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Archiv "Psychomotorische und sensomotorische Übungstherapie bei Kindern" (30.10.1975)

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Programmierte Fortbildung

Diese Spalte zunächst abdecken!

O Die größte Gefahr bei der akuten Pankreatitis im Initial-

stadium ist der Irreversible Schock

® Nennen Sie zwei Arzneimittelgruppen, die eine akute Pan- kreatitis auslösen können.

Glukokortikoide

2. Thiazide

® Welche Laboruntersuchungen sind bei Pankreatitis-Verdacht

zweckmäßig? sinngemäß:

1. Serumamylase

2. Urinamylase

3. Lipase

O Nennen Sie mindestens vier typische Komplikationen bei

akuter Pankreatitis. sinngemäß:

1. Schocksyndrom

2. Niereninsuffizienz

3 Hyperglykämie

4. Gerinnungsstörungen

5. Hypokalzämie

Ikterus, Ergüsse 0 Nennen Sie die Therapieziele bei akuter Pankreatitis: sinngemäß:

1. Schockbekämpfung

2. Schmerzbekämpfung

3. Ruhigstellung des Organs

® Zur Schmerzstillung bei Pankreatitis sind

kontraindiziert. Opiate

® Unter Ruhigstellung der Bauchspeicheldrüse versteht man sinngemäß:

1. Trink- und Nahrungs-

karenz,

2. Absaugen des

Magensaftes

Anschrift der Verfasser:

Privatdozent Dr. H. Frotz Dr. med. Volker Flörkemeier Medizinische Universitätsklinik 5 Köln 41

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

3052 Heft 44 vom 30. Oktober 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin ÜBERSICHTSAUFSATZ

Der Terminus Psychomotorik be- tont die überaus enge Verknüpfung zwischen innerpsychischen Vor- gängen und motorischen Äuße- rungsformen. Demzufolge zielt eine psychomotorische Therapie auf einen Ausgleich zwischen inne- rer Gefühlsdynamik und äußerem Bewegungsverhalten. Dabei kön- nen kindliche Konflikte psychomo- torisch entladen, bestehende Fehl- verhaltensweisen mit der Zeit ab- gebaut und eine Neuorientierung des gestörten Persönlichkeitsgefü- ges angebahnt werden.

Unter Sensomotorik verstehen wir die Funktionseinheit von Sinnes- wahrnehmung und Bewegungsant- wort. In der sensomotorischen

Therapie werden über ein elemen- tares Sinnes- und Bewegungstrai- ning gezielte Hilfen angeboten, um Schwächen oder Störungen inner- halb dieses perzeptiv-kommunikati- ven Regulationssystems auszuglei- chen.

Psychomotorische und sensomoto- rische Übungsprogramme stellen wichtige bewegungspädagogische, heilpädagogische und therapeuti- sche Sofortmaßnahmen dar. Sie werden vor allem in klinischen und sonderpädagogischen Institutionen durchgeführt. Dabei stehen bei Säuglingen und Kleinkindern im allgemeinen Wahrnehmungs- und Bewegungsstörungen im Vorder- grund. Sie treten im Vorschul- und Grundschulalter meist zurück. Da- für zeigen sich dann häufiger psy-

chomotorische Verhaltensstörun- gen, so daß sich von daher schon verschiedene Akzentuierungen in der psychomotorischen oder sen- somotorischen Behandlungsbe- dürftigkeit ergeben.

Da die institutionell durchgeführten Übungsmaßnahmen zeitlich be- grenzt sind und eine Weiterbetreu- ung durch geeignete Fachkräfte in den seltensten Fällen realisierbar ist, müssen die Eltern in den Be- handlungsplan integriert werden.

Das geschieht am besten durch wiederholte Hospitationen während der Übungsstunden und durch ge- zielte Übungsvorschläge, die den elterlichen Fähigkeiten und häusli- chen Möglichkeiten angepaßt sein sollen.

