wasserbedarf steigern und zunehmend zu Wasserknappheit führen. Übermässige Wasserentnah- men durch die Landwirtschaft für die Bewässerung können sich negativ auf Qualität und Biodiversität kleinerer Gewässer auswirken. Anpassungs- massnahmen bei der Bodenbearbei- tung, vermehrter Anbau von Winter- kulturen und die Begrenzung der Bewässerung verhindern dies, ohne die landwirtschaftliche Produktion

wesentlich zu schmälern. «Ziel ist es, die Produktivität zu erhalten und dabei Wasserbedarf und Umweltaus- wirkungen zu minimieren», sagt Jürg Fuhrer, Leiter des im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms

«Nachhaltige Wassernutzung»

(NFP 61) durchgeführten Projekts

«Wasserbedarf in der schweizerischen Landwirtschaft und nachhaltige Anpassungsstrategien der Land- und Wassernutzung» (AGWAM) bei Agroscope.

(33)

06

Neu gestalteter Alpengarten in Maran (GR)

Die Agroscope-Versuchsstation in Maran oberhalb von Arosa umfasst die Versuchsfelder für Futterbau und Kartoffeln sowie einen 1000 Quadrat- meter grossen Alpengarten mit rund 500 Gefässpflanzen. Die Anlage kann während der Vegetationszeit frei be- sichtigt werden, auf Führungen weist die Website von Arosa Tourismus hin.

Seit 2011 wurde der Alpengarten sanft umgestaltet. Neu sind sechs südexpo- nierte Gesteinsbeete mit Kalkgesteinen, Silikatgesteinen und Serpentin sowie ein Feuchtgebiet. Die wertvolle Lebend- sammlung wird laufend mit zusätzli- chen Arten aus dem Raum Arosa er- gänzt. Lokale Medien und Fachmedien besuchten die Versuchsstation 2013 auf Einladung von Agroscope.

05

Zukunftsperspektiven für die Schweizer Alpwirtschaft

In den Bergregionen weiden jeden Sommer 400 000 Kühe, Rinder und Kälber, 210 000 Schafe sowie Pferde, Ziegen, Lamas und andere Wieder- käuer. Das Gras der Alpen wird so zur Erzeugung von Milch, Käse und Fleisch genutzt. 7000 Alpbetriebe erwirtschaf- ten dort jährlich 280 Millionen Fran- ken. Zudem trägt die Alpwirtschaft zur Erhaltung und Förderung der Biodi- versität und zum Schutz vor Naturge- fahren bei. Sie prägt die Landschaft im Alpenraum wesentlich mit und steigert deren Attraktivität für den Tourismus.

Zum Abschluss des fünfjährigen For- schungsprogramms AlpFUTUR erschien ein Synthesebuch mit drei Umset- zungsfilmen und dem Dokumentarfilm

«Sommerzeit» auf DVD.

(34)

Höhepunkte

Agroscope Reckenholz und Tänikon

07

Erstes Bio-Futtergras in Europa

Der Biolandbau benötigt im Futterbau Sorten, die wenig anfällig für Krank- heiten sind, sich als konkurrenzstark gegen Unkräuter erweisen, auch bei geringen Stickstoffgaben hohe Erträge bringen und qualitativ gutes Raufutter produzieren. Im Bio-Zuchtprogramm bearbeitet Agroscope acht verschie- dene Arten: Italienisch-, Englisch- und Bastard-Raigras, Wiesenschwingel, Rohrschwingel, Knaulgras, Esparsette und Rotklee. Mit dem Englisch-Raigras Arcturus hat erstmals eine Futtergras- sorte des Bio-Zuchtprogramms die offizielle Sortenprüfung bestanden.

Dies ist europaweit eine Premiere.

08

Zeitbudgeterhebung: vielfältige

Arbeitstage von Bäuerinnen

Die Erhebung der Zeitbudgets infor- miert einerseits über die Arbeitsbean- spruchung der Frauen auf bäuerlichen Familienbetrieben. Andererseits hat Agroscope damit die Arbeitsteilung der Geschlechter und Generationen in der Landwirtschaft ermittelt. Der Arbeitstag einer Bäuerin beispielsweise ist seit 1974 zwar kürzer, aber zum Teil intensi- ver, anspruchsvoller und vielfältiger geworden. Tätigkeiten im Haushalt und auf dem Betrieb werden heute rascher als früher erledigt, während für Erzie- hung und ausserbetriebliche Erwerbsar- beit mehr Zeit investiert wird. Dies zeigt eine Umfrage, welche bei 223 bäuerlichen Familienbetrieben in der ganzen Schweiz durchgeführt wurde.

(35)

10

25 Jahre PhytoPRE – neue Web-App

Für die Ausbreitung der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel spielen das räumliche und zeitliche Auftreten des Erregers sowie einzelne Wetter- ereignisse eine grosse Rolle. Daher ist ein schneller Informationsweg für eine effiziente Beratung der Produ- zentinnen und Produzenten entschei- dend. Agroscope entwickelte zum 25-Jahr-Jubiläum von PhytoPRE eine

Web-App, die via Smartphone Zugang zu mehrmals täglich aktua- lisierten Informationen über die Kraut- und Knollenfäule bietet.

