A 278 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 7|
15. Februar 2013KREB SREGI STER
Die Versorgung von Krebskranken soll besser werden – nur bei Detailfragen besteht noch Klä- rungsbedarf (DÄ 51–52/2012:
„Krebsfrüherkennungs- und -register- gesetz: Ein wichtiger Schritt für die Ver- sorgung“ von Marc Meißner).
Aufrichtigkeit und Vernunft sind gefragt
Die Argumentation in diesem Arti- kel ist aus Sicht eines onkologi- schen Insiders bedenklich.
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Früherkennung und Tumorver- laufsdokumentation sind völlig ver- schiedene Aufgaben.●
Beim (nationalen) Krebsregister geht es nicht um „Rückspiegelung an den Arzt“, sondern um Transpa- renz, Leitlinienüberwachung und objektive Qualitätskontrolle – die bitter nötig sind.●
Es geht nicht um die Frage, ob der „gewünschte Therapieerfolg“erzielt wurde, sondern um die ob- jektive Darstellung des erzielten Therapieeffekts – der zum Teil schwer zu definieren ist.
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Erfahrungsgemäß reichen weni- ge prägnante, aber korrekt erfasste Effektparameter aus.●
Eine Mehrfachdokumentation in separaten Registern stellt eine inak- zeptable bürokratische Belastung der Onkologen dar. Es muss mit ei- nem (strukturierten) Register ge- hen!●
Die Dokumentation muss flexi- bel und pragmatisch sein und eine Minimalerfassung der relevanten Verlaufsparameter zulassen. Büro- kratische Überfrachtung muss un- terbleiben.●
Bestehende, in München seit 30 Jahren funktionierende Register müssen erhalten bleiben, auch wenn national ein einheitlicher Da- tensatz zu fordern ist (gegebenen- falls Konvertierung).●
Es ist nicht damit getan, einfach Geld in eine Zielsetzung zu pum- pen und unsinnigen Mehraufwand durch gute Honorierung durchzu- setzen.Dr. med. Wolfgang Abenhardt, 80335 München
S G S
D K b n b r 5 Krebsfrüherkennun
Andrea Hauser, Ina Hag: Daten- schutz im Kranken- haus. 4. Aufl., Deut- sche Krankenhaus Verlagsgesellschaft mbH, Düsseldorf 2012, brosch., 372 Seiten, 49,00 Euro
In jedem Krankenhaus müssen neben den Ärzten auch die Mitar- beiter in der Verwaltung detaillierte Kenntnisse zum Thema Daten- schutz besitzen. In der Praxis man- gelt es jedoch häufiger an dem er- forderlichen Wissen. Das liegt we- niger an der fehlenden Sensibilität,
die im Umgang mit Patien- tendaten erforderlich ist, als vielmehr an der stürmi- schen Entwicklung, die der IT-Einsatz im Kranken- hausbereich in den letzten Jahren genommen hat, denkt man etwa an die di- gitale Dokumentation und Archivierung oder auch an die einrichtungsinterne und -externe Kommunikation.
Vor diesem Hintergrund sind in der Neuauflage ins- besondere die datenschutzrechtli- chen Vorgaben, die diese Bereiche betreffen, grundlegend überarbeitet und vertieft worden.
Neu aufgegriffen wurden unter anderem die Vorgaben zur Ein- schaltung des Jugendamtes bei Ver- dacht auf Kindesmissbrauch, die DATENSCHUTZ
Kompakter Überblick für das Krankenhaus
Einsichtnahmerechte der gesetzli- chen Krankenkassen in die Patien- tenunterlagen bei möglichen Scha- densersatzansprüchen des Patienten und die neuen Regelungen zum Kündigungsschutz des betriebli- chen Datenschutzbeauftragten. Die Autorinnen gehen zudem auch auf die anspruchsvollen Vorgaben der Datenschutzbeauftragten des Bun- des und der Länder für die daten- schutzgerechte Ausgestaltung von Krankenhausinformationssystemen ein, da diese bei der Prüfung von Krankenhäusern zugrunde gelegt werden. Änderungen, die sich durch das vom Bundestag kürzlich verabschiedete Patientenrechtege- setz ergeben, wurden ebenfalls – soweit möglich – berücksichtigt (Stand ist der Gesetzentwurf vom 15. August 2012).
Das Werk ermöglicht einen kom- pakten, gleichwohl umfassenden Überblick. Der Leser findet viele Fallbeispiele, die ihm Hilfestellung sowohl bei der grundsätzlichen Ein- arbeitung in das Thema als auch zur schnellen Klärung von Zweifelsfra- gen geben. Heike E. Krüger-Brand
Die Kooperation von zwei Radiolo- gen und einem Fußchirurgen macht
es möglich, das komplexe Problem des Fußes in der muskuloskelettalen Dia - gnostik in Form eines pra- xisnah und anschaulich ge- stalteten Leitfadens darzu- stellen. Hierbei liegt die Besonderheit in der Kombi- nation aus klarer Empfeh- lung für das diagnostische Vorgehen und den daraus folgenden therapeutischen Möglichkeiten. Das erste Kapitel befasst sich mit den Techni- ken der Bildgebung, woran sich die klinische Diagnostik anschließt. Da- nach werden Sprunggelenk und Rückfuß, Mittelfuß und Vorfuß ge- trennt nach Krankheitsbildern mit RADIOLOGIE
Praktisch orientiert
Beschreibung von Röntgen, CT, MRT und Ultraschall, Differenzial- diagnose, Therapie und Prognose vorgestellt. Die Pathologien der plantaren Weichteile und Erkran- kungen der Nerven werden in eige- nen Kapiteln behandelt. Systemer- krankungen mit Beteiligung des Fu- ßes, tumorähnliche Läsionen und Normvarianten werden hier eben- falls erwähnt, ohne dass es über- frachtet wirkt. Die Empfehlung zur Bildgebung, in der die „Methode der Wahl“ für die jeweilige Patholo- gie vorgegeben wird, hilft eine mög- licherweise kostenintensive Über - diagnostik ohne Informationsge- winn zu vermeiden. Dies ist ein an den praktischen Bedürfnissen von Radiologen und von klinisch opera- tiv oder konservativ tätigen Kolle- gen orientiertes Buch. Es erleichtert die Beurteilung von Untersuchun- gen des Fußes erheblich. Anja Krüger Ulrike Szeimies,
Axel Stäbler, Markus Walther: Bildgebende Diagnostik des Fußes.
Thieme, Stuttgart 2012, 296 Seiten, gebunden, 129,99 Euro