Bei schwerer Retardierung oder Behinderung werden den Eltern und speziell den Müttern individu- elle sensomotorische und psycho- motorische Haustrainingsprogram- me zum frühest möglichen Zeit- punkt an die Hand gegeben. Eine regelmäßige, schon bei der ambu- lanten Vorstellung des Säuglings beginnende heilpädagogisch-sen- somotorische Übungsberatung hat sich in der Praxis als äußerst effek- tiv erwiesen. Solche häuslichen Übungsprogramme stellen aus pro- spektiv ökonomischer Sicht eine prophylaktische Maßnahme par ex- cellence dar. Dabei können in vie- len Fällen spätere Klinik- und An- staltsaufenthalte vermieden wer- den.

Die sensomotorische Übungs- therapie für Säuglinge und Kleinkinder basiert auf einem mittels Entwick- lungsgitter erhobenen senso- motorischen Gesamtfunk- tionsstatus. Die später fol- genden psychomotorischen Übungsmaßnahmen sind nicht auf Symptome ausge- richtet; es geht vielmehr um eine Förderung der Gesamt- entwicklung der gestörten kindlichen Persönlichkeit.

Die Patienten werden lei- stungshomogenen Therapie- Kleingruppen zugeteilt und über grobmotorische Übungssequenzen bis zu feinmotorischen Koordina- tionsleistungen geführt.

Auswahlkriterien zur Therapieindikation

Über sensomotorische Retardie- rungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter kann man sich am besten an Hand funktioneller entwicklungsdiagnostischer Ska- len, zum Beispiel nach Hellbrügge und Mitarbeiter oder mit dem Den- ver-Suchtest von Frankenburg und Dodds (für deutsche Verhältnisse normiert von Inge Flehmig) infor- mieren. Wir verwenden das von der Geburt bis zur Schulreife reichen- de Sensomotorische Entwicklungs- gitter, ein Siebverfahren zur Eru- ierung pathologischer Retardierun- gen in der Fortbewegung und wei- ter im Bereich des Handgeschicks, der Sprache sowie der optischen und akustischen Wahrnehmung (Kiphard, 1974). Dabei können an Hand des sich oft markant unter- scheidenden Profilniveaus in den genannten fünf Funktionsbereichen adäquate Übungsfolgen program- miert werden.

Für sensomotorische Funktions- ausfälle oder Funktionsveränderun- gen im Sinne von Wahrnehmungs- störungen beziehungsweise Bewe- gungsbehinderungen sind selbst-

Psychomotorische und sensomotorische

Übungstherapie bei Kindern

Ernst Kiphard

Aus dem Westfälischen Institut für Jugendpsychiatrie und Heilpädagogik Hamm

(Direktor: Leitender Landesmedizinaldirektor Dr. Helmut Hünnekens)

DEUTSCHES .ARZTEBLATT Heft 44 vom 30. Oktober 1975 3053

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Psychomotorische und sensomotorische Übungstherapie

verständlich die entsprechenden Fachdisziplinen zuständig, die auch die therapeutischen Schritte einleiten und überwachen. Wir den- ken hierbei an Ophthalmologen, Otologen, Kinderneurologen, Or- thopäden usw. beziehungsweise an Optometristen, Orthoptisten, Lo- gopäden, Krankengymnasten und Beschäftigungstherapeuten.

Bei leichteren motorischen Funk- tionsalterationen, wie sie beispiels- weise bei Kindern mit minimalen zerebralen Dysfunktionen vorkom- men, hilft uns der Körperkoordina- tionstest für Kinder (KTK) nach Kip- hard und Schilling (1974) den Grad der Bewegungskontrolle des Körpers an Hand eines motori- schen Entwicklungsquotienten (MQ) verläßlich eruieren. Hierbei weist ein MQ unter 85 auf eine Schwäche und Instabilität in der Körperkoordination hin, während bei unter 70 liegenden Werten eine Körperkoordinationsstörung im Sinne pathologischer Bewegungs- muster vorliegt. Der Test wurde von Schilling 1973 und 1974 an 1228 Kindern normiert und ist im Alter zwischen fünf und 14 Jahren anwendbar — bei Retardierten na- turgemäß auch in höherem Le- bensalter. Er dauert 15 bis 20 Minu- ten.