Abrufbar sind eine Befallskarte, die Hauptinfektions- und Sporulations- perioden (HISP), das regionale Infektionsrisiko sowie verschiedene Pflanzenschutz-Bulletins

(www.phytopre.ch/phytoapp).

09

Instrumente für den

physikalischen Bodenschutz

Die Erosionsrisikokarte und das Pro- gramm «Terranimo» zur Beurteilung des Verdichtungsrisikos sind neue Entscheidungshilfen bei der Umset- zung des physikalischen Bodenschutzes in der Landwirtschaft. Agroscope war an der Erarbeitung beider Instru- mente massgeblich beteiligt. Die Erosionsrisikokarte (ERK2) liefert eine Gesamtbeurteilung der potenziell erosionsgefährdeten landwirtschaftli- chen Nutzfläche. «Terranimo» zeigt auf, unter welchen Bedingungen ein hohes Risiko für schädliche Bodenver- dichtungen auftritt. Beide Instrumente sowie weitere wissenschaftliche Bei- träge der Forschungsanstalt wurden in die 2013 vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und vom Bundesamt für Land- wirtschaft (BLW) gemeinsam publi- zierte Vollzugshilfe «Bodenschutz in der Landwirtschaft» aufgenommen.

(36)

Forschungsbereiche

Agroscope Reckenholz und Tänikon

Forschungsbereich 1

Umweltressourcen und Landwirtschaft

– Die mit der Bodenkundlichen Gesellschaft

der Schweiz (BGS) durchgeführte zweitägige Fachtagung «Kohlenstoff im Boden» in Zürich, Reckenholz, war ein grosser Erfolg.

Über 100 Fachleute aus der Schweiz und dem nahen Ausland nahmen daran teil.

Schwer punkte waren die methodische Ent- wicklung in Analytik und Modellierung, Datenverfügbarkeit, Prozesskenntnisse zu C-Umsatz und C-Austausch zwischen Boden und Atmosphäre, exogene organische Ein - träge sowie organischer Kohlenstoff und Bodenfunktionen.

– Zuhanden des Bundesamts für Umwelt (BAFU) wurden Prüf- und Sanierungswerte für ver- schiedene Nutzungen der mit Quecksilber kon- taminierten Böden erarbeitet. Sie kommen im Kanton Wallis zur Erstanwendung.

– Anlässlich des Nationalen Forschungspro- gramms «Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden» (NFP 68) starteten im Forschungs- bereich vier Projektkonsortien zu folgenden Themen: Nachhaltige Bewirtschaftung orga - nischer Böden (Moorböden), Eintrag von Bodenkohlenstoff durch Kulturpflanzen, Re- generation verdichteter Böden sowie Regio- nales Boden-Monitoring-Tool für nachhaltige Stoffkreisläufe auf landwirtschaftlich genutz- ten Böden (Frühwarnsystem).

– Die Realisierung des neuen Labor-Informati- onsmanagementsystems LISA ist praktisch abgeschlossen. Es wird zu einem effizienteren und transparenten Analytiksupport des Instituts für Nachhaltigkeitswissenschaften INH beitragen.

– Der Forschungsbereich veröffentlichte neue Erkenntnisse und Empfehlungen in zahlreichen Publikationen und Vorträgen. Insbesondere erfolgte die Fertigstellung zweier Dissertations- projekte und mehrerer Masterarbeiten. Ausser - dem wurden einige Berichte und Stellung- nahmen für das BLW und das BAFU verfasst.

Forschungsbereich 2

Grasland- und Ackerbausysteme

– Der Forschungsbereich brachte zahlreiche

Beiträge für die Praxis heraus und führte erfolgreiche, publikumswirksame Veranstal- tungen durch. Im Rahmen einer Dissertation zeigte sich, dass Mykorrhiza-Pilze die Pro- duktion von Lachgas unter Laborbedingun- gen deutlich reduzieren können. Erste Resultate aus dem in den Jahren 2009 und 2010 angelegten Versuch zur Entwicklung von Minimalbodenbearbeitungssystemen ergaben, dass die Gründüngungswahl vor allem für biologisch bewirtschaftete Parzel- len wichtig ist und die Erträge entscheidend beeinflussen kann.

– In den abgeschlossenen Schweizer Sorten- prüfungen für Weissklee und Wiesenrispen- gras erzielten die Agroscope-Sorten mit 100 Prozent eine ausserordentlich hohe Erfolgsquote. Beide geprüften Weissklee- sorten und alle drei Wiesenrispensorten erreichten in der agronomischen Wertprü- fung die für eine Empfehlung notwendige Einstufung. Das Ergebnis der Registerprü- fung folgt 2014.

– Der Forschungsbereich unterstützte die Bachelor-Vertiefungsrichtung «Biologische Landwirtschaft und Hortikultur» im Stu- dium Umweltingenieurwesen an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wis- senschaften mit Bildungsveranstaltungen in Bio-Acker- und Bio-Futterbau. Bei der Wissensvermittlung achteten die Forschen- den darauf, dass die Studierenden theo- retische Kenntnisse mit Erfahrungen aus der Praxis verknüpfen konnten, beispiels- weise auf Exkursionen oder mittels Praxisaufträgen auf Betrieben.

– Innerhalb des Instituts für Nachhaltigkeits- wissenschaften INH hat sich der For- schungsbereich Grasland- und Ackerbau- systeme umbenannt in Grasland wissen - schaften und Agrarökosysteme. Fortan

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