Die Ergebnisse in den vier Unter- tests der KTK ermöglichen eine in- dividuelle Therapieindikation. Au- ßerdem eignet sich dieses neue Verfahren wegen der geringfügigen (statistisch nicht signifikanten) Üb- barkeit der Einzelaufgaben sehr gut zur Überprüfung der Effektivität von Übungsprogrammen. Eine The- rapiekontrolle durch Wiederho- lungstest nach Beendigung der psychomotorischen Übungsbe- handlung war aus Mangel an ge- eigneten Testverfahren bislang nicht möglich.

Während der motorisch-funktionel- le Übungsfortschritt auf diese Wei- se relativ einfach zu ermitteln ist, stößt die Verifizierung psychomoto- rischer Verhaltensänderungen an Hand psychologischer Testkriteri- en noch auf große Schwierigkeiten.

Hier müssen noch therapiebeglei- tende Forschungsprojekte entwik- kelt werden.

Wir benutzen zu diesem Zweck die kürzlich von Schilling (1975) ent- wickelte Checklist motorischer Verhaltensweisen (CMV). Ihre An- wendung ist durchaus nicht nur für psychomotorisch versierte Fach- leute möglich. Die in Form einer Beurteilungsskala zusammenge- stellten Bewegungscharakteristika sind allgemein verständlich und brauchen lediglich als vorhanden oder nicht vorhanden angekreuzt zu werden.

Auf Grund testanalytischer Ergeb- nisse wurde eine Zuordnung der absichtlich bunt gemischten Merk- male zu bestimmten psychomotori- schen Syndromen vorgenommen.

Der Beurteiler kann dabei nach er- folgtem Ankreuzen mit Hilfe einer Schablone feststellen, wie hoch der Anteil der Items an einem be- stimmten Syndrom des Bewe- gungsverhaltens ist, ob der Pro- band zum Beispiel zu den Bewe- gungsgehemmten, zu den Langsa- men, den Unkontrollierten oder den Ungeschickten gehört. Auch hier kann der Vergleich zwischen vorher und nachher helfen, einen Therapieerfolg, beispielsweise durch Abnahme der Itemhäufung, zu verifizieren.

Inhalte der Psychomotoriktherapie Die psychomotorische Übungsbe- handlung (Elisabeth Hecker, Hün- nekens, Kiphard) gehört seit 20 Jahren zum Therapieplan in der Kinderpsychiatrie. Sie wurde vor allem am Westfälischen Institut für Jugendpsychiatrie und Heilpädago- gik in Hamm entwickelt. In dieser bemerkenswert kindgemäßen Gruppentherapieform sind psycho- motorische und sensomotorische Elemente integriert. Sie reichen von vorbereitenden Sinnes- und Körperschemaübungen bis zu grob- und feinmotorischen Trai- ningsformen und werden je nach Indikation durch Übungen der Be- hutsamkeit und Selbstbeherr-

schung (einschließlich relaxieren- der Techniken), der Rhythmik und Kreativität ergänzt und erweitert.

Demzufolge ist die psychomoto- risch-sensomotorische Therapie vor allem bei Kindern mit Verhal- tens- und Leistungsstörungen indi- ziert. Bei unseren Kindern zwi- schen vier und zehn Jahren sind neben milieureaktiven psychomoto- rischen Fehlverhaltensweisen oft zusätzlich hoch diskrete sensomo- torische Funktionsdefizits vorhan- den. Sie sind vielfach von extrapy- ramidal-motorischen Erregungs- steigerungen (Hypermotilität) be- gleitet.

Gestört ist vor allem die sensomo- torische Koordination, wobei die Kinder entweder eine parkinsonar- tige Bewegungs- und Ausdrucksar- mut zeigen oder aber — was noch häufiger vorkommt — leicht chor- eiforme und athetoide Hyperkinesi- en. Unter ihnen befindet sich ein relativ hoher Prozentsatz mit mini- malen zerebralen Dysfunktionen.

Feinmotorische Störungen sind bei solchen Kindern häufiger anzutref- fen als grobmotorische. Bei oft er- staunlicher Flinkheit und Gewandt- heit fehlt es ihnen an feinerer ge- samtkörperlicher Bewegungskon- trolle. Wegen dieses Mangels an Feinsteuerung und Bremsung ek- ken sie auch im übertragenen Sin- ne überall an. Dadurch entstehen disziplinäre Schwierigkeiten.

Bei manuellen Verrichtungen — zum Beispiel im Umgang mit dem Ball oder Luftballon — fehlt es an Impulsdosierung. Ihre Arm- und Handbewegungen sind überschie- ßend. Darunter leidet die noch fei- nere und kleinräumiger verlaufen- de Fingermotorik. Das kommt vor allem beim Zeichnen und Schrei- ben zum Ausdruck. Hier wirken großräumige und rhythmisch- schwungvolle graphomotorische Vorübungen sowie Übungen der Behutsamkeit und Impulskontrolle oft Wunder.

Eine auch bei etwas älteren Kin- dern noch vorkommende Wahrneh-

3054 Heft 44 vom 30. Oktober 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Psychomotorische und sensomotorische Übungstherapie

mungsstötung betrifft die Gestalt- erfassung. Wir unterstützen diesen an sich kognitiven Prozeß der Speicherung von Formeindrücken durch taktile, vor allem aber durch visuo-motorische Gestaltvollzüge.

So zum Beispeil durch Nachfahren an geometrischen Figuren, Ent- langlaufen an Großformen aus bun- ten Tesastreifen und durch stati- sches sowie dynamisches Repro- duzieren von visuell wahrgenom- menen Formen (Hünnekens und Kiphard, 1971).

Von der Individualentwicklung zur Sozialentwicklung

Die Vielfalt kindlicher Auffälligkei- ten und Störungen erfordert umfas- sende, weit gefächerte und flexi- ble Therapiemaßnahmen. Dabei ist nicht das Symptom, sondern die ganze gestörte Persönlichkeit des Kindes behandlungsbedürftig. Der Ausprägungsgrad der einzelnen Störungen macht aber auch ein in- dividuelles Akzentuieren der didak- tisch-methodischen Arbeitsmittel notwendig. Das geschieht einmal durch Zuordnung zu einer be- stimmten Leistungsgruppe. Wenn notwendig, wird zusätzlich ein vor- bereitendes oder der Gruppenar- beit parallel geschaltetes Einzel- training durchgeführt. Indikationen für eine solche Individualbetreuung und -behandlung sind schwere mo- torische, kognitive oder emotionale Behinderungen.

Es wird aber auch in der Gruppen- situation (sechs bis acht Kinder) weitestgehend versucht, einerseits den besonderen Einzelschwierig- keiten der Kinder Rechnung zu tra- gen und andererseits ihre beson- deren Interessen und Stärken the- rapeutisch zu nutzen. Deshalb gibt es keinen Leistungsdruck und kei- ne allgemein verbindliche Trai- ningsforderung.

Das Leistungsangebot per Übungs- gerät ist individualisierend nach dem Grad der Schwierigkeit ge- staffelt, so daß jedes Kind die ihm gemäße Turnkasten-, Hürden- oder Hochsprunghöhe, Balancierbalken- breite oder Ballgröße wählen kann.

Die verschiedenen Bewegungssi- tuationen setzen den Initialreiz und lösen die entsprechende Hand- lungsmotivation aus. Mit anderen Worten; der Übungsleiter arran- giert und offeriert die Geräte so, daß hierdurch eine „Bewegungsfra- ge" an das Kind entsteht: „Ob du wohl hier heraufklettern, balancie- ren, herunterspringen usw.

kannst?" Das behinderte, lei- stungsflüchtige Kind läßt sich so in den meisten Fällen verlocken und gibt eine „Bewegungsantwort". Da- bei paßt es sich von Mal zu Mal besser an die neue Situation an.

Das heißt, das Kind vollzieht eine psychomotorische und wahrneh- mungsmotorische Individualent- wicklung. Und je konstruktiver die Bewegungsantworten sind, desto mehr ist auch kognitive Entwick- lung mit im Spiel.

In diesem funktionslustbetonten, er- folgreichen Tun erlebt der einzelne die Möglichkeiten und Grenzen selbsttätigen, kreativen Handelns.

Er lernt den Körper mit all seinen Sinnes- und Bewegungsmodalitä- ten kennen. Die zunächst ungeziel- ten und zuweilen chaotischen mo- torischen Entladungen werden vom Therapeuten nicht abgeblockt und brauchen deshalb vom Kinde nicht als schuldhaft empfunden zu wer- den. Es wird im Gegenteil ermutigt, seine inneren Nöte und Bedürfnis- se durch seinen ganzen Körper auszudrücken. Erst wenn der Pa- tient sein Körper-Ich entdeckt und zu sich selbst gefunden hat, erst wenn er seine Behinderung akzep- tiert und sich selbst voll bejaht, wird er in der Lage sein, auch an- dere zu akzeptieren und mit ihnen zu kooperieren.

Altersgrenze der Gruppentherapie Altersmäßig sind der Gruppenfä- higkeit nach unten naturgemäß Grenzen gesetzt. Im allgemeinen

Um die Möglichkeiten therapeutischer Hilfe zu bessern, wurde im Juli 1975 der „Aktionskreis Psychomotorik e. V."

gegründet. Anfragen können an das Bundesinstitut für Sportwissenschaft, 5023 Lövenich, Hertzstraße 1, gerich- tet werden.

können Kinder unter vier Jahren nur unter Miteinbeziehen von Müt- tern oder Vätern in das Übungsge- schehen integriert werden. Nach oben hin setzt die pubertäre Um- bruchzeit natürliche Grenzen für eine auf die kindliche Wesensart abgestimmte psycho- oder senso- motorische Übungstherapie. Da- nach müssen unbedingt sportliche Trainingsangebote, welche den spe- ziellen Neigungen und Interessen Pubertierender entgegenkommen, gemacht werden. Die psychomoto- rische Übungsbehandlung stellt so- mit mehr eine vorbereitende Ba- sistherapie auf breitester Funk- tionsebene dar.

Die Entwicklung sensomotorisch- psychomotorischer Arbeitsmetho- den war eine Antwort auf einen er- schreckenden therapeutischen Notstand. Die Zunahme minimaler frühkindlicher zerebraler Dysfunk- tionen in der Normalpopulation (Lempp, 1973: 17 Prozent) bedingt ein Anwachsen der Zahl behand- lungsbedürftiger Problemkinder.

Noch nie waren die Wartezeiten für Erziehungsberatung, klinische Am- bulanz und kinderpsychiatrische Stationen so lang wie heute*).

Hilfesuchende Eltern erwarten für die oft vielschichtigen Nöte und Schwierigkeiten ihrer verhaltens- und leistungsgestörten Kinder nicht nur diagnostische Abklärung.

Sie wollen vor allem therapeuti- sche Hilfe. In einer relativ großen Zahl von Fällen sind psychomotori- sche Übungen die Therapie der Wahl. Es gibt wohl keine Behand- lungsform, die Kindern gemäßer sein könnte, als die durch das Me- dium Bewegung. Denn wie oft er- geben sich schicksalhafte Beein- trächtigungen des gesamten kindli- chen Entwicklungsprozesses aus dem Symptom der motorischen Un- geschicklichkeit.

Anschrift des Verfassers:

Ernst J. Kiphard Westfälisches Institut für Jugendpsychiatrie und Heilpädagogik

47 Hamm, Heithofer Allee 64

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 44 vom 30. Oktober 1975 3055

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